Bin im großen Mittelstandskonzern tätig (Automobilzulieferer). Verdiene knapp 60.000€ mit Dienstreisen und Stundenzulagen ca. 75.000€. Sind zwar dann ca 43h und im Monat, mal ne Woche im Ausland, dachte aber, das es trotzdem ganz gut ist. Heute n Meister bei BMW getroffen (selbes alter, nicht Ende 50...). Gehalt 73.000€ bei 35h ohne Schicht oder sonstiges. ERA8a und halt 14% und Gewinnbeteiligung. Bald kommt 8b... 13.000€ weniger bei weniger Stunden und formal niedrigerer Stelle. Mein Abteilungsleiter verdient gerade mal 2.000€ mehr als der Meister. Das ist doch alles schief. Sogesehen, ist es komplett egal, was man macht, Hauptsache DAX Konzern?
Diese Zeiten sind bald vorbei, wie der folgende Artikel belegt. In der Autobranche verdienen Fach- und Führungskräfte deutlich mehr als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Doch das dürfte sich bald ändern. https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article199612650/Gehaeltervergleich-So-gut-zahlt-die-Autoindustrie.html
F. B. schrieb: > Diese Zeiten sind bald vorbei, wie der folgende Artikel belegt. > > In der Autobranche verdienen Fach- und Führungskräfte deutlich mehr als > im gesamtdeutschen Durchschnitt. Doch das dürfte sich bald ändern. > > https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article199612650/Gehaeltervergleich-So-gut-zahlt-die-Autoindustrie.html Ingenieure verdienen weniger als HRler oder Marketingexperten. Skandal!
Ing-LP schrieb: > Heute n Meister bei BMW getroffen (selbes alter, nicht Ende 50...). > Gehalt 73.000€ bei 35h ohne Schicht oder sonstiges. ERA8a und halt 14% > und Gewinnbeteiligung. Bald kommt 8b... Wusste nicht, dass die Gewinnbeteiligung bei BMW für einen Meister mit ERA8A 14.100€ brutto beträgt... ohne dürften es "nur" 58.990,30€ Grundgehalt sein?: https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/rechner.php?id=tv-l&tarifgebiet=bayern&entgeltgruppe=8&erhoehung=112019&stufe=1&sonderzahlung=55&arbeitszeit=100&zulage=14&stj=2016&steuerklasse=0&faktor=&zkf=0&kinderlos=1&krv=0&kirchensteuer=0&kvsatz=14%2C6&zusatzbeitrag=0%2C9
Ing-LP schrieb: > Bin im großen Mittelstandskonzern tätig (Automobilzulieferer). Verdiene > knapp 60.000€ mit Dienstreisen und Stundenzulagen ca. 75.000€. Sind zwar > dann ca 43h und im Monat, mal ne Woche im Ausland, dachte aber, das es > trotzdem ganz gut ist. Ist es nicht mehr gut in dem Sinne, das es dir nicht mehr reicht, nur weil ein anderer mehr bekommt?
F. B. schrieb: > In der Autobranche verdienen Fach- und Führungskräfte deutlich mehr als > im gesamtdeutschen Durchschnitt. Doch das dürfte sich bald ändern. > > https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article199612650/Gehaeltervergleich-So-gut-zahlt-die-Autoindustrie.html arme Manager die nur Manager managen arme HR die nicht mehr ihr Gehalt selbst bestimmen kann arme Marketing-Schaumschläger Der Fachkräfte-Mangel als Legitimation des Umstandes, dass Fachkräfte so viel einstecken, zieht nicht mehr? Schon, dass man langsam drauf kommt...
Reinhard S. schrieb: > Ist es nicht mehr gut in dem Sinne, das es dir nicht mehr reicht, nur > weil ein anderer mehr bekommt? So logisch können die meisten Menschen nicht denken. Dann lieber dem anderen Schimpansen die Banane wegnehmen oder ihn wenigstens mit Scheiße bewerfen.
NurMut schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Ist es nicht mehr gut in dem Sinne, das es dir nicht mehr reicht, nur >> weil ein anderer mehr bekommt? > > So logisch können die meisten Menschen nicht denken. Dann lieber dem > anderen Schimpansen die Banane wegnehmen oder ihn wenigstens mit Scheiße > bewerfen. Genau so ist es. Ähnliche Überlegungen gibt es aber auch in bezüglich der Ausgaben: ein Bekannter von mir war mit seinem (vor allem beruflich genutzten!) DSL-Anschluss mit Telefonie Internetzugang (Großraum Berlin) sehr zufrieden. Es gab keine technischen Probleme und auch die zugesagte Bandbreite wurde eingehalten. Für alles zusammen bezahlte er rund 40 EUR/Monat. Dann flatterte ihm ein Werbeschrieb irgendeines Wiederverkäufers ins Haus, bei dem das ganze rund 10 EUR/Monat billiger sein sollte. Und seitdem konnte er nicht mehr schlafen, weil er meinte, in der Gewissheit zu leben, jeden Monat zehn Euro aus dem Fenster zu werfen. Dann rechnete ich ihm vor, wie viel ihn allein die Umstellung kosten würde und wie teuer es erst würde, wenn es dabei zu einer technischen Störung käme. Er hatte selbst auch schon solch eine Rechnung aufgestellt, aber benötigte einen Dritten, der die gleiche Größenordnung abschätzt.
