Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltregler als separates Bauteil vs. Aufbau aus Einzelteilen


von Stefan  . (phreakshow)


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Hallo zusammen.

Ich plane gerade die Spannungsversorgung für ein Bastelprojekt. Mittels 
Target 3001 entwerfe ich eine neue Platine, und ich rechne mit ca. 1A 
bei 12V am Eingang.
Zuerst möchte ich aus den 12V 5V erzeugen für einen µC, aus der 5V 
Schiene dann per Linearregler dann 3,3V und 1,8V.

Nun stelle ich mir die Frage, ob ich auf der Platine einen Schaltregler 
"zu Fuß" aufbaue, mit allem was dazugehört, oder ob ich einen fertigen 
DC/DC im Gehäuse kaufe, wie zB einen Traco TSR 2-2450.

Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen? Da spar ich mir ja 
ne ganze Menge Layout-Arbeit, vor allem wenn der Regler richtig schnell 
schaltet.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan M. schrieb:
> Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen?

Mir fällt gerade kein Vorteil dabei ein, einen selbst zu machen, wenn Du 
einen passenden fertigen für nen Appel und nen Ei bekommst.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Stefan: es gibt zwei Möglichkeiten:
1) du kaufst für recht wenige Euro ein fertiges Modul, welches für die 
üblichen Lasten und Lastfälle stabilisiert ist und fertig.
2) du investierst viel Zeit in das Finden eines passenden 
Controller-ICs, die Dimensionierung von den Bauteilen und das 
Platinenlayout. Dann investierst du nochmal mehr Geld in die Bauteile 
und mehr Platz auf der Platine. Möglicherweise nicht beim ersten Anlauf 
funktioniert das dann zuverlässig. Vermutlich bist du an dem Punkt schon 
genervt, wenn es aber gut läuft, hast du am Ende etwas gelernt. Aber: 
Bildung kostet.

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan M. schrieb:
> ich rechne mit ca. 1A
> bei 12V am Eingang.

Also 12 Watt

> Zuerst möchte ich aus den 12V 5V erzeugen für einen µC, aus der 5V
> Schiene dann per Linearregler dann 3,3V und 1,8V.

Wird denn das meiste von den 12 Watt auf der 5 V Schiene benötigt und 
3,3 V und 1,8 V ist mehr so "Beiwerk" oder hast Du auf 3,3 oder 1,8 auch 
nennenswerte Verbraucher? Wenn ja, dann evtl. mehrere Schaltregler von 
den 12 V runter.

> Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen?

kostet Geld und raubt Dir den Spaß das selbst aufzubauen und zum Laufen 
zu bekommen.

> Da spar ich mir ja
> ne ganze Menge Layout-Arbeit, vor allem wenn der Regler richtig schnell
> schaltet.

sooo aufwendig ist das nun auch nicht.

Du kannst Dir auch einmal ein Layout für so ein kleines 
Schaltreglermodul machen und das dann entweder als Modul per Cut&Paste 
in zukünftige Projekte einfügen oder es als kleine Platine Huckepack in 
neue Projekte übernehmen.

Du könntest Dir z.B. mal den MP2315 anschauen, den nehme ich gerne für 
ähnliche Anforderungen wie bei Dir jetzt. Gibt es z.B. bei Mouser und 
LCSC.

Da fällt mir ein, wenn Du das wirklich nicht selbst machen willst, gibt 
es aus China auch fertige und günstige Module mit dem MP2315, z.B. die 
hier:
https://www.aliexpress.com/item/32798672440.html

von lkjhg (Gast)


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@Kevin: Stimmt - aber Punkt 2 könnte man noch differenzieren.

Es gibt auch Chips mit Beispiellayouts - sofern sich nicht zufällig ein 
Platzproblem mit dem jew. solchen ergibt... sofort eine fertige Lösung.
Kann klappen, ohne jetzt unbedingt viel dazulernen zu müssen.


Anderenfalls (keine Vorlage):

Erst ab gewisser Stückzahl amortisiert sich überhaupt bzw. lohnt der 
Aufwand einer Eigenentwicklung, streng wirtschaftlich betrachtet.

