Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wirtschaftswunderzeit vorbei?


von Sören (Gast)


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Hi.

Wir hatten ja nun fast 10 Jahre ein regelrechtes Wirtschaftswunder. Ich 
habe es in der Firma ja am eigenen Leib miterlebt.

Unsere Firma hatte in den letzten 3-4 Jahren massive Probleme bei der 
Personalbeschaffung. Es gab kaum noch Bewerber. Oftmals kam man nur 
durch "Abwerbeaktionen" an neues Personal heran. Es wurden relativ 
offensichtliche Abwerbeversuche gemacht. Sowohl von unserer Firma, aber 
auch von den anderen,

Wir Mitarbeiter mussten in den letzten 3-4 Jahren massiv Überstunden 
machen, weil wir immer mehr Aufträge bekamen, aber zu wenig Personal.
Mein Arbeitszeitkonto hatte mehrfach an die 200 Plus-Stunden, bis mein 
Arbeitgeber dann "Zwangsauszahlungen" gemacht hat. An Stunden Abfeiern 
war gar nicht zu denken.

In den Jahren 2015 bis 2018 habe ich insgesamt 6 Gehaltserhöhungen 
bekommen. Ich fing mit E5 an. Weil mich mein Chef unbedingt im 
Unternehmen halten wollte und nicht wollte, dass ich mich abwerben 
lasse, hat er von sich aus eine Einstufung in EG7 gemacht ohne dass ich 
es verklangt habe. Dazu gabs dann auch noch Goodies wie Firmenwagen, 
jedes Jahr ein neues Smartphone usw.

Wir haben während dem "Wirtschaftswunder" in der Firma vor Allem 
Leitendes Personal und "Leistungsträger" verloren, weil sie gewechselt 
haben. Weil ein massiver Engpass war, bekam ich irgendwann dann Projekte 
in Eigenverantwortung, irgendwann wurde ich sogar Abteilungsleiter.
Ich erfüllte zwar auf dem Papier die Voraussetzungen nicht, und ich war 
noch nicht mal besonders gut, sondern irgendwo im Mittelfeld. Aber ich 
wuchs mit meinen Aufgaben und war relativ bissig. Ich habe nie gesagt 
"Ich kann das nicht" und ich habe auch niemals aufgegeben, wenn man mir 
eine Aufgabe gegeben hat, die "eigentlich" über meinem Niveau war.
Deswegen bin ich es dann halt geworden, da gerade kein anderer da war 
und ich wenigstens relativ bissig war.
Noch Anfang des Jahrzehnts, oder auch jetzt wieder, würde es nicht mehr 
gehen, dass ich als Geselle eine Techniker/Meisterstelle besetze.

Ich habe jedoch das Gefühl, dass die Wirtschaftswunderzeit langsam 
wieder vorbei ist.

Die Auftragslage ist seit Wochen rückläufig, Überstunden sind deutlich 
weniger geworden, Projekte werden kleiner.
Und: Es kommen wieder viel mehr Bewerbungen rein als bisher. Ich bekomme 
ja mit, wenn sich jemand bewirbt.


Nun kommt das, was mir natürlich ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet.

Ich bin zwar auf einem Meister/Technikerposten, mangels Titel aber nicht 
Unterschriftenberechtigt, so dass dann jedes mal einer der 
Geschäftsführer/ Technische Leiter unterschreiben musste. (Nach einer 
mehr oder meistens weniger intensiven Durchsicht). Ansonsten hab ich so 
ziemlich alles gemacht. Viele Kunden wussten noch nicht mal, dass ich 
keinen Titel habe.

Es bewerben sich auch wieder mehr "Echte" Techniker und Meister, von 
denen sie einen eingestellt haben. Der soll dann nach der 
Einarbeitungsphase, vor Allem den "Unterschriftenkram" und die 
Kundenkontakte machen, während ich ihm zuarbeite und auch wieder etwas 
mehr praktische Arbeit übernehme.

Allerdings wurde ich von Lohngruppe E7 wieder auf E6 herunter gestuft, 
wobei mein Chef mir "finanziellen Bestandsschutz" gewährt, in dem er mir 
die Lohngruppe E6 über eine "Leistungszulage" auf den alten Wert 
"Aufstockt". Allerdings gehe ich bei den nächsten allgemeinen 
Lohnerhöhungen leer aus, da mein Gehalt über die Zulagenregelung auf den 
derzeitigen Wert gedeckelt ist. Erst wenn das reguläre E6 Gehalt diesen 
Wert übersteigt, bekomme ich wieder mehr.

Firmenauto ist leider offiziell wieder weg genommen worden, darf ihn 
derzeit aber noch exklusiv fahren. Normalerweise ist bei den Gesellen so 
dass kein fest zugewiesenes Auto existiert, sondern man das fährt was 
frei / Zugeteilt ist. (Inklusive täglichem Umpacken)
Smartphone haben sie mir gelassen, aber bekomme kein neues mehr ohne 
Bedarfsprüfung.

von NurMut (Gast)


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Ja, und? In der Wirtschaft geht es immer auf und ab. Nach dem Krieg das 
Wirtschaftswunder, dann die Krise und hohe Arbeitslosigkeit in den 
90ern, Dotcom Blase und Finanzkrise in den 2000ern, dann die letzten 6 
Jahre einen Rekordgewinn nach dem anderen (hauptsächlich durch die 
Niedrigzinspolitik). Dann geht es jetzt halt paar Jahre nach unten und 
dann kommen neue Rekorde. Solange Indien, Afrika usw. noch in Armut 
leben, gibt es genug Wachstumspotential.

von Hamburger (Gast)


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Hier haben sie nach wie vor Probleme, gute Leute zu finden. An der Masse 
fehlt es nicht, aber an der Klasse! Selbst erfahrene, die sich bewerben, 
haben nicht die nötigen Qualifikationen und den Jungen, die die 
Spezialkenntnisse haben, fehlt der Unterbau.

Es bleibt nur, teures Personal über Zeitarbeit oder Externe einzukaufen 
und dies auch in den Bereichen, wo es eigentlich nicht geplant war und 
auch nicht sinnvoll ist.

Die Geschichte ist eben sehr von den Aufgaben und der Branche abhängig. 
Wir haben antizyklische Effekte, weil sowohl weit vorne, als auch weit 
hinten in der Verwerterkette sitzen. Der Konzern ist so aufgestellt. 
Wenn es bei den OEMs langsam runtergeht, knallt es bei den Zulieferern 
schon hart und die verlängerten Werkbänke haben augenblicklich nichts 
mehr zu tun.

Die reagieren sozusagen differenziell auf die Wirtschaft, weil sie alle 
Branchen abdecken und dann zuschlagen, wenn es irgendwo Arbeit gibt. Ich 
stimme zu, dass die momentan möglicherweise eine Durststrecke haben, 
glaube aber, dass es einzelne gibt, die nach wie vor überbucht sind. 
Unsere Selbständigen z.B. sind je nach Aufgabengebiet irgendwas zwischen 
70% und 120% ausgelastet, machen z.T. 120h und auch 200h im Monat. 
Einige sind noch im Projekt und haben ab dem kommenden Quartal schon 
Anschlussaufträge, andere fragen nach, ob es noch was anderes zu tun 
gibt.

Vor allem normale Softwareentwickler kriegt man wieder ungefragt 
angeboten. Bewerbungen gehen in zweistelliger Zahl ein. Ingenieure sind 
weniger aktiv, die sind meistens älter, nicht so flexibel mit dem 
Umziehen. Für manche Themengebiete kriegst du nach wie vor jederzeit 
einen und für andere so gut wie gar keinen und muss Ersatzleute nehmen 
mit halbem Knowhow.

Aktuell sind Handwerker diejenigen, auf die man am längsten warten muss. 
Besonders Maurer und Maler sind total ausgebucht. Da sind schon mal 3 
Monate Wartezeit fällig. Die toppen derzeit sogar die Orthopäden!

von Sören (Gast)


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Ja, die Kriese 2008 habe ich auch noch am Rande mit bekommen, da bin ich 
gerade in die Arbeitswelt eingetreten.

Dann hatte ich halt das Glück, zur richtigen Zeit am Richtigen Ort zu 
sein und hab einen Raketenstart im Beruf hingelegt.
Ich habe finanziell gut dran verdient, so gut, dass ich heute ein 
Zweifamilienhaus besitze, ohne dass die Eltern viel gesponsort haben 
oder ich geerbt habe.
Außerdem hat es mir richtig viel Spaß gemacht, im Büro zu sitzen und zu 
planen, Materiallisten zu erstellen, Aufmaße zu machen, Wartungen und 
Abnahmen zu machen, Steuerungen zu programmieren etc.
Oder wenn es technische Probleme gab, vollgepackt mit Messgeräten, 
Laptop und Programmiersoftware raus zu fahren und diese zu lösen.

Ich habe, nach einem Überstundenreichen Arbeitstag noch sehr viele 
Stunden private Zeit investiert, um mich autodidaktisch in alles 
mögliche einzuarbeiten und richtig gut zu werden. Ich war halt so 
bissig, dass es bei mir kein "Ich kann das nicht" gab.

Leider fehlen mir die erforderlichen Papiere und meine Noten 
(Berufsschule/Gesellenbrief) waren ehr Mittelmaß, so dass ich die Stelle 
nach "Aktenlage" gar nicht machen kann. Praktisch gings aber schon seit 
über 2 Jahren. Weil kein anderer da war, und weil ich bissig und 
ehrgeizig genug war.

Doch jetzt wo die Bewerberauswahl wieder größer wird, kommt ein neuer 
mit den passenden Papieren, der es dann bekommt. Naja immerhin soll ich 
ihm zuarbeiten, und nur wenn es nicht genuzg zum Zuarbeiten gibt, 
wirklich mit raus zum Strippenziehen.

Bei den Monteuren haben sie im Übrigen diesen Monat einige "entsorgt" 
die bald gehen müssen. Es gab einige, die nicht so gut waren, aber wegen 
schlechter Bewerberzahlen und hohem Auftragsdruck bisher noch mit durch 
geschliffen wurden.

