Moin, ich plane die Entwicklung eines Gerätes, welches über LTE bzw. UMTS kommuniziert. Nun ist es leider so, dass ich an dem Entwicklungsstandort weder UMTS noch LTE zur Verfügung habe. Nun sehe ich zwei Möglichkeiten um während der Entwicklungsphase unter halbwegs reelen Bedinungen zu arbeiten: - Richtfunkantenne und Repeater auf die nächstgelegene Base-Station - Eigenes LTE oder UMTS Netzwerk Zum 1. Punkt: Gibt es da in Deutschland zugelassene Repeater? Zum 2. Punkt: Ist sowas realisierbar oder zu aufwendig? Ich meine mal etwas gelesen zu haben, dass dies mittels Pi und SDR realisiert wurde. Allerdings finde ich dazu keine Anleitung / Preise etc. Um den rechtlichen Aspekt hierbei abzudecken, der EUT könnte dabei mittels Koax-Kabel verbunden werden. Vielen Dank und viele Grüße Fabian
Wer heute noch auf die Zukunft von UMTS setzt, hat die Kanonade nicht gehört.
A. K. schrieb: > Wer heute noch auf die Zukunft von UMTS setzt, hat die Kanonade nicht > gehört. Toll, am besten entwickelt man gleich alles nur mehr auf 4G/5G ? UMTS vlt. nicht aber GSM überlebt sicher auch noch 5G, darauf können wir gerne wetten. Auch heutzutage gibt es nicht überall LTE, vorallem bei euch Deutschen nicht. Fabian schrieb: > - Eigenes LTE oder UMTS Netzwerk kommt sehr darauf an, evtl. reicht ja schon ein CMU200 mit entsprechenden Optionen, damit kannst du dein eigenes Netz aufspannen. Bei so kleinen Leistungen evtl. sogar in einer Koppelbox überhaupt kein Problem. LG
A. K. schrieb: > Wer heute noch auf die Zukunft von UMTS setzt, hat die Kanonade nicht > gehört. lern lesen. Sein Gerät kann LTE. Nur eben auch UMTS, und dass muss er testen. LTE ist noch nicht überall verfügbar.
Arno K. schrieb: > UMTS vlt. nicht aber GSM überlebt sicher auch noch 5G, darauf können wir > gerne wetten. GSM wurde weder von Fabian noch von mir erwähnt. UMTS geht es voraussichtlich ab Ende 2020 an den Kragen: https://www.chip.de/news/Telekom-Vodafone-O2-bereiten-Ende-von-UMTS-vor_160804410.html
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Arno K. schrieb: > A. K. schrieb: >> Wer heute noch auf die Zukunft von UMTS setzt, hat die Kanonade nicht >> gehört. > > Toll, am besten entwickelt man gleich alles nur mehr auf 4G/5G ? > UMTS vlt. nicht aber GSM überlebt sicher auch noch 5G, darauf können wir > gerne wetten. Die Lebenszyklen der verschiedenen Mobilfunknetze sehen von Land zu Land ganz unterschiedlich aus. In Deutschland wird die Abschaltung von UMTS wohl deutlich früher als die von GSM erfolgen, da hier sehr viele GSM-basierte Fernwirksysteme installiert sind. Normale Mobiltelefone spielen bei solchen Überlegungen übrigens kaum eine Rolle, da sie wesentlich kurzlebiger sind und sich einfacher austauschen lassen als in Anlagen integrierte Mobilfunkmodems bzw. -router. > Auch heutzutage gibt es nicht überall LTE, vorallem bei euch Deutschen > nicht. Ja, insgesamt gibt es hier recht viele Versorgungslücken, sogar auf dem flachen Land ohne starke Abschirmungen durch Berge. Im Urlaub (2017: Hong Kong, 2018: Südtirol, 2019: Jersey) stelle ich immer wieder fest, wie exzellent dort die Versorgung ist. > Fabian schrieb: >> - Eigenes LTE oder UMTS Netzwerk > > kommt sehr darauf an, evtl. reicht ja schon ein CMU200 mit > entsprechenden Optionen, damit kannst du dein eigenes Netz aufspannen. > Bei so kleinen Leistungen evtl. sogar in einer Koppelbox überhaupt kein > Problem. Ein anderer Klassiker von R&S für GSM ist der CRTC-02. Wesentlich interessanter sind aber solche Ansätze wie OpenBTS: http://openbts.org/ http://webhome.hs-kl.de/~andreas.steil/Projekte/OpenBTS/index.html
Bitte das JPG-Format nur für Fotos und Scans verwe schrieb im Beitrag #5999322: > LTE ist noch nicht überall verfügbar. Oft genug ist aber dort, wo LTE nicht verfügbar ist, auch kein UMTS verfügbar. Arno K. schrieb: > aber GSM überlebt sicher auch noch 5G, darauf können wir gerne wetten. Selbst damit wäre ich vorsichtig. Laut https://www.computerwoche.de/a/industrie-4-0-milliardenfalle-mobilfunk,3219538 haben Japan und (Süd-)Korea GSM bereits abgeschaltet sowie einige (große) Betreiber in den USA, und auch von Swisscom wurden entsprechende Pläne für immerhin bereits 2020 bekannt. Die Provider in DE und AT scheinen allerdings derzeit da noch nichts geplant zu haben.
