Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Molybdän Fett schwarz - Einsatzgebiet?


von Fett (Gast)


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Hi,

hab im Nachlass schwarzes Fett in einer Tube gefunden, weiß leider 
nichts Näheres zu diesem Fett, als dass Molybdän darauf steht und die 
www-Suche ist auch nicht sehr erhellend.

Kann mir ein Spezialist typische Einsatzgebiete für Moly-Fett nennen?

:
von Peter E. (Firma: S&P) (eosangel)


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Als Schmiermittel immer da gut wo es sehr warm werden kann.
 Getriebe an Kranen Winden Bei Schneckengetrieben / Aufzügen..


the Raccoon

von Gerhard (Gast)


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Typische Alltagsanwendung sind die Gleichlaufgelenke an den 
Antriebswellen von PKW. So eine (unbeschriftete) Tube liegt jeder 
Achsmanschette oder Austausch-Antriebswelle dabei. Sehr wahrscheinlich, 
dass es daher stammt.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Fett schrieb:
> die
> www-Suche ist auch nicht sehr erhellend.

schon mal hier die Anwendungsbeispiele angesehen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Molybd%C3%A4n(IV)-sulfid

von Fettleber (Gast)


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Ist Hochtemperaturfett. Wurde bei uns z.B. im Elektromotorenbau 
(Schifffahrt) für die Wälzlagerschmierung eingesetzt. Wurde vom GL 
vorgeschrieben.

von michael_ (Gast)


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Fettleber schrieb:
> Ist Hochtemperaturfett.

Kein Fett im eigentlichen Sinn.
Es rutschen nur winzig kleine Blättchen aufeinander ab.

von L. H. (holzkopf)


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Gerhard schrieb:
> Typische Alltagsanwendung sind die Gleichlaufgelenke an den
> Antriebswellen von PKW.

Ja.
Oder andere hoch belastbare Gleitreibungs-Fälle.

von J. S. (pbr85)


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Was ist der Vorteil gegenüber Graphit?

von L. H. (holzkopf)


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Schon mal den Link zu MoS2 mit Graphit verglichen?

von Gerald B. (gerald_b)


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Selbst wenn der mineralische Anteil des Fettes verbrennt, schmiert das 
MoS2 noch. Es gab mal MoS2 Suspension, als Benzinzusatz, damit haste aus 
nem Trabbi ne echte "Rennpappe" gemacht :-)

von michael_ (Gast)


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Schneller fuhr der sicher nicht, aber er hat von innen die Simmerringe 
an der Kurbelwelle geschmiert.
Quietschten dann nicht mehr.
Ich hatte da Spray.

von Gerald B. (gerald_b)


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michael_ schrieb:
> Schneller fuhr der sicher nicht

Von wegen! Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende 
rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest 
bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen 
lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-)

von Arno H. (arno_h)


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Oerlikon saut seine FlaK damit ein, zumindest früher die Gepardleute.

Arno

von Harald W. (wilhelms)


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Gerald B. schrieb:

> Selbst wenn der mineralische Anteil des Fettes verbrennt, schmiert das
> MoS2 noch.

Ja, früher nannte man sowas "Schmierung mit Notlaufeigenschaften".

von F. F. (foldi)


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Wird auch für Gleitschienen und als Festfressschutz verwendet.
Früher hat man da auch gerne was von ins Getriebe getan, dann waren 
hakelige Schaltungen danach leichtgängig.
Heute würde ich das nicht machen, da die Öle sich deutlich weiter 
entwickelt haben und ein Ölwechsel dann sicher besser ist.

von L. H. (holzkopf)


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Gerald B. schrieb:
> Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende
> rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest
> bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen
> lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-)

Klingt interessant, was Du zum MoS2-Spritzusatz berichtet hast.
Gibt es den noch?
Oder weißt Du, wie viel MoS2 dabei dem Sprit zugesetzt wurde?

Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so:
Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere 
Drehzahl. ;)

von ArnoR (Gast)


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L. H. schrieb:
> Oder weißt Du, wie viel MoS2 dabei dem Sprit zugesetzt wurde?

Steht doch drauf :-)

von michael_ (Gast)


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Steht doch drauf, es ist ein Schmierstoff.
Die höhere Leistung kommt wo anders her.

von Holm T. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Schneller fuhr der sicher nicht
>
> Von wegen! Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende
> rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest
> bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen
> lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-)

Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen 
26 heraus holen, allerdings geht dann die Drehmomentkurve von einer eher 
flachen auf eine Spitze kurve mit deutlichem Maximum über..und genau das 
ist der Grund warum man solche Motoren ständig bei hohen Drehzahlen 
halten muß, die laufen im Standgas nicht mehr vernünftig und haben kein 
Drehmoment.
Schon das Anfahren schafft dann ein "gewöhnlicher" Trabant Fahrer nicht 
mehr.

Gruß,
Holm

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Fett schrieb:

>
> Kann mir ein Spezialist typische Einsatzgebiete für Moly-Fett nennen?

Unentfernbare Verschmutzung heller Textilien.

von michael_ (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen
> 26 heraus holen,

Nochmal, aber nicht mit Mo-Schmiermittel.
Es hilft höchstens, die höhere Leistung auszuhalten.
Wunder gibt es nicht.

von boah ehh (Gast)


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michael_ schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen
>> 26 heraus holen,
>
> Nochmal, aber nicht mit Mo-Schmiermittel.
> Es hilft höchstens, die höhere Leistung auszuhalten.
> Wunder gibt es nicht.

Vielleicht solltest du etwas mehr lesen um die Zusammenhänge zu sehen 
und zu verstehen?

Holm T. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Schneller fuhr der sicher nicht
>>
>> Von wegen! Es gab einen Tuner, der die Dinger nach der Wende
>> rennsportmäßig umgerüstet hat. Inklusive Fahrtraining, denn du durftest
>> bei dem frisierten Motor nicht vom Gas gehen und den im Leerlauf laufen
>> lassen, da der 2 Takter ja nur geschmiert wird, wenn er Sprit sieht ;-)
>
> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen
> 26 heraus holen,

von L. H. (holzkopf)


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ArnoR schrieb:
> Steht doch drauf :-)

Danke für die Beantwortung meiner Frage. :)

von Percy N. (vox_bovi)


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L. H. schrieb:
>
> Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so:
> Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere
> Drehzahl. ;)

Da wurden wohl Leerlauf und Schubbetrieb verwechselt.

von Richard H. (richard_h27)


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Holm T. schrieb:
> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen
> 26 heraus holen, allerdings geht dann die Drehmomentkurve von einer eher
> flachen auf eine Spitze kurve mit deutlichem Maximum über..und genau das
> ist der Grund warum man solche Motoren ständig bei hohen Drehzahlen
> halten muß, die laufen im Standgas nicht mehr vernünftig und haben kein
> Drehmoment.
> Schon das Anfahren schafft dann ein "gewöhnlicher" Trabant Fahrer nicht
> mehr.

