Forum: PC Hard- und Software Alte SCSI-Festplatte auslesen


von Uli T. (taikon)


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Hallo,

hat jemand Erfahrung, wie ich eine alte IBM SCSI Festplatte (dcas-34330) 
mit 68pol SCSI Anschluss auslesen kann?

Was brauche ich dafür? Gibt es fertige Adapter, um das mit einem Windows 
10 Rechner zu machen?
Danke
Gruß
Uli

von herbert (Gast)


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Normalerweise braucht man da einen SCSI-Controller. Früher so kann ich 
mich erinnern gab es mal für SCSI-Dia-Scanner mit SCSI-Anschluss ein 
entsprechendes Adapterkabel auf IDE. SCSI Controller sollten aber auch 
heute noch aufzutreiben sein.

von g457 (Gast)


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> Was brauche ich dafür? Gibt es fertige Adapter [..]?

ebay://"adaptec scsi"

Such Dir das passende raus, noch ein Kabel dazu, eine (fast) x-beliebige 
Linux-Kiste oder -live-System und feddisch.

HTH

von pegel (Gast)


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Wenn es einmalig ist, würde ich den Computer Schrauber meines Vertrauens 
aufsuchen und mir ein HDD Abbild auf den Stick kopieren lassen.

Als ich selbst noch einer war, hätte ich das gemacht.

Wenn Du Angst um deine Daten hast, kannst Du auch so lange daneben 
stehen bleiben und zusehen.

Heute habe ich alles entsorgt, bin aber sicher, dass viele Leute noch 
genügend von der alten, zuverlässigen Technik haben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> ebay://"adaptec scsi"
LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL!

von Peter M. (r2d3)


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Uli T. schrieb:
> Hallo,
>
> hat jemand Erfahrung, wie ich eine alte IBM SCSI Festplatte (dcas-34330)
> mit 68pol SCSI Anschluss auslesen kann?
>
> Was brauche ich dafür? Gibt es fertige Adapter, um das mit einem Windows
> 10 Rechner zu machen?

Du brauchst einen SCSI-Controller, ein SCSI-Kabel (intern oder extern) 
eventuell einen Terminator, bei der externen Variante ein SCSI-Gehäuse.

USB war damals nicht so weit, Adapter gab es auf PCMCIA und 
ExpressCard-Basis.

Bei mir werkelt noch ein Dawicontrol 2980-U2W unter einem Legacy-OS.
Die Treiberunterstützung bei Dawicontrol geht beim 2976-UW bis Win7.

Ich glaube, SCSI wurde verdrängt durch SAS.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Vielleicht die Platter ausbauen und auf den Platterspieler schmeißen?

SCNR

von oszi40 (Gast)


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Uli T. schrieb:
> mit einem Windows 10 Rechner zu machen?

Hardware und funktionierende Treiber! Such Dir eher eine alte Kiste und 
hole die Daten übers Netz oder einen Stick. Es könnten auch Platten aus 
einem RAID sein? Datenblatt DCAS-34330: 4GB 
http://computermuseum.informatik.uni-stuttgart.de/pcdisk/h/2000/1491.htm

von michael_ (Gast)


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Bei so einer alten Platte lohnt sich der Aufwand nicht.
Außer es sind ganz wichtige persönliche Daten drauf.
Wo ist die her?

Schon gar nicht, einen W10 Rechner damit verhunzen.

Such dir im Bekanntenkreis jemanden, der das kann.

von Stephan (Gast)


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Zu der Zeit waren die Platten High End in Servern. Die kamen in jede 
Novell Kiste rein. War glaube SCA Connector 68p. Adaptec U2 oder U2W 
Controller. Raid 5 oder 10 war angesagt. Für privat waren die einfach 
mal VIEL zu teuer. Bei ner Raid Platte lohnt der Aufwand nicht.

von michael_ (Gast)


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Stephan schrieb:
> Adaptec U2 oder U2W
> Controller.

Und da geht es schon los. Ob der TO sich in den Unterschied reinarbeiten 
kann?
Ich habe da auch lange gebraucht.
Gleiche Stecker, verschiedene Funktion.
Verschiedene Kabel mit gleichem Stecker.

Ich habe hier noch eine alte eingerichtete PC-Kiste.
Dazu eine Schachtel mit verschiedenen Kabeln und Adaptern.

Einem Neuling ist es nicht zu empfehlen.

von Zeno (Gast)


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michael_ schrieb:
> Schon gar nicht, einen W10 Rechner damit verhunzen.

Kann man da was verhunzen? Win10 an sich ist doch schon verhunzt.

von Nano (Gast)


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Stephan schrieb:
> Zu der Zeit waren die Platten High End in Servern. Die kamen in jede
> Novell Kiste rein. War glaube SCA Connector 68p. Adaptec U2 oder U2W
> Controller. Raid 5 oder 10 war angesagt. Für privat waren die einfach
> mal VIEL zu teuer. Bei ner Raid Platte lohnt der Aufwand nicht.

Nicht ganz.
Es gab eine Zeit, da waren die SCSI Platten nicht wesentlich teurer als 
die IDE Platten und die SCSI Controller boten wesentliche Vorteile wie 
bspw. eine Entlastung der CPU, die Möglichkeit performante Scanner 
anzuschließen und beim Brennen keinen Bufferunderrun zu haben.

Leider hat sich diese beinahe Parität nicht lange gehalten und die IDE 
Platten wurden im Vergleich zu SCSI Platten wieder wesentlich günstiger.

von Nano (Gast)


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Stephan schrieb:
> War glaube SCA Connector 68p. Adaptec U2 oder U2W
> Controller.

Ultra Wide sollte genügen.
http://computermuseum.informatik.uni-stuttgart.de/pcdisk/h/2000/1491.htm

So teuer ist ein SCSI Controller, wie bspw. ein Adaptec AHA-2940U2W auch 
nicht mehr.
Ich habe vor > 15 Jahren zum Verbinden des PCs mit meiner DBOX 1 mal 
einen derartigen Controller für 1 € in der Bucht geschossen.


@TS

Guck nach einem Adaptec AHA-2940U2W, der sollte reichen.
Die Dinger kommen in PCI Ausführung, d.h. dein Mainboard sollte PCI 
Slots haben.
Das ist heute nicht mehr bei allen der Fall.

