Hallo alle zusammen, ich habe bei Ebay ein Modul gekauft, dass eine ideale Diode für Solaranwendungen (gegen Rückspeisung) darstellen soll. Tests mit einer Lampe ergaben aber einen Spannungsabfall wie bei einer normalen Diode, weshalb ich mir die Schaltung etwas näher angesehen habe. Es geht um einen Artikel wie in diesem Angebot: https://www.ebay.de/itm/254355393810 Das Modul wird von diversen Händlern angeboten. Die verwendeten Mosfets sind laut Aufschrift diese hier: STP75NF75 https://www.st.com/en/power-transistors/stp75nf75.html https://www.st.com/resource/en/datasheet/stb75nf75.pdf Wobei die vermutlich nicht original ST sind, n-Kanal scheint aber zu stimmen (Body Diode zwischen Pin 2+3, Kathode an 2/Tab). Herausgekommen ist der Schaltplan im Anhang. Kurzum: Ich als absoluter Anfänger werde nicht schlau daraus. Mir ist klar, dass das Modul sperrt, wenn OUT+ > IN+. Wenn man zwischen OUT+ und OUT- eine Last hängt (Lampe) funktioniert das ebenso, weil OUT+ ja dann ein niedrigeres Potential hat. Aber in einer Solaranwendung wären ja auf beiden Seiten Spannungsquellen, die sich nur gering unterscheiden.... Außerdem: Warum leitet der n-Kanal Mosfet überhaupt, oder ist das nur die Body-Diode die da leitet? Ugs ist doch da 0V? Was macht die Beschaltung mit der Diode (D1/D2)? Nutzt das Teil irgend einen Einschalteffekt/Aufladen des Kondensators? Dann dürfte das ja nur funktionieren, wenn die Spannungsänderungen entsprechend schnell stattfinden. Ich hätte zumindest mal einen direkten Bezug zu Masse/GND irgendwo erwartet, aber IN- und OUT- sind einfach verbunden und es gibt keinen Kontakt zur restlichen Schaltung, den ich finden konnte. Ich fände es nett, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte, wie diese Schaltung zu verstehen ist und was sie wirklich dar stellt. Danke.
Okay, dann hätte sich der Entwickler aber den Spielkram mit der Zusatzbeschaltung schenken können. Ein Versuch Ausschuss zu vergolden nehme ich an.
LOL schrieb: > Herausgekommen ist der Schaltplan im Anhang. Bist du sicher, das zweimal die selbe Schaltung parallel auf dem Modul sitzt?
Wolfgang schrieb: > LOL schrieb: >> Herausgekommen ist der Schaltplan im Anhang. > > Bist du sicher, das zweimal die selbe Schaltung parallel auf dem Modul > sitzt? Ziemlich, aber siehe Fotos im Anhang. Die MOSFETs sind zwar unterschiedlich beschriftet, scheinen aber typgleich zu sein. Selbst wenn dem nicht so wäre ist mir unklar, was der Voodoo mit Diode, Kondensator und Widerstand bewirken soll. Ich habe das Modul unter Le[e|h]rgeld verbucht.
Allerdings würde mich interessieren, ob sich jemand vorstellen kann, was das mal werden sollte - ich kann irgendwie nicht glauben, das da jemand willkürlich Komponenten auf ne Platine gestreut hat, ohne wenigstens einen (falschen) Plan gehabt zu haben.
Kann es sein daß D1 und D2 Z-Dioden sind? Könnte ich mir vorstellen zum Schutz der Gates gegen ein zu hohes Vgs. Die behaupten ja immerhin das Ding würde bis 60V vertragen.
Zenerdioden vermute ich nach googlen auch, der blaue Ring würde passen und das sieht man bei vielen Schaltungen so. Ich habe das aber nicht getestet, zumal hier das Gate ja sowieso via 10k Widerstand an Source angebunden ist?
Nach Datenblatt sollte der erste Buchstabe ein "B" sein, die Datecodes sind für einen Fertigungsdurchgang sehr unterschiedlich und STM kürzt Marokko MOR ab. Sehr suspekt, das Ganze. Mit N-FET funktioniert das auch nicht und mit P-FET nicht mit der Gatebeschaltung. Arno
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Ich habe neulich dieses Teil getestet und für gut befunden. Vor allem auch weil man über den Enableeingang die Strecke auch komplett ausschalten kann. https://www.ebay.de/itm/LTC4359-15A-Solar-Charging-Anti-Reverse-Irrigation-Ideal-Diode-Module-Controller/332755679389?epid=13026466522&hash=item4d79c8b89d:g:FRUAAOSwzvZbbDEP Ob die Chinesen da originale oder nachgebaute Chips verwenden kann ich natürlich nicht sagen. Da einzele Chips preislich fast so teuer sind wie das ganze Modul lohnt sich für mich das Modul zu benutzen. Ich hab es bei einem eBike-Akku für den Ladeeingang benutzt.
