Forum: Platinen Playstation 4 Laufwerk Platine Kontakt abgerissen


von Moses (Gast)


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Ja moin,

meine Frage bezieht sich auf den Stecker des Laufwerks der PS4 welcher 
sich normalerweise auf der Platine befindet.
Dieser ist abgerissen wie auf dem Bild erkenntlich.
Die Frage ist nun wie man es reparieren kann.
Ich bin ein Laie was Platinen angeht daher bitte ich um Verständnis.

Müssen die Kontakte nur wieder an Ort und Stelle gelötet werden oder 
steckt viel mehr Arbeit dahinter?

Ich hoffe ihr könnt mir mit eurem Fachwissen weiterhelfen.

Gruß
Moses

von Moses (Gast)


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Hier sitzt der Stecker ursprünglich auf der Platine..

von Einer (Gast)


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Da sind Leiterbahnen von der Platine abgerissen.
Das sieht prinzipiell noch reparabel aus.

MfG

von Einer (Gast)


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Moses schrieb:
> Müssen die Kontakte nur wieder an Ort und Stelle gelötet werden oder
> steckt viel mehr Arbeit dahinter?

Einiges mehr an Arbeit.

Für eine genauere Aussage wäre ein scharfes Bild von der Schadstelle 
nötig.

von René F. (Gast)


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Leider hast du nicht nur den Stecker von der Platine abgerissen sondern 
auch die Pads und Leiterbahnen. Eine Reparatur ist aber aufgrund des 
Layouts und der Stecker Bauform für einen geübten Löter kein Problem, 
entweder an Schrottplatinen üben oder an jemanden mit Löterfahrung 
weitergeben.

Deutlich fieser sind Miniatur-Steckverbinder in Smartphones deren 
Verbindungen direkt von den Pads über Vias auf irgendwelche Innenlagen 
gehen und wenn überhaupt an den unmöglichsten Stellen wieder auf die 
Aussenlagen gehen.

von Moses (Gast)


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Hier weitere Fotos um einen genaueren Überblick zu bekommen.

von Moses (Gast)


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Bedeutet also das man es nur löten muss?
Natürlich vom fachkundigen.

Was schätzt ihr wäre ein angemessener Preis zum Löten des Steckers im 
Fachhandel falls man nicht eben mal einen geübten Löter kennt ?

von René F. (Gast)


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Wie schon gesagt, eine Reparatur ist durchaus machbar und für einen 
geübten Löter in wenigen Minuten geschehen, du hast Glück das alles auf 
dem Top Layer ist und noch genügend „Fleisch“ (Kupfer) vorhanden ist zum 
flicken, entweder du übergibst die Platine an jemanden der Löten kann 
oder übst ein wenig an Schrottplatinen und machst es selbst. Du kannst 
uns ja verraten wo du herkommst, hier im Forum gibt es bestimmt einige 
die dir die Platte flicken würden.


Moses schrieb:
> Bedeutet also das man es nur löten muss?
> Natürlich vom fachkundigen.
>
> Was schätzt ihr wäre ein angemessener Preis zum Löten des Steckers im
> Fachhandel falls man nicht eben mal einen geübten Löter kennt ?


In einem Hackerspace oder Fablab würde das bestimmt jemand für 10€ 
machen, wenn nicht sogar kostenlos, definiere Fachhandel! Inzwischen 
werden doch sowieso bei solch Massengeräten die Baugruppe komplett 
getauscht.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Infomier dich mal ob in er Nähe ein Repair-Cafe gibt oder gib deinen 
Standort preis.

Alle Verbindungen die abgerissen sind sollten auch wieder gelötet 
werden(z.B. beide mittleren Kontakte sollten "oben" und "unten" wieder 
verbunden werden).

Diese "Only" Top Layer Buchsen würde ich nochmal mit Sekundenkleber 
festkleben nach dem löten einfach damit es mechanisch stabiler ist.

von Hardy F. (hardyf)


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Rainer S. schrieb:
> würde ich nochmal mit Sekundenkleber
> festkleben nach dem löten einfach damit es mechanisch stabiler ist

Ich würde dazu Epoxid nehmen....

Dauerhafter.

von Stefan (Gast)


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Hardy F. schrieb:
> Rainer S. schrieb:
>> würde ich nochmal mit Sekundenkleber
>> festkleben nach dem löten einfach damit es mechanisch stabiler ist
>
> Ich würde dazu Epoxid nehmen....
>
> Dauerhafter.