Es könnte also Sinn machen, wenn du einen alten Rechner mit 
entsprechenden PCI Slots zur Verfügung hast.
Da reicht schon der älteste Pentium.

Als Betriebssystem würde ich Linux verwenden.
Bei älteren Rechnern würde sich auch Win9x oder Win2K anbieten.
Wenn der Rechner nicht all zu alt ist, kannst du die Daten per USB auf 
einen USB Stick kopieren oder falls er über eine NIC verfügt, per 
Netzwerk übertragen.

Ob du so einen uralten SCSI Controller noch mit Windows 10 betreiben 
kannst, das müsstest du testen.
Ich würde mir diesen Aufwand nicht machen wollen.

Die genannte Platten hat übrigens nur 4,3 GB Speicherkapazität, 
besonders viel ist das heutzutage nicht mehr.
Schon der billigste USB Stick dürfte ein Vielfaches dieser Speichermenge 
haben.
Lohnen tut sich das ganze also nur dann, wenn da wichtige Daten drauf 
sind oder du dir erhoffst, entsprechend wichtiges zu finden.

von Nano (Gast)


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Noch eine kleine Ergänzung.

Das könnte auch noch wichtig sein.
Wenn du einen alten Rechner benutzt, bedenke bitte, dass die meisten 
alten Rechner nur eine Grafikkarte mit VGA Ausgang haben.

Insofern brauchst du einen dafür passenden Monitor mit VGA Eingang.
Falls kein VGA fähiger CRT zur Verfügung steht, könntest du mal einen 
genauen Blick auf deine TFT Displays und Fernsehgeräte schauen, 
eventuell ist da noch einer mit VGA Eingang dabei.

Ansonsten wird es nämlich schwierig da noch bequem mit dem alten Rechner 
zu arbeiten.
Eine Remoteverbindung via SSH bei Verwendung von Linux ist machbar, muss 
aber schon beim Bootmedium entsprechend berücksichtigt werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Es gab eine Zeit, da waren die SCSI Platten nicht wesentlich teurer als
> die IDE Platten

Besonders in der Zeit vor IDE-Disks, als neben SCSI praktisch nur das 
ST-506 Interface existierte, oder dessen Nachfolger ESDI. Da war SCSI 
auch in Normal-PCs sehr verbreitet. Seagate brachte für die eigenen HDDs 
sogar den Minimal-Adapter ST01/02 raus, der nicht viel mehr als ein 
Parallelport war.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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Hier ist ja mal wieder das Fachwissen versammelt. :-)

Du brauchst natuerlich einen SCSI Adapter. Einen alten 2940 wirst du 
wahrscheinlich nicht verwenden koennen weil der PCI hat und ich mal 
vermute das dein Computer nur PCI-Express hat.

Du koenntest dir vielleicht einen Adaptec 29320LPE kaufen. Idealerweise 
empfiehlt sich fuer sowas natuerlich Ebay weil du dir die Neupreise 
vermutlich nicht leisten willst. Vorher pruefst du natuerlich ob du 
Treiber fuer Win10 bekommst, sollte Microsoft dafuer zu inkompetent sein 
kannst du dir natuerlich Linux installieren.

Ausserdem brauchst du natuerlich entsprechende Kabel und Terminatoren.

Olaf

von oszi40 (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ausserdem brauchst du natuerlich entsprechende Kabel und Terminatoren.

Selbst wenn das alles da sein sollte, wäre noch zu klären, ob diese 
Platte eine von vielen RAID5-Platten ist ... Wenn es wirklich 
überlebenswichtig wäre, würde ich die Platte sofort zum teuren 
Datenretter geben.https://www.ontrack.com/de/kostenlose-analyse/

von Ich (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Olaf schrieb:
>> Ausserdem brauchst du natuerlich entsprechende Kabel und Terminatoren.
>
> Selbst wenn das alles da sein sollte, wäre noch zu klären, ob diese
> Platte eine von vielen RAID5-Platten ist ... Wenn es wirklich
> überlebenswichtig wäre, würde ich die Platte sofort zum teuren
> Datenretter geben.https://www.ontrack.com/de/kostenlose-analyse/

Wenn es sich um 1 Platte aus einem RAID 5 handelt, kann auch ein 
Datenretter nichts mehr machen, da hier die Daten auf mehrere Platten 
verteilt werden.

von oszi40 (Gast)


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Genau!

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich habe SCSI erst aufgegeben, als SATA-SSDs aufkamen.
SCSI Platten habe ich mir immer gebrauchte besorgt, wenn irgendwo neue, 
größere Platten für ein RAID eingesetzt wurden und die alten abgestoßen 
wurden. Ich kenne noch die mit 15.000 Umdrehungen turbinenartig 
pfeifenden Barracudas, die zwingend einen Lüfter brauchten. Ansonsten 
konnte man darauf Eier braten! Aber schnell, wie die Hölle, war das Zeug 
für damalige Verhältnisse.
Mein erster 4-fach CD-Brenner war auch SCSI. Auf einem Pentium 90 mit 
4-fach Tempo von einer SCSI Platte brennen und dabei im Hintergrund, 
surfen, schreiben oder spielen, war ohne Buffer Underrun unter SCSI 
schon immer möglich :-)))
Und die Feinheiten von UW und U2W braucht man für 1x auslesen nicht 
kennen. Der Bus schaltet auf das Tempo runter, das der langsamste 
Teilnehmer kann. Bremst zwar die anderen aus, aber es funktionert 
erstmal irgendwie. Und wenn man nur einen Busteilnehmer hat, ist das eh 
Rille.
Ich hatte zwar vereinzelt zickige Platten, die in anderen Modi nicht 
gelaufen sind oder dann speziell gejumpert werden wollten, aber meist 
einigen sich die Busteilnehmer irgendwie.

von michael_ (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Und die Feinheiten von UW und U2W braucht man für 1x auslesen nicht
> kennen.

Bestimmt 10 Jahre habe ich nichts mehr mit SCSI gemacht. Aber zufällig 
den Testrechner mit einer 2940/U2W.

Aber da sind schon mal 2 Buchsen drauf, Ultra 2-LVD/SE und 
Fast/Ultra-SE.
Da gibt es verschiedene Kabel.
Man muß die richtige Kombination von HD, Kabel und Kontrollerbuchse 
haben.