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Sunrise (CH) wollte GSM bereits Ende letzten Jahres abschalten, bekam aber dann doch kalte Füsse.
Beitrag #5999347 wurde vom Autor gelöscht.
Fabian schrieb: > ich plane die Entwicklung eines Gerätes, welches über LTE bzw. UMTS > kommuniziert Da wäre interessant zu wissen was ihr entwickeln wollt. 1. Netzwerkfähiges Gerät mit OEM LTE Karte drin oder 2. Komplett eigene LTE Anbindung Für 1. reicht vielleicht ein Repeater, oder ein paar Tage im Hotel um die Modem Software fertig zu schreiben, weiter testen könnte man dann auch kabelgebunden. Für 2. braucht ihr sowieso einen Fuhrpark an Messtechnik, der kann dann auch gleich ausgerüstet werden um einen vollwertige Basis zu simulieren. Habt ihr bei den Netzbetreibern angefragt? Z.B. Telekom und Vodafone sind auf Festivals inzwischen mit mobilen Basisstationen unterwegs. Vielleicht könnt ihr euch das was mieten, oder sogar eine kleine lokale Anbindung für euren Standort bekommen? Eine Zeit lang (zu UMTS Einführung) konnte man bei O2 Mikrozellen mieten und Zuhause ans VDSL stöpseln.
Kauft euch nen gebrauchten Rohde und Schwarz CMU200 mit den passenden Optionen und dann noch eine entsprechende SIM Karte. Da hast Du alle Messtechnik, die Du brauchst und kannst auch eine Basistation simulieren. Die Dinger gehen häufig für 1-2k€ weg. https://www.rohde-schwarz.com/de/produkt/cmu200-produkt-startseite_63493-7830.html
Jörg W. schrieb: > Arno K. schrieb: >> aber GSM überlebt sicher auch noch 5G, darauf können wir gerne wetten. > > Selbst damit wäre ich vorsichtig. Wir sind uns sonst ja recht einig, aber, definitv nein. Es sind so viele GSM-Fernwirksysteme sowohl Privat als in der Industrie im Einsatz, du würdest es nicht glauben. Automaten,Heizungen,Belüftung usw. Noch dazu sind die BTSen ja eh schon hier, abbauen wird man das wohl nicht, so dreist sind die Betreiber dann auch nicht. Laut Fraunhofer arbeitet man schon an Komponenten für 6G.... LG
Arno K. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Arno K. schrieb: >>> aber GSM überlebt sicher auch noch 5G, darauf können wir gerne wetten. GSM wurde hier schon fleißig abgebaut und durch LTE auf 900 MHz ersetzt! Die ganzen GSM-Steuerungen, Alarmanlagen, Notrufsysteme in Fahrstühlen mussten ersetzt werden oder man hat die A-Karte.
Tom schrieb: > GSM wurde hier schon fleißig abgebaut und durch LTE auf 900 MHz ersetzt! > Die ganzen GSM-Steuerungen, Alarmanlagen, Notrufsysteme in Fahrstühlen > mussten ersetzt werden oder man hat die A-Karte. Ein Grund mehr, sich möglichst unabhängig von solchen Strukturen zu machen und ggf. z.B. auf LoRaWAN und eigene Gateways zu setzen.