Immerhin bin ich, durch den Ausflug auf die "Techniker/Meisterbene", im 
Vergleich zu den anderen Gesellen doch relativ weit oben angesiedelt. 
Hoffe ich zumindest. So dass man mich hoffentlich nicht entlässt wenn es 
sich vermeiden lässt.

Bisher haben sie noch keine Sozialauswahl gemacht, bisher wäre ich da 
wohl auch aus der "schusslinie" gewesen. Aber jetzt wäre ich ja wieder 
in der "großen Gruppe"

von Hamburger (Gast)


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NurMut schrieb:
> Solange Indien, Afrika usw. noch in Armut
> leben, gibt es genug Wachstumspotential.

Falsch. Ricjtig ist:

Weil in Afrika inzwischen nicht mehr nur Arme, sondern auch Wohlhabende 
leben, die selber arbeiten und mehr Geld verdienen, als sie zum Leben 
brauchen, entsteht dort überproportionaler Bedarf an Luxusgütern, die 
hier zum Alltäglichen gehören. Nummer 1 Exportartikel sind die Autos. 
Das ist durchaus indirekt, indem man hier seinen alten Diesel vertickt 
und sich einen neuen holt. Die deutschen Autobauer verkaufen nach wie 
vor auch in DE recht gut, weil die DE öfters, als nötig das Auto 
wechseln. Solange nicht jeder 10. Afrikaner eine Karre hat, wir dort 
weiterhin verschickt und hier nachproduziert.

Gleiches gilt für Fernseher, Rasierapparate und Radios. Bei diesen 
Artikeln ist der Markt gleichbleibend stabil hoch, allerdings verkaufen 
die Deutschen da so gut wie nichts. Ein paar Löwe-TVs und Braun-Rasierer 
vielleicht oder die Oral-B sieht man in den westlichen Märkten in 
Afrika.

Wo was geht, ist Medizin und Militär, sowie Kamera- und 
Sicherheitstechnik. Privatleute wie die die Staaten selber rüsten 
kräftig auf. In Südafrika kann man schon sehr gut deutsche gepanzerte 
SI-Glasscheiben verkaufen, die man nicht einschlagen kann. Die 
wohlhabenden Weissen schützen damit ihre Villen und Privathäuser vor 
"Steinschlag" und Einbrechern. Auch Internettechnik zur Datensicherheit 
ist ein Punkt. Deutsche Sicherheitsstandards sind gefragt.

Dräger und Philips hier in der Gegend machen fast 40% ihres Umsatzes mit 
scheinbaren Dritteweltländern, die für Labor- und OP-Geräte eigentlich 
gar nicht soviel Geld haben, sollte man meinen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sören schrieb:
> Viele Kunden wussten noch nicht mal, dass ich keinen Titel habe.
Das ist nicht sooooo arg schlimm: ein normaler Ingenieur vom Schlage 
eines Bachelors oder Masters hat auch keinen Titel.
Wenn ich mich irgendwo vorstelle, dann weiß auch keiner, ob ich ein 
Ingenieur bin, weil ich es nicht sage und es nicht auf der Visitenkarte 
steht. Mein Gegenüber merkt aber trotzdem recht schnell, dass keine 
dumpfe Dachplatte vor ihm sitzt.

Sören schrieb:
> Immerhin bin ich, durch den Ausflug auf die "Techniker/Meisterbene", im
> Vergleich zu den anderen Gesellen doch relativ weit oben angesiedelt.
... auch kostenmäßig deutlich über den Anderen. Das ist nicht gut, wenn 
man sparen muß.

> Aber jetzt wäre ich ja wieder in der "großen Gruppe"
Wenn man das Wasser ins Schiff plätschern hört, schaut man am besten mal 
schon nach dem Rettungsboot. Man muss ja nicht gleich reinsitzen...

Also: übe mal unverbindlich den Bewerbungsprozess und schau, ob dich 
ausser deiner jetztigen Firma sonst noch jemand will.

von Sören (Gast)


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Angefangen hab ich ja damals übrigens als Monteur / Servicetechniker.
Handwerklich (Also wirklich strippen ziehen) war ich nicht der 
schnellste, aber dafür habe ich auch kniffelige Aufgaben hinbekommen.
Andere haben sich doof gestellt, und gesagt "Ist nicht meine 
Gehaltsklasse" oder so, wenn's mal nicht nach Schema F klappte.

Irgendwann sollte ich dann halt mal im Meisterbüro aushelfen und Aufmaße 
machen, Zeichnungen usw. Mal ne kleine Steuerung programmieren usw. Hab 
mir dann nen Laptop mit Software und Doku geben lassen und das zuhause 
alles durchgekaut.
Ich stieg dann recht schnell von E5 auf E6 auf und plötzlich fingen die 
an, mir regelrecht den roten Teppich auszurollen. Das ging echt runter 
wie Öl und ich hab erst richtig gas gegeben. Dann hat der Meister 
gekündigt und die Arbeit stapelte sich immer höher. Ich musste es 
bearbeiten und der technische Leiter hat sein Autogramm drunter gesetzt 
alles gut.
Dann kam noch recht schnell der Aufstieg auf E7. Wow. Stolz wie Oskar.

Ich wohnte noch zuhause, konnte jeden Monat locker 1000 Euro oder mehr 
weg legen.
Nach ca 3 Jahren und schon recht ansehnlichem Kontostand kam der 
Bankberater auf mich zu und hat mir mit Kusshand einen ordentlichen 
Kredit für ein Haus gegeben.


Ist natürlich schon blöd wenn man dann, sprichwörlich, wieder vom 
trockenen Stall nach Draussen zu den anderen Schafen gesetzt wird.

Ich hoffe echt dass keine zu große Wirtschaftsschwäche kommt. Man will 
ja seinen Standard nicht reduzieren müssen.

Von mir aus hätte man gerne noch 10 Jahre keine Bewerber finden sollen.

von Sören (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Sören schrieb:
>> Immerhin bin ich, durch den Ausflug auf die "Techniker/Meisterbene", im
>> Vergleich zu den anderen Gesellen doch relativ weit oben angesiedelt.
> ... auch kostenmäßig deutlich über den Anderen. Das ist nicht gut, wenn
> man sparen muß.

Ja, das wäre ein Argument, bin natürlich teurer, aber ich kann auch mehr 
als viele der anderen.

Lothar M. schrieb:
>> Aber jetzt wäre ich ja wieder in der "großen Gruppe"
> Wenn man das Wasser ins Schiff plätschern hört, schaut man am besten mal
> schon nach dem Rettungsboot. Man muss ja nicht gleich reinsitzen...
>
> Also: übe mal unverbindlich den Bewerbungsprozess und schau, ob dich
> ausser deiner jetztigen Firma sonst noch jemand will.

Nunja, es gibt offensichtlich ein paar kleine Probleme in der Firma, die 
ersten Sparmaßnahmen werden schon gemacht.
Vor Allem merk ich es bei mir, weil sie mir sozusagen den roten Teppich 
wieder eingerollt haben.

Oder auch, dass bei den Monteuren der "Bodensatz" entfernt wurde und die 
Leiher weg geschickt wurden.

Immerhin war noch Geld da, um nochmal einen "richtigen" Meister 
einzustellen und mich wieder bei den Monteuren/Servicetechnikern zu 
platzieren.

von Trollidiot (Gast)


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Sören schrieb:
> Vor Allem merk ich es bei mir,

Mein analoger Trolldetektor ist kaputt, Zeiger auf den Anschlag geknallt 
und abgebrochen.

von Martin G. (Firma: www.engyneer.at) (martin_g697)


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Lass dir deine jahrelangen leitenden Erfahrungen bei einem BSc oder MSc 
nebenberuflichen Lehrgang anrechnen. Da kannste dir vielleicht paar 
Vorlesungsstunden oder Examen sparen.

von Dr.Who (Gast)


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Sören schrieb:
> Nach ca 3 Jahren und schon recht ansehnlichem Kontostand kam der
> Bankberater auf mich zu und hat mir mit Kusshand einen ordentlichen
> Kredit für ein Haus gegeben.

Da sehe ich die größte Sorge, die dich hart treffen kann.
Hast du fertig gekauft oder solide finanziert mit Muskelhypothek?
Wenn es dumm läuft, kann es passieren, dass du die Bude wieder los
wirst. Jobs sind nur Momentaufnahmen und nicht jeder Graduierte
muss sich keine Sorgen um den Job machen. Dazu ist die Wirtschaft
einfach zu manipulierend, wie du ja offensichtlich am eigenen
Leibe gespürt hast.

Versetzen kann man dich, sofern im Arbeitsvertrag nichts Verbindlicheres
steht. Das mit der Rückstufung von E7 nach 6 sehe rechtlich 
problematisch.
Das soll eigentlich nicht möglich sein. Die Leistungszulage kann man
dagegen manipulieren, wie es der Firma passt.
Das mit der Unterschriftsberechtigung sehe ich nicht als Titelprivileg,
sondern einfach als Vertrauensbeweis.
Ich würde mal, sofern vorhanden, mal mit dem Betriebsrat sprechen,
ob das alles so koscher ist. Wenn es ein gesetzliches Widerspruchsrecht
gibt und man dich nicht darüber aufgeklärt hart, kann es durchaus sein,
das du sogar noch Jahre später Widerspruch einlegen kannst.
Jede rechtliche Streitigkeit würde allerdings die Sicherheit deines
Jobs nur verschlechtern.

Du kannst ja den Techniker(günstig) oder den Meister (teuer) machen.
Der Meister ist allerdings höherwertiger.

von KoksAndi (Gast)


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von Ingenieur (Gast)


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Ich tippe auf eine vollständig frei erfundene Geschichte des 
Threaderstellers. Daher lohnt sich eine inhaltliche Auseinandersetzung 
kaum.

von Ich schon wieder (Gast)


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Sören schrieb:
> Wir hatten ja nun fast 10 Jahre ein regelrechtes Wirtschaftswunder. Ich
> habe es in der Firma ja am eigenen Leib miterlebt.

