Hallo, ich habe eine Frage an die Akku-Spezialisten hier im Forum: Ist es möglich, direkt beim Kauf eines kleinen Bleigelakkus (6V/4,5Ah) mittels eines handlichen(!) Messaufbaus (Spannungsabfall bei Volllast o.ä.) sowie ohne großen Zeitaufwand oder Öffnung des Gehäuses zuverlässig festzustellen, ob eine Fälschung vorliegt? Hintergrund: Hier werden selbst im Fachhandel vermehrt Akkus angeboten, die vom Hersteller "fachmännisch" zu ca. 2/3 Volumeninhalt nur mit exakt zugeschnittenen Glasplatten aufgefüllt sind. Somit passt das Gewicht und es klappert auch nichts(s.Bild 1). Der Verkäufer präsentiert dem Kunden per Voltmeter nur die zu erwartende Spannung an den Klemmen. Die tatsächlich nutzbare Akkukapazität ist dann später logischerweise nur ein Bruchteil der am Gehäuse angegebenen Werte. Zweifelsfrei also Betrug. Ungewöhnliche Werte bei Ladung und Entladung geben erste Hinweise, das Öffnen des Gehäuses (also die endgültige Zerstörung) bringt dann die Fälschung endgültig ans Tageslicht. Die Einzelhändler vor Ort tauschen die Akkus bereitwillig um. Die ganze Prozedur ist trotzdem ärgerlich. Und es ist auch nicht sichergestellt, dass der Ersatz nicht auch wieder ein Fake ist... Der freundliche chinesische Produzent druckt dem ahnungslosen Großhändler auf Wunsch sogar gern auch dessen Firmenlogo samt Anschrift mit aufs Gehäuse (s.Bild 2). Der Akku sieht äußerlich unverdächtig aus, sogar das eingeprägte Produktionsdatum auf dem Deckel ist vorhanden. Am Preis, dem Gewicht, der Klemmenspannung, dem Aufdruck sowie der Gehäusequalität ist die Fälschung selbst vom Fachhändler nicht zu erkennen. Ich hatte im Vorjahr zu dem Thema schon einmal berichtet, kann den Thread aber gerade nicht finden. Der korrekte Weg wäre natürlich, die Importeure zu dahingehend zu motivieren, Stichproben per Öffnung der Akku-Gehäuse vorzunehmen und Fakes zurückzuweisen, um diesen Irrsinn zu beenden. Bis dahin wäre es sehr praktisch, wenn man als Kunde derartig dreiste Fälschungen gleich im Laden, noch vor dem Kauf, sicher enttarnen könnte. Kennt ihr dafür praktikable Lösungen? MfG Ulrich
Schon mal etwas von Innenwiderstand und/oder Kurzschlußstrom gehört? Klar ist so ein Akku im Ideal eine Spannungsquelle mit unendlich niedrigem R_i, aber eben nur im Ideal. Etwas zu bauen, das zusätzlich zum Multimeter (hochohmige Messung der Klemmenspannung) ein, zwei Belastungswerte (Spannung und Strom) ausreichend genau mißt, ist keine besondere Herausforderung. (Der "Kurzschlußstrom", also + und - direkt zu verbinden, könnte ebfs. herangezogen werden, aber ist gar nicht nötig (wäre mechanisch einfach, aber erfordert Strommessung mit - für dicke Akkus - hohem Strom, was nicht jedes Gerät packt...) In welchen Bereichen (Kapazität mAh) bewegst Du Dich überhaupt?