Das erinnert mich an die offenen 50 ccm-Kleinkrafträder der Siebziger 
und Achtziger Jahre in der "Westzone". Die liefen locker 100 km/h mit 
ihren 8 PS aus 10000 Umdrehungen pro Minute.

von Antoni Stolenkov (Gast)


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J. S. schrieb:
> Was ist der Vorteil gegenüber Graphit?

Daß es dasselbe ist.

von Molyp Dähn (Gast)


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Antoni Stolenkov schrieb:
> J. S. schrieb:
>> Was ist der Vorteil gegenüber Graphit?
>
> Daß es dasselbe ist.

Blödsinn.

Molydändisulfid ist kein Graphit.

Der Vorteil ist die höhere Wärmebeständigkeit gegenüber Graphit. Das 
wäre bei den o.g. Anwendung längst verbrannt.

von Holm T. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen
>> 26 heraus holen,
>
> Nochmal, aber nicht mit Mo-Schmiermittel.
> Es hilft höchstens, die höhere Leistung auszuhalten.
> Wunder gibt es nicht.

Achwas.

Es gibt doch leistungssteigernder Zündkerzen (10% Leistung), 
leistungssteigernder Luftfilter (10-15%), sicher gibts auch 
leistungssteigerndes Motorenöl, evtl. mit Molybdändisulfid?
Wenn man dann noch leistungssteigernden Sprit verwendet (E100?)
klappts dann sicher...

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Aus einem Trabant Motor kann man so ca 65-70 PS statt der serienmäßigen
>> 26 heraus holen, allerdings geht dann die Drehmomentkurve von einer eher
>> flachen auf eine Spitze kurve mit deutlichem Maximum über..und genau das
>> ist der Grund warum man solche Motoren ständig bei hohen Drehzahlen
>> halten muß, die laufen im Standgas nicht mehr vernünftig und haben kein
>> Drehmoment.
>> Schon das Anfahren schafft dann ein "gewöhnlicher" Trabant Fahrer nicht
>> mehr.
>
> Das erinnert mich an die offenen 50 ccm-Kleinkrafträder der Siebziger
> und Achtziger Jahre in der "Westzone". Die liefen locker 100 km/h mit
> ihren 8 PS aus 10000 Umdrehungen pro Minute.

..unterscheidet sich nicht von "aufgemachten Simsons" in der 
Ostzone..Geographie und Besatzungszonen scheinen nicht viel damit zu tun 
zu haben.

Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen 
"Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach 
der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein..

Es gab zu DDR Zeiten "Tourenwagen" Rennklassen für den Trabbi, da waren 
die 65-70PS der übliche Leistungsschnitt. "Straßentauglich" ist das, wie 
schon geschrieben, eher nicht. der 600ccm Trabant Zweitakter geht auf 
einen 500ccm DKW Motorradrennmotor zurück und hat den asymmetrischen 
doppelten Einlaßdrehschieber von diesem geerbt.

Gruß,

Holm

von Percy N. (vox_bovi)


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Holm T. schrieb:
>
> Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen
> "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach
> der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein..
>
Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem 
Schild zu fahren.
Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es 
womöglich anders aus.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>>
>> Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen
>> "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach
>> der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein..
>>
> Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem
> Schild zu fahren.

Und "kleinem Mopedführerschein"...

> Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es
> womöglich anders aus.

So ist es. Deswegen sind die Dinger mittlerweile wieder heiss begehrt 
und die Preise haben ordentlich angezogen.

Und gut eingestellt und halbwegs neuem Kolben laufen die auch 
(gemessene) 65-70km/h.

Der Abstand zu den 45km/h der neueren Roller ist schon deutlich.

Dazu sind die Dinger durchaus robust und wartungsfreundlich.

Mir gefiel damals außerdem die Schwalbenform :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von L. H. (holzkopf)


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Percy N. schrieb:
> L. H. schrieb:
>>
>> Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so:
>> Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere
>> Drehzahl. ;)
>
> Da wurden wohl Leerlauf und Schubbetrieb verwechselt.

Könnte so sein.

Im Zusammenhang mit frisierten Motoren (incl. MoS2-Zusatz im Sprit) 
schien es mir aber unlogisch zu sein, daß sie im Leerlauf keinen Sprit 
mehr bekommen bzw. nicht mehr richtig geschmiert werden könnten.

Weil die Leerlaufdrehzahl - auch bei frisierten Motoren - jedenfalls so 
eingestellt ist/wird, daß der Motor aus jedem Betriebszustand ohne 
Gasgebung auf sie zurückfällt, ohne dabei "abzusterben". ;)

von Holm T. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>>
>> Interessant bleibt natürlich die Tatsache das hier in der ehemaligen
>> "Ostzone" ca 80% aller Mopeds immer noch von Simson sind, 30 Jahre nach
>> der Wende. Irgendwas muß mit den Dingern sein..
>>
> Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem
> Schild zu fahren.
> Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es
> womöglich anders aus.

Möglicherweise.

Allerdings hätte sich die von mir erlebte "Qualität" dieser Gefährte in 
der Zwischenzeit wohl von selbst aufgelöst.

Gruß,
Holm

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
>> Hauptsächlich wohl die Möglichkeit, ganz legal Tempo sechzig mit kleinem
>> Schild zu fahren.
>> Hätte man das damals Zündapp und Hercules auch erlaubt, sähe es
>> womöglich anders aus.
>
> Möglicherweise.

Ziemlich sicher sogar. Bei allen Gesprächen mit anderen Simsonfahrern 
war das der wichtigste Grund für die Anschaffung.

> Allerdings hätte sich die von mir erlebte "Qualität" dieser Gefährte in
> der Zwischenzeit wohl von selbst aufgelöst.

