Hi, hab im Nachlass schwarzes Fett in einer Tube gefunden, weiß leider nichts Näheres zu diesem Fett, als dass Molybdän darauf steht und die www-Suche ist auch nicht sehr erhellend. Kann mir ein Spezialist typische Einsatzgebiete für Moly-Fett nennen?
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Als Schmiermittel immer da gut wo es sehr warm werden kann. Getriebe an Kranen Winden Bei Schneckengetrieben / Aufzügen.. the Raccoon
Typische Alltagsanwendung sind die Gleichlaufgelenke an den Antriebswellen von PKW. So eine (unbeschriftete) Tube liegt jeder Achsmanschette oder Austausch-Antriebswelle dabei. Sehr wahrscheinlich, dass es daher stammt.
Fett schrieb: > die > www-Suche ist auch nicht sehr erhellend. schon mal hier die Anwendungsbeispiele angesehen? https://de.wikipedia.org/wiki/Molybd%C3%A4n(IV)-sulfid
Ist Hochtemperaturfett. Wurde bei uns z.B. im Elektromotorenbau (Schifffahrt) für die Wälzlagerschmierung eingesetzt. Wurde vom GL vorgeschrieben.
Fettleber schrieb: > Ist Hochtemperaturfett. Kein Fett im eigentlichen Sinn. Es rutschen nur winzig kleine Blättchen aufeinander ab.
Gerhard schrieb: > Typische Alltagsanwendung sind die Gleichlaufgelenke an den > Antriebswellen von PKW. Ja. Oder andere hoch belastbare Gleitreibungs-Fälle.
Selbst wenn der mineralische Anteil des Fettes verbrennt, schmiert das MoS2 noch. Es gab mal MoS2 Suspension, als Benzinzusatz, damit haste aus nem Trabbi ne echte "Rennpappe" gemacht :-)
Schneller fuhr der sicher nicht, aber er hat von innen die Simmerringe an der Kurbelwelle geschmiert. Quietschten dann nicht mehr. Ich hatte da Spray.
michael_ schrieb: > Schneller fuhr der sicher nicht Von wegen! Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-)
Oerlikon saut seine FlaK damit ein, zumindest früher die Gepardleute. Arno
Gerald B. schrieb: > Selbst wenn der mineralische Anteil des Fettes verbrennt, schmiert das > MoS2 noch. Ja, früher nannte man sowas "Schmierung mit Notlaufeigenschaften".
Wird auch für Gleitschienen und als Festfressschutz verwendet. Früher hat man da auch gerne was von ins Getriebe getan, dann waren hakelige Schaltungen danach leichtgängig. Heute würde ich das nicht machen, da die Öle sich deutlich weiter entwickelt haben und ein Ölwechsel dann sicher besser ist.
Gerald B. schrieb: > Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende > rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest > bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen > lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-) Klingt interessant, was Du zum MoS2-Spritzusatz berichtet hast. Gibt es den noch? Oder weißt Du, wie viel MoS2 dabei dem Sprit zugesetzt wurde? Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so: Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere Drehzahl. ;)
Steht doch drauf, es ist ein Schmierstoff. Die höhere Leistung kommt wo anders her.
Gerald B. schrieb: > michael_ schrieb: >> Schneller fuhr der sicher nicht > > Von wegen! Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende > rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest > bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen > lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-) Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen 26 heraus holen, allerdings geht dann die Drehmomentkurve von einer eher flachen auf eine Spitze kurve mit deutlichem Maximum über..und genau das ist der Grund warum man solche Motoren ständig bei hohen Drehzahlen halten muß, die laufen im Standgas nicht mehr vernünftig und haben kein Drehmoment. Schon das Anfahren schafft dann ein "gewöhnlicher" Trabant Fahrer nicht mehr. Gruß, Holm
Fett schrieb: > > Kann mir ein Spezialist typische Einsatzgebiete für Moly-Fett nennen? Unentfernbare Verschmutzung heller Textilien.
Holm T. schrieb: > Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen > 26 heraus holen, Nochmal, aber nicht mit Mo-Schmiermittel. Es hilft höchstens, die höhere Leistung auszuhalten. Wunder gibt es nicht.
michael_ schrieb: > Holm T. schrieb: >> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen >> 26 heraus holen, > > Nochmal, aber nicht mit Mo-Schmiermittel. > Es hilft höchstens, die höhere Leistung auszuhalten. > Wunder gibt es nicht. Vielleicht solltest du etwas mehr lesen um die Zusammenhänge zu sehen und zu verstehen? Holm T. schrieb: > Gerald B. schrieb: >> michael_ schrieb: >>> Schneller fuhr der sicher nicht >> >> Von wegen! Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende >> rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest >> bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen >> lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-) > > Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen > 26 heraus holen,
L. H. schrieb: > > Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so: > Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere > Drehzahl. ;) Da wurden wohl Leerlauf und Schubbetrieb verwechselt.
Holm T. schrieb: > Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen > 26 heraus holen, allerdings geht dann die Drehmomentkurve von einer eher > flachen auf eine Spitze kurve mit deutlichem Maximum über..und genau das > ist der Grund warum man solche Motoren ständig bei hohen Drehzahlen > halten muß, die laufen im Standgas nicht mehr vernünftig und haben kein > Drehmoment. > Schon das Anfahren schafft dann ein "gewöhnlicher" Trabant Fahrer nicht > mehr. Das erinnert mich an die offenen 50 ccm-Kleinkrafträder der Siebziger und Achtziger Jahre in der "Westzone". Die liefen locker 100 km/h mit ihren 8 PS aus 10000 Umdrehungen pro Minute.