IoI schrieb: > Innenwiderstand (Wert dann jeweils 3-/4fach oder mehr zu hoch > Kurzschlußstrom bzw. zu niedrig) https://www.google.com/search?q=Innenwiderstand+bleiakku+messen+berechnen+site:www.mikrocontroller.net&sxsrf=ACYBGNQUM_5F-iNrb05rQ7Oefx2VkBQWPw:1569738233902&sa=X&ved=2ahUKEwjXxMnOsvXkAhVP46QKHXo8CTgQrQIoBDAIegQIAhAN
Ulrich E. schrieb: > Ist es möglich, direkt beim Kauf eines kleinen Bleigelakkus (6V/4,5Ah) > mittels eines handlichen(!) Messaufbaus (Spannungsabfall bei Volllast Wenn der Akku nur noch 1/3 der vorgesehenen Platten enthält, sollte sich der Innenwiderstand auch verdreifacht haben. Je höher die Last, dest höher ist dann der Spannungsabfall am Akku. Du brauchst nur einen Lastwiderstand und zwei bis 4 Krokokabel: https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-50-w-1-0-ohm-1-rnd155-50-1r0f-p212514.html? https://www.reichelt.de/verbindungsleitungs-satz-10-teilig-mk-612s-p12242.html? Du misst die Klemmenspannung des Akkus ohne Last mit dem Voltmeter. Dann schließt Du einfach bei noch angeschlossenem Voltmeter den Lastwiderstand an den Akku solange an, bis der Messwert am Voltmeter stabil ist (vielleicht 1-3 Sekunden?), merkst Dir den Wert und trennst den Lastwiderstand. Je nach Komfortbedarf kannst Du an den Hochlastwiderstand auch gleich vier Kabel anlöten*, z.B. 2 halbierte Krokokabel. Alternativ kannst Du auch ein Krokokabel mit Kabelschuh bestücken. Das andere Kabelstück, das zum Akku führt, bitte nicht mit Kabelschuh bestücken, das willst Du ja gerne schnell trennen können um den Akku nur möglichst kurz zu belasten. Wenn Du mit dem Verkäufer dann den Lagerbestand durchmisst, sollte sich das Akkufeld in zwei Gruppen teilen, wenn Du die Akkus dann nach Spannungsdifferenz ("Ohne Last" minus "mit Last") sortierst. Gibt es keine zwei Gruppen, ist das entweder sehr gut oder sehr schlecht. :) *Wenn Du keinen Lötkolben besitzt, kannst du das auch im nächsten Makerspace, beim Radio- und Fernsehfachhandel oder ähnlichem Dir löten lassen.
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Innenwiderstand ließe sich als Handgerät realisieren, indem ein Mosfet die Impulse schaltet. Zweite Messung wäre noch eine Wechselfrequenz aufzumodellieren und das Feld am Gehäuse zu messen. Mit Glasplatte wied es am Boden geringer ausfallen. Aber der Chinamann wird dagegen dann ein stückchen Leitung unter die Glasplatten führen. Das Gehäuse mit Piezo zum Schwingen zu bringen. Mit Glasplatten sind die Resonazen unterschiedlich. Weisses durchsichtiges Plastikgehäuse vorschreiben. Schwarzes ist auch durchsichtig, aber nicht im für den Menschen sichtbaren Bereich des Lichtsprektrums.
Bernd B. schrieb: > Peter > Deine Krokoleitungen halten den Strom nicht aus. Die meinigen (Quelle: Reichelt oder Conrad) schon.
Ulrich E. schrieb: > Hier werden selbst im Fachhandel vermehrt Akkus angeboten, die vom > .. nur mit exakt zugeschnittenen Glasplatten aufgefüllt sind. Kannst du konkrete Namen nennen? Ich habe davon noch nie gehört und kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendein ernsthafter Fachhändler - nicht einmal Supermärkte - solche Produkte bewusst verkaufen würden. Ganz im Gegenteil, testen sie alles, bevor sie sich blamieren. Ebay/Amazon/Aliexpress sind kein Fachhändler in diesem Sinne, da sind wir uns doch einig, oder? > Der Verkäufer präsentiert dem Kunden per > Voltmeter nur die zu erwartende Spannung an den Klemmen. Kenne ich so auch nicht. Ich habe Akkus bisher immer im geschlossenen Karton gekauft. Der Verkäufer erzählt höchstens etwas über die Unterschiede der Alternativen, die er anbietet. > Der freundliche chinesische Produzent druckt dem ahnungslosen > Großhändler auf Wunsch sogar gern auch dessen Firmenlogo samt > Anschrift mit aufs Gehäuse (s.Bild 2). Das ist so üblich. Bei diesen Hausmarke-Produkten bekommt man Produkte von wechselnden Herstellern. Die Händler prüfen sie und stellen dabei sicher, dass die Qualität gewisse Mindest-Ansprüche erfüllt. Nach meiner Erfahrung sind diese Mindest-Ansprüche vernünftig gesetzt. Bei den Motorrad-Zubehör Händlern Louis und Polo sind die Hausmarke Batterien nach meiner Erfahrung von bester Qualität. Sie sind auch teurer, als die billigsten Markenprodukte der gleichen Größe.
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Ulrich E. schrieb: > Bis dahin wäre es sehr praktisch, wenn man als Kunde derartig dreiste > Fälschungen gleich im Laden, noch vor dem Kauf, sicher enttarnen könnte. Ja > Kennt ihr dafür praktikable Lösungen? Dem Verkäufer in die Augen schauen. Und davon weg kommen, immer nur das billigste vom billigsten haben zu wollen. Eher sollte man bereit sein, seinem Händler des Vertrauens etwas mehr Geld zu gönnen, damit er sein Geschäft langfristig fortsetzen kann. Sonst haben wir bald nur noch Aliexpress.