Wer ist "WIR"?

Es geht aufwärts und mal abwärts, normal.

Firmen-Smartphone - möchte ich nicht haben.

Wenn es bei Dir jetzt etwas nach unten geht, bei anderen geht es jetzt 
nach steil oben.

Zum Thema: Wirtschaftswunderzeit vorbei?

Glaskugel - Im Prinzip ja, aber nicht für alle.

Ist immer eine Perspektive von welchem Niveau jemand startet.

So wie das Meer, so ist das Leben,
ewige Ebbe und Flut,
mal sitze ich auf dem Trockenen,
mal steht mir das Wasser mindestens bis zum Hals.

Schönen Mittwoch und immer schön fleißig sein!

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Sören schrieb:
> Wir hatten ja nun fast 10 Jahre ein regelrechtes Wirtschaftswunder. Ich
> habe es in der Firma ja am eigenen Leib miterlebt.
>
> Unsere Firma hatte in den letzten 3-4 Jahren massive Probleme bei der
> Personalbeschaffung.

Das sieht aber eher nach einem Bildungswunder aus.

von RückenwindTurner (Gast)


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Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.

Die dort beschriebenen Abläufe sind kaum tragbar, bzw. sprechen  für 
eine Klitsche und keinen igm Betrieb.

von Dr.Who (Gast)


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Hamburger schrieb:
> Hier haben sie nach wie vor Probleme, gute Leute zu finden. An der Masse
> fehlt es nicht, aber an der Klasse!

Dann muss man eben das nehmen, was da ist und ggfs. umstrukturieren.
In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit kann man Rosinenpickerei betreiben,
aber im Zeitalter des Fachkräftemangels kann man nicht die gleichen
Ansprüche stellen. Da muss sich die Firma anpassen.
Abgesagte/Aussortierte Bewerber sind dann meist weg und bewerben
sich auch nicht wieder. Wer will sich auch so abwertend behandeln
lassen. Betriebe müssen sich Mitarbeiter verdienen.

von klausi (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Lass dir deine jahrelangen leitenden Erfahrungen bei einem BSc oder MSc
> nebenberuflichen Lehrgang anrechnen. Da kannste dir vielleicht paar
> Vorlesungsstunden oder Examen sparen.

Was that irgendeine Berufserfahrung mit akademischen Studium zu tun? Ok, 
wenn er kann sich seine Erfahrung höchstens als Studiumspraktikum 
anrechnen lassen  - wenn dort so etwas vorgeschrieben ist.

Dr.Who schrieb:
> Sören schrieb:
>> Nach ca 3 Jahren und schon recht ansehnlichem Kontostand kam der
>> Bankberater auf mich zu und hat mir mit Kusshand einen ordentlichen
>> Kredit für ein Haus gegeben.
>
> Da sehe ich die größte Sorge, die dich hart treffen kann.
> Hast du fertig gekauft oder solide finanziert mit Muskelhypothek?
> Wenn es dumm läuft, kann es passieren, dass du die Bude wieder los
> wirst. Jobs sind nur Momentaufnahmen
Das sehe ich auch kritisch,  kaum etwas Kohle am Konto, schon kommt der 
Bankberater mit Kreditangebot.

Ingenieur schrieb:
> Ich tippe auf eine vollständig frei erfundene Geschichte des
> Threaderstellers. Daher lohnt sich eine inhaltliche Auseinandersetzung
> kaum.
Trolldetektor 98%

von U. B. (Gast)


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> Wirtschaftswunderzeit vorbei?

Viele werden sich noch wundern ...

von Bonzo (Gast)


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U. B. schrieb:
>> Wirtschaftswunderzeit vorbei?
>
> Viele werden sich noch wundern ...

Vor allem in der Wirtschaft

von F. B. (finanzberater)


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NurMut schrieb:
> Dann geht es jetzt halt paar Jahre nach unten und
> dann kommen neue Rekorde.

Kann schon sein, aber nicht für euch. Und schon gar nicht für die 
deutschen Autobauer.

VW ist ein "Late Follower". Notwendige Investitionen gehen an die 
Reserven.

https://www.handelszeitung.ch/invest/vw-wurde-sich-vermutlich-gern-bei-tesla-engagieren

von Ingenieur (Gast)


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F. B. schrieb:
> Kann schon sein, aber nicht für euch. Und schon gar nicht für die
> deutschen Autobauer.

Ach du bist neuerdings nicht nur mittelmäßiger Finanzberater, sondern 
auch Hellseher? Erstaunlich!

von Schlauberger (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> F. B. schrieb:
> Kann schon sein, aber nicht für euch. Und schon gar nicht für die
> deutschen Autobauer.
>
> Ach du bist neuerdings nicht nur mittelmäßiger Finanzberater, sondern
> auch Hellseher? Erstaunlich!

Das ist doch keine Kunst. Man muss nur global denken können.

von Ingenieur (Gast)


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Schlauberger schrieb:
> Das ist doch keine Kunst. Man muss nur global denken können.

Typische Selbstüberschätzung. Es kommt immer anders als man denkt.

von Marten Morten (Gast)


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Ich verstehe das Gerede nicht. Das Wirtschaftswunder war 1973 vorbei, 
mit der ersten Ölkriese. Nach fast 25 Jahre nahezu ununterbrochenem 
Wachstum folgten 46 Jahre "Krise" mit gelegentlichen Aufwärtsbewegungen.

Eine solche Aufwärtsbewegungen als "Wirtschaftswunder" zu bezeichnen ist 
bestenfalls ignorant. Nur weil eine Firma den Fachkräftemangel aktiv 
gelebt hat ist das kein Wirtschaftswunder.

Real waren die letzten Jahre, im Vergleich zum echten Wirtschaftswunder 
nur ein leichtes Lüftchen.

von don't get carried away with humanistic philosophy (Gast)


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Marten Morten schrieb:

> Real waren die letzten Jahre, im Vergleich zum echten Wirtschaftswunder
> nur ein leichtes Lüftchen.

Was nicht verwundern kann, wenn man vorher schon eine gute Basis hat. 
Das Wirtschaftswunder ist dann mehr in Asien passiert und in den USA mit 
ihrem Dollardruck- und Militärapparat.
Wobei hier in Deutschland könnte es auch ein Wirtschaftswunder geben, 
wenn man die 35 Jahre Investitionsstopp in Straßen- und Schienenbau 
wieder gerade rücken wollte.
Eigentlich bräucht man auch kein Wirtschaftswunder, wenn es den 
Zins-Kapitalismus ohne Korrekturfaktor nicht gäbe, der ein stetiges 
Wachstum voraussetzt, wenn nicht der Großteil verarmen soll. Ist aber 
leider völlig inkompatibel mit den Naturgesetzen und des begrenzten 
Raumes. Also lasst uns die Erde abfackeln.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marten Morten schrieb:
> Nach fast 25 Jahre nahezu ununterbrochenem Wachstum folgten 46 Jahre
> "Krise" mit gelegentlichen Aufwärtsbewegungen.
Ich zitiere mich mal selber:
Beitrag "Re: Personaler: richtig schlechtes Arbeitszeugnis?"

> Das Wirtschaftswunder war 1973 vorbei
Ich will hier nach Möglichkeit trotzdem nicht die Ursache für dieses 
damalige "Wirtschaftswunder" erleben. Denn natürlich kann man von "1" 
auf "100" ein tolles "Wachstum" von 10000% verbuchen. Und von "100" auf 
"199" ergibt das selbe "Wachstum" dann nur noch 99%. Blöd aber auch...

von I am the Wunderer (Gast)


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> Wirtschaftswunderzeit vorbei?

Das ist doch nicht so schlimm, denn:
https://www.youtube.com/watch?v=O0Ups_6r1E8

von Iro (Gast)


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Hat die Wirtschaftswunderzeit jemals begonnen (im 21. Jhd)?

Alles, was die Einkommens-Mittelschicht die letzten Jahrzehnte erlebte, 
waren nahezu stagnierende Löhne in Verbindung mit steigenden Mieten.

von Msd (Gast)


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Sören schrieb:
> Wir hatten ja nun fast 10 Jahre ein regelrechtes Wirtschaftswunder. Ich
> habe es in der Firma ja am eigenen Leib miterlebt.

Nein hatten wir nicht.

Weiterlesen macht ab schonmal keinen Sinn mehr.

von Markus (Gast)


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Trollidiot schrieb:
> Mein analoger Trolldetektor ist kaputt, Zeiger auf den Anschlag geknallt
> und abgebrochen.

+1

von Bonzo (Gast)


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Iro schrieb:
> Alles, was die Einkommens-Mittelschicht die letzten Jahrzehnte erlebte,
> waren nahezu stagnierende Löhne in Verbindung mit steigenden Mieten.

... bei allerdings auch gleichzeitig fallenden Preisen für Konsumgüter 
wie Autos, Computer, Fernseher, Telefon und auch vereinzelt sogar 
Nahrungsmittel.

Die Mieten sind u.a. auch deshalb gestiegen, weil die Wohnungen moderner 
wurden, umweltfreundlicher gebaut wurden, mehr Komfort bieten und 
letztlich die Menschen auch mehr bereit sind, dafür zu zahlen.

Wo keine Käufer, da keine Preissteigerung! Viele kaufen allen Scheiss 
und verschwenden ihr Geld, schauen bei manchen Dingen überhaupt nicht, 
was es kostet. Und sie setzen die falschen Prioritäten!

Und jetzt bitte nicht jammern von wegen bezahlbarer Wohnraum! Wir haben 
extrem mieterfreundliche Gesetze, die viele Privatvermieter regelrecht 
abschrecken zu vermieten, weil du ständig Ärger hast und auf Kosten 
sitzen bleibst. Ich z.B. habe einen ausgebauten Keller, in dem früher 
Studenten wohnen konnten. Hat sich aber nicht gelohnt, weil Kosten hoch, 
Mietausfall bei Betrügern, Sachmängel und Vieles mehr, kaum Gewinn über 
liess, den ich auch noch hoch versteuern muss. Da spare ich mir doch den 
Ärger!

