Forum: PC Hard- und Software EGA Grafikkarte an VGA Monitor


von Marcin (Gast)


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Hallo,

Ich habe eine ältere maschine wo ein Monitor (Philips 9CM053/06T dran 
ist, der jetzt kaputt gegangen ist.
Im Internet habe ich irgend wo gelesen das ein EGA Monitor ist.
jetzt würde ich gerne den defekten Monitor durch einen VGA TFT ersetzen.
Ich habe mir dazu einen OGA/EGA (GBS 8200 V4.0) Wandler gekauft.
Am Wandler EGA Eingang sind 5 Pins, am Kabel von der Grafikkarte kommt 
ein 9 Pol D-Sub dran. Am Kabel sind logischerweise 9 Kabel (Rot, Grün, 
Blau, Gelb, Schwarz, Lila, Braun Grau und Orange) dran. Welche von den 9 
Kabeln kommen denn an den 5 Poligen Stecker?

Danke schon mal für für hilfreiche Vorschläge.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marcin schrieb:
> Welche von den 9 Kabeln kommen denn an den 5 Poligen Stecker?

Da musst du wohl den Hersteller des Wandlers befragen. :/

https://en.wikipedia.org/wiki/Enhanced_Graphics_Adapter#Connector

Die Pins haben alle eine Bedeutung. Da das Interface rein digital ist, 
bewirken die "secondary"-Signale eine zweite Helligkeitsstufe der 
jeweiligen Farbe.

Selbst, wenn man die Intensitätssignale weglassen würde, bräuchte man 
wenigstens 6 Pins (R, G, B, GND, Hsync, Vsync).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Vorausgesetzt, dein Monitor kann die EGA-Frequenzen synchronisieren, 
dann müsste es eigentlich genügen, an die TTL-EGA-Signale rein resistive 
Adapter für den Übergang auf VGA zu knoten:
1
                           +----------+ 910 Ω
2
   EGA primary RGB o-------|          |----------*---------o VGA  RGB
3
                           +----------+          |
4
                                                 |
5
                           +----------+ 1 kΩ     |
6
   EGA second. RGB o-------|          |----------*
7
                           +----------+          |
8
                                               +---+
9
                                               |   |
10
                                               |   |
11
                                               |   |  82 Ω
12
                                               |   |
13
                                               +---+
14
                                                 |
15
                                                 |
16
                                               —————

Die Synchronimpulse sind auch bei VGA TTL-Pegel. Obige Mimik braucht man 
dreimal, je für R, G und B. Die VGA-Pegel betragen 0,7 V maximal, mit 
diesen Widerstandswerten sollte man in der Annahme von TTL-typischen 4 V 
Ausgangsspannung hinkommen. Falls die tatsächliche Ausgangsspannung der 
EGA 5 V beträgt (CMOS statt TTL), dann müsste man die Widerstände links 
ein wenig größer dimensionieren.

von Georg (Gast)


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Marcin schrieb:
> Am Wandler EGA Eingang sind 5 Pins, am Kabel von der Grafikkarte kommt
> ein 9 Pol D-Sub dran

??? Das Kabel von der Grafikkarte ist doch EGA, wenn deine Recherche 
richtig ist, aber dafür reichen 5 Pins nicht. Ein VGA-Ausgang hat 15 
Pins (Da ist ja auch eine Buchse dafür drauf).

RTFM: https://www.mikesarcade.com › GBS-8200-booklet

Georg

von c-hater (Gast)


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Marcin schrieb:

> Im Internet habe ich irgend wo gelesen das ein EGA Monitor ist.

Hoffen wir mal, dass wenigstens das stimmt...

> Ich habe mir dazu einen OGA/EGA (GBS 8200 V4.0) Wandler gekauft.

Was soll OGA sein?

Der Wandler jedenfalls scheint weder mit diesem mysteriösen OGA noch mit 
EGA was zu tun zu haben. Lt. verschiedener Quellen ist es ein Wandler 
von CGA auf VGA. Siehe z.B. hier:

http://www.sax.de/~zander/aktuell/arcade/arcade.html

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
> Was soll OGA sein?