Die Zündapp und Hercules aus deutscher Produktion desselben Zeitraumes 
fahren durchaus auch noch und gehören auch hier noch zum Straßenbild. 
Als die Marken dann übernommen wurden, gab es allerdings nur noch 
Schrott.

Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen 
herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und 
Konkurrenzprodukte eben kaum :-)

von Holm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
[..]
>
> Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen
> herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und
> Konkurrenzprodukte eben kaum :-)

SR-1,SR2,KR-50,Spatz,Star,Habicht,(Sperber), S50,S51,S70 SR-50 ..sind 
die Konkurrenzprodukte aus eigenem Hause zur Schwalbe (KR-54).

Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und 
Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS.
Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang.

Nach dem ich mit eigenen Augen gesehen habe das die "Telegabeln" dieses 
Vorkommnisses aus 2 ineinander gleitenden (nicht verschweißten) 
gefalzten Rohren mit einem Stück PVC-Schlauch als "Gleitlager" 
bestanden, habe ich so ein Viech nie wieder angefaßt. Es war problemlos 
möglich das Vorderrad zwische nDire Beine zu nehmen und die Gabel durch 
Drehen am Lenker in sich zu verwinden...das bleib dann auch gleich so.

Es ist durchaus möglich das Du Qualitäten "deutscher Wertarbeit" aus der 
Westzone kennst die mir hier noch nicht über den Weg gelaufen sind, 
allerdings hatte das was mir über den Weg lief eine Anmutung von 
fahrender Fischbüchse verglichen mit einer Simson. Letzteres erklärt 
auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität" 
solcherart Gehhilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind, man 
kannte Besseres.


BTW 45 vs. 60Kmh:

Die Simson Moppeds waren Fahrzeuge für den täglichen Gebrauch und es 
gehörte sich nicht mit so einem Schleifer den fließenden Verkehr 
aufzuhalten. Ich erinnere mich an einen Test mit einem S50 und einer 
250er Sport AWO (250ccm, 4 Takter mit 16 PS) bei dem es die AWO nicht 
schaffte dem S50 im Stadtverkehr davon zu fahren, an der Ampel war das 
Moped schneller weg. (AWO ist heute absoluter Kult).

Welcher Teufel West-Politiker geritten hat 45 oder gar 25 km/h als 
Höchstgeschwindigkeit für solche Teile festzulegen sieht man heute zu 
Tage. Früher war man froh glatte Straßen zu haben, heute werden extra 
inverse Schlaglöcher plaziert um den Abgasaustoß und die Lärmbelastung 
durch KFZ in Wohngebieten möglichst hoch zu halten, der Grund aus dem 
man auch den Bau von Umgehungsstraßen torpediert. Das Gesundheitswesen 
will ja was zu tun haben ..aus dem selben Grund gibts so viele 
Krankenkassen...

Gruß,

Holm

von michael_ (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und
> Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS.
> Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang.

Hier irrst du aber. Die waren nicht so laut.
Die "Zwiebacksäge" war das Mustang.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/jawa-golden-sport-mustang/1217837215-305-9367

Die hörte man schon meilenweit mit ihrem Gejaule.
Wahrscheinlich fallen die auch unter die Regelung.
Ersatzteile werden da auch neu gefertigt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Chris D. schrieb:
> [..]
>>
>> Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen
>> herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und
>> Konkurrenzprodukte eben kaum :-)
>
> SR-1,SR2,KR-50,Spatz,Star,Habicht,(Sperber), S50,S51,S70 SR-50 ..sind
> die Konkurrenzprodukte aus eigenem Hause zur Schwalbe (KR-54).

(Du meinst vermutlich KR-51)

Eben. Ich schrieb ja: alles Simmen. Für die auf 50km/h eingebremste S53 
mit Zulassung nach 1990 interessierte sich dann kaum noch einer und so 
findet man diese auch nur sehr selten.

> Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und
> Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS.
> Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang.
>
> Nach dem ich mit eigenen Augen gesehen habe das die "Telegabeln" dieses
> Vorkommnisses aus 2 ineinander gleitenden (nicht verschweißten)
> gefalzten Rohren mit einem Stück PVC-Schlauch als "Gleitlager"
> bestanden, habe ich so ein Viech nie wieder angefaßt.

Ja, das hab ich oft gehört: Jawa wollte schon damals wohl niemand haben 
:-)

> Es ist durchaus möglich das Du Qualitäten "deutscher Wertarbeit" aus der
> Westzone kennst die mir hier noch nicht über den Weg gelaufen sind,
> allerdings hatte das was mir über den Weg lief eine Anmutung von
> fahrender Konservendose verglichen mit einer Simson.

> Letzteres erklärt
> auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität"
> solcherart Gehilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind.

Wenn man ehrlich ist, sind weder Schwalben noch die S51 "Gefährte der 
Schönheit". Ganz schlimm ist mMn der Habicht. Die älteren Zündapp und 
Vespen hatten schon deutlich mehr Eleganz.

Aber ich mag sie halt trotzdem, die Simmen :-)

Der wichtigste Grund ist aber für die meisten, dass die 60 fahren dürfen
(wobei das bei Schwalben mit diesen "Bremsen" wirklich gewagt ist).

Zu den geringeren Stückzahlen im Westen muss man auch sagen, dass dort 
die Mofa/Moped/Mokick-Welle eher den 70er zuzuordnen ist. Als ich in dem 
entsprechenden Alter (Mitte der 80er) war, fuhr kaum noch jemand Moped, 
wenn überhaupt, dann eher 80er ab 16. Meist wurde in dem Alter aber 
schon für's erste Auto gespart.

Haltbarer oder technisch ausgereifter als die Zündapps und Vespen 
derselben Zeit finde ich die Schwalben jetzt nicht. Alle hatten/haben 
ihre Macken und Konstruktionsfehler. Aber dafür ist/war man ja Bastler 
:-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Holm T. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und
>> Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS.
>> Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang.
>
> Hier irrst du aber. Die waren nicht so laut.
> Die "Zwiebacksäge" war das Mustang.
>
> 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/jawa-golden-sport-mustang/1217837215-305-9367
>
> Die hörte man schon meilenweit mit ihrem Gejaule.
> Wahrscheinlich fallen die auch unter die Regelung.
> Ersatzteile werden da auch neu gefertigt.

