Guten Abend! Ich habe mehrere Elektrogeräte, die mit 3phasigen Asynchronmaschinen angetrieben werden - Kompressor - Gartenhäcksler - Schredder Wie erkenne ich, ob die Geräte richtig herum laufen? Bei den Häckslern funktioniert es nicht, weil die nur angehen, wenn der komplette Schutzkäfig dadrum ist und ich möchte den Schutz auch nicht für einen Versuch aufmachen. Bei dem Kompressor sehe ich auch nichts. Da steht aber in der Bedienanleitung, dass er richtig rum laufen muss, da er sonst kaputt geht. Der geht auch sehr schnell aus. Die Häcksler haben sogar einen witzigen Stecker - da sind zwei Phasennippel drehbar und man kann den Drehsinn so einfach umzwitschen, ohne den Stecker aufmachen zu müssen, um die Phasen zu verdrehen. Gibt es denn irgendeinen guten Trick, wie man das ganz einfach durch scharfes Hinsehen etc. rauskriegen könnte? Über den einen oder anderen Tipp würde ich mich riesig freuen.
Es gibt Drehfeldanzeigegeräte für die Steckdose. Damit werden alle Steckdosen so angeschlossen, dass ein Rechtsdrehfeld vorliegt. Wenn du dann an den Geräten nichts manipuliert hast, sie also noch im Originalzustand sind, sollten sie richtig laufen. Und du musst dir nachher nie wieder Gedanken über die richtige Drehrichtung machen.
Hol einen Elektriker, also keine Fachkraft für irgendwas oder gar einen Mechatroniker oder noch schlimmer einen Spinner hier aus dem Forum. Am besten einen alten Meister der Spannung noch per Daumen prüft und nicht so ein neumodischer Typ der Dir seine Sammlung von VDO- und DIN-Messgeräten vorstellt und damit auf den Pudding haut. Das kostet am Ende dann evtl. mal 50€, dafür funktioniert es aber dann auch und Du hast einen Kumpel den man immer wieder fragen kann wenn mal der Kittel brennt. Grüße Bibo
-.,m schrieb: > Es gibt Drehfeldanzeigegeräte für die Steckdose. Sowas kann auch mein Duspol. Wenn ich den zwischen L1 und L2 anklemme, dann leuchtet entweder ein Pfeil nach links oder nach rechts. Bibo schrieb: > Hol einen Elektriker Ehrlichgesagt ist das glaube ich die Beste Idee. Ich hab nix davon, wenn die Geräte später kaputt gehen. Ich habe aber auch etwas Angst davor, selber z.B. so einen Stecker aufzumachen. Ich glaube, wenn man da von Strom nicht so viel Ahnung hat, lieber die Finger von lassen. Es ist nur nicht so einfach, einen guten Elektriker zu finden. Ein Kumpel von mir hat z.B. fast ein Jahr gebraucht, bis er ne Firma fand, die 2 Fenster gewechselt haben. Die kommen nur noch, wenn ganze Häuser neu gemacht werden. Davon hab ich auch bei den Elektrikern Angst, dass die für mein kleines Problem nicht mal ins Auto steigen. Ich würd die Fahrzeit aber sogar auch bezahlen.
Franz Dörfler schrieb: > Gibt es denn irgendeinen guten Trick, wie man das ganz einfach durch > scharfes Hinsehen etc. rauskriegen könnte? Normalerweise kann man die Drehrichtung am Lüfterrad des Motors sehen, wenn der Motor ausläuft (abgeschalten wird). Man kann auch vorsichtig einen Kabelbinder zu Hilfe nehmen und in das Lüfterrad vorsichtig hineinschieben und schauen wohin er sich biegt. Diese Drehrichtung dann mit dem am Motor markierten Laufrichtungspfeil vergleichen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob das Lüfterrad sichtbar ist. Gruß, Engelbert
Bibo schrieb: > Am besten einen alten Meister der Spannung noch per Daumen prüft So einen kannte ich auch. Nachdem er die CEE-Steckdosen angeklemmt hatte, hatte ziemlich genau die Hälfte den falschen Drehsinn. Mit den alten Kabeln (2 * schwarz) war er völlig überfordert. Daher besser selber die Steckdosen und Verteiler auf die richtige Zählweise überprüfen.
> hatte ziemlich genau die Hälfte den falschen Drehsinn
Statistisch gesehen hat er sich also einfach nicht drum gekümmert.