Aber - wie Kevin - davon ausgegangen, trotzdem Eigenbau zu wählen:


2)

Ein gut designter Schaltregler wird in den meisten Fällen ein Stück 
größer werden als das Modul, wenn man nicht auf "kleinstmöglich" wert 
legt - kann aber auch sehr viel effizienter sein.

Also mit dem richtigen Layout eben auch als X00 kHz Version. (Diese 
Module sind eher Größen- als Wirkungsgrad-optimiert... und das läuft 
nicht auf's selbe 'raus.)


Und dann wäre da noch die Frage: "Wenn Eigenentwicklung, dann Converter, 
oder reiner Controller?" - Womit man auch den Kreis zur Stückzahl wieder 
schließen könnte: Bei geringerer solcher vielleicht wieder eher der 
Converter.


(Obwohl sich die Antwort auf diese Frage oft auch - durch speziellere 
Anforderungen oder auch nur Vorgaben bzw. Umstände - wie von selbst eher 
in Richtung Controller bewegt... da ist man meist flexibler in jeder 
Hinsicht.)

von lkjhg (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> sooo aufwendig ist das nun auch nicht.

Hexenwerk ist es sicher nicht.

(Die Module erfüllen ihren Zweck, sind aber leicht zu toppen.)

Ich hatte Deinen Post nicht gesehen (aktualisieren vergessen),
und ebenfalls ein paar positive bzw. interessante Fakten dazu
nennen wollen - immerhin braucht die LE auch immer Nachwuchs.

von Egon D. (Gast)


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Stefan M. schrieb:

> Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu
> nehmen? Da spar ich mir ja ne ganze Menge Layout-Arbeit,
> vor allem wenn der Regler richtig schnell schaltet.

Technisch gibt es i.d.R. keinen nennenswerten Nachteil.
(Je nach Anwendung kann es sinnvoll sein, gründliche
Verdrosselung und Siebung vorzusehen.)

Der ökonomische Nachteil ist, das Traco teuer ist.

Der ideelle Nachteil kann sein, dass Du kaum etwas
über den Entwurf von Schaltreglern lernst.

Über den projekttechnischen VORTEIL, dass Du nicht ewig
an der Stromversorgung herumbosseln musst, wenn Du Dich
eigentlich um ganz andere Dinge kümmern willst, muss ich
ja nix sagen -- das hast Du ja schon selbst erkannt.


Wir haben (andere) Teile von Traco verbaut; nach meiner
Erfahrung ist Traco teuer, aber gut.

von Egon D. (Gast)


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Gerd E. schrieb:

>> Da spar ich mir ja ne ganze Menge Layout-Arbeit,
>> vor allem wenn der Regler richtig schnell schaltet.
>
> sooo aufwendig ist das nun auch nicht.

Das stimmt zwar -- aber der Zeitpunkt ist entscheidend.

Wenn ich ein Funktionsmuster zum Laufen bringen will,
habe ich gerade ÜBERHAUPT KEINE Lust, mich mit der
Stromversorgung aufzuhalten.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Traco - "...für nen Appel und nen Ei..."
Finde den Fehler ;-)
Füt Traco spricht so einiges - aber eins ganz bestimmt nicht...

Ehrlich: Wenn professionell ist Traco sicherlich eine sehr sinnvolle 
Lösung (Arbeitszeit ist halt leider sehr teuer) - aber wenn irgendwie 
nur Hobbyprojekt - leider nein da sich Traco seine Qualität zu gut 
bezahlen lässt - höchstens als Recyclingware - dann aber meist so alt 
das selbst der Name (und Qualität)Traco nicht den Wirkungsgrad und vor 
allem Größe der 90er und frühen 2000er Wandler gerechtfertigt - und 
neuer so ab 2010 bekommt man Traco nur sehr selten als 
"Recyclingware"...

Wie gesagt: Alles aus Hobby und Bastlersicht gesehen - wo das bauen, 
optimieren und entwickeln teil des Hobby ist und 5 Euro mehr oder 
weniger für einzelne Komponenten durchaus entscheidend sind

Jemand

von Olaf (Gast)


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ES gibt durchaus (neben der Kohle) auch handfeste Gruende seinen 
Schaltregler selber zu bauen.

