Hallo zusammen, ich habe mir folgenden Temperatursensor gekauft: https://www.conrad.de/de/p/heraeus-nexensos-m422-pt1000-temperatursensor-70-bis-500-c-1000-3850-ppm-k-radial-bedrahtet-181340.html Ich habe in das Datenblatt geschaut und keine Informationen zu den Widerstandswerten zu einer bestimmten Temperatur gesehen. Ist das normal? Je nach Beschaltung muss man ja die Ausgangsspannung an einem ADC messen. Mit dem ADC Wert kann man ja den Widerstandswert berechnen. MfG
Uhrensohn schrieb: > Ist das > normal? Das sind Standard-Tabellen - einfach nach "Pt1000 Widerstandstabelle" googeln. Georg
Uhrensohn schrieb: > Ist das normal Ja, weil physikalisch bedingt und genormt. Der Faktor steht sogar in der Artikelbezeichnung 3850ppm Suche "Pt1000 Tabelle" und du findest genug im Internet. Deiner hat allerdings die schlechteste Toleranz B, bei Reichelt hätte es billiger denselben als Klasse A gegeben.
Für Platinmesswiderstände gibt es die Norm EN 60751, da steht die Kennlinie: https://de.wikipedia.org/wiki/Platin-Messwiderstand BTW: Auch für deinen angeborenen Temperaturfühler gibbets ne Norm ;-) -> EN ISO 4074:2015 SCNR
Zwei Ansätze zur Berechnung. 1. mit Formel berechnen: Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)" 2. mit Tabelle interpolieren: Beitrag "Temperatursensor KTY81 am ATmega328 (Arduino UNO), 1-6 Kanäle"
Röhrender Rudolf schrieb: > Für Platinmesswiderstände gibt es die Norm EN 60751, da steht die > Kennlinie: Die Kennlinie rechnet aber Temperatur in Widerstand um. Man muss die Formel umstellen. Für Werte unter 0 °C wird es dank der 3. Potenz aber spaßig.
Du hast den Grundwert von 1000 Ohm für 0 °C. Pro Grad Celsius ändert sich der Widerstand um ca. 3,85 Ohm
Dirk B. schrieb: > Du hast den Grundwert von 1000 Ohm für 0 °C. > Pro Grad Celsius ändert sich der Widerstand um ca. 3,85 Ohm Wenn man mit dieser vereinfachenden Annahme über den interessierenden Temperaturbereich zufrieden ist, kann man das natürlich so rechnen.
Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mir nun die Tabellen angeschaut. Soweit so klar. Ich möchte den Sensor mit einer Brückenschaltung und einem OP-Verstärker auswerten. Der OPV dient ja als Verstärker und Messgerät. Dazu habe ich die Schaltung auf folgender Seite gefunden: https://rn-wissen.de/wiki/index.php/PTC/NTC Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist doch bei 0°C die Brücke abgeglichen, da dann der PT1000 einen Widerstand von 1000Ohm hat. Dann würde die Spannungsdifferenz zwischen dem Nicht invertierender und Invertierender Eingang des OPVs eine Spannung von 0V aufweisen. R3 dient ja nur der Verstärkung. Da steht, das der Temperaturbereich zwischen -25 °C bis +250 °C wäre. Den Teil verstehe ich aber nicht. Müsste ich dafür den OPV mit +V und -V versorgen? MfG
Uhrensohn schrieb: > bei 0°C die Brücke > abgeglichen Uhrensohn schrieb: > Temperaturbereich zwischen -25 °C bis +250 °C Uhrensohn schrieb: > Müsste ich dafür den OPV mit +V und -V > versorgen? Niemand zwingt dich die Brücke für 0°C abzugleichen!