Und die Jumper müssen ja auch richtig auf der HD gesetzt sein.

von Markus M. (adrock)


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Und auf keinen Fall die SCSI Terminierung vergessen!

(Bzw. Jumper auf der Platte korrekt stecken)

Das gab immer lustige Effekte damals bei diversen Leuten die keinen Plan 
hatten...

von Gerald B. (gerald_b)


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Ja, ab U2W sind es LVD Signale, dafür brauchst du einen Controller, der 
U2W kann, eine HDD, die das kann und einen Terminator, der afür 
vorgesehen ist. Die Flachkabel sind glaube ich, paarweise verdrallt. 
Wenn eine dieser Komponenten damit nicht klarkommt, dann schaltet der 
Controller auf UW Tempo runter.
Deshalb haben die meisten U2W u. aufwärts Controller 2x 68 pol. Buchsen. 
Eine für Single ended UW und eine für LVD. Adaptec hatte auf seinen 
Controllern eine Bridge, damit der UW Teil den schnellen Teil des Busses 
nicht brenste. Alle anderen Hersteller gingen meines Wissens den Weg 
dualer SCSI Controller, die 2 separate Busse hatten. Das ist natürlich 
noch etwas schneller und erlaubt dann theoretisch auch bis zu 30 
Busteilnehmer - 15 je Bus. Die Bridge übersetzte ja bloß.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uli T. schrieb:
> Was brauche ich dafür?

Wenn das 'ne einmalige Aktion ist: schick sie mir mitsamt einem Stick 
zu, ich kopiere dir das. Mein Bastelrechner hat noch einen 
SCSI-Controller drin.

Gerald B. schrieb:
> Ich habe SCSI erst aufgegeben, als SATA-SSDs aufkamen.

Ich auch. Normale SATA-Platten sind im Vergleich zu SCSI-Serverplatten 
schnarchlahm – nicht in der nominellen Datenübertragungsrate, aber in 
der Gleichzeitigkeit dessen, was sie in der Lage sind zu handhaben.

Allerdings sind die hier genannten DCAS nun auch schon seeeehr betagt. 
:)

von Ma (Gast)


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Schön wie alle wieder in alte Erinnerungen schwelgen die dem TO nichts 
nützen..

von michael_ (Gast)


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Doch.

Er soll sich jemanden suchen, der das noch kann.

Oder er hat einen riesengroßen Berg vor sich.
Einfach anstöpseln ist nich.

Gerald B. schrieb:
> Ja, ab U2W sind es LVD Signale, dafür brauchst du einen Controller, der
> U2W kann, eine HDD, die das kann und einen Terminator, der afür
> vorgesehen ist. Die Flachkabel sind glaube ich, paarweise verdrallt.

In meinem Testrechner habe ich einen Beutel mit unverdrillten Kabel und 
einen Adapter auf SCSI-1. Damit konnte ich die meisten meiner SCSI 
betreiben.

Den Terminator kann man auf der HD setzen.

Bei einem gebrauchten Kontroller kann ja auch alles verstellt sein.
Als Anfänger guckt man da wie ein rosa Tier in ein Uhrwerk.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ma schrieb:
> Schön wie alle wieder in alte Erinnerungen schwelgen die dem TO nichts
> nützen..

Wie kommst du darauf?

Ich habe meinen Beitrag mit dem Angebot eröffnet, ihm den Kram zu 
kopieren. Ich habe alles dafür noch da. Sofern die Platten überhaupt 
noch funktionieren, sehe ich da kein Problem drin. Er könnte sich noch 
aussuchen, ob er ein 1:1-Image haben möchte oder eine logische Kopie 
aller Dateien – vorausgesetzt, ich kann das Dateisystem auch lesen, das 
drauf ist.

Edit: alternativ finde ich sicher auch einen SCSI-Controller mitsamt 
Kabelage, den ich gegen Portoerstattung zusenden kann. Dann muss er sich 
aber um den ganzen Treibersalat für Windows 10 selbst kümmern, da kann 
ich ihm absolut nichts helfen. Ich habe SCSI nie unter Windowsen 
benutzt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Markus M. (adrock)


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Naja, was er braucht ist doch klar:

- Einen SCSI-Hostadapter für parallel Wide-SCSI (da 68 polig), z.B. 
Adaptec 29160
- Ein passendes 68 poliges Kabel mit wenigstens drei Abgriffen 
(Hostadapter, HDD, Terminator)
- Einen SCSI Wide Terminator
- Einen PC mit Steckplatz für den Hostadapter

http://computermuseum.informatik.uni-stuttgart.de/pcdisk/h/JUMPERS/874.HTM

Die Sachen sollte es alle relativ günstig bei eBay geben, da parallel 
SCSI quasi tot ist.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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michael_ schrieb:
> Bei einem gebrauchten Kontroller kann ja auch alles verstellt sein.
> Als Anfänger guckt man da wie ein rosa Tier in ein Uhrwerk.

Ein Controller, wo man was verstellen kann, hat ein eigenes BIOS, dessen 
Tastenkombination er beim Booten kundtut. Die drückt man und dann wird 
im BIOS angezeigt, welche Taste man für "Setup to Default" drücken muß. 
Save, Reboot und fertig! ;-)

von Olaf (Gast)


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> Ich habe SCSI erst aufgegeben, als SATA-SSDs aufkamen.

Also ich habe SCSI bis heute laufen. Klar, mittlerweile habe ich da 
natuerlich keine Platten mehr dran, aber immer noch MOD, DDS, Brenner 
und CF-Reader.

Olaf

von Franko S. (frank_s866)


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SCSI - das USB der 90er: 20 Standards, zwanzig Kabel/Stecker/Buchsen 
passiv/aktive Terminatoren, schrottige Treiber, Autoconfig das nichjt 
funktionierte, schrottige BIOSe, Geräte die nicht miteinander konnten es 
aber theoretisch sollten,... und alles dreimal so teuer wie Stangenware.

IDE war vielleicht nicht so schnell aber es funktionierte einfach, 
ranklemmen und vergessen.

Lediglich für Scanner war es Vorteil, da war USB damals noch zu lahm wie 
auch das Zeug am Parallelport.