Arno K. schrieb: > Noch dazu sind die BTSen ja eh schon hier Erstens geht's denen irgendwann auch so wie der ISDN-Infrastruktur: keine Wartungsverträge mehr, ab da wird auf Verschleiß gefahren. Zweitens will man natürlich auch die Frequenzen für anderes frei schaufeln. Nur, weil das im Moment noch niemand in DE oder AT auf die Tagesordnung setzt, würde ich deshalb trotzdem nicht wetten, dass es das auch zum Ende von 5G wirklich noch (flächendeckend) gibt.
Wolfgang schrieb: > sich möglichst unabhängig von solchen Strukturen zu > machen und ggf. z.B. auf LoRaWAN und eigene Gateways zu setzen. Wie lange kann man sich auf Lora verlassen, wie sieht das langfristige Finanzierungsmodell aus? Alles sch***e, nur eigene Infrastruktur macht unabhängig - und auch die nur, solange Ersatzteile verfügbar sind. Jörg W. schrieb: > Erstens geht's denen irgendwann auch so wie der ISDN-Infrastruktur: > keine Wartungsverträge mehr, ab da wird auf Verschleiß gefahren. Geldgier tötet Technik.
Manfred schrieb: > Geldgier tötet Technik. Unendliche Verfügbarkeit kostet unendlich viel Geld. Kannst du dich noch an die Telefonpreise von vor 20 Jahren erinnern?
Jörg W. schrieb: >> Geldgier tötet Technik. > > Unendliche Verfügbarkeit kostet unendlich viel Geld. > > Kannst du dich noch an die Telefonpreise von vor 20 Jahren erinnern? Ich kann mich noch an Telefonpreise von vor mehr als 20 Jahren erinnern, am Abend um 20 DM pro Stunde. ISDN hat die Klappertechnik abgelöst und war erheblich weniger wartunsintensiv. Mit EDSS1 war Europa dem Rest der Welt weit voraus, was Zuverlässigkeit und vor allem die eindeutige Signalisierung der Verbindungszustände angeht. In über 25 Jahren ist mir in der Telefonanlage im Werk keine einzige digitale Baugruppe gestorben, dank klimatisiertem Techikraum kamen auch die Schaltnetzteile auf mindestens 10 Jahre Lebensdauer. Die Umstellung auf IP-Telefonie ist ein eindeutiger Rückschritt. Suche Dir aus, ob es an der Geldgier der Aktionäre oder an anderen Dingen liegt, Verschwörungstheorie NSA.
Manfred schrieb: > Wie lange kann man sich auf Lora verlassen, wie sieht das langfristige > Finanzierungsmodell aus? Bei eigenen Gateways kannst du dich genau so lange drauf verlassen, wie deine Gateways Strom bekommen und am Internet hängen. Finanzierungsmodell: Gateway bezahlen und einschalten.
Leute, nur wegen einem Haufen veralteter Fernwartungssysteme wird man den Fortschritt hoffentlich nicht stoppen. Deutschland ist ohnehin digital ein Entwicklungsland. ?
Flups schrieb: > Leute, nur wegen einem Haufen veralteter Fernwartungssysteme wird man > den Fortschritt hoffentlich nicht stoppen. Ein Fernwartungssystem muss nicht zwingend veraltet sein, nur weil es auf GSM basiert. In den meisten Fällen geht es ja nur darum, sporadisch ein paar Byte an Statusinformationen und ggf. Konfigurationsdaten zu übertragen. Es wäre hingegen absolut unverantwortlich, eine teure Anlage mit einer sinnvollen technischen Lebensdauer von z.B. dreißig Jahren nur deswegen zu verschrotten, weil nach zehn Jahren das Mobilfunknetz nicht mehr funktioniert. Wir reden hier nicht über Kleinkram, sondern milliardenschwere Investitionsgüter. GSM-Fernwirkeinrichtungen findet man z.B. bei Blockheizkraftwerken, Solaranlagen, Windanlagen, usw.. Es ist in manchen Fällen auch nicht so einfach möglich, einen neuren Mobilfunkschniepel anzuschließen, weil dies ggf. einen sehr, sehr teuren und langwierigen Zertifizierungsprozess zur Folge hätte. > Deutschland ist ohnehin digital ein Entwicklungsland. ? Das mag durchaus zutreffen, aber Du hast offenbar gar keine Vorstellung darüber, wie lange wichtige Infrastrukturkomponenten betrieben werden. Würde man alles z.B. nach fünf oder zehn Jahren erneuern müssen, kämen wir zu gar nichts anderem mehr. Weißt Du z.B., welcher Mikroprozessor in hunderttausenden von US-amerikanischen Verkehrsampeln (Lichtzeichenanlagen) oder Registrierkassen steckt? Genau, es ist der Intel i4004. Und weißt Du, was passieren würde, wenn man alle 8080- oder 8085-basierten Rechner in Deutschland ausschalten würde? Dann ginge hier und vermutlich im Rest von Europa das Licht aus, denn diese Prozessoren findet man in unzähligen Steuerrechnern in Kraftwerken, Schaltwarten, Umspannwerken, usw.. Diese Systeme umzurüsten, ist vielfach auch aus rechtliche Gründen nicht mehr möglich. Durch den Beschluss des sog. Atomausstiegs können in Deutschland keine Anlagenteile in Kernkraftwerken mehr neu zertifiziert werden. Dummerweise müssen sie noch weit über die Stilllegung der Kraftwerke hinaus funktionieren, d.h. mindestens noch weitere dreißig Jahre.