Schlecht gedrucktes CGA? ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
> Der Wandler jedenfalls scheint weder mit diesem mysteriösen OGA noch mit
> EGA was zu tun zu haben. Lt. verschiedener Quellen ist es ein Wandler
> von CGA auf VGA. Siehe z.B. hier:

2-Seiten Blättchen: "MODEL GBS-8200 - CGA/EGA/YUV TO VGA CONVERTER"
Wie man EGA wirklich anschliesst steht allerdings nicht drin.
Ausserdem steht das EGA auch auf der Platine drauf.

Die Ansichten darüber, was genau EGA sei, scheinen aber auf dem Weg nach 
China irgendwie durcheinander geraten zu sein. Denn im Wikipedia Artikel 
stehen 15.7 und 21.8 kHz drin, in einem PDF zum Adapter aber 14.5V - 
16.5K, 23.5V - 25.5K, 30.5V - 32.5K, AUTO SCAN.

Es könnte also sein, dass der EGA-Eingang nur die zur CGA kompatiblen 
15,7 kHz Modi unterstützt und 640×350 damit flach fällt. Wenn der Oldie 
genau dies benötigt, siehts nicht so gut aus.

Der Steckanschluss für CGA/EGA zeigt R,G,B,GND,S, also composite sync. 
Da CGA und EGA aber getrennte H/V-Syncs haben, geht das nicht ohne 
Anpassung ab. Analog dazu die Farbpalette, 16 Farben bei CGA, 64 bei EGA 
im 350er Modus. So sieht dieser Stecker auch aus, d.h. da muss noch was 
dazwischen.

PS: https://keyj.emphy.de/cga-ega-vga/

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Warum kaufst du dir nicht einfach eine passende ISA VGA Karte im 
Gebrauchtmarkt wenn du den Rechner eh an einen VGA Monitor anschließen 
möchtest?

von DSR200 (Gast)


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Wenn zum Beispiel eine (Super-)EGA schon in der Nähe der CPU
auf dem Board sitzt? Die könnte womöglich wegen der besseren
Anbindung einen Tick schneller sein.

von c-hater (Gast)


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A. K. schrieb:

> Es könnte also sein, dass der EGA-Eingang nur die zur CGA kompatiblen
> 15,7 kHz Modi unterstützt

Sprich: es handelt sich de facto um einen CGA->VGA-Adapter. Dass er 
(mehr oder weniger zufällig und nur mit zusätzlicher Hardware) auch 
einige EGA-Ausgaben umsetzen kann, ändert daran rein garnix.

Der Rest ist Marketing. Ob auf Papier gedruckt oder frecherweise sogar 
im Layout der Platine verewigt: scheissegal. Alles Lüge. Oder feiner 
ausgedrückt: "erweiterte Vertriebswahrheit"...

Wer auf sowas reinfällt, selbst schuld. No mercy for fools.

von (prx) A. K. (prx)


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Auch CGA geht nicht out of the box. Das C-Sync Problem besteht genauso, 
ebenso die rudimentäre D/A-Wandlung, um das Intensity-Bit vom digitalen 
RGBI Ausgang der CGA in die vermutlich analogen RGB-Eingänge 
reinzustopfen.

Fairerweise sollten sie immerhin eine Anschlussanleitung liefern. 
Vielleicht gibts die ja auf chinesisch.

VGA zu VGA geht vermutlich problemlos. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Marcin (Gast)


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Danke schon mal für die Antworten.
Leider bin ich mit meinem Problem nicht weiter.
Im Grunde muss ich je diesen Wandler nicht benutzen.

Welcher Wandler würde denn mein Problem lösen?

von Nano (Gast)


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Ganz ehrlich, ich kann meinen ersten Rat nur wiederholen.
Schau mal ob du für kleines Geld eine ISA VGA Karte bekommst.

