Hallo zusammen Ich weiss nicht so recht, wohin dieses Thema gehört. @Admin: Bitte ggf. verschieben. Danke. Nun denn, ich frage im Sinne meiner Arbeit bei meinem Arbeitgeber ;-) es geht um Motoren und ich bin "Hardware-Motoren-Treiber-Entwickler" und nicht Motoren-Design-Spezialist. ...wir beziehen BLDC-Motoren von Lieferanten und verbauen die weiter zu hochwertigen Lüftern. Uns stellt sich immer wieder die Frage, wie man die Motoren (wenn möglich gleich beim Lieferanten) testen kann? Wir reden von BLDC-Motoren von 12-48V / 20-200W und 30'000-60'000 RPM. Der/die Lieferant(en) können die Motoren natürlich nur im "Leerlauf" nach unseren Anforderungen testen. Sie sind sehr kooperativ, jedoch stehen wir etwas vor dem Berg bezüglich den "Testparametern", die wir ihnen auferlegen. Induktivität und Phasen-Widerstände lassen sich einfach und exakt messen; aber wenn wir dann die Motoren in Lüfter verbauen (also mit Last) trennt sich die Spreu vom Weizen (maximal-Drehzahl, Leistungsaufnahme etc.). Wie können wir das schon beim Lieferanten aussortieren? Ich bin sicher, es gibt hier Leute, die im beruflichem Umfeld ähnliche BLDC-Motoren beziehen. Wie testet ihr die Motoren, resp. wie lässt ihr sie testen, dass diese euren Anforderungen genügen? Wie gesagt, ich bin da ganz offen auf Ideen/Vorschläge/etc. Wir wollen da einfach langfristig die Qualität in unseren bezogenen Motoren gewährleisten können, wissen aber nicht so ganz genau, wie wir diese beim/den Lieferanten defineren können. Vielen Dank Snowman
Ihr müsst wissen, welche Parameter später zum Problem werden! Die könnt ihr dann testen lassen.
Hi, mit den Motoren direkt kann ich leider nicht dienlich sein, aber habt ihr mal probiert die Parameter die der Hersteller einfach messen kann mit den Parametern die ihr messen könnt bzw. Funktionen daraus zu korelieren? Da findet man meist ganz empirisch Abhängigkeiten und auch Limits für deren Parameter raus, zumindest machen wir das so bei anderen Produkten in größerer Stückzahl. Gruß, Thomas
Die Antwort hast du doch im Prinzip schon selbst gegeben: Master S. schrieb: > Der/die Lieferant(en) können die Motoren natürlich nur im "Leerlauf" > nach unseren Anforderungen testen. (...) > aber wenn wir dann die Motoren in Lüfter > verbauen (also mit Last) trennt sich die Spreu vom Weizen > (maximal-Drehzahl, Leistungsaufnahme etc.). Wie können wir das schon > beim Lieferanten aussortieren? Dann wird es wohl darauf hinauslaufen, dass beim Lieferanten unter Last getestet wird und dabei die Leistungsaufnahme und Drehzahl gemessen wird. Wie man das Umsetzen kann und wie sich das auf den Preis auswirken wird besprichst du wohl am Besten mit dem Lieferanten.
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Joe F. schrieb: > Dann wird es wohl darauf hinauslaufen, dass beim Lieferanten unter Last > getestet wird und dabei die Leistungsaufnahme und Drehzahl gemessen > wird. > > Wir man das Umsetzen kann und wie sich das auf den Preis auswirken wird > besprichst du wohl am Besten mit dem Lieferanten. Man muss nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, man kann auch versuchen Probleme intelligent zu lösen ;) . Der erste Schritt wäre mal zu verstehen warum eure max. Drehzahl und Leistung mehr streut als ihr es erwartet und dann auf einen Test zurückzuführen.
Thomas schrieb: > Man muss nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, man kann auch > versuchen Probleme intelligent zu lösen ;) . Der erste Schritt wäre mal > zu verstehen warum eure max. Drehzahl und Leistung mehr streut als ihr > es erwartet und dann auf einen Test zurückzuführen. Das habe ich auch gedacht, bei dem Wort "Lüfter". Könnte für mich auch schnell an den Propellern liegen.
Von welcher Stückzahl reden wir denn? Wie ist das Verhältnis zum Lieferanten? Nach welchen Spezifikationen wurden die Motoren denn ausgewählt?
Außer den Motoren, können auch die BLDC-Treiber ene Ursache sein. Wenn die Lieferanten auch die Hersteller der Motoren sind, dann können diese das durchaus messen.
Master S. schrieb: > Der/die Lieferant(en) können die Motoren natürlich nur im "Leerlauf" > nach unseren Anforderungen testen. Warum? Lasttests sind keine Unmöglichkeit. > Sie sind sehr kooperativ, jedoch > stehen wir etwas vor dem Berg bezüglich den "Testparametern", die wir > ihnen auferlegen. Schaut halt nach, warum die schlechten Motoren schlecht sind, und definiert diese Parameter. > wenn wir dann die Motoren in Lüfter > verbauen (also mit Last) trennt sich die Spreu vom Weizen > (maximal-Drehzahl, Leistungsaufnahme etc.). Hört sich nach einem schlechten Lieferanten an, wenn die Motoren so stark streuen. Oder ihr habt extrem auf Kante dimensioniert.
