Forum: Fahrzeugelektronik Pedelec: Akku und Controller verklebt - ist das rechtens ?


von Pechvogel (Gast)


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Hallo,

habe mir vor 2 Jahren ein Pedelec zugelegt, an dem ich jetzt (Garantie 
abgelaufen) basteln möchte.

Nun staune ich nicht schlecht: Beim Kauf habe ich mich versichert, dass 
der Akku und der darunter liegende Controller aufschraubbar ist. Am 
Gehäuse des Controllers finden sich 4 Schrauben, am Akku 12 Schrauben. 
Der Hammer ist nun, dass sich nach dem Lösen der Schrauben beide Gehäuse 
nicht öffnen lassen. So wie es aussieht, sind beide Gehäuse zusätzlich 
verklebt.

Innerhalb der Garantie hätte ich für solch eine Vorgehensweise noch 
Verständnis. Aber nun ist die Garantie rum und ich möchte an MEINEM 
Pedelec etwas anbauen. Um die Gehäuse zu öffnen, müsste ich selbige 
zerstören.

Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?
Dann wären Schrauben reine Makulatur.

Harald

: Gesperrt durch Moderator
von Glückskeks (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?

Ja, kann sein. Du hast auch kein Recht, deine Gasleitung zu öffnen. Es 
gibt Dinge, vor denen man Dumme schützen muss.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Erst mal: Welchen Grund gibt es für dich das Gehäuse zu öffnen? Ist 
etwas defekt?


Pechvogel schrieb:
> So wie es aussieht, sind beide Gehäuse zusätzlich
> verklebt.

Das kann einfach den Grund haben dass sie nicht wollen dass Feuchtigkeit 
dort rein gelangt. Durch den Kapillareffekt kann sich Wasser durch die 
Spalten rein ziehen und die Elektronik oder den Akku angreifen.

Es ist auch denkbar dass die Firma die Elektronik an sich vergossen hat, 
um die mechanischen Einflüsse von Vibrationen und Stößen etwas entgegen 
zu setzen.

Wenn das Gehäuse nur leicht am Rand verklebt ist, dann kannst du es 
vielleicht mit Hilfe eines kleinen Gummihammers öffnen. Dazu muss man 
entlang der Klebestellen entlang klopfen und die Klebeverbindung quasi 
zerbrechen. Das Gehäuse ist dann in der Regel zerstörungsfrei zu öffnen.

Ich öffne mit der Methode Akkus von Laptops oder auch Gehäuse von 
Schaltnetzteilen. Wenn man da versucht mit einem Messer oder einen 
flachen, scharfen Schraubenzieher die Klebeverbindung zu lösen, dann 
zerstört man erst mal das Gehäuse und zweitens vielleicht auch noch 
interne Komponenten.

Die Gehäuse mit einem Drehmel auf zu schneiden ist auch sehr kritisch, 
daher sollte man immer erst mal die Klopf-Methode probieren und schauen 
ob sich die Klebeverbindungen lösen.

Beitrag #6000713 wurde von einem Moderator gelöscht.
von E-Biker (Gast)


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Armin X. schrieb im Beitrag #6000713:
> Das kann leider gewollt sein, dass Du nicht ohne weiteres Dran kommst

Das wird der wahre Grund sein. Hast du nach der Garantie ein Problem, 
hast du immer gleich einen Totalschaden. Kein Händler wird dir den 
Controller und den Akku aufmeißeln. Da gibt es dann für einen 
4-stelligen Betrag alles neu, alternativ ein neues Pedelec.

Bei einem A3 Drucker von HP waren an der Unterseite auch einige 
Schrauben, nach deren lösen ging der Drucker aber nicht auseinander. 
Denn da waren zusätzliche Rastnasen und ich musste erst Spezialwerkzeug 
anfertigen, um die Rastnasen zurück drücken zu können. Am Ende waren nur 
die Gummirollen mit Staub verschmutzt, der Drucker zog kein Papier mehr 
ein. Der Hersteller will nicht, dass jemand den Drucker instand setzt. 
Etwas Staub auf den Rollen und der Drucker kann auf den Müll. Der Kunde 
soll neu kaufen.

von Boerge (Gast)


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E-Biker schrieb:
> Armin X. schrieb im Beitrag #6000713:
>> Das kann leider gewollt sein, dass Du nicht ohne weiteres Dran kommst
>
> Das wird der wahre Grund sein. Hast du nach der Garantie ein Problem,
> hast du immer gleich einen Totalschaden. Kein Händler wird dir den
> Controller und den Akku aufmeißeln. Da gibt es dann für einen
> 4-stelligen Betrag alles neu, alternativ ein neues Pedelec.

wieso "alternativ"?
Es ist doch keine Alternative - sondern schlicht eigene Dummheit, den 
selben Fehler nochmal zu machen...

Alternativ holt man sich einen Kit und baut ein Rad um.
Da kannste alles billig wechseln und notfalls (bei Totalschaden) hast du 
mit der Tretlageraufnahme immer noch eine echte Alternative.

von Christian R. (supachris)


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E-Biker schrieb:
> Kein Händler wird dir den Controller und den Akku aufmeißeln.

Da gibt's schon Firmen. Lio-Fit zum Beispiel.

von Karl (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Nun staune ich nicht schlecht: Beim Kauf habe ich mich versichert, dass
> der Akku und der darunter liegende Controller aufschraubbar ist.

Tja, da hättest du dir das vom Verkäufer schriftlich geben lassen müssen 
(zugesicherte Eigenschaft).

Pechvogel schrieb:
> Innerhalb der Garantie hätte ich für solch eine Vorgehensweise noch
> Verständnis.

Sollen Sie für dich einen Kleber verwenden, der nach 2 Jahren nicht mehr 
hält? Dann würdest du hier wegen geplanter Obsoleszenz meckern.

> Aber nun ist die Garantie rum und ich möchte an MEINEM
> Pedelec etwas anbauen. Um die Gehäuse zu öffnen, müsste ich selbige
> zerstören.

So ist es halt. Es steht dir frei es zu zerstören.

Pechvogel schrieb:
> Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?

Klar hast du das recht es zu öffnen (sofern anderes öffentl. Recht nicht 
einschränkt, z.B. wegen Umweltschutz). Du hast halt bloß das falsche 
Produkt gekauft.

> Dann wären Schrauben reine Makulatur.

Das ist dem Hersteller überlassen wo und wozu er Schrauben anordnet. Die 
können auch rein optisch sein, oder produktionsbedingt.

von g457 (Gast)


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> Klar hast du das recht es zu öffnen (sofern anderes öffentl. Recht nicht
> einschränkt, z.B. wegen Umweltschutz). Du hast halt bloß das falsche
> Produkt gekauft.

..oder er stellt sich an. Nix für ungut.

von Rolf M. (rmagnus)


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Pechvogel schrieb:
> Innerhalb der Garantie hätte ich für solch eine Vorgehensweise noch
> Verständnis. Aber nun ist die Garantie rum und ich möchte an MEINEM
> Pedelec etwas anbauen.

Wie soll das gehen? Eine Verklebung, die sich mit Ablauf der Garantie 
automatisch löst?

> Um die Gehäuse zu öffnen, müsste ich selbige zerstören.
>
> Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?

Das Recht hast du natürlich. Allerdings hat der Hersteller nicht die 
Pflicht, dir das möglichst einfach zu machen.

von Pechvogel (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Welchen Grund gibt es für dich das Gehäuse zu öffnen?
> Ist etwas defekt?

Es ist nichts defekt. Aber ich würde an MEINEM Bike nun einige Messungen 
durchführen. Die Ladeendspannung würde mich interessieren, welche Zellen 
sind verbaut, sind die Zellen noch in Balance, sind überhaupt Balancer 
verbaut, bei welcher Spannung leuchten die Lade-LEDs usw. Des weiteren 
möchte ich den Strom bzw. die Leistung der einzelnen Fahrstufen messen 
und evtl. ein Leistungsmessgerät anbauen.

Karl schrieb:

> So ist es halt.

Ahja, also müssen es wohl doch die 16-jährigen richtig krachen lassen, 
weil der Normalo zu allem JA und AMEN sagt. So ist es halt. Kann man 
nichts machen. Gehört so.

Beim nächsten online-Kauf werde ich als erstes aufschrauben. Geht der 
Deckel nicht runter, geht der Schrott sofort wieder zurück. Das passiert 
mir kein zweites Mal.

von Boris (Gast)


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@Pechvogel

Poste doch einmal ein Bild des Gehäuses. Manchmal kann man 
Kunststoffgehäuse mit einem Karosseriehammer öffnen. Der Kunststoff ist 
nicht unbedingt schlagfest. Es ist möglich, dass sich die Klebenähte 
durch leichte Schläge öffnen.

von zitter_ned_aso (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Das kann einfach den Grund haben dass sie nicht wollen dass Feuchtigkeit
> dort rein gelangt

kann sicherlich als eine Ausrede durchgehen, ist aber aus meiner Sicht 
dennoch nicht akzeptabel.

Es gib auch Armbanduhren die bis x Bar wasserdicht sind und trotzdem 
kann man da problemlos die Batterie wechseln.

Aber es gibt auch einige Handy-Hersteller wo die Akkus verklebt sind. Um 
wasserdicht zu sein. Natürlich. Was denn sonst.

von jemand (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?
> Dann wären Schrauben reine Makulatur.

Du hast das Recht, solchen Schmu im Laden zu lasen.
Nutze es. Nur so erreicht man, dass die Firmen das nicht mehr tun.

Ein Pedellec  ist nicht lebensnotwendig, also ist es möglich.

Ich kaufe momentan fast keine Akkugeräte mehr. Also keinen 
Akkuschrauber, keinen Akkumäher, keine elektrische Rasenscheere etcpp. 
Nur noch solche mit Stromanschluss, oder wechselbaren Standard-Akkus.
Wenn die Firmen  meinen, sie können unwechselbare Akkus als geplante 
Obsoleztenz einbauen, schön. Ich muss das ja nicht kaufen. Und wenn es 
nur noch verlötete Akkus gibt, dann kauf ich halt die ganze 
Gerätekategorie nicht mehr.

von Harald W. (wilhelms)


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zitter_ned_aso schrieb:

> Es gib auch Armbanduhren die bis x Bar wasserdicht sind und trotzdem
> kann man da problemlos die Batterie wechseln.

Dann ist die Uhr aber meistens nicht mehr wasserdicht.

von Hans Muster (Gast)


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jemand schrieb:
> Und wenn es nur noch verlötete Akkus gibt, dann kauf ich halt die ganze
> Gerätekategorie nicht mehr.

Und ich löte einfach den alten aus und einen neuen ein.

von E-Biker (Gast)


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Boerge schrieb:
> Alternativ holt man sich einen Kit und baut ein Rad um.

Das ist immer einfach gesagt. Ein umgebautes Rad ist hinterher nicht 
selten eine bessere Baustelle. Das hat nie den Gebrauchswert eines 
Kaufbikes, das ganz speziell für diesen Zweck éntwickelt und konstruiert 
wurde. Das fängt schon mit dem schweren Akku an, den man mit 
Kabelbindern, Schlauchschellen und Klebeband wo hin frickelt und geht 
mit einer wilden Verkabelung und minderwertigen Steckverbindern weiter. 
Einmal bischen Wasser dran und er Ofen ist aus. Und so ein 
Tretlagermotor ist auch nicht so der Hit, denn der muss in jedes 
Tretlager passen und damit passt er überall - und nirgends richtig.

Außerdem kann es wohl nicht sein, dass ich ein Pedelec selber bauen 
muss, weil die Industrie nur zusammengeklebte Blachboxen abliefert. Der 
nächste Tipp wäre dann, sich man sich sein Auto selber bauen soll, weil 
die Autoindustrie einen nur abzockt. Wo bin ich?

von E-Biker (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Beim nächsten online-Kauf werde ich als erstes aufschrauben. Geht der
> Deckel nicht runter, geht der Schrott sofort wieder zurück.