Antoni Stolenkov schrieb: > J. S. schrieb: >> Was ist der Vorteil gegenüber Graphit? > > Daß es dasselbe ist. Blödsinn. Molydändisulfid ist kein Graphit. Der Vorteil ist die höhere Wärmebeständigkeit gegenüber Graphit. Das wäre bei den o.g. Anwendung längst verbrannt.
michael_ schrieb: > Holm T. schrieb: >> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen >> 26 heraus holen, > > Nochmal, aber nicht mit Mo-Schmiermittel. > Es hilft höchstens, die höhere Leistung auszuhalten. > Wunder gibt es nicht. Achwas. Es gibt doch leistungssteigernder Zündkerzen (10% Leistung), leistungssteigernder Luftfilter (10-15%), sicher gibts auch leistungssteigerndes Motorenöl, evtl. mit Molybdändisulfid? Wenn man dann noch leistungssteigernden Sprit verwendet (E100?) klappts dann sicher... Gruß, Holm
Richard H. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen >> 26 heraus holen, allerdings geht dann die Drehmomentkurve von einer eher >> flachen auf eine Spitze kurve mit deutlichem Maximum über..und genau das >> ist der Grund warum man solche Motoren ständig bei hohen Drehzahlen >> halten muß, die laufen im Standgas nicht mehr vernünftig und haben kein >> Drehmoment. >> Schon das Anfahren schafft dann ein "gewöhnlicher" Trabant Fahrer nicht >> mehr. > > Das erinnert mich an die offenen 50 ccm-Kleinkrafträder der Siebziger > und Achtziger Jahre in der "Westzone". Die liefen locker 100 km/h mit > ihren 8 PS aus 10000 Umdrehungen pro Minute. ..unterscheidet sich nicht von "aufgemachten Simsons" in der Ostzone..Geographie und Besatzungszonen scheinen nicht viel damit zu tun zu haben. Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein.. Es gab zu DDR Zeiten "Tourenwagen" Rennklassen für den Trabbi, da waren die 65-70PS der übliche Leistungsschnitt. "Straßentauglich" ist das, wie schon geschrieben, eher nicht. der 600ccm Trabant Zweitakter geht auf einen 500ccm DKW Motorradrennmotor zurück und hat den asymmetrischen doppelten Einlaßdrehschieber von diesem geerbt. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > > Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen > "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach > der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein.. > Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem Schild zu fahren. Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es womöglich anders aus.
Percy N. schrieb: > Holm T. schrieb: >> >> Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen >> "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach >> der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein.. >> > Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem > Schild zu fahren. Und "kleinem Mopedführerschein"... > Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es > womöglich anders aus. So ist es. Deswegen sind die Dinger mittlerweile wieder heiss begehrt und die Preise haben ordentlich angezogen. Und gut eingestellt und halbwegs neuem Kolben laufen die auch (gemessene) 65-70km/h. Der Abstand zu den 45km/h der neueren Roller ist schon deutlich. Dazu sind die Dinger durchaus robust und wartungsfreundlich. Mir gefiel damals außerdem die Schwalbenform :-)
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Percy N. schrieb: > L. H. schrieb: >> >> Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so: >> Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere >> Drehzahl. ;) > > Da wurden wohl Leerlauf und Schubbetrieb verwechselt. Könnte so sein. Im Zusammenhang mit frisierten Motoren (incl. MoS2-Zusatz im Sprit) schien es mir aber unlogisch zu sein, daß sie im Leerlauf keinen Sprit mehr bekommen bzw. nicht mehr richtig geschmiert werden könnten. Weil die Leerlaufdrehzahl - auch bei frisierten Motoren - jedenfalls so eingestellt ist/wird, daß der Motor aus jedem Betriebszustand ohne Gasgebung auf sie zurückfällt, ohne dabei "abzusterben". ;)
Percy N. schrieb: > Holm T. schrieb: >> >> Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen >> "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach >> der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein.. >> > Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem > Schild zu fahren. > Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es > womöglich anders aus. Möglicherweise. Allerdings hätte sich die von mir erlebte "Qualität" dieser Gefährte in der Zwischenzeit wohl von selbst aufgelöst. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: >> Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem >> Schild zu fahren. >> Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es >> womöglich anders aus. > > Möglicherweise. Ziemlich sicher sogar. Bei allen Gesprächen mit anderen Simsonfahrern war das der wichtigste Grund für die Anschaffung. > Allerdings hätte sich die von mir erlebte "Qualität" dieser Gefährte in > der Zwischenzeit wohl von selbst aufgelöst. Die Zündapp und Hercules aus deutscher Produktion desselben Zeitraumes fahren durchaus auch noch und gehören auch hier noch zum Straßenbild. Als die Marken dann übernommen wurden, gab es allerdings nur noch Schrott. Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und Konkurrenzprodukte eben kaum :-)