Master S. schrieb: > verbauen (also mit Last) trennt sich die Spreu vom Weizen > (maximal-Drehzahl, Leistungsaufnahme etc.). Wie können wir das schon > beim Lieferanten aussortieren? Max. Drehzahl zu testen ist Quatsch, die Nenndrehzahl interessiert. Die Marine versenkt ihre U-Boote bei der Abnahme auch nicht im Mariannengraben um die max. Tauchtiefe bis zum Hüllenbruch zu ermitteln. Da wird bis zur Spec getaucht und 10% drauf um die Reserve zu bestimmen. Das solltet ihr auch machen. Bei Nenndrehzahl messen, dann leicht drüber um zu schaun, ob die Drahtrolle auf Kante konstruiert wird. Und nur Stichprobenhaft einige Exemplare bis zur Zerstörung fahren. Ansonsten ist es auch heute noch üblich, vor auslieferung einen Dauertest zu machen, resp zu verlangen. Und wenn Menschenleben davon abhängen verlangt man auch nach Worst Case Szenarien zum Test: https://youtu.be/736O4Hz4Nk4
Lüfter mit 60.000 U/min? Oder eher doch eine Uranzentrifuge? Naja Testparameter... sowas geht halt nicht ohne Motorenprüfstand. Heißt den Motor irgendwo einsetzen und ihn einen Generator oder Bremse antreiben lassen, dann kann man die abgegebene Leistung und Drehmoment bei einer bestimmten Leistungsaufnahme messen (oder wieviel Leistung er benötigt um eine bestimmte Leistungsabgabe oder Drehmoment zu erreichen) und damit beurteilen wie gut der Motor ist. Man kann auch die Belastung ein Stück über das normale Niveau heraus erhöhen und versuchen, dadurch Rückschlüsse auf die Haltbarkeit zu ziehen, was aber einige Testreihen erfordert. Üblicherweise lässt man sich die Spezifikationen, die man braucht, einfach vom Hersteller/Zulieferer zusichern.
Man kann den Motor mit einem Generator an der Welle koppeln und den Generator dann mit einer (elektronischen) Last belasten. Da kann man dann ganz festgelegte Programme automatisch ablaufen lassen.
Erstmal entschuldigung, ich hatte auf einmal viel um die Ohren und war weg und habe diesen Thread ganz vergessen :-/ Danke für die vielen Antworten. Die genannten Ideen hatten wir auch schon (Lasttest beim Lieferanten). Maxon als ein renomierter CH-Motorenlieferanten gibt in seinen Lehr-PDFs (Maxon Motor Academy oder wie die heissen) auch an, dass die Leerlaufdrehzahl nicht gebraucht werden kann, um einen Motor zu bemessen. ps: Ja, das mit der Drehzahl ist sone Sache in meiner Firma. Alles ist auf Versorgungsspannung normiert anstatt auf eine Nenndrehzahl. D.h. man nahm bis jetzt eine Ansteuerelektronik, versorgte die mit z.B. 24V und liess dann den Lüfter laufen, was er halt her gab --> davon (24V und Max.Drehzahl) wurde dann Volumenstrom, Druck und Stromverbrauch gemessen und angegeben. Der Kunde macht das mit seiner Elektronik ebenfalls und kommt logischerweise auf was ganz anderes. Viele Erklärungen waren nötig, dass das Murks ist, und man gescheiter bei einer "zusicherbaren" Nenndrehzahl eben Druck und Volumenstrom angibt - es fruchtet langsam :-) ps: Das Beispiel mit dem Uboote-Versenken muss ich mir merken und mal bringen! :-) :-) Naja, bleibt also das Thema "Wie die nakten Motoren beim Lieferanten testen", wenn Induktivität und Widerstand etc. stimmen, aber dann doch im Endprodukt eine Variation da ist. Teststand mit Last würde sicher helfen. Ich dachte, vielleicht gibt's auch "Einfacheres", denn wie gesagt bin ich Elektro-HW-Entwickler und nicht Motorendesigner...
