Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V AC schalten mit Optokoppler und Triac


von Christoph K. (murlicat)


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Hallo!

Kurz zur Erklärung der Anwendung: Ich möchte meine Klingelanlage smart 
machen, so ähnlich wie Nello, nur halt DIY, dadurch ohne Cloud und Nello 
ist ja jetzt sowieso pleite.

Ich möchte eine 12V AC Leitung mit max 600mA jeweils für 2-3 Sekunden 
mit einem Mikrocontroller elektronisch, also ohne Relais, schalten. Wenn 
man 230V AC schalten möchte, kann man ja einen Optokoppler mit 
Triac-Ausgang (z.B. el305x) verwenden, welcher dann einen Lasttriac 
schaltet.

Im Datasheet des el305x steht bei Output "Peak repetitive surge current 
1A". Ich verstehe das als sich wiederholende Stromspitzen, aber kein 
Dauerstrom. Es steht aber nichts zum Dauerstrom. Kann ich dieses Bauteil 
für meine Anwendung ohne einen separaten Lasttriac verwenden?

Und noch eine weitere Frage bezüglich meiner Anwendung: So wie auch der 
Nello, würde ich das Gerät gerne über die 12V AC der Klingelanlage 
betreiben. Hier ist aber das Problem, dass man die 12V zum öffnen der 
Tür kurzschließen muss(was ich eben mit dem Optokoppler machen will). 
Dadurch fällt die Stromversorgung natürlich kurzzeitig aus. Wisst ihr 
wie Nello das macht? Hat der einen kleinen LiPo drinnen oder machen die 
das irgendwie über einen hochkapazitären Kondensator? Es geht halt um 
ca. 3 Sekunden einen ESP8266 am Laufen zu halten und ich würde mir gerne 
wenn möglich eine Ladekontrollschaltung für einen LiPo sparen. Wenn ich 
das richtig rechne, verbraucht ein esp8266 ca 100mA bei 3,3V, also 
330mW. Einen Kondensator auf 12V müsste dann für 3sek ca 30A abgeben, 
also eine Kapazität von 7,5mF haben. Natürlich sind hier keine Verluste 
und der Spannungsabfall einberechnet, aber ein 33mF Kondensator müsste 
in meinen Augen reichen. Was sagt ihr dazu?

Vielen Dank,
Christoph

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Christoph K. schrieb:

> Ich möchte eine 12V AC Leitung mit max 600mA jeweils für 2-3 Sekunden
> mit einem Mikrocontroller elektronisch, also ohne Relais, schalten.

Da ja wohl nicht gerade im Sekundenabstand geklingelt wird,
wäre hier ein mechanisches Relais wesentlich sinnvoller.

von Stefan F. (Gast)


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Die werden wie du vermutest wohl einen Akku oder großen Kondensator 
verwenden.

Schau Dir mal PhotoMOS Relais an:
https://www.conrad.de/de/p/panasonic-aqv252g-photomos-relais-1-st-1-schliesser-60-v-dc-60-v-ac-2-5-a-polzahl-6-504861.html

von Christoph K. (murlicat)


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Harald W. schrieb:
> Da ja wohl nicht gerade im Sekundenabstand geklingelt wird,
> wäre hier ein mechanisches Relais wesentlich sinnvoller.

Hier spricht für mich die Größe als auch das Ansteuern des Relais 
dagegen. Ich glaube nicht, dass der ESP8266 mit 3,3V es schafft, ein 
Relais vernünftig zu schalten.

Stefanus F. schrieb:
> Schau Dir mal PhotoMOS Relais an:
> 
https://www.conrad.de/de/p/panasonic-aqv252g-photomos-relais-1-st-1-schliesser-60-v-dc-60-v-ac-2-5-a-polzahl-6-504861.html

Das schaut schon sehr interessant aus. Dürfte wohl genau das sein, was 
für mein Anwendungsgebiet gedacht ist. Nur aus Interesse: Glaubst du 
würde der el305x auch funktionieren oder wären die 600mA zu viel für 
den?

von DanielF (Gast)


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Den el205x halte ich für nicht richtig : On-State RMS Current 100mA

Das ist einfach zu wenig.