Ist leider nur auf den ersten Blick eine Lösung. Wenn du zu viel zurück 
schickst, ist dein Account schnell gesperrt. Wenn man mal bei Amazon 
gesperrt und/oder bei PayPal rausgeflogen bist, dann wars das mit dem 
schnellen und günstigen Einkauf im Internet.

jemand schrieb:
> Ein Pedellec ist nicht lebensnotwendig, also ist es möglich.

Ist aber nicht einzusehen, denn gerade bei einem Pedelec macht der 
Elektroantrieb Sinn: 2,5kg Batterie und 2,5kg Motor und fertig ist die 
Laube mit 50-100km Reichweite. Dagegen sind die 4-rädrigen Protzkisten 
mit 2-3 Tonnen Leergewicht einfach nur aberwitzig. Leider tolerieren es 
die meisten, dass die Pedelec-Hersteller verklebte Blackboxen auf den 
Markt werfen. Bei Problemen ist man dann dem Handel ausgeliefert.

von Jemand (Gast)


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Hallo

"Ich kaufe momentan fast keine Akkugeräte mehr. Also keinen
Akkuschrauber, keinen Akkumäher, keine elektrische Rasenscheere etcpp.
Nur noch solche mit Stromanschluss, oder wechselbaren Standard-Akkus.
Wenn die Firmen  meinen, sie können unwechselbare Akkus als geplante
Obsoleztenz einbauen, schön. Ich muss das ja nicht kaufen. Und wenn es
nur noch verlötete Akkus gibt, dann kauf ich halt die ganze
Gerätekategorie nicht mehr."

Schöne und richtige Vorgehensweise - Nur was bringt es?

Wir Bastler und technisch interessierte sind eine kleine Minderheit. 
Leider ist es den "normalen" Konsumenten egal wie der Akku verbaut ist 
bzw. er nimmt es einfach als gegeben hin.
Wie sollte es auch anders sein, eventuelle aufkeimende Wünsche oder 
Interessen werden ja schon durch (übertreibende) Warnhinweise und 
"Verbote" früh genug verhindert.
Wir wenigen Bastler werden dann halt Kreativ und schaffen es doch dann 
irgendwie an den Akku zu kommen (leider eben nicht immer frei von 
optischen Spuren) und ihn zu ersetzen - falls nicht von Hersteller aus 
Sicherheitsgründen (LOL) elektronisch verdongelt. Dann muss entweder der 
Chinamann her (aber auch der möchte einen bestimmte Marktgröße haben...) 
oder halt eine kleine Gruppe in der sowieso kleinen Gruppe der 
Bastler...
Einige Geräte - halt Pedelecs und Fahrzeuge die am Straßenverkehr 
teilnehmen verlieren unter Umständen (bitte verstehen und eventuell 
durchlesen: Unter Umständen steht hier...) auch noch streng genommen 
ihre Zulassung, aber auf jeden Fall wird es Probleme im 
Versicherungsfall geben wenn dieser durch den umgebauten (recycelten) 
Akku verursacht wird.

Auch wenn die Typen und deren Einstellungen (Umerziehung, Bevormundung, 
mit "mein" Geld und Befinden jonglieren - auch ich muss dafür arbeiten 
und werde mal das zeitliche segnen...)dahinter so überhaupt nicht leiden 
kann:
Einzig von der Ecke "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz egal was es 
kostet" könnten im diesen Zusammenhang etwas ändern.
Wobei die Hersteller auch in solch einen Fall kreativ genug wären (sind) 
dafür zu sorgen das nur überteuerte Orginalakkus (halt das ganze System 
mit Elektronik und nie die einzelnen nackten  Zellen welche eigentlich 
defekt sind) nutzbar sind - und sei es durch eine elektronische 
verdongelung.

Daher: Schöne Vorgehensweise an der ich mich gerne anschließe, aber die 
Wirkung dürfte übersichtlich bleiben...

Jemand

von kenny (Gast)


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zitter_ned_aso schrieb:
> Mike J. schrieb:
>> Das kann einfach den Grund haben dass sie nicht wollen dass Feuchtigkeit
>> dort rein gelangt
>
> kann sicherlich als eine Ausrede durchgehen, ist aber aus meiner Sicht
> dennoch nicht akzeptabel.
>
> Es gib auch Armbanduhren die bis x Bar wasserdicht sind und trotzdem
> kann man da problemlos die Batterie wechseln.
>
> Aber es gibt auch einige Handy-Hersteller wo die Akkus verklebt sind. Um
> wasserdicht zu sein. Natürlich. Was denn sonst.

so ein Quatsch habe ich selten gelesen.

Hast Du vielleicht mal dran gedacht, das die Hersteller durch diverse 
Auflagen zu solchen Lösungen gezwungen werden???

Z.B das das Akku Gehäuse sich bei einem Sturz nicht öffnen darf?

von Christian R. (supachris)


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Das hat ja auch Zulassungsgründe.
Wenn man ein Akkupack nach UN zertifiziert haben will (z.B. um es per 
Luftfracht überhaupt verschicken zu dürfen, über 100Wh ist das nämlich 
alles schwierig), dann muss das Gehäuse verschiedenen Anforderungen 
genügen und da BMS muss untrennbar mit den Zellen verbunden sein.
Ein Akkupack bei dem der Kunde/Anwender die Zellen selbst tauschen kann, 
lässt sich nicht zertifizieren.
Einiges kann man hier nachlesen: 
https://www.akkuman.de/lithium-ionen-batterie/zulassung-von-lithium-ionen-akkus/002105/
Es ist nicht immer nur Bosheit. Die meist fehlenden Balancer usw. sind 
allerdings rein auf Gier und Gewinnmaximierung zurück zu führen.

von Otto P. (Gast)


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jemand schrieb:
> Wenn die Firmen meinen, sie können unwechselbare Akkus als geplante
> Obsoleztenz einbauen, schön. Ich muss das ja nicht kaufen.

Wollte mal eine gute Bekannte zu ihrem runden Geburtstag mit einer 
Pedelec-Probefahrt überraschen. Zu meinem Erstaunen lehnt sie ab. Als 
Begründung hörte ich, dass sie so etwas nicht wolle, weil sie sich mit 
technischen Dingen nicht auskenne und beim ersten Problem verarscht 
werde.

Sie will bei einem Problem nicht als erstes die Frage nach dem Alter des 
Gerätes hören und dann den Rat, wegzuwerfen und neu kaufen. Man nötige 
sie damit ständig, die Umwelt zu vermüllen.

Man kann z.B. im Netz lesen, dass Pedelec-Händler von einer Nutzung von 
3-5 Jahren ausgehen. Dann macht man bei einem Problem (Raparatur) ein 
riesen Faß auf, denn der Kunde soll neu zu kaufen.

Deshalb hat die Dame auch kein Auto mehr und auch ihren Spüler nicht 
mehr reparieren lassen (sie spült wieder selber). Tatsächlich scheint 
Konsumverweigerung die einzige Lösung. Eigentlich ein Armutszeugnis für 
Deutschland, aber ich vermute, dass es in anderen westlich orientierten 
Ländern nicht viel anders ist. Der Kunde wird vom Handel als besseres 
Nutzvieh betrachtet und der Kunde hat kein sonderliches Problem damit. 
Sonst würden drausen nicht so viele Kauf-Pedelcs rumfahren.

Vor kurzem im ÖRTV: Ein neuer Trabbi kostete damals 8.000 Mark, ein 
gebrauchter 12.000 Mark. Und es wurde nichts weggeschmissen, alles 
behielt seinen Wert. Geplante Obsoleszenz war undenkbar, weil absolut 
kontraproduktiv. Also im Prinzip nur eine Frage des Wirtschaftssystems.

Eine "von oben" verordnerte Nachhaltigkeit könnte viel errreichen, aber 
das ist "von oben" nicht gewünscht. Dafür gibt es  wertloses blabla von 
morgens bis abends auf allen Kanälen, konsequentes Handeln unterbleibt.

von Werner (Gast)


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Hat mal jemand dran gedacht das LiPos gefährlich sein können? Ich komme 
aus der Akkuherstellung und wir vergießen unsere Elektronik und 
verschließen die Gehäuse entsprechend, um alles vor Vibrationen und 
Ähnlichem zu schützen. Ich finde es immer eine interessant, wenn den 
Leuten dann vorgeschlagen wird die Gehäuse mit einem Hammer und Meißel 
zu öffnen. Ist dir eigentlich klar was passiert, wenn du die Zelle 
Mechanisch beschädigst. Und aus Erfahrung kann ich dir sagen ein LiPo 
Brand ist alles andere als lustig. Allein was wir alles an Tests machen 
müssen um die Akkus zertifiziert zu bekommen ist der Wahnsinn.

Was die geplante Obsoleszenz angeht find ich das bei Akkus immer 
faszinierend da die Leute offensichtlich nicht wissen das die Akkus nach 
einer entsprechenden Anzahl Ladezyklen schlichtweg keine ausreichende 
Kapazität mehr haben. Wir gehen bei uns im Schnitt von 80% Rest 
Kapazität nach 2 bis 3 Jahren aus bei durchschnittlicher Nutzung. Die 
meisten Leute jammern dann, weil die Reichweite nichtmehr so groß ist 
oder das Smartphone nicht mehr so lange hält und kaufen dann ein Neues. 
Es verbietet aber niemand das man mit der verringerten Leistung lebt und 
es einfach hinnimmt. Ich habe ein 6 Jahre altes Handy und das geht bis 
heute ohne Probleme. Natürlich hält der Akku nur noch mit Mühe und Not 
einen Tag aber ich habe mich damit arrangiert (wobei ich mir dieses Jahr 
zum Weihnachtsgeschäft denke ich mal ein neues Kaufe ;))

Wenn du deinen Akku aufmachen willst dann mach das. Ich rate dir aber 
zur Vorsicht, da die Zellen wirklich empfindlich sein können. Vielleicht 
hast du auch ein Akkupack mit 18650ern die sind da etwas freundlicher. 
Aber mach doch bitte nicht die Akkuersteller verantwortlich dafür das 
sie gefühlt 1000 Prüfungen mit den Akkus machen müssen und dafür sorgen 
dass sie dir nicht nach dem erstbesten Schlagloch unterm Arsch 
hochgehen.

PS: was die Standardzellen angeht. Viele Hersteller verwenden Standard 
Zellen wie eben 18650. Andere Setzen eben auf eigene Taschenzellen oder 
sonst was weil man eine höhere Energiedichte und Zyklen Festigkeit 
erreichen kann. Wir machen sowohl das eine als auch das andere.

von Rolf M. (rmagnus)


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Otto P. schrieb:
> Eine "von oben" verordnerte Nachhaltigkeit könnte viel errreichen, aber
> das ist "von oben" nicht gewünscht.

Da ist was dran:
https://netzpolitik.org/2018/petitionsausschuss-lehnt-recht-auf-reparatur-ab/
und wer dahinter steckt, kann man in den USA sehen:
https://www.zdnet.de/88359267/apple-verhindert-recht-auf-reparatur/

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Habe neulich im Fernsehen einen Bericht gesehen zum Thema Pedelec-Akkus. 
Da wurde eine Firma vorgestellt welche defekte oder "scheinbar" defekte 
Akkus wieder zum Leben erweckt falls das möglich ist. Viel Wissen und 
Ahnung gehört da natürlich dazu, ebenso "Respekt". Anschließend zeigte 
man Bilder von dieser Firma ,nachdem sich ein Kunden-Akku entschlossen 
hatte
lichterloh in Flammen aufzugehen. Die Firma brannte total aus.
Fazit: Es ist schon ok wenn man nicht so leicht an die Akkus kommt,und 
es wäre für das eigene Hab und Gut auch besser nicht mit solchem Zeug zu 
"spielen".

von Boris (Gast)


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Werner schrieb:

> Wir gehen bei uns im Schnitt von 80% Rest Kapazität nach 2 bis 3 Jahren aus
> bei durchschnittlicher Nutzung.

