Forum: PC Hard- und Software Zauberei mit SD-Karten ?


von Uwe (Gast)


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Hallo Experten,

ich bin hier irgendwie am verzweifeln.

Hintergrund:
Vor kurzem hatte ich ein neues (gebrauchtes) Auto gekauft und das Ding 
hat serienmässig ein Navi. Die Kartendaten sind auf einer 16GB SD-Karte 
(volle Größe) gespeichert und diese Karte ist ständig im Kartenleser des 
Navis.

Nun hatte ich schon genug verreckte SD-Karten erlebt und dachte, es wäre 
sicher eine gute Idee von dieser Navi-Karte eine Sicherheitskopie 
(Clone) anzufertigen. Also die Navi-Karte in den Kartenleser meines 
Win10-Rechners eingesteckt und sie wird dabei promt mit Signalton als 
Laufwerk E angezeigt, allerdings ohne jeden Inhalt. Die danach 
aufgerufene Datenträgerverwaltung sieht auch ein Laufwerk E, zeigt aber 
hier "Kein Medium" auf.

Aha, dachte ich, sicher irgendeine andere Art der Formatierung, oder so 
und man hört ja so viel vom Alleskönner Linux. Deshalb einen Laptop per 
USB-Stick mit einem Linux-Mint gebootet und in den Laptop-Kartenleser 
die (verflixte) Navi-Karte eingeschoben. Ergebnis: Nichts, einfach gar 
nichts. Keinerlei Hinweis, dass sich etwas per Kartenleser getan hat.
Als Gegentest hatte ich danach testhalber eine andere, per Fat32 
formartierte Karte versucht. Die wurde sofort erkannt und ihr auch 
Inhalt dargestellt.

Tja, nun frage ich mich als Nicht-Experte wie kann das sein?
Gibt es irgendwelche Formatierungssysteme, die solche Karten in üblichen 
Rechnern nicht lesbar machen ???

Ich danke fürs Lesen und noch viel mehr für hilfreiche Tipps.

Tschüss
Uwe

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe schrieb:
> Gibt es irgendwelche Formatierungssysteme, die solche Karten in üblichen
> Rechnern nicht lesbar machen ???

Jo, du hast ja da gerade eine. Unter Linux kannst du probieren, mit dd 
erstmal eine Kopie zu erstellen, das sollte eigentlich klappen. 
(Blockdevice mal in /dev oder /udev angucken).
Die Auswahl an Dateisystemen ist riesig und dann gibt es noch 
selbstgebritzelte.

von foobar (Gast)


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> von dieser Navi-Karte eine Sicherheitskopie (Clone) anzufertigen

Dann mach eine Block-Level-Kopie (Linux z.B. per "dd").

> Gibt es irgendwelche Formatierungssysteme, die solche Karten in
> üblichen Rechnern nicht lesbar machen ???

Ja - man muß nicht mal formatieren.  Bei einer Block-Level-Kopie spielt 
das aber keine Rolle.

von Erwin D. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> selbstgebritzelte.

Selbstgebritzelte Filesysteme in einem Navi, welches standardmäßig im 
Auto verbaut ist? Kann ich nicht so recht glauben. Obwohl, der Autolobby 
muss man alles zutrauen... :-)

von Sven B. (scummos)


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Erwin D. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> selbstgebritzelte.
>
> Selbstgebritzelte Filesysteme in einem Navi, welches standardmäßig im
> Auto verbaut ist? Kann ich nicht so recht glauben. Obwohl, der Autolobby
> muss man alles zutrauen... :-)

Naja, im einfachsten Fall kannst du zB einfach die Daten ohne 
Partitionstabelle auf die Karte schreiben. Braucht ja nicht unbedingt 
ein Dateisystem. Oder ein Tar- oder Zip-Archiv draufdumpen. Dafür 
braucht's auch kein Dateisystem.