Ist das in der Schweiz anders? "Swisscom hat deshalb bereits 2015 angekündigt, dass sie plant 2G (GSM, GPRS, EDGE) per Ende 2020 abzulösen, um für effizientere Mobilfunkgenerationen Platz zu schaffen. Auch die Schweizer Mitbewerber haben angekündigt bis oder ab Ende 2020 kein 2G mehr anzubieten." https://www.swisscom.ch/content/dam/swisscom/de/about/unternehmen/portraet/netz/2g-umnutzung/documents/factsheet-was-ist-zu-tun.pdf "Hier erfahren Sie das Wichtigste zur geplanten Ablösung." https://www.swisscom.ch/de/about/unternehmen/portraet/netz/abloesung-2g.html?campID=shortcut_2G Man darf gespannt sein.
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A. K. schrieb: > UMTS geht es voraussichtlich ab Ende 2020 an den Kragen: Die Schweizer wollen 3G bis 2024 betreiben, d.h. länger als 2G.
In DE wird 2G noch länger leben, da das in den Fahrzeugen verbaute Auto-Notrufsystem (ecall) zum grössten Teil heutzutage auf GSM basiert(e). Und die Autos werden nicht so schnell ausgemustert. Das ist genauso wie mit der immer mal wieder genannten Abschaltung von UKW mit dem Verkehrsfunk. Letztlich will sich da keiner die Finger verbrennen, wenn es schwere Folgen gäbe. Was sich die Swisscom mit der 2G Abschaltung einhandeln wird, wird man sehen. Letztlich werden sich vermutlich ein Anbieter in der Schweiz über neue Kunden aus manchen Bereichen freuen (SCADA, Aufzugnotruf, ...). Dass 3G nicht solange leben wird, ist korrekt. 2G 4G und 6G sind halbwegs Frequenznutzungskompatibel, 3G hat als Aussenseiter da leider einen schweren Stand. Weiterhin stellt kaum noch jemand neue Komponenten dafür her, und das Zeug in den Basisstationen altert nunmal.
Ups Tippfehler, meinte natürlich 5G nicht 6G.
eCall ist auch in der Schweiz obligatorisch.
Warum sieht/hört/liest man nichts zur geplanten Abschaltung vom UVEK/Astra in der Schweiz?
Beitrag #6002184 wurde vom Autor gelöscht.
