Forum: Offtopic Speedtest manipulierbar? Carrier umgehen? Streaming Blockade?


von Thomas (kosmos)


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ich habe zur Zeit sehr große Probleme, beim Ansehen von Videos z.B. von 
Youtube und vermute das der Anbieter 1&1 bzw. die Telekom 
dahintersteckt. Es schwankt im großen und ganzen um die 200 kByte/Sek, 
selbst ein Video in geringter Auflösung muss da erstmal Minutenlang 
buffern bis man es dann durchgehen schauen kann.

Bei der Störungsmeldung an 1&1 sagte mir der Servicemitarbeiter ich 
solle einen Speedtest auf der Seite fast.com machen.

Dort scheint die Verbindung zw. Telekom und Netflix sehr gut zu sein 
(Fritzbox synct auch mit 109/39 MBit/s bei VDSL 100) Youtube ist aber 
ungenießbar.

Wenn man eine Drosselung vertuschen möchte, könnte man einfach die 
Clients und Server aus diesem Test eben aus der QoS Regel rausnehmen. Da 
die ja immer identisch sind, man könnte bei einer längeren 
Verbindungzeit auf Videocontent schließen und dann auch drosseln, 
weiterhin kann man ja aus der IP Adresse die ja auf dem eigenen DNServer 
übersetzt wird auf den Youtube Datenstrom schließen und auch drosseln

Meint ihr der Speedtest der Bundesnetztagentur arbeit da zuverlässiger 
oder läßt sich nicht so leicht austricksen?

Wie könnte man soetwas effektiv umgehen? Sollte man sich Gedanken um 
einen VPN Proxy machen? Was würde hier genau passieren, landet die DNS 
Abfrage beim DNS von 1&1(Telekom) oder geht das erstmal zum VPN Proxy so 
das selbst das unsichtbar bleibt?

Im Netzt hatte ich mal einen Tip gefunden 2 bestimmte IP-Bereiche in der 
Blacklist der Fritzbox zu sperren, so würde der Datenverkehr nicht mehr 
über die Peering-Punkte der Blocking-ISPs gehen sondern über andere 
Übergabepunkte umgeleitet. Wenn da natürlich alle ISP mitmachen läuft 
die Sperre aller ISPs ins Leere, da dann sämtlichen Datenverkehr 
geblockt wird.

Ich hatte schon mal im Browser einen Proxyserver eingestellt und Youtube 
lief plötzlich mit 1 MByte/sek, leider funktioniert dieser nicht mehr 
und ich habe auch keinen mehr gefunden der vergleichbar schnell war.

Meint ihr das man mit einem Business-Anschluß besser fährt oder könnt 
ihr sonst irgendwelche Tips geben um die Leistung aus dem Anschluß zu 
holen die einem versprochen wurde also bei VDSL 100 mindestens 50 MBit/s 
und nicht 2 Mbit/s beim Videostreaming.

Anbei ein Artikel zum Thema
https://www.golem.de/news/level-3-sechs-grosse-internetprovider-bremsen-peering-absichtlich-aus-1405-106318.html

von Jens G. (jensig)


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Was sagt denn ein Test eines Downloads von einem anderen Server. Z.B. 
irgendein Linux-Image von irgend so einem Linux-Distri?
Ich habe jedenfalls keine Probleme mit meinem 50er Telekomanschluß. 
Download von https://ubuntu.com/#download z.B. mit 6-7MB/s so als 
Referenz für Dich...

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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werde ich mal mit wget heute Abend probieren, eigentlich geht alles 
recht flott bis auf Videoplattformen

von Bernd K. (prof7bit)


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Jens G. schrieb:
> Was sagt denn ein Test eines Downloads von einem anderen Server. Z.B.
> irgendein Linux-Image von irgend so einem Linux-Distri?

Könnt ihr mal aufhören sinnlosen Traffic bei irgendwelchen unschuldigen 
Linux-Distris zu verursachen nur um mit eurem Windows-Rechner 
1&1-Probleme zu diagnostizieren? Danke!

Ladet doch stattdessen das Windows-Image bei Microsoft runter!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Thomas O. schrieb:
> Wenn man eine Drosselung vertuschen möchte, könnte man einfach die
> Clients und Server aus diesem Test eben aus der QoS Regel rausnehmen.

Das hätte ich sogar einmal nachweisen können. Weil der Provider dusselig 
genug war, beim Speedtest über den eigenen Server mehr Bandbreite zu 
bringen, als der Vertrag überhaupt hergab - aber eben nur da.