Bitte die Firma nennen, damit ich sie meiden kann.

Deine "Expertise" taugt so oder so nichts, da du nicht unabhängig bist.

@ herbert

Kein Waschweib hätte es besser formulieren könne. Gute German Angst 
eben.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Werner schrieb:
> Ich finde es immer eine interessant, wenn den
> Leuten dann vorgeschlagen wird die Gehäuse mit einem Hammer und Meißel
> zu öffnen.

Ich schrieb von einem Gummihammer und du machst daraus so etwas ...


Das größte Problem bei den Akkus ist die Lademethode.
- Ein hoher Ladestrom sorgt dafür dass Dendriten entstehe und die 
Membran zerstört wird, so dass ein Parallelstrom fließt ... und wenn der 
irgend wann zu groß ist, dann schmilzt die Membran und der Akku fängt an 
zu brennen.
- Eine hohe Ladespannung (>4,0V) sorgt dafür dass die Elektroden des 
Akkus kaputt gehen und er seine Kapazität verliert.

Beides ist bekannt, wird aber hingenommen um "Schnellladeakkus" mit 
einer maximalen Kapazität verkaufen zu können.

Ich wäre froh wenn die Akku-Hersteller einen Eco-Mode einbauen würden, 
bei dem die Zellen nur auf 80% oder 90% geladen werden und dann noch mit 
einer langsamen und schonenden Ladegeschwindigkeit.

Ist aber nicht gewollt, weil die Hersteller natürlich weitere Akkus 
verkaufen wollen und dazu müssen die verkauften Akkus eben auch mal 
kaputt gehen, sonst verdienen sie nichts mehr und gehen Pleite.

von Manuel (Gast)


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Boris schrieb:
> Bitte die Firma nennen, damit ich sie meiden kann.
>
> Deine "Expertise" taugt so oder so nichts, da du nicht unabhängig bist.

Dann mal meine Expertise als Mitarbeiter eines unabhängigen Testlabors 
für Abuse und Umwelttests im Bereich Automotive Akkus.

Was Werner schreibt ist ausnahmslos korrekt. Vielleicht solltest du aus 
deiner Traumwelt aufwachen und deine unqualifizierte Meinung für dich 
behalten. 80% nach 3 Jahren bei viel Nutzung ist schon eine 
Qualitätszelle, da habe ich schon weitaus schlimmeres von Namenhaften 
deutschen Herstellern gesehen die ich aus Rechtlichen Gründen natürlich 
nicht nennen darf. Aber ich sage mal so viel es gibt viele 
E-Bikes/Pedelecs die Akkus von denen benutzen ;)

Boris schrieb:
> Kein Waschweib hätte es besser formulieren könne. Gute German Angst
> eben.

Auch hier, wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Klappe halten. Das 
hat nichts mit German Angst zu tun. Das solche Zellen gefährlich sein 
können ist einfach eine Tatsache. Nicht umsonst werden die Akkupacks so 
ausgiebig getestet und nicht umsonst machen wir diese Tests in 
Spreng-Containern auf einer großen Wiese wo sonst nichts drum rum 
ist....

von Mike J. (linuxmint_user)


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herbert schrieb:
> Da wurde eine Firma vorgestellt welche defekte oder "scheinbar" defekte
> Akkus wieder zum Leben erweckt falls das möglich ist. Viel Wissen und
> Ahnung gehört da natürlich dazu, ebenso "Respekt". Anschließend zeigte
> man Bilder von dieser Firma ,nachdem sich ein Kunden-Akku entschlossen
> hatte
> lichterloh in Flammen aufzugehen. Die Firma brannte total aus.

Naja, die haben scheinbar Zellen von defekten Akkus die noch nicht 
sichtbar defekt waren. Das Problem hier ist einfach dass diese Zellen 
aber schon vorgeschädigt sein können, weil sie durch den dummen 
Ladeprozess (zu viel Strom und/oder Spannung) geschädigt worden sind.

Wenn man dann mit solchen Zellen unbekannten Zustands versucht neue 
Akkus zu bauen, dann ist das immer mit dem Risiko verbunden dass man 
eine erwischt der kurz vor der Membranauflösung steht.

Wenn ich wüsste dass alte Laptopakkus immer pfleglich behandelt worden 
sind, sie also mit niedrigem Strom und nur bis auf 4,0V geladen worden 
sind (und nicht unter 3V), dann würde ich damit ohne Bedenken einen 
neuen Akku bauen können.

Die Zellen werden aber knallvoll geladen und am besten noch innerhalb 
von 30 Minuten auf 100% gebracht. Genau den selben Mist versuchen sie 
auch mit den Elektroauto-Akkus. Hyper-Super-schnellladen damit es wie 
beim Tanken funktioniert.

Die Akkus können mit einem höheren Strom entladen werden, das schädigt 
sie nicht, aber die Ladung müsste eigentlich so schonend wie irgend wie 
möglich erfolgen. Komisch dass man in der Praxis genau das Gegenteil 
macht.

von herbert (Gast)


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Boris schrieb:
> Kein Waschweib hätte es besser formulieren könne. Gute German Angst
> eben.

Hast schon mal einen Menschen brennen gesehen? Ich schon. Wenn du dann 
von den Angehörigen hörst, dass dein bester Freund die schmerzstillenden 
Spritzen in die Fußsohle bekommen muss weil es sonst nirgends geht, dann 
bin ich gerne dein "Waschweib". Ps: Ich habe harte Eier schon flennen 
sehen...

von Boerge (Gast)


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E-Biker schrieb:
> Boerge schrieb:
>> Alternativ holt man sich einen Kit und baut ein Rad um.
>
> Das ist immer einfach gesagt. Ein umgebautes Rad ist hinterher nicht
> selten eine bessere Baustelle. Das hat nie den Gebrauchswert eines
> Kaufbikes, das ganz speziell für diesen Zweck éntwickelt und konstruiert
> wurde. Das fängt schon mit dem schweren Akku an, den man mit
> Kabelbindern, Schlauchschellen und Klebeband wo hin frickelt und geht
> mit einer wilden Verkabelung und minderwertigen Steckverbindern weiter.
> Einmal bischen Wasser dran und er Ofen ist aus.

Nach diesen Worten ist klar, das du noch nie soeinen Kit verbaut hast...
Du bist also absoluter Spezialist^^
Ich habe mehrere Umbauten selbst gemacht und nichts deines Textes ist 
zutreffend. Du hast Manschetten/Vorurteile, das wars aber schon.

von Pechvogel (Gast)


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Boris schrieb:
> Poste doch einmal ein Bild des Gehäuses. Manchmal kann man
> Kunststoffgehäuse mit einem Karosseriehammer öffnen. Der Kunststoff ist
> nicht unbedingt schlagfest. Es ist möglich, dass sich die Klebenähte
> durch leichte Schläge öffnen.

https://ebike-forum.eu/wp-content/uploads/2016/08/Bergsteiger-7.8.jpg
https://www.radfahren.de/wp-content/uploads/2018/02/Rex-Greveler-e8.7-Akku.jpg

Vorerst interessiert mich das Gehäuse des Controllers, das unterhalb des 
Akkus zu liegen kommt. Der Akku wird sozusagen auf den Controller 
aufgesetzt. Konstruktiv keine schlechte Lösung.

Zum gefährlichen Akku:

Habe hier einen mehrkanaligen Datenlogger liegen und möchte die 
einzelnen Zelletagen mal unter Last loggen. Dazu sollte ich einen 
14-pol. Steckverbinder aus dem Akku heraus führen. Mehr wird es nicht. 
Es geht mir nur um das Wissen, denn ich habe keine Ahnung, welche Zellen 
verbaut sind, ob Balancer verbaut sind, usw. Der Hersteller hat hierzu 
nichts veröffentlicht. Das ist aber scheinbar in dieser elenden Branche 
üblich :-(

Der Hersteller schreibt z.B. vor, den Akku IMMER randvoll zu laden und 
ebenso IMMER randvoll zu lagern. Ich kann hier keinen Sinn erkennen, 
außer dass der Akku möglichst schnell zerstört werden soll. Das eine 
Jahr Garantie wird er sicher überleben.

Mir scheint, man etabliert etwas ähnliches wie bei den Tintenspritzern 
mit den völlig überteuerten Druckköpfen. Am Bike ist nichts verdient, 
der Akkutausch muss nun den Gewinn bringen.

von Pechvogel (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Beides ist bekannt, wird aber hingenommen um "Schnellladeakkus" mit
> einer maximalen Kapazität verkaufen zu können.

Auch ich sehe das Schnellladen bei den Autos als bedenklich an. Was 
einige  Hersteller aber nicht daran hindert, 8 Jahre Garantie bei genau 
definierter Restkapazität zu geben. Allerdings möchte ich hier gerne 
vorab das Kleingedruckte zum Akkuladen lesen. Würde mich nicht wundern, 
wenn das Schnellladen bei der 8-jährigen Garantie ein 
Ausschlusskriterium darstellt.

von Gerd (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Da ist was dran:
> https://netzpolitik.org/2018/petitionsausschuss-lehnt-recht-auf-reparatur-ab/

Sehr interessanter Link. Das Umweltbundesamt hat also von geplanter 
Obsoleszenz noch nie was gehört. Kaum zu glauben. Schlafen die, oder 
spielen die den ganzen Tag MauMau?

Mich wundert eben, dass ich von dieser Petition nichts mitbekommen habe, 
obwohl ich doch rel. häufig in technischen Foren unterwegs bin und mir 
die geplante Obsoleszenz, nicht verfügbare Serviceunterlagen und nicht 
verfügbare Ersatzteile schon lange ein Dorn im Auge sind. Frage mich 
oft, wie das überhaupt einreißen konnte, denn "früher" war das alles 
Standard.

Wie und wo kann man sich engagieren, wenn man mithelfen will, diese 
Mißstände abzustellen?

von Nop (Gast)


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Pechvogel schrieb:

> Auch ich sehe das Schnellladen bei den Autos als bedenklich an. Was
> einige  Hersteller aber nicht daran hindert, 8 Jahre Garantie bei genau
> definierter Restkapazität zu geben.

Das liegt daran, daß sie bei Akkus zwischen Brutto- und Nettokapazität 
unterscheiden. Mit anderen Worten, was das Auto als 100% Ladezustand 
ausgibt, sind in Wahrheit nur 85-90%.

Damit der Kunde dann nicht rumflennt, gibt die Nutzeroberfläche ihm das 
als 100% aus.

Etwas anders bei Tesla: dort ist transparent, daß nicht bis physikalisch 
100% geladen wird, aber der Kunde kann das im Ausnahmefall mit einem 
einfachen Slider durchaus tun.

von Scharf auf Kohle (Gast)


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Nop schrieb:
> Das liegt daran, daß sie bei Akkus zwischen Brutto- und Nettokapazität
> unterscheiden. Mit anderen Worten, was das Auto als 100% Ladezustand
> ausgibt, sind in Wahrheit nur 85-90%.

Also 80% von 85% = 68%. Dennoch, 8 Jahre sind eine lange Zeit.
Da möchte ich keine Garantie geben wollen.

> Etwas anders bei Tesla: dort ist transparent, daß nicht bis physikalisch
> 100% geladen wird, aber der Kunde kann das im Ausnahmefall mit einem
> einfachen Slider durchaus tun.