Irre ich mich da? Wahnsinn, und das trotz der Tatsache das die Jawa50 
identisch mit dem "Mustang" ist und das Jawa21 und auch Jawa50 den 
selben Motor inklusive Auspuff haben..

Nasowas.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Chris D. schrieb:
>> [..]
>>>
>>> Ansonsten darf es nicht verwundern, dass noch so viele Simmen
>>> herumknattern: es gab alleine von den Schwalben über 1 Mio. Stück. Und
>>> Konkurrenzprodukte eben kaum :-)
>>
>> SR-1,SR2,KR-50,Spatz,Star,Habicht,(Sperber), S50,S51,S70 SR-50 ..sind
>> die Konkurrenzprodukte aus eigenem Hause zur Schwalbe (KR-54).
>
> (Du meinst vermutlich KR-51)

Ja, ich habe den Text zwar ein paar mal korrigiert, aber den Fipptehler 
habe ich übersehen.
>
> Eben. Ich schrieb ja: alles Simmen. Für die auf 50km/h eingebremste S53
> mit Zulassung nach 1990 interessierte sich dann kaum noch einer und so
> findet man diese auch nur sehr selten.

Die sah zudem auch noch häßlich aus mit ihren Plastikkotflügeln.

>
>> Dann gabs zum Beispiel noch die tschechischen Zwiebacksägen Jawa-21 und
>> Jawa-50, letztere angeblich konkurrenzlos "powerful" mit ganzen 4 PS.
>> Meist war der Besitzer froh wenn das Gespei überhaupt ansprang.
>>
>> Nach dem ich mit eigenen Augen gesehen habe das die "Telegabeln" dieses
>> Vorkommnisses aus 2 ineinander gleitenden (nicht verschweißten)
>> gefalzten Rohren mit einem Stück PVC-Schlauch als "Gleitlager"
>> bestanden, habe ich so ein Viech nie wieder angefaßt.
>
> Ja, das hab ich oft gehört: Jawa wollte schon damals wohl niemand haben
> :-)
>
>> Es ist durchaus möglich das Du Qualitäten "deutscher Wertarbeit" aus der
>> Westzone kennst die mir hier noch nicht über den Weg gelaufen sind,
>> allerdings hatte das was mir über den Weg lief eine Anmutung von
>> fahrender Konservendose verglichen mit einer Simson.
>
>> Letzteres erklärt
>> auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität"
>> solcherart Gehilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind.
>
> Wenn man ehrlich ist, sind weder Schwalben noch die S51 "Gefährte der
> Schönheit". Ganz schlimm ist mMn der Habicht. Die älteren Zündapp und
> Vespen hatten schon deutlich mehr Eleganz.

Was unterscheidet den Star und den Habicht Deiner Meinung nach im 
Design?
Vor dem Produktionsbeginn der S50 waren die sehr sehr verbreitet. der 
Habicht hatte ein 4 Gang Getriebe, einen größeren Tank und ne 
verlängerte Sitzbank, das waren schon alle Unterschiede zum Star und der 
Habicht war bis auf den Motor (und Ansaugdämpfer) identisch zum Sperber.

Design? Ich will meinen alten SR-2 wieder haben!!
Hier fehlen die Abdeckbleche am Vergaser:

https://farm4.static.flickr.com/3389/3505208198_42acddeec0_b.jpg

An meinem Motor stand übrigens noch nicht "Simson", sondern 
"Rheinmetall",
an der Dichtfläche des Zylinderkopfes fehlten 0,2mm, damit ging das Ding 
mit mir Fettkloß über 60...(mit Zweiganggetriebe).

>
> Aber ich mag sie halt trotzdem, die Simmen :-)
>
> Der wichtigste Grund ist aber für die meisten, dass die 60 fahren dürfen
> (wobei das bei Schwalben mit diesen "Bremsen" wirklich gewagt ist).

Die Bremsen haben sich von Star über Schwalbe Habicht und Sperber bis 
zum S51 nicht verändert. Beim S70 weiß ich das nicht, war aber schon 
beim ersten Mal als Du mir das um die Ohren gehauen hast der Meinung das 
Du Unfug erzählst.
Die Bremsen waren in Ordnung, allerdings gab es später Asbestfreie 
Bremsbeläge..
Wenn Du die Bremsen der Simmen für unmöglich hältst, erzähle doch mal 
was über die der Jawa..

>
> Zu den geringeren Stückzahlen im Westen muss man auch sagen, dass dort
> die Mofa/Moped/Mokick-Welle eher den 70er zuzuordnen ist. Als ich in dem
> entsprechenden Alter (Mitte der 80er) war, fuhr kaum noch jemand Moped,
> wenn überhaupt, dann eher 80er ab 16. Meist wurde in dem Alter aber
> schon für's erste Auto gespart.

Führerschein für 50er habe ich mit 14 gemacht, für Motorräder bis 150ccm 
mit 16, der war dann automatisch ab 18 nach oben offen.
Heute macht man Probebetrieb fürs Mopped mit 15..dann bis 45 km/h (OMG).
Ab 16 hatte ich ne ES150/2, später eine 175er die auf wundersame Weise 
zu einem 250er Topf kam, danach ne TS250 (umbau auf /1) bis zur Wende 
..dann aber schon mit EM250 Motor, danach Neuaufbau einer Schrott GS750D 
und bis heute eine GS1000E.

>
> Haltbarer oder technisch ausgereifter als die Zündapps und Vespen
> derselben Zeit finde ich die Schwalben jetzt nicht. Alle hatten/haben
> ihre Macken und Konstruktionsfehler. Aber dafür ist/war man ja Bastler
> :-)

"Vespen" und "Zündapps" nerven mich von Motorengeräusch genauso wie 
damals die Jawa 50 aka Mustang. Von was ich sprach war nicht die 
Haltbarkeit oder Ausgereiftheit sondern die Anmutung des Gefährts: 
Fischbüchse auf Rädern.
Simmen waren alltagstauglich, Millionen fuhren damit Sommer wie Winter 
in der DDR zur Arbeit (ich mit der 250er auch bei 22° Nassen). Das traue 
ich den Westbüchsen nicht zu, auch einer Vespa nicht.
Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben 
versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht.

