Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gleichtaktunterdrückung Übertrager


von Jan (Gast)


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Hallo zusammen,

ich plane im Moment einen Kopfhörerverstärker, dieser soll eine Anzeige 
bekommen welcher Pegel am Ausgang des Verstärkers liegt und welche 
Leistung im Moment in den Kopfhörer "geht", alles angezeigt auf einem 
großen VFD Display.

Die Spannungsmessung erfolgt über einen billigen Audio-ADC, die 
Strommessung ist das knifflige. Problem ist das bei maximaler Lautstärke 
kein Strom fließen kann wenn z.B. kein Hörer angesteckt ist, die 
Leistungsanzeige muss dann 0,0mW anzeigen. Man kann nicht in der Masse 
den Strom Messen weil diese ja für beide Kanäle verwendet wird.
Die Ströme liegen irgendwo zwischen ein paar Dutzend uA (!!!) und ein 
paar 100mA, (Strombegrenzung bei 400mA) ich möchte ungefähr 90-100dB 
Dynamikumfang der Strommessung.

Stromwandler oder Rogowskispule scheiden bei den kleinen Strömen 
komplett aus, selbst die richtig teuren Instrumentenverstärker erreichen 
nicht die gewünschte notwendige Gleichtaktunterdrückung. Jetzt kam mir 
eine Idee:

Ich lege einen Shunt in die Zuleitung zum Hörer, irgendwas um 
200-500mOhm. Es gibt kleine hochwertige Übertrager für MC Tonabnehmer, 
diese werden dafür eingesetzt die Ausgangsspannung (~100uV) in ein paar 
mV zu transformieren. Die von Lundahl haben eine MU-Metall Schirmung und 
einen Schnittbandkern den man auf Masse legen kann, (muss) ich habe hier 
2x 1:32 herumliegen:

https://www.lundahltransformers.com/wp-content/uploads/datasheets/1943.pdf

Die Ausgangsspannung wird mit einem (oder mehreren) Rauscharmen OPV 
weiterverstärkt und auf einen zweiten ADC gegeben.

Problem ist das über der kleinen Messpannung von einigen uV eine 
Gleichtaktspannung bis 20Veff zwischen 20Hz-20kHz liegt, ich denke aber 
das ich diese Störung eliminieren kann dadurch das der Kern auf Masse 
liegt. Normalerweise passieren solche Gleichtaktstörungen ja durch 
kapazitive Einkopplungen zwischen Primär -> Kern -> Sekundär.

Kann das so funktionieren? Meinungen erwünscht! :-)

Gruß Jan

von Dieter (Gast)


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Das scheint ein ungünstiger Aufbau zu sein. Ich hege den Verdacht, dass 
der Kopfhörerverstätker nach dem Klass-D Pronzip arbeitet.

von K. S. (the_yrr)


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Warum so kompliziert?
du kannst/willst doch sowieso nicht die Momentanleistung mit einigen 
10kHz Auflösung haben. nimm doch einfach die Strommessung vor den 
Verstärker, für das Display brauchst du doch sowieso nen µC, dann ziehst 
du einfach Ruhestrom  ab und korregierst für die Effizienz des 
Verstärkers.

oder schreib halt mal was dazu welcher Verstärker es genau ist, Class 
AB/D (non)bridged mit was für Filtern am Ausgang und wo du das Signal 
jetzt abnimmst. Dein Text ist zwar schön, aber wirklich viel fällt mir 
jetzt nicht dazu ein außer zeig mal her was du da eigentlich genau hast. 
(keine Salamitaktik bitte)

von Jan (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich probiere im Moment mehrere Schaltungsvarianten, gedacht hatte ich an 
eine modifizierte (Kurzschlussschutz, "stärkere" Ausgangsstufe) von 
einem alten Jensen Design.

http://www.johnhardyco.com/pdf/990.pdf

Bei mir läufst sie mit mehr als +-24V, die Spannung aus einem 2x30V 
Trafo gleichgerichtet. Deshalb 20Veff. Es ist also eine AB Stufe, kein 
Klasse D.