Gruß
Daniel

von Christoph K. (murlicat)


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DanielF schrieb:
> Den el205x halte ich für nicht richtig : On-State RMS Current 100mA
>
> Das ist einfach zu wenig.
>
> Gruß
> Daniel

Vielen Dank, ich habe jetzt nochmal nach dem Datasheet gesucht, aber auf 
dem, das Reichelt verlinkt hat, steht tatsächlich kein On State 
Current... Habe aber jetzt auch das gefunden, welches du wahrscheinlich 
hast. Damit erübrigt sich der Einsatz wohl definitiv und es wird ein 
PhotoMOS werden.

von MaWin (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass der ESP8266 mit 3,3V es schafft, ein Relais
> vernünftig zu schalten.

Du basierst dein Basteln auf Glauben statt Wissen ?

https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

Christoph K. schrieb:
> Ich möchte eine 12V AC Leitung mit max 600mA jeweils für 2-3 Sekunden
> mit einem Mikrocontroller elektronisch, also ohne Relais, schalten

Warum soll man das möchten, ein Relais tut es wunderbar, zudem bei den 
bis 1000V die eine konventionelle Klingel auf die Leitung legt, 
Stichwort Elektrisierapparat.

Christoph K. schrieb:
> Hat der einen kleinen LiPo drinnen oder
> machen die das irgendwie über einen hochkapazitären Kondensator

2-3 Sekunden ein 12V Relais wie 
https://m.reichelt.de/signalrelais-smd-12-vdc-2-a-2-wechsler-g6s-2f-12dc-p243086.html?&trstct=pol_12 
zu versorgen braucht einen 22uF Elko, da muss man nicht auf solche 
Scheiss-Lösungen wie nach 5 Jahren kaputte LiPo Akkus zurückgreifen.

von Wolfgang (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass der ESP8266 mit 3,3V es schafft, ein
> Relais vernünftig zu schalten.

Das erwartet auch niemand. Jeder vernünftige Mensch hängt da einen 
Transistor zwischen GPIO des ESP8266 und die Relaisspule.

von Christoph K. (murlicat)


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Wolfgang schrieb:
> Das erwartet auch niemand. Jeder vernünftige Mensch hängt da einen
> Transistor zwischen GPIO des ESP8266 und die Relaisspule.

Ist mir klar, nur warum soll ich mehr und größere Bauteile verwenden, 
wenn es mit einem einzelnen kleinen auch geht.

von Wolfgang (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Wenn man 230V AC schalten möchte, kann man ja einen Optokoppler mit
> Triac-Ausgang (z.B. el305x) verwenden, welcher dann einen Lasttriac
> schaltet.

Und für 12V AC kann man einen Brückengleichrichter und einen MOSFET 
verwenden, vorausgesetzt du kannst auf knapp 2V verzichten.

von Wolfgang (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ist mir klar, nur warum soll ich mehr und größere Bauteile verwenden,
> wenn es mit einem einzelnen kleinen auch geht.

Dann nimm ein SSR, z.B. den ASSR1611

von Ossi (Gast)


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Hallo Christoph,

ich verwende zum Schalten einer 25 W Glühlampe bei Netzspannung einen 
MOC 3041. Wenn die Lampe kalt ist, ist der Strom bei den ersten Perioden 
ca. 800 mA, dann ca. 100 mA, funktioniert problemlos und ist sehr 
preiswert (< 1 Euro). Schaltet ab LED Strom von 4 mA dirkt über µC 
Ausgang.

von Stefan F. (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Glaubst du würde der el305x auch funktionieren oder
> wären die 600mA zu viel für den?