Gruß,

Holm

Beitrag #5988934 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holm T. (Gast)


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Matazickl schrieb im Beitrag #5988934:
> Holm T. schrieb:
>
>> Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben
>> versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht.
>
> Darum hieß es ja auch: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!"
>
> :)
>
> Die Jawa Mustang hatte auch den schönen Beinamen: Indianer-Fahrrad

ja, ..wegen "Mustang" halt.

Im DDR Fernsehen gabs sogar mal Werbung für den Bock, da waren 
irgendwelche Truppenteile zu sehen die damit durchs Gelände hämmerten 
(bei dem Fahrwerk!!) ..man hatte sich aber verkniffen den Spot mit dem 
Originalsound der Zwiebacksäge zu hinterlegen, da lief irgendwas 
Großvolumiges...

Ansonsten erinnere ich mich noch an die Aussage "sportlich und 
leistungsstark" :-)

Gruß,
Holm

von Harald W. (wilhelms)


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Holm T. schrieb:

> Es gibt doch leistungssteigernder Zündkerzen (10% Leistung),
> leistungssteigernder Luftfilter (10-15%), sicher gibts auch
> leistungssteigerndes Motorenöl, evtl. mit Molybdändisulfid?
> Wenn man dann noch leistungssteigernden Sprit verwendet (E100?)
> klappts dann sicher...

Man braucht noch die leistungsteigernden Magneten an der Benzinleitung,
die den "Fluss stabilisieren" sollen.

von Ölig Fettiger (Gast)


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Holm vermutete:

> sicher gibts auch
> leistungssteigerndes Motorenöl, evtl. mit Molybdändisulfid?

Ja, gibt es. Von Liqui Moly als 10W40

https://shop.liqui-moly.de/mos2-leichtlauf-10w-40-3.html

Sehr schmackhaft und bekömmlich! Hat meinem vorhergehenden Auto zu 
256TKm verholfen, bever ich es in Zahlung gab. Läuft mit anderem Fahrer 
nach 19 Jahren immer noch.

von Achim B. (bobdylan)


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Holm T. schrieb:
> Letzteres erklärt
> auch wieso hier nach der Wende trotz der "viel besseren Westqualität"
> solcherart Gehhilfen praktisch überhaupt nicht anzutreffen sind, man
> kannte Besseres.

Njet.

Diese Westmoppeds waren nach der "Wende" im Osten nicht anzutreffen, 
weil sie es zu diesem Zeitpunkt im Westen auch schon kaum noch waren. 
Oder anders ausgedrückt: es gab kaum noch welche. Und was noch 
produziert wurde, hat kaum jemanden interessiert. Aber nicht wegen 
Qualität nicht, sondern wegen Mode.

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Molyp Dähn schrieb:
> Blödsinn

Gabs da nich auch was mit Graphit? Was ist, außer der Temperatur, der 
Vorteil gegenüber Graphit?

von Antoni Stolenkov (Gast)


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L. H. schrieb:
> Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so:
> Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere
> Drehzahl. ;)

Ja schon, aber Du hast doch bestimmt auch schonmal mit dem Motor 
gebremst. :-b

von Percy N. (vox_bovi)


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Achim B. schrieb:
>
> Oder anders ausgedrückt: es gab kaum noch welche. Und was noch
> produziert wurde, hat kaum jemanden interessiert. Aber nicht wegen
> Qualität nicht, sondern wegen Mode.

Kommt darauf an, was man darunter versteht. Spätestens an 1968 konnte 
man sich mit zB einer Vespa nirgends sehen lassen, wenn einem sein Ruf 
etwas wert war. Dabei waren die Dinger recht flott, wenn man damit 
umgehen konnte.
Aber der Untergang der westlichen Drossel-50er hatte zwei Gründe: zum 
einen die Demographie - Geburtsjahrgänge ab 1963 hatten quasi nicht 
stattgefunden, so dass es kaum noch einen Markt für Neufahrzeuge gab.
Und spätestens ab 18 wollte die keiner mehr fahren, weil die kaum 
schneller als 40 liefen. Und im Unterhalt war der 2 CV oder der R4 
deutlich erträglicher als ein Kleinkraftrad; diese Karren konkurrierten 
dann mit altersschwachen 125ern, die wirtschaftlich kaum ins Gewicht 
fielen.
Hätte man damals mit kleinem Kennzeichen 60 fahren dürfen, dann hätte es 
auch im Westen entsprechende Fahrzeuge gegeben;  die Nachfrage hätte es 
zumindest in den Städten gegeben.

Ob es sinnvoll gewesen wäre, Halbwüchsigen auf dem Höhepunkt ihrer 
Sturm- und Drangzeit zulassungsfreie Fahrzeuge zu überlassen, die ohne 
regelmäßige technische Überprüfung die nächsten Jahrzehnte mit 60 durch 
die Gegend kariolen, ist eine andere Frage. Ich bon seit vierzig Jahren 
dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben, verstehe aber 
die Bedenken wegen der zu gewärtigenden technischen Vernachlässigung.
Und das gilt auch hier und heute für die 60er Mopeds aus der DDR;  die 
tw ab Werk schon fragwürdigen Bremsen waren oben ja schon erwähnt 
worden.

von michael_ (Gast)


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Antoni Stolenkov schrieb:
> Gabs da nich auch was mit Graphit? Was ist, außer der Temperatur, der
> Vorteil gegenüber Graphit?

Geheimtipp in den sechzigern war Rizinusöl als Zusatz zum Sprit.
Geheimwaffe für mehr Leistung die man sofort roch.

Dachten welche.
Aber wenn die Karre genauso roch wie ein Rennmotorrad von 1930, 
schneller führ es trotzdem nicht.
In den Rennmotorrädern hatte das eine andere Funktion.
Vielleicht bessere Schmierung wie Molybden.

von michael_ (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Ich bon seit vierzig Jahren
> dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben,

War das nicht in Westdeutschland auch erst 50?
Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt 
worden?

von Michael B. (alter_mann)


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Antoni Stolenkov schrieb:
> Was ist, außer der Temperatur, der
> Vorteil gegenüber Graphit?

Bei Mo habe ich nie erlebt, daß sich Fäden zwischen den Elektroden der 
Zündkerzen gebildet haben.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> War das nicht in Westdeutschland auch erst 50?
> Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt
> worden?

In Deutschland waren ursprünglich Mofa mit 25km/h führerscheinfrei und 
Moped mit Führerschein Klasse 5 und 40 km/h vorhanden. Für Beide maximal 
50 ccm Hubraum.

