Verkaufe einen riesigen Selengleichrichter. Preis 3€ + 5€ Versand.
Edgar S. schrieb: > Verkaufe einen riesigen Selengleichrichter. Wieviel A hat der? Steht meist draufgedruckt.
Die hießen bei uns immer Gleich-riecht-er weil Selengleichrichter gerne mal unter Absonderung höchst giftigen Rauches mit charakteristisch fauligem Gestank den Dienst quittierten...
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Thorsten S. schrieb: > unter Absonderung höchst giftigen Rauches So giftig war der wohl nicht, denn sonst hätte es in der Vorsiliziumzeit wohl ein Massensterben gegeben. Der Grund für die recht schnelle Ablösung von Selengleichrichtern durch Ge oder Si war wohl eher deren hoher Spannungsverlust.
Das Teil hat nur noch einen historischen Wert. Den setzt niemand mehr funktional ein. Allenfalls antiquarisch verkloppen. Oder als nettes Gadget fuer die Enkel behalten.
Ich muss auch mal mein Exemplar fotografieren. Wo stand neulich etwas zu Selengleichrichtern? Könnte Elektor gewesen sein: https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-99/50885 da hieß es, die Daten können direkt aus den Abmessungen und der Anzahl Platten berechnet werden. In der Faller Autorennbahn AMS waren auch noch Selenplättchen als Gleichrichter, um 1970 schon etwas antiquiert https://de.wikipedia.org/wiki/Gebr%C3%BCder_Faller#AMS
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Manche Ladegeräte setzen sowas noch ein, weil die weiche Kennlinie von den Dingern den Ladestrom bei tiefer Akkuspannung reduziert und dadurch der Trafo nicht überlastet wird. Hat sich durch die zunehmende Verwendung von Schaltnetzteilen in Ladegeräten aber auch bald erledigt. Aber so schön robust wie diese alten Ladegeräte sind wirds nie wieder.
Joggel E. schrieb: > Das Teil hat nur noch einen historischen Wert. Den setzt niemand mehr > funktional ein. Unfug hoch drei! https://herrmann-gleichrichter.de/selen/gleichrichtersaeulen.html
Christoph db1uq K. schrieb: > die Daten können direkt aus den Abmessungen und der Anzahl Platten > berechnet werden Im Prinzip ja, wenngleich sich die zugelassene Stromdichte mit der Zeit ein wenig erhöht hatte. Du musst also noch das Baujahr mit einrechnen. ;-) Auch war man ursprüglich eher bei 15 V dauerhaft / 20 V Spitze pro Platte, während dieser hier offenbar mit 20 / 25 V pro Platte angegeben ist, also 40 / 50 V insgesamt. Die "-16" stehe m. M. nach für 1,6 A. Das "B" steht für "Brückengleichrichter", aber das sollte anhand der Bauform offensichtlich sein. Die äußeren beiden Kontaktfahren müssen dann im Betrieb verbunden sein.
In Wollmanns "Werkbuch für Jungen" (50er bis 60er Jahre) wurde noch ein Nassgleichrichter gebastelt, Einweckglas und irgendein Elektrolyt. Daher hießen Halbleitergleichrichter auch "Trockengleichrichter". https://www.amazon.de/werkbuch-jungen/s?k=werkbuch+f%C3%BCr+jungen
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Christoph db1uq K. schrieb: > In der Faller Autorennbahn AMS waren auch noch Selenplättchen als > Gleichrichter, um 1970 schon etwas antiquiert Ja, damals hatten die Autos noch Se(e)len. :-)
Bei einem Koaxkabel habe ich schon mal Seelenwanderung beobachtet. Die Kabelseele war durch Aufwickeln aus dem N-Stecker herausgewandert. https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter#Elektrolytischer_Gleichrichter aber ich bin sicher, dass Wollmann kein Platin verwendet hat.
Christoph db1uq K. schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter#Elektrolytischer_Gleichrichter > aber ich bin sicher, dass Wollmann kein Platin verwendet hat. https://en.wikipedia.org/wiki/Rectifier#Electrolytic “Electrolytic rectifiers most commonly used an aluminum anode and a lead or steel cathode, suspended in a solution of tri-ammonium ortho-phosphate.” Vielleicht kann man ja den Elektrolyten noch durch was einfacher beschaffbares ersetzen (möglicherweise sogar Kochsalz?), es scheint auf die Aluminiumhydroxidschicht anzukommen.
Schade, ich habe das Buch zuhause nicht mehr gefunden, das haben meine Eltern irgendwann entsorgt. Philipps Selengleichrichter ist wirklich riesig, wofür war der mal gedacht?
Edgar S. schrieb: > Verkaufe einen riesigen Selengleichrichter. Der stammt vermutlich aus einem alten KFZ Ladegerät, denjenigen die noch keine Dauerladung durften weil ohne Ladespannungsbegrenzung. Wurde noch lange so gebaut, weil robust und billig, ist heute aber obsolet. Vielleicht hat jedoch jemand ein solches Ladegerät mit heilem Trafo und defektem Gleichrichter, dann passt der ganz gut.
> wofür war der mal gedacht?
Das ist ein Brückengleichrichter für eine ziemlich hohe Spannung, evtl.
für Netzgleichrichtung.
Ben B. schrieb: > ziemlich hohe Spannung „ziemlich hoch“ ist relativ, ich würde 40 V noch nicht so bezeichnen, ist ja noch Kleinspannung. :) Selen„säulen“ für Netzgleichrichtung hatten üblicherweise 15 … 20 Gleichrichterplättchen in Reihe, das waren dann in aller Regel auch nur Einweggleichrichter (bpsw. in einfachen Allstromradios).