Hallo Stefanus, Dein Vorschlag funktioniert leider nicht. Ich hatte über Ebay Handbremsbeläge bei einem deutschen Internethändler gekauft. Die Handbremsbeläge passten nicht. Textar ist ein deutscher Markenhersteller für Bremsbeläge, der auch in die Erstausrüstung liefert. Er gehört jetzt zu TMD Friction, lässt aber dem Logo nach "Engineered in Germany" vermutlich in Asien produzieren. Die Beläge kamen im Orginalkarton, verschlossen mit dem Hologramm-Aufkleber. Erst nach dem Öffnen stellte ich fest, dass hier zumindest die falschen Beläge geliefert worden waren. Nach Rücksprache mit Textar erfuhr ich, dass es sich um eine Fälschung handelte, die von außen nur an dem falsch gedruckten Textar-Logo zu erkennen war. Ich bezweifele, dass ein Fachhändler das hätte erkennen können. Der Händler hatte die an mich geschickten Beläge direkt bei Textar in Leverkusen gekauft, nannte Bestelltag und Bestellnr. Hier liegt übrigens die Vermutung nahe, dass wenn der Internet-Händler nicht gelogen hat, die Fälschung bei Textar selber eingeschleust worden ist.
Hallo Danke erstmal an alle für eure Beiträge zum Thema. Insbesondere an r2d3, dessen Lösungsvorschlag ich sobald wie möglich testen werde und dessen Ergebnis bei Interesse dann auch vorstelle. Stefanus F. schrieb: >> Kennt ihr dafür praktikable Lösungen? > > Dem Verkäufer in die Augen schauen. Und davon weg kommen, immer nur das > billigste vom billigsten haben zu wollen. Eher sollte man bereit sein, > seinem Händler des Vertrauens etwas mehr Geld zu gönnen, damit er sein > Geschäft langfristig fortsetzen kann. Die Zeiten haben sich leider geändert. Wie oben geschildert, wird auch der Fachhandel zunehmend selbst ungewollt zum Betrugsopfer. Ulrich
Peter M. schrieb: > "Engineered in Germany" Witzig, aber wenigstens ehrlich. Erinnert mich an YumYum Tüten "mit Hühner-Geschmack".
Ulrich E. schrieb: > Die Zeiten haben sich leider geändert. Wie oben geschildert, wird auch > der Fachhandel zunehmend selbst ungewollt zum Betrugsopfer. Immerhin sind wir noch nicht soweit, dass der Betrug gewollt ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden :-(
In der S.B.Z. gab es Zellenpruefer. Das war ein Handgriff mit Messinstrument, dass in einen zangenaehnlichen Messadapter auslief. Messbereich war, wenn ich mich richtig erinnerere, 150 A. Ein entsprechendes Dreheisenmessinstrument sollte sich ja heute problemlos auftreiben lassen. Und 2 kurze dicke Kupferkabel auch.
Peter M. schrieb: > Der Händler hatte die an mich geschickten Beläge direkt bei Textar in > Leverkusen gekauft, nannte Bestelltag und Bestellnr. > > Hier liegt übrigens die Vermutung nahe, dass wenn der Internet-Händler > nicht gelogen hat, die Fälschung bei Textar selber eingeschleust worden > ist. Ja nee, iss klar... Auch wenn es komisch klingt, sind doch meistens die einfachsten Erklärungen die wahrscheinlichsten. Oliver
... schrieb: > In der S.B.Z. gab es Zellenpruefer. Das war ein Handgriff mit > Messinstrument, dass in einen zangenaehnlichen Messadapter auslief. > Messbereich war, wenn ich mich richtig erinnerere, 150 A. > Ein entsprechendes Dreheisenmessinstrument sollte sich ja heute > problemlos auftreiben lassen. Und 2 kurze dicke Kupferkabel auch. Hab ich. Das Problem ist aber das diese Zellenprüfer für 1,2 oder 2V gedacht sind und nicht für 6 oder 12V. An die Zellenbrücken kommt man bei den Gel Akkus leider nicht ran, bei sogenannten "Wartungsfreien Batterieen" auch leider nicht. Ich kaufe prinzipiell nur Autoakkus mit Schraubverschlüssen, da kann man wenigstens noch reingucken und sieht wie es um den Akku steht und ggf. H2O nachfüllen oder Säuredichte prüfen. Gruß, Holm
Peter M. schrieb: > Oliver S. schrieb: >> Ja nee, iss klar... > > Die Verpackung war mit dem Hologramm-Aufkleber versiegelt. Und wer stellt heute zu Tage Hologramm-Aufkleber her? Richtig, die Chinesen.. Gruß, Holm
Hallo Holm T., Holm T. schrieb: > Peter M. schrieb: >> Oliver S. schrieb: >>> Ja nee, iss klar... >> >> Die Verpackung war mit dem Hologramm-Aufkleber versiegelt. > > Und wer stellt heute zu Tage Hologramm-Aufkleber her? Richtig, die > Chinesen.. ich glaube ziemlich fest daran, dass Textar bzw. TMD Friction die Hologramme bei Wirkungslosigkeit nicht verbauen würden. Wer schon am einfarbigen Firmenlogo scheitert, der scheitert auch am Hologramm, mutmaße ich.