50 km/h könnte es in Österreich gegeben haben.

In der DDR waren 50 ccm mit 60 km/h zugelassen.

Eine Anhebung hat es durch die EU gegeben, Moped mit 45 km/h und neuen 
Führerscheinklassen, wo mir der Durchblick des Chaos fehlt.

Ich hasse dieses komische Möchtegernlexikon, aber ausnahmsweise hat es 
mal eine sinnvolle Historie: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinkraftrad

von Manfred (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bei Mo habe ich nie erlebt, daß sich Fäden zwischen den Elektroden der
> Zündkerzen gebildet haben.

Der angebliche Bleifaden in der Zündkerze tritt mit ordentlichem 
Zweitaktöl generell nicht auf, dafür braucht man keinen Montag.

von Guido B. (guido-b)


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Antoni Stolenkov schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Denke, das mit dem Leerlauf verhält sich schon eher so:
>> Auch dabei bekommt ein Zweitakter Sprit, nur halt weniger, da niedrigere
>> Drehzahl. ;)
>
> Ja schon, aber Du hast doch bestimmt auch schonmal mit dem Motor
> gebremst. :-b

Auch dann bekommt ein Sauger noch Sprit.

von F. F. (foldi)


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Unglaublich, wie sich so ein Beitrag zum Zweitakt Spezial entwickeln 
kann.
Wir hatten damals in Essen einen Typen, Kreidler hat seinen Auspuff 
später einfach abgekupfert, die Kreidler Flory 3-Gang fürchterlich 
frisiert.
Angeblich hatten sie ihn mit 120 km/h geblitzt.
Glaube ich eher nicht, aber schnell waren seine Teile.
Hatte mir auch bei meinem Getriebe geholfen.
Der war echt ein begnadeter Schrauben.
Allerdings haben sie ihn weg gesperrt. Ob wegen der Frisiererei oder 
eher wegen der "Ersatzteilbeschaffung", das entzieht sich meinem Wissen.
Soll 2 Jahre Jugendknast bekommen haben.
Denke eher, dass das an der Beschaffung lag.
Aber meine Kreidler Florett lief auch 100 laut Tacho.
War aber keine offene.
Die offenen konntest du, mit genügend Geld, ordentlich frisieren.
Ein Klassenkamerad hatte einen anderen Vergaser und sicher auch noch ein 
paar andere Sachen. Der hat sich mit 250ccm Moppeds Rennen geliefert.
Das Teil war irre schnell.
Was ich damit sagen will, die Zweitakter konnte man schon richtig 
schnell machen. Allerdings auch mit viel Anlauf.

von Percy N. (vox_bovi)


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michael_ schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Ich bon seit vierzig Jahren
>> dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben,
>
> War das nicht in Westdeutschland auch erst 50?
> Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt
> worden?

Nein, das waren 40.
Und dieses Tempi galt für Mopeds (Fahrräder mit Hilfsmotor) wie auch für 
Mokicks (gedrosselte Kleinkrafträder).
Fahrräder mit Hilfsmotor waren btw zunächst tatsächlich solche; sie 
hatten zB einen kleinen Motor, der auf der Vorderradgabel montiert war 
uud über ein Reibrad über die Lauffläche das Vorderrad antrieb, etwa 
Velo Solex (klein, schwarz, hässlich. Bei Regen ging kaum noch etwas. 
Einer meiner Ausbilder ist angeblich als Student mit so einem Gerät bei 
Schnee über die Alpen nach Italien gefahren ...).

Zu Zeiten, als der normale Pkw 30 Sekunden von 0 bis 50 gebraucht hat, 
mag das Limit con 40 nicht weiter gestört haben. Spätestens seit 1960 
war dieses Limit aber nicht nur eine Spaßbremse, sondern von Jahr zu 
Jahr gefährlicher.
Seit 1998 gilt EU-weit max 45,  nachdem zwischendurch ganz kurz 
tatsächlich Tempo 50 erlaubt gewesen war. Über letzteres wissen aber 
vermutlich ex DDR Bürger sowie jüngere Zeitgenossen besser Bescheid. 
Mich hat es nicht betroffen, da auf westdeutschen Straßen damals 
allenfalls Mofas unterwegs waren. Roller als Alltagsfahrzeug aller 
Altersklassen sind eine recht junge Erscheinung, jedenfalls nach 
Überwindung der Nachkriegszeit, wo man sich über jedes Fahrzeug freuen 
konnte.

von Percy N. (vox_bovi)


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Holm T. schrieb:

>
> Es gab zu DDR Zeiten "Tourenwagen" Rennklassen für den Trabbi, da waren
> die 65-70PS der übliche Leistungsschnitt.

So richtig exorbitant ist das auch noch nicht. In den frühen 70ern gab 
es eine Harley-Davidson GP 250 (eigentlich eine umgespritzte Aermacchi), 
die aus einem Viertelliter Hubraum 55 bis 58 PS herausholten. 
Alltagstauglich dürften die eher nicht gewesen sein.

von Achim B. (bobdylan)


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Meinen Lappen Klasse 5 habe ich Anfang der 70er Jahren des vergangenen 
Jahrhunderts in der Schule gemacht. (Ja, ich bin mal zur Schule 
gegangen!) Hat, wenn ich mich recht erinnere, 3,50 Mark (West) gekostet.

Ein dazu passendes Fahrzeug hatte ich aber nie. Hat mich nicht 
interessiert.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wird jetzt doch arg OT:

Holm T. schrieb:
> Was unterscheidet den Star und den Habicht Deiner Meinung nach im
> Design?

Beide sind furchtbar ;-)

Dabei gab es Anfang der 70er sehr schöne Prototypen von Simson. Wurden 
wegen Materialmangel leider nie gebaut.

Dazu kommen natürlich noch die schlechten Lacke und Farbtöne, die die 
Fahrzeuge nicht gerade aufwerten. Der Vorarbeiter, der damals (2002?) 
die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete, meinte, dass das an 
Farben lackiert wurde, was da war. Man mischte so an, dass es halbwegs 
passte. Dementsprechend unterschiedlich waren die einzelnen Farbtöne an 
verschiedenen Fahrzeugen.