Eigentlich ist das doch kein Problem. Wenn ich sowas anschließe und da
sind zwei schwarze Kabel, messe ich entweder vorher den Drehsinn, oder
ich bau's einfach zusammen, Drehfeldtester rein in die Dose und wenns
nicht stimmt werden die beiden schwarzen Kabel vertauscht.
Hatte auch schon Anlagen mit braun-schwarz-grau-codiertem Kabel,
farbrichtig angeschlossen - stimmt nicht. Okay, Verteilung aufgerissen,
farblich alles korrekt in dem Kasten, selbst die Einspeisung ist
farblich korrekt aufgelegt, auf den Sammelschienen stimmt's trotzdem
nicht. Glückwunsch, zwei Kabel in der Dose getauscht und drauf
geschissen, den Ort des Drehers findet man sowieso nicht. Das ganze
Gebäude umdrehen, hinterher jede Dose prüfen... NEE!! Das bezahlt einem
niemand.
Es gibt keine Möglichkeit die Richtung des Drehfeldes zu bestimmen. Ausnahme: Ein passendes Messgerät (Drehfeldmesser). Hilfsweise kann auch ein Motor, mit bekannter Drehrichtung, verwendet werden. Dieser läuft dann falsch herum oder auch nicht. Normalerweise sind die Elektriker angehalten, die Phasen aller Anschlüsse rechtsdrehend anzuschließen. Bei dem heutigen Zeitdruck fällt dies gerne mal unter den Tisch. Zumindest so lange, bis es zu einem Versicherungsschaden kommt.
Ben B. schrieb: > Glückwunsch, zwei Kabel in der Dose getauscht und drauf > geschissen, den Ort des Drehers findet man sowieso nicht. Das ganze > Gebäude umdrehen, hinterher jede Dose prüfen... NEE!! Das bezahlt einem > niemand. Richtig, Bestand komplett auf "korrekt" ummodeln - das bezahlt keiner. Dokumentation wäre allerdings hilfreich, meinetwegen auch nur ein Streifen Malerkrepp mit "L1=br, L2=gr, L3=sw". Sonst misst der nächste, der da dran geht, das gleiche wieder... MfG, Arno
Amateur schrieb: > Hilfsweise kann auch ein Motor, mit bekannter Drehrichtung, verwendet > werden. Dieser läuft dann falsch herum oder auch nicht. Wenn er also nicht läuft, dann stimmt das Drehfeld? ;-) Ich habe mir einmal so einen Stecker gebaut http://blackstrom.derschwarz.de/schaltungen/dreh_1/index.shtml und kann so schnell feststellen, ob bei dem, der meine Säge leiht, die Drehrichtung stimmt. Denn da gabs mal den einen, der nach einer Stunde anrief und jammerte, dass die Säge so abartig schlecht sei und er nicht vorankäme, obwohl ich doch behauptet hätte, das Blatt sei frisch geschärft.
> Streifen Malerkrepp mit "L1=br, L2=gr, L3=sw"
Lieber einen Streifen Malerkrepp mit "Alles Scheiße!".
Der nächste, der an der Anlage arbeiten darf, misst sowieso. Entweder
weil er's im Hinblick auf saubere Arbeit sowieso muß oder weil er dem
Streifen Malerkrepp nicht glauben mag. Und dann bekommt er auch den
gleichen Schreianfall.
Eigentlich müsste man den Fehler suchen und umdrehen... aber das
bedeutet viele Mannstunden Arbeit und ggf. Produktionsausfall durch
Stillstand, weil ich alles nach dem Fehler erstmal abschalten muß.
Schlimmstenfalls muß noch jemand mit MS-Schaltberechtigung kommen, wenn
der Fehler bereits am Trafo gemacht wurde und es sind mehrere
Gebäude/Hallen gedreht. Hinterher muß ich dann in jede Verteilung
hineinschauen, ggf. umbauen (es wäre möglich, daß irgendwer den Fehler
in seinem Teil "behoben" hat, indem er die Einspeisung auf die
Sammelschienen gedreht aufgelegt hat) und dann darf ich noch jede
einzelne Dose oder Maschinen-Anschluss prüfen bevor die wieder
eingeschaltet werden kann.
Also einfach Fresse halten, Kunden zufriedenstellen und ggf. dem Chef
bescheidgeben... letzteres bringt nur nichts, das wird dann weitere
Jahrzehnte lang so laufen.
:
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