Die Themen Coating und Vergießen von Platinen hatten wir hier ja schon öfter. Ich bin jetzt für ein Serienprodukt (>1.000 Stück) auf der Suche nach einer Lösung, die ohne vollständigen Verguss auskommt. Auf der Starr-Flex-LP sind einige größere Bauteile (Spulen, BGA-ICs), die bei hohen Stoßbelastungen abreißen können. Ein Schutzlack alleine reicht nicht, um das zu verhindern. Ein vollständiger Verguß soll aber vermieden werden, damit die Geräte noch repariert werden können. Bisher arbeiten wir mit Pads in verschiedenen Höhen, die an den kritischen Stellen aufgeklebt werden. Das ist aber sehr zeitaufwendig und sieht nicht besonders professionell aus. Die Platine selbst kann nicht besser gegen Vibrationen und Stöße geschützt werden. Mir schwebt eine Art "Einleger" vor, den man auf den Raum zwischen Platine und Gehäuse einpassen müsste. Z.B. als Spritzgussteil aus einem weichen Material, oder ein mehrschichtiger, geschnittener Einleger aus einem offenporigen Material. Gibt es sowas "von der Stange"? Oder hat jemand schonmal etwas in der Richtung eingesetzt? Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Nunja, es gibt sog. Gelpads. Wenn die Höhenunterschiede nicht zu groß sind kann man die für sowas verwenden. Das Problem bei Spritzgußteilen ist, daß die dann eigentlich immer gleich sind. Du musst aber Toleranzen ausgleichen können, brauchst also ein federndes Element um den benötigten Druck aufzubauen und auch zu halten. Sonst ist das alles Sinnlos
Thorsten O. schrieb: > eine Art "Einleger" Drahtlängen, auch stabiler Bauteile sind entscheidend für böse Resonanzen. Deshalb würde ich das Ding auf den Rütteltisch auf Resonanzen prüfen. Eine Schaumgummimatte einlegen wäre evtl. die schnelle Notlösung, die leider WÄRMEABLEITUNG stark beeinflusst. Außerdem bröselt Schaumgummi mit der Zeit.
Thorsten O. schrieb: > die bei hohen Stoßbelastungen abreißen können Hallo, hast du das bereits getestet? In meiner alten Firma hatten wir eine ähnliche Problematik. Nach einem langzeit Virbrations/Shock/Stoß Test zeigte sich das gerade Spulen/BGA usw NICHT abreißen. Die Schwachpunkte waren lediglich SMD Elkos. Hier sind die Pins vom Elko abgerissen und nicht von der Leiterplatte.
Hallo John, John P. schrieb: > Thorsten O. schrieb: >> die bei hohen Stoßbelastungen abreißen können > > Hallo, hast du das bereits getestet? > > In meiner alten Firma hatten wir eine ähnliche Problematik. > > Nach einem langzeit Virbrations/Shock/Stoß Test zeigte sich das gerade > Spulen/BGA usw NICHT abreißen. > > Die Schwachpunkte waren lediglich SMD Elkos. Hier sind die Pins vom Elko > abgerissen und nicht von der Leiterplatte. Das wurde bereits getestet. Und nein, bedrahtete Bauteile sind keine Alternative, dafür ist der Bauraum viel zu sehr begrenzt. Eine einfache Schaumgummi-Matte reicht nicht, dafür sind die Höhenunterschiede zu groß. Ein Stapel aus 2-3 dünnen Lagen (~2mm) mit unterschiedlichen Ausbrüchen wären schon nötig. Das halte ich aber für denkbar. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
John P. schrieb: > Nach einem langzeit Virbrations/Shock/Stoß Test zeigte sich das gerade > Spulen/BGA usw NICHT abreißen. BGA sollten durch die vielen Lötpunkte und flache Bauform eigentlich gut halten. Spulen sind uns auf dem Rütteltisch aber schon abgebrochen. Oft hilft es aber solche hohen Bauteile wie Spulen und Elkos mit einer Silikonraupe zusätzlich festzukleben.
