Ich suche eine Lösung für ein Relais, das auch Ströme von <= 30mA dauerhaft zuverlässig schalten kann ohne dass die Kontakte verkokeln. Die Betriebsumgebung ist stark von Vibrationen um Umwelteinflüssen betroffen. Hintergrund: In meinem Dieselmotorrad ist eine primitive 12V Lichtmaschine ohne Erregerwicklung verbaut, deren Spannung mit der Drehzahl steigt (allgemein Schwunglicht-Magnetzündung genannt), also wie in einem Moped klassischer Bauart. Die "Regelung" der Akkuladung übernimmt ein Shunt-Regeler, der ab 14,x Volt die Lichtmaschine abwürgt. Soweit funktioniert das ganz gut, scheint ein bewährtes und etabliertes Verfahren zu sein. Nun ist das aber ein rechtes Schüttelgerät, so dass Säureakkus zuweilen nach zwei Jahren Risse bekommen. Also soll ein vierzelliger LiFePo Akku rein, das hat sich bei einigen Mitstreitern grundsätzlich als funktionierende Lösung erwiesen. Der Teufel steckt aber im Detail. Der Regler verfügt über eine "Sense" Leitung zum Bordnetz, über die die Bordspannung gemessen wird. Nur liegt diese Leitung leider nicht am Akku, sondern ist "irgendwo" im Netz angeschlossen. Spannungsabfälle im Bordnetz sorgen nun leider dafür, dass der Regler eine niedrigere Spannung "fühlt" als tatsächlich an der Ladeleitung des Akkus anliegt. Denn letztere wird ja nicht von allen möglichen Verbrauchern belästigt. So liegen dann am Akku auch mal 15V an, was für einen vierzelligen LiFePo Akku schlecht ist. Maximal 14,4V wären ok. Die Lösung wäre natürlich, die Senseleitung direkt am Akku anzuschließen. Und da liegt genau das Problem: Der Reglereingang dieser Leitung saugt permanent 30mA, die Folgen sind klar. Nach einer Woche ist so ein 5Ah Akku tot. Ich habe das einigermaßen gelöst, indem ich die Steckverbindungen und die Leitungsführung des Bordnetztes optimiert habe. Aber wie das so ist, bleibt das bei einem Motorrad mit tw. offenliegenden Verbindungen (gekapselt oder nicht) nicht so: Regen, Vibrationen, div. Ölnebel, irgendwas ist immer. Um nun zur Sache zu kommen: Es wäre natürlich eine Lösung, die Sense-Leitung beim Abschalten des Motors einfach mit einem Relais physisch vom Regler zu trennen. Aber ich vermute, dass die gängigen Reais mit dem geringen Sense-Strom unterfordert sind und die Kontakte deshalb nicht lange mitspielen. Eine Halbleiterlösung scheint mir ungeeignet, weil diese immer einen Spannungsabfall bedeuten dürfte, was an einer Sense-Leitung schlecht ist. Den Regler kann ich nicht manipulieren, alles vergossenes Zeug. Und es soll ja auch eine Ersatzteil-fähige Lösung bleiben, d.h., der Regler soll im Bedarfsfall einfach einfach durch einen neuen austauschbar sein. Gesucht wird also ein Relais für ein 12V Bordnetz, für geringste Schaltsströme, vibrationsfest und umweltresistent (Wasser, Schmutz, was beim Motorrad eben so vorkommt). Kann da jemand was bewährtes empfehlen?
Suche nach einem elektronischen (solid state relais) Relais für Automotivanwendungen. (d.h. füer KFz und LKW).
E. H. schrieb: > Aber ich vermute, dass die gängigen Reais mit dem geringen Sense-Strom > unterfordert sind und die Kontakte deshalb nicht lange mitspielen. Goldkontakte sollten reichen, und nicht ganz so rüttelfeste Relais könnte man schaumstofflagern. > Eine > Halbleiterlösung scheint mir ungeeignet, weil diese immer einen > Spannungsabfall bedeuten dürfte, was an einer Sense-Leitung schlecht > ist. Unbegründet, MOSFETs sind niederohmiger als manches Blech im Relais. Trotzdem würde ich ein PhotoMOS Relais vorschlagen, wegen der potentialgetrennten Ansteuerung, mit niedrigem Leckstrom, absolut rüttelfest, durchaus 100V damit es auch bei losgewackeltem Batteriekontakt überlebt, und RDSon ist nicht so wichtig, bei 30mA dürfen das 1 Ohm für einen Messfehler von nur 30mV sein, und 1 Ohm ist gigantisch viel für PhotoMOS. Es gibt neben AC auch DC Typen aber AC sperrt in beiden Richtungen, ist also gut für dich.