Wenn du nicht triftige Gründe für EGA hast, dann ist eine VGA oder SVGA 
Karte in wirklich allen Punkten haushoch überlegen.
VGA ist übrigens zu EGA und CGA abwärtskompatibel. D.h. Programme die 
CGA oder EGA erwarten, laufen auch mit einer VGA Karte.

Siehe dazu auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Video_Graphics_Array#Kompatibilit%C3%A4t_zu_MDA-,_CGA-_und_EGA-Karten

von Marcin (Gast)


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Das Problem ist das es kein PC ist sondern eine Maschine mit einem def. 
Monitor.
Eine Karte tauschen ist halt nicht.
Es muss ja nicht zwangsläufig VGA sein, von mir aus auch DVI.

von Nano (Gast)


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Marcin schrieb:
> Das Problem ist das es kein PC ist sondern eine Maschine mit einem
> def.
> Monitor.
> Eine Karte tauschen ist halt nicht.
> Es muss ja nicht zwangsläufig VGA sein, von mir aus auch DVI.

Ach so, sag das doch gleich.
Ja, dann hat sich der Vorschlag erledigt, ohne ISA Schnittstelle oder 
besser wird da nichts zu machen sein.

Aber vielleicht hat die Maschine auf der Platine Platz für einen ISA 
Slot vorgesehen.
Du kannst ja mal Fotos von der Platine einstellen.

von (prx) A. K. (prx)


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Miss nach, welche Frequenz aus H-Sync rauskommt. Dann weisst du 
wenigstens, ob es wirklich 350-er EGA ist.

Wenn wir im geschäftlichen Raum spazieren: Es gibt Firmen, die 
Industriemonitore für genau solche Anforderung konfektionieren, d.h. für 
jeden beliebigen Parameter-Set eines Altmonitors.

von ... (Gast)


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Der TO sollte bitte mal ansagen, was er den willens ist
fuer einen funktionierenden Monitor auszugeben.
Es gab z.B. Multisyncmonitore fuer (X)VGA und EGA.
Fuer letzteres sogar mit einem 9-pol Sub-D.
Da ist EGA-Kompatibilitaet natuerlich garantiert.

von Marcin (Gast)


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Was ist denn mit so einem Ding?

https://www.serdashop.com/MCE2VGA

von Nano (Gast)


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Marcin schrieb:
> Das Problem ist das es kein PC ist sondern eine Maschine mit einem
> def.
> Monitor.

Da ist mir gerade etwas neues eingefallen.

Wäre es möglich den PC in der Maschine zu tauschen?
Vielleicht ist es eines dieser PC/104 Boards, dann sollte sich recht 
einfach
ein Ersatz mit VGA finden lassen.

https://de.wikipedia.org/wiki/PC/104
https://www.youtube.com/watch?v=Lchtj5H0YC0

von Nano (Gast)


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Marcin schrieb:
> Was ist denn mit so einem Ding?
>
> https://www.serdashop.com/MCE2VGA

Ich frage mich ja immer, wer so etwas kauft.
Mit allem ohne Gehäuse kostet das 89 €, mit Gehäzse 114 €.
Die meisten Leute mit normalem PC werden da eher die Grafikkarte 
austauschen.
Bleiben also nur solche Industriemaschinen wie oben oder der gute alte 
IBM PC XT mit XT-Bus-Architektur übrig für die es meines Wissens nach 
keine VGA Karten gibt. Letztere verlangen mindestens einen 16 bittigen 
ISA Bus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Miss nach, welche Frequenz aus H-Sync rauskommt. Dann weisst du
> wenigstens, ob es wirklich 350-er EGA ist.