Mit Silikonkleber wie Dowsil 744 eine Wurst um die Basis legen oder mehrere große Bauteile miteinander verbinden.
Thorsten O. schrieb: > Eine einfache Schaumgummi-Matte reicht nicht, Schaut erst mal ob es einen Wärmestau gibt, bevor Ihr alles in Schaumgummi presst. Wärmebildkamera?
Theoritisch könntest du dir ja Schaumgummiplatten wasserscheiden lassen. Aber die Wärmeabfuhr könnte, wie schon genannt, ein Problem darstellen. Im Worst-Case lieber voll vergießen....Harz gibts auch in sehr gut Wärmeleitfähig. Anselm
Du könntest einen Einleger aus TPU spritzen lassen, der zwischen Platine und Gehäuse liegt und die unterschiedlichen Höhen ausgleicht. Bei >1000 Stk. und nicht zu großer Platine sollte das im einstelligen Eurobereich möglich sein. Alternativ könnten auch nur die gefährteten Bauteile mit einem Silikon oder PU 'Blob' versehen werden. Kann man bei der Stückzahl mit einem Dosierroboter machen.
Thorsten O. schrieb: > Mir schwebt eine Art "Einleger" vor, den man auf den Raum zwischen > Platine und Gehäuse einpassen müsste. Z.B. als Spritzgussteil aus einem > weichen Material, oder ein mehrschichtiger, geschnittener Einleger aus > einem offenporigen Material. Leider ist weder die Größe noch die Geometrie angegeben. Hier ein paar Vorschläge: - Für kleine Halter hab ich das schon im 3D Druck gemacht. Möglich ist 40 50 Stück auf einmal - mit Stegen verbunden - drucken lassen und dann trennen. - Es gibt inzwischen sogar Spritzgussformen aus 3D Druckern. - Abformen und daraus Negative machen. Die dann ausgießen (lassen) z.B. mit Silkon. - negativ im 3D Druck herstellen dann ausgießen. - Oder Tiefziehen - Stanzen wär evtl. auch möglich, Werkzeuge für Kunststoff sind teilw. erstaunlich günstig Hängt alles sehr von den Umständen ab, da fehlen dann noch andere Infos
ich würde es mal 2-stufig versuchen: -Frischhaltefolie/Schrumpffolie auf die Platine und per Vakuum/Unterdruck fest aufziehen, als Schutz der Bauteile vor der Vergußmasse -dann eine dünne Schicht PU-Schaum drüber geben, als mechanischer Schutz Bei nötigen Reparaturen kann das PU lokal entfernt werden, es haftet nicht an.
Efuzzi schrieb: > -Frischhaltefolie/Schrumpffolie auf die Platine und per > Vakuum/Unterdruck fest aufziehen, als Schutz der Bauteile vor der > Vergußmasse > -dann eine dünne Schicht PU-Schaum drüber geben, als mechanischer Schutz > > Bei nötigen Reparaturen kann das PU lokal entfernt werden, es haftet > nicht an. Wäre m.E. einfacher den PU-Schaum in eine Tüte zu spritzten. Wenn das aushärtet entsteht automatisch eine Struktur. Man braucht dafür natürlich eine Form bei der eine Seite die Leiterplatte ist. Hat aber den Nachteil der Wärmeisolation. Wenn du Pech hast machst du aus deinem Gerät eine Kochkiste. Tiefziehen funzt aber ähnlich. Versuche gehen mit Holzform und Staubsauger und man kann sinnvoll Lüftungsausschnitte vorschneiden, später dann vorstanzen. Folien gibt es für alle möglichen Anwendungsfälle in allen möglichen Stärken. War mal bei einem Tiefzieher der für Airbus fertigt, die machen das sogar in PEEK. Als ungetestete Idee: Um das zu perfektionieren die "Täler" -in denen dann oberen Enden der Bauteile gehalten werden- mit Wabbelsilikon ausgießen. Dann wird das ganze evtl. Raumfahrttauglich und passt auch von den Stückzahlen. Grad mal geggogelt, hier gibt es ein DIY Teil für 130€ www.tiefziehbox.de
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