Chris D. schrieb: [..] > > Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen > herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und > Konkurrenzprodukte eben kaum :-) SR-1,SR2,KR-50,Spatz,Star,Habicht,(Sperber), S50,S51,S70 SR-50 ..sind die Konkurrenzprodukte aus eigenem Hause zur Schwalbe (KR-54). Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS. Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang. Nach dem ich mit eigenen Augen gesehen habe das die "Telegabeln" dieses Vorkommnisses aus 2 ineinander gleitenden (nicht verschweißten) gefalzten Rohren mit einem Stück PVC-Schlauch als "Gleitlager" bestanden, habe ich so ein Viech nie wieder angefaßt. Es war problemlos möglich das Vorderrad zwische nDire Beine zu nehmen und die Gabel durch Drehen am Lenker in sich zu verwinden...das bleib dann auch gleich so. Es ist durchaus möglich das Du Qualitäten "deutscher Wertarbeit" aus der Westzone kennst die mir hier noch nicht über den Weg gelaufen sind, allerdings hatte das was mir über den Weg lief eine Anmutung von fahrender Fischbüchse verglichen mit einer Simson. Letzteres erklärt auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität" solcherart Gehhilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind, man kannte Besseres. BTW 45 vs. 60Kmh: Die Simson Moppeds waren Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch und es gehörte sich nicht mit so einem Schleifer den fließenden Verkehr aufzuhalten. Ich erinnere mich an einen Test mit einem S50 und einer 250er Sport AWO (250ccm, 4 Takter mit 16 PS) bei dem es die AWO nicht schaffte dem S50 im Stadtverkehr davon zu fahren, an der Ampel war das Moped schneller weg. (AWO ist heute absoluter Kult). Welcher Teufel West-Politiker geritten hat 45 oder gar 25 km/h als Höchstgeschwindigkeit für solche Teile festzulegen sieht man heute zu Tage. Früher war man froh glatte Straßen zu haben, heute werden extra inverse Schlaglöcher plaziert um den Abgasaustoß und die Lärmbelastung durch KFZ in Wohngebieten möglichst hoch zu halten, der Grund aus dem man auch den Bau von Umgehungsstraßen torpediert. Das Gesundheitswesen will ja was zu tun haben ..aus dem selben Grund gibts so viele Krankenkassen... Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und > Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS. > Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang. Hier irrst du aber. Die waren nicht so laut. Die "Zwiebacksäge" war das Mustang. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/jawa-golden-sport-mustang/1217837215-305-9367 Die hörte man schon meilenweit mit ihrem Gejaule. Wahrscheinlich fallen die auch unter die Regelung. Ersatzteile werden da auch neu gefertigt.
Holm T. schrieb: > Chris D. schrieb: > [..] >> >> Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen >> herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und >> Konkurrenzprodukte eben kaum :-) > > SR-1,SR2,KR-50,Spatz,Star,Habicht,(Sperber), S50,S51,S70 SR-50 ..sind > die Konkurrenzprodukte aus eigenem Hause zur Schwalbe (KR-54). (Du meinst vermutlich KR-51) Eben. Ich schrieb ja: alles Simmen. Für die auf 50km/h eingebremste S53 mit Zulassung nach 1990 interessierte sich dann kaum noch einer und so findet man diese auch nur sehr selten. > Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und > Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS. > Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang. > > Nach dem ich mit eigenen Augen gesehen habe das die "Telegabeln" dieses > Vorkommnisses aus 2 ineinander gleitenden (nicht verschweißten) > gefalzten Rohren mit einem Stück PVC-Schlauch als "Gleitlager" > bestanden, habe ich so ein Viech nie wieder angefaßt. Ja, das hab ich oft gehört: Jawa wollte schon damals wohl niemand haben :-) > Es ist durchaus möglich das Du Qualitäten "deutscher Wertarbeit" aus der > Westzone kennst die mir hier noch nicht über den Weg gelaufen sind, > allerdings hatte das was mir über den Weg lief eine Anmutung von > fahrender Konservendose verglichen mit einer Simson. > Letzteres erklärt > auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität" > solcherart Gehilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind. Wenn man ehrlich ist, sind weder Schwalben noch die S51 "Gefährte der Schönheit". Ganz schlimm ist mMn der Habicht. Die älteren Zündapp und Vespen hatten schon deutlich mehr Eleganz. Aber ich mag sie halt trotzdem, die Simmen :-) Der wichtigste Grund ist aber für die meisten, dass die 60 fahren dürfen (wobei das bei Schwalben mit diesen "Bremsen" wirklich gewagt ist). Zu den geringeren Stückzahlen im Westen muss man auch sagen, dass dort die Mofa/Moped/Mokick-Welle eher den 70er zuzuordnen ist. Als ich in dem entsprechenden Alter (Mitte der 80er) war, fuhr kaum noch jemand Moped, wenn überhaupt, dann eher 80er ab 16. Meist wurde in dem Alter aber schon für's erste Auto gespart. Haltbarer oder technisch ausgereifter als die Zündapps und Vespen derselben Zeit finde ich die Schwalben jetzt nicht. Alle hatten/haben ihre Macken und Konstruktionsfehler. Aber dafür ist/war man ja Bastler :-)
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michael_ schrieb: > Holm T. schrieb: >> Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und >> Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS. >> Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang. > > Hier irrst du aber. Die waren nicht so laut. > Die "Zwiebacksäge" war das Mustang. > > https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/jawa-golden-sport-mustang/1217837215-305-9367 > > Die hörte man schon meilenweit mit ihrem Gejaule. > Wahrscheinlich fallen die auch unter die Regelung. > Ersatzteile werden da auch neu gefertigt. Irre ich mich da? Wahnsinn, und das trotz der Tatsache das die Jawa50 identisch mit dem "Mustang" ist und das Jawa21 und auch Jawa50 den selben Motor inklusive Auspuff haben.. Nasowas. Gruß, Holm