> man könnte bei einer längeren
> Verbindungzeit auf Videocontent schließen und dann auch drosseln,

Streams arbeiten oft mit identifizierbaren Protokollen.

> Meint ihr der Speedtest der Bundesnetztagentur arbeit da zuverlässiger
> oder läßt sich nicht so leicht austricksen?

Generell ist zwar der Netztest der österreichischen Behörde RTR sehr 
viel besser. Zumal da nicht nur die Speed getestet wird, sondern auch 
transparente Proxies für Web, DNS etc auffallen (zumindest die App, 
keine Ahnung ob auch die Webseite). Aber ob das erkannt wird?

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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Die Video-Plattformen scheinen Stosszeiten zu haben, zB. wenn abends 
alle ihre Serien anschauen. Ich musste selber bei einer (bezahlten) 
Streaming-Seite ein paarmal bis 21 Uhr warten, weil da wohl viele wieder 
fertig waren - das Video pufferte vorher ständig.

von Jack V. (jackv)


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A. K. schrieb:
> Das hätte ich sogar einmal nachweisen können. Weil der Provider dusselig
> genug war, beim Speedtest über den eigenen Server mehr Bandbreite zu
> bringen, als der Vertrag überhaupt hergab - aber eben nur da.

Es gab mal Provider, bei denen die Bandbreite höher war, wenn in der 
aufgerufenen URL irgendwo „speedtest“ auftauchte.

Ich habe witzigerweise das umgekehrte Problem: während bei meiner 
angeblichen 16MBit/s-Leitung abends „normale“ Daten mit teils <1MBit/s 
dahintröpfeln, kann ich Youtube und Netflix in FullHD schauen.

Letztlich würde ich da aber auch nicht böse Absicht im Sinne von „Der 
Kunde verursacht zuviel Traffic, den bremsen wir nun mal ’n bisschen 
aus“ unterstellen. Eher so böse Absicht im Sinne von „Wir haben hier ’n 
Gateway mit 1GBit/s, und weil wir ordentlich Profit machen wollen, 
verkaufen wir den 1000 Kunden, die da dranhängen, je 16MBit/s – wird 
schon keiner merken, und wenn doch mal 70 Kunden gleichzeitig was laden 
und Beschwerden eintreffen, schicken wir denen einfach ‘ne SMS mit 
»Regionale Störungen« als Antwort – das merken die nie!“
(Schöne Grüße an Vodaphone, an dieser Stelle)

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Mittlerweile benutzen fast alle Seiten HTTPS.

Kein Provider wird so wahnsinnig sein, das HTTPS-Protokoll entsprechend 
aufzudröseln um den Traffic anhand des Zertifikats und des darin 
enthaltenen CN, SAN und SNI zu priorisieren. Das ist viel zu aufwändig.

Wenn dann geht es nur über die IP-Adressen. Allerdings welchen Nutzen 
hätte der Provider davon? Normalwerweise steuert der YT-Player ja seine 
Bandbreite quasi selbst, bzw. nimmt garnicht die volle Bandbreite. Die 
Videos werden immer nur eine gewisse Zeit im voraus geladen.

Und selbst wenn bei höherer Bandbreite mehr Sekunden "gepuffert" werden, 
im Mittel bleibt es ja am Ende gleich. Die Leute streamen ja über YT 
nicht 10 Videos gleichzeitig, so dass man es drosseln müsste.

Wenn ich Provider wäre, würde ich eher bei den Sharehostern drosseln :-)

Ich vermute da eher ein anderes Problem.

http://speedof.me ist auch ein ganz guter Test. Liefert bei mir 
realistische Ergebnisse und man sieht das der Provider genau auf die 
bezahlte Bandbreite beschränkt (Link mit VDSL100, gekauft VDSL50).

von Jens G. (jensig)


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Bernd K. (prof7bit) schrieb:

>Könnt ihr mal aufhören sinnlosen Traffic bei irgendwelchen unschuldigen
>Linux-Distris zu verursachen nur um mit eurem Windows-Rechner
>1&1-Probleme zu diagnostizieren? Danke!

Ist Dir nicht ganz wohl?

>Ladet doch stattdessen das Windows-Image bei Microsoft runter!