Zum Beispiel kann man sich dann die Schaltfrequenz da hin legen wo sie 
einem am wenigsten stoert. Oder ein Reglerkonzept auswaehlen das gut zur 
Anwendung passt. (besonders geringer Verlust bei wenig Last, oder 
Stoerungen nur bei einer Schaltfrequenz, Sanftanlauf)

Olaf

von M. K. (sylaina)


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Stefan M. schrieb:
> Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen?

Bei nicht optimaler Wahl wirds teuer. ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen?
Für Einzelstückzahlen (<100Stk) sind solche Fertigmodule auf jeden Fall 
die einfachste und billigste Wahl. Denn wenn der selbstentwickelte 
Schaltregler nicht auf Anhieb brauchbar läuft, dann wirds auf jeden Fall 
teurer.

Ich setze aber auch in 10k Stückzahlen fertige POL-Module PVX006 und 
PVX012 von ABB oder auch die MPM3510A von MPS ein. Billiger, 
zuverlässiger und kleiner bekommt man das ohne eigenes Entwicklungsteam 
für solche Bauteile schlicht und einfach nicht hin.

Und vor ich dann irgendwas großartig rumentwickle, kommen die Dinger mit 
Fädeldrahten auch auf Bastelprojekte.

Olaf schrieb:
> ES gibt durchaus (neben der Kohle) auch handfeste Gruende seinen
> Schaltregler selber zu bauen.
Natürlich, wenn man sich abseits des "Mainstreams" bewegt (z.B. auch 
Eingangsspanungen ab ca. 60V), wird die Luft schnell dünn. Aber man 
sollte sich schon hinterfragen, ob die Argumente nicht manchmal 
vorgeschoben sind, weil man einfach mal wieder einen Schaltregler machen 
will... ;-)

Denn Sachen wie einstellbare Schaltfrequenz, Synchronisierung mehrerer 
Module, Sanftanlauf, Power-Off, Power-Sequencing und so Zeug haben die 
Module ja auch schon alle drin. Die Entwickler der Module kochen ja 
letztlich auch mit dem selben Wasser. Nur mit mehr Druck. Denn das, was 
die verkaufen wollen, sind genau diese Module.

von jemand (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Was wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen? Da spar ich mir ja
> ne ganze Menge Layout-Arbeit, vor allem wenn der Regler richtig schnell
> schaltet.

Für Bastler gibt es überhaupt keinen Nachteil (vorausgesetzt, der 
fertige Regler erfüllt die Anforderungen).
Darum verstehe ich auch nicht, warum die Leute sich eine Auslegung für 
Einzelstücke antun. Solche Schaltregler sind nicht trivial auszulegen, 
und müssen auch sauber vermessen und optimiert werden.

Natürlich betrifft die Aussage jetzt nur Bastler, und nur Anwendungen, 
wo der Regler auf die Anforderungen passt.
Bei Serienprodukten, insbesondere bei größeren Serien, zahlt sich der 
diskrete Aufbau dann aber wieder aus.

von MaWin (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> as wäre denn der Nachteil, einen fertigen zu nehmen

I.A. die Kosten, sie sind deutlich teurer als selbst gebaut. Dafür hat 
der Hersteller einem Entwurf, Bauteilauswahl und Layout des kritischen 
Hf-Teils abgenommen. Bei Einzelstückzahl damit trotzdem kosteneffektiv, 
vor allem wenn man kleine Module aus China nimmt, die aber oftmals ihre 
versprochene Leistung nicht bringen, was bei den teureren von Traco eher 
nicht das Problem ist.

von Olaf (Gast)


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> Die Entwickler der Module kochen ja
> letztlich auch mit dem selben Wasser. Nur mit mehr Druck.

Aber manchmal ist der Druck an der falschen Stelle. Wenn du mal einen 
Lattenzaun mit -80db links und rechts vom 80Ghz Traeger deines Senders 
siehst und dich fragst wie du noch weitere 20-30db tiefer kommst dann 
ist der Druck anders und du freust dich ueber jede Schraube an der du 
drehen kannst. .-)

Aber ich koennte mir auch vorstellen das es anders laeuft. Wenn du vor 
irgendeinem Tuev-Mensch mit irgendwelchen Papieren rumwedeln musst dann 
kann es einfacher sein einfach ein Modul zu kaufen das bereits alle 
Tests hat.

> Für Bastler gibt es überhaupt keinen Nachteil (vorausgesetzt, der
> fertige Regler erfüllt die Anforderungen).

