Forum: Platinen Defekte Anzeige / Rechnerplatine einer Auswuchtmaschine


von Nunninger (Gast)



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Hallo,
ich habe eine Räderauswuchtmaschine bei der die Anzeige nicht mehr 
funktioniert siehe Bilder im Anhang. Die Maschine arbeitet noch ganz 
normal nur gibt sie mir die gewichtswerte nicht raus.es stehen von 
anfang an "888" im ddisplay. die anzeige befindet sich auf der 
Rechnerplatine. meine frage ob jemand die platine reparieren kann bzw 
auf fehler durchsuchen ? ein schaltplan/schema konnte ich leider keines 
mehr auftreiben. bringt es vllt. was die ic bausteine zu tauschen ? 
siehe bilder. wenn ja wo bekomm ich die her uhabe welche gefunden da 
stimmt auch die erste bezeichnung aber das untere nicht ? wo liegt der 
unterschied ?
mfg

von Crazy Harry (crazy_h)


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Leuchtet die 888 sofort beim Einschalten? Dann tippe ich auf den 
SAA1060.
Die untere Zeile ist das Herstellungsdatum oder andere 
Nebensächlichkeiten. Falls du den IC überhaupt auftreiben kannst.

von m.n. (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Leuchtet die 888 sofort beim Einschalten? Dann tippe ich auf den
> SAA1060.

Da für die vielen Anzeigen nur drei SAA1060 vorhanden sind, müßte das 
Multiplexen eigentlich funktionieren. Vielleicht ist es auch der 
Testmodus nach dem Einschalten, der nicht verlassen wird.

Die Platine müßte man sich vor Ort ansehen, wobei die Maschine alle 
notwendigen Spannungen und Signale liefert.

von Jensen (Gast)


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Da sind ja mehrere SAA1060 auf dem Board,
und dann auch noch gesockelt.
Würde ich mal gegeneinander tauschen um
den Fehler einzugrenzen

von A. B. (Gast)


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Der Tausch untereinander ist sicher eine sehr gute Idee.

Wenn das nicht hilft, würde ich auf ein leckendes EPROM tippen: Der 
24-pol. IC im Keramikgehäuse, müsste ein 2708, 2716 oder 2732 sein, die 
Beschriftung ist auf dem Foto zu blass, um sie lesen zu können.

Da scheint ein Aufkleber auf dem Fenster zu sein? Denn Keramikgehäuse 
ohne Quarzfenster gab's wohl nie? Und Masken-ROM in Keramik wird's ja 
auch kaum sein (zu teuer, und bei geringer Stückzahl eh' unrealistisch).

Wenn das EPROM tatsächlich leckt, sieht allerdings mau aus. Wenn der 
Fehler erst seit kurzer Zeit besteht, kann man vielleicht Auslesen bei 
4.5V und 5.5V versuchen und vergleichen ...

Ansonsten ist's (unabhängig vom Fehler) höchste Zeit, eine 
Sicherungskopie vom EPROM zu ziehen. Das Gerät war sicher nicht ganz 
billig, und sicher auch keine Massenware ... Nach gut 20 Jahren sind die 
ersten kippenden Bits durchaus nicht ungewöhnlich.

von K. S. (the_yrr)


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m.n. schrieb:
> Da für die vielen Anzeigen nur drei SAA1060 vorhanden sind, müßte das
> Multiplexen eigentlich funktionieren.
sieht ganz so aus. wenn das nicht der reset Zustand ist, dann 
funktioniert auch der Bus noch, da der SAA1060 auf richtige Länge der 
Daten überprüft. Das wiederum heißt dass der Controller noch läuft und 
zumindest irgenwelche Daten produziert.

A. B. schrieb:
> EPROM tippen: Der 24-pol. IC im Keramikgehäuse
wenn das nur der EPROM ist was ist dann der der Controller, der R6520 
ist ja nur ein Peripheral Interface Adapter?

> Da scheint ein Aufkleber auf dem Fenster zu sein?
sieht eher golden aus für mich, könnte der µC zum R6520 sein.


Falls das schon so alt ist dass der EPROM kippt, könnten es auch die 
Tantal Perlen sein.