Chris D. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Chris D. schrieb: >> [..] >>> >>> Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen >>> herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und >>> Konkurrenzprodukte eben kaum :-) >> >> SR-1,SR2,KR-50,Spatz,Star,Habicht,(Sperber), S50,S51,S70 SR-50 ..sind >> die Konkurrenzprodukte aus eigenem Hause zur Schwalbe (KR-54). > > (Du meinst vermutlich KR-51) Ja, ich habe den Text zwar ein paar mal korrigiert, aber den Fipptehler habe ich übersehen. > > Eben. Ich schrieb ja: alles Simmen. Für die auf 50km/h eingebremste S53 > mit Zulassung nach 1990 interessierte sich dann kaum noch einer und so > findet man diese auch nur sehr selten. Die sah zudem auch noch häßlich aus mit ihren Plastikkotflügeln. > >> Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und >> Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS. >> Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang. >> >> Nach dem ich mit eigenen Augen gesehen habe das die "Telegabeln" dieses >> Vorkommnisses aus 2 ineinander gleitenden (nicht verschweißten) >> gefalzten Rohren mit einem Stück PVC-Schlauch als "Gleitlager" >> bestanden, habe ich so ein Viech nie wieder angefaßt. > > Ja, das hab ich oft gehört: Jawa wollte schon damals wohl niemand haben > :-) > >> Es ist durchaus möglich das Du Qualitäten "deutscher Wertarbeit" aus der >> Westzone kennst die mir hier noch nicht über den Weg gelaufen sind, >> allerdings hatte das was mir über den Weg lief eine Anmutung von >> fahrender Konservendose verglichen mit einer Simson. > >> Letzteres erklärt >> auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität" >> solcherart Gehilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind. > > Wenn man ehrlich ist, sind weder Schwalben noch die S51 "Gefährte der > Schönheit". Ganz schlimm ist mMn der Habicht. Die älteren Zündapp und > Vespen hatten schon deutlich mehr Eleganz. Was unterscheidet den Star und den Habicht Deiner Meinung nach im Design? Vor dem Produktionsbeginn der S50 waren die sehr sehr verbreitet. der Habicht hatte ein 4 Gang Getriebe, einen größeren Tank und ne verlängerte Sitzbank, das waren schon alle Unterschiede zum Star und der Habicht war bis auf den Motor (und Ansaugdämpfer) identisch zum Sperber. Design? Ich will meinen alten SR-2 wieder haben!! Hier fehlen die Abdeckbleche am Vergaser: https://farm4.static.flickr.com/3389/3505208198_42acddeec0_b.jpg An meinem Motor stand übrigens noch nicht "Simson", sondern "Rheinmetall", an der Dichtfläche des Zylinderkopfes fehlten 0,2mm, damit ging das Ding mit mir Fettkloß über 60...(mit Zweiganggetriebe). > > Aber ich mag sie halt trotzdem, die Simmen :-) > > Der wichtigste Grund ist aber für die meisten, dass die 60 fahren dürfen > (wobei das bei Schwalben mit diesen "Bremsen" wirklich gewagt ist). Die Bremsen haben sich von Star über Schwalbe Habicht und Sperber bis zum S51 nicht verändert. Beim S70 weiß ich das nicht, war aber schon beim ersten Mal als Du mir das um die Ohren gehauen hast der Meinung das Du Unfug erzählst. Die Bremsen waren in Ordnung, allerdings gab es später Asbestfreie Bremsbeläge.. Wenn Du die Bremsen der Simmen für unmöglich hältst, erzähle doch mal was über die der Jawa.. > > Zu den geringeren Stückzahlen im Westen muss man auch sagen, dass dort > die Mofa/Moped/Mokick-Welle eher den 70er zuzuordnen ist. Als ich in dem > entsprechenden Alter (Mitte der 80er) war, fuhr kaum noch jemand Moped, > wenn überhaupt, dann eher 80er ab 16. Meist wurde in dem Alter aber > schon für's erste Auto gespart. Führerschein für 50er habe ich mit 14 gemacht, für Motorräder bis 150ccm mit 16, der war dann automatisch ab 18 nach oben offen. Heute macht man Probebetrieb fürs Mopped mit 15..dann bis 45 km/h (OMG). Ab 16 hatte ich ne ES150/2, später eine 175er die auf wundersame Weise zu einem 250er Topf kam, danach ne TS250 (umbau auf /1) bis zur Wende ..dann aber schon mit EM250 Motor, danach Neuaufbau einer Schrott GS750D und bis heute eine GS1000E. > > Haltbarer oder technisch ausgereifter als die Zündapps und Vespen > derselben Zeit finde ich die Schwalben jetzt nicht. Alle hatten/haben > ihre Macken und Konstruktionsfehler. Aber dafür ist/war man ja Bastler > :-) "Vespen" und "Zündapps" nerven mich von Motorengeräusch genauso wie damals die Jawa 50 aka Mustang. Von was ich sprach war nicht die Haltbarkeit oder Ausgereiftheit sondern die Anmutung des Gefährts: Fischbüchse auf Rädern. Simmen waren alltagstauglich, Millionen fuhren damit Sommer wie Winter in der DDR zur Arbeit (ich mit der 250er auch bei 22° Nassen). Das traue ich den Westbüchsen nicht zu, auch einer Vespa nicht. Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht. Gruß, Holm
Beitrag #5988934 wurde von einem Moderator gelöscht.
Matazickl schrieb im Beitrag #5988934: > Holm T. schrieb: > >> Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben >> versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht. > > Darum hieß es ja auch: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" > > :) > > Die Jawa Mustang hatte auch den schönen Beinamen: Indianer-Fahrrad ja, ..wegen "Mustang" halt. Im DDR Fernsehen gabs sogar mal Werbung für den Bock, da waren irgendwelche Truppenteile zu sehen die damit durchs Gelände hämmerten (bei dem Fahrwerk!!) ..man hatte sich aber verkniffen den Spot mit dem Originalsound der Zwiebacksäge zu hinterlegen, da lief irgendwas Großvolumiges... Ansonsten erinnere ich mich noch an die Aussage "sportlich und leistungsstark" :-) Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Es gibt doch leistungssteigernder Zündkerzen (10% Leistung), > leistungssteigernder Luftfilter (10-15%), sicher gibts auch > leistungssteigerndes Motorenöl, evtl. mit Molybdändisulfid? > Wenn man dann noch leistungssteigernden Sprit verwendet (E100?) > klappts dann sicher... Man braucht noch die leistungsteigernden Magneten an der Benzinleitung, die den "Fluss stabilisieren" sollen.