Als ich das SCSI-Zeug rausgeowrfen hatte, hatte ich mit einem Schlag 
viele Probleme vom Hals.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Am Atari ST war eine abgemagerte SCSI-Version üblich, nannte sich ACSI 
und konnte mit relativ wenig Aufwand auf echtes SCSI umgesetzt werden. 
Ich hatte auch noch CD-Laufwerk und Scanner mit SCSI, dazu Steckkarten 
für ISA-Bus, vielleicht noch PCI-parallel. Und eine PCMCIA-Karte. Ist 
aber schon sehr lange her. Treiber dazu findet man eher noch unter 
Linux.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Ein Controller, wo man was verstellen kann, hat ein eigenes BIOS, dessen
> Tastenkombination er beim Booten kundtut.

Auch das kann man abschalten. :-) Machte aber zum Glück wohl kaum 
jemand.

von Uli T. (taikon)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn das 'ne einmalige Aktion ist: schick sie mir mitsamt einem Stick
> zu, ich kopiere dir das. Mein Bastelrechner hat noch einen
> SCSI-Controller drin.

Hallo Jörg,
super Angebot, das ich gerne annehme. Ich schick später eine PN.

Ist ne einmalige Aktion.

Kann natürlich auch nicht sagen, ob die Platte noch läuft oder Daten 
lesbar sind.
War glaub die Hauptplatte so um 1995 rum für meinen Desktop-Rechner. Das 
war ein SCSI Rechner und hatte auch noch andere Geräte dran.

Aber scheint ja hier ein beliebtes Thema zu sein, das wohl bei einigen 
auch Erinnerungen weckt.
Danke auch für alle anderen Ideen - denke aber die Lösung von Jörg ist 
die Beste.

Gruß
Uli

von Nano (Gast)


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Franko S. schrieb:
> SCSI - das USB der 90er:

Das ist ne Beleidigung von SCSI.

USB ist eine billig Konsumerschnittstelle. SCSI war das nie, das war 
HighEnd.


> schrottige Treiber

Ich hatte 3 SCSI Adapter von Adaptec im Einsatz, 2 x PCI, 1 mal ISA und 
die Treiber waren alle ordentlich.
Wenn man allerdings versucht, den bei seinem Scanner mitgelieferten 
NoName SCSI Billigcontroller zu betreiben, dann muss man sich nicht 
wundern, wenn es hakt.


> IDE war vielleicht nicht so schnell aber es funktionierte einfach,
> ranklemmen und vergessen.

Das stimmt nicht. Bei IDE musste man die Slave und Master Jumper richtig 
setzen und sogar die Festplatten entsprechend mit dem richtigen Stecker 
am Ende oder in der Mitte verbinden, wenn man davon booten wollte.
Bei SCSI war das dagegen richtig einfach. Da reichte eine Änderung im 
SCSI BIOS und schon wurde wie gewünscht, von der anderen Platte 
gebootet.

IDE hatte nur einen Vorteil, es war billig.


> Lediglich für Scanner war es Vorteil, da war USB damals noch zu lahm wie
> auch das Zeug am Parallelport.

Wenn man bei SCSI Daten von der ersten zur zweiten Platten kopieren 
wollte, dann lief das über den Chip des SCSI Controllers. Die CPU wurde 
da kaum belastet.
Aus dem Grund gab es bei SCSI auch keine Bufferunderuns.

Bei IDE war das nicht so, da musste die CPU Schwerstarbeit leisten, weil 
der IDE Controller praktisch nichts wirklich selber konnte.

Dazu wurde bei IDE die Festplatte ausgebremst, wenn am gleichen 
Kabelstrang ein optisches Laufwerk hing.
Deswegen hatten die meisten Boards und Controller dann 2 Anschlüsse, so 
dass 2 Festplatten an einem Kabel von dem optischen Laufwerk am anderen 
Anschluss nicht negativ beeinflusst wurden.
Der Maximalausbau war somit auf 2 Festplatten + Optische Laufwerke 
begrenzt oder mit Nachteilen auf 3 Festplatten und einem optischen 
Laufwerk.
Bei SCSI konnte man einfach bis zu AFAIK 7 Geräte ohne Nachteile 
anschließen.
Damals als Festplattenplatz knapp war, habe ich die alte, nach dem ich 
mir eine neue größere gekauft habe, um mehr Platz zu haben, trotzdem am 
SCSI Controller angeschlossen gelassen. Mit SCSI ging das. Bei EIDI 
musste man praktisch spätestens ab der 3. Festplatte eine entfernen.

Für optische Laufwerke und wenn ich mich nicht irre, sogar für größere 
Festplatten musste man bei IDE sogar das Protokoll erweitern.
Bei SCSI gab es dieses Problem nicht, da das Protokoll hier keine 
Einschränkungen aufwies.


> Als ich das SCSI-Zeug rausgeowrfen hatte, hatte ich mit einem Schlag
> viele Probleme vom Hals.

Vielleicht lag das Problem an dem, der vor dem Rechner saß?
Ich hatte mit SCSI jedenfalls keine Probleme, es lief wunderbar und wenn 
bei SCSI die Festplattenpreise genauso stark gefallen wären, wie bei 
IDE, dann wäre ich sicherlich noch wesentlich länger bei SCSI geblieben.

Aber spätestens als man für den Preis einer 40 GB großen IDE Platte eine 
nur ca. 8 GB große SCSI Platte eines älteren Modelltyps hätte bekommen 
können, habe ich dann halt gewechselt.
Die CPUs waren zu dem Zeitpunkt wenigstens so schnell geworden, dass sie 
mit dem IDE Overhead halbwegs klar kamen.

von oszi40 (Gast)


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Nano schrieb:
> Bei SCSI konnte man einfach bis zu AFAIK 7 Geräte ohne Nachteile
> anschließen.

... WENN man richtig terminiert hat. Das Wort einfach lasse ich mal weg, 
da es zahlreiche Varianten und Jumper gab. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Small_Computer_System_Interface

von Jens M. (schuchkleisser)


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Nano schrieb:
> Der Maximalausbau war somit auf 2 Festplatten + Optische Laufwerke
> begrenzt oder mit Nachteilen auf 3 Festplatten und einem optischen
> Laufwerk.