Im Anhang der Eingangsverstärker vor dem ADC mit Shunt und Übertrager, 
danach kommt ein CS5361 als ADC. Das ist der Erste Entwurf, vermutlich 
wird der Eingang eher wie ein Instrumentenverstärker aussehen. Sind dann 
weniger Bauteile.

von Jan (Gast)


Angehängte Dateien:

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So ungefähr....

von Jan (Gast)


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>Warum so kompliziert?
>du kannst/willst doch sowieso nicht die Momentanleistung mit einigen
>10kHz Auflösung haben. nimm doch einfach die Strommessung vor den
>Verstärker, für das Display brauchst du doch sowieso nen µC, dann ziehst
>du einfach Ruhestrom  ab und korregierst für die Effizienz des
>Verstärkers.

Doch genau das ist der Plan. Wenn es sein muss auch bei 20kHz, deshalb 
geht es leider nicht. Ich hatte auch schon die Idee den Shunt in die 
Versorgungsleitung (Kollektoren) der Endtransistoren zu setzen, so schön 
ist das aber nicht.

von Dieter (Gast)


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Schon einen Blick auf die Schaltung eines Praezisionsgleichrichters 
geworfen?
Zusaetzlich mus davor ein Differenzverstaerker fuer Messschaltungen.

von Dieter (Gast)


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von K. S. (the_yrr)


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Jan schrieb:
> Doch genau das ist der Plan. Wenn es sein muss auch bei 20kHz, deshalb
> geht es leider nicht.
Du willst also den Strom hochaufgelost messen um dann hinterher den 
Mittelwert? oder einen Zufällig zum Messzeitpunkt anliegenden Wert? alle 
0.5s oder doch eher alle 1s? anzuzeigen?

wie du selber gemerkt hast geht es halt nicht, daher zeig doch mal den 
eigentlichen Verstärker und schreib dann mal was du wirklich willst. 
Leistung mit welcher zeitlichen Auflösung und dann Mittelwert oder 
Spitzenwert?

wenns am Ende nur 4 LED Balken sind die alle Sekunde aktualisiert werden 
gehts auch viel einfacher.

von Lanolino Blacksheep (Gast)


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K. S. schrieb:
> 4 LED Balken sind die alle Sekunde aktualisiert werden

Das glaube ich nun nicht - der Mann scheint davon überzeugt,
seine Messung habe diese Vorgaben dringendst zu erfüllen. So
daß er sie wohl sicherlich auch mit hoher Aktualisierungsrate
darzustellen gedenkt.

(Diesen Aufwand dann schon vor der Darstellung ad absurdum zu
führen, wäre ja wirklich ein dicker Hund - glaube ich nicht.)

Sondern:

Daß das alles in der Form -aus mehreren Gründen- nicht möglich
(und/oder, falls doch, gar nicht sinnvoll) wäre, scheint unklar.

(Daß also z.B. das v.D.g. "alle Sekunde" vermutlich ausreichte,
weil schneller/häufiger in keiner Weise wirklich nutzbar wäre.)


Jan schrieb:
> Wenn es sein muss auch bei 20kHz

Du denkst, Du kannst eine Veränderung in dem Bereich erkennen?
Und wozu überhaupt? Um darauf ganz_schnell zu reagieren etwa?

Erzähl doch mal detailliert, welche Absicht Du damit verfolgst.
(Und bezeichne auch präzise alle verwendeten/geplanten Teile.)

Der Mensch ist nämlich weder fähig, solche Variationen auch nur
zu erkennen, geschweige denn, damit "etwas anfangen zu können".


Würde mich wirklich interessieren, was Du genau vor hast hier.
Bitte gehe genauestens auf Komponenten wie auch Absichten ein.

von Jan (Gast)


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Also, dann nochmal ausführlicher:

Mir gefallen alte Hifi Geräte wie dieses hier mit Leistungsanzeige:

https://audio-database.com/Accuphase-kensonic/amp/M-100-e.html

Die Idee war das ganze auf den Kopfhörerbetrieb anzuwenden. Bei 
Lautsprechern ist das ein wenig einfacher weil die Impedanzen irgendwo 
zwischen 4-16 Ohm liegen, bei Kopfhörern sind es grob 10Ohm-2kOhm.