Holm vermutete: > sicher gibts auch > leistungssteigerndes Motorenöl, evtl. mit Molybdändisulfid? Ja, gibt es. Von Liqui Moly als 10W40 https://shop.liqui-moly.de/mos2-leichtlauf-10w-40-3.html Sehr schmackhaft und bekömmlich! Hat meinem vorhergehenden Auto zu 256TKm verholfen, bever ich es in Zahlung gab. Läuft mit anderem Fahrer nach 19 Jahren immer noch.
Holm T. schrieb: > Letzteres erklärt > auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität" > solcherart Gehhilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind, man > kannte Besseres. Njet. Diese Westmoppeds waren nach der "Wende" im Osten nicht anzutreffen, weil sie es zu diesem Zeitpunkt im Westen auch schon kaum noch waren. Oder anders ausgedrückt: es gab kaum noch welche. Und was noch produziert wurde, hat kaum jemanden interessiert. Aber nicht wegen Qualität nicht, sondern wegen Mode.
Molyp Dähn schrieb: > Blödsinn Gabs da nich auch was mit Graphit? Was ist, außer der Temperatur, der Vorteil gegenüber Graphit?
L. H. schrieb: > Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so: > Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere > Drehzahl. ;) Ja schon, aber Du hast doch bestimmt auch schonmal mit dem Motor gebremst. :-b
Achim B. schrieb: > > Oder anders ausgedrückt: es gab kaum noch welche. Und was noch > produziert wurde, hat kaum jemanden interessiert. Aber nicht wegen > Qualität nicht, sondern wegen Mode. Kommt darauf an, was man darunter versteht. Spätestens an 1968 konnte man sich mit zB einer Vespa nirgends sehen lassen, wenn einem sein Ruf etwas wert war. Dabei waren die Dinger recht flott, wenn man damit umgehen konnte. Aber der Untergang der westlichen Drossel-50er hatte zwei Gründe: zum einen die Demographie - Geburtsjahrgänge ab 1963 hatten quasi nicht stattgefunden, so dass es kaum noch einen Markt für Neufahrzeuge gab. Und spätestens ab 18 wollte die keiner mehr fahren, weil die kaum schneller als 40 liefen. Und im Unterhalt war der 2 CV oder der R4 deutlich erträglicher als ein Kleinkraftrad; diese Karren konkurrierten dann mit altersschwachen 125ern, die wirtschaftlich kaum ins Gewicht fielen. Hätte man damals mit kleinem Kennzeichen 60 fahren dürfen, dann hätte es auch im Westen entsprechende Fahrzeuge gegeben; die Nachfrage hätte es zumindest in den Städten gegeben. Ob es sinnvoll gewesen wäre, Halbwüchsigen auf dem Höhepunkt ihrer Sturm- und Drangzeit zulassungsfreie Fahrzeuge zu überlassen, die ohne regelmäßige technische Überprüfung die nächsten Jahrzehnte mit 60 durch die Gegend kariolen, ist eine andere Frage. Ich bon seit vierzig Jahren dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben, verstehe aber die Bedenken wegen der zu gewärtigenden technischen Vernachlässigung. Und das gilt auch hier und heute für die 60er Mopeds aus der DDR; die tw ab Werk schon fragwürdigen Bremsen waren oben ja schon erwähnt worden.
Antoni Stolenkov schrieb: > Gabs da nich auch was mit Graphit? Was ist, außer der Temperatur, der > Vorteil gegenüber Graphit? Geheimtipp in den sechzigern war Rizinusöl als Zusatz zum Sprit. Geheimwaffe für mehr Leistung die man sofort roch. Dachten welche. Aber wenn die Karre genauso roch wie ein Rennmotorrad von 1930, schneller führ es trotzdem nicht. In den Rennmotorrädern hatte das eine andere Funktion. Vielleicht bessere Schmierung wie Molybden.
Percy N. schrieb: > Ich bon seit vierzig Jahren > dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben, War das nicht in Westdeutschland auch erst 50? Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt worden?
Antoni Stolenkov schrieb: > Was ist, außer der Temperatur, der > Vorteil gegenüber Graphit? Bei Mo habe ich nie erlebt, daß sich Fäden zwischen den Elektroden der Zündkerzen gebildet haben.
michael_ schrieb: > War das nicht in Westdeutschland auch erst 50? > Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt > worden? In Deutschland waren ursprünglich Mofa mit 25km/h führerscheinfrei und Moped mit Führerschein Klasse 5 und 40 km/h vorhanden. Für Beide maximal 50 ccm Hubraum. 50 km/h könnte es in Österreich gegeben haben. In der DDR waren 50 ccm mit 60 km/h zugelassen. Eine Anhebung hat es durch die EU gegeben, Moped mit 45 km/h und neuen Führerscheinklassen, wo mir der Durchblick des Chaos fehlt. Ich hasse dieses komische Möchtegernlexikon, aber ausnahmsweise hat es mal eine sinnvolle Historie: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinkraftrad
Michael B. schrieb: > Bei Mo habe ich nie erlebt, daß sich Fäden zwischen den Elektroden der > Zündkerzen gebildet haben. Der angebliche Bleifaden in der Zündkerze tritt mit ordentlichem Zweitaktöl generell nicht auf, dafür braucht man keinen Montag.