Die 30mA halte ich nicht für speziell wenig. Damit sollte jedes normale Relais mit Goldanteil in den Kontakten klar kommen.
Es gäbe auch noch Dämpfungsfolien/-matten für solche Befestigungen von Akkus. Dabei handelt es sich um Spezialgummi, der auch absorbiert durch besonderer Dämfungseigenschaften. Dieser ist nur nicht so einfach zu bekommen in kleinen Mengen. Gab deshalb schon Leute die haben große Dämfungsfüße für Maschinen dafür zersägt.
Kann mir nicht vorstellen, daß bei den üblichen Toleranzen der Shuntregelung die paar mV Spannungsabfall über der Lichtstromleitung das Problem sein werden. Erstmal vernünftig die Lage vermessen.
Dieter schrieb: > Befestigungen von Akkus Ging es nicht um die Rüttelvermeidung beim Relais? Man muß das Relais hier nicht am Akku befestigen. Es gibt da so rüttelfeste / flexible Spezialteile, um das voneinander mechanisch zu trennen und evtl. MaWin schrieb: > Relais ... schaumstofflagern. Diese Teile nennt man Litze oder schlicht Leitung. (Muß ja keine besonders lange und/oder dünne sein.)
E. H. schrieb: > Ich suche eine Lösung für ein Relais, das auch Ströme von <= 30mA > dauerhaft zuverlässig schalten kann ohne dass die Kontakte verkokeln. Das gilt grundsätzlich für praktisch alle Reedrelais. > Die Betriebsumgebung ist stark von Vibrationen um Umwelteinflüssen > betroffen. Du solltest das Relais passend "einpacken". > In meinem Dieselmotorrad ist eine primitive 12V Lichtmaschine ohne > Erregerwicklung verbaut, deren Spannung mit der Drehzahl steigt > (allgemein Schwunglicht-Magnetzündung genannt), also wie in einem Moped > klassischer Bauart. Die "Regelung" der Akkuladung übernimmt ein > Shunt-Regeler, der ab 14,x Volt die Lichtmaschine abwürgt. Das ist schon eine richtige Regelung, die fürs Laden eines Bleiakkus völlig ausreicht. Die Lichtmaschine wird auch nicht "abgewürgt", sondern einfach kurzgeschlossen. Da Lichtmaschinen mehr Strom- als Spannungsquellen sind, gibts dabei auch kaum Verlustleistung im Generator.
> Man muß das Relais hier nicht am Akku befestigen. Das würde ich auch nicht machen. Aber es schüttelt ja alles. Das ist mit modernen Japanern nicht zu vergleichen, der Motor ist (eigentlich) ein Stationärmotor, der z.B. in Rüttelplatten eingesetzt wird. http://www.motorradmanufaktur.de/index.php?main=516&sub=technischedaten Ich bin nicht sehr bewandert mit Analogtechnik, und über Mosfets weiß ich wenig. Vielleicht hat ja mal jemand einen Typ für mich - idealerweise mit Beschaltung. Dann könnte und würde ich mal einen Versuch starten und messen, was da Sache ist. Eine Halbleiterlösung ist mir tatsächlich sympatischer als ein klassisches Relais. Die Vibrationen sind wirklich omnipräsent, und zwar nicht nur im Standgasbereich. Bei manchen Drehzahlen "kribbelt" es sozusagen. PS: Die "einpack" Lösungen und andere Bekämpfungsmaßnahmen wurden (und werden) von den Dieseltreibern bereits in epischer Breite diskutiert und getestet. Die Ergebnisse sind bescheiden. Über eine Verlängerung der Lebensdauer und damit lediglich einer Verschiebung des Problems auf später kommt man dabei kaum hinaus. Erstaunlicherweise hält zwar mein Fahrlicht (H4) nun schon 11000 Km. Das Rück- und Bremslicht dagegen hat der Hersteller bereits wegen Hoffnungslosigkeit durch eine LED Variante ersetzt. Es ist einfach nicht sicher, ob und wie lange filigrane Bauteile halten.