von Erwin D. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> Matthias S. schrieb:
>>> selbstgebritzelte.
>>
>> Selbstgebritzelte Filesysteme in einem Navi, welches standardmäßig im
>> Auto verbaut ist? Kann ich nicht so recht glauben. Obwohl, der Autolobby
>> muss man alles zutrauen... :-)
>
> Naja, im einfachsten Fall kannst du zB einfach die Daten ohne
> Partitionstabelle auf die Karte schreiben. Braucht ja nicht unbedingt
> ein Dateisystem. Oder ein Tar- oder Zip-Archiv draufdumpen. Dafür
> braucht's auch kein Dateisystem.

Klar, kann man alles machen, das ist schon klar.
Aber meine Zweifel beziehen sich auf ein Navi, welches standardmäßig in 
einem Auto verbaut ist...

Beitrag #5966950 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Vn N. (wefwef_s)


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Erwin D. schrieb:
> Aber meine Zweifel beziehen sich auf ein Navi, welches standardmäßig in
> einem Auto verbaut ist...

Kosten-Nutzen: hat irgendwer was davon, ein Dateisystem zu 
implementieren (außer dass es Zeit und damit Geld kostet)? Nein? Dann 
wird es auch nicht gemacht. Gerade in der Autoindustrie wird auf jeden 
Cent geschaut.

Netter Nebeneffekt: Der 0815-Anwender schafft es nicht, das 
Kartenmaterial runterzuziehen und an seinen Freund weiterzugeben.

von Platinen Frickler (Gast)


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Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

Vor zehn Jahren entwickelten wir in der Firma eine industrielle 
Steuerung mit Logging der Daten. Intern war eine 512MB SDKarte fest 
eingebaut (nicht vom Benutzer ohne Öffnen zugänglich) die allerdings 
über einen USB Memory Stick kopiert werden konnte. Wir verwendeten auch 
kein FAT32 für die SDKarte, sondern beschrieben sie direkt im Block 
Verfahren. Wir dachten uns wirklich nichts "Böses" dabei. Es war für 
unsere Anwendung einfach viel effizienter ohne FAT System auszukommen. 
Der Benutzer konnte ja über USB die Daten kopieren.

Beitrag #5966963 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sven B. (scummos)


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Erwin D. schrieb:
> Klar, kann man alles machen, das ist schon klar.
> Aber meine Zweifel beziehen sich auf ein Navi, welches standardmäßig in
> einem Auto verbaut ist...

Jo klar, aber mein Punkt war, dass es im Zweifel einfacher ist, das 
Dateisystem wegzulassen ;)

von Uwe (Gast)


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Guten Abend
und ich danke herzlich für die zahlreichen Antworten.

Nur: Ich hatte doch geschrieben, dass die Karte per Win10 nicht 
zugreifbar ist und per Linux überhaupt nicht erkannt wird.

Wie sollte ich also z.B. "mit dd erstmal eine Kopie zu erstellen...", 
oder
"...eine Block-Level-Kopie (Linux z.B. per "dd")" realisieren?

Erwin D. schrieb:
> meine Zweifel beziehen sich auf ein Navi, welches standardmäßig in
> einem Auto verbaut ist...

Na ja, das Auto ist KEIN Trabant.  ?

MaWin schrieb im Beitrag #5966963:
> Er soll einen Dump der Karte machen und hier hochladen, damit wir es
> analysieren können.

Wie denn, bitte sehr ???

von Guido B. (guido-b)


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Uwe schrieb:
> MaWin schrieb im Beitrag #5966963:
>> Er soll einen Dump der Karte machen und hier hochladen, damit wir es
>> analysieren können.
>
> Wie denn, bitte sehr ???

Oh, bitte nicht! Was sollen wir mit einem 16-GB-Dump?

von foobar (Gast)


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> Wie sollte ich also z.B. "mit dd erstmal eine Kopie zu erstellen...",
>oder "...eine Block-Level-Kopie (Linux z.B. per "dd")" realisieren?

