Hallo, leider ist mir nach 27 Jahren 2h/d Dauerbetrieb die linke Endstufe in meinem Verstärker JVC AX-Z911BK durchgebrannt. Den Transistor Q439 hats ordentlich gesprengt. Ich hab nun alle vier Leistungstransistoren (2x2SC3855 u. 2x 2SA1491)ausgelötet, alle defekt. Nun schaltet das Schutzrelais wieder ein und der rechte Kanal funktioniert. Ich hab nun schon ein paar defekte Widerstände ersetzt. R509 (1,8k, 1/4W) fehlt noch. Ich habe auch diverse Transistoren ausgelötet, getestet und wieder eingebaut. Scheinen alle in Ordung zu sein. Bevor ich aber die Leistungstransistoren wieder einbaue möchte ich sicher sein, dass kein Fehler mehr vorhanden ist. In angehängtem Schaltbild liegen an der roten Linie 13V an, an der Blauen ca. 1V. An der funktionierenden rechten Seite habe ich hier eine Spannung von überall 0,6V. Woran könnte das denn liegen? Am noch fehlenden Widerstand? Oder regelt hier irgendwas falsch, weil die Transistoren fehlen? VG Florian
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Ja klar muß der R509 wieder rein, sonst gehen Dir die neuen Endstufentransistoren gleich wieder hops. Allerdings fürchte ich, daß die Stufe dann immer noch keine normalen Meßergebnisse liefert, weil durch die fehlenden Endstufentransistoren der Rückkopplungspfad fehlt.
Jens G. schrieb: > Allerdings fürchte ich, daß die Stufe dann immer noch keine normalen > Meßergebnisse liefert, weil durch die fehlenden Endstufentransistoren > der Rückkopplungspfad fehlt. Provisorisch ein Paar Billigtransistoren einlöten.
Der R509 ist bestellt und auch der Super A ist unterwegs, den werde ich auch ersetzen. Die richtige Spannung wird also erst mit den Transistoren wieder anliegen, wenn ich das richtig verstehe. 13V erscheint mir nur echt sehr hoch. Und eine wirkliche Ursache, weiß ich leider eben auch nicht. Vermutlich Staub, Altersschwäche oder eine eingetrocknete Wärmeleitpaste. Würde es reichen, wenn ich nur ein Paar der Lesitungstransistoren einbaue? Die "Zweiten" parallelen müssten ja nicht sein, oder? VG
Florian K. schrieb: > Würde es reichen, wenn ich nur ein Paar der Lesitungstransistoren > einbaue? Ja, und zum Test reicht das auch was kleineres, billiges. Woher hast du eigentlich die Endstufentransistoren? Von denen geistern ja praktisch nur noch Fälschungen oder Müllersatz rum.
Hallo, hab 3+3 Stück bei Darisus GmbH bestellt und auch nochmal einen Satz in Fernost, die werden dann ja Mist sein. :-( Sanken steht drauf. :-) Die aus Fernost sollen aber gepaart sein. Brauch ich hier speziell gepaarte, oder nennen die es nur so?! VG
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Florian K. schrieb: > hab 3+3 Stück bei Darisus GmbH bestellt und auch nochmal einen Satz > in Fernost, die werden dann ja Mist sein. :-( Sanken steht drauf. :-) Werden alles keine Originale sein. > Die aus Fernost sollen aber gepaart sein. Brauch ich hier speziell > gepaarte, > oder nennen die es nur so?! Die müssen nur gleiche Verstärkungsgruppe sein, O oder Y.
Wenn wieder alles läuft, werd ich mich dann mal auf die Suche nach Originalen machen. Ich wusste nicht, dass sowas tatsächlich gefälscht wird. :-/ VG
Sowas testet man nicht mit billigen Transistoren und einschalten, sondern mit einem guten Netzteil und Strombegrenzung. Dann kann man den Kram nämlich wenn irgendwas heiß wird abschalten bevor einem die Deckel von den Transistoren in die Fresse fliegen. Da könnte auch eine Ruhestromeinstellung nötig werden. Ohne diese könnte auch eine intakte Endstufe gleich wieder hochgehen. Was war denn ursächlich für den Fehler? Überhitzung/Überlast oder nicht bekannt?
Strombegrenzung werde ich machen. Ursache ist nicht bekannt. Nach dem Einschalten ein iPhone auf den Stecker schieben (an Digital-Koax angeschlossen), was mit einem "Dunk-Zink" im Lautsprecher quittiert wurde, aber das hab ich bestimmt schon 1000mal gemacht. VG
Ben B. schrieb: > Sowas testet man nicht mit billigen Transistoren und einschalten, Besser als mit den teuren Originalen. > sondern mit einem guten Netzteil und Strombegrenzung. So man hat.