Stefanus F. schrieb: > billigste vom billigsten haben zu wollen. Eher sollte man bereit sein, > seinem Händler des Vertrauens etwas mehr Geld zu gönnen Ganz ehrlich: Das kannst heutzutage doch knicken. Hoher Preis und "Händler des Vertrauens" schließt absolut nicht aus, beschissen zu werden.
Holm T. schrieb: > Hab ich. Das Problem ist aber das diese Zellenprüfer für 1,2 oder 2V > gedacht sind und nicht für 6 oder 12V. Die gab es für alle mäglichen Spannungen und Ströme. Ich hatte damals sogar einen spez. für die 2NKN24.
Ulrich E. schrieb: > Bis dahin wäre es sehr praktisch, wenn man als Kunde derartig dreiste > Fälschungen gleich im Laden, noch vor dem Kauf, sicher enttarnen könnte. > Kennt ihr dafür praktikable Lösungen? Vor dem Kauf wohl nicht, aber im Versandhandel gibt es ja das Rückgaberecht, so dass man den Akku auf nicht destruktive Weise untersuchen kann und ggfs. zurückschickt. Mittels Röntgenstrahlung sollte man die Bleiplatten von Glas oder anderem wertlosem Füllmaterial unterscheiden können. Aus bekannten Gründen scheidet das, oder die Verwendung von Gammastrahlern, für eine portable Lösung leider aus. Wer aber einen Röntgenologen, Chirurgen, notfalls auch einen Internisten oder Gynäkologen mit Ultraschallgerät an der Hand hat, dürfte sich die Innereien des Akkus auf dem Bildschirm ansehen können.
Eigentlich sollte eine normale Kuechenwaage (5 kg) das Messproblem auch einfach loesen. Blei ist ja nicht eben leicht, und ein Ersatz durch Fuellmaterial sollte einem ueber das Gewicht des Akkus dann schon auffallen.
... schrieb: > Eigentlich sollte eine normale Kuechenwaage (5 kg) das > Messproblem auch einfach loesen. Ja, eigentlich! Das war auch hier unser spontaner Lösungsansatz. Leider rechnet genau damit auch bereits der clevere Hersteller. Die Gewichts-Differenz von echtem zu gefälschtem Akku gleicher Baugröße (6V 4,5Ah) betrug gerade mal 9 Gramm. Alles also genauestens mit Glas austariert. Drei Händler im Umfeld überlassen mir testweise Exemplare ihres Akkubestands und ein Röntgenologe ist bereit, diese zerstörungsfrei zu prüfen. Da natürlich frontal durchleuchtet werden muss, beträgt die effektive Glasdicke ca.35 mm. Da bin ich auf das Ergebnis echt gespannt
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Von mir noch ein möglicherweise bescheuerter Gedanke: Den Akku einige Sekunden stark belasten und mit einer Wärmebildkamera beobachten. Bei den gefälschten Dingern könnten sich ggf. die kühl bleibenden Glasscheiben abzeichnen. Die Innenwiderstand-Methode klingt aber auch gut. Hast Du das mal praktisch ausprobiert?
Peter M. schrieb: > Wer schon am einfarbigen Firmenlogo scheitert, > der scheitert auch am Hologramm, mutmaße ich. Das ist genau das, was die Dich glauben machen wollen, diese raffinierten Hammel. Mit Erfolg! ,-)
Ulrich E. schrieb: > Hier werden selbst im Fachhandel vermehrt Akkus angeboten, die vom > Hersteller "fachmännisch" zu ca. 2/3 Volumeninhalt nur mit exakt > zugeschnittenen Glasplatten aufgefüllt sind. Somit passt das Gewicht und > es klappert auch nichts(s.Bild 1) Man könnte ja mal versuchsweise mit einem Leitungssucher an der Aussenwand des Akkus entlangfahren. Der dürfte vermutlich auf Glas anders reagieren als auf die Bleiplatten.