Auch nicht optimal, Bauteile auf der Platine fixiert man mit 
Elektroniksilikon oder vergleichbaren silanmodifizierten Polymerklebern. 
Für ersteres beispielsweise Dowsil 744 von Dow Chemical, für zweiteres 
Weicon Flex 310M, Terostat oder ähnliches. Wenn die Klebeverbindung 
zwischen Platine und Bauteil zu spröde ist reißt dir bei Belastung das 
Bauteil den Lötstoplack von der Platine...

BG
Stefan

von Markus M. (adrock)


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Naja, mit Demontage, Löten, kleben, Zusammenbau wird das schon so 30-45 
Minuten dauern. Das wird im "Fachhandel" niemand machen wollen, dort 
wird nur getauscht.

Repaircafe dürfte schon das richtige sein.

Ansonsten ist der Versand ja schon fast so teuer wie die eigentliche 
Reparatur...

von Moses (Gast)


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Lebe in Hamburg.
Kennt ihr hier so ein Repaircafe  Hackerspace  Fablab?

von Joe F. (easylife)


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von Dr.Who (Gast)


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Stefan schrieb:
> Dowsil 744 von Dow Chemical, für zweiteres
> Weicon Flex 310M, Terostat oder ähnliches.

Man sollte bei den Klebern auf die Temperaturbeständigkeit nach
der Aushärtung achten, sonst löst sich jeder Pad beim Löten wieder
ab.
Der erste Vorschlag (Dowsil) geht bis 200°C und ist grenzwertig.
der zweite (bis 90°C) und der dritte (bis 80°)werden beim Löten
kaum Stand halten. Da gibts sicher Produkte die höheren Temperaturen
mit höheren Zugkräften aushalten, sonst kann eine Reparatur kaum
gelingen.

von René F. (Gast)


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Die Kleber sollen das verlötete Bauteil auf der Platte halten, nicht die 
Kupferschicht auf dem FR4, von daher ist es relativ egal ob der Kleber 
jetzt 80°C, 90°C oder 200°C aushält. Ich persönlich würde gar nichts 
kleben, der Stecker ist im Gerät verbaut und während des Betriebs keiner 
hohen mechanischen Belastung ausgesetzt, wenn man den Stecker ordentlich 
verlötet und beim Einbau aufpasst, sollte das normalerweise auch 
ausreichen.

von Hardy F. (hardyf)


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René F. schrieb:
> der Stecker ist im Gerät verbaut und während des Betriebs keiner
> hohen mechanischen Belastung ausgesetzt, wenn man den Stecker ordentlich
> verlötet und beim Einbau aufpasst, sollte das normalerweise auch
> ausreichen.

Und warum ist er dann abgerissen ?

Damit das nicht wieder passiert, warum auch immer, ist das mit dem 
Verkleben wohl sinnvoll.

von Joe F. (easylife)


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Die ursprünglichen Lötpads sind ja zum Teil abgerissen, da ist nicht 
mehr viel zu machen.

Ich würde den Stecker erstmal von den Padresten befreien, dann die 
äusseren 2 Kontakte des Steckers etwas nach aussen biegen und den 
gesamten Stecker auf die günstigerweise direkt vor der ursprünglichen 
Position liegenden Testpunkte löten.

Danach das ganze Kunstwerk schön rundrum mit Epoxy festpappen. Fertsch.

von Stefan (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> Man sollte bei den Klebern auf die Temperaturbeständigkeit nach
> der Aushärtung achten, sonst löst sich jeder Pad beim Löten wieder
> ab.

Der Plan war eigentlich, das Bauteil erst nach dem Löten zu fixieren...

von René F. (Gast)


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Hardy F. schrieb:
> René F. schrieb:
>> der Stecker ist im Gerät verbaut und während des Betriebs keiner
>> hohen mechanischen Belastung ausgesetzt, wenn man den Stecker ordentlich
>> verlötet und beim Einbau aufpasst, sollte das normalerweise auch
>> ausreichen.
>
> Und warum ist er dann abgerissen ?
>
> Damit das nicht wieder passiert, warum auch immer, ist das mit dem
> Verkleben wohl sinnvoll.