Hier mal ein Vergleich der Transistoren. Unten links Darisus, mittig das Original aus meinem JVC und rechts hinten ein 2CS3855 aus ebay. Den Darisus halte ich für 100% Original, den aus eBay 100% Chinafälschung. Am meisten fällt die Platte auf, die ist im Original deutlich dicker und der Transistor ist viel schwerer. Beim Asiaclone ist die Platte silberner, dünner und auch nicht so scharfkantig. Das Gehäuse sieht eigentlich völlig anders aus und fühlt sich auch nach Plastik an. Die Füße liegen deutlich höher als beim Original. Der Schriftzug ist eher graviert als gedruckt und unterscheidet sich auch optisch. VG
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Hat der Kurzbeiner schon einen Schaden unten recht? Oder sieht das nur so aus? Zeigt sich da überhaupt Transistorverhalten zw. den Anschlüssen beim Durchgangsmessen?
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Den hab schon ich gehimmelt. Das war der erste naive Versuch. Beine hab ich zum leichteren auslöten abgeschnitten. Ob er natürlich überhaupt funktioniert hat, kann ich nicht sagen. VG
Florian K. schrieb: > Den Darisus halte ich für 100% Original, Mindestens eine bessere Fälschung. ;-) > den aus eBay 100% Chinafälschung. ACK.
Von der Haptik und Optik, auch der Form, Farbe der Platte wirklich identisch. Aber klar 100% weiß man es selten. VG
> Nach dem Einschalten ein iPhone auf den Stecker schieben > (an Digital-Koax angeschlossen), was mit einem "Dunk-Zink" im > Lautsprecher quittiert wurde, aber das hab ich bestimmt schon > 1000mal gemacht. Sieh es als Lehrgeld. Lernt man mit zuerst in der Veranstaltungstechnik. Die Endstufen sind das letzte, was beim Aufbau eingeschaltet und das erste, was beim Abbau abgeschaltet wird! Wenn man bei laufenden Endstufen noch irgendwas dransteckt oder abzieht, dann nur nach dreifacher Kontrolle, ob der betroffene Kanal auch wirklich wirklich wirklich zu ist und ob man auch sicher sicher sicher das richtige Kabel in der Hand hat. Ich hätte noch ältere Sanken-Transistoren aus alten Endstufen, aber die haben 'ne andere Bauform.
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Ja, das wäre/ist bitter. Jetzt hoffe ich es wieder hinzubekommen. :-)
Sollte eigentlich kein Problem sein, da Du noch einen funktionierenden Kanal hast. Sind halt ein Haufen Vergleichsmessungen (zur Not mit wenig Spannung in Strombegrenzung, Erwärmung beachten!), aber so findet man den Fehler in solchen Endstufen normalerweise immer.
Also da sowieso noch nicht klar ist, ob noch irgendwas anders kaputt ist, und deswegen vielleicht die Fälschungen hochgegangen sind (Leerlauf hätten die sicher trotzdem ausgehalten ;-), würde ich einfach paar billige Drahtwiderstände irgendwo kaufen, wenn noch nicht vorhanden, und die in die Betriebsspannung (+ und - Seite) seriell einschleifen. Ich weis jetzt nicht, mit welcher Spannung die Endstufe betrieben wird, aber irgendwas um die 30-50Ohm jeweils sollte ok sein. Macht dann 1A Kurzschlußstrom ganz grob, und wenn die Endstufe funktioniert, und vielleicht nur 100mA im Leerlauf zieht, fallen da nur 3-5V ab. Notfalls macht's da auch ein 5W-Drahtwiderstand - wenn es da einen Kurzen gibt, und der 5W-Widerstand eben 40W verbraten muß, dann macht der das für ganz kurze Zeit auch mit (nach Gefühl) ganz wenige Sekunden. Reicht, um das Meßgerät irgendwo für eine Messung anzuklemmen, kurz einschalten (den Verstärker), Meßwert ablesen, und wieder abschalten. Diese kurze massive Überlast macht ein Draht-R rel. lässig mit, und für die Endstufentransistoren ist dann eher PillePalle. Das mit den Drahtwiderständen gilt natürlich nur, wenn Du kein passendes Labornetzteil hast, mit dem man Strom und symmetrische Spannung einstellen kann
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Jens G. schrieb: > Ich > weis jetzt nicht, mit welcher Spannung die Endstufe betrieben wird, +/-55V Leerlaufspannung.