Wenn Dir dabei wohler ist ...

von Manfred P. (pruckelfred)


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A. K. schrieb:
>> Wenn man eine Drosselung vertuschen möchte, könnte man einfach die
>> Clients und Server aus diesem Test eben aus der QoS Regel rausnehmen.
> Das hätte ich sogar einmal nachweisen können. Weil der Provider dusselig
> genug war, beim Speedtest über den eigenen Server mehr Bandbreite zu
> bringen, als der Vertrag überhaupt hergab - aber eben nur da.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass htp.net mich bescheißt, diese es aber 
abstreiten: Egal wann und gegen welchen Server, bekomme ich 1,7 Mbyte/s 
- für DSL 50.000 etwas wenig. Mache ich vier Downloads parallel auf, 
bekomme ich in Summe an 6 Mbyte/s. Im Upload sieht es ähnlich aus.

Jetzt gucke ich in die Beschreibung von Breitbandmessung.de, der 
offiziellen Meßstelle der BNetzA, lese ich dort, dass zur Messung vier 
parallele Streams gestartet werden :-(

Weiter oben wurde https://fast.com/ genannt, der zeigt mir meine 
Nenngeschwindigkeit. Gehe ich aber bei fast.com in die Einstellungen und 
setze die Anzahl der maximalen Streams auf 1, bricht meine Datenrate 
drastisch ein.

Ja, dumm, ich habe keine Alternative.

von Markus M. (adrock)


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Das mit der Blacklist auf der Fritzbox ist Humbug. Es wird sogar 
kontraproduktiv sein, da die Anwendung das nicht weiß und dann Timeouts 
entstehen, die das noch zusätzlich verzögern. Das Peering im Backbone 
kannst Du damit in keinster Weise beeinflussen.

Du solltest auf jeden Fall auch nicht den Eintrag zum 
DNS-Server/Forwarder unnötig verbiegen, entweder den vom Provider oder 
Google (8.8.8.8 und 8.8.4.4).

Einzig vorstellbar wäre, dass tatsächlich irgendwo im Peering gerade für 
den Netzbereich Deiner Umgebung etwas verkonfiguriert ist. Aber sowas 
ist schwer rauszufinden wenn man nicht eine definierte entfernte Seite 
zum testen hat, YT macht ja auch Lastverteilung etc.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Markus M. schrieb:
> http://speedof.me ist auch ein ganz guter Test.

Der zeigt mir gerade 13,32 Mbps down / 4,5 Mbps up - deutlich abseits 
dessen, was ich bezahle.

von Markus M. (adrock)


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Fred P. schrieb:
> Markus M. schrieb:
>> http://speedof.me ist auch ein ganz guter Test.
>
> Der zeigt mir gerade 13,32 Mbps down / 4,5 Mbps up - deutlich abseits
> dessen, was ich bezahle.

Jupp, das entspricht ja in etwa Deiner Messung von fast.com, ist ja 
schon dreist wenn der Provider das so drosselt. Sowas höre ich zum 
ersten Mal.

von Jan H. (j_hansen)


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Jack V. schrieb:
> Ich habe witzigerweise das umgekehrte Problem: während bei meiner
> angeblichen 16MBit/s-Leitung abends „normale“ Daten mit teils <1MBit/s
> dahintröpfeln, kann ich Youtube und Netflix in FullHD schauen.

Die stellen gerne ihre Hardware direkt zum Provider:
- Spart dem Contentanbieter Strom- und Netzwerkkosten
- Spart dem. Provider Peeringkosten und macht die Kunden happy, da die 
Geschwindigkeit im eigenen Netz normalerweise höher ist.

Soweit also nicht ungewöhnlich.

Thomas O. schrieb:
> Bei der Störungsmeldung an 1&1 sagte mir der Servicemitarbeiter ich
> solle einen Speedtest auf der Seite fast.com machen.
>
> Dort scheint die Verbindung zw. Telekom und Netflix sehr gut zu sein
> (Fritzbox synct auch mit 109/39 MBit/s bei VDSL 100) Youtube ist aber
> ungenießbar.

Das kannst du ja auch so zurückmelden. Ansonsten mal genauer 
analysieren: sind nur Videos langsam, oder auch andere Downloads? Nur 
bestimmte Seiten? Welchen Server verwendet YouTube bei dir (-> 
geographische Region)? WLAN oder Kabel?

Beitrag #5961538 wurde vom Autor gelöscht.
von Georg A. (georga)


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Man könnte noch speedtest.net probieren, da kann man neben einer 
automatisch gefundenen Gegenstelle die auch manuell auswählen.