NurMut schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Ist es nicht mehr gut in dem Sinne, das es dir nicht mehr reicht, nur >> weil ein anderer mehr bekommt? > > So logisch können die meisten Menschen nicht denken. Dann lieber dem > anderen Schimpansen die Banane wegnehmen oder ihn wenigstens mit Scheiße > bewerfen. Naja, unter Schimpansen mag diese Logik vielleicht sogar richtig sein. Aber bspw. zwischen Orang-Utans und Schimpansen könnte es wieder ganz anders aussehen...
Ich bin auch dem Irrglaube aufgesessen, schwieriges Studium gleich hohes Gehalt. Dem ist leider nicht unbedingt so. Im nachhinein, würde ich auch eine Ausbildung zum Industriemechaniker machen und ein Meister dranhängen, bestes Preis-Leistungsverhältnis und momentan auch fast begehrter.
Ing-LP schrieb: > Mein Abteilungsleiter verdient gerade mal 2.000€ mehr als der Meister. > Das ist doch alles schief. Gönne ihm doch einfach das gute Gehalt, was soll der Neid? Klar verdient man im Konzern viel besser als in einem KMU, das ist ja allgemein bekannt. Das gilt dort aber für den Ingenieur genauso wie für den Meister, da ist ein sechsstelliges Jahresbruttoeinkommen nach einigen Jahren Berufserfahrung als Ingenieur gut möglich. Wenn du mit deinem Gehalt im Mittelstand nicht zufrieden bist, dann wechsele doch in einen Konzern, das kann ich nur empfehlen, denn es bietet ausschließlich Vorteile. Alternative: es gibt auch Mittelstandsunternehmen, die nach IG Metalltarif bezahlen.
Hier geht es nicht um Neid oder gönnen, aber dass diese zwei Klassen Gesellschaft so extrem ist, dachte ich nicht. Im Verhältnis verdiene ich gut, es gibt Leute hier die haben unter 50.000€ sind aber hier, weil das Unternehmen noch gut bezahlt. Es ist auch kein KMU mit 1.000MA, sondern über 50.000MA. Auch ein IG Metall Konzern zahlt nicht gleich. Hier fehlen dann auch ganze 12.000€ Gewinnausschüttung. Ich wollte mir den Konzern nicht antun, da die einzige Möglichkeit war, über eine Leiharbeitsfirma jahrelang zu hoffen, dass meine Stelle frei wird. Aber nach 2,5 BE wird das dennoch die einzige Möglichkeit sein.
Ing-LP schrieb: > Ich wollte mir den Konzern nicht antun Doch, mach das ruhig, ich kann es nur empfehlen.
Ja so einfach ist das nun nicht da rein zu kommen. Wie gesagt, das erfordert meist mehrere Jahre als Leiharbeiter. Im ganzen Konzern ist bis auf IT Jobs nichts ausgeschrieben.
Ing-LP schrieb: > Ja so einfach ist das nun nicht da rein zu kommen. Wie gesagt, das > erfordert meist mehrere Jahre als Leiharbeiter. Im ganzen Konzern ist > bis auf IT Jobs nichts ausgeschrieben. Was ist schon einfach? Ich bin auch reingekommen ohne Arbeitnehmerüberlassung, also probier es doch mit einer Bewerbung, vielleicht hast du ja Glück und überzeugst die Verantwortlichen. IT Jobs sind ja auch nicht die schlechtesten.
Konzerne ohne Tarifbindung sind gemeinhin der letzte Müll und schlimmer als viele Klitschen.
Ing-LP schrieb: > Hier geht es nicht um Neid oder gönnen, aber dass diese zwei Klassen > Gesellschaft so extrem ist, dachte ich nicht. Im Verhältnis verdiene ich > gut Du verdienst also gut, bist aber auf jemanden mit 25% mehr neidisch und sprichst von zwei Klassen Gesellschaft? Ich empfehle dir eine Reise durch Fernostasien, wenn du wirklich wissen willst, was eine 2 Klassen Gesellschaft. Zwischen 30k und 80k ist alles eine Klasse. Darunter verdient man wenig und darüber viel.
Ing-LP schrieb: > Sogesehen, ist es komplett egal, was man macht, Hauptsache DAX Konzern? Ist irgendwo auch logisch. In einem Großkonzern sind die Stückzahlen oder die Zahl "Gewinnmarge x Stückzahl" des Produktes die der Meister entwickelt höchstwahrscheinlich höher als die die du im mittelständischen Unternehmen entwickelst. "Konzernbleben" ist aber weiterhin nichts für Jeden.
> Autor: F. B. (finanzberater) > Datum: 05.09.2019 21:02 Na, dieses Wochenende keinen Freigang bekommen ?
Alex G. schrieb: > Ist irgendwo auch logisch. > In einem Großkonzern sind die Stückzahlen oder die Zahl "Gewinnmarge x > Stückzahl" des Produktes die der Meister entwickelt höchstwahrscheinlich > höher als die die du im mittelständischen Unternehmen entwickelst. 100% Zustimmung. Unglaublich, dass sich hier so viele etwas auf 3-6 Jahre rumpimmeln an der Uni einbilden. Nicht jeder der da rausgeht ist ein Leibniz. Sich mit durchschnittlicher Intelligenz durchgequält zu haben rechtfertigt keine überdurchschnittliche Bezahlung.
NurMut schrieb: > Sich mit durchschnittlicher Intelligenz durchgequält zu > haben rechtfertigt keine überdurchschnittliche Bezahlung. In einem anderen Thread schreibst du, deine Noten wären nur "leicht überdurchschnittlich" gewesen.
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