Kenn ihr die günstigen 30€ Ultraschallreiniger und habt ihr damit Erfahrungen gemacht beim reinigen von selbstgelöteten Platinen? Welche Bauteile mögen das überhaupt nicht? Welches Reinigungsmittel? Destilliertes Wasser? IPA? Oder was "aggressiveres?"
Beitrag #5988706 wurde von einem Moderator gelöscht.
Schau mal bei YT Louis Rossmann an. Er reinigt Macbook Mainboards im Ultraschallbad mit Elektronik Reiniger. Danach kommen diese in ein Alkoholbad und dann in einen Trockenofen.
Zeige uns doch bitte mal deine dreckige Platine die du reinigen möchtest.
Ich reinige mit Ultraschall, heißem Wasser (70 Grad) und Tickopur TR14-Reiniger. Nach dem 1. Ultraschall-Druchgang muss man das leicht schmierige TR14 restlos entfernen, z.B. mit Zahnbürste unter laufendem Wasser. Dann kommt ein 2. Durchgang nur mit heißem Wasser. Dann wird die Platine 2min lang geföhnt, während sie in einem oben offenen Karton liegt. Ich bin damit sehr zufrieden. Die Platinen (neue aus der Produktion) verwandeln sich von klebrigem Horror in blitzblanke Platinen. Quarze löte ich erst nach der Ultraschallreinigung ein - ich hatte schon mal beschädigte Quarze (ob es wirklich vom Ultraschall kam, weiß ich nicht). Es ist auch kein Bauteil drauf, in das die TR14-Brühe eindringen und als korrosiver Rest verbleiben könnte, u.a. Piezo-Beeper, Taster und Schalter und RF-Module mit Abschirmungen. Früher hatte ich mal Platinen mit schwarzen Alu-Kühlkörper. Die dürften auch nicht rein: Im Ultraschall hat sich das Schwarz wie eine Wolke aufgelöst (war wohl keine Eloxalschickt). Mein Gerät war bis vor kurzem ein Haushaltsgerät von AEG (https://www.amazon.de/AEG-USR-5516-Ultraschallreiniger/dp/B002B3R56G) mit 50W. Der hat 70 Grad Wasser ausgehalten - im Gegensatz zu einem Aldi-Gerät, bei dem der angeklebte Ultraschall-Transducer von der Wanne gefallen ist. Das Gerät konnte aber nicht selber heizen und war viel zu klein, wenn man in Kleinserie produziert. Eine bekannte Schwachstelle ist die unnötige Lampe im Rahmen. Am Rand der Lampenabdeckung kann Wasser eindringen. Diese Stelle würde ich direkt nach dem Kauf mit Kleber abdichten. Kürzlich habe ich für ca. 140€ incl. Versand/Zoll/EuSt ein 3,2l-Gerät direkt aus Hongkong gekauft: "Ultraschallgerät Digital LCD 40 khz Einstellbar" (der Verkäufer hat den Preis inzwischen erhöht: https://www.ebay.de/itm/Ultraschallreiniger-Ultraschallgerat-Digital-LCD-40-khz-Einstellbar-1-3-10L-Neu/113690379659). Es ist real kleiner, als ich gedacht hatte, die Wanne füllt nur die obere Hälfte, aber ich werde damit dennoch viel mehr Platinen in einem Durchgang reinigen können. Es hat eine Reihe nützlicher Features wie LCD-Anzeige mit Timer, Entgasungsfunktion, einstellbare Ultraschallleistung (!) und eine Sweep-Funktion (!). Damit werde ich zukünftig hoffentlich auch Platinen mit Quarzen gefahrlos reinigen können. Es hat einen Ablaufhahn, so dass man die Brühe nicht über den Rand kippen muss. Es hat auch eine Heizung, aber die taugt nur zum Warmhalten, nicht zum Aufheizen, außer man hat eine Stunde Zeit. Was mich interessieren würde: Was machen Andere mit dem Wasser in der Wanne nach der Nutzung? Ist Entsorgen über die Kanalisation unproblematisch? Auf der TR14-Flasche stehen keine besonderen Entsorgungshinweise und es soll biologisch abbaubar sein - aber das kommen ja noch die Flussmittelreste dazu.
MEMS-Bauteile (zum Beispiel Gyro-Sensor oder Accelerometer) sind selbst im billigsten 30€ Gerät augenblicklich mausetot! Andererseits: richtiger Dreck geht in so nem 30€ Brillenreiniger nicht weg. Brillen lassen sich halbwegs reinigen wenn die Fingerabdrücke oder sonstiger Schmutz nicht allzu dick sind: Brille 15 Sekunden ins Ultraschallbad tauchen, danach die Gläser unter fließendem Wasser trocknen. Schneller kommt man nicht zur absolut fleckfreien Brille.
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Bearbeitet durch User
> Ist Entsorgen über die Kanalisation unproblematisch?
Gefunden: "Die Gebrauchslösung kann nach der Neutralisation auf einen
pH-Wert von 6,5 - 9,5 mit der 4fachen Menge Wasser verdünnt in die
Kanalisation gegeben werden, wenn die eingebrachten Verunreinigungen
dies zulassen"
MaWin schrieb im Beitrag #5988706: > Dominik schrieb: >> Ultraschallreiniger > > Ganz schön rassistische Bemerkung Meinst Du sehalb? https://de.wikipedia.org/wiki/Ultra-Bewegung
Was auch gut geht: In Alkohol einweichen, dann ein bisschen bürsten, dann in US-Reiniger (VE-Wasser mit etwas Spüli). Dann wie oben beschrieben mit der Kartonmethode fönen. Mache ich auch so, klappt 1A. Problematisch sind bei Quarzen eigentlich nur die Uhrenquarze. Die im MHz-Bereich haben es bei mir bisher alle überlebt.
Tom schrieb: > Was auch gut geht: In Alkohol einweichen, dann ein bisschen bürsten, > dann in US-Reiniger (VE-Wasser mit etwas Spüli). Dann wie oben > beschrieben mit der Kartonmethode fönen. Das ist bei manchen Leuten der Ablauf des Sonnabends... :)
> In Alkohol einweichen, dann ein bisschen bürsten
Mache ich auch teilweise (nach dem Nachlöten der Komponenten, die nicht
in Ultraschall dürfen). Das wird aber nie so gut wie mit TR14. Ich habe
dabei auch immer Angst, dass es mal zu einer Verpuffung des verdunsteten
Alkohols kommen könnte - und sehr ungesund ist (benebelnd). Wenn man es
macht, Fenster weit auf und Latex-Einweg-Handschuhe z.B. von DM
verwenden. Isopropanol trocknet die Haut aus.
- 1 Liter Isop. kostet ca. 10€
- 5 Liter TR14 kosten bei ultraschall-welt.de zwar auch schon 34,90€,
das wird aber noch stark verdünnt (10%) und ergibt 50 Liter
Ultraschallbad.
Ne, nicht mit den Fingern rein. Mit der Pinzette festhalten und mit einem harten Pinsel bürsten. Schutzbrille! Den Alk nicht ins US-Bad! Weil ich auch Skrupel habe, dabei mal zu explodieren, trage ich ein Antistatik-Armband... Ich nehme ganz banalen Spiritus. Kunststoffe oder Beschriftungen sind mir dabei noch nicht kaputt gegangen. Es gibt keine "weißen Schlieren", wie sonst bei Spiritus, weil die Platine ja danach in sauberes Spüliwasser in den US-Reiniger kommt. Wenn Rückstände bleiben, hätte länger in Alk eingeweicht werden müssen.
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