Ein Bild von der Beschriftung vom Kermik Dip wäre gut, sowie der 
ungefähre Standort, per Ferdiagnose könnte das schwierig werden. Ich 
nehme mal an ein Logic Analyzer oder Oszi liegt nicht vor?

: Bearbeitet durch User
von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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A. B. schrieb:
> Wenn das nicht hilft, würde ich auf ein leckendes EPROM tippen: Der
> 24-pol. IC im Keramikgehäuse, müsste ein 2708, 2716 oder 2732 sein, die
> Beschriftung ist auf dem Foto zu blass, um sie lesen zu können.
>
> Da scheint ein Aufkleber auf dem Fenster zu sein? Denn Keramikgehäuse
> ohne Quarzfenster gab's wohl nie? Und Masken-ROM in Keramik wird's ja
> auch kaum sein (zu teuer, und bei geringer Stückzahl eh' unrealistisch).

Das dürfte keine EPROM sein sonder noch ein weiterer I/O-Baustein, so 
ähnlich wie der 6520 den es auch in solch einem Gehäuse gibt:
https://de.wikipedia.org/wiki/MOS_Technology_6520

von Dr.Who (Gast)


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Nur weil die Anzeige spinnt, muss nicht die Anzeigeplatine
ursächlich defekt sein. Scheint ohnehin nur Peripherie zu sein.
Die Steuereinheit mit der CPU und dem Programm dürfte sich vermutlich
auf einer anderen Platine befinden, die sich am anderen Ende
der Flachkabeln befindet. Persönlich kann ich mir nicht
vorstellen, dass einer oder alle SAA1060 defekt sind.
Das müsste sich anders bemerkbar machen.
Ich würde erst mal die Stromversorgung unter die Lupe nehmen
ob die auch sauber funktioniert.
Wenn die Maschine vibriert, können die Drahtverbindungen
auch gelitten haben. Eine kalte (gebrochene Lötstelle wäre denkbar.
Mit einem Pyrometer würde ich mal die Temperaturen der Chips
checken. Wenn da einer zu warm würde, könnte man einen auffälligen
Chip ja austauschen.

Ein User, der die Elektronik ohne Service-Unterlagen reparieren
könnte, wird wohl hier nicht zu finden sein. Das geht dann eher
in Richtung wirtschaftlicher Totalschaden.

Mein Vorschlag: An einen Bastler verkaufen, wo es auf den
zeitlichen Aufwand nicht ankommt.

von Walter T. (nicolas)


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So gute Fotos sieht man selten von jemandem, der Hilfe sucht. Mein 
Kompliment.

von m.n. (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> Ein User, der die Elektronik ohne Service-Unterlagen reparieren
> könnte, wird wohl hier nicht zu finden sein.

Jetzt weiß ich nicht, was Du unter "User" verstehst. Es gibt hier einige 
Leute, die das Teil auch ohne Schaltplan reparieren können, sofern an 
irgendeiner Stelle die Nutzdaten in welcher Form auch immer auftauchen.
Allein, das Teil muß dazu hier auf dem Tisch stehen.

Da eine Auswuchtmaschine nicht nur aus einer elektronischen Baugruppe 
besteht, dürfte eine Neuanschaffung erheblich teurer sein.

von bingo (Gast)


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Das ist sicher nicht der SAA1060, da wäre dann eher gar keine Anzeige, 
warum soll bei 2 ICs nur die jeweils gleiche Häfte ausgefallen sein? Der 
SAA ist ja ein 16-bit ser2par Wandler mit LED-Treibern, ich sehe daher 
das Problem in der CPU oder dem Programm, das nur die Info für das 
jeweils rechte 7-Seg-Display liefert. Mein Tip: am ehesten dürfte das 
EPROM beschädigt sein.

von Dr.Who (Gast)


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m.n. schrieb:
> Jetzt weiß ich nicht, was Du unter "User" verstehst.

Na, was sind den User? Wir doch wohl.

> Es gibt hier einige
> Leute, die das Teil auch ohne Schaltplan reparieren können, sofern an
> irgendeiner Stelle die Nutzdaten in welcher Form auch immer auftauchen.

Ohne Kenntnis der Memory-Map würden dir die Nutzdaten, die ja auch
erst mal korrekt decompiliert werden müssen, kaum was nützen.
Außerdem bräuchte man idealerweise einen Incircuit-Emulator um
den Bug zu finden. Auch mit einem Logikanalysator könnte man
fündig werden, aber viel Arbeit ist es dem noch.