So sehe ich das auch. Das gleiche kann man mit dem V-Sync auch noch 
machen, dann weiss man sicher, welches Timing die Maschine ausgibt.
Lt. Wikipedia ist der alte Monitor jedenfalls ein Dualmode CGA/EGA 
Monitor.
https://en.wikipedia.org/wiki/Philips_Computers

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Wär doch ein schönes Projekt: Panel mit TTl-Parallelansteuerung mit dem 
passenden EGA-Timing verheiraten. Ich kann mich noch dunkel an die 
Atarzeiten erinnern als das mit der 640x400 Auflösung so gemacht wurde. 
Müßte man mit EGA auch mit überschaubaren Aufwand hinbekommen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael X. schrieb:
> Müßte man mit EGA auch mit überschaubaren Aufwand hinbekommen.

Allerdings ist der Dreh- und Angelpunkt die PLL fürs Pixelclock, die man 
einigermassen jitterfrei hinkriegen muss. Ansonsten ist das vermutlich 
nicht so kompliziert, ich würde aber heute vermutlich einen MC, getaktet 
vom Pixelclock, als Zählerkette benutzen.
Und wenn man ein 640*480 LCD verwendet, machts ja nix, wenn die 
untersten 130 Zeilen nicht genutzt werden.

von Marcin (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mal 2 Fotos eingefügt.
Das erste ist wohl die Grafik und das andere die Hauptplatine. So 
einfach was tauschen ist halt nicht.

von Georg (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Panel mit TTl-Parallelansteuerung mit dem
> passenden EGA-Timing verheiraten

Das ginge zwar mit relativ geringem Aufwand, wird aber wahrscheinlich 
nicht funktionieren: aktuelle Monitore können das (zu langsame) Timing 
nicht, Minimum ist die Horizontalfrequenz von VGA. Daher sind die 
professionellen Lösungen alle Totalwandler, die das ganze Bild einlesen 
und mit neuem Timing ausgeben. Aufwand und Kosten sind entsprechend, es 
sind ja auch nur Einzelstückzahlen. Bei einer Werkzeugmaschine für > 100 
kEUR kann man natürlich darüber reden, dafür gibt es Spezialfirmen.

Ev. würde es funktionieren mit einem tragbaren Fernseher, der noch die 
historischen Ablenkfrequenezen beherrscht, aber die sind auch schon 
schwer zu kriegen.

Georg

von (prx) A. K. (prx)


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Georg schrieb:
> Ev. würde es funktionieren mit einem tragbaren Fernseher, der noch die
> historischen Ablenkfrequenezen beherrscht, aber die sind auch schon
> schwer zu kriegen.

Der kriegt nur CGA hin, kein EGA im 350er Modus.

von Dirk B. (dirkb2)


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Marcin schrieb:
> Am Wandler EGA Eingang sind 5 Pins, am Kabel von der Grafikkarte kommt
> ein 9 Pol D-Sub dran. Am Kabel sind logischerweise 9 Kabel (Rot, Grün,
> Blau, Gelb, Schwarz, Lila, Braun Grau und Orange) dran. Welche von den 9
> Kabeln kommen denn an den 5 Poligen Stecker?

Ist es das Teil? 
https://www.mikesarcade.com/estore/datasheets/GBS-8200-booklet.pdf

Wie ist denn der Monitor bisher angeschlossen?
Ist das Kabel fest am Monitor dran?

Sonst piepe die Belegung zwischen dem 8-poligen Pfostenstecker und dem 
9-Poligen D-sub-Stecker (die Belegung ist auf Wikipedia zu finden) aus.

von Soul E. (Gast)


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In diesem Handbuch zum GBS-8200 sind die Belegungen der Buchsen mit 
abgedruckt: http://www.sax.de/~zander/aktuell/arcade/rgb_vga_wandler.pdf

EGA hat TTL-Pegel, die Eingänge sind aber analog. Mit den Potis kann man 
die Amplitude passend einstellen. Wenn beide Farbbits gebraucht werden 
muss man die über einen Spannungsteiler zusammenführen. Highbit 1k in 
Reihe, Lowbit 2,2k in Reihe, dahinter zusammenführen und zum Eingang, 
von dort 1k nach Masse.