Das Display ist, wie gesagt, ein VFD ähnlich dem in diesem Projekt 
verwendeten:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Uwe-Beis_Pegelmessgeraet/DPLCM-VFD.htm

Und genau so soll die Anzeige auch aussehen nur das unter denn 
Spitzenpegel (Peak) noch die Spitzenleistung (Scheinleistung) in 
Echtzeit angezeigt wird. Das werden einige uVA bis vA sein. 2 Standard 
Audio ADCs digitalisieren Die Messwerte (Strom Spannung) und ein uC 
multipliziert sie. Es soll egal sein ob es 1mVA bei 20Hz oder 20kHz 
sind, die Anzeige soll dabei immer 1mVA Peak anzeigen.

Über die Schaltung kann ich nicht mehr sagen, einfach weil sie noch 
nicht existiert. Der oben verlinkte Schaltplan zeigt den Verstärker doch 
recht gut, das sind im Moment alle Details die ich habe!

Präzisionsgleichrichter ist nicht das was ich mir vorstelle und erhöht 
den Aufwand nur extrem. Das wird schwierig damit 90dB Dynamik zu 
schaffen, die beste Lösung ist ein Low Cost Audio ADC.

von GEKU (Gast)


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Jan schrieb:
> Es gibt kleine hochwertige Übertrager für MC Tonabnehmer, diese werden
> dafür eingesetzt die Ausgangsspannung (~100uV) in ein paar mV zu
> transformieren.

Warum die Spannung am Shunt nicht direkt mit einem Differenzverstärker 
abgreifen?  Da braucht es halt einen OPV mit guter 
Gleichtaktunterdrückung. Kommt auf jeden Fall billiger als die Lösung 
mit Übertrager. Liefere gerne Schaltung nach. Verhalten läßt sich gut 
simulieren.

https://www.elektronikpraxis.vogel.de/differenzverstaerker-wie-sie-die-gleichtaktunterdrueckung-verbessern-a-796583/

von Jan (Gast)


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>Der Mensch ist nämlich weder fähig, solche >Variationen auch nur
>zu erkennen, geschweige denn, damit "etwas >anfangen zu können".

Das kommt auf den Kopfhörer an. Bei einem 10Ohm Hörer sind ein paar uA 
die erfasst werden können total übertrieben, bei einem 2kOhm Hörer aber 
nicht mehr. Ich gebe zu bedenken, die meisten Hörer machen bei 1mW schon 
um die 100dB Schalldruck am Ohr. Bei einem 2kOhm Hörer sind das 700uA. 
Und wer hört schon dauerhaft so laut, die Anzeige sollte deshalb bei 
vielleicht 50uA beginnen, damit bei normaler Lautstärke auch schon eine 
Leistung angezeigt werden kann.

von Jan (Gast)


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>Warum die Spannung am Shunt nicht direkt >mit einem Differenzverstärker 
abgreifen? Da >braucht es halt einen OPV mit guter >Gleichtaktunterdrückung. Kommt 
auf jeden >Fall billiger als die Lösung mit >Übertrager. Liefere gerne Schaltung 
nach. >Verhalten läßt sich gut simulieren.

Danke für den Tipp!
Das Problem ist die hohe Gleichtaktspannung von 20Veff gegenüber der 
kleinen Messspannung. (11uV für 50uA) Es gibt „High End“ 
Instrumentenverstärker wie den INA819 mit einem CMRR von über 140dB bei 
kleinen Frequenzen, der schafft bei 20kHz aber auch „nurnoch“ 90dB. Das 
sind grob 4mA die Minimal erfasst werden können bei 20kHz, viel zu 
wenig.

von GEKU (Gast)


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Wenn Spannung und Strom digitalisiert werden, da kann man in der 
Software den Einfluß der Gleichtaktstörung kompensieren, oder sehe ich 
das falsch?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Man könnte auch einen kleinen Audioübertrager direkt in Reihe mit der 
Kopfhörerleitung legen. Ja nach Übertragerverhältnis hat man dann direkt 
eine gut zu messende Spannung auf der Sekundärseite - die Primärseite 
hält man niederohmig, um den KH Kreis nicht extra zu belasten.

von Peter D. (peda)


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Jan schrieb:
> Mir gefallen alte Hifi Geräte wie dieses hier mit Leistungsanzeige:
>
> https://audio-database.com/Accuphase-kensonic/amp/M-100-e.html

Das wird auch nur eine Spannungsanzeige sein, d.h. auch ohne 
Lautsprecher zeigt die was an.
Die Anzeige soll ja nur zeigen, ob der Verstärker übersteuert. d.h. ins 
Klipping gerät.