Die Daten: https://alltransistors.com/de/transistor.php?transistor=15403 Und eine Liste von ggf. möglichen Ersatztypen: https://alltransistors.com/de/crsearch.php?mat=Si&struct=NPN&pc=100&ucb=200&ic=10&tj=150&ft=20&hfe=100&caps=TO218
Für einen ersten Test könnte man auch die Emitterwiderstände an der Endstufe größer wählen - vor allem wenn die originalen durchgebrannt sind, was nicht so unwahrscheinlich ist. Das Reduziert den Ruhestrom und worst case Strom so dass dann auch kleinere Transistoren gehen.
Dieter (Gast) schrieb: >Die Daten: > ... Und was bringt das jetzt?
Ein Emitterwiderstand ist defekt. 4,7Ohm, 1/2W Die Widerstände sind fast alle in der Stückliste als Resistor Fusible benannte, also Sichererungswiederstand. Ich denke deswegen sind da einige defekt. Ich danke euch jedenfalls schonmal. Widerstände in die Betriebsspannung einlöten ist keine schlechte Idee. Labornetzgerät müsste ich mir erst leihen. Jetzt hoff ich mal, dass die restlichen Teile bald kommen. :-) VG
Florian K. schrieb: > Ein Emitterwiderstand ist defekt. 4,7Ohm, 1/2W Das sind nicht die Emitterwiderstände, die haben nur 0,22 Ohm.
Ohh, stimmt. Dann ist einer an der Basis defekt. Die Emitterwiederstände sind in Ordnung. VG
Florian K. schrieb: > Ohh, stimmt. > Dann ist einer an der Basis defekt. > Die Emitterwiederstände sind in Ordnung. Treibertransistoren geprüft?
Florian K. schrieb: > Widerstände in die Betriebsspannung einlöten ist keine schlechte Idee. Bei einer KFZ Endstufe isses sogar noch einfacher. Da war eine komplette Rail des Schaltreglers durchlegiert. Für den Test habe ich die 35A Flachsicherung durch eine Glühlampe ersetzt und dann mit Discman und Lautsprecher alle 4 Kanäle des Verstärker durchgetestet. Nachdem das lief, kam dann wieder die Sicherung rein.
hinz schrieb: > Treibertransistoren geprüft? Das sind die 4 davor, richtig? Also Q431, Q435, Q433 und Q437? Da hab ich noch nicht alle geprüft. Werd ich aber machen. VG
Gerald B. schrieb: > Für den Test habe ich die 35A Flachsicherung durch eine Glühlampe > ersetzt Gute Idee. Eine 60Watt Birne schalten manche ja auch seriell in die Netzleitung, aber da hab ich keine Erfahrung. VG
Florian K. schrieb: > hinz schrieb: >> Treibertransistoren geprüft? > > Das sind die 4 davor, richtig? Also Q431, Q435, Q433 und Q437? Ja. > Da hab ich noch nicht alle geprüft. Werd ich aber machen. Gut so.
Hab gerade mal nachgesehen. Q431, Q435 und Q437 hab ich geprüft. Den Q433 noch nicht.
Hier nochmal die Darisus Transistoren. Steht ja sogar in den Punzen was. Ob sich Fälscher auch diese Mühe machen? VG
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Puh, dann hatte ich wohl immer Glück. Auch bei meinem letzten Marantz PM50 war die ganze Seite + STK defekt. Alle Transistoren die ich bei Ebay bekam, laufen schon wieder ein Jahr problemlos.Genauer Ruhestromabgleich vorausgesetzt. Oder betrifft das nur genau diese 2SC3855/2SA1491 ?
Wolfgang S. schrieb: > Oder betrifft das nur genau diese 2SC3855/2SA1491 ? Und einige andere. Was schon lange nicht mehr hergestellt wird, aber viel verbaut wurde...