In Reihe mit den Sync-Signalen sollte man 1 kOhm schalten. Der ASIC 
läuft mit 1,8 V(?) und hat 5 V-tolerante Pins. Bei zu hohen Pegeln 
passieren aber trotzdem komische Dinge.


BTW: Im Handbuch ist EGA mit 23,5 kHz angegeben, es sind aber 21.8 oder 
so.

von Tobi (Gast)


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Das Teil gibt EGA aus.

21,83 Khz + 59,51 Hz
( zumindest laut USB Logic Analyzer )

Der Monitor sollte ein Reikotronik RT4114EGA.... sein. Und das ganze in 
einem Reifenauswuchtgerät drin stecken. ;)

Pinbelegung ist auch recht einfach ( Standard EGA )

1 - Masse
2 - R-LSB
3 - R-MSB
4 - G-MSB
5 - B-MSB
6 - G-LSB
7 - B-LSB
8 - H-Sync
9 - V-Sync

Ob das GBS-82xx Board an diesem Teil funktioniert kann ich noch nicht 
sagen. Wenn ich mir aber die angegebenen Frequenzen angucke die das Teil 
akzeptiert steht das noch zur Debatte.
Zumindest sollte man aufpassen das man dem Teil keine Signale einspeist 
welche einen Pegel größer 3,xV haben. Der Chip auf der Platine kriegt 
die Signal direkt ab und verträgt das nicht wirklich.

von Tobi (Gast)


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Nachtrag :

Das mit den Widerständen zur einfachen D/A Wandlung funktioniert zwar an 
und für sich, aber fast alle VGA-Monitore können mit der Sync-Frequenz 
nichts anfangen. Da kriegt man dann höchstens eine Meldung "Frequenzen 
nicht unterstützt" , "Ausserhalb des Bereichs" oder "Out of Range" oder 
er reagiert erst garnicht auf das Signal. Ausserdem muss man auch das 
V-Sync Signal invertieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tobi schrieb:

> Das mit den Widerständen zur einfachen D/A Wandlung funktioniert zwar an
> und für sich, aber fast alle VGA-Monitore können mit der Sync-Frequenz
> nichts anfangen.

Da war ich mir bei aktuellen LCDs halt nicht sicher, wie weit die runter 
gehen können.

Mein allererster PC-Monitor war irgendein NEC Multisync, der sogar bis 
zur normalen TV-Frequenz hinab benutzbar gewesen wäre. ;-) Gut, wenn ich 
mir so die Modi anschaue, die meine aktuellen Monitore unterstützen, 
scheinen sie tatsächlich erst bei ca. 30 kHz Horizontalfrequenz 
anzufangen.

> Ausserdem muss man auch das
> V-Sync Signal invertieren.

OK, das war mir jetzt nicht mehr bewusst. Dafür reicht zwar ein Gatter, 
aber dem müsste man halt irgendwo her seine 5 V spendieren.

von Nano (Gast)


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Marcin schrieb:
> Ich habe mal 2 Fotos eingefügt.
> Das erste ist wohl die Grafik und das andere die Hauptplatine. So
> einfach was tauschen ist halt nicht.

Hm ja, sieht so aus.

Was ist das für eine Schnittstelle an der die Grafikkarte angeschlossen 
ist?
Vielleicht ist das auf der logischen Ebene ein ganz normaler XT Bus, nur 
mit anderem Stecker?
Wenn ja, dann könnte man vielleicht eine 8 bittige ISA VGA Karte daran 
zum Laufen kriegen. Solche scheint es doch gegeben zu haben, wie ich 
gerade feststellen konnte:
https://www.youtube.com/watch?v=ws6Sa7U6qTc


Stutzig macht hier allerdings die Anzahl der Pins.
Deine EGA Karte hat 64 pins, die des XT Bus nur 62 pins.
Natürlich muss das nichts heißen, wenn man einfach nur 64 pin große 
Stecker leichter auftreiben konnte, als das Board entworfen wurde und 
dann 2 pins vielleicht nicht benutzt werden.
Insofern wäre das mal eine Überprüfung wert ob das ein XT Bus bzw. 8 
bittiger ISA Bus ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nano schrieb:
> Wenn ja, dann könnte man vielleicht eine 8 bittige ISA VGA Karte daran
> zum Laufen kriegen.