Uhrensohn schrieb: > Hallo zusammen, > > ich habe mir folgenden Temperatursensor gekauft: > > https://www.conrad.de/de/p/heraeus-nexensos-m422-pt1000-temperatursensor-70-bis-500-c-1000-3850-ppm-k-radial-bedrahtet-181340.html > > Ich habe in das Datenblatt geschaut und keine Informationen zu den > Widerstandswerten zu einer bestimmten Temperatur gesehen. Ist das > normal? Je nach Beschaltung muss man ja die Ausgangsspannung an einem > ADC messen. Mit dem ADC Wert kann man ja den Widerstandswert berechnen. > > MfG Ich nutze das hier, das ist schön bequem und hat mir gute Dienste geleistet. http://www.afug-info.de/Download/tab/PT-X-100-500-1000/
Kommt drauf an, welche Genauigkeit und Temperaturbereich du erreichen willst. Statt dem Gebimsel mit Brücke/Verstärker kann man auch andere Varianten wählen: -einfacher Spannungsteiler, ADC sollte dann eine rel. niedrige Referenzspannung haben. Musst dann ein bisschen "geraderechnen", aber linear ist der PTx ja auch nicht wirklich. Muss man so oder oder auch mit Brücke "nachbessern" -Spezial-ICs, z.B. AD7793, machen einem das Leben leichter
Uhrensohn schrieb: > Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist doch bei 0°C die Brücke > abgeglichen, Für eine Brücke brauchst du aber noch 3 andere temperaturstabile, aufeinander abgestimmte Widerstände.
Uhrensohn schrieb: > Da steht, das der Temperaturbereich zwischen -25 °C bis +250 °C wäre. > Den Teil verstehe ich aber nicht. Müsste ich dafür den OPV mit +V und -V > versorgen? Normalerweise wertest Du nur unterschiedliche Widerstände (in Abhängigkeit von der T) aus. Ob dabei 0°C unterschritten werden spielt an sich keine Rolle. Die Einsatzbedingungen des T-Fühlers kenne ich zwar nicht, kann Dir aber nur raten, wenn irgendwie möglich den T-Fühler in Eiswasser und kochendem zu überprüfen. Damit erhältst Du wahre "Eckwerte" für die Widerstandswerte, die Du in Deiner Region verarbeiten willst. :) Grüße
Dirk B. schrieb: > Für eine Brücke brauchst du aber noch 3 andere temperaturstabile, > aufeinander abgestimmte Widerstände. Wie kommst du auf drei temperaturstabile zusätzliche Widerstände, zumal unter dem Aspekt, dass es absolute Temperaturstabilität nicht gibt? Eine Brücke besteht aus vier Widerständen, einer davon ist der temperaturabhängige Pt1000, der zweite bildet mit ihm einen Spannungsteiler und muss in der Tat halbwegs stabil sein oder zumindest einen ausreichend gut bekannten TK aufweisen. Der dritte und vierte Widerstand bilden wiederum einen Spannungsteiler und da kommt es bekanntlich nur auf das Verhältnis der Widerstände an. Solange also beide einen ausreichend gleichen TK aufweisen, ist Temperaturstabilität eine völlig überzogene Anforderung. Allenfalls musst du auf gute thermische Kopplung achten. Und wie temperaturstabil der eine "temperaturstabile" Widerstand wirklich sein muss, lässt sich leicht abschätzen: Der Pt1000 besitzt einen TK von 3850ppm/K. Gängige Widerstände liegen mit ihrem TK in der Größenordnung von 25ppm/K. Und jetzt vergleiche den dadurch induzierten Fehler, insbesondere unter Berücksichtigung des meist deutlich reduzieren Arbeitstemperaturbereichs der Messelektonik, mit den auf Grund der Genauigkeitsklasse B zulässigen Sensorfehlern. Für den Temperaturbereich von -25 °C bis +250 °C sind das immerhin über 1.5K
Uhrensohn schrieb: > Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist doch bei 0°C die Brücke > abgeglichen Nein, die Brücke ist immer abgeglichen, weil der OpAmp sie zum Abgleich zieht. Ohne OpAmp ist die Brücke irgendwo in der Mitte des Messbereichs. Berechnung siehe: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32
L. H. schrieb: > wenn irgendwie möglich den T-Fühler in Eiswasser und > kochendem zu überprüfen. > > Damit erhältst Du wahre "Eckwerte" Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass das so genau ist wie die Liefer-Genauigkeit eines Pt-Fühlers - damit verschlechtert man also die Messung. Georg
Georg schrieb: > Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass das so genau ist wie die > Liefer-Genauigkeit eines Pt-Fühlers - damit verschlechtert man also die > Messung. Die Messung prüft das Gesamtsystem, und das sehr gut. Die Schaltung allein könnte man auch mit Festwiderständen prüfen. Die würden aber z.b. Eigenerwärmung nicht berücksichtigen. Beim Kochen den Luftdruck grob berücksichtigen, und VE-wasser nehmen.