Wahrscheinlich beim Ausbau unüberlegt am Kabel gerissen, ein normaler 
Schaden ist das jedenfalls nicht, ist ja schließlich keine Buchse welche 
aus dem Gerät führt und durch Sturz auf den Stecker bricht.

von Tom (Gast)


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"Das wird im "Fachhandel" niemand machen wollen, dort
wird nur getauscht."

Blödsinn, vor ein paar Jahren in meiner 
Informationeselektroniker-Ausbildung wurde sowas durchaus gemacht.

Auch ist die Stelle jetzt nicht super konpliziert. Man macht den 
Lötstofflack weg und lötet es an.
Für einen Theoretiker mag das kompliziert sein, jemand der das täglich 
mit seinen Händen macht - eher nicht

von Joe F. (easylife)


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René F. schrieb:
> Wahrscheinlich beim Ausbau unüberlegt am Kabel gerissen, ein normaler
> Schaden ist das jedenfalls nicht

Ich kenne diese (JST) Steckverbinder, leider sind die so gemacht, dass 
die (Aus-)steckkräfte viel zu hoch sind. Einstecken geht leicht, aber 
rausziehen nicht.
Ohne am Stecker zu wackeln und rabiat zu ziehen bekommt man die nicht 
auseinander.

Gedacht ist das wohl so, dass es nur einmal bei der Produktion 
zusammengesteckt wird und dann nie wieder gelöst werden muss.

Muss oder will man aber manchmal doch...

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Tom schrieb:
> "Das wird im "Fachhandel" niemand machen wollen, dort
> wird nur getauscht."
>
> Blödsinn, vor ein paar Jahren in meiner
> Informationeselektroniker-Ausbildung wurde sowas durchaus gemacht.

Ja schön, und wieviele Geschäfte kennst Du, wo tatsächlich noch 
Baugruppen repariert werden? Und Du musst dann auch Gewährleistung auf 
Deine Reparatur geben.

> Auch ist die Stelle jetzt nicht super konpliziert. Man macht den
> Lötstofflack weg und lötet es an.
> Für einen Theoretiker mag das kompliziert sein, jemand der das täglich
> mit seinen Händen macht - eher nicht

Es geht ja nicht darum, dass viele Leute es hier machen könnten (davon 
bin ich überzeugt), sondern jemand in der Nähe vom TO zu einem 
annehmbaren Preis. Unter 100 EUR inklusive Versand wirst Du doch sonst 
garnicht wegkommen.

Ich muss aber tatsächlich etwas relativieren, es scheint tatsächlich 
Konsolenreparaturdienstleister zu geben. Vlt. geben sie anhand des Fotos 
ja mal einen Kostenvoranschlag.

: Bearbeitet durch User
von Moses (Gast)


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Ich melde mich nochmals um den Thread nun zu beenden. Bei einem Elektro 
Reparatur Laden wollte der gute Herr 50€ für die Arbeit haben was mir 
dann doch zu viel war.

Ich habe jedoch einen Bekannten gefunden der sich der Sache annehmen 
wollte und hat es mir kurzer hand wieder ran gelötet. Wobei er die 
Metallkontakte des Steckers wieder an die richtige Position gelötet hat. 
Er hatte die Vermutung das man es notfalls überbrücken muss da die 
Leiterbahn beschädigt sein könnte. Aber siehe da, nach dem ersten Test 
lief es schon! War eine Sache von 2-3min.

Danke nochmal für eure Hilfe und die zahlreichen antworten.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Danke fürs melden!

Schön zu lesen das es wieder läuft =)

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Moses schrieb:
> Was schätzt ihr wäre ein angemessener Preis zum Löten des Steckers im
> Fachhandel falls man nicht eben mal einen geübten Löter kennt ?

Bisher hab ich nur Lötkolben im Fachhandel gesehen. Ist das ein neues 
Geschäftsmodell?

Stefan schrieb:
> Dr.Who schrieb:
>> Man sollte bei den Klebern auf die Temperaturbeständigkeit nach
>> der Aushärtung achten, sonst löst sich jeder Pad beim Löten wieder
>> ab.
>
> Der Plan war eigentlich, das Bauteil erst nach dem Löten zu fixieren...

Seine Tardis hat anscheinend einen Wackelkontakt.

Tom schrieb:
> Lötstofflack

Auch nicht schlecht.

P.S.:
Wo ißt mein Rollßtuhl?

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