Ich denke, das wird dann eine neverending story. Irgendwie muss die 
ansteuernde Software ja auch damit zurecht kommen, das war damals alles 
nicht ganz so simpel.

Ein EGA-zu-VGA-Konverter oder ein EGA-fähiger Monitor dürfte da schon 
die stressärmste Lösung sein.

von Nano (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Wenn ja, dann könnte man vielleicht eine 8 bittige ISA VGA Karte daran
>> zum Laufen kriegen.
>
> Ich denke, das wird dann eine neverending story. Irgendwie muss die
> ansteuernde Software ja auch damit zurecht kommen, das war damals alles
> nicht ganz so simpel.

Nunja, ich gehe davon aus, dass da unter der Haube in dem Mainboard ein 
normaler x86 PC werkelt.
Wenn dem so sein sollte, dann sollte eine VGA Karte keine Probleme 
bereiten, da die zu EGA abwärtskompatibel ist.
D.h. die EGA Software würde darauf auch laufen.

Die Software ist wahrscheinlich direkt auf dem ROM drauf in das nach dem 
BIOS gleich gebootet wird.
Zumindest habe ich keine Anschlüsse für Floppy oder Festplatte auf dem 
Bild auf dem Mainboard gesehen. Daher wäre ein ROM oder EPROM Baustein 
naheliegend.

Was man natürlich auch mal machen könnte wäre den ROM Baustein einfach 
mal mit einem Lesegerät auszulesen, als BLOB zu speichern und dann zu 
versuchen in einem PC Emulator wie BOCHS auf einem modernen PC zu 
booten.
Wenn das klappen sollte wäre klar, dass das ein normaler PC ist und dann 
könnte man sogar noch viel mehr machen und z.B. die ganze Hardware gegen 
einen normalen älteren PC mit normalen PC Mainboard austauschen.
Denn das Knowhow dürfte im wesentlich in der Software stecken, wenn das 
ein x86 PC sein sollte.


> Ein EGA-zu-VGA-Konverter oder ein EGA-fähiger Monitor dürfte da schon
> die stressärmste Lösung sein.

Das stimmt natürlich. Allerdings könnte die Hardware auch irgendwann 
ganz ausfallen und dann ist man aufgeschmissen.

von Soul E. (Gast)


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Nano schrieb:

> Vielleicht ist das auf der logischen Ebene ein ganz normaler XT Bus, nur
> mit anderem Stecker?
> Wenn ja, dann könnte man vielleicht eine 8 bittige ISA VGA Karte daran
> zum Laufen kriegen. Solche scheint es doch gegeben zu haben, wie ich
> gerade feststellen konnte:
> https://www.youtube.com/watch?v=ws6Sa7U6qTc

Während CGA/EGA/Hercules quasi direkt loslegen muss bei VGA erst ein 
Haufen Register initialisiert werden. Das macht üblicherweise ein 
BIOS-Chip auf der Karte, dessen Code beim Systemstart ausgeführt wird. 
Das Problem: da steht Intel 8088-Code drin. Damit kann der Z80A nichts 
anfangen. Man müsste also das Betriebsprogramm der Maschine entsprechend 
umschreiben.


> Stutzig macht hier allerdings die Anzahl der Pins.
> Deine EGA Karte hat 64 pins, die des XT Bus nur 62 pins.

Der "ISA-Bus" für Z80A hiess ECB-Bus.

