Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DUAL Plattenspieler in neues "Gehäuse" bauen


von Tinks (Gast)


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Moin,

ich habe seit langem eine DUAL KA 320 Kompaktanlage mit Kasettendeck, 
Radio und Plattenspieler bei mir rumstehen. Da ich wenn überhaupt nur 
den Plattenspieler nutze bzw. diesen in Zukunft öfter nutzen möchte, 
will ich den klobigen, schweren Klotz loswerden. Deshalb habe ich das 
Gerät zerlegt und den Plattenspieler DUAL 1237 ausgebaut.


Zum Motor, welcher den Riemen antreibt, gingen nur zwei Kabel die 230 V 
führen. Die sind direkt am Trafo nach dem An-Ausschalter abgegriffen. 
Auf deutsch: Steckdose -> Einschraubsicherung (primär) -> 
Ein-Ausschalter -> Motor. Zwischen Trafo und Motor ist noch ein Kasten 
in dem zwischen 110V und 220V umgeschaltet werden kann. Da drin ist auch 
ein Funkentstörkondensator.


Ich würde den Plattenspieler in einen Rahmen aus Holz setzen inklusive 
Bodenplatte. Ich kenne mich mit Elektronik zwar aus aber nicht mit 230V 
(Jetzt bitte keine Sätze von wegen lass es lieber bleiben)


Kann ich die Reihenfolge wie es im alten Gerät war einfach so 
beibehalten? Also das Kabel mit Schuko-Stecker + Zugentlastung in das 
Gehäuse führen und dann Sicherung etc. Beim alten Gerät gab es kein PE 
oder Ähnliches.
Ansonsten ist nur eine kleine Platine am Plattenspieler. Hab sie mir 
noch nicht genau angesehen aber geh mal von einem Phonovorverstärker 
aus. Mal sehen, eventuell bau ich da dann auch einen neuen ein.

von Elektrofan (Gast)


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Abgesehen von der Sache mit der "Sicherheit":

Auf jeden Fall muss der Plattenspieler mit der für ihn
richtigen Spannung versorgt werden,
wobei 230V statt 220V -meistens- möglich sein sollte:

> Zum Motor, welcher den Riemen antreibt, gingen nur zwei Kabel die
> 230 V führen. Die sind direkt am Trafo nach dem An-Ausschalter
> abgegriffen.

Das passt nicht zusammen mit:

> Zwischen Trafo und Motor ist noch ein Kasten
> in dem zwischen 110V und 220V umgeschaltet werden kann.

von Max M. (maxim0)


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https://www.radiomuseum.org/r/dual_1237.html

Gabs auch einzeln, sollte funktionieren. Ignorier die Forentrottel und 
Besserwisser.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Man kann die Duals auch in ihren Gehäusen untereinander austauschen, ich 
kenne nur welche mit den drei "Federtöpfen". Der nächste Sperrmüll kommt 
bestimmt, auf dem ein beschädigter Dual mit intaktem Gehäuse liegt.

Normalerweise geht da nur das nackte Signalkabel vom Schreiblesekopf 
(oder wie immer man das damals nannte) raus und die Spannungsversorgung 
mit gewöhnlichem Lautsprecherkabel ohne doppelte Isolierung zum Schalter 
(wird vom Tonarm betätigt.)

Wenn da noch ein Kästchen am Tonarmkabel hängt, war das schon für die 
Anlage und eigentlich nicht nötig. Außer Deine Zielanlage braucht auch 
eine Umsatzung von MM/MC (frag mich erst recht nicht nach den 
Unterschieden zwischen Kristall und Magnet.)

Wenn Du da modernes Kabel mit Eurostecker dranmachst, verdoppelst Du 
schon die elektrische Sicherheit.

Theoretisch kann man den Spieler auch offen auf einer Gehwegplatte 
betreiben und blau beleuchten (oder was einem sonst so in den Sinn 
kommt), dann hats aber u.U. blanke 230-V-Kontakte im Freien, was man 
nicht will.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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Im der Anlage Dual HS 139 liegt der Plattenspieler 1257 ebenfalls an
einer Trafowicklung, im Schaltbild ist die dortige Spannung aber
nicht spezifiziert.