Wer wegen seiner Wohnung jammert, der soll bitte mal eine 
Prioritätenliste aufstellen wie die Folgende und dabei Smartphone, 
Playstation und Zigarretten nach hinten schieben! Das ist nämlich der 
Kasus Knacktus: Die untere Schicht, die angeblich früher stirbt, wenn 
sie statistisch Harz4 bekommt, hat nämlich den höchsten Alkohol- und 
Tabakkonsum der Bevölkerung.

Die Liste des Lebens sollte aussehen wie folgt:

- überhaupt mal sauberes Trinkwasser
- einwandfreie Nahrungsmittel
- Kleidung
- ein Dach über dem Kopf
- ein beheiztes Dach über dem Kopf
- gute und gesunde Möbel
- ausreichend Zeit für Sport zum Erhalt der Gesundheit

Damit wären die Grundbedürfnisse schon abgedeckt. Erst danach kämen die 
Forderungen:

- günstiges Trinkwasser
- günstige Nahrungsmittel
- günstige Kleidung
- günstige Wohnung
- günstige Möbel

... damit Geld über ist für Konsum.

Sinnvoll umgesetzt hieße das aber:

- nitratarmes Wasser aus dem Hahn, ungesüssten Tee
- günstige, proteinreiche Haferflocken und Quark
- funktionelle Wohnung ohne Schnickschnack
- funktionelle nachhaltige Kleidung, die lange lebt
- energiesparende Heizung und sinnvolles Lüften
- Gesunde Möbel aus Holz
- Bewegung an der Luft, zu Fuss gehen und mit dem Rad fahren

und schau an, all das lässt sich mit wenig Geld realisieren!

Die reale Liste Vieler sieht aber wie folgt aus:

- teueres und ungesundes Bier und Cola statt Wasser
- teuere Pommes und Burger, dazu Schnaps und Zigaretten
- schicke Wohnung, aber trotzdem billig, am Besten Sozialbau
- Zentralheizung, aber möglichst durch die Nachbarn mitgewärmt
- Möbel von Ikea oder aus Plastik, damit schön billig
- Faul rumsitzen, fett werden und dann nach kostenlosen Bussen schreien
- bezahlte Bewegungskurse von der Krankenkasse

d.h. die wichtigen Sachen werden vernachlässigt, sollen vom Staat kommen 
oder super billig sein, damit Kohle übrig ist für:

- Flachbildfernseher
- Designer Rasierapparat
- Mobiltelefon zum Spielen und Facebook'en und Angeben
- Playstation zum Rumsitzen und Verdummen
- Ein Auto, um seinen Hintern zum Einkaufen zu schieben
- Eine Sonderlackierung und Felgen, um Angeben zu können
- Urlaub in fernen Ländern mit Billig-Airline
- aktuelle Mode, bzw. ein Wegwerf-Thirt von Kick

In anderen Ländern sieht die PrioList übrigens anders aus! Franzosen und 
Schweizer geben die Hälfe ihres Einkommens für die Wohnung aus und 
begnügen sich dennoch oft mit einfachen Verhältnissen, wo der Standard 
unter dem in DE ist, weil der eigentliche Fokus auf der guten Nahrung 
liegt!

von Iro (Gast)


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@Bonzo
Interessantes Essay, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viel das 
mit meiner Aussage zu tun hat.

Bis auf ...
Bonzo schrieb:
> ... bei allerdings auch gleichzeitig fallenden Preisen für Konsumgüter
> wie Autos, Computer, Fernseher, Telefon und auch vereinzelt sogar
> Nahrungsmittel.
... wo Du teils Recht hast, allerdings stellen nur Autos einen mit den 
exorbitant gestiegenen Wohnkosten vergleichbaren Anteil der 
Lebenshaltungskosten, und da kenne ich mich als Öffi/Fahrrad-Fahrer 
nicht aus.

von Bonzo (Gast)


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Will sagen:

Die Unterschicht geht noch schlampiger mit ihrem Geld um, als die 
Mittelschicht. Während die meisten Ingenieur-Kollegen, die ich um mich 
habe, weder Rauchen noch viel Alk trinken und auch ein Vernunftauto 
fahren (wenn überhaupt!) obwohl sie sich alles im Überfluss leisten 
könnten, ist es so, dass die Angestellten mit mittlerem Einkommen 
unnötig Geld in Auto und Statussymbole investieren. Die mit einfachem 
Einkommen aus der Werkstatt saufen wie die Löcher, rauchen, wie die 
Schlote und stecken jeden Euro in die Karre oder den neuen Auspuff.

Solange das so ist, hat die angeliche Mittelschicht auch noch genug 
Geld!

(und die Löhne werden weiter sinken, weil sie es mitmachen)

Erst wenn die Mittelschicht am Anschlag ist, wird die Spirale gestoppt.

Mir kann es Recht sein, als einer der wenigen Gutverdiener habe ich noch 
mehr und kann meine Gesundheit im Alter geniessen. Ich fahre dann Auto, 
wenn es mit dem Rad nicht mehr geht. Kohle dafür habe ich beiseite 
gelegt.

von Ottmahr Zittlau (Gast)


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Bonzo schrieb:
> weil der eigentliche Fokus auf der guten Nahrung liegt

+1


leider begreifen das in deutschland die menschen nicht: döner macht 
schöner und auf dauer - schlauer

von AVR (Gast)


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Ich kann das alles von dir bestätigen. Außerdem sollte man sich von 
dieser Unterschicht auch keine Frau holen. Sonst beginnt ein Alptraum.

Bonzo schrieb:
> Will sagen:
>
> Die Unterschicht geht noch schlampiger mit ihrem Geld um, als die
> Mittelschicht. Während die meisten Ingenieur-Kollegen, die ich um mich
> habe, weder Rauchen noch viel Alk trinken und auch ein Vernunftauto
> fahren (wenn überhaupt!) obwohl sie sich alles im Überfluss leisten
> könnten, ist es so, dass die Angestellten mit mittlerem Einkommen
> unnötig Geld in Auto und Statussymbole investieren.

von Msd (Gast)


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Bonzo schrieb:
> ein beheiztes Dach über dem Kopf

Wer ist so blöd und heizt sein Dach?

von Msd (Gast)


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Bonzo schrieb:
> Franzosen und
> Schweizer geben die Hälfe ihres Einkommens für die Wohnung aus und
> begnügen sich dennoch oft mit einfachen Verhältnissen,

Nein man. Du hast es nicht verstanden. In den beiden Ländern sind die 
Buden so scheiße teuer, dass die Hälfte des Einkommens dafür drauf 
geht!!!

von Bonzo (Gast)


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Iro schrieb:
> aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viel das
> mit meiner Aussage zu tun hat.

Es ging speziell um die Wohnungen. Kaum noch ein Privatmann vermietet. 
Alle lassen es lieber leer stehen, wegen der dummen Mietergesetze. Der 
Mieter kann dir im eigenen Haus auf dem Kopf rumtanzen und du kriegst 
ihn nicht raus. Vor Gericht kriegen die noch Recht, weil du nichts 
nachweisen kannst. Der eine manipuliert den Kabelanschluss, um sich 
selber dranzuhängen und macht alles kaputt, der nächste bohrt die Wand 
auf, legt ein SAT-Kabel und wieder andere ruinieren die Wasserleitung, 
um kostenlos wasser um den Zähler zu klauen. Alle 3 behaupteten das war 
schon so und sie wissen von nichts. Alles Sache des Vermieters.

Bei uns am Ort sind in der Strasse etwa 15-18 Häuser nach links und 
rechts auf beiden Strassen. Das sind alles 2-Familienhäuser, also 
Doppeletagen mit oft ausgebautem Dach und auch ausgebautem Keller. Da 
kriegt man ohne Weiteres 2 mittlere Familien, auch mit größeren Kindern 
rein, gfs. 3 Parteien, wenn es Paare sind oder Einzelpersonen. Wir waren 
bis zuletzt 4 Personen in einem Haus mit einer Mietpartei (2 +1) und 
einer im Keller.

Derzeit bewohnen wir das Haus zu zweit (Ich und Elternteil) weil Frau 
woanders, Vater nicht mehr da und Geschwister ausgezogen.

Das ist bei den anderen auch so! In wenigstens 10 dieser Häuser könnte 
man eine Einzelperson einquartieren, wahrscheinlich in 12 (ich habe die 
direkt vor Augen) in jede zweite Wohnung wäre ein Paar und teilweise 
eine Kleinfamilie unterzubringen.

Steht alles leer! Grund: Der Besitzer will keine Mieter im Haus und ist 
auch nicht drauf angewiesen. Die Mieten sind zu gering, da zu viele 
Wohnungen. Der qm-Preis liegt bei uns bei klar unter 10,-. Vor 10 Jahren 
waren waren es 8,50! Das lohnt sich einfach nicht!

Nur in den Ballungsgebieten, wo jeder hin will, steigen die Mieten. 
Durch die Deckelung der ortsüblichen Miete kann man auch nicht 
hochgehen. Das ist zu lange stagniert, weil wenig zugezogen sind, aber 
alte wegsterben.

Das Haus direkt gegenüber war von 2 Familien bewohnt. Der neue Besitzer 
hat es gerbt und lebt dort mit seinem Lebenspartner, der nur am 
Wochenende da ist, drin. Mieter? Nee Danke! Die obere Etage ist 
ausgebaut, wird nur am WE mitbenutzt.

Mich freut das alles, weil trotz des Zuwachses der Autos in der 
Bevölkerung in meiner Strasse immer noch ziemlich alles frei ist. Ich 
würde sagen, dass vor 30 Jahren, als ich hingezogen bin, dort in 
insgesamt 27 Häusern 160 Personen gewohnt haben mit insgesamt <40 Autos. 
Heute wohnen in der Strasse keine 100 mehr, bei etwa knapp 50 Autos.