Wobei VG-64-Leisten für so ziemlich alles genommen wurden, was im 
Europaformat steckbar sein musste. Daher kann die Belegung auch beliebig 
anders sein. Der GBS-8200 (oder etwas vergleichbares mit HDMI-Ausgang) 
dürfte da doch die einfachere Lösung sein.

von (prx) A. K. (prx)


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soul e. schrieb:
> Während CGA/EGA/Hercules quasi direkt loslegen

Auch da ist ein 6845 drauf, der initialisiert werden will.

von Nano (Gast)


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soul e. schrieb:
> Während CGA/EGA/Hercules quasi direkt loslegen muss bei VGA erst ein
> Haufen Register initialisiert werden. Das macht üblicherweise ein
> BIOS-Chip auf der Karte, dessen Code beim Systemstart ausgeführt wird.
> Das Problem: da steht Intel 8088-Code drin. Damit kann der Z80A nichts
> anfangen. Man müsste also das Betriebsprogramm der Maschine entsprechend
> umschreiben.

Okay, das leuchtet natürlich ein, vorausgesetzt natürlich, dass es eine 
Z80A bzw. nicht x86 kompatible CPU ist.
Von wo weißt du das es eine Z80A CPU ist?
Ich frage, weil so gut fand ich die Fotos auch wieder nicht um da groß 
was an der Beschriftung zu erkennen, insofern habe ich da erst gar nicht 
genau hingeschaut.


>> Stutzig macht hier allerdings die Anzahl der Pins.
>> Deine EGA Karte hat 64 pins, die des XT Bus nur 62 pins.
>
> Der "ISA-Bus" für Z80A hiess ECB-Bus.

Okay, von der Anzahl der PINs könnte das mit dem ECB-Bus passen.


> Wobei VG-64-Leisten für so ziemlich alles genommen wurden, was im
> Europaformat steckbar sein musste. Daher kann die Belegung auch beliebig
> anders sein.

Das war auch mein Gedanke.
Es könnte also durchaus logisch betrachtet ein XT Bus sein, bei dem man 
nur zwei Pins nicht benutzt. Natürlich vorausgesetzt, dass da keine Z80A 
CPU drin steckt.

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Von wo weißt du das es eine Z80A CPU ist?
> Ich frage, weil so gut fand ich die Fotos auch wieder nicht um da groß
> was an der Beschriftung zu erkennen, insofern habe ich da erst gar nicht
> genau hingeschaut.

Ah jetzt sehe ich es auch. Der breite IC ganz unten ist ein Z80A.
Okay, dann hat sich das mit der VGA Karte erledigt.

VGA Karten für den Z80 wird man wohl nicht mehr finden, sofern es die 
gibt und wenn dann dürften die sehr schwer aufzutreiben sein.

von Nano (Gast)


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Gerade auf die Schnelle gefunden, vielleicht hilft es:

Eine do it yourself VGA Karte für den Z80 und dessen BUS:

https://ciernioo.wordpress.com/tag/z80-vga/

Hier steht auch noch etwas dazu:

https://retrocomputing.stackexchange.com/questions/6920/how-can-a-z80-8080-6502-use-vga

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Georg schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Panel mit TTl-Parallelansteuerung mit dem
>> passenden EGA-Timing verheiraten
>
> Das ginge zwar mit relativ geringem Aufwand, wird aber wahrscheinlich
> nicht funktionieren: aktuelle Monitore können das (zu langsame) Timing
> nicht, Minimum ist die Horizontalfrequenz von VGA.

TTL-Panel. Nicht Monitor.

von Soul E. (Gast)


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Nano schrieb:

> VGA Karten für den Z80 wird man wohl nicht mehr finden, sofern es die
> gibt und wenn dann dürften die sehr schwer aufzutreiben sein.

Wenn Du ohnehin die SW der Steuerung neu schreiben willst kannst Du auch 
einfach den SCC63484  auf VGA-konformes Timing umprogrammieren. Der 
Oszillator muss dazu getauscht werden.