Florian K. schrieb: > Steht ja sogar in den Punzen was. > Ob sich Fälscher auch diese Mühe machen? Nennenswert Mühe hat man damit gar nicht, Stempel mit passender Gravur zu versehen. Da sitzt ja niemand mit Schnitzwerkzeugen, der Probleme damit hat, statt eines O ein X dort hin zu schnitzen. hinz schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Oder betrifft das nur genau diese 2SC3855/2SA1491 ? > > Und einige andere. > > Was schon lange nicht mehr hergestellt wird, aber viel verbaut wurde... Sinnvoll wäre wohl, (z.B. mit teilw. Unterstützung durch obige Liste @ alltransistors) aktuellen Ersatz zu suchen. Imho sinnvoll genug, sich diese (evtl längere) Suche sozusagen "anzutun". Es gibt auch Parameter, bei denen man Abstriche machen könnte (z.B. hfe auf 80% verringert oder so etwas - da würde hauptsächlich die Bandbreite oben beschnitten, was aber bei den (wasweißich) 100kHz Obergrenze mancher Verstärker einfach egal ist).
bleiku gel schrieb: > Da sitzt ja niemand mit Schnitzwerkzeugen, der Probleme > damit hat, statt eines O ein X dort hin zu schnitzen. (Diese Vorstellung (etwas in der Art) hatte ich als Knirps. Bitte nicht als Unterstellung verstehen.)
Hab nun den IC getauscht (ich glaub aber nicht, dass er defekt war). Zudem die Widerstände und ein Paar Transistoren eingebaut und tata... wieder was zu hören aus dem linken Kanal. Spannungen passen nach ersten Messungen nun auch wieder. Jetzt fehlt mir nur noch ein Widerstand und dann sollte der Verstärker wieder laufen. Soll ich wirklich den Ruhestrom neu einstellen? Oder nur prüfen? Ändert sich die Abstimmung durch die neuen Teile? VG
Was War jetzt die Ursache? Ist das Lautsprecherkabel irgendwo eingeklemmt, oder hat gar eine blanke Stelle? Alte Kunststoffe können auch leicht zerbröseln.
Die Lautsprecher und Kabel laufen aktuell mit einem anderen Verstärker. Ich denke tatsächlich, dass es beim Anstecken des iphones passiert ist. Evt. auch doch Altersschwäche von irgendeinem Bauteil.
florian_k764 schrieb: > Soll ich wirklich den Ruhestrom neu einstellen? Oder nur prüfen? > Ändert sich die Abstimmung durch die neuen Teile? Ich würde nach so einem Tausch immer neu abgleichen. Ein wenig zu viel Ruhestrom und schon wird alles viel wärmer als normal.
Hallo, mein Verstärker läuft nun wieder. Den Ruhestrom (Center Voltage Adjustment) hab ich gut hinbekommen. Nun gibt es laut Anleitung nun noch zwei weitere Einstellungen (Idling Adjustment). Einmal Dynamic Super-A und einmal Digital Pure-A. Hierzu wird eine JVC-Test-CD eingelegt und Spannungen abgegriffen. Nun hab ich natürlich nicht so eine CD. Track 6 (den ich bräuchte) ist bezeichnet als -∞dB, digital 0 ? Was ist das? Normalerweise nimmt man doch einen Sinus Hz Testton, oder? VG Florian
Florian K. schrieb: > Center Voltage Adjustment Offsetkorrektur, man stellt auf 0V am Ausgang ein. > Idling Adjustment Das ist der Ruhestrom. > Track 6 (den ich bräuchte) ist bezeichnet als -∞dB, digital 0 ? > Was ist das? Stille.
Ah ok, eigentlich logisch... :-) Manchmal steht man auf dem Schlauch. Wo bekomme ich jetzt einen CD-Track mit Stille? :-D VG
Florian K. schrieb: > Wo bekomme ich jetzt einen CD-Track > mit Stille? :-D https://www.gutefrage.net/frage/woher-bekommt-man-stille-als-mp3 nur gefunden, nicht getestet
Habe gerade mal in meiner Lagerliste nachgesehen: 2SC3855 habe ich 67 Stück, 2SA1491 habe ich 70 Stück. Der Vorteil: Das sind alte Bestände eines Elektrobastlerladens, der wegen immer weniger Audio, TV und CB-Kunden aufgegeben hat und den kompletten Bauteilbestand habe ich erworben - die sind mindestens 25 Jahre alt. Bei den Mengen könnte ich sogar Paare zusammenstellen. Interesse?
Aktuell habe ich welche aus altem Bestand. Ich komme aber gerne darauf zurück, wenn ich doch noch welche brauche. Vielen Dank! VG Florian
Hier gibts eine kostenlose Test-CD: https://www.wavecor.co.uk/testdisk.html Track 73 Silence, müsste es sein, oder? Werd ich auf jeden Fall mal testen. VG
MM schrieb: > Florian K. schrieb: >> Wo bekomme ich jetzt einen CD-Track >> mit Stille? :-D > > https://www.gutefrage.net/frage/woher-bekommt-man-stille-als-mp3 > > nur gefunden, nicht getestet Probier ich, danke!
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