So sehr ich meine Schwalbe mag, aber das originale Saharabraun ging gar 
nicht. Gerade die schönen gekrümmten Oberflächen der Schwalbe verlangen 
doch nach einem schönen Metallic-, oder Perlmutteffekt. Jetzt sieht sie 
schick aus und ist ein echter Hingucker :-)

>> Der wichtigste Grund ist aber für die meisten, dass die 60 fahren dürfen
>> (wobei das bei Schwalben mit diesen "Bremsen" wirklich gewagt ist).
>
> Die Bremsen haben sich von Star über Schwalbe Habicht und Sperber bis
> zum S51 nicht verändert.

Eben. Zusätzlich ist die Vorderradaufhängung bei der Schwalbe 
"suboptimal" - muss man kennen und lieben. Eine S51 fährt sich auch ganz 
anders.

> Beim S70 weiß ich das nicht, war aber schon
> beim ersten Mal als Du mir das um die Ohren gehauen hast der Meinung das
> Du Unfug erzählst.
> Die Bremsen waren in Ordnung, allerdings gab es später Asbestfreie
> Bremsbeläge..

In Kombination mit der Schwinge sind sie grausam, ob Asbest oder anderes 
Zeug (anfangs hatten meine noch Asbestbeläge).

> Wenn Du die Bremsen der Simmen für unmöglich hältst, erzähle doch mal
> was über die der Jawa..

Darüber kann ich nichts sagen - ich bin die nie gefahren.
Aber ich erahne die Brems"leistung" ;-)

Sehr gut finde ich bei der Schwalbe die Motoraufhängung in der Mitte. 
Das ist deutlich besser als bei den Italienern und viel 
wartungsfreundlicher. Dafür sehen die "Vespatypen" natürlich filigraner 
aus.

> Simmen waren alltagstauglich, Millionen fuhren damit Sommer wie Winter
> in der DDR zur Arbeit (ich mit der 250er auch bei 22° Nassen). Das traue
> ich den Westbüchsen nicht zu, auch einer Vespa nicht.

Du kannst gerne die Meinung haben, aber hier fuhren in den 70ern 
ebenfalls sehr viele Azubis täglich zur Arbeit etc., auch Sommer wie 
Winter.
Die Mopeds waren natürlich genau so alltagstauglich und liessen sich 
auch  so leicht reparieren.

Aber hier war für die meisten mit 18 Schluss mit Moped - man wollte ein 
Auto, konnte sich eine alte, gebrauchte Kiste leisten und vor allem eins 
kaufen.

Wie Achim schrieb, kam dazu, dass die "Moped-Welle" in den 80ern hier 
stark abebbte. Hauptsächlich fuhren die Dinger dann Studenten. Aber auch 
das liess dann zum Ende des Studiums hin nach.

Heute sehe ich hier nur noch einige Zündapps und Herkules nebst zwei 
Schwalben und einer S51. Man kennt und grüßt sich :-)

Beitrag #5989553 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Achim B. (bobdylan)


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Chris D. schrieb:
> Wird jetzt doch arg OT:

Ist doch Wurscht. Die Fettfrage ist hinlänglich geklärt, und eure 
Beiträge über Moppeds sind durchaus lesenswert.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Der Vorarbeiter, der damals (2002?)
> die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete

1992!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Matazickl schrieb im Beitrag #5989553:
>> Dazu kommen natürlich noch die schlechten Lacke und Farbtöne, die die
>> Fahrzeuge nicht gerade aufwerten. Der Vorarbeiter, der damals (2002?)
>> die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete, meinte, dass das an
>> Farben lackiert wurde, was da war. Man mischte so an, dass es halbwegs
>> passte. Dementsprechend unterschiedlich waren die einzelnen Farbtöne an
>> verschiedenen Fahrzeugen.
>
> Dummes Zeug!

Ich denke, der Mann wusste, wovon er sprach. Der war dort mehrere 
Jahrzehnte.

> Die Farben waren genormt

Sicherlich. Aber eine Norm ist nur ein Stück Papier und wenn lackiert 
werden muss, aber nicht die Lackkomponenten in entsprechender Menge 
vorhanden waren, dann wurde offenbar eben ungefähr angemischt.

> und es gab Reparaturlack in kleinen Dosen, der
> exakt den gleichen Farbton hatte.
> Das wäre bei einer wahllosen Mischung gar nicht möglich gewesen.

Das kann sein. Allerdings habe ich auf den Treffen keine zwei Schwalben 
mit demselben originalen Farbton angetroffen. Die Farbtöne haben sich 
sichtbar unterschieden (auch an den nicht ausgebleichten Stellen).

Aber wie auch immer: schön waren die nicht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Der Vorarbeiter, der damals (2002?)
>> die Führung durch das sterbende Simsonwerk leitete
>
> 1992!

Nein, das war schon 2002 oder 2003 - meine Schwalbe hab ich erst seit 
2000 ;-)

Da gab es Simson noch, aber das Werk lag in den letzten Zuckungen :-/
Die Kantine war übrigens sehr gut :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich hab gerade nochmal in den Büchern nachgeschaut.

Der schicke Prototyp/die Studie nannte sich "supra" und wurde offenbar 
1969 vorgestellt.

2002 sollte es noch einen "Raven" geben, aber das hatte sich dann 
erledigt.

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> Geheimtipp in den sechzigern war Rizinusöl als Zusatz zum Sprit.
> Geheimwaffe für mehr Leistung die man sofort roch.

...am "Auspuff" des Fahrers?

von Holm T. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Antoni Stolenkov schrieb:
>> Gabs da nich auch was mit Graphit? Was ist, außer der Temperatur, der
>> Vorteil gegenüber Graphit?
>
> Geheimtipp in den sechzigern war Rizinusöl als Zusatz zum Sprit.
> Geheimwaffe für mehr Leistung die man sofort roch.
>
> Dachten welche.
> Aber wenn die Karre genauso roch wie ein Rennmotorrad von 1930,
> schneller führ es trotzdem nicht.
> In den Rennmotorrädern hatte das eine andere Funktion.
> Vielleicht bessere Schmierung wie Molybden.

..nein. Rizinusöl ist temperaturstabiler als die allermeisten 
Mineralöle,
hinzu kommt das es sich als einziges brauchbares Öl mit Alkohol mischt.
Diese beiden Eigenschaften sind die Ursache für den Einsatz im 
Rennsport,
auch heutige Rennöle enthalten meist noch einen Rizinus Anteil.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Percy N. schrieb:
[..]
>  die
> tw ab Werk schon fragwürdigen Bremsen waren oben ja schon erwähnt
> worden.