Wie oft darf dieser Ausnahmefall pro Jahre eintreten und welche Folgen 
hat dies für die Garantie? Sonst würde ja jeder ständig auf 100% laden.

von Rolf M. (rmagnus)


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Scharf auf Kohle schrieb:
> Nop schrieb:
>> Das liegt daran, daß sie bei Akkus zwischen Brutto- und Nettokapazität
>> unterscheiden. Mit anderen Worten, was das Auto als 100% Ladezustand
>> ausgibt, sind in Wahrheit nur 85-90%.
>
> Also 80% von 85% = 68%.

Es werden nicht 85% der Kapazität genutzt, denn nicht nur nach oben hin 
wird Reserve gelassen, sondern nach unten auch.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Rolf M. schrieb:
> denn nicht nur nach oben hin
> wird Reserve gelassen, sondern nach unten auch.

Bei den Standard LiIon-Akkus sind 3,6V die Grenze, nicht weil man keine 
Energie mehr aus den Akku ziehen könnte, sondern weil der 
Innenwiderstand sehr stark steigt. Es gibt da einen richtigen Knick in 
der Innenwiderstands-Kurve. Also selbst wenn man den Akku bis auf 3V 
entladen könnte, der Verbraucher kann diese Energie nicht sinnvoll 
nutzen ... es sei denn man findet es okay nur mit 20km/h zu fahren und 
kurze Zeit später nur noch mit 10km/h.

Man kann wischen 3,0V und 3,6V auch nicht mehr viel Energie aus den Akku 
ziehen, vielleicht noch 5% der Gesamtkapazität und das dann auch nur 
wenn der steigende Innenwiderstand einem nichts ausmacht.

von E-Biker (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Bei den Standard LiIon-Akkus sind 3,6V die Grenze...

Also da möchte ich mal widersprechen, denn ich habe erst vor kurzem 
einen Standard LiIon-Akku (Samsung 35E) vermessen. Nur bis auf 4,1V 
geladen und unter einer Last von 2A sind bei 3,6V (Fadenkreuz) gerade 
mal 30% entladen. Wie man an der Kurve sehen kann, kommt da noch 
einiges, bevor der Knick sanft einsetzt. Entladeende war 3,0V bei 
konstanten 2A. Entladeende nach Datenblatt sind 2,5V.

von Gerd (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Der Hersteller schreibt z.B. vor, den Akku IMMER randvoll zu laden und
> ebenso IMMER randvoll zu lagern. Ich kann hier keinen Sinn erkennen...

Geht mir ebenso. Kann jemand von den Akkuspezialisten einen tieferen 
Sinn erkennen? Widerspricht eigentlich allem, was man bisher so 
mitbekommen hat.

von Mike J. (linuxmint_user)


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E-Biker schrieb:
> unter einer Last von 2A sind bei 3,6V (Fadenkreuz) gerade
> mal 30% entladen.

E-Biker schrieb:
> Entladeende war 3,0V bei
> konstanten 2A. Entladeende nach Datenblatt sind 2,5V.

Okay, gut beschrieben.

Das meine ich nicht, ich meine die Leerlaufspannung.

Nachdem du das Entladeende bei 3,0V erreicht hattest und dann die Last 
wieder weggenommen hattest, dann lag die Leerlaufspannung doch sicher 
bei etwa 3,6V.

Bei deiner Messung wird die Akkuspannung mit der Spannung die an dem 
Innenwiderstand abfällt gemischt. Die Leerlaufspannung ist aber die 
maßgebliche Spannung wenn man über den Ladezustand spricht.

Ich hatte es so gemacht dass ich bei der Messung in bestimmten 
Zeitabständen (alle 60 Sekunden) die Last kurz entfernt hatte, so konnte 
ich die Leerlaufspannung messen und damit dann natürlich auch den 
Innenwiderstand bestimmen.

von (prx) A. K. (prx)


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Traktionsbatterien und Mobilelektronik verwenden u.U. verschiedene 
Zelltypen, auch wenn in beiden Lithium steckt. Konstruktionsziele und 
Umweltbedingungen sind etwas verschieden. So findet man LiFePO2 Zellen 
in Handys eher selten, und ich denke, dass man auch bei gleicher 
Zelltechnik die Parameter unterschiedlich optimieren kann.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Hinsichtlich Lebensdauer und Zyklenfestigkeit von Traktionsbatterien 
sollte man sich vielleicht nicht von Handyakkus inspirieren lassen. 
Ebenso hat man Laderaten von 1C offenbar ganz gut im Griff:
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkumulator#Lebensdauer_und_Zyklenfestigkeit

Wie das die Hersteller von Pedelec-Akkus jeweils halten, ist dann 
natürlich wieder ein eigenes Thema. Bei Autos guckt man genauer hin und 
so manches Ergebnis landet in den Medien. Bei Pedelecs nicht unbedingt.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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A. K. schrieb:
> So findet man LiFePO2 Zellen in Handys eher selten

Meinst du LiFePO₄? Soweit ich weiß, findet man sie auch in Elektroautos 
eher selten.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Meinst du LiFePO₄? Soweit ich weiß, findet man sie auch in Elektroautos
> eher selten.

Ich hatte nicht genau nachgesehen, das war der erstbeste "exotischere" 
Li-Akku, der mir in den Sinn kam. Als Traktionsbatterie scheinen NMC und 
NCA Typen beliebt zu sein, während die erwähnten Eisenphosphat-Akkus im 
chinesischen BYD e6 verwendet werden (*). Wenns da irgendwo eine 
Übersicht gibt, immer her damit.

*: https://en.wikipedia.org/wiki/BYD_e6

: Bearbeitet durch User
von Christijan (Gast)


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Die Anforderung der Hersteller dass man Akkupacks immer voll laden muss, 
kann verschiedene Gründe haben.

- voll geladen können sie die höchste Leistung abgeben und der Kunde 
wird bei Traktionsantrieben am glücklichsten sein
- sie gehen schneller kaputt -> mehr Umsatz mit neuen Akkus
- simple oder fehlende Balancer können das erfordern um die Zellen 
dauerhaft balanciert zu halten, weil sie ansonsten mit jedem Ladezyklus 
etwas weiter auseinander driften könnten

Die Hersteller bei Elektroautos geben typischerweise 8 Jahre auf 70% der 
nutzbaren Kapazität. Einerseits können sie den "Defekt" wie oben schon 
erwähnt hinauszögern indem sie den normal nicht genutzten Bereich 
nutzbar machen. Was aber mindestens genauso schlimm ist: Kapazität ist 
allein nicht der wichtigste Parameter. Wenn der Innenwiderstand der 
Zellen alterungsbedingt ansteigt, dann sinken sowohl entnehmbarer 
Energiemenge (mit steigendem Strom) und außerdem die nutzbare Leistung. 
So ein Auto macht dann keinen Spass mehr.

Noch dazu sind 70% verdammt wenig. Wenn ein BEV eine realistische 
Reichweite von 200 km hat, man nach einigen Jahren nur noch 70% hat, 
sind das nur noch 140 km. Davon muss man sagen wir mal 20 km immer drin 
lassen, weil man nie weiß ob die Ladestation nicht gerade mal wieder 
defekt ist und man die nächste noch erreichen muss. Man lädt auch nicht 
voll, da das dem Akku schadt und die Ladezeit sonst massiv ansteigt. 
Also nochmals 20 km weg. Somit hat man dann gerade noch 100 km nutzbare 
Strecke pro Etappe. Das ist schon extrem mager, das könnte ich nicht 
akzeptieren bei einem gerade mal 8 Jahre altem Auto. Mal ganz abgesheen 
davon, dass von oben kommend ab 30% SoC die nutzbare Leistung schon 
deutlich abnimmt. Welcher Verbrenner Fahrer würde das akzeptieren, dass 
die Motorleistung sinkt wenn im Tank nur noch 20 Liter sind...

von jemand (Gast)


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Werner schrieb:
> Hat mal jemand dran gedacht das LiPos gefährlich sein können?

Damit hast du recht. Das kann ein Grund sein, dass die Elektronik 
mitvergossen ist. Aus Kundensicht ändert das am Problem gar nichts.

Lösen könnte man es, wollte man.

Viele Kleingeräte könnte man problemlos mit LiFePO oder modernen NiMH 
beteiben, die von Prinzip her schon solchen Sicherheitsschmu nicht 
benötigen. Ich hatte lange Zeit eine Digitalkamera, die mit AAA-NiMHs 
lief, die Standzeit war mehr als 1 Jar (die ready-to use Zellen haben 
niedrige Selbstentladung). Gehen täte es also. möglicherweise benötigt 
man neue Bauformen, aber ich sehe auch hier kein Hindernis.

Traktionsakkus könnte man auch mit standardisierten Akkupacks umsetzen, 
die man tauschen kann. Dazu müsste man eine standardisierte 
Schnittstelle schaffen.
Bei USB-C, beim Autolader oder POE klappt das ja auch.

Gleiches Prinzip könnte man bei Laptops und Handys verwenden.

Weil das unterbleibt, sehe ich die Akkumanie als reine Geldschneiderei 
an!

Der Gesetzgeber wäre gefordert. Aber wer den kennt, weiß, dass keine 
Hoffnung besteht.

von (prx) A. K. (prx)


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jemand schrieb:
> Traktionsakkus könnte man auch mit standardisierten Akkupacks umsetzen,
> die man tauschen kann. Dazu müsste man eine standardisierte
> Schnittstelle schaffen.

Nicht so einfach. Die Bauform der Akkueinheit von Pedelecs hängt vom 
jeweiligen Fahrrad ab. Bei Autos wiederum stellt sich die Frage nach der 
Kühlung der Akkus.

von Msd (Gast)


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Glückskeks schrieb:
> Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?

Natürlich hast du das Recht dazu.

Öffne es und tuh was immer du willst damit. Gehts kaputt, ist es halt 
so.

Ich verlange auch nicht, dass ich bei meinem Auto die Scheibe selber 
ausbauen kann.

von Msd (Gast)


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Christijan schrieb:
> sie gehen schneller kaputt -> mehr Umsatz mit neuen Akkus

Akkus gehen nicht schneller kaputt, nur weil sie voll sind.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Msd schrieb:
> Akkus gehen nicht schneller kaputt, nur weil sie voll sind.

Na sicher tun LiIon-Akkus das. Wo warst du den die letzten 10 Jahre? 
Hast du nur NiNH und Bleiakkus verwendet?

von Msd (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Na sicher tun LiIon-Akkus das. Wo warst du den die letzten 10 Jahre?
> Hast du nur NiNH und Bleiakkus verwendet?

Die gehen kaputt wenn sie unter hohem Strom oder ständig geladen werden.

Akku nur voll -> keine Anwendung -> kein Strom (außer Verluste) -> keine 
Erwärmung -> keine zusätzliche Beschädigung.

Ich habe die letzten 10 Jahre gelernt, dass ein Handy als Navi in der 
Windschutzscheibe im Sommer ohne Klima den Tod bedeutet. Ich habe auch 
gelernt, dass Laden an nem billig USB-Hub mit wenig Strom von 20 bis 80 
% den Akku lange leben lässt. Das wende ich kontinuerlich an. Jeden Tag. 
Akku hält.

Hier ging es aber nur um den Kapazitätszustand Voll.

von Harald W. (wilhelms)


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Msd schrieb:

> Ich verlange auch nicht, dass ich bei meinem Auto die Scheibe selber
> ausbauen kann.

...wobei der Ausbau der Bremsscheibe auch nicht
soo schwierig ist.

von Msd (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ...wobei der Ausbau der Bremsscheibe auch nicht
> soo schwierig ist

Ich meinte Frontscheibe!

von Udo S. (urschmitt)


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Harald W. schrieb:
> ...wobei der Ausbau der Bremsscheibe auch nicht
> soo schwierig ist.