Ich würde eher dazu raten, das PhotoMOS Relais großzügig auszulegen, 
denn die maximale Belastung vertragen Bauteile immer nur unter sehr 
günstigen Bedingungen.

von Wolfgang (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Im Datasheet des el305x ...

Von welchem Hersteller gibt es diesen el305x?

Digikey scheint den zumindest nicht zu verkaufen.

von Wolfgang (Gast)


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Ossi schrieb:
> ich verwende zum Schalten einer 25 W Glühlampe bei Netzspannung einen
> MOC 3041.

Du willst jetzt hier hoffentlich niemanden dazu ermutigen, ein für 115V 
AC konzipiertes Photo-TRIAC im 230V AC Netz einzusetzen. :-(

von hinz (Gast)


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Oder doch ein AQH3223 nehmen.

von Wolfgang (Gast)


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hinz schrieb:
> Oder doch ein AQH3223 nehmen.

Bei den maximal 12mA des ESP8266 GPIO dürfte das ohne Zusatzbeschaltung 
mit den minimal empfohlenen 15mA I_F für die LED knapp werden.

von hinz (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> hinz schrieb:
>> Oder doch ein AQH3223 nehmen.
>
> Bei den maximal 12mA des ESP8266 GPIO dürfte das ohne Zusatzbeschaltung
> mit den minimal empfohlenen 15mA I_F für die LED knapp werden.

Zwei Portpins parallel schalten.

von Volker (Gast)


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MaWin schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Hat der einen kleinen LiPo drinnen oder
>> machen die das irgendwie über einen hochkapazitären Kondensator
>
> 2-3 Sekunden ein 12V Relais wie
> 
https://m.reichelt.de/signalrelais-smd-12-vdc-2-a-2-wechsler-g6s-2f-12dc-p243086.html?&trstct=pol_12
> zu versorgen braucht einen 22uF Elko, da muss man nicht auf solche
> Scheiss-Lösungen wie nach 5 Jahren kaputte LiPo Akkus zurückgreifen.

2-3 Sekunden, wie soll das gehen? Ein 22uF Elko speichert bei 12V gerade 
mal 1,58mWs an elektrischer Energie. Wenn er die abgegeben hat, ist die 
Spannung auf Null. Das verlinkte Relais ist aber mit einer 
Spulenleistung von 140mW spezifiziert.

@Christoph
Wie wird dein ESP8266 versorgt? Kannst du eine Skizze machen, wie der 
ESP, die 12V AC, dein Schalter und der Öffner zusammenwirken.

Ein 33mF (>20V) Kondensator ist ja nicht gerade klein. Eventuell würde 
auch ein 5-10F Goldcap für die 3,3V Versorgung des ESP gehen. Das hängt 
aber von der Schalterlösung ab.

von Manfred (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass der ESP8266 mit 3,3V es schafft, ein
> Relais vernünftig zu schalten.

Dafür gibt es bewährte Grundschaltungen. Der ESP wird aber ebensowenig 
in der Lage sein, den Gatestrom eines beliebigen Triacs zu liefern.

Aber mach mal, mehr als nicht funktionieren oder nach kurzer Zeit 
ausfallen kann kaum passieren. Fachleute würden zum Relais greifen.

Wolfgang schrieb:
> Und für 12V AC kann man einen Brückengleichrichter und einen MOSFET
> verwenden, vorausgesetzt du kannst auf knapp 2V verzichten.

Im Prinzip hast Du recht. Im realen Leben ist das nicht immer machbar, 
weil das Bezugspotential zur Ansteuerung des Transistors fehlt.

von Christoph K. (murlicat)


Angehängte Dateien:

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Volker schrieb:
> Wie wird dein ESP8266 versorgt? Kannst du eine Skizze machen, wie der
> ESP, die 12V AC, dein Schalter und der Öffner zusammenwirken.