Heimwerker schrieb: > ...Leitungssucher an der > Aussenwand des Akkus... Top-Idee! Das muss ich umgehend ausprobieren. Nachtrag: Selbst wenn das so nicht funktionieren sollte. Ein winziges Metallsuchgerät mit einer 5mm-Suchspule, das wie bei den grossen "Schatzsuchdingern" einen variablen Ton erzeugt, ist schnell machbar
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Hallo, es gibt ja viele Apps für dazu geeignete Handys, wie z.B. Stud Finder oder Metal Detector, mit denen man angeblich ganz einfach kleine, nicht sichtbare Metallteile lokalisieren kann. Wollte ich also auch gleich beim Zählen der Bleiplatten im Akku anwenden. Meine Idee war, mit dem Sensor ganz langsam von links nach rechts die Front vom Akku abzutasten. Auf dem Diagramm sollten dann die Anzahl der rel.Maxima im Graphen der Anzahl der verbauten Bleiplattenpaare entsprechen. Ich bekomme aber kein sinnvolles Ergebnis angezeigt (s.Bild). Die Frage ist nun: Habt ihr mit dem Handy schon mal erfolgreich kleine Metallteile geortet? Wenn ja, dann wie. Bin für jeden zweckdienlichen Hinweis dankbar. Ulrich
Ulrich E. schrieb: > Ein winziges > Metallsuchgerät mit einer 5mm-Suchspule, das wie bei den grossen > "Schatzsuchdingern" einen variablen Ton erzeugt, ist schnell machbar Verschätz dich dabei mal nicht, je kleiner die Spule desto kürzer die Reichweite. Es ist wahrscheinlich machbar aber plane lieber von Anfang an ein paar Enttäuschungen und Ernüchterungen mit ein.
Eine interessante Idee mit dem Handy... Anbei ein Screenshot, wenn ich über eine kleine Schraube mein Handy hin und her bewege. App: https://phyphox.org
Andreas W. schrieb: > Anbei ein Screenshot Das sieht richtig vielversprechend aus, besonders der eindeutige Graph-Verlauf. Verrätst du uns auch noch den Namen der App? Bernd K. schrieb: > Es ist wahrscheinlich machbar aber plane lieber von Anfang > an ein paar Enttäuschungen und Ernüchterungen mit ein Ich habe sowas noch nie gebaut. In einer Zeitschrift fand ich jetzt eine, wie ich finde, clevere Minimalvariante von so einem Metallsuchgerät. Sehr ausführlich im Text kommentiert. Erscheint nachbausicher. Den Schaltplan dazu habe ich mal als Bild angehängt. Nachtrag: Ich sehe gerade, die App ist im Link benannt und gut beschrieben Ulrich
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Andreas W. schrieb: > App: https://phyphox.org Habe mir die App gerade installiert. Wahnsinn! Wenn die hält was sie verspricht, könnte man sich wohl mit tollen physikalischen Experimenten und Messungen wochenlang beschäftigen. (natürlich die dafür nötigen Sensoren im Handy vorausgesetzt).
Hallo... Im Akku ist Blei. Das ist nicht magnetisch. Da wird die "App" mit ihren Tesla nicht viel nuetzen. Du koenntest eher die Daempfung eines Schwingkreises durch die Akkuplatten detektieren. Das haette eher Aussicht auf Erfolg.
Andreas W. schrieb: > Anbei ein Screenshot, wenn ich über eine kleine Schraube mein Handy hin > und her bewege. Bleischraube oder was? Ulrich E. schrieb: > Wollte ich also auch gleich > beim Zählen der Bleiplatten im Akku anwenden. Warum heisst der Sensor wohl "Magnetfeldsensor"? Und welche Metalle sind nicht magnetisch? Manmanman, was lernt ihr heutzutage eigentlich in der Schule?
Karl K. schrieb: > Warum heisst der Sensor wohl "Magnetfeldsensor"? Und welche Metalle sind > nicht magnetisch? > > Manmanman, was lernt ihr heutzutage eigentlich in der Schule? Und was hindert mich jetzt daran, einen (kleinen) Strom durch das Blei im Akku fliessen zu lassen? Du wirst ja sicher von deinem Schulbesuch noch wissen, was mit stromdurchflossenen NE-Metallen alles so passiert!