Antoni Stolenkov schrieb: > L. H. schrieb: >> Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so: >> Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere >> Drehzahl. ;) > > Ja schon, aber Du hast doch bestimmt auch schonmal mit dem Motor > gebremst. :-b Auch dann bekommt ein Sauger noch Sprit.
Unglaublich, wie sich so ein Beitrag zum Zweitakt Spezial entwickeln kann. Wir hatten damals in Essen einen Typen, Kreidler hat seinen Auspuff später einfach abgekupfert, die Kreidler Flory 3-Gang fürchterlich frisiert. Angeblich hatten sie ihn mit 120 km/h geblitzt. Glaube ich eher nicht, aber schnell waren seine Teile. Hatte mir auch bei meinem Getriebe geholfen. Der war echt ein begnadeter Schrauben. Allerdings haben sie ihn weg gesperrt. Ob wegen der Frisiererei oder eher wegen der "Ersatzteilbeschaffung", das entzieht sich meinem Wissen. Soll 2 Jahre Jugendknast bekommen haben. Denke eher, dass das an der Beschaffung lag. Aber meine Kreidler Florett lief auch 100 laut Tacho. War aber keine offene. Die offenen konntest du, mit genügend Geld, ordentlich frisieren. Ein Klassenkamerad hatte einen anderen Vergaser und sicher auch noch ein paar andere Sachen. Der hat sich mit 250ccm Moppeds Rennen geliefert. Das Teil war irre schnell. Was ich damit sagen will, die Zweitakter konnte man schon richtig schnell machen. Allerdings auch mit viel Anlauf.
michael_ schrieb: > Percy N. schrieb: >> Ich bon seit vierzig Jahren >> dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben, > > War das nicht in Westdeutschland auch erst 50? > Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt > worden? Nein, das waren 40. Und dieses Tempi galt für Mopeds (Fahrräder mit Hilfsmotor) wie auch für Mokicks (gedrosselte Kleinkrafträder). Fahrräder mit Hilfsmotor waren btw zunächst tatsächlich solche; sie hatten zB einen kleinen Motor, der auf der Vorderradgabel montiert war uud über ein Reibrad über die Lauffläche das Vorderrad antrieb, etwa Velo Solex (klein, schwarz, hässlich. Bei Regen ging kaum noch etwas. Einer meiner Ausbilder ist angeblich als Student mit so einem Gerät bei Schnee über die Alpen nach Italien gefahren ...). Zu Zeiten, als der normale Pkw 30 Sekunden von 0 bis 50 gebraucht hat, mag das Limit con 40 nicht weiter gestört haben. Spätestens seit 1960 war dieses Limit aber nicht nur eine Spaßbremse, sondern von Jahr zu Jahr gefährlicher. Seit 1998 gilt EU-weit max 45, nachdem zwischendurch ganz kurz tatsächlich Tempo 50 erlaubt gewesen war. Über letzteres wissen aber vermutlich ex DDR Bürger sowie jüngere Zeitgenossen besser Bescheid. Mich hat es nicht betroffen, da auf westdeutschen Straßen damals allenfalls Mofas unterwegs waren. Roller als Alltagsfahrzeug aller Altersklassen sind eine recht junge Erscheinung, jedenfalls nach Überwindung der Nachkriegszeit, wo man sich über jedes Fahrzeug freuen konnte.
Holm T. schrieb: > > Es gab zu DDR Zeiten "Tourenwagen" Rennklassen für den Trabbi, da waren > die 65-70PS der übliche Leistungsschnitt. So richtig exorbitant ist das auch noch nicht. In den frühen 70ern gab es eine Harley-Davidson GP 250 (eigentlich eine umgespritzte Aermacchi), die aus einem Viertelliter Hubraum 55 bis 58 PS herausholten. Alltagstauglich dürften die eher nicht gewesen sein.
Meinen Lappen Klasse 5 habe ich Anfang der 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Schule gemacht. (Ja, ich bin mal zur Schule gegangen!) Hat, wenn ich mich recht erinnere, 3,50 Mark (West) gekostet. Ein dazu passendes Fahrzeug hatte ich aber nie. Hat mich nicht interessiert.