Hi, Arno K. schrieb: > Es sind so viele GSM-Fernwirksysteme sowohl Privat als in der Industrie > im Einsatz, du würdest es nicht glauben. > Automaten,Heizungen,Belüftung usw. Das mag ja sein, interessiert die Netzbetreiber aber nur recht peripher... Zumal die ja nicht an der Zahl der Geräte sondern an den darüber übertragenen Daten (Telefon, Internet, SMS usw.) verdienen. Bei den meisten Fernwirksystemen ist das ja eher mau... Wenn die Netzbetreiber meinen das die Finanziellen Einsparungen durch Abschalten des GSM Netzes einen wie auch immer gearteten Einnahmeausfall übersteigt wird abgeschaltet. Das einzige Zugeständnis das die Netzbetreiber den Kunden (Betreiber älterer Mobilgerät, inkl. Fernwirksystemen, machen ist die "frühzeitige" Ankündigung. (BTW; Die Anzahl der Betroffenen, gerade auch im Fernwirkbereich, dürfte bei der Abschaltung der ganzen UK0 (ISDN) Leitungen mit Umstellung auf All-IP deutlich größer sein) > Noch dazu sind die BTSen ja eh schon hier, abbauen wird man das wohl > nicht, so dreist sind die Betreiber dann auch nicht. Die Kosten für die Hardware sind im Vergleich zu den laufenden Kosten -insbesondere die Standortmiete, aber zusätzlich auch Strom und Datenanbindung- eher zu vernachlässigen. Ich weiß nicht wie das in Österreich ist, aber hier in Deutschland werden die Kosten für die Standortmiete (sofern kein eigener Mast) nach Montagehöhe und Antennenfläche abgerechnet Das können dann für eine Antenne gleich etliche Tausend Euro im Jahr sein. Und eine BTS hat pro "System" ja ganz selten nur eine Antenne! Meist eher zwei, drei und mehr! Daher kommt es auch das Mobilfunktechnik in Deutschland (BTS und Richtfunk) oft nicht ausgemustert werden wegen Defekt oder weil bestimmte Funktionen nicht möglich sind, sondern weil die Netzbetreiber an den laufenden Kosten sparen können. (Z.B. bei Richtfunk höhere Bandbreite bei kleinerer Schüsselfläche == geringere Turmmiete) oder deutliche Senkung der Stromkosten usw. Der Grund für das (einstweilige) weiterleben von GSM in Deutschland ist das diese Technologie als Lückenfüller/Fallback gebraucht wird. Der Vorteil den GSM bietet ist das dieses mit den hier in Deutschland geltenden Parametern (Frequenzen, Sendeleistungen usw.) die mit Abstand kleinste Zahl an Basisstationen pro Flächeneinheit benötigt! (Oder anders gesagt: Die Basisstationen haben die höchste Reichweite) Eine (gewöhnliche) LTE Zelle hat eine Reichweite von bis zu 10 km. Im 800Mhz Band sind je nach Konfiguration auch 15km+ möglich. Wobei das Endgerät aber auch genug Leistung für die Rückstrecke bringen kann... Bei GSM ist die Reichweite einer Gewöhnlichen Zelle so im Bereich 35km gegeben. Es gibt spezielle LongRange Zellen -Beispielsweise an der Küstenlinie zu finden- die eine Reichweite von bis zu 70km haben. Wenn man das nur aus Sicht der Flächenversorgung ohne Berücksichtigung der Kapazitätbetrachtet braucht man somit 12 LTE Basisstationen um die Fläche abzudecken die man mit einer einzigen GSM Basisstation schafft. Wenn man die jeweils Reichweiten stärkste Konstellation zu Grunde legt braucht man sogar 15x so viele LTE BTS... NAtürlich ist es oft nicht möglich die maximal theoretische Reichweite auszunutzen. Denn eine BTS hat ja nur eine Begrenzte Kapazität. Und man kann die Kapazität auch nicht Beliebig erhöhen da man ja Frequenzen für die angrenzenden BTS freihalten muss. Daher gibt es gerade in Städten natürlich oft BTS die nur einen Bruchteil der Versorgungsreichweite haben. Manchmal ist der Durchmesser des Verorgungsbereiches so gerade einmal knapp im dreistelligen Meterbereich. Aber da ist das VErbidnungsaufkommen dann auch so hoch, sonst wäre das nicht nötig, das sich das lohnt. Die Netzbetreiber bauen jetzt überall da wo es sich lohnt die neue(este) gebräuchliche Technik auf für die hohen Datenraten. Also LTE und so langsam auch 5G. Die Gegenden wo sich die notwendige BTS Dichte nicht lohnt, die man aber aus diversen Gründen nicht unversorgt lassen will (Image usw. Damit der Kunde auch während der Autobahnfahrt von