Bei manchen Trotteln verhelfen noch nicht einmal selbst gemachte
Erfahrungen zum besseren Wissen.

von Tinks (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Das passt nicht zusammen mit:

Ja war bisl schräg geschrieben. In dem Kasten ist der Drucktaster, der 
wie bereits geschrieben wurden vom Tonarm betätigt wird und den Motor 
an- bzw. auschschaltet. Der sitzt zwischen Trafo und Motor.

Max M. schrieb:
> Gabs auch einzeln, sollte funktionieren. Ignorier die Forentrottel und
> Besserwisser.

Ja ich weiß, dass es die auch einzeln gab.

Wollvieh W. schrieb:
> Man kann die Duals auch in ihren Gehäusen untereinander austauschen, ich
> kenne nur welche mit den drei "Federtöpfen". Der nächste Sperrmüll kommt
> bestimmt, auf dem ein beschädigter Dual mit intaktem Gehäuse liegt.

Guter und interessanter Tip. Ja genau so einer ist es mit den drei 
Federtöpfen. Ich mag allerdings die Optik mit Holz, weshalb ich ein 
eigenes bauen möchte.

Elektrofan schrieb:
> Im der Anlage Dual HS 139 liegt der Plattenspieler 1257 ebenfalls an
> einer Trafowicklung, im Schaltbild ist die dortige Spannung aber
> nicht spezifiziert.

Ich hab die Spannung bereits gemessen. Liegt direkt an 230 V und nicht 
sekundär an einer Trafowicklung.

von hinz (Gast)


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Tinks schrieb:
> Zwischen Trafo und Motor ist noch ein Kasten
> in dem zwischen 110V und 220V umgeschaltet werden kann. Da drin ist auch
> ein Funkentstörkondensator.

Darauf achten, dass auf 220V geklemmt ist, und den 
Funkentstörkondensator auf jeden Fall erneuern, die Sorte spielt gerne 
mal Knallbonbon.

von Trinks (Gast)


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hinz schrieb:
> Darauf achten, dass auf 220V geklemmt ist,

Sollte so sein, da er vorher auch schon in Betrieb war.

hinz schrieb:
> und den
> Funkentstörkondensator auf jeden Fall erneuern, die Sorte spielt gerne
> mal Knallbonbon.


Danke für den Hinweis. Hatte ich an anderer Stelle auch schonmal 
gelesen. Ich glaube allerdings, dass der schonmal getauscht wurde. 
Zumindest ist der bei mir eingebaute ein anderer als bei den Exemplaren 
die ich im Netz gesehen habe. Ist ein MKT sollte wohl neuer sein.


Bilder vom "Kasten" und der Schaltungsplatine im Anhang. Sieht doch 
stark nach Filterung und Verstärkung aus.

von hinz (Gast)


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Ist auf 220V geklemmt und der Kondensator darf bleiben.

Der RIAA-Vorverstärker ist vorhanden, aber man sieht nicht woher er die 
nötige Versorgungsspannung bekommt.

von hinz (Gast)


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von Rainer V. (a_zip)


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hinz schrieb:
> Ist auf 220V geklemmt und der Kondensator darf bleiben.

Doch hoffentlich jetzt auf 230V...
Gruß Rainer

von hinz (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Ist auf 220V geklemmt und der Kondensator darf bleiben.
>
> Doch hoffentlich jetzt auf 230V...
> Gruß Rainer

Im Originalhandbuch zum Chassis steht 220-240V.

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von Thomas S. (Gast)


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Ich denke die rote Platine ist der Magnet-vorentzerrer. Da wo der NE... 
mit drauf ist.

von Trinks (Gast)


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hinz schrieb:
> Der RIAA-Vorverstärker ist vorhanden, aber man sieht nicht woher er die
> nötige Versorgungsspannung bekommt.

Die Versorgung kommt über die zwei Schirmungen der Signalkabel.

hinz schrieb:
> Hier gibts noch die Einbauschablone für das Chassis:

Coole Sache. Danke! Hatte schon überlegt, ob ich den aus dem alten 
Gehäuse rausschneide. Aber vielleicht säge ich ihn dann auch aus Holz 
aus.

hinz schrieb:
> Im Originalhandbuch zum Chassis steht 220-240V.