Such mal per Google nach "Linux kopie dd" ...

von ... (Gast)


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> per Linux überhaupt nicht erkannt wird

Wenn Windows die Karte zumindest ohne Inhalt erkennt, wird ein
Linux auch etwas lesen koennen. Nur eben direkt vom Blockdevice.
Tu dir einen Gefallen und lass ein dmesg in einem Terminal laufen.
Da wirst du sicherlich beim Einlegen der Karte einige Zeilen
Log bekommen die dir als Finngerzeig auf das richtige Device
dienen koennen.
Ansonsten das selbe auch mal mit einer "normal" formatierten
Karte versuchen. Da eine SD-Karte einen MBR enthaelt, wird
es aber wohl ein anderes Blockdevice sein.
Ob die "Navi"-Karte eine Partitionstabelle enthaelt musst du
dann selber herauskriegen.

von (prx) A. K. (prx)


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Erwin D. schrieb:
> Selbstgebritzelte Filesysteme in einem Navi, welches standardmäßig im
> Auto verbaut ist? Kann ich nicht so recht glauben. Obwohl, der Autolobby
> muss man alles zutrauen... :-)

Es gab einstmals ein Betriebssystem mit eigentlich ganz normalen 
Filesystem, nur wurden die Daten zwecks Tarnung invertiert.

von Uwe (Gast)


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... schrieb:
> Tu dir einen Gefallen und lass ein dmesg in einem Terminal laufen.

Ja gerne.
Aber ich bin ein Linux-Idiot. Will sagen, wie kann ich dieses "dmseg" 
aktivieren?

Sorry für meine doofen Fragen, aber ich bin nun mal kein Computerfreak.

Uwe

von Uwe (Gast)


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A. K. schrieb:
> nur wurden die Daten zwecks Tarnung invertiert.

Das hört sich sehr interessant an....

Nur, wie darauf reagieren?

von rbx (Gast)


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Wie weit kommt man hier mit Clonezilla?
https://www.heise.de/download/product/clonezilla-49483

von Jack V. (jackv)


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Uwe schrieb:
> Will sagen, wie kann ich dieses "dmseg"
> aktivieren?

Terminal öffnen, ›dmesg -w‹ eingeben und Enter ([⏎]) drücken. Karte 
einstecken, Terminal beobachten.

von JJ (Gast)


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Du kannst vor und nach dem einlegen der Karte auch einmal lsblk ins 
Terminal eingeben. Damit wird Linux dir zeigen, was es aktuell an 
Blockdevices kennt und eventuelle Partitionen anpassen.

von JJ (Gast)


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*anzeigen

von JJ (Gast)


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Oh, ich sehe gerade:
das Kommando "lsblk -f" zeigt die Partitionen inklusive Filesystem an.

von oszi40 (Gast)


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rbx schrieb:
> Clonezilla?

Was meldet Clonezilla bei Erstellung eines Images?
Nix gefunden oder tut es was?

von Frank K. (fchk)


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Uwe schrieb:

> Tja, nun frage ich mich als Nicht-Experte wie kann das sein?
> Gibt es irgendwelche Formatierungssysteme, die solche Karten in üblichen
> Rechnern nicht lesbar machen ???

SD-Karten tragen ja das "S" im Namen, was "secure" heißen soll, im Sinne 
von DRM Kopierschutz und Konsorten. Vielleicht ist bei dieser Karte der 
DRM-Mechanismus aktiviert. Damit will sich der Rechteinhaber davor 
schützen, dass ein kostenpflichtiges Kartenupdate (ca 400€ bei manchen 
Herstellern) nur einmal und nicht für jeden Wagen gekauft wird.