: Bearbeitet durch User
von GEKU (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Man könnte auch einen kleinen Audioübertrager direkt in Reihe mit der
> Kopfhörerleitung legen. Ja nach Übertragerverhältnis hat man dann direkt
> eine gut zu messende Spannung auf der Sekundärseite - die Primärseite
> hält man niederohmig, um den KH Kreis nicht extra zu belasten.

Schafft man mit dem Übertrager 90dB bei 20kHz?

von Jan (Gast)


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>Wenn Spannung und Strom digitalisiert >werden, da kann man in der Software den 
>Einfluß der Gleichtaktstörung kompensieren, >oder sehe ich das falsch?

In gewissen Grenzen sicherlich. In der Form das ab einem Pegel überhalb 
der 90dB Gleichtaktspannung die Empfindlichkeit für die Strommessung 
sinkt. Ist unschön, aber für den Notfall ein Plan.

>Man könnte auch einen kleinen >Audioübertrager direkt in Reihe mit der 
>Kopfhörerleitung legen. Ja nach >Übertragerverhältnis hat man dann direkt >eine 
gut zu messende Spannung auf der >Sekundärseite - die Primärseite hält man 
>niederohmig, um den KH Kreis nicht extra zu >belasten.

Genau das ist auch meine Idee und die Frage, wenn man den Kern des 
Trafos auf Masse legt, gibt es dann noch Gleichtaktstörungen?
Die Lundahltrafos haben einen Schnittbandkern, also getrennte 
Wicklungen. Denke da kann es keine solchen Probleme geben?
Eine Idee wäre auch noch sich einen NF Übertrager 1:30 wickeln zu 
lassen, z.B. Bei der Firma Rondo Müller. Ein Ringkern mit Schirmfolie 
zwischen primär und Sekundär muss auch gehen.

von Dieter (Gast)


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> bei 20kHz aber auch „nurnoch“ 90dB
RC-Glied mit Trimmern waere hier zu ergaenzen.

Baue die Testschaltung mit den Vorschlaegen erst einmal auf und 
entscheide dann ob die Dynamik reicht oder mehr sei muesste.

von Jan (Gast)


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>RC-Glied mit Trimmern waere hier zu >ergaenzen.

Ich komme doch garnicht an die erforderlichen internen Widerstände?
Diskret, keine Chance weit über 100dB Gleichtaktubterdrückung zu kommen. 
Soll ja auch langzeitstabil sein und in ein paar Jahren ohne nachgleich 
funktionieren.

von Dieter (Gast)


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Die Beschaltung waere auch extern zu ergaenzen.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Jan schrieb:
> wenn man den Kern des
> Trafos auf Masse legt, gibt es dann noch Gleichtaktstörungen?

Ja, immer. Schon allein daher, weil der "Koppelkondensator" einen nahezu 
unbegrenzt niedrigen ESR hat. Ein ebenfalls nur nahezu auf Masse 
liegender Kern kann da was verringern, aber niemals beseitigen.

Jan schrieb:
> Die Lundahltrafos haben einen Schnittbandkern, also getrennte
> Wicklungen.

Bei einem normalen Schnittbandkerntrafo gibt es keine weiträumig 
getrennten Wicklungen. Auf beiden Kernschenkeln liegen sowohl primär, 
als auch sekundär. Das kann bei den genannten Übertragern anders sein, 
würde mich aber wundern.

Vom Kern mal abgesehen, gibt es immer auch eine direkte Kopplung von 
Spule zu Spule. Bei z.B. bifilar gewickelten Spulen wäre diese ganz 
enorm, und ihre Auswirkungen praktisch nicht zu beseitigen.

von Dieter (Gast)


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Wenn der TO mehr will, kommt er um getrimmte Korrekturglieder nicht 
vorbei. Profigeraete fuehren beim Start einen Kalibrierzyklus durch und 
digitale Potentiometer werden entsprechend nachgestellt.
D.h. sich mit den technischen Grenzen zufrieden geben ...

von A-Freak (Gast)


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Nur mal so gefragt, aber sollte bei einem Kopfhörerverstärker nicht die 
möglichst verzerrungsarme Musikwiedergabe im Vordergrund stehen?