Bremen nach Hamburg oder meinetwegen Magdeburg nach Berlin durchgehend ein Mobilfunknetz hat) werden mit der kostengünstigsten Lösung die gerade so die Minimalanforderungen erfüllt versorgt. Und das ist wegen der Reichweite nun einmal GSM. Gleichzeitig will man zumindest in einigen kritischen REgionen/Ballungsräumen auch noch eine Rückfallebene haben falls das primäre Netz nicht so funktioniert wie es soll oder noch Leute/touristen wasauchimmer mit alter Technik unterwegs sind. Selbst für solche Dinge wo nicht das Netz selbst das Problem ist sondern wo ein Fehlerhaftes Update plötzlich bei allen IPhones*(hier beliebiges einsetzen) die LTE Funktion zwei, drei Tage lahmlegt. Im Normalzustand ist da kaum Auslastung, kann aber bei Spitzenlast zumindest auch Kapazität aufnehmen. Im WorstCase ist es aber ein Funktionierendes Netz. Da man dort mit deutlich geringerer Kapazität planen kann kommt man sehr viel schneller in die Lage das Netz mit wenigen Basisstationen die einen großen Bereich abdecken funktional am Leben zu erhalten. Also auch wieder ein Punkt für GSM als günstigstes Fallback. Ein vernünftiges 3G Fallbacknetz würde zwar in den "grundversorgten" Gebieten sowie bei Ausfall des "Hauptnetzes" bessere Leistung bringen. wäre aber ERHEBLICH teuer da sehr viel mehr BTS verwendet werden. Dort wo eine hohe Datenrate den Netzbetreibern aber (finanzielle) Vorteile bringt wäre der Vorteil bis auf den "Ernstfall" überhaupt keiner, den da ist ja das leistunsfähige Primärnetz vorhanden. Im Gegenteil: durch den Verbrauch der Frequenzen, der bei UMTS für die Bandbreite ja größer ist, wäre im Normalfall eher in Nachteil. Die Zahl der Anwender ausserhalb der Gebiete würden zwar ganzjährig profitieren, aber auch wenn deren ZAhl absolut zwar recht groß ist, so kommen auf eine einzelne BTS doch zu wenige als das sich diese rentabel betreiben lässt. Das ist in einigen Regionen ja schon mit den Reichweitenstärkeren GSM Stationen schwierig und geht nur durch Quersubvention. Daher ist es einfach nur eine logische Entscheidung GSM noch länger weiterzubetreiben, das neuere und leistungsfähigere UMTS aber auslaufen zu lassen. Das dadurch in einigen ländlichen Regionen mit dem Verlust von UMTS der einzige etwas Leistungsfähigere Internetzugang weg fällt ist der Unangenehme Nebeneffekt. ISt ja jetzt schon zu spüren, denn es wird ja schon ausgedünnt. In den meisten Fällen kommt das aber nicht dadurch das ein Standort komplett entfällt, sondern dadurch das ein UMTS Standort LTE bekommt, das LTE aber nicht zusätzlich sondern statt UMTS geschaltet wird. (Weil der Netzbetreiber der Meinung ist zwei "schnelle" Systeme an diesem Standort lohnen sich nicht oder manchmal wohl auch weil einfach kein Platz für neue Antennen ist und daher ein anderes System weichen muss) In anderen Ländern kann das natürlich ganz anders aussehen! Das hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab. Das fängt schon bei den jeweils verwendeten Frequenzen an und hört noch lange nicht bei der Frage auf ob es dort überhaupt noch ein Flächendeckendes GSM Netz gibt. Von der Topologie ganz zu schweigen. Wenn man keinen Ländlichen Raum mit riesiger Fläche auf der nur ein paar Einwohner leben zu versorgen hat, dann kann man anders planen. Wenn man sein GSM Netz schon lange bis auf wenige Stationen in Ballungsräumen (Als Kapazitätsreserve und für Touristen usw) abgebaut hat, das UMTS Netz aber Flächendeckend ist sowieso nicht so viel "freie Fläche" vorhanden ist, dann betreibt man natürlich das UMTS Netz weiter und baut nicht GSM wieder auf... u.s.w. Gruß Carsten
Den Mobilfunk-Teil als separates Board/Modul macht in meinen Augen auf jedenfall Sinn (oder je nach Anwendungsfall ganz extern und nur Ethernet-Anbindung im eigenen Produkt)