Will sagen: Wir haben genug Wohnraum, aber zu wenig Bereitschaft, dafür 
zu zahlen. Wer soll da vermieten?

Mein Geschwister wohnt in unserem anderen Haus mit seiner Familie auch 
zu insgesamt viert. Die obere Wohnung wird mitbewohnt und nicht 
vermietet. In den 80ern waren wir mit anderen Mietern dort zu 8 Personen 
im Haus!

Die Leute wollen heute auch lieber allein, als Single leben und nicht 
mit anderen zusammen. Laut Gemeindebrief haben wir insgesamt im Ort in 
den letzten 20 Jahren eine Flächenzunahme von 35% an Bauland gehabt. 
Durch Umwandlung sind weitere Flächen hinzugekommen. Es sind nun fast 
60% mehr Bauland und 80% mehr Wohnungen im Ort registiert, aber nur 25% 
mehr Einwohner.

Grund: Die vielen Single-Haushalte!

An anderen Orten ist es umgekehrt:

Leute wie ich sind immer mehr auf Achse, brauchen 2 Wohnungen, die sie 
dann nur zu 50% nutzen, wiel sie nicht umziehen können, oder wollen. 
Meine Freundin hat wie ich eine Wohnung im Elternhaus aber auch noch 
eine Dienstwohnung, so benutzen also 2 Personen nicht etwa 1, sondern 4 
Wohnungen! Theoretisch könnte man zusammenziehen, irgendwo in die Mitte 
und eine Dienstwohnung auflösen. Macht aber keinen Sinn wegen 
Entfernungen.

Die eigentlichen Wohnungen aufzulösen macht noch weniger Sinn, weil dann 
die Steuervorteile wegfallen, man in der Mickiwohnung sitzt und oendrein 
fremde Leute im Elternhaus umherturnen, was weder ich noch sie ihren 
Eltern zumuten will. Also bleibt es bis auf Weiteres bei teilweise 
steuerfinanzierten 4 Wohnungen mit viel Platz, um mal da und mal dort 
seine Zeit zu verbringen ...

... und anderen dabei zuzusehen, wie sie Wohnungen suchen:

Ich finde das immer geil, wenn irgendwo im VT gezeigt wird, dass 1000 
Bücklinge anmarschieren, 3h in der Schlange stehen und sich dann bei 
einer Art Tribunal geistig nackig machen, nur um den Gutmenschen von der 
Wohnungsverwaltung von sich zu überzeugen. Meistens kriegt die Wohnung 
in der Stadt dann doch jemand wie ich, der über entsprechende Mittel 
verfügt und dem Vermieter genehm ist, weil er Sicherheit bietet und eben 
die Wohnung nicht so stark abwohnt, wie die Familie mit ihren 3 Blagen!

Klingt brutal, ist aber so!

Wenn man daran was ändern will, braucht man steuerfinanzierte Zulagen 
für die Wohnungskosten der Famillien, also 100,- pro Monat und Kind 
draufgehauen auf die Miete, damit die zahlungsskräftiger werden. Dazu 
aber bräuchte es mehr Steuereinnahmen und dies erfordert höhere Löhne.

>Re: Wirtschaftswunderzeit vorbei?
Ja! Die Zeiten, in denen sich Arbeiterfamilien noch Häuser bauen 
konnten, sind vorbei. Wir haben 2 und die behalten wir.

von Iro (Gast)


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Bonzo schrieb:
> Nur in den Ballungsgebieten, wo jeder hin will, steigen die Mieten.

Ja, das ist eine ganz andere Realität, als das Dorf/Kleinstadtleben, 
welches Du beschreibst, wo der Wohnungsmarkt ein Mietermarkt ist.

von Bonzo (Gast)


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Msd schrieb:
> In den beiden Ländern sind die
> Buden so scheiße teuer, dass die Hälfte des Einkommens dafür drauf
> geht!!!

Du hast es nicht verstanden. In den beiden Ländern sind die Menschen 
bereit, Geld für Wohnraum auszugeben, daher sind die Preise hoch.

Hierzulande ist man bereit, Geld für Rasierapparate und Benzin 
auszugeben. Daher kostet das Benzin das Doppelte von dem, was es kosten 
müsste.

Würden die Leute mehr Benzin sparen, würde weniger verkauft und die 
Mineralölkonzerne könnten nicht soviel abkassieren. Auch der Fiskus 
könnte nicht soviel Steuern draufhauen, sondern müsste sich mit dem 
begnügen, was z.B. in Österreich oder den Balkanländern reinkommt. Tanke 
mal in Kroatien oder Slovenien! Schon in den Niederlanden ist es 
günstiger.

Ich bleibe dabei: Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage! Weniger 
konsumieren senkt die Preise. Siehe Neuwagen! Momentan ist wenig 
Nachfrage nach Heizöl und Gas, daher sind die Preise unten. Wir haben 
jetzt mit einem Konzern für 10 Jahre zum Garantiepreis angeschlossen, 
der sein Zeug aus Norwegen bekommt.

Auch Cool: Audis stehen dumm rum wie sauer Brot. Die versorgen in 
Ingolstadt einen Angestellten nach dem anderen mit subventionierten 
Neuwagen, um die Stellflächen zu limitieren, weil die Kohle wegfressen! 
Daher werfen die 1 Jahr nach Kauf und Haltedauer die Dinger gebraucht 
auf den Markt. Mein Audihändler hat wieder die Preise gesenkt: 45% 
Rabatt auf den ehemaligen Listenpreis für einen Einjährigen mit unter 
10.000km! Audis sind bald billiger, als Seat!

Wenn ich nicht einen Neuwagen hätte, täte ich direkt zuschlagen!
Man nimmt einen mit dem kleinsten Motor, der noch akzeptabel ist im 
Verbauch. Einen, den keiner will. Dann liegt man bei unter 30.000 statt 
60.000!

von Bürovorsteher (Gast)


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> d.h. die wichtigen Sachen werden vernachlässigt, sollen vom Staat kommen
> oder super billig sein, damit Kohle übrig ist für:

> - Flachbildfernseher

Die Welt ist voller Klischees: mir kommt es so vor, als gäbe es seit ca. 
15 Jahren gar keine anderen mehr. Und irgendwie kosten die Dinger auch 
kaum noch was.
Die Wüterei des gutsituierten Bildungsbürgers gegen den Proll...

von Thomas (Gast)


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"die wichtigen Sachen werden vernachlässigt, sollen vom Staat kommen
oder super billig sein, damit Kohle übrig ist für:

- Flachbildfernseher
- Designer Rasierapparat
- Mobiltelefon zum Spielen und Facebook'en und Angeben
- Playstation zum Rumsitzen und Verdummen
- Ein Auto, um seinen Hintern zum Einkaufen zu schieben
- Eine Sonderlackierung und Felgen, um Angeben zu können
- Urlaub in fernen Ländern mit Billig-Airline
- aktuelle Mode, bzw. ein Wegwerf-Thirt von Kick"

[...]

"Die Zeiten, in denen sich Arbeiterfamilien noch Häuser bauen
konnten, sind vorbei. Wir haben 2 und die behalten wir."

[...]

"Mein Audihändler hat wieder die Preise gesenkt: 45%
Rabatt auf den ehemaligen Listenpreis für einen Einjährigen mit unter
10.000km! Audis sind bald billiger, als Seat!

Wenn ich nicht einen Neuwagen hätte, täte ich direkt zuschlagen!"

Jeder will anscheinend "angeben", mit dem was er hat. Der eine mit einem 
(finanzierten) Smartphone, der andere mit seinen beiden Häusern und 
damit, dass er Studenten vor Gericht zerren kann, wenn er es nicht 
schafft, seine Wasserleitung instandzuhalten. Sei doch froh, dass du 
offensichtlich auf der Sonnenseite des Lebens stehst.

Das Bild, das du von deinen Mitmenschen zeichnest, wirkt allerdings 
etwas kubistisch auf mich: "Designer-Rasierapparat", Auto mit 
Luxusfelgen, tonnenweise T-Shirts von kik, obdachlos.

Aber ist ja kein Wunder. Jemand, der sowas menschenverachtendes denkt 
und schreibt wie "Ich finde das immer geil, wenn irgendwo im VT gezeigt 
wird, dass 1000
Bücklinge anmarschieren, 3h in der Schlange stehen und sich dann bei
einer Art Tribunal geistig nackig machen, nur um den Gutmenschen von der
Wohnungsverwaltung von sich zu überzeugen. Meistens kriegt die Wohnung
in der Stadt dann doch jemand wie ich, der über entsprechende Mittel
verfügt und dem Vermieter genehm ist, weil er Sicherheit bietet und eben
die Wohnung nicht so stark abwohnt, wie die Familie mit ihren 3 
Blagen!", der hat wohl eine ganz besondere Perspektive auf seine Umwelt.

Beitrag #5976776 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Schlauberger (Gast)


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Ich finde, alles was Bonzo hier geschrieben hat, ist genau richtig und 
außerdem ist das auch meine Meinung. Deswegen von mir:

+2

von Ingenieur (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Die Wüterei des gutsituierten Bildungsbürgers gegen den Proll...

Das hast du aus meiner Sicht sehr gut zusammengefasst, der Beitrag (in 
diesem Fall eher neudeutsch: Rant) von Bonzo ist tatsächlich völlig 
unter aller Kanone, alles unter dem Motto: "Eure Armut kotzt mich an". 
Einerseits die "Proleten" der Angeberei bezichtigen, um andererseits im 
gleichen Atemzug mit seinen zwei Häusern und dem Neuwagen anzugeben. 
Echt zum Schießen!

von Ingenieur (Gast)


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Schlauberger schrieb:
> Ich finde, alles was Bonzo hier geschrieben hat, ist genau richtig
> und außerdem ist das auch meine Meinung. Deswegen von mir:
>
> +2

Du bist selbst Bonzo, stimmt's?
Wobei ihr euch vertippt habt, es heißt Bonze, nicht Bonzo.

von Schlauberger (Gast)


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Ingenieur schrieb:
>
> Du bist selbst Bonzo, stimmt's?

von Ingenieur (Gast)


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Bonzo schrieb:
> Mir kann es Recht sein, als einer der wenigen Gutverdiener habe ich noch
> mehr und kann meine Gesundheit im Alter geniessen.