Ich hatte Rechner mit 4 IDE-Ports und 7 HDDs + 1 CD.
Aber Controller für Trinary und Quaternary zu finden war nicht leicht, 
das waren so ganz kleine PCI-Streifen mit nem PAL drauf, die ein Kabel 
hatten mit nem ISA-Stecker mit 6 Pins, ganz schräge Bastelei.

Mein Amiga 500 konnte schon SCSI-Quadspeed-CDs brennen während der 
normalen Arbeit, als in der Arbeit der P90-IDE-Brenner nicht mal in/aus 
dem Bildschirmschoner konnte ohne das Nero sich verschluckt hat.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Eine Leiter und ein Schraubenzieher genügen auch, sowie die Anschrift 
vom nächsten Recyclinghof. Da sollte man in einer Nacht genug Material 
zusammenbekommen, um alle Arten jemals gefertigter SCSI-Platten auslesen 
zu können.

Da kann man sich dann auch gleich ein SAS-Backplane mitnehmen, denn 
sonst läuft einem diese Skurrilität als nächstes über den Weg und man 
kann sie wieder nicht auslesen.

68pol SCSI ist doch dieser Kombianschluß mit Strom drin.

Linux wird nötig, weil Adaptec für seine älteren 32-Bit-Karten keine 
Windows-Treiber zur Verfügung stellt, und das aber nicht verrät. Die 
unsinnige Fehlermeldung hat mich eine halbe Stunde gekostet.

Als Computer/Elektronikbastler hat man entweder keinen Platz, weil 
nötiges Bastelmaterial in allen Schubladen und Regalen, oder man muß 
halt 30 Euro zahlen, wenn man mal eine alte Festplatte auslesen will.

Wenn SCSI-Platten SMART haben, kommen die Werte nicht durch den 
Controller. Jedenfalls ist nix mit Betriebsstunden und Temperatur 
auslesen. Kann natürlich auch an der frühen SMART-Version liegen.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Wollvieh W. schrieb:
> 68pol SCSI ist doch dieser Kombianschluß mit Strom drin.

Du meinst SCA und das ist 80 polig. Hatten meine alten Platten fast 
immer. Damit waren sie Hotswap fähig. Ich habe mir die 80 auf 68 pol 
Adapter mit Floppystecker bei Reichelt des Öfteren gekauft.
Was auch ein lustiger Hack war, besagte Adapter hatten oft auch einen 50 
pol. IDC Pfostenstecker drauf. Wenn man sich mal die Anschlussbelegung 
und Doku. zu SCSI im Netz zog, sah man, das auf dem Kabel auch 5V 
Termpower für aktive Terminatoren mitgeführt wurde. Am 50 pol. Stecker 
konnte man Termpwer und Masse mit 2 Präzisionssteckkontakten dann bequem 
abgreifen.
Das mit Vorwiderstand auf ein SSR und ein altes AT-Netzteil mit dem SSR 
gestartet, schon konnte man ein altes PC-Gehäuse als externen SCSI Tower 
als "Plattenfriedhof" betreiben :-)))

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wollvieh W. schrieb:
> Wenn SCSI-Platten SMART haben, kommen die Werte nicht durch den
> Controller.

SCSI-Platten hatten schon immer ein weit ausgefeilteres Reporting als 
SMART es je auf die Beine gestellt hat. Da kann man sich beispielsweise 
die exakte Bitposition der factory defect list ausgeben lassen. :)  Da 
mein Bastelrechner sowieso gerade läuft:
1
uncle# camcontrol defects da0 -P -f bfi
2
Got 1254 defects:
3
1060:1:574919
4
1289:0:395481
5
1290:0:395481
6
1291:0:395481
7
1292:0:395481
8
1293:0:395481
9
1294:0:395481
10
1295:0:395481
11
1296:0:395481
12
1297:0:395481
13

Format "bfi": "bits from index", also Zylinder, Kopf, und Bitnummer 
innerhalb der Spur.

Natürlich kann man sich auch anzeigen lassen, welche später hinzu 
gekommen sind:
1
uncle# camcontrol defects da0 -G -f bfi
2
Got 0 defects.

Prinzipiell könnte man da sogar manuell noch welche hinzufügen, wenn man 
das unbedingt will. Ich habe nur wenige Platten gehabt, die da jemals 
Einträge bekommen hatten.

Der TE hat sich übrigens bei mir gemeldet und nimmt mein Angebot an, 
insofern benötigt er sicher keine weiteren Hinweise. Ich bin mir sehr 
sicher, dass ich diese DCAS34330 auslesen können werde, sofern sie 
überhaupt lesbar ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Wer heute nach SCSI sucht, der findet es neben SAS in recht vielen 
Medien ausser SATA-Disks. Also beispielsweise in CD/DVD-Laufwerken und 
USB-Massenspeicher. In Form des SCSI Kommandoprotokolls.

von michael_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> sofern sie
> überhaupt lesbar ist.

Der erste Test wäre, wenn man sie mal mit Strom versorgt.
Wenn sie enlos klackert oder sehr lautes, ohrenbetäubentes Pfeifen von 
sich gibt, ist weitere Mühe sinnlos.

Die 4 - 8 GB Platten fielen oft aus.

Gerald B. schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>> 68pol SCSI ist doch dieser Kombianschluß mit Strom drin.
>
> Du meinst SCA und das ist 80 polig. Hatten meine alten Platten fast
> immer. Damit waren sie Hotswap fähig. Ich habe mir die 80 auf 68 pol
> Adapter mit Floppystecker bei Reichelt des Öfteren gekauft.

Zu diesem Thema hatten wir vor paar Jahren eine lange angeregte 
Diskussion.
Finde ich im Moment aber nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> In Form des SCSI Kommandoprotokolls.

Das hat ja ohnehin überlebt, schon die ATAPI-CDROMs waren protokollmäßig 
SCSI.

von Gerald B. (gerald_b)


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Jörg W. schrieb:
> schon die ATAPI-CDROMs waren protokollmäßig
> SCSI.

Ich erinnere mich mit Grausen an die Zeit, als Brennprogramme einen ASPI 
Treiber einforderten. Der defacto Standard war der von Adaptec. Der ließ 
sich aber nur mit einem von denen hergestellten Controller installieren. 
Entweder hatte man einen verbaut, oder mußte ihn für die Installation 
mal kurz "vorzeigen".
Danach lief er auch auf Fremdkarten.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Es gibt auch SCSI-zu-USB-Adapter.