Als privater Bastler nehme ich die Teile auch schonmal wenn ich sie 
vorher wo ausgeschlachtet habe. Fuer kaufen waere ich zu geizig.

Olaf

von Olaf (Gast)


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Noch was....

Das Problem bei den Modulen. Es gibt sie von voll billige Kacke ohne 
stabilisierte Spannung, zweifelhafter Potentialtrennung mit totalen 
Stoerungen am Ein und Ausgang bis zu richtig gut. Und die guten sind 
dann nicht mehr billig! Und es ist ja irgendwie doof wenn man sich z.b 
eine Platine gemacht hat und der Ausgang des neuen coolen 
Kopfhoererverstarkers zwitschert dann wie ein Rotkehlchen mit Katze.

Olaf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Aber manchmal ist der Druck an der falschen Stelle. Wenn du mal einen
> Lattenzaun mit -80db links und rechts vom 80Ghz Traeger deines Senders
> siehst und dich fragst wie du noch weitere 20-30db tiefer kommst dann
> ist der Druck anders und du freust dich ueber jede Schraube an der du
> drehen kannst.
Schon klar, aber das sind dann Probleme, die grob geschätzt weniger 
als 0,01% der Anwendungen betreffen dürften.

Und die Erfahrungen unseres externen EMV-Spezi siht auch so aus, dass 
selbstgebastelte Schaltregler eher auffällig sind als solche mit 
fertigen POL Modulen. Denn für diese fertigen Module muss man einfach 
nur wenige Layoutvorschriften beachten. Bei einem selbergebauten Regler 
mit 1MHz Schaltfrequenz hat man da schon eine ganze Litanei vor sich und 
ggfs trotzdem Pech, weil die Spule nichts taugt.

MaWin schrieb:
> I.A. die Kosten, sie sind deutlich teurer als selbst gebaut.
Wenn du da freundlich direkt beim Hersteller um 20k Stück anfrägst, dann 
lässt sich der Preis durchaus attraktiv darstellen. Denn der rechnet 
wiederum seine Bauteile und Leiterplatten im 500k Bereich...  ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Maier (Gast)


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Wie siehts mit der Kuehlanbindung aus?
Ein Modul ist wie es ist. Beim Eigenbau kann man die Transistoren so 
plazieren, dass man sie bspw. mit dem Gehaeuse verschrauben kann.
Relevant in der Praxis?

von Arno (Gast)


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Maier schrieb:
> Wie siehts mit der Kuehlanbindung aus?
> Ein Modul ist wie es ist. Beim Eigenbau kann man die Transistoren so
> plazieren, dass man sie bspw. mit dem Gehaeuse verschrauben kann.
> Relevant in der Praxis?

Bei 12W am Eingang nicht. Da wird hoffentlich kaum 1W an Wärme 
entstehen.

Schaltregler selbst bauen tue ich nur, weil es den Wandler mit

- 2xAA zu 3,3V (mit guter Batterieausnutzung, also nicht 2,2V->3,3V)
- 300mA am Ausgang (ESP8266)
- maximal 3mm hoch auf der einen Platinenseite, möglichst kleine Fläche 
auf der anderen

so nicht als Modul zu kaufen gibt (oder ich ihn nicht gefunden habe). 
12V->5V würde ich als Bastler zukaufen.

MfG, Arno

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite



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Maier schrieb:
> Relevant in der Praxis?
Nein. Denn bei solchen Schaltreglern kann man die Transistoren nicht 
platzieren wie man sie will, sondern sie müssen unmittelbar am Regler-IC 
sitzen oder sind in dieser Leistungsklasse darin integriert. Die 
Entwärmung erfolgt über die Leiterplatte.

Anbei mal ein Vergleich der beiden von mir angesprochenen Module mit 
einer 2 Cent Münze. Der POL-Wandler PVX012 ist dreidimensional 
aufgebaut, die Spule wurde über dem Regler montiert. Und wie gesagt: der 
PVX012 kann bis zu 12A!