> Allein, das Teil muß dazu hier auf dem Tisch stehen.

Und das komplett oder man baut einen Prüfstand, der die Hardware
simuliert. Wenn wenigstens Service-Unterlagen verfügbar wären,
aber so? Da der TO hier eh nur als Gast gepostet hat, wird den
auch keiner kontakten können. Genauso ein Quatsch wie der zeitnahe
Thread mit der Fahrstuhlsteuerung. Was die Leute sich da bloß denken?
Die versuchen doch nur Geld zu sparen, also suchen die hier einen
Naiven, der das billig hin bekommt. Aber das ist ja immer
so. Ich kenne auch so einige Leute, die mein Wissen und Können
billig nutzen wollen. Manchmal mache ich das sogar, wenn mir an
den Leuten was liegt, ansonsten lasse ich mir das gut bezahlen.
Ist ja meist eh nur ein Trinkgeld bei wenig Aufwand.

von Zeno (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> Die versuchen doch nur Geld zu sparen,

Was ist daran so schlimm?

Dr.Who schrieb:
> Ich kenne auch so einige Leute, die mein Wissen und Können
> billig nutzen wollen.

Du wirst nicht gezwungen Dein Wissen hier preis zu geben. Wenn Dir das 
zuwider ist, dann halt einfach die Finger still.

Dr.Who schrieb:
> ansonsten lasse ich mir das gut bezahlen.

Naja es geht wieder mal nur um den schnöden Mammon.

von m.n. (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> m.n. schrieb:
>> Jetzt weiß ich nicht, was Du unter "User" verstehst.
>
> Na, was sind den User? Wir doch wohl.

Dann hättest Du das auch schreiben sollen. Für mich ist der User 
zunächst einmal der Benutzer der Maschine.

>> Es gibt hier einige
>> Leute, die das Teil auch ohne Schaltplan reparieren können, sofern an
>> irgendeiner Stelle die Nutzdaten in welcher Form auch immer auftauchen.
>
> Ohne Kenntnis der Memory-Map würden dir die Nutzdaten, die ja auch
> erst mal korrekt decompiliert werden müssen, kaum was nützen.
> Außerdem bräuchte man idealerweise einen Incircuit-Emulator um
> den Bug zu finden. Auch mit einem Logikanalysator könnte man
> fündig werden, aber viel Arbeit ist es dem noch.

Ich weiß ja nicht, womit Du Dein Geld verdienst. Je weniger man im Kopf 
hat umso aufwendigere Geräte braucht man natürlich. Mir reicht für 
solche Reparaturen zunächst ein Oskar, um zu sehen, wo welche Signale 
vorhanden sind. Gerade beim SAA1060 sollte doch wohl klar sein, wo Takt 
und Daten ankommen.
Wie oben geschrieben, ist es sehr wahrscheinlich, daß mechanische 
Belastungen auf der Platine zu Unterbrechungen geführt hat.

Das IC mit keram. Gehäuse ist meines Erachtens der Controller; 
vermutlich (wegen der PIA 6520) ein 65xx-Derivat oder ein 68xx. Bei 
einem EPROM müßten Adr- und Datenbus über die Flachbandkabel geführt 
sein. Das würde nicht funkionieren!

Dr.Who schrieb:
> Die versuchen doch nur Geld zu sparen,

Das mache ich tagtäglich bei jedem Einkauf - und nur abends fahre ich 
zur Tankstelle. So wird man Millionär ;-)

von Thomas W. (goaty)


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Sieht aus wie Beissbarth micortec 731, vielleicht findet sich ein Plan?

Oder beim Hersteller abfragen ob es Unterlagen gibt (unwahrscheinlich)

Vielleicht Lötstellen mit Lupe auf Risse untersuchen und Flachbandkabel 
durchmessen.

Oder jemand beauftragen, z.b. der hier 
https://www.w-s-ahebebuehne24.de/steuerplatinenreparatur--service-ueberpruefung.htm

: Bearbeitet durch User
von Dr.Who (Gast)


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m.n. schrieb:
> Ich weiß ja nicht, womit Du Dein Geld verdienst.

Ich habe schon mein Geld mit der Reparatur solcher Baugruppen
verdient.