Das kommt aufs Auto an.
Um z.B. Bremskolben zurückzudrücken braucht man z.T schon 
Spezialwerkzeug.

von MaierMüllerSchulz (Gast)


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Christijan schrieb:
> - simple oder fehlende Balancer können das erfordern um die Zellen
> dauerhaft balanciert zu halten, weil sie ansonsten mit jedem Ladezyklus
> etwas weiter auseinander driften könnten

Du willst bei fehlenden Balancern die Zelletagen durch dauerndes rand 
voll laden in Balance halten? Wie soll das gehen und wieso bauen dann 
manche Hersteller Balancer ein, wenn es denn auch ohne geht?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Msd schrieb:
> Hier ging es aber nur um den Kapazitätszustand Voll.

Nach meiner Erfahrung verliert ein LiIon-Akku ständig Kapazität wenn er 
immer auf 4,1V / 4,2V geladen wurde. Alles über 4V verstärkt die 
Degeneration der Elektroden.

Die meisten Ladeelektroniken die man bei AD oder Ti kaufen kann laden 
den Akku bis auf 4,2V auf, das ist meiner Ansicht nach einfach Mist.

Klar kann man den Akku auch mal voll laden, damit man etwas mehr 
Akkulaufzeit hat, aber während dieser Zeit wo der Akku richtig voll ist 
zersetzen sich eben die Elektroden und die Kapazität sinkt.

Wenn du einen Akku voll geladen liegen lässt, dann kannst du ihn nach 
einiger Zeit wegwerfen. Bei <4V (und >3V) passiert hingegen so gut wie 
nichts.


Es gab da mal vor einiger Zeit richtig schöne Tests von einem 
Chinesischen LiIon-Zellen-Hersteller, das kann ich nicht mehr finden.

Die wissen ganz genau wie lange die Zellen halten und das System wurde 
so ausgelegt dass diese Akkus eben nicht lange halten, damit die Akkus 
und auch die Geräte irgend wann weggeworfen werden. Das ist ganz klar 
eine geplante Obsoleszenz. Diese Vorgehensweise ist ist natürlich auch 
wirtschaftlich logisch und nachvollziehbar, nur ist sie nicht unbedingt 
gut für die Umwelt.

von herbert (Gast)


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Also mir wurde von einem Spezialisten für Akkus gesagt , dass selbiger 
am längsten hält wenn man ihn nie ganz voll oder ganz leer macht. Ein 
günstiger Bereich wäre 30%-85% und damit tut man dem Akku gutes.
Es kann schon sein ,dass bei E-Autos diese 85% als 100% angezeigt werden 
...rein aus Sicherheitsgründen und die Elektonik einem bei 30% die  0,0 
serviert. Und die Feuerwehr meint ,nie unbeaufsichtigt laden...

von Harald W. (wilhelms)


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Udo S. schrieb:

> Um z.B. Bremskolben zurückzudrücken braucht man z.T schon
> Spezialwerkzeug.

Das habe ich früher immer mit einem Hammer gemacht
(Nicht zum Hämmern, sondern als Hebel benutzt).
Ist aber schon lange her.

von herbert (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Das habe ich früher immer mit einem Hammer gemacht
> (Nicht zum Hämmern, sondern als Hebel benutzt).
> Ist aber schon lange her.

Tja, früher konnte man noch viel machen ,heute brauchst eine Hebebühne 
,viel Zeit und dreimal gebrochene Arme damit man überall hinkommt.

von Soul E. (Gast)


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Gerd schrieb:

> Pechvogel schrieb:
>> Der Hersteller schreibt z.B. vor, den Akku IMMER randvoll zu laden und
>> ebenso IMMER randvoll zu lagern. Ich kann hier keinen Sinn erkennen...
>
> Geht mir ebenso. Kann jemand von den Akkuspezialisten einen tieferen
> Sinn erkennen? Widerspricht eigentlich allem, was man bisher so
> mitbekommen hat.

In der Bedienungsanleitung muss was stehen, dass auch Deine 85jährige 
Schwiegermutter umsetzen kann. Und da ist "vor dem Winter schön volladen 
und dann in den Keller legen" halt immer noch besser als "leerfahren und 
dann einlagern". Zumal die Balancerelektronik ja auch für eine gewisse 
Entladung während der Lagerung sorgt.

Dem Techniker könnte man sagen "Für optimale Lebensdauer lad bis zu 
einer Zellenspannung von 3,65 V und lagere bei 15-18°C". Ein Laie wäre 
damit komplett überfordert.

von Christijan (Gast)


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herbert schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Das habe ich früher immer mit einem Hammer gemacht
>> (Nicht zum Hämmern, sondern als Hebel benutzt).
>> Ist aber schon lange her.
>
> Tja, früher konnte man noch viel machen ,heute brauchst eine Hebebühne
> ,viel Zeit und dreimal gebrochene Arme damit man überall hinkommt.

Quatsch. Das wollen sie einem immer weis machen und es gibt natürlich 
auch das Spezialwerkzeug dafür, geht aber auch ohne. Ich hab das schon 
in der Stadt vor der Mietswohnung auf dem Gehsteig gemacht. Der Trick 
ist dass man drücken und gleichzeitig drehen muss. Ne Schraubzwinge aus 
der Wühlkiste im Baumarkt für 50 Cent um Druck aufzubauen und ne 
Rohrzange um am Bremskolben zu drehen tun es auch. Man muss nur 
vorsichtig sein dass man die Gummimanschette nicht beschädigt. Und wer 
das Spezialwerkzeug braucht kanns auch aus China bestellen für 12 Euro 
inkl. Versand im Koffer.

von Pechvogel (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Nach meiner Erfahrung verliert ein LiIon-Akku ständig Kapazität wenn er
> immer auf 4,1V / 4,2V geladen wurde. Alles über 4V verstärkt die
> Degeneration der Elektroden.
>
> Die meisten Ladeelektroniken die man bei AD oder Ti kaufen kann laden
> den Akku bis auf 4,2V auf, das ist meiner Ansicht nach einfach Mist.
>
> Klar kann man den Akku auch mal voll laden, damit man etwas mehr
> Akkulaufzeit hat, aber während dieser Zeit wo der Akku richtig voll ist
> zersetzen sich eben die Elektroden und die Kapazität sinkt.
>
> Wenn du einen Akku voll geladen liegen lässt, dann kannst du ihn nach
> einiger Zeit wegwerfen. Bei <4V (und >3V) passiert hingegen so gut wie
> nichts.

Punktgenau mein Wissensstand, deshalb habe ich auch gewaltige Probleme, 
der Ladeanweisung des Herstellers (immer randvoll laden) zu folgen.

Mike J. schrieb:
> Die wissen ganz genau wie lange die Zellen halten und das System wurde
> so ausgelegt dass diese Akkus eben nicht lange halten, damit die Akkus
> und auch die Geräte irgend wann weggeworfen werden. Das ist ganz klar
> eine geplante Obsoleszenz.

Sehe ich ebenso. Die Ladeanweisung sagt für mich nichts anderes aus, als 
mach deinen Akku schnellstmöglich kaputt und kaufen einen neuen. Gerade 
in Zeiten von Umwelt-, Ressourcenschutz und Klimawandel ein absolutes 
Unding.

Eben die Hotline des Herstellers anrufen, der Mitarbeiter dort 
(zuständig für tech. Fragen) hat von Tuten und Blasen keine Ahnung und 
plappert nahezu den identischen Text von der Schwiegermutter nach:

soul e. schrieb:
> In der Bedienungsanleitung muss was stehen, dass auch Deine 85jährige
> Schwiegermutter umsetzen kann. Und da ist "vor dem Winter schön volladen
> und dann in den Keller legen" halt immer noch besser als "leerfahren und
> dann einlagern". Zumal die Balancerelektronik ja auch für eine gewisse
> Entladung während der Lagerung sorgt.

Wobei ich so meine Zweifel habe, ob im Akku überhaupt eine 
Balancerelektronik verbaut ist.

von Msd (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Die wissen ganz genau wie lange die Zellen halten und das System wurde
> so ausgelegt dass diese Akkus eben nicht lange halten, damit die Akkus
> und auch die Geräte irgend wann weggeworfen werden. Das ist ganz klar
> eine geplante Obsoleszenz. Diese Vorgehensweise ist ist natürlich auch
> wirtschaftlich logisch und nachvollziehbar, nur ist sie nicht unbedingt
> gut für die Umwelt.

Sowas kann nur von Leuten kommen die weder selbst Produkte entwickeln 
noch irgendwie beruflich tieferen Einblick in die Entwicklung haben.

Wenn man wollen würde, dass das Gerät schnell kaputt geht, dann macht 
man das anders.

Geplante Obs. wie es von vielen hier im Forum immer unterstellt wird, 
wird in den seltesten Fällen angewandt. Eben weil es anders als 
behauptet dem Hersteller kaum was bringt, wenn der Kunde verärgert mit 
dem Produkt ist. In Zeiten von Social-Media weiß das jeder 
Markenhersteller.

Geplante Obs. macht nur Sinn wenn ich eine derartige Marktmacht habe, 
dass der Hersteller seine Finger in verschiedenen Produkten hat und der 
Kunde keine Auswahlmöglichkeit. Z.B. Einsatzu von Bauteilen in 
billig-Consumer-Geräte wie Fernsehern. Da stecken überall gleiche 
Module, Bauteile und Komponenten drin (grob gesagt).

Pechvogel schrieb:
> Eben die Hotline des Herstellers anrufen, der Mitarbeiter dort
> (zuständig für tech. Fragen) hat von Tuten und Blasen keine Ahnung und
> plappert nahezu den identischen Text von der Schwiegermutter nach:

Statt hier einer ganzen Branche Dinge zu unterstellen, sollte man 
vielleicht kein EBike bei Aldi oder anderen Shops kaufen.

von Udo S. (urschmitt)


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Msd schrieb:
> Statt hier einer ganzen Branche Dinge zu unterstellen, sollte man
> vielleicht kein EBike bei Aldi oder anderen Shops kaufen.

Und was machst du wenn bei deinem Marken Bosch E-Bike der Akku eine 
schwache Zelle hat oder der Motor bzw. das Getriebe ein Problem hat? Das 
kannst du oder dein Fahrradhändler um die Ecke reparieren?
Oder hast du dann 500 Euro für einen neuen Akku oder >1000 Euro für 
einen neuen Motor am Hals?
Sprich für ein Bike das älter als 3-5 Jahre ist ein wirtschaftlicher 
Totalschaden.

von Pechvogel (Gast)


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Msd schrieb:
> Geplante Obs. wie es von vielen hier im Forum immer unterstellt wird,
> wird in den seltesten Fällen angewandt. Eben weil es anders als
> behauptet dem Hersteller kaum was bringt, wenn der Kunde verärgert mit
> dem Produkt ist. In Zeiten von Social-Media weiß das jeder
> Markenhersteller.

In Zeiten von Social-Media weiß jeder, dass die Akku-Totladerei bei 
allen Herstellern üblich ist. Willst du ein Pedelec fahren, musst du 
dies akzeptieren. Ein Akku ist ein Verschleißteil, das regelmäßig 
auszutauschen ist, so die Hersteller. Wird von 99% der Biker so 
akzeptiert und dumm nachgeplappert.

Zur geplanten Obsoleszenz: Dir ist bekannt, dass Druckerhersteller ihre 
Erstpatronen nur teilbefüllen? Wieso machen die Hersteller dieses? 
Bestimmt weil man den Kunden damit NICHT verärgern will, sondern im was 
gutes tun will. Dann kann er nämlich schon nach paar Seiten 
losmarschieren und neue Patronen kaufen. Und klar, in Zeiten von 
Social-Media würde jeder Markenhersteller blablabla ...