Ich würde mir da erstmal Gedanken machen den Strom auszukoppeln ohne 
Verzerrungen mit einzubringen.

von Peter D. (peda)


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Die Leistung am Kopfhörer hat eh keinen praktischen Nutzen, da sie nicht 
mit der Lautstärke am Ohr korreliert. Die Leistung ist außerdem stark 
frequenzabhängig, man sieht effektiv nur die Bässe.

Will man nur feststellen, ob ein Kopfhörer angeschlossen ist, koppelt 
man ihn über einen Kondensator an und speist einen kleinen Gleichstrom 
ein, der nur fließt, wenn die Wicklung angeschlossen ist.

von Peter R. (Gast)


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Warum sollte man ausgerechnet den STROM für den Kopfhörübertrager 
auswerten? Die Spannung hat über die Impedanz hinreichende Koordination 
zur Leistung am Hörer. Auch bei den gezeigten Zeigerinstrumenten macht 
man da keine Klimmzüge bezüglich Stromauswertung. Ein einfache Dioden, 
die bei kleinen Spannungen  sogar quadratische Kennlinie haben sind da 
genug.

Vernünftige Aussteuerungsanzeigen haben eine logarithmische Kennlinie, 
zeigen also "dBs" an.

Dazu gibt es fertige ICs, sog. legarithmische Verstärker. Schau mal bei 
analog devices unter logarithmic amplifiers nach  oder google unter 
diesem Stichwort.

Vielleicht hilft auch eine Suche unter Pegelanzeige.

Auch solche Überwünsche wie 90dB oder gar 100 dB Unterdrückung von 
irgendwas zeigen sich dann als unnötige Wunschträume.

von Jan (Gast)


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>Ja, immer. Schon allein daher, weil der >"Koppelkondensator" einen nahezu 
unbegrenzt >niedrigen ESR hat. Ein ebenfalls nur nahezu >auf Masse liegender Kern 
kann da was >verringern, aber niemals beseitigen.

Das hatte ich übersehen, wäre zu schön gewesen wenn man es so lösen 
könnte.

>Ich würde mir da erstmal Gedanken machen >den Strom auszukoppeln ohne 
Verzerrungen >mit einzubringen.

Der Übertrager hätte über den Audio Frequenzbereich keine Verzerrungen 
zu dem Signal des Verstärkers hinzugefügt, der Shunt ist so niederohmig 
das er auch nicht ins Gewicht fallen wird.

>Wenn der TO mehr will, kommt er um >getrimmte Korrekturglieder nicht vorbei

Es gibt nochmal eine Lösung deren Aufwand mir bisher aber zu hoch war:
Ein Rauscharmer OPV wird direkt an den Shunt verbunden und verstärkt das 
Signal auf einen vernünftigen Pegel. Ein log- Verstärker begrenzt den 
Dynamikbereich auf vielleicht 30-40dB wie von „Peter R.“ auch erwähnt, 
eine weitere OPV Stufe kümmert sich um die galvanische Isolation (IL300)
Die Spannungsversorgung für die ICs darf keine niederohmige Verbindung 
zur Masse haben, sie werden versorgt aus 2 Stromquellen. (eine für 
positive und negative Versorgung) Das Prinzip eines Shunt Reglers, ich 
zeichne das heute Abend mal am PC. So eine Stufe bräuchte bestimmt 50mA 
die Ständig verheizt werden, bei 2x30V aus dem Trafo gehen dabei 
schonmal 5W an Abwärme drauf. Denke das ist die beste Möglichkeit.

>Warum sollte man ausgerechnet den STROM für >den Kopfhörübertrager auswerten? Die 
>Spannung hat über die Impedanz hinreichende >Koordination zur Leistung am Hörer. 
Auch >bei den gezeigten Zeigerinstrumenten macht >man da keine Klimmzüge bezüglich 
>Stromauswertung. Ein einfache Dioden, die >bei kleinen Spannungen sogar 
quadratische >Kennlinie haben sind da genug.