Wird jetzt doch arg OT: Holm T. schrieb: > Was unterscheidet den Star und den Habicht Deiner Meinung nach im > Design? Beide sind furchtbar ;-) Dabei gab es Anfang der 70er sehr schöne Prototypen von Simson. Wurden wegen Materialmangel leider nie gebaut. Dazu kommen natürlich noch die schlechten Lacke und Farbtöne, die die Fahrzeuge nicht gerade aufwerten. Der Vorarbeiter, der damals (2002?) die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete, meinte, dass das an Farben lackiert wurde, was da war. Man mischte so an, dass es halbwegs passte. Dementsprechend unterschiedlich waren die einzelnen Farbtöne an verschiedenen Fahrzeugen. So sehr ich meine Schwalbe mag, aber das originale Saharabraun ging gar nicht. Gerade die schönen gekrümmten Oberflächen der Schwalbe verlangen doch nach einem schönen Metallic-, oder Perlmutteffekt. Jetzt sieht sie schick aus und ist ein echter Hingucker :-) >> Der wichtigste Grund ist aber für die meisten, dass die 60 fahren dürfen >> (wobei das bei Schwalben mit diesen "Bremsen" wirklich gewagt ist). > > Die Bremsen haben sich von Star über Schwalbe Habicht und Sperber bis > zum S51 nicht verändert. Eben. Zusätzlich ist die Vorderradaufhängung bei der Schwalbe "suboptimal" - muss man kennen und lieben. Eine S51 fährt sich auch ganz anders. > Beim S70 weiß ich das nicht, war aber schon > beim ersten Mal als Du mir das um die Ohren gehauen hast der Meinung das > Du Unfug erzählst. > Die Bremsen waren in Ordnung, allerdings gab es später Asbestfreie > Bremsbeläge.. In Kombination mit der Schwinge sind sie grausam, ob Asbest oder anderes Zeug (anfangs hatten meine noch Asbestbeläge). > Wenn Du die Bremsen der Simmen für unmöglich hältst, erzähle doch mal > was über die der Jawa.. Darüber kann ich nichts sagen - ich bin die nie gefahren. Aber ich erahne die Brems"leistung" ;-) Sehr gut finde ich bei der Schwalbe die Motoraufhängung in der Mitte. Das ist deutlich besser als bei den Italienern und viel wartungsfreundlicher. Dafür sehen die "Vespatypen" natürlich filigraner aus. > Simmen waren alltagstauglich, Millionen fuhren damit Sommer wie Winter > in der DDR zur Arbeit (ich mit der 250er auch bei 22° Nassen). Das traue > ich den Westbüchsen nicht zu, auch einer Vespa nicht. Du kannst gerne die Meinung haben, aber hier fuhren in den 70ern ebenfalls sehr viele Azubis täglich zur Arbeit etc., auch Sommer wie Winter. Die Mopeds waren natürlich genau so alltagstauglich und liessen sich auch so leicht reparieren. Aber hier war für die meisten mit 18 Schluss mit Moped - man wollte ein Auto, konnte sich eine alte, gebrauchte Kiste leisten und vor allem eins kaufen. Wie Achim schrieb, kam dazu, dass die "Moped-Welle" in den 80ern hier stark abebbte. Hauptsächlich fuhren die Dinger dann Studenten. Aber auch das liess dann zum Ende des Studiums hin nach. Heute sehe ich hier nur noch einige Zündapps und Herkules nebst zwei Schwalben und einer S51. Man kennt und grüßt sich :-)
Beitrag #5989553 wurde von einem Moderator gelöscht.
Chris D. schrieb: > Wird jetzt doch arg OT: Ist doch Wurscht. Die Fettfrage ist hinlänglich geklärt, und eure Beiträge über Moppeds sind durchaus lesenswert.
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Chris D. schrieb: > Der Vorarbeiter, der damals (2002?) > die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete 1992!
Matazickl schrieb im Beitrag #5989553: >> Dazu kommen natürlich noch die schlechten Lacke und Farbtöne, die die >> Fahrzeuge nicht gerade aufwerten. Der Vorarbeiter, der damals (2002?) >> die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete, meinte, dass das an >> Farben lackiert wurde, was da war. Man mischte so an, dass es halbwegs >> passte. Dementsprechend unterschiedlich waren die einzelnen Farbtöne an >> verschiedenen Fahrzeugen. > > Dummes Zeug! Ich denke, der Mann wusste, wovon er sprach. Der war dort mehrere Jahrzehnte. > Die Farben waren genormt Sicherlich. Aber eine Norm ist nur ein Stück Papier und wenn lackiert werden muss, aber nicht die Lackkomponenten in entsprechender Menge vorhanden waren, dann wurde offenbar eben ungefähr angemischt. > und es gab Reparaturlack in kleinen Dosen, der > exakt den gleichen Farbton hatte. > Das wäre bei einer wahllosen Mischung gar nicht möglich gewesen. Das kann sein. Allerdings habe ich auf den Treffen keine zwei Schwalben mit demselben originalen Farbton angetroffen. Die Farbtöne haben sich sichtbar unterschieden (auch an den nicht ausgebleichten Stellen). Aber wie auch immer: schön waren die nicht.
michael_ schrieb: > Chris D. schrieb: >> Der Vorarbeiter, der damals (2002?) >> die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete > > 1992! Nein, das war schon 2002 oder 2003 - meine Schwalbe hab ich erst seit 2000 ;-) Da gab es Simson noch, aber das Werk lag in den letzten Zuckungen :-/ Die Kantine war übrigens sehr gut :-)
Ich hab gerade nochmal in den Büchern nachgeschaut. Der schicke Prototyp/die Studie nannte sich "supra" und wurde offenbar 1969 vorgestellt. 2002 sollte es noch einen "Raven" geben, aber das hatte sich dann erledigt.
michael_ schrieb: > Geheimtipp in den sechzigern war Rizinusöl als Zusatz zum Sprit. > Geheimwaffe für mehr Leistung die man sofort roch. ...am "Auspuff" des Fahrers?
