Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bestimmung eines Widerstandes aus Netzteil mit aktiver PFC


von Philipp M. (pm_siggi)


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Liebe Mitforisten,

derweil liegt bei mir ein ATX Netzteil von Seasonic - Modell SS400-ET - 
mit aktiver PFC auf dem Tisch. Das Gerät lag einige Zeit im Keller und 
wurde von mir bis dato nie ausprobiert, seit ich es von einem Kollegen 
übernommen habe.

Nun stellt sich heraus, dass das Netzteil nicht an geht. Konkret: Bei 
Überbrückung von P_ON und GND am ATX Stecker (Grün + Schwarz) gibt das 
Netzteil kurz einen Startversuch von sich, stellt dann jedoch prompt die 
Arbeit ein. Eine entsprechende Grundlast (HDDs und auch ATX Mainboard) 
ändern daran nichts.

Während ich aus Interesse das Gerät inspizierte und einmal auf 
offensichtliche Probleme untersuchte (alle FETs i.O., alle Dioden i.O., 
ESR, Vloss und Kapazität der Elkos i.O.) fiel mir folgender Widerstand 
auf, der in der PFC (PFC und PWM Controller ist der CM6800) für die 
Bestimmung des Stromes zuständig ist. (Siehe R10 aus ähnlicher 
Netzteilschaltung)


Sein Farbcode (siehe Foto) ist: Schwarz - Orange - Weiß - Gold - Schwarz
Was in meinen Augen dann 3,9Ohm mit ??? Toleranz wären. Wenn ich nur 4 
Ringe nehme wären es wohl 3GOhm, was an der Stelle nicht sehr sinnvoll 
scheint.

Bei einem definierten Strom von 1A fallen über dem Widerstand 0.038V ab, 
was also einem Widerstandswert von 0,038Ohm entspräche. Das wiederum 
steht im Kontrast zu dem aufgedruckten Farbcode.

Kann ich also davon ausgehen, dass dieser Widerstand niederohmig und 
damit defekt ist?

Beste Grüße,
Philipp

von so wird es sein (Gast)


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Philipp M. schrieb:
> Kann ich also davon ausgehen, dass dieser Widerstand
> niederohmig und damit defekt ist?

Wenn - so wie hier - der Faktor vor der (unterschiedlich hohen)
Zehnerpotenzierung scheinbar nahezu exakt der Ablesung / Deutung
des Farbringcodes entspricht, würde ich das eher verneinen.

(Und das sage ich "aus dem Bauch heraus" - ohne richtig/falsch
Deiner Deutung zu kennen bzw. nachzusehen.

Sondern einfach nur wegen 38 - 3,8 - 0,38 - 0,038 (paßt GUT)).


Und bitte komm jetzt nur nicht mit dem Unterschied zwischen
38 und 39 ... das ist eben ein (recht kleiner) Meßfehler...


Also aus Deinem (angeblich!) "der realen Schaltung ähnlichen"
Schaltungsausschnitt werde ich nicht schlau - sorry.


Aber Argument No. 2: Ein Wert im XXmOhm Bereich ist bei
Strommeß-Shunts ziemlich normal - haben wohl sogar die
meisten aller solchen Shunts (in SNT) auf der ganzen Welt.


Ich bin fast sicher: Deine Messung stimmt wohl.

von Philipp M. (pm_siggi)


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so wird es sein schrieb:
> Sondern einfach nur wegen 38 - 3,8 - 0,38 - 0,038 (paßt GUT)).

Das war auch mein Bauchgefühl, eine Zehnerpotenz ist halt sehr 
verdächtig.

so wird es sein schrieb:
> Und bitte komm jetzt nur nicht mit dem Unterschied zwischen
> 38 und 39 ... das ist eben ein (recht kleiner) Meßfehler...

Damit hätte ich auch nicht angefangen, vor allem bei einer primitiven 
Messtechnik die ich hier verwende (Uni-T Multimeter).

so wird es sein schrieb:
> Also aus Deinem (angeblich!) "der realen Schaltung ähnlichen"
> Schaltungsausschnitt werde ich nicht schlau - sorry.

Das angeblich magst du gern anzweifeln, ist aber von mir bei Betrachtung 
der Platine abgeglichen worden. Der Schaltplan zur Hand stammt von einem 
Chieftec Netzteil, welches, bis auf scheinbar einige Punkte auf der 
Sekundärseite, eine zum großen Teil übereinstimmende Bauweise aufweist.

Über R10 fällt der gesamte Strom der nachfolgenden Netzteilschaltung ab. 
Die zwei Dioden in Serie, die Parallel zu R10 liegen, limitieren die 
maximale Spannung über R10.

so wird es sein schrieb:
> Ein Wert im XXmOhm Bereich ist bei
> Strommeß-Shunts ziemlich normal - haben wohl sogar die
> meisten aller solchen Shunts (in SNT) auf der ganzen Welt.

Deckt sich also auch mit meinen Erfahrungen.

Nun gut, dann geht die muntere Suche weiter.
Besten Dank!

Philipp

von *.* (Gast)


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Kannst mal messen, was die Ausgangsspannungen während den Startversuch 
machen.

von hinz (Gast)


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Widerstände versterben nicht indem sie einen Kurzschluss bekommen. Und 
selbst wenn, dann würde ein zu kleiner Wert eine Sicherheitsabschaltung 
ehr verhindern.

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