Georg schrieb: > Es ist äusserst unwahrscheinlich, dass das so genau ist wie die > Liefer-Genauigkeit eines Pt-Fühlers - damit verschlechtert man also die > Messung. Die Messmimik wird man wohl eher kalibrieren, indem man ein paar verschiedene Kalibrierwiderstände an Stelle des Pt1000 anschließt. Mit ein paar 0.1%ern, die zusammen vielleicht 1€ kosten, liegt man besser als 1/3°C. Das musst man mit Eiswasser, kochend Wasser und Barometer erstmal hinkriegen.
A. S. schrieb: > Die würden aber z.b. Eigenerwärmung nicht berücksichtigen. Ob du die mit einer Gesamtkalibrierung berücksichtigt kriegst, hängt vom bisher unbekannten Messmedium ab. Eis- oder kochend Wasser leiten die Verlustleistung des Pt1000 ganz anders ab, als z.B. Luft.
Wolfgang schrieb: > Eis- oder kochend Wasser leiten die > Verlustleistung des Pt1000 ganz anders ab, als z.B. Luft. Eben deshalb ist Eigenerwärmung nicht zu berücksichtigen, sondern zu vermeiden. Georg
Wolfgang schrieb: > besser als 1/3°C. Das musst man mit Eiswasser, kochend Wasser und > Barometer erstmal hinkriegen. Mit Eiswasser kann man schon auf einige Zehntel K genau kalibrieren. Mit kochendem Wasser klappt das nicht so gut. Für raumtemperatur- ähnliche Messbereiche würde ich eher ein Fieberthermometer für den zweiten Kalkibrierpunkt nehmen.
Georg schrieb: > Eben deshalb ist Eigenerwärmung nicht zu berücksichtigen, sondern zu > vermeiden. Z.B. durch Taktung der Messung.
Harald W. schrieb: > Für raumtemperatur- > ähnliche Messbereiche würde ich eher ein Fieberthermometer für den > zweiten Kalkibrierpunkt nehmen. Gute Idee für diesen Messbereich. Danke für die geistige Anregung. :) Grüße
Uhrensohn schrieb: > Ich möchte den Sensor mit einer > Brückenschaltung und einem OP-Verstärker auswerten. Der OPV dient ja als > Verstärker und Messgerät. Dazu habe ich die Schaltung auf folgender > Seite gefunden: ..LM358 Also, schreib erstmal, was du eigentlich möchtest. Ist es dir denn so sehr wichtig, daß du eine Brücke und dann noch mit einem LM358 zusammenlötest? Oder ist es dir eher wichtig, einen verläßlichen Temperaturwert zu erhalten? Also sieh die ollen Schaltungen mit OpV, Brücke, "Präzisions"-Widerständen, fummeligem Zweipunktabgleich und dergleichen mal an als das, was sie sind: Schnee von vorgestern. Heutzutage nimmt man einen einigermaßen hochauflösenden (etwa 20 Bit oder mehr) und per se linearen SigmaDelta-ADC und einen stabilen Vorwiderstand. Das reicht, es ist nicht teurer als 1 OpV und 3 Präzisions-R - und es ist mit weitem Abstand das allerbeste, was man tun kann. So macht man sowas heutzutage. Alles andere ist bestenfalls Steckbrett-Wurschtelei. Obendrein braucht man dann nur noch einen Einpunkt-Abgleich mit einem richtigen Präzisions-Widerstand. Sowas gibt's mit 0.05% Präzision und TK3 oder besser, kostet aber m.W. um die 16 Euro (pro Stück). W.S.