Wenn es für die einmaligen Nutzung ist, spielt Speed keine Rolle und man 
muss nix umbauen ...

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Frank E. schrieb:
> Es gibt auch SCSI-zu-USB-Adapter.

Zeig mal den Link dazu. Da es x verschiedene SCSI-Stecker gibt wäre der 
Adapter allein noch kein Erfolg.

von Jupp (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Zeig mal den Link dazu.

Iomega hatte sowas für die JAZ-Laufwerke, bitte selber googlen.

oszi40 schrieb:
> Da es x verschiedene SCSI-Stecker gibt wäre der
> Adapter allein noch kein Erfolg.

SCSI lässt sich fast beliebig adaptieren, insofern ist das kein 
grundlegendes Kriterium. Für "einmal auslesen und vergessen" wie beim OP 
natürlich zuviel Aufriss, wenn das Material erst noch beschaffen muss.

von Jupp (Gast)


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von oszi40 (Gast)


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Jupp schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 323851431887

Ca. 120€ für diesen "Adaptec USBXchange, SCSI to USB adapter"? Ohne 
Software??? Das ist keine funktionierende Lösung wie man in den 
Rezensionen liest. Einzig der Suchbegriff "SCSI to USB adapter" ist 
nützlich. Die Stecker und SW müssen schon passen.

von Jupp (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Ca. 120€ für diesen "Adaptec USBXchange, SCSI to USB adapter"? Ohne
> Software???

Du schriebst:

> Zeig mal den Link dazu.

Klingt nach generellen Zweifeln ob der Existenz. Von "sinnvoll" lese ich 
da nichts ;)

Deswegen:

Jupp schrieb:
> Für "einmal auslesen und vergessen" wie beim OP
> natürlich zuviel Aufriss

von Olaf (Gast)


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> Es gibt auch SCSI-zu-USB-Adapter.

Ich weiss. Die waren in Deutschland aber sehr selten weil sie erst 
rauskamen als bei uns SCSI schon auf dem absteigenden Ast war. Ich glaub 
z.B nicht das meiner dann an SCSI etwas anderes als eine Festplatte 
unterstuetzt und selbst da habe ich so meine zweifel ob das an aktuellen 
Betriebsystemen noch alles so funktioniert.

Olaf

von oszi40 (Gast)


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Olaf schrieb:
> ob das an aktuellen Betriebsystemen noch alles so funktioniert.

Genau da liegt der Hase im Pfeffer: Geringe Verbreitung, fehlende 
Stecker und oft nur alte Software. Obiger PCMCIA-Adapter 1460 ging nur 
bis W98. Evtl. hilft eine VM mit alter SW. Viel Aufwand, der sich selten 
lohnen wird.

von Olaf (Gast)


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> Genau da liegt der Hase im Pfeffer: Geringe Verbreitung, fehlende
> Stecker und oft nur alte Software. Obiger PCMCIA-Adapter 1460 ging nur
> bis W98. Evtl. hilft eine VM mit alter SW. Viel Aufwand, der sich selten
> lohnen wird.

Das stimmt nicht ganz. SCSI hatte eine grosse Verbreitung, allerdings 
nicht in Deutschland. In Japan war das deutlich gaengiger auch bei 
Privatpersonen. Deshalb hat es Treiber in der Regel schon gegeben. 
Allerdings wird es fuer proprietaere Betriebssysteme vermutlich keine 
neuen Treiber mehr gegeben haben wenn das alte System abgekuendigt war. 
Aber wenn man Profihardware verwendet hat dann hat man ja eine gewisse 
Neigung zu besseren Systemen und unter Linux wird wohl noch immer alles 
laufen. .-)
Und vergiss nicht, die ersten CD-Brenner hatten alle SCSI. Wer da frueh 
dabei war der musste SCSI haben.

Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Obiger PCMCIA-Adapter 1460 ging nur bis W98.

Nur, wenn du bei Windows bist.

Andere Betriebssysteme haben den praktisch noch so lange unterstützt, 
wie es PCMCIA überhaupt (in existierender Hardware) gab.

Allerdings ist PCMCIA halt ein rausgeführter ISA-Bus und entsprechend 
lahm, da konnte auch der AHA1460 nicht viel rausreißen.

Aber nochmal zur Erinnerung: der TE braucht hier keine weiteren Tipps, 
was er noch alles so tun könnte, da er mein Angebot, die DCAS-34330 auf 
bei mir existierender und funktionierender SCSI-Hardware auf einen Stick 
zu kopieren, angenommen hat.

von Nano (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Es gibt auch SCSI-zu-USB-Adapter.
>
> Wenn es für die einmaligen Nutzung ist, spielt Speed keine Rolle und man
> muss nix umbauen ...

Bei einer einmaligen Nutzung ist der Preis aber viel wichtiger.
So ein alter PCI Adaptec Controller kriegt man im Gebrauchtmarkt für 1-2 
€, da lohnt sich kein SCSI zu USB Adapter für > 100 €, der dann 
wahrscheinlich nicht einmal zuverlässig funktioniert.

Aber im Prinzip ist es ja auch egal, für den TS gibt es ja jetzt eine 
kostengünstige Lösung.

von Franko S. (frank_s866)


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oszi40 schrieb:
> Genau da liegt der Hase im Pfeffer: Geringe Verbreitung, fehlende
> Stecker und oft nur alte Software. Obiger PCMCIA-Adapter 1460 ging nur
> bis W98. Evtl. hilft eine VM mit alter SW. Viel Aufwand, der sich selten
> lohnen wird.
War das das Ding das komplett den Rechner blockierte, wenn man über den 
auf das angeschlossene SCSI Gerät zugriff?

von Besenwagenfahrer (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>> 68pol SCSI ist doch dieser Kombianschluß mit Strom drin.
>
> Du meinst SCA und das ist 80 polig. Hatten meine alten Platten fast
> immer. Damit waren sie Hotswap fähig.

 Das wäre wiederum einfach: bloß die SparcStation 4 anschmeissen 
#rechts-unter-den-Tisch-guck#
Das ist sozusagen eine SingleBoardWorkstation mit native SCA...
;-)
Oder dann halt die Ultra10 im kleinen Towergehäuse 
#links-unter-den-Tisch-guck#

Beitrag #5991471 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Bei Ebay gehen uralte kleine SCSI-Platten zum Teil für horrende Preise 
weg, in gebraucht. 2 GB 50 Euro, 9 GB 30-90 Euro. Meist sind das 
10000er-Zentrifugen. Für was braucht man sowas heute noch, zur 
Urananreicherung?