> Je weniger man im Kopf
> hat umso aufwendigere Geräte braucht man natürlich.

Wenn man nicht weiß, wozu die Dinger gut sind, wird man die auch
nicht vermissen.

> Mir reicht für
> solche Reparaturen zunächst ein Oskar, um zu sehen, wo welche Signale
> vorhanden sind.

Dafür sind die Signale häufig zu Komplex und Chaotisch, als das man
daraus die richtigen Schlüsse ziehen kann. Gerade auf bidirektionalen
Signalen kann eine Störung/Defekt von vielen Stellen kommen, auch von 
Eingängen.
Probleme mit Schutzdioden können da einem schon zur Weisglut bringen.

m.n. schrieb:
> Das IC mit keram. Gehäuse ist meines Erachtens der Controller;
> vermutlich (wegen der PIA 6520) ein 65xx-Derivat oder ein 68xx. Bei
> einem EPROM müßten Adr- und Datenbus über die Flachbandkabel geführt
> sein. Das würde nicht funkionieren!

Erst dachte ich es könnte ein 6503-07 oder 6513-15 sein, die haben
aber ein 28-pol.Gehäuse und adressieren Speicher im einstelligen 
Bereich.
Leider ist die Beschriftung unleserlich.
Unterscheiden tun die sich nur minimal, z.B. ob ein Clock-Generator
mit verbaut ist. In dem Zusammenhang vermisse ich auch den
Oszillatorquarz. RC-Oszillator und Resonator würde ich für dieses
Messsystem für zu ungenau halten.
Für gewöhnlich findet man die verdächtigen Teile in der Nähe der
letzten Pins von dem vermuteten Chip, aber da ist ja nichts.
Bliebe noch der Verbleib der Firmware und die ist bei den von mir 
aufgezählten Typen 65XX nicht als Maskenrom auf dem Chip implementiert,
so wie es aussieht.
Ich bin nicht davon überzeugt, dass der goldene Keramikchip die CPU ist.
Irgend einen Zweck werden die Flachbandkabel schon haben.
Irrtum vorbehalten.

von Georg A. (georga)


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Dr.Who schrieb:
> Irgend einen Zweck werden die Flachbandkabel schon haben.

Ich würde auch sagen, dass da der spannende Teil sitzt ;)

von Manfred (Gast)


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m.n. schrieb:
> wegen der PIA 6520

Was immer die Burschen geritten haben mag, diesen Portbaustein zu 
verwenden, so wirklich üblich war der ja nicht (einen habe ich noch im 
Bestand).

Dr.Who schrieb:
> Leider ist die Beschriftung unleserlich.

Ich meine, auf dem Goldkäfer schemenhaft ein Intel-i erahnen zu können - 
das würde aber nun garnicht passen, 6520 / 6820 haben eine andere 
Busstruktur.

Vielleicht bequemt sich Herr Nunninger (Gast) ja mal, hier weiter aktiv 
zu sein?

von Route_66 H. (route_66)


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Manfred schrieb:
> Ich meine, auf dem Goldkäfer schemenhaft ein Intel-i erahnen zu können -

Ich habe viele dieser Keramik-ICs mit dem Aufdruck "AD..." hier.
Auch die sonstige Außenbeschaltung im Foto hier lässt den Schluss zu 
einem IC von Analog Devices zu.

von xyz (Gast)


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Idee Nr 1: Wilde Fehler sind Netzteilfehler und Netzteilfehler sind 
Elkofehler...

Idee Nr 2: Fehlendes oder  Fehlerhaftes Sensorsignal

von Dr.Who (Gast)


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Route_66 H. schrieb:
> Ich habe viele dieser Keramik-ICs mit dem Aufdruck "AD..." hier.
> Auch die sonstige Außenbeschaltung im Foto hier lässt den Schluss zu
> einem IC von Analog Devices zu.

Ob das vielleicht ein A/D-Wandler ist? Irgendwie muss die Unwuchtmasse
ja analog gemessen werden.

Manfred schrieb:
> Vielleicht bequemt sich Herr Nunninger (Gast) ja mal, hier weiter aktiv
> zu sein?

Ich vermute, der TO hat sich an den verlinkten Kundendienst gewandt.
Ist sicher zielführender als die Rumraterei hier.

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