Plapperst Du nach oder weißt Du was?

Es war mit beiden Bremsen (Front und Hinterrad) problemlos möglich die 
Räder zum Blockieren zu bekommen. Das sind gewöhnliche 
selbstverstärkende Backenbremsen wie in den meisten Zweirädern verbaut 
udn vom Durchmesser her müssen die sich auch nicht verstecken.

Woher kommt die Urban Legend das die nicht funktioniert hätten?

Wenn man freilich die Vorderbremse vernachlässigt und die ungenutzt 
vergammelt, muß man sich nicht wundern das sie einen im Stich läßt wenn 
man ihren Service mal benötigt, das ist aber bei jeder Bremse so.

Ich verstehe das man sich als Wessi über technische Unzulänglichkeiten 
von DDR Fahrzeugen köstlich echauffiert *1), aber dann doch bitte z.B. 
der im Motoraum des Trabbi eingebaute Tank mit nahezu unerreichbarem 
Benzinhahn, aber nicht die Simson Bremsen, das ist definitiv 
unzutreffender Blödsinn, den ich bisher nur vom forgeblich fairen 
Pinguin gehört habe (wundert mich nicht das Dus nachplapperst, auch wenn 
Du nie so ein Ding unter dem Hintern hattest).

*1).. man sollte sich aber darauf gefaßt machen das Nörgelei am Trabant 
sofort durch lautes Gelächter über die Isetta vom bundesdeutschen 
"Premiumhersteller" aus dem selben Konstruktionszeitaum beantwortet 
wird.

Gruß,
Holm

von Harald W. (wilhelms)


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Holm T. schrieb:

> Woher kommt die Urban Legend

...das in der DDR alles besser war als in Westdeutschland?

von Christian B. (luckyfu)


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Holm T. schrieb:
> Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben
> versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht.

Das geht prinzipiell mit allen 1-Zylinder 2-Taktern. Man muss die 
Zündung nur exakt auf OT stellen. Je nachdem, in welche Richtung man den 
Motor startet, in die dreht er sich dann. Selbst gesehen an einer 
MZ150-er. Keine Ahnung, welche das genau war, mich haben 2 Räder mit 
Motor nie wirklich interessiert. Den Führerschein dafür hab ich nie 
gemacht, weil ich mich damit mit Sicherheit umgebracht hätte. Aber mein 
Bruder und meine Bekannten damals hatten einige von den Dingern.

von Arno (Gast)


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Manfred schrieb:
> michael_ schrieb:
>> War das nicht in Westdeutschland auch erst 50?
>> Und ist mal im Rahmen einer europäischen Regelung auf 45 abgesenkt
>> worden?
>
> In Deutschland waren ursprünglich Mofa mit 25km/h führerscheinfrei und
> Moped mit Führerschein Klasse 5 und 40 km/h vorhanden. Für Beide maximal
> 50 ccm Hubraum.
>
> 50 km/h könnte es in Österreich gegeben haben.

Und zwischen "ursprünglich" und "EU" auch in Deutschland - laut deinem 
Wikipedia-Link:

> Am 1. April 1986 wurde in der Klasse der Kleinkrafträder die
> Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 auf 50 km/h angehoben.[29] Dies galt
> für Kleinkrafträder, die bis zum 31. Dezember 2001 zugelassen wurden.[30]

MfG, Arno

von Harald W. (wilhelms)


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Christian B. schrieb:

> Das geht prinzipiell mit allen 1-Zylinder 2-Taktern. Man muss die
> Zündung nur exakt auf OT stellen. Je nachdem, in welche Richtung man den
> Motor startet, in die dreht er sich dann.

Sowas war m.W. im sog. Kabinenroller serienmäßig verbaut. Man ersparte
sich dadurch ein Getriebe mit Rückwärtsgang.

Beitrag #5989904 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Holm T. schrieb:

>
> Plapperst Du nach oder weißt Du was?

Kannst Du noch Texte im Zusammenhang verstehen oder wirst Du schon 
wieder überfordert?
>
> Wenn man freilich die Vorderbremse vernachlässigt und die ungenutzt
> vergammelt, muß man sich nicht wundern das sie einen im Stich läßt wenn
> man ihren Service mal benötigt, das ist aber bei jeder Bremse so.
>
Percy N. schrieb:

> Ob es sinnvoll gewesen wäre, Halbwüchsigen auf dem Höhepunkt ihrer
> Sturm- und Drangzeit zulassungsfreie Fahrzeuge zu überlassen, die ohne
> regelmäßige technische Überprüfung die nächsten Jahrzehnte mit 60 durch
> die Gegend kariolen, ist eine andere Frage. Ich bon seit vierzig Jahren
> dafür, die Höchstgeschwindigkeit auf minimal 50 anzuheben, verstehe aber
> die Bedenken wegen der zu gewärtigenden technischen Vernachlässigung.

von Holm T. (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Die Jawa konnte man übrigens problemlos rückwärts anschieben, wir haben
>> versucht damit zu fahren, aber mehr als 3 Meter gehen nicht.
>
> Das geht prinzipiell mit allen 1-Zylinder 2-Taktern.

Nein, mach das mal mit einem Motor mit asymetrischem 
Kurbelwellendrehschieber..

> Man muss die
> Zündung nur exakt auf OT stellen.

Das Spezielle an dem Indianerteil war das man sich den Part mit der 
Zündeinstellung kneifen konnte, das ging bei den Dingern auch ohne.


Chris hat immer Recht auch wenn sein "Wissen" nur von Hörensagen her 
rührt, wenn 10000e Mopeds mit der selben Bremse produziert wurden sind 
die "schlecht" weil er nicht in der Lage ist seine eigene Karre zu 
reparieren.

Er betrachtet eine Schwinge an der Schwalbe als Radaufhängung suboptimal 
aber alle (doch sehr beliebten) Simson Mopeds bis zum Erscheinen der 
Schwalbe hatten diese und keine Telegabel, selbst der mit 80km/h 
zugelassene Sperber (5,6PS) hatte die exakt gleiche Schwinge und die 
exakt gleichen Bremsen.

Gegen so Borniertheit kommt ma nin dem verlogenen Forum nicht an.


Tschüß dann..

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