News BeagleBone AI: Leistungsfähiger Neuzugang in bewährtem Formfaktor


von Christoph B. (birki2k)


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Seit heute ist das BeagleBone AI verfügbar. Die bisher leistungsfähigste Entwicklungsplatine der Reihe soll laut Hersteller die Lücke zwischen kleinen Single-Board-Computern und industriellen Computern schließen.

Dazu kommt bei dem BeagleBone AI der TI AM5729 zum Einsatz. So verfügt das Board über zwei mit 1,5 GHz getaktete Cortex-A15-Kerne in Kombination mit zwei M4-Koprozessoren und 1 GB RAM. Zusätzlich sind je zwei C66x DSPs und programmierbare Echtzeit-Einheiten (PRU) vorhanden.

Namensgebend darf auch die Unterstützung von maschinellem Lernen nicht fehlen. So sind vier sogenannte Embedded-Vision-Engines (EVEs) enthalten, welche von der Texas-Instruments-Deep-Learning-Bibliothek unterstützt werden. Abgerundet wird das Paket durch USB-C, Gigabit-Ethernet, WLAN und 16 GB eMMC-Speicher.

Erfreulich ist, dass der Neuzugang sowohl elektrisch als auch mechanisch kompatibel zum BeagleBone Black gehalten ist. Das bisherige Flaggschiff in Form des X15 beansprucht etwa deutlich mehr Platz und ist ebenso nicht kompatibel zu den zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten die für das BeagleBone Black existieren.

Erhältlich ist das BeagleBone AI ab sofort für gut 125 €.

Vielen Dank an Martin für den Hinweis


von Tek (Gast)


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Leider wurde wieder mal an den Schnittstellen gespart.

Bei DSPs und Embedded-Vision-Engines würde ich ja vielleicht schon gerne 
eine ordentliche Kamera anschliessen. Leider gibts nur eine LAN 
Schnittstelle und USB3 ist nur umständlich über ein Y-Kabel zugänglich 
da der USB-C ja auch gleichzeitig Stromversorgung ist und der USB-A wohl 
nur USB2.0 kann.

Dabei hätte der TI ja 2 GiGE Interfaces und wieso auch die SATA 
Schnittstelle nicht rausgeführt wurde bleibt auch ein Rätsel.

Quellen:
https://github.com/beagleboard/beaglebone-ai
https://www.ti.com/product/AM5729

von Gerd E. (robberknight)


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Tek schrieb:
> USB3 ist nur umständlich über ein Y-Kabel zugänglich
> da der USB-C ja auch gleichzeitig Stromversorgung ist und der USB-A wohl
> nur USB2.0 kann.

Man schließt die Stromversorgung in dem Fall wohl besser nicht über 
USB-C an, sondern einfach über die dedizierte Stromversorgungsbuchse 
daneben.

> Dabei hätte der TI ja 2 GiGE Interfaces

ne, leider nicht ganz. Er hat eine Netzwerkkarte (MAC) und einen 
internen Switch mit 2 PHYs. Man könnte also theoretisch 2 
Netzwerkbuchsen einbauen, kann die dann aber nicht getrennt voneinander 
an unterschiedlichen Ethernet-Segmenten betreiben. Auch die 
Geschwindigkeit ist für beide zusammen auf Gigabit beschränkt.

Daher war es für die wohl besser beim vorhandenen Formfaktor zu bleiben 
und diejenigen, die das brauchen, für ein paar Euro einen externen 
Switch anschließen zu lassen.

> und wieso auch die SATA
> Schnittstelle nicht rausgeführt wurde bleibt auch ein Rätsel.