> Statt hier einer ganzen Branche Dinge zu unterstellen, sollte man
> vielleicht kein EBike bei Aldi oder anderen Shops kaufen.

Zahl den 3-fachen Preis und du hast das gleiche Sauspiel in grün. Und 
genau dafür ist mir mein Geld zu schade. Aufwachen wäre mal so langsam 
angesagt.

Udo S. schrieb:
> Sprich für ein Bike das älter als 3-5 Jahre ist ein wirtschaftlicher
> Totalschaden.

Tatsächlich hat sich der Handel bereits auf eine Nutzungsdauer von 3-5 
Jahren eingerichtet. Danach stellt man sich quer und drängt den Kunden 
zum Neukauf.

von Msd (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Zur geplanten Obsoleszenz: Dir ist bekannt, dass Druckerhersteller ihre
> Erstpatronen nur teilbefüllen? Wieso machen die Hersteller dieses?
> Bestimmt weil man den Kunden damit NICHT verärgern will, sondern im was
> gutes tun will. Dann kann er nämlich schon nach paar Seiten
> losmarschieren und neue Patronen kaufen. Und klar, in Zeiten von
> Social-Media würde jeder Markenhersteller blablabla ...

Das hat nichts mit geplanter Obs. zu tun.

von Pechvogel (Gast)


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Mittlerweile habe ich den Akku geöffnet, denn ich wollte die Spannungen 
meiner Zelletagen überprüfen. Im Netz findet man auch die Information, 
dass die auf dem BMS verbauten Balancer erst ab 4,2V beginnen zu 
arbeiten. Beendet man das Laden früher, so würde nie ein Angleichen der 
Spannungen erfolgen, was einen frühen Defekt des Akkus zur Folge haben 
würde. Hier wollte ich jetzt Klarheit haben.

Das Öffnen des Akkus war deshalb nicht auf Anhieb möglich, weil an 
verschiedenen Stellen Dichtmasse in die Trennfugen geraten war. Mit 
einiger Kraft ging das Gehäuse dann doch zerstörungsfrei auseinander.

Am teil entladenen Akku (noch 2 von 5 Balken) messe ich 3,61V - und zwar 
an allen 13 Zelletagen. Nach ca. einer Stunde laden haben alle 
Zelletagen 3,83V und nach ca. einer weiteren Stunde laden haben alle 
Zelletagen 4,05V.

Erkenntnis: Es besteht offensichtlich keine Notwendigkeit, seinen Akku 
durch ständiges randvoll laden und randvoll lagern tot zu laden, so wie 
es der Hersteller offensichtlich gerne hätte.

Nebenbei: Auch bei diesem Akku kann ich auf dem BMS keine 
Balancerschaltung erkennen. Oder habe ich Tomaten auf den Augen (Foto)?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Pechvogel schrieb:
> Auch bei diesem Akku kann ich auf dem BMS keine
> Balancerschaltung erkennen.

Die Balancer-Schaltungen bestehen oft nur aus kleinen Widerständen durch 
die ein geringer Strom parallel zu der jeweiligen Zelle fließt. Es wird 
entlang der 10 Zellen einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt 10 x 100 Ohm 
in Reihe geschaltet.

Es dauert dann aber natürlich recht lange bis alle Zellen auf die selbe 
Spannung kommen. Man hat dann die ober Spannung fest auf 4,2V gebracht.
Wenn die Spannung dann sinkt und eine Zelle eine geringere Kapazität 
besitzt, dann misst man hier irgend wann eine zu niedrige Spannung und 
schaltet ab. Das schwächste Glied in der Kette bestimmt wann 
abgeschaltet wird und damit wie hoch die Kapazität des Gesamtakkus ist.

Msd schrieb:
> Sowas kann nur von Leuten kommen die weder selbst Produkte entwickeln
> noch irgendwie beruflich tieferen Einblick in die Entwicklung haben.

Ähm ... hust.

Ich habe selbst schon Akkus getestet, vorwiegend waren das Tests bei 
tiefen Temperaturen.

Wenn die Firmen Geräte entwickeln bei denen sie nichts davon haben wenn 
der Akku versagt, dann hält der auch bis in alle Ewigkeit.
Wir verbauen LiPo-Akkus die nicht austauschbar sind, einfach weil es 
keine kostengünstige Möglichkeit gibt sie klein und fehlerfrei dicht zu 
bekommen. Ist auch Unsinn, weil die bei uns hier wirklich ewig halten.
Wir ersetzen dem Kunden lieber das Gerät wenn ein Defekt auftritt als 
den Preis durch so einen dichten Akkuschacht zu erhöhen.

Wenn wir Konsumer-Elektronik herstellen würden, dann wäre es aber 
wirtschaftlich die Haltbarkeit zu begrenzen, einfach um irgend wann 
weitere Geräte zu verkaufen.


Ich glaube es war Novel, die haben ein Server-Betriebssystem auf den 
Markt gebracht welches ordentlich lief, keine Update benötigte weil die 
Software ordentlich programmiert war und durch die gute Bedienbarḱeit 
und Oberfläche  gab es eigentlich keine Service-Aufgaben. Dadurch 
bekommt man aber nur genau ein mal vom Kunden Geld und dann nie wieder.

Im echten Leben verdient man mit so einem tollen System einfach kein 
Geld. Der Kunde muss ständig den Service in Anspruch nehmen und dafür 
Geld bezahlen, er muss ständig neue Updates kaufen und sich am Ende der 
2 Jahre dann das neue System kaufen wollen, weil das alte System so 
viele Probleme macht. Nur so verdient man Geld.

von Pechvogel (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Die Balancer-Schaltungen bestehen oft nur aus kleinen Widerständen durch
> die ein geringer Strom parallel zu der jeweiligen Zelle fließt.

Das ist mir bekannt. Wenn aber z.B. 50mA (wenig genug) als 
Ausgleichsstrom fließen sollen, dann sind das bei 4,2V immerhin knapp 
1/4 Watt, die zu verbraten wären. Für diese Leistung sind die 
Widerstände dann nicht zu übersehen, zumal 13 Stück davon mehr oder 
weniger in einer Reihe stehen sollten.

Siehst du solche Widerstände auf meinem Foto?

> Wenn wir Konsumer-Elektronik herstellen würden...

Genau der Punkt. Bei B2B überleben einen die Komponenten, der Ramsch für 
den Endverbraucher kann nicht schnell genug kaputt gehen. Zur Not hilft 
man noch bisschen nach.

von Karl-Heinz (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Es besteht offensichtlich keine Notwendigkeit, seinen Akku
> durch ständiges randvoll laden und randvoll lagern tot zu laden

Was nicht wirklich verwundert. Wenn keine Billigstzellen aus China 
verbaut wurden, dann marschieren die Zellen im Takt wie die Soldaten. 
Permanent nicht randvoll zu laden verlängert die Lebensdauer deutlich, 
ebenso wie nicht zu tiefes entladen.

Pechvogel schrieb:
> Oder habe ich Tomaten auf den Augen

Eher nicht, denn ich sehe auch nichts, was nach Balancern aussieht.

Irgend jemand hat sich mal aus den Fingern gesaugt, dass in jedem Akku 
Balancer verbaut sein müssen und alle nehmen dies unreflektiert für bare 
Münze. Zu was sollten Hersteller in Consumer-Akkus Balancer einbauen, 
die kosten nur Geld und würden die Lebensdauer des Akkus künstlich 
verlängern.

Ich mache es mir bzgl. Balancer recht einfach: Wenn sich in der techn. 
Beschreibung zum Akku nichts zu Balancern findet, dann ist auch kein 
Balancer drin.

von Pechvogel (Gast)


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Karl-Heinz schrieb:
> Eher nicht, denn ich sehe auch nichts, was nach Balancern aussieht.

Gut, dann sind wir schon zwei.

Werde den Akku noch 10 Tage liegen lassen, um die Entladung durch das 
BMS zu bestimmen. Mal sehen, ob an der Geschichte mit der 85-jährigen 
Schwiegermutter was dran ist, oder die Geschichte frei erfunden ist.

von adi (Gast)


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Karl-Heinz schrieb:
> Pechvogel schrieb:
>> Es besteht offensichtlich keine Notwendigkeit, seinen Akku
>> durch ständiges randvoll laden und randvoll lagern tot zu laden
>
> Was nicht wirklich verwundert. Wenn keine Billigstzellen aus China
> verbaut wurden, dann marschieren die Zellen im Takt wie die Soldaten.
> Permanent nicht randvoll zu laden verlängert die Lebensdauer deutlich,
> ebenso wie nicht zu tiefes entladen.

Meine Erfahrung mit einem Tablet (Samsung) und einem Smartphone (Sony), 
beide ca. 2,5J alt, war folgende. Ich habe beide bis ca. 90-95% geladen 
und bis ca. 15-20% entladen, so wie überall im Netz empfohlen wird und 
in meinen Augen auch Sinn ergab. Aktuell habe ich eben das Problem, das 
bei knapp über 20% eigentlich beide Geräte von jetz auf gleich ausgehen 
und sind aufeinmal leer. Bei über 90% gabs sofort einen Sprung auf 100%.
Das Einzige, was wieder geholfen hat, die Dinger wieder in die Spur zu 
bringen, beide mehrmals voll auf- und nach dem Normalbetrieb wieder bis 
auf 0% zu entladen. Aktuell mache ich es so, das ich beide 2-3 mal von 
20...95% auflade und anschließend wieder von 0...100%. Und.... es funzt 
wieder.

Also, wem soll man jetzt glauben, wie die richtige Behandlung eines 
Li-Akkus ist??????

von Des-Illusionist (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Kann es sein, dass ich kein Recht habe, MEINE Gehäuse zu öffnen?

Häh, was hat das mit Recht zu tun? Wenn du kein Fachmann bist, hast du 
keine Ausbildung und damit ist es eine reine Schutzmassnahme. Früher 
pappte ein entsprechender Hinweis auf den entsprechenden Geräten 
https://webimg.secondhandapp.com/w-i-mgl/5c0f7bf136c7eb2a1d0871da

Auch wenn man das Recht hat, sich selbst ins Knie zu schiessen, muss man 
dieses Recht nicht wahrnehmen. Man gilt dann nicht als ent-rechtet, 
sondern als einer der "vor dem Schaden klug ist".

von Informationsverarbeiter (Gast)


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Glückskeks schrieb:
> Ja, kann sein. Du hast auch kein Recht, deine Gasleitung zu öffnen. Es
> gibt Dinge, vor denen man Dumme schützen muss.

So hart muss man es nicht formulieren, aber es stimmt irgendwo:

Das Pedel-Dings ist ja ein Fahrzeug und wer daran herumbastelt, der darf 
es nicht mehr in Verkehr bringen. Daher machen die Firmen da gerne 
dicht.

Der Akku meiner Zahnbürste ist überigens auch verklebt :-)

von Harald W. (wilhelms)


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adi schrieb:

> Meine Erfahrung mit einem Tablet (Samsung) und einem Smartphone (Sony),
> beide ca. 2,5J alt, war folgende. Ich habe beide bis ca. 90-95% geladen
> und bis ca. 15-20% entladen, so wie überall im Netz empfohlen wird und
> in meinen Augen auch Sinn ergab. Aktuell habe ich eben das Problem, das
> bei knapp über 20% eigentlich beide Geräte von jetz auf gleich ausgehen
> und sind aufeinmal leer. Bei über 90% gabs sofort einen Sprung auf 100%.
> Das Einzige, was wieder geholfen hat, die Dinger wieder in die Spur zu
> bringen, beide mehrmals voll auf- und nach dem Normalbetrieb wieder bis
> auf 0% zu entladen. Aktuell mache ich es so, das ich beide 2-3 mal von
> 20...95% auflade und anschließend wieder von 0...100%. Und.... es funzt
> wieder.
>
> Also, wem soll man jetzt glauben, wie die richtige Behandlung eines
> Li-Akkus ist??????