Siehe Anhang. Die 6 und 9 sind in beiden Plänen gelb eingeringelt. Auf 
denen liegen im "Ruhezustand" 12VAC an, wenn man den Türöffnerknopf 
drückt, werden die beiden Pins kurzgeschlossen und es fließt ein Strom 
von ca 600mA.

Im Schaltplan ist SW1 mein aktuell vorhandener Knopf, der dann die Tür 
aufsperrt wenn ich den drücke. Diesen möchte ich smart machen.

In meiner gezeichneten Schaltung habe ich jetzt noch keine Speicherform 
verwirklicht, der uC würde also sofort bei betätigen des Türöffners (ob 
manuell oder per PhotoMOS) ausfallen. Wie würdet ihr das am sinnvollsten 
lösen, dass der uC die 2-3 Sek Türöffnen überlebt?

Der esp8266 soll dann eben an den 3,3V vom Spannungsregler hängen und 
über den Pin "control" die Türe öffnen.

Dass es technisch irgendwie lösbar ist beweist Nello, die verwenden 
genau die gleichen beiden Kabel 6 und 9 für die Stromversorgung als auch 
fürs Öffnen der Türe.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Volker schrieb:
> 2-3 Sekunden, wie soll das gehen? Ein 22uF Elko speichert bei 12V gerade
> mal 1,58mWs an elektrischer Energie

Stimmt, um Faktor 100 verhauen.

von Christoph K. (murlicat)


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MaWin schrieb:
> 2-3 Sekunden ein 12V Relais wie
> 
https://m.reichelt.de/signalrelais-smd-12-vdc-2-a-2-wechsler-g6s-2f-12dc-p243086.html?&trstct=pol_12
> zu versorgen braucht einen 22uF Elko, da muss man nicht auf solche
> Scheiss-Lösungen wie nach 5 Jahren kaputte LiPo Akkus zurückgreifen.

Selbst wenn ich das Relais kontrollieren könnte, würde mir der esp 
trotzdem jedes mal abgewürgt werden

von Volker (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Volker schrieb:
>> Wie wird dein ESP8266 versorgt? Kannst du eine Skizze machen, wie der
>> ESP, die 12V AC, dein Schalter und der Öffner zusammenwirken.
>
> Siehe Anhang. Die 6 und 9 sind in beiden Plänen gelb eingeringelt. Auf
> denen liegen im "Ruhezustand" 12VAC an, wenn man den Türöffnerknopf
> drückt, werden die beiden Pins kurzgeschlossen und es fließt ein Strom
> von ca 600mA.

Der Versorgungsstrom des ESP (laut deinen Angaben ca. 100mA, 
Peakstrom???) fließt dann ja dauerhaft auch durch den Öffner. Du 
solltest also testen, ob dieser Strom nicht schon zum Ansprechen des 
Öffners reicht. Vermutlich nicht bei 600mA Öffnerstrom, aber man weiß ja 
nie.

Teste auch mal, bei welchem minimalem Strom/Spannung der Öffner noch 
zuverlässig arbeitet. Eventuell kannst du die 12V aufteilen in eine 
Versorgungsspannung für den ESP, und die Restspannung dann für den 
Öffner.

> In meiner gezeichneten Schaltung habe ich jetzt noch keine Speicherform
> verwirklicht, der uC würde also sofort bei betätigen des Türöffners (ob
> manuell oder per PhotoMOS) ausfallen. Wie würdet ihr das am sinnvollsten
> lösen, dass der uC die 2-3 Sek Türöffnen überlebt?

Der C1 in deiner Schaltung ist zu klein, soll laut Datenblatt >10uF 
sein.
Ich würde es mit einem Supercap auf der 3,3V Seite versuchen, habe aber 
persönlich keine Erfahrungen mit diesen Kondensatoren.