JEDE produzierte SD-Karte (aber nicht MMC und auch nicht eMMC) hat diese 
DRM-Geschichten eingebaut, aber aktiviert sind sie nur sehr selten. Du 
könntest so eine Karte haben. Dann hast Du verloren und musst auf Deine 
400€ SD-Karte sehr gut aufpassen.

fchk

: Bearbeitet durch User
von Ruediger A. (Firma: keine) (rac)


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Noch ein schönes Detail: SD Karten haben eine UID. Manche Hersteller 
nutzen die, um daraus einen Schlüssel abzuleiten und damit die Daten 
(egal welches Filesystem) zu verschlüsseln. Wenn das bei deiner 
Anwendung der Fall ist, brauchst Du Dir um Sicherungskopien keinen Kopf 
zu machen.

von Soul E. (Gast)


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Früher, als SD-Karten so um 32 MB hatten, gab es regelmäßig Unfälle mit 
dem DRM-Bereich. Die Karte wurde dann nicht mehr erkannt, der Rechner 
fror beim Einsetzen ein paar Minuten lang ein, oder die Daten waren 
nicht lesbar ("ihr Medium ist nicht formatiert") -- und in einem anderen 
System lief alles wieder einwandfrei. Das war der Grund dafür, warum 
SD-Karten so einen schlechten Ruf hatten und Profis grundsätzlich CF 
verwendeten. Die SD-Hersteller haben dann sogar ein offizielles "SD 
Fomatter Tool" herausgegeben, um (u.a.) das DRM neu zu initialisieren.

Diese Probleme sind lange abgestellt. Aber einem OEM-Navi würde ich 
durchaus zutrauen, DRM bewusst und mit Absicht als Kopierschutz zu 
verwenden. Dann hättest Du genau die Symptome.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Uwe:

Ist den der Hersteller bzw. Modell deines Navi geheim?

von MaWin (Gast)


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Uwe schrieb:
> Er soll einen Dump der Karte machen und hier hochladen, damit wir es
> analysieren können

Natürlich schrieb nicht ich so einen Quatsch, sondern ein Psychopath der 
gerade seinen psychotischen Schub hat, und seine Ergüsse wurden 
inzwischen von einem Mod gelöscht.

Proprietäre Speicherformste gibt es bei KFZ Navis immer wieder, der 
Hersteller freut sich über Mehreinnahmen. Ersetze den ganzen 
Navi-Scheiss durch ein quer eingebautes 7" Android. Das geht dsnn zwar 
nicht im Tunnel, ist aber immer up to date (na ja, soweit Google hat 
Maps pflegt).

von Nachdenklicher (Gast)


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A. K. schrieb:
> Es gab einstmals ein Betriebssystem mit eigentlich ganz normalen
> Filesystem, nur wurden die Daten zwecks Tarnung invertiert.

Es reicht ja schon, irgendein "Magic Number"-Byte im Header eines 
bekannten Dateisystems auf einen anderen Wert zu setzen. Normale 
Betriebssysteme erkennen dann nicht mehr, daß es meinetwegen FAT32 ist, 
aber man kann seine ganzen Zugriffsroutinen weiter benutzen, sofern man 
eben im Header den einen geänderten Byte-Wert abfragt. Der 
Entwicklungsaufwand ist hier so minimal, daß er sich schon bei der 
ersten verhinderten Kopie rechnet.

Klar, rightige Profis für Softwarepiraterie hält das nicht ab. Aber Otto 
Normalkopierer guckt in die Röhre. ;-)

Beitrag #5967631 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Uwe,

eventuell helfen Dir die beiden Kommandos

lsscsi

Ausgabe z.B. (ohne SD-Karte)
>lsscsi
[0:0:0:0]    cd/dvd  PLDS     DVD+-RW DS-8A9SH ED11  /dev/sr0
[6:0:0:0]    disk    ATA      WDC WDXXXXXXXX-0 1M03  /dev/sda
[6:0:1:0]    disk    ATA      WDC WDXXXXXXXX-0 1M03  /dev/sdb