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Ich meinte den von Philipp. Da liegen deutlich mehr Platten in Serie.
Ben B. schrieb: > Ich meinte den von Philipp. Da liegen deutlich mehr Platten in Serie. Ah OK. Gut, 12 Platten pro Strecke, könnte für 220 V gerade so genügen.
Das ist der Test/Ersatz-Gleichrichter für 180V Hubmagnete. Davon haben wir noch 2 in Betrieb. EDIT: Davon werden schon einige angesteuert: 180V/0,5A und ich glaube ca 30 Newton.
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Michael B. schrieb: > Der stammt vermutlich aus einem alten KFZ Ladegerät, Stimmt, gerät konnte 10A. Wenn sich keiner für das Teil interessiert, werde ich es entsorgen.
T. K. schrieb: > Joggel E. schrieb: >> Das Teil hat nur noch einen historischen Wert. Den setzt niemand mehr >> funktional ein. > > Unfug hoch drei! > > https://herrmann-gleichrichter.de/selen/gleichrichtersaeulen.html Es wäre mal interessant, ob diese Teile ausser für Ersatzbestückung in uralten Anlagen noch irgendwo eingesetzt werden. Die Tage der Se-Gleichrichter dürften wegen RoHS aber so oder so gezählt sein. Nicht nur weil Se giftig ist, sondern insbesondere, weil die Teile auch das giftige Cadmium enthalten.
Ein Selengleichrichter brachte mich als angehenden Elektroniker im Alter von 14 Jahren in Teufels Küche. Das kam so: Als jugendlicher "Fachmann" wurde ich von Bekannten manchmal gefragt ob ich dies und jenes reparieren könnte. Naja, wie das so ist, sagte ich zu. Ich hätte aber in diesem Fall lieber nicht zusagen sollen wie sich bald leider erwies. Es ging nämlich um einen einen alten SW Röhrenfernseher der seinen Dienst vor kurzem mit einer offenen Sicherung quittierte. Hatte den Fehler natürlich gleich gefunden, ein hoher Einweg-Selen-Gl. war der einzige Übeltäter. In meinem jugendlichen Eifer ersetzte ich den Gl. mit einer hochmodernen grünen BY127 Si-Diode mit über 1250V Sperrspannung und bis zu 1A; es war ja 1968. Danach lief das Ding super mit schönem hellen Bild und das hätte mich eigentlich warnen sollen. Wegen dem deutlich geringeren Innenwiderstand hielten das nämlich einige Elkos und Cs wegen der deutlich höheren Betriebsspannung nicht mehr aus und er fiel dann nach ein paar Tagen gleich wieder total aus. Aber wie hätte ich das damals auch wissen sollen? Gleichrichter war Gleichrichter - Oder nicht? :-) Es gab ja noch nicht das Internet. Und im Heinz Richter Buch "Radiotechnik für Alle" stand auch nichts davon. Der Fernseher wurde dann bald von einem "richtigen" R&FS Techniker wieder instand gesetzt und ich wurde dann von den Bekannten gemein ausgeschimpft. Undank ist halt der Welt Lohn, dachte ich und fand das ganz und gar nicht nett. Da konnte man sich nur wie ein nasser Hund schütteln:-) Also paßt auf wenn einer mal fragt, ob man denn...
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Christoph db1uq K. schrieb: > Schade, ich habe das Buch zuhause nicht mehr gefunden, das haben > meine > Eltern irgendwann entsorgt. Philipps Selengleichrichter ist wirklich > riesig, wofür war der mal gedacht? Hallo Christoph, habe die Seite unter WERKBUCH F.jpg hier hochgeladen. Ist mein erster Beitrag,kenne mich hier noch überhaupt nicht aus. Grüße Ludwig
Danke Ludwig. Ich hatte vermutlich eine neuere Ausgabe, aber das ist es. Also eine Eisenplatte, eine Aluplatte und "doppeltkohlensaures Natron" https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumhydrogencarbonat aha, ein altägyptisches Wort "...zum Wasserentzug aus Mumien..."
Ludwig V. schrieb: > habe die Seite unter WERKBUCH F.jpg hier hochgeladen. Hallo Ludwig, ist zwar OT, aber könntest Du mal das Erscheinungsjahr Deines Buches nachsehen? Ich habe auch ein Buch "Elektrotechnik für Jungen" aus dm Jahre 1912. Dort gibt es selbstverständlich auch Baubeschreibungen für "nasse" Gleichrichter.
In amerikanischen Publikationen wird dieser Gleichrichter Typ übrigens als elektrolytischer Gleichrichter bezeichnet. Die wurden angeblich beim Betrieb sehr heiß und fingen unter Umständen zum Kochen an. https://simplifier.neocities.org/rectifier.html https://www.americanradiohistory.com/Archive-DX/Miscellaneous/ARRL-Radio-Amateur%27s-Handbook-1931.pdf Siehe Seite 134-136
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Tut mir leid, da ist nirgendwo ein Jahr angegeben. 13. Auflage OTTO MAIER VERLAG RV, sonst nichts. Gehört meinem Schwager, der ist Jg. 1947. Das Buch müsste so Mitte / Ende der 50er sein. Grüße Ludwig
Hp M. schrieb: > Die Tage der Se-Gleichrichter dürften wegen RoHS aber so oder so gezählt > sein. > Nicht nur weil Se giftig ist, Soso. Es ist sogar ein Spurenelement im menschlichen Körper, diverse Nüsse, z.B. Paranüsse enthalten es. Klar, die Menge macht das Gift! > sondern insbesondere, weil die Teile auch > das giftige Cadmium enthalten. Wirklich? Wo? Blei und Cadmium sind ähnlich, nur beim Cadmium gibt es die Hysterie.
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