Dieser hier dürfte ein ausreichendes Sicherheitspolster bieten:
https://www.voelkner.de/products/1066008/VINATech-VLCRS3R8206MG-LIC-Kondensator-20-F-3.8V-15-x-H-10mm-x-30mm-1St..html

von Wolfgang (Gast)


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Manfred schrieb:
> Dafür gibt es bewährte Grundschaltungen. Der ESP wird aber ebensowenig
> in der Lage sein, den Gatestrom eines beliebigen Triacs zu liefern.

Deshalb hatte ich den ASSR1611 vorgeschlagen.
Den Mindeststrom von 5mA wird der ESP über sein GPIO locker schaffen.

von Christoph K. (murlicat)


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Volker schrieb:
> Der Versorgungsstrom des ESP (laut deinen Angaben ca. 100mA,
> Peakstrom???) fließt dann ja dauerhaft auch durch den Öffner. Du
> solltest also testen, ob dieser Strom nicht schon zum Ansprechen des
> Öffners reicht.

Die 100mA sind ja auf 3V3 d.h. die paar mA auf 12VAC werden hier wohl 
keinen grossen Unterschied machen. (Hoffe ich zumindest und wie schon 
einmal gesagt, Nello hat es ja auch geschafft)

Volker schrieb:
> Der C1 in deiner Schaltung ist zu klein, soll laut Datenblatt >10uF
> sein.

Da hab ich wohl nicht genau geschaut. Danke für die Info.

Volker schrieb:
> Ich würde es mit einem Supercap auf der 3,3V Seite versuchen, habe aber
> persönlich keine Erfahrungen mit diesen Kondensatoren.

An sowas dachte ich auch. Aber wie soll ich das anschliessen? Ohne 
Vorwiederstand heiz ich den Spannungsregler sofort ab und mit 
Vorwiederstand wird der Kondensator nie auf 3V(min Vin für den Esp) 
kommen wenn ich parallel 100mA ziehe.

Volker schrieb:
> Teste auch mal, bei welchem minimalem Strom/Spannung der Öffner noch
> zuverlässig arbeitet. Eventuell kannst du die 12V aufteilen in eine
> Versorgungsspannung für den ESP, und die Restspannung dann für den
> Öffner.

Das kann ich mal testen. Blöde Frage, aber wie splittet man 
Wechselstrom? Gleich wie Gleichstrom mit 2 Widerständen im richtigen 
Verhältnis?

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde hier lieber nicht auf den Erfolg von Nello verweisen, denn 
soweit ich weiß ist die Firma inzwischen pleite.

von Christoph K. (murlicat)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich würde hier lieber nicht auf den Erfolg von Nello verweisen, denn
> soweit ich weiß ist die Firma inzwischen pleite.

Zwischen dem technischen und wirtschaftlichen Erfolg gibt es wohl einen 
kleinen Unterschied. Funktioniert hat das Ding ja ohne Probleme.

von Stefan F. (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Funktioniert hat das Ding ja ohne Probleme.

Genau das wage ich zu hinterfragen. Ich habe dazu nämlich ganz anderes 
gelesen, und zwar, dass dieses Gerät als hoch universell angepriesen 
wurde, aber in der Praxis nur an wenigen Anlagen (vorwiegend sehr alten) 
funktioniere.

von Wolfgang (Gast)


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Volker schrieb:
> Der Versorgungsstrom des ESP (laut deinen Angaben ca. 100mA,
> Peakstrom???) fließt dann ja dauerhaft auch durch den Öffner.
Bestimmt nicht Peakstrom - der ESP8266 braucht im Peak gut 350mA.

von Volker (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Volker schrieb:
>> Der Versorgungsstrom des ESP (laut deinen Angaben ca. 100mA,
>> Peakstrom???) fließt dann ja dauerhaft auch durch den Öffner. Du
>> solltest also testen, ob dieser Strom nicht schon zum Ansprechen des
>> Öffners reicht.
>
> Die 100mA sind ja auf 3V3 d.h. die paar mA auf 12VAC werden hier wohl
> keinen grossen Unterschied machen. (Hoffe ich zumindest und wie schon
> einmal gesagt, Nello hat es ja auch geschafft)

Was meinst du mit ein paar mA auf 12VAC? Der LM2937 ist kein 
Schaltregler, da wird nichts transformiert. Den Strom auf der 3,3V Seite 
siehst du auch auf der 12V Seite, und da dein ESP-PS und der Öffner in 
Serie geschaltet sind fließt der Strom auch durch den Öffner. Und die 
100mA bedeuten eine Verlustleistung von ca. 1,3W am LM2937.