Ausgabe z.B. (mit SD-Karte in einem TMC USB Karten Adapter)
>lsscsi
[0:0:0:0]    cd/dvd  PLDS     DVD+-RW DS-8A9SH ED11  /dev/sr0
[6:0:0:0]    disk    ATA      WDC WDXXXXXXXX-0 1M03  /dev/sda
[6:0:1:0]    disk    ATA      WDC WDXXXXXXXX-0 1M03  /dev/sdb
[7:0:0:0]    disk    Generic  Compact Flash    0.00  /dev/sdc
[7:0:0:1]    disk    Generic  SD/MMC           0.00  /dev/sdd
[7:0:0:2]    disk    Generic  microSD          0.00  /dev/sde
[7:0:0:3]    disk    Generic  MS/MS-PRO        0.00  /dev/sdf
[7:0:0:4]    disk    Generic  SM/xD-Picture    0.00  /dev/sdg

oder

fdisk -l  (mit eingesteckter SD-Karte)
Disk /dev/sdd: 59.49 GiB, 63864569856 bytes, 124735488 sectors
Disk model: SD/MMC
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0x00000000

Device     Boot Start       End   Sectors  Size Id Type
/dev/sdd1       32768 124735487 124702720 59.5G  7 HPFS/NTFS/exFAT



Beide Kommandos must Du als Root (d.h. Superuser) oder via
vorangestelltem sudo ausführen.

d.h.

su -
  (eingeben (mit blank und Minus) und mit root Passwort anmelden, 
danach)
lsscsi
oder
fdisk -l
aufrufen


oder

sudo lsscsi
oder
sudo fdisk -l
aufrufen

Wenn Du Deine original SD-Karte und die leere SD-Karte
für die Sicherung identifiziert hast, musst Du dann mittels
dd die Karten kopieren.
Aber Vorsicht nicht das Ziel mit der Quelle vertauschen.

Parameter von dd sind:
if  Input Device oder File
of  Output Device oder File
bs  Block Größe (block size) In Deinem Fall 1M für 1MB
status  =progress um den Fortschrittsbalken zu sehen.

Somit lautet Dein dd Kommando

su - (root login)
dd if=/dev/sdX of=/dev/sdY bs=1M status=progress
sync (um den Schreib-Cache zu leeren)

erst wenn sync wieder zurückkommt kannst Du die beiden Karten
vom PC trennen!!!

mittels sudo sieht es so aus:
sudo dd if=/dev/sdX of=/dev/sdY bs=1M status=progress
sudo sync

Wobei X und Y die zugehörigen Namen im Device-Tree
Deiner SD-Karten sind und b,c,d,e,f,... etc. als Buchstaben
sein können.

Steck erst Deine leere Karte ein um Dich mit den Befehlen
lsscsi oder fdisk -l oder beiden vertraut zu machen.

Es gibt auch Linux Distributionen, bei denen lsscsi nicht
installiert ist und nachinstalliert werden muss.

Ich hoffe diese Beschreibung hilft Dir weiter.

Markus

Beitrag #5967670 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nano (Gast)


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Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit einer SD Karte, die ich auf 
meinem PC mit Ubuntu 16.04 für den Raspberry Pi 3 vorbereitet habe.

Auf dem PC habe ich die SD Karte erst mit f3 geprüft, anschließend 
formatiert und dann Rasbian draufgeschmissen.
Aber das Rasperry Pi 3 wollte von der SD nicht booten, er hat die SD 
erstmal nicht erkannt.


Leider weiß ich nicht mehr so genau, was genau das Problem war.
Entweder lag es am SD Card Reader der 5.25" Frontblende oder daran, dass 
die Partition erst ab einem bestimmten Offset anfangen durfte.

Irgendwie habe ich das dann gelöst und dabei einen alten USB 1.1 SD Card 
Reader verwendet.
Entweder ging es mit diesem oder ich habe die anders Partitioniert.
Aber wie schon gesagt, ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, 
eventuell habe ich es irgendwo aufgeschrieben.