Das ist extrem naiv gedacht. Gesundheit und das eigene Höchstalter 
lassen sich nicht planen. Man kann natürlich versuchen möglichst gesund 
zu leben und bestimmte Risikofaktoren zu meiden, aber erstens kann das 
nur bis zu einem bestimmten Grad gelingen (man kann nicht in alle 
Richtungen gleichzeitig optimieren), zweitens lassen sich sehr viele 
Dinge gar nicht beeinflussen (genetische Disposition, Unfälle oder ein 
plötzliches Ereignis wie z.B. ein Schlaganfall aus heiterem Himmel), und 
drittens sollte man sein Leben auch irgendwie genießen und sich nicht 
alles zu 100 % nur aus Vernunft heraus gesteuert versagen, was 
vielleicht nicht ganz optimal ist.

von Jogo (Gast)


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> Gesundheit und das eigene Höchstalter lassen sich nicht planen.

Statistiken zeigen eindeutig den Zusammenhang zwischen Einkommen & 
Bildung auf der einen und Alter & Beschwerdefreiheit auf der anderen 
Seite.

Wer arm ist stirbt früher.

Beitrag #5976940 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ingenieur (Gast)


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Jogo schrieb:
> Gesundheit und das eigene Höchstalter lassen sich nicht planen.
>
> Statistiken zeigen eindeutig den Zusammenhang zwischen Einkommen &
> Bildung auf der einen und Alter & Beschwerdefreiheit auf der anderen
> Seite.
>
> Wer arm ist stirbt früher.

Ja, statistisch lässt sich das sicherlich nachweisen und ist auch nach 
gesundem Menschenverstand plausibel, keine Frage.

Aber für dich persönlich hat solch eine Statistik nur eine relativ 
geringe Relevanz, denn ein Einzelfall kann extrem vom statistischen 
Durchschnitt abweichen, und das gilt insbesondere beim Thema Gesundheit. 
Wie ich bereits schrieb: Sehr alt zu werden und dabei gesund zu bleiben 
ist nicht planbar und nur in ganz geringem Anteil positiv zu 
beeinflussen. Zu glauben, dass man dies dennoch könnte, ist in höchstem 
Maße naiv.

von Alter Falter (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Sehr alt zu werden und dabei gesund zu bleiben
> ist nicht planbar und nur in ganz geringem Anteil positiv zu
> beeinflussen. Zu glauben, dass man dies dennoch könnte, ist in höchstem
> Maße naiv.

Was aber funktioniert, ist, schon in jungen Jahren alt auszusehen.

von Joe F. (easylife)


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Msd schrieb:
> Bonzo schrieb:
>> ein beheiztes Dach über dem Kopf
>
> Wer ist so blöd und heizt sein Dach?

Heizdecke?

von HottSammerNeid (Gast)


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Joe F. schrieb:

> Heizdecke?

Hilft gegen Kühlkörper.

von Ingenieur (Gast)


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Alter Falter schrieb:
> Ingenieur schrieb:
> Sehr alt zu werden und dabei gesund zu bleiben ist nicht planbar und nur
> in ganz geringem Anteil positiv zu beeinflussen. Zu glauben, dass man
> dies dennoch könnte, ist in höchstem Maße naiv.
>
> Was aber funktioniert, ist, schon in jungen Jahren alt auszusehen.

Ja, eine negative Beeinflussung ist definitiv sehr leicht möglich, 
aber wer möchte die schon?

von Florian S. (sevenacids)


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Jogo schrieb:
>> Gesundheit und das eigene Höchstalter lassen sich nicht planen.
>
> Statistiken zeigen eindeutig den Zusammenhang zwischen Einkommen &
> Bildung auf der einen und Alter & Beschwerdefreiheit auf der anderen
> Seite.
>
> Wer arm ist stirbt früher.

Quelle?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Sören schrieb:

> Wir hatten ja nun fast 10 Jahre ein regelrechtes Wirtschaftswunder.

Mumpitz, kein Wunder sondern normal funktionnierender Kapitalismus.
Und der ist auch nicht auf die letzten zehn Jahre beschränkt, sondern 
reicht mindestens die doppelte Spanne zurück. Die sogenannte Finanzkrise 
2008 betraf ja hauptsächlich diejenigen die Grundregeln wie "Vermeidung 
von Überschuldung" oder "Kein Kreditrahmen über Deckung" missachteten.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Jogo schrieb:
> Statistiken zeigen eindeutig den Zusammenhang zwischen Einkommen &
> Bildung auf der einen und Alter & Beschwerdefreiheit auf der anderen
> Seite.
>
> Wer arm ist stirbt früher.

Naja eigentlich ist die Kausalkette anders:

Wer dämlich ist, ruiniert seine Gesundheit.
Wer dämlich ist, verdient kein Geld.

Und wer sich seine Gesundheit ruiniert und kein Geld verdient, stirbt 
früher und bleibt arm.

Allerdings sorgt der Smarte und Gewinn schaffende Anteil der Bevölkerung 
dafür, daß das moderne Gesundheitswesen auch den dämlichen Anteil der 
Bevölkerung bis ins hohe Alter durchbringt. Nennt sich Wohlfahrtsstaat.

von Jogo (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Jogo schrieb:

> Naja eigentlich ist die Kausalkette anders:
>
> Wer dämlich ist, ruiniert seine Gesundheit.
> Wer dämlich ist, verdient kein Geld.

Das ist nicht richtig, Berufsrevolutionär. Richtig ist: Du bist ein 
Mensch ohne Empathie. kwt

von Ich schon wieder (Gast)


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Was ist ein Wirtschaftswunder?

Wenn die Wirtschaft über einen längeren Zeitraum in vielen Branchen 
stark wächst.

Berufsrevolutionär schrieb:
> Die sogenannte Finanzkrise
> 2008 betraf ja hauptsächlich diejenigen die Grundregeln wie "Vermeidung
> von Überschuldung" oder "Kein Kreditrahmen über Deckung" missachteten.

Die betraf alle, auch die vernünftig gewirtschaftet haben.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Ich schon wieder schrieb:

> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Die sogenannte Finanzkrise
>> 2008 betraf ja hauptsächlich diejenigen die Grundregeln wie "Vermeidung
>> von Überschuldung" oder "Kein Kreditrahmen über Deckung" missachteten.
>
> Die betraf alle, auch die vernünftig gewirtschaftet haben.

Nope!

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Jogo schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Jogo schrieb:
>
>> Naja eigentlich ist die Kausalkette anders:
>>
>> Wer dämlich ist, ruiniert seine Gesundheit.
>> Wer dämlich ist, verdient kein Geld.
>
> Das ist nicht richtig, Berufsrevolutionär. Richtig ist: Du bist ein
> Mensch ohne Empathie.

Schlag mal nach was "Empathie" bedeutet, du verwechselst das mit 
Mitleid.
Dämlichkeit verdient kein Mitleid und Trolle gehören geteert und 
gefedert.

von NurMut (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
>> Die betraf alle, auch die vernünftig gewirtschaftet haben.
>
> Nope!

Selbstverständlich. Die Finanzkrise betrifft heute noch alle, weil man 
nur deswegen den Niedrigzins hat und fleißig Geld druckt. Das löst aber 
die fundamentalen Finanzprobleme vieler Staaten nicht. Würden in dem 
Umfeld die Zinsen steigen, würde nicht nur viele Privatpersonen sondern 
auch Staaten insolvent werden.
Zur Erinnerung: Die lokale Sparkasse hat mir 2006 festverzinslich 6% auf 
1 Jahr bezahlt. Heute gibt es 0%. Siehe auch Bausparverträge oder 
Lebensversicherungen. Wer glaubt, dass die Finanzkrise nicht alle 
betroffen hat bzw. schon vorbei ist, hat ähnlich wenig Ahnung von 
Finanzen wie F.B.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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NurMut schrieb:


> Selbstverständlich. Die Finanzkrise betrifft heute noch alle, weil man
> nur deswegen den Niedrigzins hat und fleißig Geld druckt.

Ja und? Geld wird immer gedruckt solange nicht auf bargeldlos umgestellt 
ist und auch in Zeiten von Hochzins ging/geht es den allermeisten nicht 
anders,
selbst die themen am Stammtisch sind die gleichen.

von Axel L. (axel_5)


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NurMut schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>>> Die betraf alle, auch die vernünftig gewirtschaftet haben.
>>
>> Nope!
>
> Selbstverständlich. Die Finanzkrise betrifft heute noch alle, weil man
> nur deswegen den Niedrigzins hat und fleißig Geld druckt. Das löst aber
> die fundamentalen Finanzprobleme vieler Staaten nicht. Würden in dem
> Umfeld die Zinsen steigen, würde nicht nur viele Privatpersonen sondern
> auch Staaten insolvent werden.
> Zur Erinnerung: Die lokale Sparkasse hat mir 2006 festverzinslich 6% auf
> 1 Jahr bezahlt. Heute gibt es 0%. Siehe auch Bausparverträge oder
> Lebensversicherungen. Wer glaubt, dass die Finanzkrise nicht alle
> betroffen hat bzw. schon vorbei ist, hat ähnlich wenig Ahnung von
> Finanzen wie F.B.

Mir ist völlig egal, ob das die Finanzkrise war, oder ob es einfach 
daran liegt, dass weltweit viel mehr Menschen Geld zurücklegen während 
die Unternehmen weniger investieren brauchen aufgrund der 
Computerisierung.

Aber bei den 6% Zinsen würde ich immer noch lange den Kredit für mein 
Haus zurückzahlen, so bin ich in drei Monaten fertig.

Das ganze Geheule um die niedrigen Zinsen verstehe ich nicht. Das 
betrifft doch nur die Leute, die glaubten, man könnte risikolos Geld auf 
ein Sparbuch legen und irgendeine Fee würde dann dafür sorgen, dass es 
jedes Jahr mehr wird.