Gibts eigentlich Android-Apps, mit denen ich das Ladeverhalten von
Smartphonrs verändern kann, z.B. Laden nur bis 90% einstellen kann?

Beitrag #6007516 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Pechvogel (Gast)


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Informationsverarbeiter schrieb:
> Das Pedel-Dings ist ja ein Fahrzeug und wer daran herumbastelt, der darf
> es nicht mehr in Verkehr bringen.

Genau, dafür werden auf dem örtlichen Supermarktparkplatz die 
Bremsbeläge mit dem Hammer rausgemeißelt und bei der Gelegenheit gleich 
die Bremsscheiben durch irgendwelchen Billigschrott aus Ebay ersetzt. 
Und die bringen die Fahrzeuge danach doch tatsächlich wieder in Verkehr. 
Unglaublich! Da muss ich mit meinem Tretmobil natürlich Vorbild sein und 
mich in vorauseilendem Gehorsam schon mal selbst kasteien.

von Christian R. (supachris)


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Gelnase schrieb im Beitrag #6007516:
> Harald W. schrieb:
>
> Gibts eigentlich Android-Apps, mit denen ich das Ladeverhalten von
> Smartphonrs verändern kann, z.B. Laden nur bis 90% einstellen kann?
>
> Das ist ein Dreizeiler. Den schreibt man 1. und 2. Frühstück.

Nee, denn das gäbe es 100 Apps dazu im Play Store.
Das wird vom Lade-Controller ganz weit unten gesteuert, die Fricke 
Lösung ist eine WLAN Steckdose und Tasker...

von Mike J. (linuxmint_user)


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adi schrieb:
> Also, wem soll man jetzt glauben, wie die richtige Behandlung eines
> Li-Akkus ist??????

Der dumme Energiemanagement-Chip weiß nicht mehr wie voll oder leer der 
Akku wirklich ist, das hat aber nichts mit der Haltbarkeit des Akkus zu 
tun.

Es gibt Chips die messen quasi die Ladung oder genauer gesagt den rein 
und raus fließenden Strom, dabei kommt es zu Messfehlern und die 
summieren sich dann im laufe der Zeit.
Eigentlich ist das ziemlich dämlich.

Wenn man aber den Akku belastet, dann ist die gemessene Spannung nicht 
gleich der echten Akkuspannung, weil ja der Innenwiderstand mit rein 
spielt. Wenn der Akku jetzt noch eine Leerlaufspannung von 3,65V hat und 
er mit 1A belastet wird, dann liegt die gemessene Spannung vielleicht 
bei 3,50V und bei der Leerlauf-Spannung müsste man das Handy eigentlich 
abschalten um den Akku zu schützen.
In dem Fall ist die Messung mit der Ladung/Strom schon sinnvoll.

Als Alternative müsste man das Handy kurz stoppen, den Stromverbrauch 
auf nahe null senken und dann die Spannung unter sehr geringer Last 
vornehmen, danach lässt man den Prozessor wieder weiter laufen. (machbar 
ist es eigenltich und man kann damit auch gut den Innenwiderstand 
messen)

Harald W. schrieb:
> Gibts eigentlich Android-Apps, mit denen ich das Ladeverhalten von
> Smartphonrs verändern kann, z.B. Laden nur bis 90% einstellen kann?

Habe schon danach gesucht, aber die Laderegelung ist scheinbar nicht 
wirklich manipulierbar.

von apokalypsus (Gast)


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Informationsverarbeiter schrieb:
> Das Pedel-Dings ist ja ein Fahrzeug und wer daran herumbastelt, der darf
> es nicht mehr in Verkehr bringen.

der tag kommt, wo in deutschland fahrräder jährlich zum tüv müssen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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apokalypsus schrieb:
> der tag kommt, wo in deutschland fahrräder jährlich zum tüv müssen.

Naja, manch einer fährt mit einer Glimmlampe als Vorderlicht rum, die 
Mädels die hier von meinem Dorf in die Stadt fahren haben oft bei 
dunkelster Nacht kein Licht am Rad oder nur das Rücklicht brennt. Da ist 
der Drang sich ein neues Fahrrad-Frontlicht für 10€ zu kaufen eben nicht 
so groß, da riskiert man es lieber umgefahren zu werden oder 20€ Strafe 
zu zahlen. :-/

von LiSi (Gast)


Angehängte Dateien:

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adi schrieb:

> Also, wem soll man jetzt glauben, wie die richtige Behandlung eines
> Li-Akkus ist??????

Denen hier?

von Pechvogel (Gast)


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adi schrieb:
> Also, wem soll man jetzt glauben, wie die richtige Behandlung eines
> Li-Akkus ist?

Versuche es mal mit groetech aus Berlin, der hatte mal Zugriff auf Daten 
eines großen Akkuherstellers (SAMSUNG). Wenn man von der max. 
Entladetiefe (0%) auch noch weg bleibt, erhält man noch mehr Zyklen.

Eindeutig am Schädlichsten ist das randvolle Laden und natürlich das 
Lagern in randvollem Zustand:
1
100% - 0% (100% genutzt): 500 Zyklen
2
 90% - 0% (90% genutzt): 1500 Zyklen
3
 80% - 0% (80% genutzt): 3000 Zyklen
4
 70% - 0% (70% genutzt): 4000 Zyklen

http://dgroebe.free.fr/akku2.htm

von Gerd (Gast)


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Wie versorgen sich eigentlich diese BMS-Platinen mit Strom? Die ICs und 
der Mikrocontroller laufen sicher nicht mit 54V. DC/DC Wandler oder 
Längsregler? Oder speist man sich klammheimlich aus den unteren 2 oder 3 
Zellen? Dann wäre das Ganze ein besserer De-Balancer und man könnte 
ziemlich genau vorausberechnen, wann der Akku trotz Kapazität nicht mehr 
nutzbar ist.

von Klaus (Gast)


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Gerd schrieb:
> Wie versorgen sich eigentlich diese BMS-Platinen mit Strom? Die ICs und
> der Mikrocontroller laufen sicher nicht mit 54V.

Ein µC ist da nicht drin. Das Balanzieren machen "Leistungs"-Z-Dioden 
mit scharfem Knick in der Kennlinie. Die ziehen merklichen Strom nur 
dann, wenn der Akku sowieso zu hohe Spannung hat. Und die 
Unterspannungsabschaltung sind statisch angesteuerte FETs. Da fließt 
auch kein Strom.

MfG Klaus

von Pechvogel (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ein µC ist da nicht drin.

Wer ist dann für die serielle Kommunikation mit dem Motorcontroller 
zuständig?

> Das Balanzieren machen "Leistungs"-Z-Dioden mit scharfem Knick
> in der Kennlinie.

Uups, solch eine "scharfe Kennlinie" sah ich noch nie.

Auf handelsüblichen Balancern verbraten Widerstände die an den Zellen 
vorbei geleitete Leistung, wie z.B. auf dem hier: 
https://www.groetech.de/cache/images/b/bms13sjpg.image.733x550.jpg

Auf dem Ding werkelt übrigens auch ein µC irgendwie an 34V.

von MeierMüllerSchulz (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mike J. schrieb:
> Die Balancer-Schaltungen bestehen oft nur aus kleinen Widerständen durch
> die ein geringer Strom parallel zu der jeweiligen Zelle fließt.

So ist es und wenn ein paar mA fließen sollen, dann sind diese 
Widerstände auch nicht gerade zu übersehen.

Bildquelle: 
https://www.groetech.de/index.php?main_page=product_info&cPath=54&products_id=264

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Sehe ich ebenso. Die Ladeanweisung sagt für mich nichts anderes aus, als
> mach deinen Akku schnellstmöglich kaputt und kaufen einen neuen.

Das ist das Laufzeitproblem. Eine längere Laufzeit ist ein besseres 
Verkaufsargument.

Msd schrieb:
> Eben weil es anders als behauptet dem Hersteller kaum was bringt, wenn
> der Kunde verärgert mit dem Produkt ist.

Das war vielleicht vor 20 Jahren mal so. Erst wurde die Lagerhaltung auf 
die Straße verlegt und dann die Preisbindung beseitigt.

Beitrag #6009918 wurde von einem Moderator gelöscht.
von adi (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> adi schrieb:
>> Also, wem soll man jetzt glauben, wie die richtige Behandlung eines
>> Li-Akkus ist?
>
> Versuche es mal mit groetech aus Berlin, der hatte mal Zugriff auf Daten
> eines großen Akkuherstellers (SAMSUNG). Wenn man von der max.
> Entladetiefe (0%) auch noch weg bleibt, erhält man noch mehr Zyklen.
>
> Eindeutig am Schädlichsten ist das randvolle Laden und natürlich das
> Lagern in randvollem Zustand:
> 100% - 0% (100% genutzt): 500 Zyklen
>  90% - 0% (90% genutzt): 1500 Zyklen
>  80% - 0% (80% genutzt): 3000 Zyklen
>  70% - 0% (70% genutzt): 4000 Zyklen
> http://dgroebe.free.fr/akku2.htm

Also bitte, nett von dir helfen zu wollen, aber dieses "90% - 0% (90% 
genutzt): 1500 Zyklen" das hat vor 20 Jahren nicht wirklich gestimmt und 
auch heute ist das immer noch nur ein ziemlich ungenaues Schätzeisen, 
auch wenn heutzutage so hochmoderne Lade-IC, die angeblich alles richtig 
machen, eingesetzt werden. Es ist leider so. Es hängt stark damit 
zusammen, wie die Hersteller ihre Produkte vermarkten. Wenn sie 
behaupten, dass ihre Geräte mindestens 15h laufen, dann wird halt der 
arme Akku leergelutsch und anschließend vollgeprügelt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> Pechvogel schrieb:
>> Innerhalb der Garantie hätte ich für solch eine Vorgehensweise noch
>> Verständnis. Aber nun ist die Garantie rum und ich möchte an MEINEM
>> Pedelec etwas anbauen.
>
> Wie soll das gehen? Eine Verklebung, die sich mit Ablauf der Garantie
> automatisch löst?

das ginge offenbar mit VHB Klebeband durchaus.
das verliert die Klebekraft zumindest nach ein paar Monaten Lagerung.
mMn ist da irgendwas "geschicktes" (für den Hersteller)
drin, damit es sich so verhält

von Pechvogel (Gast)


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adi schrieb:
> Es hängt stark damit zusammen, wie die Hersteller ihre Produkte
> vermarkten.

Das wird die Zellen nicht sonderlich interessieren, wie sie vermarktet 
werden.

Mich interessiert eher, ob die Industrie mittlerweile schon so dreist 
und verwahrlost ist, dass man dem Kunden vorsätzlich falsche Lade- und 
Lagervorgaben macht, damit die eh schon begrenzte Lebensdauer eines 
LiIon-Akkus mit Gewalt weiter verkürzt wird. Im vorliegenden Fall eben 
mit der Anweisung, den Akku immer randvoll zu laden und den Akku ebenso 
vor einer Lagerung immer randvoll zu laden.

Nachdem der Akku nun 5 Tage liegt, sind die Zellen nicht mal um 0,01mV 
eingebrochen. Da passiert gar nichts. Selbst wenn man nun 0,01mV in 10 
Tagen annimmt, dann wären das 0,1V in 100 Tagen und 0,2V über den ganzen 
Winter (über 6 Monate). Also für was soll diese unsinnige randvoll 
Lagerempfehlung des Herstellers gut sein, außer dass der Akku möglichst 
bald platt ist?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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solange die Verkaufszahlen der Industrie über alles gehen,
haben wir KEIN Klimaproblem.

ich rechne mit einer Einsicht von dieser Seite
nicht vor dem Jahre 2050.