Ich würde aber auf jeden Fall mal empfehlen, die SD Karte in einem 
anderen SD Card Reader zu testen.

von Harald W. (wilhelms)


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von L. I. (lcl)


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Einen Versuch wert wäre vielleicht wenn Du eh auf Windows zuhause bist 
der "Win32 Disk Imager", häufig klappt der ganz gut und du bekommst ein 
Image der kompletten Karte über Partitionsgrenzen hinweg und auch von 
Bereichen, die Windows so nicht erkennt.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald W. schrieb:
> Waren im Trabi nicht solche Navis eingebaut?

Das war nicht das Navi, sondern die SD-Karte.

von MyName (Gast)


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Das kopieren der Karte wird aber ggf. nicht ausreichen. Es kann sein, 
daß auch die Seriennummer der SD-Karte geprüft wird. Dann muß auch eine 
ganz offiziell gekaufte Karte vom Händler im Navi erst freigeschaltet 
werden.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Da bräucht man dann ein µC mit 2x SDIO der on the fly die Seriennummer 
manipulieren kann :)

(wird dann aber wirklich nen übles gefrickel)

von Vielleicht geht´s (Gast)


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Sind die Dateien vielleicht nur "versteckt" (Attribut)?
Schon mal die Ordner-Ansicht umgestellt, damit man alle Dateien 
(versteckt & Systemdateien) sieht?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe schrieb:
> Nun hatte ich schon genug verreckte SD-Karten erlebt
Mach dir keine Sorgen, solange die Karte nur gelesen wird. In meinem 
seit einigen Jahren laufenden Dauertest gehen Karten nur dann kaputt, 
wenn auf sie geschrieben wird. Solange sie nur gelesen werden (und sonst 
Strom für interne Verwaltungsaufgaben wie Blockauffrischung haben), 
booten die Karten problemlos zigmillionen mal.

> Gibt es irgendwelche Formatierungssysteme, die solche Karten in üblichen
> Rechnern nicht lesbar machen ???
Es ist eher andersrum: von allen möglichen denkbaren 
Formatierungssystemen, die es für SD-Karten geben könnte, gibt es nur 
eine gute Handvoll, die mit einem PC lesbar sind.
So, wie auch der Platinen Frickler schrieb:
>> Wir verwendeten auch kein FAT32 für die SDKarte, sondern beschrieben sie
>> direkt im Block Verfahren. Wir dachten uns wirklich nichts "Böses" dabei.

von Niemand (Gast)


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Ein USB Image-Tool sollte dafür schon reichen, mit einer CF-Karte hatte 
ich vor Kurzem das gleiche Problem unter WIN, mit dem Tool von heise.de 
hat es dann irgendwie gefunzt das Image davon runter zu ziehen.
Danach ging dann das große Grübeln los was wohl in dem Image drin sein 
mag.

Beitrag #5972079 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ntfs (Gast)


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Vielleicht geht´s schrieb:
> Sind die Dateien vielleicht nur "versteckt" (Attribut)?

Klar, auf der Karte ist sicher ein NTFS. Weil das ja so super 
standardisiert ist, baut man das auch an Stellen ein, die nie mit 
Windows in Kontakt kommen...

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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oszi40 schrieb:
> Clonezilla bei Erstellung eines Images?

Clonezilla macht doch nicht alles 1:1 am Anfang wie ein Diskeditor 
zeigte.

von Mike (Gast)


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ntfs schrieb:
> Vielleicht geht´s schrieb:
>> Sind die Dateien vielleicht nur "versteckt" (Attribut)?
>
> Klar, auf der Karte ist sicher ein NTFS. Weil das ja so super
> standardisiert ist, baut man das auch an Stellen ein, die nie mit
> Windows in Kontakt kommen...