Oder gibt es irgendwelche Spezialsysteme, Ariane-Steuerung, wo jemand 
ein Raid 5 unbedingt mit einer baugleichen Platte am Laufen halten muß?

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Bei Ebay gehen uralte kleine SCSI-Platten zum Teil für horrende
> Preise
> weg, in gebraucht. 2 GB 50 Euro, 9 GB 30-90 Euro. Meist sind das
> 10000er-Zentrifugen. Für was braucht man sowas heute noch, zur
> Urananreicherung?
>
> Oder gibt es irgendwelche Spezialsysteme, Ariane-Steuerung, wo jemand
> ein Raid 5 unbedingt mit einer baugleichen Platte am Laufen halten muß?

Ich tippe mal auf alte Retro PCs und Homecomputer, sowie irgendwelche 
Industriegeräte, die einen SCSI Anschluss hatten.

Die letzteren beiden liefen alle mit SCSI.
Die Retro PCs profitieren von SCSI, weil die CPU entlastet wird und 
gebrauchte Controller ja fast nichts mehr kosten.

von (prx) A. K. (prx)


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Wollvieh W. schrieb:
> Für was braucht man sowas heute noch,

Als Ersatzteile für noch im Einsatz befindliche Altgeräte aller Art. 
Ebay hat sich zu einer interessanten Quelle von Ersatzteilen und 
Erweiterungen zur Lebensdauerverlängerung entwickelt.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nano schrieb:
> Ich tippe mal auf alte Retro PCs und Homecomputer, sowie irgendwelche
> Industriegeräte, die einen SCSI Anschluss hatten.

Oder du hast eben einen alten Macintosh, die ja bekanntlich mit SCSI 
Platten ausgerüstet waren.

von Nano (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Ich tippe mal auf alte Retro PCs und Homecomputer, sowie irgendwelche
>> Industriegeräte, die einen SCSI Anschluss hatten.
>
> Oder du hast eben einen alten Macintosh, die ja bekanntlich mit SCSI
> Platten ausgerüstet waren.

Ich denke das ist der Moment, an dem man als x86 PC (DOS, Windows, 
Linux) User ausnahmsweise mal einen Mac als Personal Computer anerkennt. 
:)

von Olaf (Gast)


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>  10000er-Zentrifugen. Für was braucht man sowas heute noch, zur
> Urananreicherung?

Fuer den Betrieb von nationalen Kulturguetern. Also z.B alte Suns, DECs 
oder vielleicht auch speziellen Industrie-PC.

Nimm z.B mal an du hast einen 40Ghz Spektrumanalyzer und vielleicht 
diverses Zubehoer wie Mischer fuer 80 und 120Ghz. Und da geht die Platte 
drin kaputt. Glaub mir, das zahlst du notfalls auch gerne 1000Euro fuer 
eine Platte die da rein passt und alles wieder ans laufen bringt.

Oder irgendein grossen Fraes oder Drehautomat aus den 90ern. Da sagt dir 
der Hersteller, oehm noe da reparieren wir nichts mehr. Kaufen sie doch 
unserer neues Luxusprodukt fuer >100keuro.

Ich koennte mir vorstellen nochmal eine Spezialfirma aufzumachen die 
sowas repariert. Da kann man vermutlich ordentlich Kohle scheffeln und 
der jugendliche Nachwuchs hat dort nicht geringste Chance weil denen das 
Hintergrundwissen fehlt. .-)

Olaf

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Olaf schrieb:

> Ich koennte mir vorstellen nochmal eine Spezialfirma aufzumachen die
> sowas repariert. Da kann man vermutlich ordentlich Kohle scheffeln und
> der jugendliche Nachwuchs hat dort nicht geringste Chance weil denen das
> Hintergrundwissen fehlt. .-)


Dafür reicht evtl. ein SCSI-zu-SD-Adapter, z.B. sowas hier:

https://www.ebay.de/itm/SCSI2SD-Kit-Proc-Plus-V1-1-Powerbook-SCSI-to-MicroSD-Adapter-Bausatz-/133174691195?_trksid=p2385738.m4383.l4275.c10

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Dafür reicht evtl. ein SCSI-zu-SD-Adapter, z.B. sowas hier:
> Ebay-Artikel Nr. 133174691195

Na! Ich zitiere mal:

      SCSI2SD ist ein Emulator für alte SCSI-Festplatten, zunächst
      nur als Bausatz erhältlich.

Glaubt ihr wirklich das Elektromeister Herbert Dipfelmoser von der 
Dreh&Fraes Gmbh das hin bekommt?

Und ob so eine selbstgebastelte Loesung die ich keinesfalls runtermachen 
will, wirklich an jedem SCSI-Hostadapter in der weiten Welt funktioniert 
wage ich auchmal so zu bezweifeln.

Nein, da brauchst es schon den gutbezahlten (Haende reib) Fachmann. .-)

Aber schon interessant was es in der grossen weiten Welt alles so 
gibt...

Olaf

von Georg (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ich koennte mir vorstellen nochmal eine Spezialfirma aufzumachen die
> sowas repariert. Da kann man vermutlich ordentlich Kohle scheffeln

Aber nicht hier im Forum, da ist Knowhow für lau gefragt. Es gibt sicher 
Firmen, die das nötige Geld ausgeben würden, eine wertvolle Maschine am 
Laufen zu halten, aber die melden sich nicht hier im Forum.

Georg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Aber nicht hier im Forum, da ist Knowhow für lau gefragt.

Ja, dafür ist es ein Forum. "Hilfe zur Selbsthilfe" ist das, was hier im 
Wesentlichen erwünscht ist.

Irgendwer muss schließlich dann auch Olafs Rente mal erarbeiten. ;-)

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Olaf schrieb:
>>  10000er-Zentrifugen. Für was braucht man sowas heute noch, zur
>> Urananreicherung?
>
> Fuer den Betrieb von nationalen Kulturguetern. Also z.B alte Suns, DECs
> oder vielleicht auch speziellen Industrie-PC.