W.S. schrieb: > einen Einpunkt-Abgleich mit einem > richtigen Präzisions-Widerstand Wenn man ein gutes Digital-Multimeter hat, kann man sich auch einen Widerstand mit geringem Tk selber ausmessen, der Wert ist ja nicht entscheidend, das können auch z.B. 1000,358 Ohm sein oder was passendes im gewünschten Temperaturbereich. Georg
W.S. schrieb: > Obendrein braucht man dann nur noch einen Einpunkt-Abgleich Man verwendet Pt-Sensoren gerade damit man Sensoren wechseln kann OHNE einen Abgleich machen zu müssen bzw. Temperaturen absolut messen kann OHNE Vergleichstemperaturen herstellen zu müssen. Pt1000 und Abgleich ist blöd.
MaWin schrieb: > Pt1000 und Abgleich ist blöd Mit einem Präzisionswiderstand gleicht man ja nicht den Pt1000 ab, sondern die Messschaltung. Völliges Unverständnis der Technik, ist wohl wieder der Fake-MaWin. Georg
Georg schrieb: > Völliges Unverständnis der Technik, ist wohl wieder der Fake-MaWin. Meinst Du das, weil er nicht laut genug pöbelt? Wenn die Auflösung nicht sonderlich hoch sein muß, reicht doch die einfache Schaltung mit ATmegaXX und einem zusätzlichen 1 k Widerstand mit getakteter Erfassung. Mit einem 12 Bit ADC gibt es eine bessere Auflösung. Alternativ verwendet man einen OPV zur Erhöhung der Auflösung und Eingrenzung des Meßbereiches. Siehe Bild. Die Umrechnung erledigt der µC.
m.n. schrieb: > Alternativ verwendet man einen OPV.. Warum nur immer wieder sowas? Nein, alternativ fängt man mit Herumjustieren an. Vor 30 Jahren war es Mode, Thermometer mit nem 3-1/2 stelligen Multimeter-Chip und einer Diode als Fühler zu bauen. Auf deren Rückseite waren dann 2 Löcher für den Schraubenzieher, eines für den nie stimmenden Nullpunkt und das andere für die Steilheit. OK, das war damals Stand der bezahlbaren Technik. Aber daß du heutzutage genau solchen Kram noch als Alternative nennst, das nervt. Jaja - kann man ja machen, wurde früher ja auch mal gemacht, aber es ist wie das Basteln eines Audions zum Radiohören. Eben Nostalgie-Steckbrett-Gepfriemel. W.S.
W.S. schrieb: > m.n. schrieb: >> Alternativ verwendet man einen OPV.. > > Warum nur immer wieder sowas? Weil es einfach ist, der ADC schon im µC steckt und für den Fühler des TO hinreichende Genauigkeit liefert. Nur ein Depp senkt sein Nutzsignal in den Millivolt Bereich ab, um anschließend mit einem 20 Bit ADC den Meßwert aus dem Rauschen zu kitzeln. Ja ja, die Jugend von heute.
Georg schrieb: > Wenn man ein gutes Digital-Multimeter hat, kann man sich auch einen > Widerstand mit geringem Tk selber ausmessen WENN... Aber wer hat denn ein so gutes DMM? Die üblichen FeldWaldWiesen-Dinger haben mal eben 11 Bit, bessere dann etwa 13 Bit. Ich hatte früher in der Fa. ein 7-1/2 stelliges von Schlumberger, inclusive Vertrag mit dem Eichamt. Das kann man selbst von normalen Labors in einer mittelprächtigen Firma nicht erwarten. Da ist es allemal besser und billiger, sich einen 1000 Ohm Widerstand (siehe angehängtes PDF) zu leisten. Man braucht das Ding ja nur als Referenz zum einmaligen Einmessen des Gerätes - den Widerstands-Nullpunkt kriegt man ja wohl selber hin - gelle. W.S.