Es ist durchaus möglich, dass das Navi mit Linux als Betriebssystem 
arbeitet.
Bei den alten TomToms war das zumindest der Fall.
Vielleicht mal mit ext2fsd probieren, ob sich was lesen lässt.

von oszi40 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> wie ein Diskeditor zeigte.

Mazda-Navi Navigon-Daten FAT32 sind lesbar, aber nicht so einfach als 
Image zu sichern wie ein Beispiel mit Clonezilla zeigte, da am Anfang 
der SD einige Differenzen ins Auge fallen.

von ITSE (Gast)


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Also was Seat(VW)-Navis der Generation ca. 2010 - 2016 angeht gilt laut 
meinen Recherchen im Internet folgendes (bin kein Insider):

Hier sind die Kartendaten typischerweise auf dem Navi gespeichert, das 
Kartenupdate kommt aber per SD-Karte.
Dann kann man sich entscheiden die Kartendaten auf der SD-Karte zu 
belassen oder auf das Navi zu kopieren. Wenn ich mich noch erinnere wird 
aber vor dem Kopieren vom Navi verlangt die Karte mit dem Navi (d.h. mit 
der Navi-Seriennummer) fest zu verheiraten, so dass sie danach nicht auf 
ein anderes Navi erneut kopiert werden kann. Das geschieht indem im 
Root-Verzeichnis der SD-Karte eine Datei mit der Navi-Seriennummer 
abgelegt wird.

Und damit man mit den SD-Karten keinen Schindluder betreibt hat VW das 
eigentlich recht clever gelöst.
 - Die Karte ist mit einem Standard-Dateisystem formatiert, also 
FAT-irgendwas
 - Standardmäßig ist bei den SD-Karten der Sicherheitsmodus aktiviert 
(mit einem stinknormalen Passwort, Passwortalgorithmus nimmt als 
Quelldaten die SD-Karten-Seriennummer), so dass die Karte gelockt ist 
und keinen Zugriff lesend/schreibend auf den Speicherinhalt zulässt
 - Für mehr Infos über den Sicherheitsmodus empfehle ich ein Studium des 
frei erhältlichen SD-Karten-Standards (Norm)
 - In diesem Sicherheits-Modus kann zumindest die Seriennummer der 
SD-Karte gelesen werden (vermutlich noch so einige andere Info die der 
SD-Kartenhersteller in dem Block ablegt) und natürlich kann die 
Unlock-Funktion (wenn man das korrekte Passwort hat) aufgerufen werden, 
das Passwort ist ja wie gesagt mittels eines Algorithmus von der 
SD-Karten-Seriennummer abgeleitet
 - Der PW-Algorithmus ist vermutlich recht simpel, aber eben ein 
"Geheimnis", jeder der das Geheimnis kennt kann die Karte unlocken und 
danach kopieren oder manipulieren (Lock-Datei löschen z.B.) und danach 
wieder locken und die Karte kann ein weiteres Mal für ein anderes Navi 
verwendet werden
 - Der Algorithmus ist meines Wissens bis jetzt nicht im Internet 
gelandet, es gibt aber Leute die auf Nachfrage und viel Bitte Bitte für 
eine SD-Karten-Seriennummer das passende Passwort verraten ohne den 
Algorithmus dabei preiszugeben


Fun Fact: Es gab eine bestimmte Serie von SD-Karten von Samsung die 
einen HW oder FW-Bug hatten: Der Hersteller-Block mit der 
SD-Karten-Seriennummer war nicht schreibgeschützt ausgeführt. Das 
machen/machten sich manche Leute zu eigen und nutzten solche Karten um 
die SD-Karten-Seriennummer zu ändern auf eine Seriennummer zu der das 
korrekte Passwort bereits im Internet zu finden war, denn dann braucht 
man diese undurchsichtigen Informaten nicht und muss nicht Bitte Bitte 
sagen;-)

Fun Fact2: Es gibt nicht viele SD-Kartenleser für PCs die FW-mäßig 
"dumm" genug sind unter Linux sich so low-level ansprechen zu lassen, 
dass die SD-Karten Funktion "Lock" und "Unlock" durchführbar ist. 
Vielleicht ist es auch Absicht, jedenfalls muss man dafür entweder 
selbst einen SD-Kartenleser bauen und den Treiber selbst schreiben oder 
man kauft ganz bestimmte dafür bekannte alte Notebooks die den passenden 
SD-Kartenleser eingebaut haben um das Lock und Unlock mit dem richtigen 
Linux auf der Kommandozeile durchfüren zu können.