Master S. schrieb: > Ich dachte, vielleicht gibt's auch "Einfacheres", denn wie > gesagt bin ich Elektro-HW-Entwickler und nicht Motorendesigner... Wenn ihr schon mit Maxon zusammenspielt, dann laßt euch doch einfach bestimmte Werte garantieren! Kommt natürlich immer auch auf Stückzahlen an, aber Know-How, Prüfstände und was auch immer haben die als Hersteller doch sowieso im Haus. Nimm dir jemanden, der etwas (mehr) von Motoren versteht und lass' den mit Maxon abkaspern, welche Spezifikationen ihr braucht und fertig...und trotzdem von vornherein eine eigene Wareneingangskontolle einplanen! Nach meinen Erfahrungen, schludern auch die größten, besten, tollsten Hersteller...natürlich ohne böse Absicht, aber das Elend für einen selbst kann durchaus groß werden. Gruß Rainer
Wir hatten mal sehr spezielle Getriebe-Motoren in Lauf gekauf, bei denen waren die Hallsensoren nicht gut justiert, d.h. die Signale waren nicht 120° versetzt und hatten keinen 50:50 duty-cycle, das hat sich ebenfalls auf die Leistung / Leerlaufdrehzahl (war drehrichtungsabhängig) ausgewirkt. Teilweise sind sie nur mit Mühe angelaufen. Inzwischen ist es zwar nach Reklamation besser geworden, aber gut ist anders... Wie schon geschrieben kommt es -gerade bei der hohen Drehzahl- auch stark auf den Treiber an. Welchen Typ verwendet ihr?
Sind das axiallüfter? Das Problem hatten wir auch mal. Das Problem war dass sich die flügel durch unterschiedliche Raumtemperatur unterschiedlich verformt haben beim abkühlen. Da haben bereits 0.2° ausgereicht dass die ihre maximaldrehzahl bei weitem nicht erreicht haben und der wirkungsgrad schlecht war.
Tippgeber schrieb: > Wie schon geschrieben kommt es -gerade bei der hohen Drehzahl- auch > stark auf den Treiber an. Auch ein wichtiger Hinweis! Immer die Treiberempfehlungen (hoffentlich vorhanden) des Herstellers untersuchen. Kein Hersteller wird sich darum kümmern, wenn die Motoren mit Treibern "Dritter oder gar No-Name" nicht laufen!! Und niemand hat Zeit und Geld, sich mit einem Motorenhersteller über "unbekannte" Treiber herum zu streiten. Es gilt in diesem Sinne Know-How abzuschöpfen, wo immer es das gibt! Alles was du mühevoll selbst auf die Beine stellst, ist teuer bis sehr teuer. Da muß man auch gegenüber einem Vorgesetzten mal Flagge zeigen. Gruß Rainer
Thomas schrieb: > Man muss nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, man kann auch > versuchen Probleme intelligent zu lösen ;) Genau: Gleich beim Bau des Gebäudes in den Wänden Öffnungen für die Köpfe vorsehen.
Ölig Fettiger schrieb: > Gleich beim Bau des Gebäudes in den Wänden Öffnungen für die > Köpfe vorsehen Ja, und das Gehäuse heißt in diesem Fall Hersteller! Wenn der TO eigene Treiber für die Motoren einsetzt, dann hat er sofort das Problem, dass das dem Hersteller erst mal völlig egal ist! Sollten es 5- oder gar 6-stellige Zahlen sein, dann sieht es natürlich etwas anders aus. Aber das wird natürlich nicht der Fall sein! Ich wollte nur vor den vielen Fallstricken warnen, die man sich ohne Probleme um Hals und Knie legen kann. Und 60.000 Drehzahl kann ich nun auch nicht wirklich glauben! Es gibt Modellturbinen, die so hoch drehen oder 3mal so hoch, aber die mechanischen Randbedingungen sind hier sicher nicht gegeben :-) Gruß Rainer
Ich kann da wirklich ein Lied von singen und ich habe gerade Lust...vielleicht hilft es dem TO ja... Wir hatten erhebliche Mengen industriemäßiger Wärmebildkameras im Einsatz und große Probleme mit dem Shutter. Den Hersteller hat das überhaupt nicht gekümmert (ok, keine 4-stelligen Umsatzzahlen...), aber er war gnädig und hat uns den Lieferanten der Shutter genannt! Eine französische Firma, die auch nach Vorführung der Probleme (es gab mittlerweile eine große Schütte defekter Shutter), keinen Anlass zu einer Reaktion sah! Letztendlich haben wir das Shutterproblem (im Getriebe)selbst lokalisiert und jede Wärmebildkamera vor Auslieferung einem harten Shuttertest unterzogen und die Shutter gegebenfalls aus unserem eigenen Fundus ausgetauscht. Die Schütte mit defekten Shuttern wächst... Was ich sagen will: dem Kunden in Japan oder Korea oder auch in D ist es völlig schnurzpiepegal warum der Shutter in deinem System nicht funktioniert. Dein System muß laufen. Oder du hast große Probleme... Gruß Rainer
Wie weit sind wir hier jetzt mit den Methoden zur Prüfung? Liegt es definitiv nur an den Motoren oder vielleicht doch an den Propellern? Kann sein, dass ich da was überlesen habe, aber ich meine es kam keine Antwort darauf.
Was ist mit meinem Vorschlag den Motor mit einem Generator (oder gleichem Motor, wenn der als Generator laufen kann) zu koppeln und gegen einen definierten Widerstand (elektronische Last) laufen zu lassen? So ein Teststand wäre auch relativ einfach zu bauen.
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