Die Impedanz könnte man vom Verstärker im Voraus messen lassen, das ist 
nochmal komplizierter und ungut weil der Benutzer das beim einschalten 
hören würde. Der Aufwand beim Programmieren wird auch gigantisch. Man 
könnte den Benutzer ja auch die Impedanz de Hörers selber wählen lassen, 
da die aber extrem abhängig von der Frequenz ist ist so eine Anzeige 
total unbrauchbar.
Der von mir verlinkte Verstärker musst übrigens auch den Strom, die 
angezeigte Leistung ist also „echt“

>Die Leistung am Kopfhörer hat eh keinen >praktischen Nutzen, da sie nicht mit der 
>Lautstärke am Ohr korreliert. Die Leistung >ist außerdem stark frequenzabhängig, 
man >sieht effektiv nur die Bässe.

Das ist bei Lautsprechern genauso wenig der Fall. Es ist -zugegeben- 
eine Spielerei, aber eine interessante.

von Jan (Gast)


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https://www.analog.com/en/products/ad215.html

Ich überlege mir ob der Chip was sein könnte für diese Anwendung, ich 
habe nur bedenken das der DCDC Wandler in den Analogteil stört.

von K. S. (the_yrr)


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Jan schrieb:
> Ein Rauscharmer OPV wird direkt an den Shunt verbunden und verstärkt das
> Signal auf einen vernünftigen Pegel.
gibt es mit integrierten Widerständen, denn mit den normalen 1% oder gar 
5% Zeug wirst du nicht viel erreichen bei deinen Anforderungen. kosten 
halt etwas mehr, besonders bei dem GBP und CMRR was du anscheinend haben 
willst, aber 0.1% Widerstände mit niedrigem Temperaturkoeffizienten gibt 
es auch nicht geschenkt. Warum das aber alles sein muss wenn du später 
nur die Hüllkurve mit maximal einigen 10Hz darstellst erschließt sich 
mir nicht wirklich.

wenn es das unbedingt sein soll:
- richtiger Differenzieller Op Amp mit integrierten Widerständen, eine 
parametrische Suche wirst du schon bedienen können, kostet halt mal 
>5-10€
- dann nen Peak/Envelope detector mit einigen 10-100Hz Bandbreite (nicht 
wesentlich mehr als die Aktualisierungsrate des Displays)
- noch so nen detector für die Spannung
- fertig

Jan schrieb:
> Die Impedanz könnte man vom Verstärker im Voraus messen lassen, das ist
> nochmal komplizierter und ungut weil der Benutzer das beim einschalten
> hören würde. Der Aufwand beim Programmieren wird auch gigantisch.
Programmieren wäre noch das einfachste. Es gibt 3.5mm Klinke Stecker mit 
Schalter, wenn der µC erkennt dass ein Kopfhörer eingesteckt wird einmal 
die Impedanz messen, dann Audio mute abschalten (musst du dann halt noch 
ergänzen) und fertig. hören muss man da nichts wenn man eine Rampe fährt 
statt Rechteck (wird etwas komplizierter) und Mute schafft man mit einem 
Analogschalter/Mosfet/Transistor wenn man das Audio Signal kapazitiv 
gekoppelt einer Gleichspannung überlagert (damit das Signal nie <0V 
wird, oder man versorgt die Mute Schaltung auch symmetrisch)


Warum nicht den Shunt in die Versorgung des Verstärkers? einige 10Hz 
Bandbreite kommen da auch noch raus, und schneller kannst du das sowieso 
nicht anzeigen. würde alles Probleme lösen, reicht ein 08/15 Op Amp mit 
ner handvoll dB CMMR. Ruhestrom und effizienz kann man einfach mit dem 
µC korregieren. Schieb z.b. nen 1kHz Sinus rein, miss den Strom vom 
Verstärker und die Spannung über ne Handvoll verschiedene Widerstände am 
Ausgang (und errechne daraus den Ausgangsstrom), in Excel eintragen, 
lineare regression, fertig.

: Bearbeitet durch User
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