Der SCC63484 ACRTC wurde auch für ISA-VGA-Karten verwendet.

von Cihan S. (cihan_s)


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von Marcin (Gast)


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Tobi schrieb:
> Der Monitor sollte ein Reikotronik RT4114EGA.... sein. Und das ganze in
> einem Reifenauswuchtgerät drin stecken. ;)
>
> Pinbelegung ist auch recht einfach ( Standard EGA )
>
> 1 - Masse
> 2 - R-LSB
> 3 - R-MSB
> 4 - G-MSB
> 5 - B-MSB
> 6 - G-LSB
> 7 - B-LSB
> 8 - H-Sync
> 9 - V-Sync
>
> Ob das GBS-82xx Board an diesem Teil funktioniert kann ich noch nicht
> sagen. Wenn ich mir aber die angegebenen Frequenzen angucke die das Teil
> akzeptiert steht das noch zur Debatte.

Ja vollkämmend richtig, es ist eine Reifenwuchtmaschine von Hofmann.
Das alles was hier so gesagt wird ist sehr interessant, für mich jedoch 
schon zu kryptisch.
Was ich eigentlich wissen wollte,
a- funktioniert mein EGA to VGA Wandler für das was ich vor habe
b- Wie schließe ich (welche Pins)  den 9 Pol D Sub stecker an die 5 Pins
   der Platine an.

von Manuel (Gast)


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Hallo,

ich habe gerade das selbe Problem mit meiner Hofmann Wuchtmaschine und 
Versuche es jetzt auch mit dem GBS Adapter.

Habt ihr schon eine Lösung mit dem Adapter gefunden?

Danke für die Rückmeldung.
Lg [entfernt]

: Bearbeitet durch Moderator
von Manuel S. (manuel_s519)


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Kann der Moderator bitte die angegebene E-Mail Adresse von meine vorigen 
Eintrag entfernen, meine Autovervollständigung hat mir den Fehler 
eingeschleust.

Danke

von Larry (Gast)


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Was ist euch denn ein Monitor (Z.B. 14") wert, der noch
richtig EGA kann?

Ein simpler Adapter tut es ja wohl scheinbar doch nicht.

von Sebastian (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo habe auch die oben erwähnte Maschine. Mit dem z80a CPU 
board.Jetzt habe ich gelesen das die verbauten eprom wohl irgendwann 
ihren Inhalt verlieren können.Besteht die Möglichkeit den Inhalt dieser 
eprom irgendwie auszulesen und zu sichern ?um ggf später ein Backup 
machen zu können.Wenn möglich ohne auslöten der eprom?

von Ralph S. (jjflash)


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Sebastian schrieb:
> .Wenn möglich ohne auslöten der eprom?

Die EProms sind doch gesteckt! Jeder EProm-Brenner sollte die Auslesen 
können

von Manuel S. (manuel_s519)


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Marcin schrieb:
> Was ist denn mit so einem Ding?
>
> https://www.serdashop.com/MCE2VGA

Ich habe mir diesen Adapter besorgt und er funktioniert  hervorragend!

Danke

Lg

von Zzap (Gast)


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Nano schrieb:
> Marcin schrieb:
>> Was ist denn mit so einem Ding?
>>
>> https://www.serdashop.com/MCE2VGA
>
> Ich frage mich ja immer, wer so etwas kauft.
> Mit allem ohne Gehäuse kostet das 89 €, mit Gehäzse 114 €.
> Die meisten Leute mit normalem PC werden da eher die Grafikkarte
> austauschen.
> Bleiben also nur solche Industriemaschinen wie oben oder der gute alte
> IBM PC XT mit XT-Bus-Architektur übrig für die es meines Wissens nach
> keine VGA Karten gibt. Letztere verlangen mindestens einen 16 bittigen
> ISA Bus.

1. Gibt es einige 8bit vga Karten, welche in xts funktionieren.
2. Aber keine vga Karte kann den 160x200 bei 16 Farben cga Modus 
darstellen.
Oben genannter Converter kann das. Hier 
https://trixter.oldskool.org/2015/04/07/8088-mph-we-break-all-your-emulators 
ist ein Beispiel dafür.

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