W.S. schrieb: > Warum nur immer wieder sowas Weil man es kann. Du kannst keine Analogelektronik ? Schade eigentlich, dann musst du warten bis ein Chiphersteller dir dein 'Shield' mit in den uC integriert. Ist dann halt teurer.
W.S. schrieb: > Vor 30 Jahren war es Mode, Thermometer mit nem 3-1/2 stelligen > Multimeter-Chip und einer Diode als Fühler zu bauen. Auf deren Rückseite > waren dann 2 Löcher für den Schraubenzieher, eines für den nie > stimmenden Nullpunkt und das andere für die Steilheit. So eines hätte ich gerne. ALLE meine kommerziell gekauften LCD Aussenfühlerthermometer zeigen nämlich eine um +/-2 GradC schwankende Temperatur an, wenn sich die Temperatur der Auswerteelektronik, nicht etwa die des Fühlers, ändert. Will ich die genaue Temperarur messen, muss ich mein Quecksilber-Laborthermometer rausholen (das nicht teurer war als der elektronische Ramsch).
Georg schrieb: > Mit einem Präzisionswiderstand gleicht man ja nicht den Pt1000 ab, > sondern die Messschaltung Wozu ? Die Messschaltung baut man nicht mit Kohlemassewiderständen von 1950 auf, sondern mit Metallfilm von heute, selbst bei Reichelt ist 0.1% 25ppm erschwinglich, d.h. deutlich billiger als der Sensor, damit verdirbt man nicht die Genauigkeit eines Klasse B Sensors. Da passt der ratiometrische Messwert einfach auf 1 GradC genau, ohne Abgleich. Und wer 1/10B verwendet, nutzt sowieso eine andere Messschaltung.
W.S. schrieb: > Oder ist es dir eher wichtig, einen verläßlichen Temperaturwert zu > erhalten? Eigentlich brauche ich nur einen möglichst genauen Temperaturwert. Ich habe mir die Brückenschaltung herausgesucht und wollte auch bisschen analoge Schaltungen verstehen. Eine Genauigkeit von -/+ 2°C würde mir reichen. Ich habe mir die Schaltung zusammen gestellt. Dieser würde bis -30°C gehen. MfG
Uhrensohn schrieb: > Eigentlich brauche ich nur einen möglichst genauen Temperaturwert. welchen Bereich möchtest du messen. > Eine Genauigkeit von -/+ 2°C würde mir reichen. unter möglichst genau verstehe ich etwas anderes.
Uhrensohn schrieb: > Eine Genauigkeit von -/+ 2°C würde mir reichen. Weißt Du denn schon wie Du auf die Temperatur kommst? Über VOUT und dem Verstärkungsfaktor kommst Du auf die Spannung die am PT1000 liegt. Der Spannungs-Offset des OPV kann 4,5 mV betragen. Eine Drift müsste auch noch berücksichtigt werden. Um einen Rückschluss auf die Temperatur zu erhalten müsstest den Widerstand des PT1000 kennen. Per Tabellle und Interpolation oder direkt per Formel kommst Du auf die Temperatur. R101 bis R105 sollten möglichst genau sein. Also 1%ige Widerstände wären mir da etwas zu ungenau um +/- 2°C zu erreichen. Dein PT1000 ist ja nicht gerade der Beste, bestenfalls der dritt Beste. Aber OK, nur damit Du weißt was Du erwarten kannst. Also Du kannst über VOUT, dem Verstärkungsfaktor und dem bekannten Wert von R101 auf den Strom in diesem Zweig schließen. Ur101 = 3,3 V - Upt1000 Izweig = Ur101 / R101 Rpt1000 = Upt1000 / Izweig Dabei ist jetzt die Genauigkeit der 3,3 V ebenso wichtig und geht in die Fehlerrechnung mit ein. Für den Anfang würde ich die Schaltung ruhig mal testen. Sie ist recht einfach und kann Deine gewünschte Genauigkeit von +/- 2°C erreichen. Sonst weisst Du ja was man verbessern müsste. Google mal nach "PT1000 ratiometrisch". Es muß nicht der MAX31865 sein, aber das Meßprinzip umgeht einfach ein paar Unsicherheiten. mfg Klaus