Allerdings sollte man die ganzen Tests nicht nur mit WLAN machen. Ein 
Vergleich mit einem anderen Gerät (PC, etc.) wäre auch noch gut, um ein 
lokales Problem auszuschliessen.

von Matthias S. (da_user)


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Fred P. schrieb:
> Ich bin mir ziemlich sicher, dass htp.net mich bescheißt, diese es aber
> abstreiten: Egal wann und gegen welchen Server, bekomme ich 1,7 Mbyte/s
> - für DSL 50.000 etwas wenig. Mache ich vier Downloads parallel auf,
> bekomme ich in Summe an 6 Mbyte/s. Im Upload sieht es ähnlich aus.

Früher gab es doch so Download-Manger. Ich erinnere mich daran, GetRight 
oder so ähnlich gehabt zu haben. Dieser hat den Download in mehrere 
Teile aufgeteilt um dann parallel in mehreren Streams zu laden.

von H-G S. (haenschen)


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Ich habe damals festgestellt, dass man nur die Download-Bandbreite 
bekommt, welche die Anbieter-Seite erlaubt. Ich glaube nicht einmal 
Microsoft erlaubt jedem einen Download mit 100Mb.

Du müsstest erst einmal Download-Seiten finden, die dir die volle 
Geschwindigkeit freigeben.

von (prx) A. K. (prx)


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Markus M. schrieb:
> Kein Provider wird so wahnsinnig sein, das HTTPS-Protokoll entsprechend
> aufzudröseln um den Traffic anhand des Zertifikats und des darin
> enthaltenen CN, SAN und SNI zu priorisieren. Das ist viel zu aufwändig.

Die Site wie www.unsinn.org steht auch bei HTTPS im Klartext drin, damit 
mehrere Sites eine IP verwenden können. Ausserdem verwenden Video/Audio 
Streams für die Streams selbst gerne UDP auf bekannten Ports statt 
HTTP(S).

von (prx) A. K. (prx)


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H-G S. schrieb:
> Ich habe damals festgestellt, dass man nur die Download-Bandbreite
> bekommt, welche die Anbieter-Seite erlaubt. Ich glaube nicht einmal
> Microsoft erlaubt jedem einen Download mit 100Mb.

Youtube Videos kann man oft mit voller Bandbreite der Anbindung (Kabel) 
runterziehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Jack V. schrieb:
> Eher so böse Absicht im Sinne von „Wir haben hier ’n
> Gateway mit 1GBit/s, und weil wir ordentlich Profit machen wollen,
> verkaufen wir den 1000 Kunden, die da dranhängen, je 16MBit/s

Das wird m.E. überall so in dieser Art betrieben, also als Hoffnung auf 
die Statistik. Der Unterschied zwischen Koaxkabel, DSL und Fiber in 
normalen Consumerverträgen besteht nur in der Situation zwischen 
Endkunde und der nächsten ausreichend intelligenten Zwischenstelle. Ab 
der haben dann alle Kunden weniger Bandbreite zum Rest der Welt, als 
sich aus der rechnerischen Summenrate aller davon versorgten Kundschaft 
ergibt.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Wenn Youtube ein 4K Video anbietet gehe ich aber schon davon aus das 
denen ihr Server nicht auf 150 KBytes/Sek begrenzt.

von Markus M. (adrock)


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Also was interessant wäre, wenn Du eines der "langsamen Videos" 
anschaust mal einen Paket-Analyzer (z.B. Wireshark) im Hintergrund 
laufen zu lassen um zu schauen von welchem Server das Video gestreamt 
wird.

Dann zu diesem Server mal den Pfad (tracert) und die Latenz (ping) 
anschauen.

Ist allerdings ein bisschen tricky aus dem Datenwust den der 
Paket-Mitschnitt liefern wird den richtigen Server bzw. TCP/UDP-Stream 
rauszufischen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10ISO

wie schnell MBytes/Sek geht den das bei euch, bei mir tropfelt es mit 50 
kBytes/Sek und bricht dann nach ein paar Minuten ab. Morgen soll ein 
Techniker von der Telekom vorbei kommen bin mal gespannt ob er in der 
vereinbarten Zeitspanne von 8.00-14.00 Uhr kommt.

Ich werde mich mal morgen ransetzen und mal probieren die Route zu den 
einzelnen Server rauszufinden

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