Genau das steht auch auf dem Gerät. Also läuft.


Ich schau mal eventuell suche ich mir eine Schaltung für einen neuen 
Vorverstärker.

von Mani W. (e-doc)


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Max M. schrieb:
> Ignorier die Forentrottel und
> Besserwisser.

Und Du weist, wer die sind?
Oder ist das nur so eine allgemeine Aussage von Dir?

von Rasen a. d. Rasen (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Ignorier die Forentrottel und Besserwisser.
>
> Und Du weist, wer die sind?
> Oder ist das nur so eine allgemeine Aussage von Dir?

Sogar egal, ob allgemein(er) oder spezifisch(er) gemeint:
Es kam sehr wahrscheinlich just von so einem Ft. & Bw. ...
denn nur solche unterstellen anderen (ob nun vielen oder
nur wenigen) aus Unwissenheit pauschal, Bw./Ft. zu sein.

von hinz (Gast)


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Trinks schrieb:
> Die Versorgung kommt über die zwei Schirmungen der Signalkabel.

Aha. Das lässt sich also leicht ändern.

Oder hast du eh noch einen Verstärker mit Phonoeingang (für MM-Pickup)?

von Rasen a. d. Rasen (Gast)


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Tinks schrieb:
> Ich mag allerdings die Optik mit Holz

Welches Material genau planst Du denn hier?
Bist Du denn auch maschinell gut ausgestattet?

Empfehlen könnte ich Buche abgesperrt als sog.
Multiplex - das bietet auch dünn noch ziemlich
hohe Steifigkeit.

Möchte man diese Eigenschaften aber mit anderer
Holzart als Oberfläche, müßte man furnieren
(beidseitig, mit einer Art "Totlage" innen, die
farblich zur Buche paßt), und hätte hierbei je
nach Konstruktion doch noch stirnseitig Buche
sichtbar. Kann erwünscht sein oder auch nicht.

Möglichkeiten gibt es da ja im Grunde unzählige,
ich frage aus reiner Neugierde, weil ich auch
gerne mit Holz arbeite.

von Trinks (Gast)


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hinz schrieb:
> Das lässt sich also leicht ändern

Ja das denke ich auch. Zumal der NE542 laut Datenblatt sogar für Single 
Supply ausgelegt ist. Hätte ich bei einem Phono-Vorverstärker nicht 
erwartet. Ich denke dann werde ich den alten Trafo rauswerfen und gegen 
einen kompakten Printtrafo ersetzen. Der Motor läuft ja direkt an 230 V 
und der Vorverstärker wird wahrscheinlich nicht so viel Strom verlangen.

hinz schrieb:
> Oder hast du eh noch einen Verstärker mit Phonoeingang

Nein aktuell nicht, aber wäre ja ein nettes Projekt zum Selbstbau. Würde 
ich aber erst angehen, wenn der aktuell eingebaute Vorverstärker "nicht 
klingt" oder defekt ist.

Rasen a. d. Rasen schrieb:
> Welches Material genau planst Du denn hier?
> Bist Du denn auch maschinell gut ausgestattet?

Ich hatte an 15er Multiplex (denk mal eher Birke) oder gehobelte 
Echtholz Rahmenbretter gedacht. Eventuell mit ein bisschen Beize oder 
Öl. Mal sehen.
Maschinell ausgestattet würde ich mal als ausreichend bezeichnen. Habe 
keine CNC oder ähnliches, was cool wäre falls ich die Schablone 
tatsächlich in Holz nachfertige, aber mit einer Sticksäge geht das auch. 
Ist ja auch nicht im Sichtbereich. Oberfräse ist vorhanden. Sollte für 
so ein Projekt reichen :)

von Einer (Gast)


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Bei Echtholz und Multiplex bekommt man schnell unschöne Resonanzen,
Also richtig dick.
Oder Spanplatte schön furniert.

von hinz (Gast)