Uhrensohn schrieb: > Eigentlich brauche ich nur einen möglichst genauen Temperaturwert. Ich > habe mir die Brückenschaltung herausgesucht und wollte auch bisschen > analoge Schaltungen verstehen. > > Eine Genauigkeit von -/+ 2°C würde mir reichen. Ich habe mir die > Schaltung zusammen gestellt. Dieser würde bis -30°C gehen. Welche Mess-Genauigkeit Dir taugt, ist Deine Sache, worüber es auch gar nichts zu diskutieren gibt. Wenn Du Dich mit Analogtechnik befassen willst, verstehe ich nicht so ganz, warum Du das dann nicht auch konsequent machst. Du hast einen T-Fühler, welcher Dir in Abhängigkeit von einer zu messenden T (in einer ganz bestimmten Anordnung, die ich nicht kenne) unterschiedliche Widerstandswerte liefert. Die Du mit einem stinknormalen Meßgerät (völlig egal ob mit einem analogen oder digitalen) auch messen kannst. Alle einigermaßen gute T-Fühler haben (annähernd lineare) Kennlinien über weite T-Bereiche. Du hast zu Deinem speziellen T-Fühler eine exakte Angabe, welchen Widerstandswert der bei 0°C liefert, nämlich 1000 Ohm. (Weshalb der Pt-Fühler (vermutlich) auch seine Bezeichnung Pt1000 hat.) Eiswasser hat auf der ganzen Welt 0°C, weshalb man sich dann auch über einen Wert mit drei Nachkommastellen an sich überhaupt nicht zu unterhalten braucht. Ist doch wohl alles nur überflüssiger Firlefanz und weiter gar nichts. :) Ferner hast Du eine Tabelle zu weiteren Widerstandswerten bei anderen T. Und was glaubst Du, was diese Tabelle eigentlich repräsentiert? Wenn nicht den statistischen Mittelwert aus der Produktion des Pt1000? Die "Tabellen-Gläubigkeit" in manchen Beiträgen irritiert mich etwas: Denn geliefert werden Pt1000 wohl auch mit gewissen Abweichungen davon. Wenn Du einen T-Fühler z.B. per Wärmeleitpaste irgendwo anschraubst, um T messen zu können, dürftest Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sofort außerhalb gen. Tabellenwerte liegen. Verlaß Dich deshalb also nicht auf solche Tabellenwerte, sondern fertig Dir selbst eine Tabelle an, welche Dir verläßliche Werte unter den Einsatzbedingungen des T-Fühlers liefert. Der erste Schritt ist dabei, die Linearität des T-Fühlers im gewünschten Meßbereich zu überprüfen. Und der zweite Schritt, danach die Anzeige-Abweichungen (bedingt durch die Einsatzbedingungen) feststellen zu können. Im Endeffekt wirst Du damit bei einer Tabelle "landen", die es Dir erlaubt, einen R-Wert des Fühlers direkt einem korrekten T-Wert zuordnen zu können. Und wenn Du diese Tabelle dann sowieso schon hast, kannst Du den R-Wert des Fühlers auch gleich analog messen. Um die ihm "zugehörige" T aus Deiner Tabelle entnehmen zu können. Grüße
Klaus R. schrieb: > Dabei ist jetzt die Genauigkeit der 3,3 V ebenso wichtig und geht in die > Fehlerrechnung mit ein. Nur, wenn man den Fehler macht, gegen eine separate Referenzspannung zu messen. Die Spannung für ADC-Referenz und Pt1000 Spannungsteiler sollten schon direkt miteinander zusammen hängen, sonst gehen ratiometrische Messverfahren unweigerlich schief.