Das Ding ist halt nicht als NAS konzipiert, da gibt es bessere Varianten 
für. Mit dem integrierten 16 GB eMMC kommst Du im normalen Betrieb als 
nicht-NAS recht weit, für alles andere gibt es die Micro-SD-Karte oder 
einen Fileserver im Netzwerk

von Tek (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Man schließt die Stromversorgung in dem Fall wohl besser nicht über
> USB-C an, sondern einfach über die dedizierte Stromversorgungsbuchse
> daneben.
Ist das nicht der Serial Debug Anschluss?
Auf den Steckerleisten ist noch VDD drauf bin aber nicht sicher ob das 
nicht nach dem Spannungsregler ist.

Gerd E. schrieb:
> ne, leider nicht ganz. Er hat eine Netzwerkkarte (MAC) und einen
> internen Switch mit 2 PHYs. Man könnte also theoretisch 2
> Netzwerkbuchsen einbauen, kann die dann aber nicht getrennt voneinander
> an unterschiedlichen Ethernet-Segmenten betreiben. Auch die
> Geschwindigkeit ist für beide zusammen auf Gigabit beschränkt.

Ah ok.
1
 2-port gigabit ethernet (GMAC)
bei den Features hatte ich als 2 getrennte verstanden.

von Gerd E. (robberknight)


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Tek schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> Man schließt die Stromversorgung in dem Fall wohl besser nicht über
>> USB-C an, sondern einfach über die dedizierte Stromversorgungsbuchse
>> daneben.
> Ist das nicht der Serial Debug Anschluss?
> Auf den Steckerleisten ist noch VDD drauf bin aber nicht sicher ob das
> nicht nach dem Spannungsregler ist.

sorry, da war ich nicht präzise genug:

die dedizierten Stromversorgungspins vom Anschluss P9. Das sind Pins 5 
und 6.

Das SRM enthält diesen Teil wohl momentan noch nicht, aber mit dem 
Schaltplan wird es klar: Netz VDD_CAPE_5V. Das geht dann über die 
Verpolungsschutzdiode D82 auf VDD_5V, sowie zur Erkennung über Q19 auf 
H5V. Der PMIC verwendet VDD_5V als Input und erzeugt den ganzen Rest 
daraus.

von Daniel (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> ne, leider nicht ganz. Er hat eine Netzwerkkarte (MAC) und einen
> internen Switch mit 2 PHYs. Man könnte also theoretisch 2
> Netzwerkbuchsen einbauen, kann die dann aber nicht getrennt voneinander
> an unterschiedlichen Ethernet-Segmenten betreiben.

Wenn das wie beim CPSW im AM335x ist, kann man die Ports in 
unterschiedlichen Ethernet Segmenten betreiben, wenn man ihnen VLAN Tags 
zuweist. Der Controller hatte auch einen Modus in dem er das Port Tag in 
einem speziellen Header vor das Paket geklatscht hat. Ich bin mir nicht 
sicher, aber evtl. kann man dadurch auch Pakete wrappen, die schon ein 
VLAN Tag haben.

von Gerd E. (robberknight)


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Daniel schrieb:
> Wenn das wie beim CPSW im AM335x ist, kann man die Ports in
> unterschiedlichen Ethernet Segmenten betreiben, wenn man ihnen VLAN Tags
> zuweist.

Ja, dann kannst Du aber nur Pakete ohne VLAN-Tags, oder welche mit 
jeweils einem unterschiedlichen Tag pro Segment empfangen/senden. 
Mehrere VLAN-Tags pro Segment oder sogar die selben auf beiden Segmenten 
geht damit nicht.

> Der Controller hatte auch einen Modus in dem er das Port Tag in
> einem speziellen Header vor das Paket geklatscht hat. Ich bin mir nicht
> sicher, aber evtl. kann man dadurch auch Pakete wrappen, die schon ein
> VLAN Tag haben.

Beim AM335x hab ich das mal versucht und nicht geschafft. Auch gibt es 
dafür im Upstream-Kernel keinerlei Support, man muss da immer patchen 
und teilweise komplett eigenen Code schreiben.

Wäre schön wenn TI da mal einen Treiber auf Basis der 
Switchdev-Architektur schreiben und upstream bringen würde.

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