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Trinks schrieb:
> Ich hatte an 15er Multiplex (denk mal eher Birke) oder gehobelte
> Echtholz Rahmenbretter gedacht. Eventuell mit ein bisschen Beize oder
> Öl. Mal sehen.
> Maschinell ausgestattet würde ich mal als ausreichend bezeichnen. Habe
> keine CNC oder ähnliches, was cool wäre falls ich die Schablone
> tatsächlich in Holz nachfertige, aber mit einer Sticksäge geht das auch.
> Ist ja auch nicht im Sichtbereich. Oberfräse ist vorhanden. Sollte für
> so ein Projekt reichen :)

Im Bereich der beiden Halteschrauben darf die Platte aber nur 7..9mm 
dick sein. Hast ja eine Oberfräse...

von Trinks (Gast)


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> Im Bereich der beiden Halteschrauben darf die Platte aber nur 7..9mm
> dick sein. Hast ja eine Oberfräse...

Wieso? Meinst du die Transportsicherung?

von hinz (Gast)


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Trinks schrieb:
> Meinst du die Transportsicherung?

Kann man auch so nennen.

von 2 Cent (Gast)


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Tinks schrieb:
> Also das Kabel mit Schuko-Stecker + Zugentlastung in das
> Gehäuse führen und dann Sicherung etc. Beim alten Gerät gab es kein PE
> oder Ähnliches.
Bist du dir wirklich absolut sicher bezüglich der Erdung des 
Metallchassis? Dann wundere ich mich über einen Schukostecker.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich kenne Duale nur mit Holz- oder Kunststoffgehäuse. Daß die 
Geräteplatte selbst aus Metall ist, scheint damals für niemanden vom VDE 
ein Grund gewesen zu sein, einen Schutzleiter zu fordern. Und sogar nur 
mit einlagigem "Lautsprecherkabel" in Grau als Netzkabel, aber mit 
Eurostecker. Eventuell galt ja der Motor als hinreichend schutzisoliert, 
wie bestimmte Trafos ja auch.

Vor dem Schukostecker hatten solche Geräte eine Art Konturstecker, aber 
mit kreisrunder Platte, weil so unsere Steckdosen aussahen.

von HabNix (Gast)


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Das Erden von Plattenspielerchassis führte gerne zu Brummschleifen, da 
der Verstärker meistens geerdet war. Nach VDE müsste man den 
Plattenspieler schutzisoliert aufbauen.
Die Motorwicklung war auf einem Wickelkörper aufgebracht und es konnte 
nicht zum Massekontakt kommen.
Doppeltisolierte Netzkabel waren früher nicht vorgeschrieben.
Bei Verwendung von Netztrafos musste man auf das Streufeld achten, dass 
zu Brummeinkopplung führen konnte. Der Montageort war nicht beliebig.

MfG

von 2 Cent (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Vor dem Schukostecker hatten solche Geräte eine Art Konturstecker, aber
> mit kreisrunder Platte, weil so unsere Steckdosen aussahen.
Konturenstecker kenne ich nur von Werkzeugen.

Plattenspieler (oder sonstwelches Audiozeug) mit Schukostecker habe ich 
auch noch nie gesehen, deshalb meine Verwunderung. Nur: wenn denn ein 
Schukostecker dran ist, dann muss der PE auch verwendet werden.


HabNix schrieb:
> Das Erden von Plattenspielerchassis führte gerne zu Brummschleifen, da
> der Verstärker meistens geerdet war
Jo, auch deshalb hat man damals das Plattenspielerchassis bestenfalls an 
eine dafür gedachte Masseklemme des Verstärkers angeschlossen. Dieser 
war bei vorhandemem Tuner dann auch normalerweise über die 
Antennenleitung mit PE verbunden.

von Harald W. (wilhelms)


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2 Cent schrieb:

> Konturenstecker kenne ich nur von Werkzeugen.

Z.B. am "Werkzeug" Staubsauger.

> Plattenspieler (oder sonstwelches Audiozeug) mit Schukostecker habe ich
> auch noch nie gesehen, deshalb meine Verwunderung.

Das wurde in den letzten Jahren aber mehr und mehr "Mode",
insbesondere, wenn dort Schaltnetzteile drin sind.

von HabNix (Gast)


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Bitte Hersteller und Typ ????????? Diese Behauptung lässt sich sicher 
überprüfen.

MfG

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