Und ganz zu guter Letzt: Auf Ebay finden sich immer wieder seeeehr 
günstige (relativ original aussehende) SD-Karten mit Updates für diese 
Navis. Dreimal dürft ihr raten wie diese Händler (die oft aus den 
östlichen Ländern kommen) diese SD-Karten so günstig anbieten können...

Have fun!

von oszi40 (Gast)


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Ärgerlich ist, wenn ein Hersteller kein Backup zulässt und der Kunde 
dann für viel Geld seine kaputte SD tauschen soll. Ein geeigneter 
Disk-Editor könnte wahrscheinlich einige fehlerhafte Werte der SD 
berichtigen?

von Nano (Gast)


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Erwin D. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> selbstgebritzelte.
>
> Selbstgebritzelte Filesysteme in einem Navi, welches standardmäßig im
> Auto verbaut ist? Kann ich nicht so recht glauben. Obwohl, der Autolobby
> muss man alles zutrauen... :-)

Es sollte genügen ein bestehendes Dateisystem leicht zu modifizieren, 
dass andere Software diese nicht mehr mehr lesen kann.
Man müsste also nicht einmal ein komplett neues Dateisystem entwickeln, 
wenn man nicht will, dass andere dieses lesen können.


Ganz stupides Beispiel ohne jetzt tief in die Materie einzutauchen, also 
nicht perfekt, sondern nur als grobes Beispiel.
Z.B. in dem man die inode Nummern invertiert.
Macht man das, dann kommt kein klassischer Dateisystemtreiber damit mehr 
klar, der eigene Treiber allerdings schon.

Natürlich muss noch ein bisschen mehr gemacht werden, damit ein 
Dateisystem nicht als Dateisystem X erkannt wird, aber das sollte nicht 
das Problem sein.

Wichtig ist ja nur, dass die grundsätzlichen Algorithmen die gleichen 
bleiben und man sich somit viel Arbeit spart und man Datensicherheit und 
Robustheit behält.

Als typische Kandidaten bieten sich die meisten Dateisystemtreiber von 
bspw. FreeBSD an, denn die sind lizenztechnisch recht unproblematisch.

von Soul E. (Gast)


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Nano schrieb:

> Es sollte genügen ein bestehendes Dateisystem leicht zu modifizieren,
> dass andere Software diese nicht mehr mehr lesen kann.

Brauchst Du doch gar nicht. SD-Karten haben ihren DRM-Bereich, über den 
man den Inhalt verschlüsseln kann. Deswegen heisst diese Evolutionsstufe 
ja "secure digital" -- die Urform ohne Verschlüsselung hiess MMC 
(multi-media card).

Ich kann mich noch an die Anfänge der SD-Karten erinnern, als diese 
Verschlüsselung öfter mal von alleine losging. Dann war die Karte 
plötzlich nicht mehr lesbar oder brachte sogar den Rechner zum Absturz. 
Das ging soweit, dass die SD Group schließlich ein Tool zum 
lowlevel-Formatieren der Karten veröffentlichte. Damit konnte man die 
Dinger wiederbeleben.

von Sven B. (scummos)


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Wäre jetzt auch nicht das erste Mal, es gibt zumindest z.B. einige 
Kopierschutz-Varianten, die sowas oder was ähnliches machen (z.B. 
einfach die Prüfsumme ändern oder so).

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