HF-Werkler schrieb: > In DE wird 2G noch länger leben, da das in den Fahrzeugen verbaute > Auto-Notrufsystem (ecall) zum grössten Teil heutzutage auf GSM > basiert(e). Und die Autos werden nicht so schnell ausgemustert. Aber das interessiert die Netzbetreiber doch nicht wirklich... Zumindest nicht so lange die dafür keine Sonderzahlungen (z.b. aus Steuermitteln) bekommen. Die wollen Geld verdienen und sind kein gemeinnütziger Verein! Gerade ecall in der Basisfunktionalität interessiert die aus geschäftlicher Sicht einen feuchten Dreck denn schließlich gibt es nur im Fall eines schweren Unfalls eine auch noch GEBÜHRENFREIE Verbindung... Das ist nicht anders wie bei vielen anderen Dingen auch... Wenn sich die Anbieter Entschließen eine bestimmte Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung zu stellen muss sich der Nutzer halt entweder neue Technik zulegen, sich mit anderen Nutzern bzw. Betroffenen zusammentun und dem Infrastrukturbetreiber ein lukratives Angebot zum Weiterbetrieb machen, darauf Hinwirken bzw. einfach hoffen das die Politik den Anbieter zwingt das System weiter zu betreiben oder er hat einfach keinen Zugang mehr. (Unter "Betroffenen" könnte man z.b. auch die Automobilhersteller verstehen, sofern er noch in jüngerer Zeit Technik ohne LTE Funktion verbaut hat und die Abschaltung vor Auslaufen der Garantie- oder gar Gewährleistungszeit für die Technik erfolgt) Aber wie vorhin schon geschrieben: Hier in DL haben die Netzbetreiber schon ein ganz eigenes Interesse daran GSM als Flächenversorgung und Fallbach weiter zu betreiben) Gruß Carsten
Vielen Dank für die aufgezeigten Links und die anregende Diskussion. Bei mir geht es um die Entwicklung einer Fernwartungslösung. Dabei setze ich Module von SIMCOM ein. Also die eigentliche HF Schnittstelle ist nicht meine Baustelle. Man muss ja das Rad auch nicht neu erfinden. Es geht bei der Entwicklung eher um die Applikationsseite und die Anbindung an das SIMCOM Modul. Technisch funktioniert es schon. An meinem Entwicklungsstandort leider nur über GPRS, weshalb es schwierig ist, ein Gefühl fürs Timing in den anderen Netzen zu erhalten. Ein anderer Ansatz ist auch die EUTs an einem anderen Standort zu plazieren und die Tests, die unter realen Bedinungen laufen sollen über eine Remotedesktopverbindung etc. zu steuern.
Fabian schrieb: > Vielen Dank für die aufgezeigten Links und die anregende Diskussion. > > Bei mir geht es um die Entwicklung einer Fernwartungslösung. Dafür würde sich schon etwas neueres, z.B. die IoT-Kategorien von LTE, anbieten, und ältere Techniken nur als Fallback. > Technisch funktioniert es schon. An meinem Entwicklungsstandort leider > nur über GPRS, weshalb es schwierig ist, ein Gefühl fürs Timing in den > anderen Netzen zu erhalten. Regel Nr. 1: Verlasse dich nicht auf irgend ein Timing! Die Latenzen, gerade wenn man Schmalband-Kategorien verwendet und an den Grenzen einer Zelle sitzt, können brutal sein. Der Rest der Regeln: https://de.wikipedia.org/wiki/Fallacies_of_Distributed_Computing Die sind zwar alt und kommen aus einem anderen Bereich, aber gelten für die Kommunikation über Mobilfunk doppelt und dreifach. Zur ursprünglichen Frage: Fabian schrieb: > - Eigenes LTE oder UMTS Netzwerk Kann man bekommen. Zum Beispiel eine Nutaq Pico LTE Box. Es gibt auch Bastellösungen wie Osmocom NextEPC. Wenn man viel Geduld, die richtigen Kontakte, die richtigen Gründe und den richtigen Namen hat, kann man auch eine Sendelizenz und ein Band (zur Mitbenutzung) bekommen um wirklich on-air zu senden. Die Frequenzen gehören den Mobilfunkbetreibern, die sie für Milliarden von Euros in den Auktionen gekauft haben, daher ist das für ein No-Name Firma (ist nicht böse gemeint) nicht so einfach mit denen ins Gespräch zu kommen. Nur bin ich mir nicht sicher, ob du das alles willst. Wenn du von Timing redest, dann klingt das für mich mich so, als ob du Netzwerkverhalten simulieren möchtest. Das ist dann ein Fall für einen Anruf bei deinem R&S-Vertriebler, der dir ein Angebot macht, wahrscheinlich auf Basis der CMW500-Platform und mit Fading-Simulator. Billig wird es sowieso nicht.
Vielen Dank! Osmocom NextEPC ist genau was ich gesucht habe. :) https://open5gs.org/nextepc/docs/tutorial/01-your-first-lte/
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