Was sich hier wieder für Spezialisten so tummmeln, sind wir hier beim Tischler- oder Elektroniker-Forum? Der Akku hat elektr. Parameter und eine lesbare Aufschrift, bei 4,5 Ah sollte der ja wohl einen Last-Strom an einer Lampe vom mind. 4 A auf eine Dauer von ein paar Sek. vollbringen ohne nennenswert in der Spannung einzubrechen? Dann gibt es ja noch Datenblätter des Herstellers oder vergleichbare Akkus mit Datenblättern, wo liegt da nun das Problem? Ein Multimeter mit einer Kfz.Lampe 6 oder 12 V und ein paar stabilen Mess-Strippen und dann muß der Akku nur voll geladen sein, woran es dann dabei wieder scheitern könnte! Auch sind wohl Akkus vom Umtausch im Laden-Kauf ausgeschlossen! Also noch ein Ladegerät mitbringen und los gehts?
Ulrich E. schrieb: > Und was hindert mich jetzt daran, einen (kleinen) Strom durch das Blei > im Akku fliessen zu lassen? Nun, offenbar deine Unfähigkeit. Da kann ich nun nichts dafür. Wenn der Akku so mies zusammengetütet ist davon auszugehen, dass sich der Strom homogen verteilt halte ich nun wieder für optimistisch. Wenns den Verkäufer interessiert, was er da vertickt, findet er genug Anbieter von Röntgen zur Materialprüfung. Selber machen ist dann schon wieder aufwendiger, braucht man neben dem Gerät auch einen "Sachverständigen".
Erkennen über den Innenwiderstand ist generell schwierig/fehleranfällig, Akkus mit vergleichbarer Baugröße und Nennkapazität können sich ganz legitim sehr deutlich im Innenwiderstand unterscheiden (z.B. Solarbatterie vs hochstromfähige Starter-Batterie). Bei vielen billigen Akkus ist der Innenwiderstand nicht mal spezifiziert. Wirklich aussagekräftig ist der Innenwiderstand eigentlich nur, wenn es sich um einen (möglicherweise gefälschten) Markenakku handelt und man den gemessenen Wert mit den Angaben aus dem Datenblatt (oder mit Messwerten von nicht gefälschten Original-Akkus) vergleichen kann. Ach ja der Innenwiderstand hängt auch recht deutlich von Temperatur und Ladezustand des Akkus ab. Eine Entladung über wenige Minuten bei hohem Strom kann auch schon recht aufschlussreich sein. Hochstromfähige USV-Akkus sind teilweise bis hin zu einer 5-Minuten-Entladung spezifiziert. Ein Fake-Akku wie in dem Photo wird so einen Strom nicht mal eine Minute liefern können. Eventuell lässt sich mit einem kapazitiven Sensor etwas machen. Die relative Dielektrizitätskonstante unterscheidet sich ja recht deutlich zwichen Wasser (ca. 80) und Glas (ca. 5-10). Denkbar wäre sowohl eine Messung zwischen zwei Elektroden von aussen als auch eine Messung mit einer Elektrode gegen den positiven/negativen Pol des Akkus. Wärmekapazität wäre auch noch eine Möglichkeit. Akkusäure besteht ja zu ca. 63% aus Wasser und Wasser hat eine sehr hohe spezifische Wärmekapazität im Vergleich zu den meisten anderen Materialien. Versuchsaufbau ist nicht ganz trivial, im Prinzip müsste man den Akku mit einer definierten Leistung aufheizen (eventuell mit Heizfolie von aussen) und dabei messen, wie schnell die Temperatur ansteigt.
Ulrich E. schrieb: > Und was hindert mich jetzt daran, einen (kleinen) Strom durch das Blei > im Akku fliessen zu lassen? Irgendwie erkenne ich den Zusammenhang zu dem Test mit der Schraube nicht. Beide hat irgendwie mit Magnetismus zu tun, aber der Schraubentest sagt nichts über die Eignung des Smartphones zum Batterietest aus. Er bestätigt bestenfalls, dass der Sensor im Smartphone funktioniert.
Karl K. schrieb: > Selber machen ist dann schon > wieder aufwendiger, braucht man neben dem Gerät auch einen > "Sachverständigen". Sachverständige gibt es hier im Forum noch und nöcher. Einfach nur fragen, dann klappt das schon.