Jetzt muss ich mich aber doch mal selbst zitieren:
>>> kommen die Dinger mit Fädeldrahten auch auf Bastelprojekte,
Denn ich habe das noch so einen vorrätigen Aufbau gefunden und ein paar 
Fotos gemacht... ;-)
Weil dem so die Leiterplatte zur Kühlung fehlt, hole ich da nicht mehr 
als 3A raus, denn dann hat er schon gute 60°C.

von Gustl B. (-gb-)


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Es gibt auch Regler mit mehreren Ausgängen. Ich verbaue gerne den 
TPS65266 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps65266.pdf . Den kann man 
beidseitig gut auf 2cm*1cm layouten mit allen 3 Ausgängen. Allerdings 
mag der keine 12V am Eingang.
Aber der TPS65263 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps65263-1q1.pdf oder 
TPS65265 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps65265.pdf können prima 12V 
vertragen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Jemand schrieb:
> Traco - "...für nen Appel und nen Ei..."
> Finde den Fehler ;-)
> Füt Traco spricht so einiges - aber eins ganz bestimmt nicht...

Na ja, wenn 11,25€ (Mouser) bei Dir gegenüber einer Eigenentwicklung 
viel Geld ist...
Wenn man natürlich etwas dabei lernen will und das als Hobby betrachtet, 
kann das schon wieder anders aussehen. Ich selbst konzentriere mich 
meist lieber auf die eigentliche Schaltung als auf die Stromversorgung.

Edit an den TO: Gerade gesehen: der TSR 2-2450 macht 2A an 5V (=10W). 
Wenn Du mit 12V 1A am Eingang rechnest, reicht der nicht.

: Bearbeitet durch User
von Stefan  . (phreakshow)


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Jedesmal das gleiche. Keine Benachrichtigung für den Thread bekommen und 
alle Antworten jetzt erst gelesen.

Danke euch für die zahlreichen Tipps, servus an Kevin aus alten 
KM-Zeiten ;)

Speziellen Dank an Gustl, das Ding ist was wenn eine gewisse Serienreife 
erreicht wird.

Wie so oft bei mir gehts um automotive Basteleien, und da habe ich schon 
mal schlechte Erfahrungen mit einem kleinen Traco gemacht. Solang der im 
Auto war, ging kein DAB-Empfang mehr. Aber mit einem Linearregler komm 
ich nicht von den "12V" runter auf 5V, deswegen wollte ich wenigstens 
hier den Schaltregler einsetzen.

Die 10W bzw 12V/1A waren sehr grob geschätzt, ich habe nun mal ein 
bisschen genauer gerechnet, vor allem wegen der Aufteilung.

5,0V - 200mA
3,3V - 1100mA
1,8V - 560mA

Ich fürchte da komme ich sowohl für 3,3V als auch für 1,8V fast auf 2W 
Verlustleistung, wenn ich sie aus der 5V Schiene versorge. Der 
Linearregler ist soeben vom Tisch :)

Ich denke ich werde drei Tracos oder Recoms, oder wie die üblichen 
Verdächtigen denn heißen, in den ersten Versionen einsetzen. Da habe ich 
andere Sorgen als einem Schaltreglerdesign nachzulaufen.

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan M. schrieb:
> Jedesmal das gleiche. Keine Benachrichtigung für den Thread bekommen und
> alle Antworten jetzt erst gelesen.

Du musst die Benachrichtigungsfunktion für den Thread aktivieren wenn Du 
die haben möchtest.

> Wie so oft bei mir gehts um automotive Basteleien,

Das ist eine wichtige Information von Dir die bisher fehlte!

Du solltest dann nämlich Regler nehmen, die für das Überleben in 
Automotive-Umgebungen gemacht sind. Also nicht die Standardserien von 
Traco etc., sonderen deren Automotive-Serien. Viele von den anderen 
Schaltregler-Herstellern haben auch Automotive-Serien im Programm.

Im Automotive-Bereich hast Du nicht ohne Grund die verschiedenen Tests 
wie Load-Dump, Reverse-Voltage etc., die sollte Deine Schaltung am Ende 
alle überleben.

von Klaus R. (klara)


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Stefan M. schrieb:
> Ich denke ich werde drei Tracos oder Recoms, oder wie die üblichen
> Verdächtigen denn heißen, in den ersten Versionen einsetzen. Da habe ich
> andere Sorgen als einem Schaltreglerdesign nachzulaufen.