Klingt gut, da werde ich die paar Platten mal bei Ebay einstellen und 
mich danach von der Unesco loben lassen. :)

> Nimm z.B mal an du hast einen 40Ghz Spektrumanalyzer und vielleicht
> diverses Zubehoer wie Mischer fuer 80 und 120Ghz. Und da geht die Platte
> drin kaputt. Glaub mir, das zahlst du notfalls auch gerne 1000Euro fuer
> eine Platte die da rein passt und alles wieder ans laufen bringt.

Dachte die haben Floppys und maximal MFM-Platten (da fällt mir ein alter 
Sampler ein, der sowas eingebaut hatte.)
SCSI ist für mich halt sone typische Server-Geschichte, und gerade die 
99-poligen (oder wieviel auch immer) mit der Stromversorgung drin waren 
ja wohl die letzte Generation.

> Ich koennte mir vorstellen nochmal eine Spezialfirma aufzumachen die
> sowas repariert.

Ich glaube es gibt solche Firmen schon. Die kaufen einem dann auf Ebay 
eine seltene Steuerung für 300 Euro ab, worüber man sich freut, und auf 
ihrer Webseite verkaufen sie sie für 2000. Und wenn sie sowas sonntags 
dem Kunden einbauen, nehmen sie nochmal das Doppelte. Bloß ich könnte 
viele Sonntage warten, bis das jemand von mir eingebaut haben will. Und 
irgendwie möchte ich nicht meine Adresse dalassen, wenn der Fräsautomat 
dann in die Vollen geht und der Verletzte meinem Plattenumbau angelastet 
wird.

Ich fand auch mal ne Diskussion über unleserlich gewordene LCD-Anzeigen 
in einer Brandmeldeanlage. Standard-Produkt, gibts für ein paar Euro, 
nur nicht mehr als Austauschteil vom Originalhersteller. Wer traut sich, 
bei X Millionen Versicherungswert formal unbefugt ein neues Display in 
die BMA-Zentrale einzubauen?

Wenn ich mir Ebay so anschaue, ist das auch im Industriebereich ein 
Käufermarkt. Also absolutes Überangebot an allem, in allen Varianten, 
das zu mehr oder weniger hohen Mondpreisen monatelang herumgammelt. 
Sowas drückt natürlich die Preise. Auch wenn man bei den verkauften 
Artikeln den einen oder anderen tatsächlich erzielten Ultrahöchstpreis 
findet, mit dem man seinen Karton Elektroschrott als Schatz ansieht.

Die gewerblichen Verkäufer stellen ihre Platten halt als 
"generalüberholt" oder sogar "brandneu" ein, von 2004. Vielleicht 
überzeugt das die Firmenkunden.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wollvieh W. schrieb:
> SCSI ist für mich halt sone typische Server-Geschichte

Nö. Messgeräte der 1990er Generation waren oft modifizierte 
Workstation-Hardware. Der HP16700 Logic Analyzer hier bspw. hat ein 
HP9000-Mainboard, an das sie die Analyzer-Logic angeflanscht haben. 
Diese Workstaions liefen alle mit SCSI. (Die erste, bei der sie 
IDE-Platten reingenagelt haben, waren die Sun Ultra5.)

Allerdings ist der HP16700 wenig wählerisch, man kann da auch eine 
68polige Platte mit 50poligem Adapter anschließen, sofern man sie halt 
in die nicht sehr üppige Bauhöhe reinbekommt.

von Thomas S. (Gast)


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Selbst der AtariST hat als Selbstbauprojekt aus der ct' einen 
vollwertigen SCSI-Hostadapter.
Den habe ich und der läuft bis heute am Atari. Als HDD hängt da ne 250 
MB Quantum SCSI drsn. Eine Seagate ST296N mit 80 MB für damals 1000,- DM 
hab ich auch noch.

von Martin (Gast)


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Ist das Problem noch aktuell? Bin gerade selbst dabei, alte SCSI-Platten 
zu löschen. Funktioniert auf jeden Fall unter Win7, Adaptec 19160 mit 
Kabel 68-pol mit Terminator. Adaptec auf AutoTerm stellen und der 
Festplatte eine ID zuordnen, außer 7, das ist meistens der Adaptec. 
Treiber für Win7 gibts bei adaptec zum Download. Bei Fragen nochmal 
melden. Viele Grüße Martin

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nö, ich hatte Uli das damals gemacht, hatte alles soweit funktioniert.

von Joerg F. (felge1966)


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Der Adaptec 19160 läuft auch noch unter Windows 10 x64. Bei mir hängt da 
ein ZIP und ein MO-Laufwerk dran.

Gruß Jörg

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Für irgendwelche niederen Kartenversionen (16 Bit?) liefert Adaptec 
keine Treiber mehr für 64-Bit-Betriebssysteme. Verrät aber nicht, daß es 
u.U. noch eine 32-Bit-Version gibt. Und vermutlich sind in diversen 
Linuxen die Treiber schon drin. Im Gegensatz zu der lächerlichen 
Fake-Option bei Windows "online nach einem Treiber suchen."

Da ich schon die 47 Varianten von SCSI nicht unterscheiden kann, 
geschweige denn die Dutzende Karten, die Adaptec und andere Hersteller 
dazu geliefert haben, habe ich für die Erkenntnis, daß zusätzlich noch 
die Bitbreite des Betriebssystems eine Rolle spielt, eine ganze Zeit 
gebraucht. Weil sonst sind im 10 Jahre alten Windows 7 doch die recht 
viele Treiber für 15 und 20 Jahre alte Karten drin.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wollvieh W. schrieb:
> Und vermutlich sind in diversen Linuxen die Treiber schon drin.

Ja, eben, genauso wie im FreeBSD, welches ich dann benutzt habe. Wobei 
die meisten dieser Treiber typischerweise ladbare Module sind, die 
einfach nur dann geladen werden, wenn sie auch gebraucht werden. Seit 
PCI (eigentlich schon seit EISA) ist sowas ja zu 100 % 
selbstkonfigurierend, weil man nicht mehr irgendwelche 
Hardware-Ressourcen auf der Karte per Jumper festlegt wie beim einfachen 
ISA-Bus früher.

Da es bei Uli nur um eine Einmalaktion ging, war das auf diese Weise der 
einfachste Weg.

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