Gruß
Axel

von Cyblord -. (cyblord)


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Bonzo schrieb:

> - nitratarmes Wasser aus dem Hahn, ungesüssten Tee
> - günstige, proteinreiche Haferflocken und Quark
> - funktionelle Wohnung ohne Schnickschnack
> - funktionelle nachhaltige Kleidung, die lange lebt
> - energiesparende Heizung und sinnvolles Lüften
> - Gesunde Möbel aus Holz
> - Bewegung an der Luft, zu Fuss gehen und mit dem Rad fahren

Klingt wie eine Sozihölle aus der UDSSR. Öko- und Gesundheitsdiktatur 
gepaart mit Orwell und Stalin.

Man lebt so zwar nicht länger, aber es kommt einem viel länger vor.

: Bearbeitet durch User
von Gelackmeierter (Gast)


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Axel L. schrieb:

> Das ganze Geheule um die niedrigen Zinsen verstehe ich nicht.

Sicher, weil Du ein wenig beschränkt bist. Diese Zinspolitik macht die 
Altersvorsorge unzähliger Leute zunichte, weil die Inflation höher als 
der Zins ist. Der Finanzkanister ist der Einzige, der jubelt. So 
bezahlen die jenigen, die etwas zurückgelegt haben die Eskapaden der 
Politik!

von Warner (Gast)


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Wir steuern auf eine Katastrophe zu!
Ein Bunkenrun kann jederzeit kommen. Dadurch fliegt uns das System um 
die Ohren.

Laut meinen Privaten Experten sollte man bereits jetzt sein Geld in Gold 
und Staatsanleihen führen.

Dazu der extrem kaputte Arbeitsmarkt, der gleichzeitig von Massen an 
MINTlern überflutet wird. Aus dem Abitur 2019 kommen bereits 
Jugendliche, die nicht richtig lesen können und keine Prozentrechnung 
beherrschen. Die Unis in NRW kollabieren bereits!

von Warner (Gast)


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Update!

Der Bunkemrun geht kommenden Montag etwa los! Leute, geht jetzt nach 
Hause und regelt das Finanzielle!

von AVR (Gast)


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Warner schrieb:
> Die Unis in NRW kollabieren bereits!

Kommt mir bekannt vor. Zum Glück habe ich den Scheiß hinter mir. Lache 
mich auch jedesmal schlapp, wenn ich aus meinem Jaguar eines dieser 
Bologna Opfer sehe :))

von Arno (Gast)


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Gelackmeierter schrieb:
> Diese Zinspolitik macht die Altersvorsorge unzähliger Leute zunichte, weil
> die Inflation höher als der Zins ist.

Dann wären unzählige Leute extrem kurzsichtig, denn das war schon in der 
Vergangenheit regelmäßig so: 
https://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/realzinsradar.html#historisch

MfG, Arno

von Axel L. (axel_5)


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Gelackmeierter schrieb:
> Axel L. schrieb:
>
>> Das ganze Geheule um die niedrigen Zinsen verstehe ich nicht.
>
> Sicher, weil Du ein wenig beschränkt bist. Diese Zinspolitik macht die
> Altersvorsorge unzähliger Leute zunichte, weil die Inflation höher als
> der Zins ist. Der Finanzkanister ist der Einzige, der jubelt. So
> bezahlen die jenigen, die etwas zurückgelegt haben die Eskapaden der
> Politik!

Naja, in meiner Beschränktheit habe ich davon erstmal mächtig Vorteile, 
ich schätze mal in der Größenordnung von 50000€ nicht gezahlter Zinsen. 
Und mit mir alle, die ihr Haus noch nicht abgezahlt haben. Und das sind 
nicht wenige.  Da ist man doch gerne ein wenig beschränkt, aber 
glücklich.

Und es gibt schon Methoden der Altersvorsorge auch in diesen Zeiten. 
Sind die Deutschen (und zwar nur die Deutschen) nur zu doof zu. Das ist 
aber nicht der Fehler der Notenbanken, sondern der Leute.

Gruß
Axel

von Ottmahr Zittlau (Gast)


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Warner schrieb:
> Update!
>
> Der Bunkemrun geht kommenden Montag etwa los! Leute, geht jetzt nach
> Hause und regelt das Finanzielle!

wer nichts hat, kann auch nichts verlieren.

aber die weltgeschichte zeigt: man besucht in solchen fällen gerne die 
nachbarn die etwas abzugeben haben ;-)

von Kauft Lötzinn!! (Gast)


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> Laut meinen Privaten Experten sollte man bereits jetzt sein Geld in Gold
> führen.

Was zum Geier will man mit Gold? Es ist fast nutzlos. Man kann es nicht 
essen und in der Industrie wirds auch nicht übermäßig eingesetzt. Es 
glänzt und ist weich.

von Markus (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Das ganze Geheule um die niedrigen Zinsen verstehe ich nicht.

Es betrifft z.b. Hauskäufer, die von niedrigen Zinsen profitieren 
möchten, um ähnlich wie du günstig einen Immobilienkredit abbezahlen zu 
können.
Dummerweise finden diese potentiellen Käufer gar kein Haus, weil zur 
Zeit kein Hausbesitzer verkauft: Die fragen sich nämlich, was sie mit 
dem erhaltenen Geld tun sollen... Für 0,2% auf die Bank bringen? Nee, da 
ist es besser, das Haus zu behalten.
Meine Frau und ich hatten bereits 2012 1,5 Jahre mit der Haussuche 
verbracht - in einer ländlich gelegenen Kleinstadt. Heutzutage kannst Du 
froh sein, nach 3 Jahren etwas adäquates zu finden.

von Joe F. (easylife)


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Gelackmeierter schrieb:
> So bezahlen die jenigen, die etwas zurückgelegt haben die Eskapaden der Politik!

Wer denn sonst?
Achso richtig, früher konnte man durch staatliches Schuldenmachen diese 
Aufgabe ja auf die nachkommenden Generationen abwälzen. Das war 
natürlich toll.

: Bearbeitet durch User
von MeierKurt (Gast)


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Kauft Lötzinn!! schrieb:
>> Laut meinen Privaten Experten sollte man bereits jetzt sein Geld in Gold
>> führen.
>
> Was zum Geier will man mit Gold? Es ist fast nutzlos. Man kann es nicht
> essen und in der Industrie wirds auch nicht übermäßig eingesetzt. Es
> glänzt und ist weich.

Stimmt! Bloß kein Gold kaufen. Bringt keine Rendite. Das intensiv 
nachbeten! Weitersagen! Unbedingt.
Der Markt für physisches Gold ist jetzt schon kaputt - ok, genaugenommen 
schon seit kurz vor Lehmann, als vielen Leuten mit viel Baumwollgeld in 
den Händen etwas blümerant wurde. Der Rat, ein Viertel bis Drittel des 
Vermögens in Edelmetall - (quasi als Versicherung) zu halten ist noch 
viel älter.
Das ist schon bisschen ärgerlich, wenn sich daran zuviele erinnern und 
nicht auf die etwas schlichten Sprüche der "Experten" zu Edelmetallen 
hereinfallen.

Gold kann man nicht essen? Stimmt. Bargeld, Aktien, Immobilien, 
Rentenpapiere leider auch nicht.
Man hat zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte etwas zu Essen bekommen, 
wenn man mit Gold zahlen konnte (USA mit ihren Goldbesitzverbot mal 
aussen vor, aber dort hat ja auch die Prohibition hervorragend 
funktioniert).
Bedenke: Die Werthaltigkeit aller Assets, die auf Forderungen gegenüber 
Dritten basieren, sind risikobehaftet.
Das ist der Unterschied zu Edelmetallen, insbesondere Gold.

btw: Wenn du eh keinen Knopp in der Tasche hast, musst du dir natürlich 
keine Gedanken machen, wie du dein nicht vorhandenes Vermögen sicherst.

von MeierKurt (Gast)


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Ottmahr Zittlau schrieb:
> Warner schrieb:
>> Update!
>>
>> Der Bunkemrun geht kommenden Montag etwa los! Leute, geht jetzt nach
>> Hause und regelt das Finanzielle!
>
> wer nichts hat, kann auch nichts verlieren.
>
> aber die weltgeschichte zeigt: man besucht in solchen fällen gerne die
> nachbarn die etwas abzugeben haben ;-)

Dann verliert er dann doch was. Sein Leben. Weil der Nachbar vorgesorgt 
hat.

von MeierKurt (Gast)


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AVR schrieb im Beitrag #5977654:
> Warner schrieb:
>> Die Unis in NRW kollabieren bereits!
>
> Kommt mir bekannt vor. Zum Glück habe ich den Scheiß hinter mir. Lache
> mich auch jedesmal schlapp, wenn ich aus meinem Jaguar eines dieser
> Bologna Opfer sehe :))

Hast ja viel Zeit, wenn du mal wieder auf den Abschleppwagen wartest....

von Kreislauf des Zins-Kapitalismus (Gast)


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Und der ultimative Zahltag rückt immer näher.
Trost, nach dem Zahltag geht es dann wieder etwas gerechter und stabiler 
zu. Das ist wie ein verfaultes Haus, man muss es abreißen und neu 
aufbauen bis zur nächsten Fäulnis.

von F. B. (finanzberater)


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Markus schrieb:
> Die fragen sich nämlich, was sie mit dem erhaltenen Geld tun sollen... Für
> 0,2% auf die Bank bringen?

Das Haus jetzt zu Höchstpreisen verkaufen, warten bis die IGMler 
arbeitslos und ihre Immobilien zwangsversteigert werden, um dann wieder 
günstig zurückzukaufen.

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Heisst ja auch "wer günstig kauft, kauft zwei mal".

von MeierKurt (Gast)


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Warner schrieb:
> Wir steuern auf eine Katastrophe zu!

Ja. Klar. Und?

> Ein Bunkenrun kann jederzeit kommen. Dadurch fliegt uns das System um
> die Ohren.
>
Nö, damit wären erstmal die Bunken platt.