Auch wenn es ein Chinese ist, beim LM2596 kann man eigentlich nicht viel 
falsch machen. Zudem sehen die Platinen und deren Bestückung gut aus. 
Ferner können die bis 3 A liefern.

https://www.amazon.de/IZOKEE-Spannungsregler-Abw%C3%A4rtswandler-Einstellbar-Schaltregler/dp/B07DG2LG77/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=21ES6V3S9XLFP&keywords=schaltregler+step+down&qid=1567673220&s=gateway&sprefix=schaltregler%2Caps%2C177&sr=8-3

mfg klaus

von Olaf (Gast)


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> Wie so oft bei mir gehts um automotive Basteleien, und da habe ich schon
> mal schlechte Erfahrungen mit einem kleinen Traco gemacht. Solang der im
> Auto war, ging kein DAB-Empfang mehr.

Diese Module brauchen eigentlich alle noch eine schwung externe 
Kondensatoren, bei hoeheren Anspruechen sogar noch LC-Filter an ein und 
Ausgang. Bei Traco wuerde ich aber erwarten das dies auch im Datenblatt 
drin steht. Ich meines sogar von denen schon mal eine extra Applikation 
zu der Thematik gesehen zu haben.

Olaf

von Stefan  . (phreakshow)


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Klar muss ich die Benachrichtigung zuerst aktivieren, sonst würd ich ja 
nicht mosern :)

Ich hatte eine Mail auf den ersten Beitrag bekommen, ihn angesehen, und 
danach keine mehr.

Für den ersten Wurf such ich mir nun die Regler am Stück, für alle drei 
Spannungen. Laut Datenblatt muss ich auch noch aufpassen, welche 
Spannung zuerst kommt und zuletzt geht, weil der IC das gern so hätte. 
Das muss ich auch noch berücksichtigen.

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan M. schrieb:
> Laut Datenblatt muss ich auch noch aufpassen, welche
> Spannung zuerst kommt und zuletzt geht, weil der IC das gern so hätte.
> Das muss ich auch noch berücksichtigen.

Da gibt es extra Power Sequence Controller für sowas. Z.B. LM3880.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Danke euch für die zahlreichen Tipps, servus an Kevin aus alten
> KM-Zeiten ;)
Das waren noch Zeiten!

> Wie so oft bei mir gehts um automotive Basteleien, und da habe ich schon
> mal schlechte Erfahrungen mit einem kleinen Traco gemacht. Solang der im
> Auto war, ging kein DAB-Empfang mehr. Aber mit einem Linearregler komm
> ich nicht von den "12V" runter auf 5V, deswegen wollte ich wenigstens
> hier den Schaltregler einsetzen.
Weißt du, mit welcher Frequenz der Traco taktet?
> 5,0V - 200mA
> 3,3V - 1100mA
> 1,8V - 560mA
Also nicht low-power aber auch nicht Hochstrom.
>
> Ich fürchte da komme ich sowohl für 3,3V als auch für 1,8V fast auf 2W
> Verlustleistung, wenn ich sie aus der 5V Schiene versorge. Der
> Linearregler ist soeben vom Tisch :)
>
> Ich denke ich werde drei Tracos oder Recoms, oder wie die üblichen
> Verdächtigen denn heißen, in den ersten Versionen einsetzen. Da habe ich
> andere Sorgen als einem Schaltreglerdesign nachzulaufen.
Ist dieser Baustein für dich interessant?
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/LTM8074.pdf
Es ist integriert mitsamt Spule. Kleine Fläche = kleines Feld nach 
außen.
Es kann spread spectrum. Das reduziert das Störspektrum von einem 
scharfen PEak bei der Schaltfrequenz zu niedrigeren Pegeln in einem 
etwas breiteren Band um die mittlere Schaltfrequenz herum.
Quanta Costa? 11 Euro. Mit den Tracos, Recoms, ... kommst du auch kaum 
günstiger weg. Für Stückzahl 1 quasi egal
Packabe: BGA. Wenn du eine Heizplatte und Heißluft zur Verfügung hast, 
geht das aber auch, zumindest ein mal. Rework heißt aufwändig 
runterlöten, neue Balls verpassen und wieder rauf.
Power sequencing: Hat einen Enable-Anschluss für z.B. oben genannten 
power sequencer.

von Klaus R. (klara)


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Kevin K. schrieb:
> Ist dieser Baustein für dich interessant?
> https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/LTM8074.pdf
> Es ist integriert mitsamt Spule. Kleine Fläche = kleines Feld nach
> außen.