Arno H. schrieb: > Nach Datenblatt sollte der erste Buchstabe ein "B" sein Ja, beim D2PAK Typ auf jeden Fall. Aber das ist längst nicht das einzige Indiz. Die beiden Aufdrucke unterscheiden sich ja schon untereinander so dermaßen, und erst im Vergleich zu möglichen Originalen... beim linken Kühlflächen-Überstand sind die zwei Schrägen nicht mal symmetrisch/zur Mitte ausgerichtet, so etwas dürfte gar nicht vorkommen (außer bei fehlerhafter Ausschußware, so daß es sich wohl schon vor der "Neubedruckung" genau um solche gehandelt haben dürfte - was immer auch nun früher darauf stand bzw. "drin ist"...) Arno H. schrieb: > Sehr suspekt, das Ganze. Du machst wohl Witze. :) "Suspekt" hieße ja (nur) "verdächtig". Hier aber kann man sich absolut_sicher sein, daß es einfach >>> ein bunter Mix aus reinem Abfall ist. (Daher hätte die Auffassung, daß nicht einmal die Schaltung wirklich interessiert (man nach Schaltungen funktionierender Konzepte suchen sollte, falls man an diesen Interesse hat), durchaus etwas für sich... ...es sei denn, man wollte der Sache ganz auf den Grund gehen: Bauteiltester, Kennlinienschreiber, aufmachen und auch wirklich so richtig "unter die Lupe nehmen"...? ;-))) Oftmals läßt sich schon bei genauer Betrachtung der Bilder (ohne eigene Kenntnisse/Erfahrung: Hier einstellen!) des Angebotes erkennen, was los ist - wenn es so deutlich ist,wie hier, sogar extrem leicht (sofern (ausreichend gute) Bilder). Zur Sicherheit besser vor dem Kauf schon daran zweifeln...
Hat jemand überprüft, ob der TO die Schaltung korrekt wiedergegeben hat? Es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand diesen Aufwand für eine "fake" ideale Diode betreibt.
Vielleicht irgendwas wie dies hier: https://www.circuits.dk/wp-content/uploads/2017/06/Circuit_2_Reverse_Battery_Protection_P-MOSFET.jpg https://www.circuits.dk/reverse-current-battery-protection-circuits/ Demnach müssten die plus und minus Bezeichnungen umgedreht, und die beiden Widerstände an den anderen pol abgeschlossen werden. Ach nee der Kondensator wäre auch noch anders angeschlossen Oder sie wollen die High Side Variante machen hatten aber keine p Channel fets mehr. Vielleicht Mal ausprobieren.
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Ich vermute, die Schaltung ist so (oder so ähnlich) entstanden: 1. Eine schlechte Sicherung gegen Rückspeisung geht mit einer gewöhnlichen Diode. 2. Ein schlechter Verpolschutz geht ebenfalls mit einer gewöhnlichen Diode. 3. Ein guter Verpolschutz geht mit einem Mosfet, bspw. so, wie in der von Thoimas verlinkten Seite: https://www.circuits.dk/wp-content/uploads/2017/06/Circuit_2_Reverse_Battery_Protection_P-MOSFET.jpg 4. Aus 1, 2 und 3 wurde fälschlicherweise gefolgert: Eine gute Sicherung gegen Rückspeisung geht ebenfalls mit mit der im Link gezeigten Verpolschutzschaltung. 5. Diese, für den Anwendungsfall ohnehin schon ungeeignete Schaltung wurde auch noch falsch implementiert (korrigierte Fassung s. Anhang). 6. Um das Stromlimit zu erhöhen, wurden einfach zwei dieser Schaltungen parallel geschaltet (Die Gate-Ansteuerschaltung wäre dabei nur einmal erforderlich gewesen, nur der Mosfet muss verdoppelt werden). 7. Tests haben ergeben, dass die Schaltung ihren Zweck nicht einmal ansatzweise erfüllt, denn sie leitet (bei korrekter Polarität der Eingangsspannung) in beide Richtungen. 8. Für eine Korrektur fehlte die Zeit und/oder das Wissen. 9. Durch Zufall wurde festgestellt, dass nach Vertauschen und Umpolen der Ein- und Ausgänge die Schaltung wenigstens ein Bisschen funktioniert, wenngleich mit einem erhöhten Spannungsabfall, der ja eigentlich vermieden werden sollte. 10. Wegen der auf Grund des Spannungsabfall höheren Verlustleistung wurde noch ein Kühlkörper draufgepappt. 11. Fertig ist das Murksprodukt, der Verkauf kann starten. Eine einfach Diode hätte zwar zu geringeren Kosten denselben Zweck erfüllt, nur wäre damit den Kunden schon vor dem Kauf aufgefallen, dass es sich dabei nicht um eine "ideale Diode" handeln kann. Für eine Sicherung gegen Rückspeisung braucht man neben dem Mosfet weitere aktive Bauteile in Form von Transistoren oder eines Komparators, um das Vorzeichen der (in durchgeschaltetem Zustand sehr geringen) Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung zu detektieren. Ein Beispiel mit einem Transistorpaar ist hier zu finden: https://www.powerelectronictips.com/inexpensive-ideal-diode-mosfet-circuit/
Ich würde an der Schaltung echt nichts mehr probieren, ohne gleich alle Teile zu identifizieren/durchzumessen davor - sonst ist das doch reines Glücksspiel. Thomas W. schrieb: > Vielleicht Mal ausprobieren. Alternativ eine eigene Schaltung aus eigenen Teilen. Das aber erfordert nicht unbedingt obigen Schaltplan, der eh nur auf genannte Weise sicher zu verifizieren wäre, sondern man kann dazu schlicht autsch. schrieb: > nach Schaltungen funktionierender Konzepte suchen Man muß halt wissen, worauf man hinaus will: - Genauer gucken, was das da genau ist, oder - eine Schaltung für den gewünschten Zweck bauen. Beides zugleich wäre unnötig & weitgehend sinnfrei. (Obwohl ich natürlich jemandem, der sich einbildet, unbedingt genau das tun zu müssen, nicht dreinrede.)
@yalu: Ja, das klingt ziemlich schlüssig.
Pass dir doch diese Schaltung an: https://www.ramser-elektro.at/shop/bausaetze-und-platinen/bausatz-usb-redundanzmodul-fuer-raspberry/
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