Wolfgang schrieb:
> Bestimmt nicht Peakstrom - der ESP8266 braucht im Peak gut 350mA.
Könnte für den Öffner kritisch werden, aber ein Supercap würde 
vermutlich einiges von diesem Peak abfedern.

> An sowas dachte ich auch. Aber wie soll ich das anschliessen? Ohne
> Vorwiederstand heiz ich den Spannungsregler sofort ab und mit
> Vorwiederstand wird der Kondensator nie auf 3V(min Vin für den Esp)
> kommen wenn ich parallel 100mA ziehe.

Da würde ich mich trauen, den Kondensator direkt ohne Widerstand an die 
3,3V zu hängen. Der LM2937 ist kurzschlussfest und begrenzt den 
Ausgangsstrom auf etwa 1A. Die Frage ist allerdings, ob der LM2937 
rückstromfest ist, d.h. Eingang auf Null, Ausgang auf 3,3V. Es darf hier 
kein, oder nur ein minimaler Strom fließen, sonst wird der Supercap zu 
schnell entladen, oder der LM2937 geht über den Jordan.

> Volker schrieb:
>> Teste auch mal, bei welchem minimalem Strom/Spannung der Öffner noch
>> zuverlässig arbeitet. Eventuell kannst du die 12V aufteilen in eine
>> Versorgungsspannung für den ESP, und die Restspannung dann für den
>> Öffner.
>
> Das kann ich mal testen. Blöde Frage, aber wie splittet man
> Wechselstrom? Gleich wie Gleichstrom mit 2 Widerständen im richtigen
> Verhältnis?

Klar, Spannungsteiler. Den hast du ja jetzt auch schon. Mit ESP-PS und 
Öffner in Reihe, teilen die sich bei 100mA die 12VAC auf. Kannst ja mal 
messen, welche AC Spannung sich am PS und am Öffner einstellt.

Wenn der Öffner nicht die vollen 12VAC benötigt, reicht es vielleicht 
schon, nach dem Gleichrichter (kann auch auf AC Seite sein, ist aber 
nach dem Gleichrichter einfacher) einen Lastwiderstand einzuschalten, 
der den Strom durch den Gleichrichter und damit auch durch den Öffner 
erhöht, und für eine höhere Spannung am Öffner sorgt. Wenn dann noch 
genug Spannung am Gleichrichter übrigbleibt, könnte sogar der Supercap 
entfallen.

von Volker (Gast)


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Ich habe bei meinem Lösungsvorschlag leider einen Aspekt übersehen. Ein 
großer Kondensator bedeutet auch einen hohen Aufladestrom, der schon den 
Öffner aktivieren könnte. Im Normalfall wird dieser Pufferkondensator 
nie ganz entladen, aber wenn nach jedem längeren Stromausfall dann der 
Öffner betätigt würde, wäre das sicherlich ein absolut unerwünschtes 
Verhalten.
Du solltest also wirklich das Ansprechverhalten deines Öffners 
herausfinden.

Welche "smarte" Funktion hat der ESP in deinem Szenario?
Gibt es Alternativen, die weniger Strom und damit einen kleineren Puffer 
benötigen würden?

Eventuell könnte der ESP nur einen gepufferten Zeitschalter (z.B. 
Monoflop) ansteuern, der den Schaltvorgang/Kurzschluss kontrolliert, und 
der ESP selbst würde einen Reset-Zyklus durchlaufen.

von Christoph K. (murlicat)


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Volker schrieb:
> Welche "smarte" Funktion hat der ESP in deinem Szenario?
> Gibt es Alternativen, die weniger Strom und damit einen kleineren Puffer
> benötigen würden?