Sehr interessant. Aber wie lötet der Normal-User ein BGA-Gehäuse?
mfg Klaus

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Man kennt jemanden, der jemanden kennt, der eine Heizplatte und 
Heißluftstation hat.

von lkjhg (Gast)


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Kevin K. schrieb:
> Man kennt jemanden, der jemanden kennt, der eine Heizplatte und
> Heißluftstation hat.

Eine Heizplatte? Ja - so eine habe ich sogar noch selbst zu Hause.
Eine Heizmatte? Nein. Eine Heißluftstation? Schön wär's...

Aber hast schon recht: "Viele Leute kennen jemanden, der ... hat."

Vielleicht sollte man sich für die Zukunft an diese Löttechnik
gewöhnen, immer mehr ICs gibt es nur noch in solchen Packages.

von Stefan  . (phreakshow)


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Der LTM8074 ist ja ein krasses Viech. Ich habe keine Heizplatte, aber 
eine Weller WR 3000M. Damit könnte ich den kleinen BGA schon bespaßen, 
wäre nicht der erste. Ich scheue BGA halt zum Debuggen, weil ich nie 
messen kann ob ein Signal tatsächlich am Pin ankommt, oder ob es am Pad 
endet (selbst bei QFN geht das noch).
Am meisten gefällt mir dass da alles drin ist außer Kondensatoren und 
ein bisschen Widerstand zum konfigurieren.

Nein ich weiß nicht mit welcher Frequenz der Traco am Werk war, der flog 
nach ner Woche wieder raus und jetzt ist ein LM317 dort drin. Bei dem 
Projekt ging sich das grad noch aus.

von Stefan  . (phreakshow)


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Jetzt habe ich meine Schaltung nochmal umdesigned, und spare mir die 5V. 
Ich habe nur noch 3,3V und 1,8V.

Mein INAP375T bzw R hätt gern, dass zuerst die 1,8V kommen und dann erst 
die 3,3V.
Gesteuert wird alles von einem PIC18, der hängt an 3,3V, und mit dem 
möchte ich gern die 3,3V Highside schalten.

Normalerweise würde ich eine Kombination aus N-Kanal (direkt am µC) und 
P-Kanal (HS-Treiber) verwenden, um das zu schalten. Nachdem ich aber eh 
nur 3,3V schalten will und der PIC das am Pin auch verträgt, könnt ich 
mir doch den N-Kanaler sparen und direkt mit dem µC-Pin aufs Gate vom 
P-Kanal? Ugs steigt ja nie über |-3,3V|, und der Typ hier (DMP2305U) hat 
bei -2,5V nur noch 90mOhm Rdson, bei -3,4A.
Hab ich da einen Denkfehler?

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan M. schrieb:
> direkt mit dem µC-Pin aufs Gate vom
> P-Kanal? Ugs steigt ja nie über |-3,3V|, und der Typ hier (DMP2305U) hat
> bei -2,5V nur noch 90mOhm Rdson, bei -3,4A.

Passt grundsätzlich.

Du solltest einen Pullup von 3,3 V auf das Gate vorsehen, für die Zeit 
bis Dein µC voll gestartet ist.

Wie willst Du die Erkennung, ob die 1,8 V voll da sind, machen? Mit dem 
ADC von dem µC? Für einen Logikeingang dürfte die Spannung nicht 
reichen.

von so (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Wie willst Du die Erkennung, ob die 1,8 V voll da sind, machen?

PIC18 hat doch 2 (bzw. F67K40 sogar 3) Komparatoren. Ganz einfach
vergleichen mit knapp unter 1,8V aus (Spannungsteiler genau genug).
Also BE nur 2*R + P-Ch Fet. Pin muß halt "active low" sein (um im
Zustand "aktiv" das Gate aufsteuern zu können). Aber ginge.

von Stefan  . (phreakshow)


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Entweder ADC oder ich warte nach Kaltstart einfach ne Sekunde. Der PIC 
kommt ja auch an 3,3V, wenn die nicht hoch kommt startet auch der PIC 
nicht. Dann startet die 1,8V allein, und das richtet wohl keinen Schaden 
an.

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