> Laut meinen Privaten Experten sollte man bereits jetzt sein Geld in Gold
> und Staatsanleihen führen.
>
Laß mich raten: Du hast keine Kohle, sprichst aber gern über 
Vermögensanlage bzw. Vermmögenssicherung...

Wie "führt" man denn sein Geld? Regelmässig Gassi - oder was?
Entweder man baut Vermögen auf - incl. der dazu notwendigen Sicherung - 
oder man lässt es mangels Masse und Gelegenheit. Da ist es besser, sein 
bisschen Kohle auf den Kopf zu hauen anstelle zwanghaft zu sparen bis 
die Schwarte knackt und am Ende doch alles den berühmten Bach 
runtergeht.

> Dazu der extrem kaputte Arbeitsmarkt, der gleichzeitig von Massen an
> MINTlern überflutet wird. Aus dem Abitur 2019 kommen bereits

Ein Markt ist doch nicht kaputt, nur weil mal die Angebotsseite stärker 
ist. Das gleicht sich doch alles aus - das wird schon wieder.
Kannst du dich noch erinnern - so 2001, 2002? Nein, nicht der neue 
Markt, sondern die deutsche Wirtschaft: kein Wachstum, Schlusslicht in 
Europa - quais wurde schon das Totenglöckchen geläutet.
Und heute? Wirft man uns unseren Handelsbilanzüberschuß vor, 
genaugenommen dass wir zuviel verkaufen.
Eigentlich wirft man uns vor, dass es uns zu gut geht, und wir sollten 
doch gefälligst dafür sorgen, dass unsere Wettbewerbsfähigkeit 
verringert wird, da es die anderen nicht packen, mit Deutschland gleich 
zu ziehen.
btw: Das hatte weder mit H4 noch mit den Euro zu tun, sondern eher 
damit, dass in den Jahren auf Lohn- und Gehaltszuwächse verzichtet 
wurde.
Denn paar H4ler und der Euro machen keinen Aufschwung, und auch der 
damit einhergehende fuliminate Ausbau des Billiglohnsektors bringt einer 
Wirtschaft, die in ihren Wachstum eher auf Hightech setzen muss, recht 
wenig.

> Jugendliche, die nicht richtig lesen können und keine Prozentrechnung
> beherrschen. Die Unis in NRW kollabieren bereits!

An der Prozentrechnung kollabieren die Unis? Wirklich, die sind auch 
nicht mehr das was sie mal waren
hint: Dass das Material immer schlechter wird, höre ich mittlerweile 
seit vierzig Jahren - damals hießen Studenten noch Studenten und nicht 
Studierende. Vielleicht hat es damit etwas zu tun.

von MeierKurt (Gast)


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Kreislauf des Zins-Kapitalismus schrieb:
> Und der ultimative Zahltag rückt immer näher.
> Trost, nach dem Zahltag geht es dann wieder etwas gerechter und stabiler
> zu. Das ist wie ein verfaultes Haus, man muss es abreißen und neu
> aufbauen bis zur nächsten Fäulnis.

Jaja, der berühmte Reset des Systems.
Davon wird schon mindestens zehn Jahre intensiv geschwafelt.
Merke: Der Crash kommt nicht, wenn jeder davon redet - der Crash kommt, 
wenn keiner mehr davon redet.
Und zwar aus einer unerwarteten Richtung.

btw: Nach dem Zahltag ist Bürgerkrieg, also von ruhig und stabil kann 
man dann ganz sicher eine Zeitlang nicht reden.

von Kauft Lötzinn!! (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Man hat zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte etwas zu Essen
> bekommen,wenn man mit Gold zahlen konnte

Da war die Umwelt auch noch nicht irreparabel geschädigt. Die halbwegs 
funktionierende Landwirtschaft konnte die paar Leutchen noch versorgen. 
Das ändert sich gerade. Irgendwann wird man auch für alles Gold der Welt 
nichts vernünftiges zu beißen bekommen.

von Boris (Gast)


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@Autor: MeierKurt (Gast)

> Und zwar aus einer unerwarteten Richtung.

Dich einen Spinner zu nennen, wäre euphemistisch und ein Akt der 
Barmherzigkeit.

von 3D-Druck (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Jaja, der berühmte Reset des Systems.
> Davon wird schon mindestens zehn Jahre intensiv geschwafelt.
> Merke: Der Crash kommt nicht, wenn jeder davon redet - der Crash kommt,
> wenn keiner mehr davon redet.
> Und zwar aus einer unerwarteten Richtung.

Prinzipiell stimme ich dir da zu. Solange sich alle (Wirtschaft, 
Regierung) bewusst sind, dass wir uns in einem "leichten" Abschwung 
befinden, wird nicht viel passieren. Darauf stellt man sich am besten 
ein, z.B. indem man hierzulande die unsägliche "Schwarze Null" (gerade 
in einer Zinsphase von -0.4% würde sich das lohnen) temporär hinten an 
stellt und kräftig investiert 1). Antizyklisches Handel kann einen 
weiteren Abschwung mildern, aufhalten oder sogar ins Gegenteil 
(Aufschwung) verkehren. Leider scheint die Bereitschaft dazu bei 
Altmeier nicht sehr ausgeprägt zu sein, bzw. ist praktisch nicht 
vorhanden. Hier stellt er sich als Betongkopf da. Ich fürchte es muss 
erst zu einer massiven Krise kommen, bevor hier seitens unserer 
Regierung umgedacht wird. Letztere kann schneller kommen als wir denken. 
Eine große Pleitenwelle kann genügen. Eine neue Finanzkrise könnte 
unvermittelt kommen. Ein großer militärischer Konflikt könnte durch 
Dummheit losbrechen o.a.

1) da bin ich dann auch ausnahmsweise mal bei Habeck, der das fordert. 
Dann könnten sie auch engagierter an den Klimawandel herangehen u. z.B. 
nicht nur auf das E-Auto setzen, sondern andere Antriebsarten inkl. 
Kraftstoffe wirtschaftlich fördern, also das Problem "Klima" durch 
Technologieoffenheit angehen und nicht so beschränkt handeln wie 
augenblicklich.

Es steht einfach zu viel auf dem Spiel, als das man alles nur auf eine 
Karte setzen sollte.

von F. B. (finanzberater)


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3D-Druck schrieb:
> Es steht einfach zu viel auf dem Spiel, als das man alles nur auf eine
> Karte setzen sollte.

Jeder kann für sich selbst vorsorgen, indem er diversifiziert 
investiert. Meine Wasserstoffaktien gehen gerade genau so durch die 
Decke wie meine Batterie-, PV- und Windenergieaktien. Der Kurs meiner 
Ölaktien entwickelt sich zwar gemächlicher, aber dafür werfen sie eine 
schöne Dividende ab.

von 3D-Druck (Gast)


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F. B. schrieb:
> 3D-Druck schrieb:
>> Es steht einfach zu viel auf dem Spiel, als das man alles nur auf eine
>> Karte setzen sollte.
>
> Jeder kann für sich selbst vorsorgen, indem er diversifiziert
> investiert. Meine Wasserstoffaktien gehen gerade genau so durch die
> Decke wie meine Batterie-, PV- und Windenergieaktien. Der Kurs meiner
> Ölaktien entwickelt sich zwar gemächlicher, aber dafür werfen sie eine
> schöne Dividende ab.

Naja, du beziehst das jetzt alles nur auf dich. Ich meinte eigentlich 
mehr die wirtschaftliche Gesamtsituation hierzulande.

;)

von F. B. (finanzberater)


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Studie  belegt großen deutschen Rückstand in den Zukunftstechnologien. 
Zukunftsaussichten sind ernüchternd. Keine Hoffnung auf Besserung.

https://www.welt.de/wirtschaft/article201036036/Deutschland-nur-Mittelmass-im-Wettkampf-um-digitale-Zukunft.html

von Baar Luun (Gast)


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Es hängt von jedem Einzeln ab ob das Glas halbvoll oder halbleer 
erscheint.

von Joe F. (easylife)


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Baar Luun schrieb:
> Es hängt von jedem Einzeln ab ob das Glas halbvoll oder halbleer
> erscheint.

Glas? Think big. Ich trinke aus dem Eimer.

von Alex G. (dragongamer)


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Mein Vater hat in den letzten 12 Jahren zwei Insolvenzen und ein Aufkauf 
nahe der Insolvenz miterlebt (alles Elektronikfirmen).
Also es gibt immer auch Gegenbeispile ;)

Am Ende ist die Wirtschaft unterm Strich halt um ~1% pro Jahr gewachsen. 
Ist das schon ein Wunder?
Würde sagen nein. Ebenso wie 0.5% Reduktion jetzt nicht gleich den 
Untergang darstellt.
Wirtschaft schwankt naturgemäß.

: Bearbeitet durch User
von Iro (Gast)


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Die Schweiz, Japan und Dänemark leben seit Jahren mit Minuszinsen, ohne 
dass dort etwas in Höllenflammen aufgegangen wäre.

von Elektrofan (Gast)


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> Die Schweiz, Japan und Dänemark leben seit Jahren mit Minuszinsen,
> ohne dass dort etwas in Höllenflammen aufgegangen wäre.

Gute Vorbilder, dann kann man ja auch die deutschen Sparer genauso
problemlos enteignen.

Und, bei der Gelegenheit, Solidarität ist gefragt:
Überlasst doch den Dänen auch noch ein paar von den von uns neu
aufgenommenen "Fachkräften", die werden dort bestimmt
NOCH mehr gesucht, als hier ...

von Kater Schnurr (Gast)


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Iro du Schmand junge, die haben ja auch eine Landeswährung und keine 
beschissene eurozone, wo wirtschaftlich so viele unterschiedliche Länder 
zusammenkommen.

von HuMiNi (Gast)


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Kater Schnurr schrieb:
> Iro du Schmand junge....

Ägypten? Bahnhof? Fahrradlampe?

Huddeleien mit dem Nischel?

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