L. H. schrieb: > Wenn Du einen T-Fühler z.B. per Wärmeleitpaste irgendwo anschraubst, um > T messen zu können, dürftest Du mit an Sicherheit grenzender > Wahrscheinlichkeit sofort außerhalb gen. Tabellenwerte liegen. Kannst du das bitte mal erklären. Du solltest natürlich keine Wärmeleitpaste verwenden, die elektrisch leitfähig ist und parallel zum Pt1000 einen Strompfad eröffnet.
Klaus R. schrieb: > Der Spannungs-Offset des OPV kann 4,5 mV betragen Ja nun, bloss weil RN-Wissen den LM358 und Uhrensohn den MCP6001 gewählt haben, muss man ja nicht bei der ungeschickten Wahl des billigsten und ungenauesten OpAmp bleiben, der schon von sich aus zu Ungenauigkeiten in der Temperaturmessung von +/-15GradC führt. Besser als 100uV ist keine Hexerei, z.B. MCP6V11. L. H. schrieb: > Die "Tabellen-Gläubigkeit" in manchen Beiträgen irritiert mich etwas Wahscheinlich bist du auch kein Freund von Physik, sondern eher Esoterikgläubig. Klaus R. schrieb: > Google mal nach "PT1000 ratiometrisch Warum sollte er, er mitt mit OpAmp und 3.3V schon ratiometrisch. Keine Ahnung warum hier von Ahnungslosen der Pt1000 totgeredet werden soll, der in einem Grossteil der industriellen Temperaturmessungen verwendet wird, eben weil austauschbar und ohne Kalibrierung auf besser als 1 GradC genau. Ja, man muss die Schaltung richtig bauen, das steht aber alles in der http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32
L. H. schrieb: > Alle einigermaßen gute T-Fühler haben (annähernd lineare) Kennlinien > über weite T-Bereiche. Du scheinst von Platin-Temperatursensoren noch nicht viel gelesen haben. MaWin schrieb: > Keine Ahnung warum hier von Ahnungslosen der Pt1000 totgeredet werden > soll, der in einem Grossteil der industriellen Temperaturmessungen > verwendet wird, eben weil austauschbar und ohne Kalibrierung auf besser > als 1 GradC genau. MaWin spricht einen großen Vorteil an. Der PT1000 hat keine lineare Kennlinie. Der Verlauf ist jedoch ziemlich genau berechenbar. Die Genauigkeit ist in Klassen eingeteilt. Wird ein Sensor mit einem Sensor der gleichen Klasse getauscht, so funktioniert die Schaltung sofort ohne Abgleich. Dies alles ist jedoch hier im Thread schon erwähnt worden. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > L. H. schrieb: >> Alle einigermaßen gute T-Fühler haben (annähernd lineare) Kennlinien >> über weite T-Bereiche. > > Du scheinst von Platin-Temperatursensoren noch nicht viel gelesen haben. Hast recht damit: Nahm einfach an, der Pt1000 habe eine lineare Kennlinie. Das nicht zu überprüfen war ein Fehler. Grüße
L. H. schrieb: > Nahm einfach an, der Pt1000 habe eine lineare Kennlinie. Lineare Kennlinien gibt es nicht. Ob man eine Kennlinie als linear beschreiben kann, hängt davon ab, über welchen Bereich die Linearisierung gelten soll und welche Fehler man dabei bereit ist, zu akzeptieren.
W.A. schrieb: > Lineare Kennlinien gibt es nicht. Ach so! Darum funktionieren Spannungsteiler nicht.
m.n. schrieb: > Ach so! Darum funktionieren Spannungsteiler nicht. Spätestens, wenn die Verlustleistung an den beteiligten Widerständen unterschiedlich ist, bekommst du durch den TK ein Linearitätsthema.
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