Wenn du sowieso schon Elektronik anbauen willst, kannst du auch gleich die Sense-Spannung nach Wunsch korrigieren und damit die Ladespannung. Das wäre wohl auch nicht viel mehr als ein OP mit Boost-Konverter getrieben.
Das ist (für einen, der was von Analogtechnik versteht) sicher eine gangbare Lösung. Für mich war es nur naheliegend, "einfach" ein geeignetes Relais zu finden. Aber der o.g. Vorschlag mit dem Mosfet gefällt mir. Wenn da jemand einen geeigneten Typen empfehlen kann, probier ich das gerne aus.
E. H. schrieb: > Nun ist das aber ein rechtes Schüttelgerät, so dass Säureakkus zuweilen > nach zweiundzwanzig Jahren Risse bekommen. Kabelbaum austauschen.
E. H. schrieb: > Eine Halbleiterlösung ist mir tatsächlich sympatischer als > ein klassisches Relais. Aber gelötete Bauteile reagieren auf Vibrationen langfristig empfindlicher, als ein fertiges KFZ Relais mit angesteckten Kabeln.
Stefanus F. schrieb: > Aber gelötete Bauteile reagieren auf Vibrationen langfristig > empfindlicher, als ein fertiges KFZ Relais mit angesteckten Kabeln. Das ist besonders gut bei alten Fernsehen zu sehen, in denen die hochfrequenten Vibrationen des Zeilentrafos im Laufe der Zeit zur Lockerung der Lötstellen führten. Ähnlich ist es bei älteren Schaltnetzteilen. Bei der hiesigen Anwendung darf natürlich nicht das PhotoMOS-Relais freifliegend angeschlossen sein. Es sollte auf einem Stückchen Leiterplatte, notfalls Lochraster, montiert und später das ganze Modul mit geeigneter Vergussmasse vergossen werden. Hierbei sind natürlich die Kriechstrecken für eindringendes Wasser möglichst lang zu machen. Nach Möglichkeit würde ich die angeschlossenen Drähte/Litzen innerhalb des Moduls auch eher großzügig abisolieren, damit es direkte Kontaktflächen zwischen Leiter und Vergussmasse gibt.
Antoni Stolenkov schrieb: > E. H. schrieb: >> Nun ist das aber ein rechtes Schüttelgerät, so dass Säureakkus zuweilen >> nach zwei>undzwanzig< ? Jahren Risse bekommen. Sofern das beabsichtigt war, wäre ich Dir verbunden, wenn Du meine Zitate nicht verfälschst. Du kannst das von mir aus gerne ergänzen, aber Deine Ergänzungen dann bitte auch kenntlich machen. Danke. :-)
> gelötete Bauteile reagieren auf Vibrationen langfristig > empfindlicher Wie Andres schreibt: Vergießen. Ist im Wind-und-Wetter-Ambiebte sowieso ratsam.
Anbei ein Relais mit niedrigem Strom: https://www.reichelt.de/signalrelais-thd-12-vdc-1-a-1-wechsler-g5v-1-12dc-p243064.html?&trstct=pol_7 12V 1kOhm hat die Wicklung. Der Nachteil allerdings von solchen Relais ist, dass natürlich der E-Magnet für die Betätigung auch nicht viel Kraft hat. Das ist bei Vibrationen alles andere als hilfreich. Halbleiterrelais: https://www.reichelt.de/halbleiterrelais-1-no-5-48-v-dc-24-v-dc-0-5-a-tos-24-48-0-5a-p257740.html?&trstct=pol_7 https://www.reichelt.de/halbleiterelais-1-polig-sil-gehaeuse-5a-230vac-rp1a23d5-p79456.html?&trstct=pol_11
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