Er soll vorerst mal per Smartphone die Türe öffnen können und eventuell 
baue ich später noch eine Erkennung der Klingel ein, dass ich eine 
Benachrichtigung aufs Smartphone bekomme, wenn geklingelt wird. Das ist 
aber sekundär. (Alles über ioBroker)

Volker schrieb:
> Eventuell könnte der ESP nur einen gepufferten Zeitschalter (z.B.
> Monoflop) ansteuern, der den Schaltvorgang/Kurzschluss kontrolliert, und
> der ESP selbst würde einen Reset-Zyklus durchlaufen.

Hmm. Wäre natürlich eine Überlegung wert. Aber benötigt der Monoflop 
nicht auch eine Stromversorgung? Oder meinst du die könnte kleiner sein 
als für den ESP (also ein kleinerer Kondensator, der weniger Probleme 
verursacht)?

Die Klingelanlage werde ich demnächst mal genauer durchtesten, um zu 
evaluieren was möglich ist, und dann einfach mal ein bisschen probieren.

Und vielen Dank Volker für deine vielen konstruktiven Beiträge!

von Volker (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Volker schrieb:
>> Eventuell könnte der ESP nur einen gepufferten Zeitschalter (z.B.
>> Monoflop) ansteuern, der den Schaltvorgang/Kurzschluss kontrolliert, und
>> der ESP selbst würde einen Reset-Zyklus durchlaufen.
>
> Hmm. Wäre natürlich eine Überlegung wert. Aber benötigt der Monoflop
> nicht auch eine Stromversorgung? Oder meinst du die könnte kleiner sein
> als für den ESP (also ein kleinerer Kondensator, der weniger Probleme
> verursacht)?

Ja, so war das gemeint. Mit einem CD4093B und wenigen Bauteilen läßt 
sich ein Monoflop aufbauen, das nur wenige uA benötigt. Damit einen 
MOSFET ansteuern, der die DC Spannung am Gleichrichter kurzschließt. Da 
hier kein PhotoMOS benötigt wird, also auch kein LED Strom, sollte ein 
kleiner Elko als Puffer für die Versorgung ausreichen.

von Mark S. (voltwide)


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Volker schrieb:
> Ja, so war das gemeint. Mit einem CD4093B und wenigen Bauteilen läßt
> sich ein Monoflop aufbauen, das nur wenige uA benötigt.

Das gilt nur im statischen Betrieb. Im dynamischen Betrieb liegt der 
Verbrauch eher bei 100uA.

von Volker (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Volker schrieb:
>> Ja, so war das gemeint. Mit einem CD4093B und wenigen Bauteilen läßt
>> sich ein Monoflop aufbauen, das nur wenige uA benötigt.
>
> Das gilt nur im statischen Betrieb. Im dynamischen Betrieb liegt der
> Verbrauch eher bei 100uA.

Das mag schon sein. Aber hier besteht der dynamische Betrieb aus einem 
einzigen Puls von 2..3 Sekunden Dauer, und bei der ersten Flanke steht 
die Versorgungsspannung noch an.

von Wolfgang (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Im dynamischen Betrieb liegt der Verbrauch eher bei 100uA.

Im dynamischen Betrieb ist der Strom proportional zur Schaltfrequenz. 
Wie kommst du ausgerechnet auf 100µA?

von Mark S. (voltwide)


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Im Datenblatt findet sich am Schluß ein Diagramm des Stromverbrauches 
wenn der Eingangspuffer im linearen Bereich angesteuert wird und p- und 
n-Kanal simultan leiten. Ein Effekt, der gerne übersehen wird, aber 
gerade bei langsamen RC-Gliedern deutlich zum Tragen kommt.

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