michael_ schrieb: > Antoni Stolenkov schrieb: >> Gabs da nich auch was mit Graphit? Was ist, außer der Temperatur, der >> Vorteil gegenüber Graphit? > > Geheimtipp in den sechzigern war Rizinusöl als Zusatz zum Sprit. > Geheimwaffe für mehr Leistung die man sofort roch. > > Dachten welche. > Aber wenn die Karre genauso roch wie ein Rennmotorrad von 1930, > schneller führ es trotzdem nicht. > In den Rennmotorrädern hatte das eine andere Funktion. > Vielleicht bessere Schmierung wie Molybden. ..nein. Rizinusöl ist temperaturstabiler als die allermeisten Mineralöle, hinzu kommt das es sich als einziges brauchbares Öl mit Alkohol mischt. Diese beiden Eigenschaften sind die Ursache für den Einsatz im Rennsport, auch heutige Rennöle enthalten meist noch einen Rizinus Anteil. Gruß, Holm
Percy N. schrieb: [..] > die > tw ab Werk schon fragwürdigen Bremsen waren oben ja schon erwähnt > worden. Plapperst Du nach oder weißt Du was? Es war mit beiden Bremsen (Front und Hinterrad) problemlos möglich die Räder zum Blockieren zu bekommen. Das sind gewöhnliche selbstverstärkende Backenbremsen wie in den meisten Zweirädern verbaut udn vom Durchmesser her müssen die sich auch nicht verstecken. Woher kommt die Urban Legend das die nicht funktioniert hätten? Wenn man freilich die Vorderbremse vernachlässigt und die ungenutzt vergammelt, muß man sich nicht wundern das sie einen im Stich läßt wenn man ihren Service mal benötigt, das ist aber bei jeder Bremse so. Ich verstehe das man sich als Wessi über technische Unzulänglichkeiten von DDR Fahrzeugen köstlich echauffiert *1), aber dann doch bitte z.B. der im Motoraum des Trabbi eingebaute Tank mit nahezu unerreichbarem Benzinhahn, aber nicht die Simson Bremsen, das ist definitiv unzutreffender Blödsinn, den ich bisher nur vom forgeblich fairen Pinguin gehört habe (wundert mich nicht das Dus nachplapperst, auch wenn Du nie so ein Ding unter dem Hintern hattest). *1).. man sollte sich aber darauf gefaßt machen das Nörgelei am Trabant sofort durch lautes Gelächter über die Isetta vom bundesdeutschen "Premiumhersteller" aus dem selben Konstruktionszeitaum beantwortet wird. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Woher kommt die Urban Legend ...das in der DDR alles besser war als in Westdeutschland?
Holm T. schrieb: > Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben > versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht. Das geht prinzipiell mit allen 1-Zylinder 2-Taktern. Man muss die Zündung nur exakt auf OT stellen. Je nachdem, in welche Richtung man den Motor startet, in die dreht er sich dann. Selbst gesehen an einer MZ150-er. Keine Ahnung, welche das genau war, mich haben 2 Räder mit Motor nie wirklich interessiert. Den Führerschein dafür hab ich nie gemacht, weil ich mich damit mit Sicherheit umgebracht hätte. Aber mein Bruder und meine Bekannten damals hatten einige von den Dingern.
Manfred schrieb: > michael_ schrieb: >> War das nicht in Westdeutschland auch erst 50? >> Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt >> worden? > > In Deutschland waren ursprünglich Mofa mit 25km/h führerscheinfrei und > Moped mit Führerschein Klasse 5 und 40 km/h vorhanden. Für Beide maximal > 50 ccm Hubraum. > > 50 km/h könnte es in Österreich gegeben haben. Und zwischen "ursprünglich" und "EU" auch in Deutschland - laut deinem Wikipedia-Link: > Am 1. April 1986 wurde in der Klasse der Kleinkrafträder die > Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 auf 50 km/h angehoben.[29] Dies galt > für Kleinkrafträder, die bis zum 31. Dezember 2001 zugelassen wurden.[30] MfG, Arno
Christian B. schrieb: > Das geht prinzipiell mit allen 1-Zylinder 2-Taktern. Man muss die > Zündung nur exakt auf OT stellen. Je nachdem, in welche Richtung man den > Motor startet, in die dreht er sich dann. Sowas war m.W. im sog. Kabinenroller serienmäßig verbaut. Man ersparte sich dadurch ein Getriebe mit Rückwärtsgang.
Beitrag #5989904 wurde von einem Moderator gelöscht.
Holm T. schrieb: > > Plapperst Du nach oder weißt Du was? Kannst Du noch Texte im Zusammenhang verstehen oder wirst Du schon wieder überfordert? > > Wenn man freilich die Vorderbremse vernachlässigt und die ungenutzt > vergammelt, muß man sich nicht wundern das sie einen im Stich läßt wenn > man ihren Service mal benötigt, das ist aber bei jeder Bremse so. > Percy N. schrieb: > Ob es sinnvoll gewesen wäre, Halbwüchsigen auf dem Höhepunkt ihrer > Sturm- und Drangzeit zulassungsfreie Fahrzeuge zu überlassen, die ohne > regelmäßige technische Überprüfung die nächsten Jahrzehnte mit 60 durch > die Gegend kariolen, ist eine andere Frage. Ich bon seit vierzig Jahren > dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben, verstehe aber > die Bedenken wegen der zu gewärtigenden technischen Vernachlässigung.
Christian B. schrieb: > Holm T. schrieb: >> Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben >> versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht. > > Das geht prinzipiell mit allen 1-Zylinder 2-Taktern. Nein, mach das mal mit einem Motor mit asymetrischem Kurbelwellendrehschieber.. > Man muss die > Zündung nur exakt auf OT stellen. Das Spezielle an dem Indianerteil war das man sich den Part mit der Zündeinstellung kneifen konnte, das ging bei den Dingern auch ohne. Chris hat immer Recht auch wenn sein "Wissen" nur von Hörensagen her rührt, wenn 10000e Mopeds mit der selben Bremse produziert wurden sind die "schlecht" weil er nicht in der Lage ist seine eigene Karre zu reparieren. Er betrachtet eine Schwinge an der Schwalbe als Radaufhängung suboptimal aber alle (doch sehr beliebten) Simson Mopeds bis zum Erscheinen der Schwalbe hatten diese und keine Telegabel, selbst der mit 80km/h zugelassene Sperber (5,6PS) hatte die exakt gleiche Schwinge und die exakt gleichen Bremsen. Gegen so Borniertheit kommt ma nin dem verlogenen Forum nicht an. Tschüß dann..
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