Hallo, Ich habe interessehalber noch ein wenig weiter experimentiert. Ergebnis: Prinzipiell ist es möglich, im gegebenen Fall den Akku erfolgreich mit dem Magnetfeldsensor vom Handy zu prüfen . Vorbereitung: 1. geeignete Magnetometer-App installieren (hier Phyphox) und starten 2. mit einem kleinen Permanentmagnet die Position vom Sensor im Handy ermitteln 3. An den Akku über einen Taster eine Last anklemmen (hier Glühlampe 12V/21W, ergab ca.1,3A bei 6,4V) 4. Die Leitungen vom Akku zur Last gut abschirmen. 5. Keine weiteren Metallgegenstände in der Nähe (Holztisch) Messung: 6. Den Sensor langsam linear über die Akku-Frontfläche ziehen und ca. pro mm Weg einmal kurz die Last zuschalten. Im aufgezeichneten Graph ist deutlich der Unterschied Blei / Glas zu erkennen (s.Bild). - Eine dauerhaft zugeschaltete Last erzeugt keine so eindeutige Signalkurve - Die Unregelmäßigkeiten im Verlauf vom Graph kommen nur daher, das der Sensor nicht perfekt gleichmäßig bewegt wurde und der Recorder nach der Messung noch bis zum späteren Screenshot aufzeichnet, wenn das Handy bereits vom Akku entfernt ist. Übrigens: Ich habe auch mal den zeitlichen Spannungverlauf unter Last ermittelt. Die Methode ist hierfür, wie oben bereits erläutert, offenbar ungeeignet. Ulrich
Dann kann man ja den Test verfeinern. Mit einem dicken FET in 1 kHz Takt Strom ziehen, und mit einer kleinen Schnueffelspule nach dem H-Feld lauschen. Da wo Glas statt Blei ist, wird kein Strom fliessen, und damit auch kein Feld erzeugt. Die Frequenz ist sicher im Experiment noch verbesserungswuerdig.
... schrieb: > Dann kann man ja den Test verfeinern. > Mit einem dicken FET in 1 kHz Takt Strom ziehen, und mit einer > kleinen Schnueffelspule nach dem H-Feld lauschen. Ja... Die Frage ist jetzt nur, was eher zum Ziel fuehrt. Die Version mit der getakteten Last und Magnetometer oder das weiter oben im Bild gezeigte kleine Metallsuchgeraet. Fuer beides muesste erst eine kleine Leiterplatte erstellt werden.
Ein Metallsuchgeraet muss ohne die Moeglichkeit auskommen, einfach durch Stromfluss ein H-Feld zu erzeugen. Damit macht man es sich, denke ich mal nur schwerer. Einen Aufnehmer fuer ein induziertes Feld, aka Schnueffelspule, wird man ebenfalls besser und einfacher fuer diesen Zweck anfertigen koennen, als einfach ein generisches Magnetometer zu benutzen. Um naemlich das Messobjekt "abzurastern", z.B. mit einem umfunktionierten 3D-Drucker, ist ein kleiner und leichter H-Feld-Sensor zu bevorzugen. Durch die Modulation mit den vorgeschlagenen 1 kHz, entfaellt auch die Notwendigkeit Gleichfeldanteile zu erfassen und mit einem phasensynchronen Detektor, kann man genau die Anteile, die vom geschalteten Feld herruehren messen. Statt einer Aufnehmerspule koennte man auch 3 orthogonal zueinander stehende Spulen nutzen, um das H-Feld auch gleichzeitig in seinen 3 Dimensionen zu erfassen. Man muss auch den Akku mit den Pulsen keineswegs nur entladen, Ladepulse sind natuerlich genauso gut. Wie man diese Daten auswertet, wird dann wohl in der Fortsetzung stehen... Ob die vorgeschlagenen 1 kHz gut oder schlecht sind, wird man bei der Auslegung der Aufnehmerspulen sehen.
Wie waere es mit einer Schallmessung. Rechts ein Piezo als Sender, links einer als Mikro. Es wird das Spektrum durchgefahren. Die Glasplatten aendern sicherlich die Resonanzen.
Wie wäre es, wenn der Händler den Kunden einfach zur Ausgangstüre geleiten lässt, sobald er seltsame Gerätschaften auspackt und deren Benutzung ankündigt?
Stefanus F. schrieb: > Wie wäre es, wenn der Händler den Kunden einfach zur Ausgangstüre > geleiten lässt, sobald er seltsame Gerätschaften auspackt und deren > Benutzung ankündigt? Als Händler hat man da sicherlich einmal den Wunsch Qualität zu liefern aber auch dann das Problem auf Fälschungen sitzen zu bleiben. Wenn ein Händler mit Rauswurf des Kunden reagiert, so läuft er Gefahr das ein anderer Kunde im Auftrag des einen Kunden eine eventuelle Fälschung verkauft. Dann könnte man dem Händler einen Vorsatz unterstellen. Selbst wenn nicht, so würde ein Erfahrungsbericht, z.b. auf Facebook vom Käufer (siehe geöffneten Akku oben), ganz bösen Schaden für den Händler bedeuten.
> wenn der Händler den Kunden einfach zur Ausgangstüre geleiten lässt
Der lokale Elektronik/IT-Kraemer hatte hier vor droellfzig
Jahren einmal gefakte Grafikkarten mit einem vorgeblichen
S3-Chip verkauft. Das waere mit dem BIOS und den mitgelieferten
Treibern unter dem BS des Weltmarktfuehrers noch nicht einmal
aufgefallen.
Ich habe aber zu der Zeit das BIOS immer durch eines der
Firma Elsa ersetzt. Da blieb die Grafik dann d0nkel und
ein X-Server mochte auch schon vorher mit der Karte nicht
reden. Zum Glueck war zu der Zeit ein kurzer Artikel in der
ct ueber diesen Sachverhalt zu lesen und ein Ruecktausch
gegen $$$ wurde akzeptiert.
Die ganze Sache war dem kleinen Laden fuerchterlich
unangenehm und ein Unternehmen das nicht datenhaltige
Akkus verkauft, sollte das wohl nicht anders sehen...
Geruechte verbreiten sich heute noch wesentlich schneller
als vor droellfzig Jahren.
MaWin schrieb: > Dann könnte man dem Händler einen Vorsatz unterstellen. Man könnte dem Händler auch Vorsatz unterstellen, wenn er die anderern Personen im Laden nicht vor dem starten gefährlicher Apparaturen (wie Bomben) zu beschützen versucht. Ich erinnere nur an das Hotel, das nach dem Massaker in den USA, Verantwortung für genau dieses Versäumnis übernimmt. Da geht es um hunderte Millionen!
Peter M. schrieb: > Der Händler hatte die an mich geschickten Beläge direkt bei Textar in > Leverkusen gekauft, nannte Bestelltag und Bestellnr. Und hast Du diese Angaben auch überprüft oder vertraust Du dem netten Händler - der dich möglicherweise bewußt betrügen wollt - einfach so? Immerhin warst Du in genau dieser Angelegenheit ohnehin schon mit Textar in Kontakt und die könnten ganz einfach prüfen, ob Datum, Bestellnr., Besteller und Produkt überhaupt zusammen passen.
... schrieb: > Ein Metallsuchgeraet muss ohne die Moeglichkeit auskommen, > einfach durch Stromfluss ein H-Feld zu erzeugen. > Damit macht man es sich, denke ich mal nur schwerer. ..... Danke für den nützlichen Tipp. MaWin schrieb: > Als Händler hat man da sicherlich einmal den Wunsch Qualität zu liefern > aber auch dann das Problem auf Fälschungen sitzen zu bleiben. .... genauso sehe ich das auch. Noch ein kleiner Nachtrag zur Erheiterung: Ich habe gestern nochmals mit dem Händler gesprochen. Der hatte zum Nachweis den zerlegten Akku gleich von allen Seiten fotografiert, dazu alle 9 Glasplatten komplett aus dem Gehäuse herausgezogen. Die Bilder hat er dann dem Importeur/Grosshändler zugesandt. Dessen Reaktion: Die verbauten Glasplatten seien erforderlich ---> zur "heat control" !!!
Ulrich E. schrieb: > alle 9 Glasplatten komplett aus dem Gehäuse herausgezogen. Die Bilder > hat er dann dem Importeur/Grosshändler zugesandt. > > Dessen Reaktion: Die verbauten Glasplatten seien erforderlich ---> zur > "heat control" !!! Respekt! Das haut den Pinguine jagenden Eskimo, reitend auf seinem Eisbären, mitsamt seinem Lasso sprachlos in den Schnee! YMMD!
Ulrich E. schrieb: > DIe Bilder > hat er dann dem Importeur/Grosshändler zugesandt. > > Dessen Reaktion: Die verbauten Glasplatten seien erforderlich ---> zur > "heat control" !!! Entweder der Großhändler gehört mit zu der Schummelmafia (und ist schlagfertig frech), oder es fehlt ihm an kompletten technischen Fachwissen. Da wüßten wir doch zu gerne, welcher Großhändler sich da so äußerte. Sehr interessiert an sowas wäre aber der Hersteller, dessen Produkte so unverschämt gefaked sind. Das ist aber schwierig, weil Made in China und der Hersteller H.H.L nicht in Europa sitzt. Es gibt zwar auch in China eine Behörde, die bei sowas sehr ärgerlich werden kann, aber an die herantreten kannst Du nur, wenn Du in China eine Firma haben solltest. Die chinesische Chefsekretärin, die dann Deiner Firmenleitung zugewiesen bekommen hast, die wird das gerne in die Hand nehmen.
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