-wenn überhaupt

von Soul E. (Gast)


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Wie willst Du einem technischen Laien in der Bedienungsanleitung 
erklären, dass der den Akku vor dem Einlagern nur bis zu einer 
Zellenspannung von 3,6 V aufladen soll? Selbst die Ansage "lade nur bis 
zum vorletzten Balken auf und klemm dann das Ladegerät ab" überfordert 
viele.

Man müsste also eine extra Ladestufe einbauen. Über Tastendruck 
auswählbar, 100% volladen (4,25 V) für Reichweite, 80% voll (4,10 V) für 
Lebendauer, und 50% voll (3,6x V) zum Einlagern.

von Pechvogel (Gast)


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soul e. schrieb:
> Wie willst Du einem technischen Laien in der Bedienungsanleitung
> erklären, dass der den Akku vor dem Einlagern nur bis zu einer
> Zellenspannung von 3,6 V aufladen soll?

Das geht einfacher: Vor dem Einlagern voll aufladen und dann dann einen 
Balken mittels fahren entladen. Wenn ich sehe, was für hochkomplexe 
Autos die sog. technischen Laien fahren, müsste das hinzubekommen sein.

Das wirkliche Problem ist eher, dass techniknahe Menschen sich an den 
sog. Vorgaben des Herstellers orientieren (denn nur der kennt sich bei 
seinen Produkten aus) und dann eben ihr neu gekauftes Zeugs kaputt 
laden. In Technikforen bekommt man mittlerweile gehörig den Kopf 
gewaschen, wenn man diese falschen Vorgaben anzweifelt.

● J-A V. schrieb:
> solange die Verkaufszahlen der Industrie über alles gehen,
> haben wir KEIN Klimaproblem.

Wir haben EIN Klimaproblem, die Verkaufszahlen der Industrie gehen aber 
weiterhin über alles. Unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt ist 
weiterhin das Mantra.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nö.
WENN wir es hätten, würden die Geräte z.B. reparierbar sein.
und generell auch länger durchhalten.

ich will, solange solche Gebahren erlaubt sind,
seitens der Politik nix mehr von Klima Umwelt etcpp hören.

So darf die Industrie gerne auch etwas für die Wasserentnahme zahlen.
Warum soll nur der Privatmann dafür bezahlen?

von (prx) A. K. (prx)


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Pechvogel schrieb:
> Unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt ist
> weiterhin das Mantra.

Ohne unbegrenztes Wachstum kann man die Beseitigung der Folgen 
unbegrenzten Wachstums nicht finanzieren.

von Udo S. (urschmitt)


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Pechvogel schrieb:
> Genau, dafür werden auf dem örtlichen Supermarktparkplatz die
> Bremsbeläge mit dem Hammer rausgemeißelt und bei der Gelegenheit gleich
> die Bremsscheiben durch irgendwelchen Billigschrott aus Ebay ersetzt.

Kommt davon wenn man sein Auto beim Grobschlosser warten lässt.

von Pechvogel (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> ich will, solange solche Gebahren erlaubt sind,
> seitens der Politik nix mehr von Klima Umwelt etcpp hören.

Geht mir langsam ebenso: Die Omi darf demnächst ihren Ofen auf den Müll 
werfen und von ihrer schmalen Rente einen neuen kaufen, während die 
Luftfahrt stolz neue Verschmutzungs-Rekorde feiert:

"Die australische Fluggesellschaft Qantas hat den weltweit längsten 
Nonstop-Passagierflug auf der Strecke New York-Sydney erfolgreich 
getestet. In 19 Stunden und 16 Minuten legte die Maschine, ein 
fabrikneuer Boeing 787-9 Dreamliner, die 16.200 Kilometer lange Strecke 
zurück."

"101.000 Kilogramm Treibstoff im Tank"
"Dies ist eine wirklich bedeutende Premiere für die Luftfahrt"
"Von 2022 oder 2023 an will Qantas seinen Kunden die Verbindung 
anbieten."

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/new-york-sydney-laengster-nonstop-flug-landet-nach-19-stunden-16443359.html

Scheinbar wurden die Omis auserkoren, die Welt zu retten.

von Justus S. (jussa)


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Pechvogel schrieb:

> Geht mir langsam ebenso: Die Omi darf demnächst ihren Ofen auf den Müll
> werfen und von ihrer schmalen Rente einen neuen kaufen, während die
> Luftfahrt stolz neue Verschmutzungs-Rekorde feiert:

ein Non-Stop-Flug verbraucht weniger Treibstoff/erzeugt weniger CO2 als 
ein  Flug mit Zwischenlandungen...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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mir geht diese Klimadiskussion halt
zu einseitig gegen Autos und Flugreisen.

Und fürs Plakat hoch halten und vor der UNO herumzuheulen ist auch noch 
LANGE kein Grund für einen Nobelpreis, da gehört nMn auch noch etwas 
mehr dazu.
Hier wäre im Grunde ein Mindestalter angebracht...

Aber wenn einer was gegen zuviel Dünger sagt,
machen die Bauern gleich Sternfahrten mit soviel Traktoren,
dass man sich um die Stabilität von Brücken sorgt.
Dort soll es ja anscheinend auch aussen vor bleiben.

von (prx) A. K. (prx)


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Justus S. schrieb:
> ein Non-Stop-Flug verbraucht weniger Treibstoff/erzeugt weniger CO2 als
> ein  Flug mit Zwischenlandungen...

Auf Langstrecken ist es umgekehrt.

Ein Nonstop-Flug transportiert den Treibstoff für die zweite Hälfte der 
Strecke auf der ersten Hälfte mit. Und das kostet ziemlich viel 
Treibstoff. Andererseits entfällt die Zwischenlandung, die ebenfalls 
Treibstoff kostet.

Es gibt also eine Distanz, ab der eine Zwischenlandung günstiger als ein 
Nonstop-Flug ist. Bei einer 777-300 liegt die bei 5600km.
https://en.wikipedia.org/wiki/Fuel_economy_in_aircraft#Flight_distance

Ein Vorteil von Nonstop-Flügen liegt in der verringerte Gesamtzeit. Für 
jene, deren Zeit teurer als die Ticket-Differenz ist, lohnt es. Weshalb 
der Markt extremer Langstreckenflüge überschaubar ist - ganz neu ist das 
Thema nicht.

: Bearbeitet durch User
von Pechvogel (Gast)


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Justus S. schrieb:
> ein Non-Stop-Flug verbraucht weniger Treibstoff/erzeugt weniger CO2 als
> ein  Flug mit Zwischenlandungen...

Gar kein Flug erzeugt Null CO2...

Man sollte vielleicht unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Im Winter 
muss ich die Bude heizen und eine Dusche mit kaltem Wasser wird sich 
wohl keiner geben wollen. Und mein Essen muss ich ebenfalls kochen, rohe 
Kartoffeln werden mir nicht bekommen.

In der Welt rumfliegen muss ich jedoch nicht.

Die Jungen wegzuloben und weiter zu machen wie bisher ist keine gute 
Botschaft. Da werden irgendwann richtig die Fetzen fliegen.

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Justus S. schrieb:
> Pechvogel schrieb:
>
>> Geht mir langsam ebenso: Die Omi darf demnächst ihren Ofen auf den Müll
>> werfen und von ihrer schmalen Rente einen neuen kaufen, während die
>> Luftfahrt stolz neue Verschmutzungs-Rekorde feiert:
>
> ein Non-Stop-Flug verbraucht weniger Treibstoff/erzeugt weniger CO2 als
> ein  Flug mit Zwischenlandungen...

Wo ist der Zusammenhang? Oder entspricht die Einsparung dem Ausstoß von 
Omis Ofen der jetzt auch noch eingespart werden soll?

Oder fliegst Du gerne mit den Dingern durch die Gegend? Weil Du es dir 
leisten kannst. Da kann man ja auch im Prinzip gar nichts dagegen haben. 
Und die paar Dreamliner machen den Braten auch nicht fett.

Bist Du sicher daß Du Dir nicht irgendwas zurechtbiegst um Dir die 
Freude am fliegen nicht zu vermiesen? Das kann zur Gewohnheit werden und 
zu nicht lokalisierbaren, chronischen psychischen Störungen führen, wenn 
Du auf der Couch solche Fehlleistungen übergehst, die Dich in der 
Anonymität eines Forums nicht betreffen.

von adi (Gast)


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Pechvogel schrieb:
> Mich interessiert eher, ob die Industrie mittlerweile schon so dreist
> und verwahrlost ist, dass man dem Kunden vorsätzlich falsche Lade- und
> Lagervorgaben macht, damit die eh schon begrenzte Lebensdauer eines
> LiIon-Akkus mit Gewalt weiter verkürzt wird.

Es ist wahrscheinlich eher so, dass die Industrie meint überlegen zu 
müssen und tut alles dafür. Mit dem Überleben meine ich aber nciht, dass 
die Firmen versuchen nur über die Runden zu kommen, sondern versuchen 
ihre hochgesteckten Ziele auf Teufel-komm-raus umzusetzen. Purer 
Kapitalismus halt, Wachsen um jeden Preis. Mein aktueller 
Braun-Akkurasierer ist so ein Beispiel. Der Originalakku hat gerade noch 
die Garantie überstanden. Nach dem ich das Teil siziert habe, habe ich 
festgestellt, dass die Anzeige "Wird geladen" mit dem eigentlichen 
Ladevorgang nichts zu tun hatte. Der Ladevorgang ist schon längst 
abgeschaltet worden und die Ladeanzeigen blinkt schön weiter und 
gauckelt einem vor, es wäre alles in Ordnung.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nimm ein Rasiermesser oder normale Rasierklingen.
Ausser den Bart wachsen zu lassen kannst Du kaum nachhaltiger sein,
wenns um die Bartpflege geht.
Mein Klingenhalter ist zig Jahre alt.

von Harald W. (wilhelms)


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● J-A V. schrieb:

> nimm ein Rasiermesser oder normale Rasierklingen.

...und wo ist da das Batteriefach?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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kannst Dir ja so'n "Arm des Hephaistos" basteln der Dich dann rasiert

https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Hephaistos

von Purple Haze (Gast)


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Antoni Stolenkov schrieb:
> die Freude am fliegen nicht zu vermiesen?

Die Jungen machen sich ernsthafte Sorgen um ihre Zukunft und du konterst 
mit deiner Freude am Fliegen. Dann zieh dich mal warm an.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Purple Haze schrieb:
> Die Jungen machen sich ernsthafte Sorgen um ihre Zukunft

Die Kinder und Jugendlichen sind erst mal dort weil sie jeden Freitag 
Schulfrei hatten und sich dann in einer großen Gruppe treffen konnten, 
das war für das Kennenlernen eine tolle Sache.

Das ist ein bisschen so als ob man jede Woche Klassenfahrt machen würde, 
nur dass es viel ungezwungener ist.

Das ganze Zeug drumherum haben sich Erwachsene ausgedacht.

Beitrag #6014160 wurde vom Autor gelöscht.
von Antoni Stolenkov (Gast)


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Purple Haze schrieb:
> Dann zieh dich mal warm an.

Was für ein Scherzkeks.

von Pechvogel (Gast)


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adi schrieb:
> Purer Kapitalismus halt, Wachsen um jeden Preis.

OK, dann muss kann man J-A V. recht geben, wenn er schreibt:

● J-A V. schrieb:
> ich will, solange solche Gebahren erlaubt sind,
> seitens der Politik nix mehr von Klima Umwelt etcpp hören.

Also dann weiter so: Kaufen, kaputtladen, wegschmeißen, neukaufen...

Die kleine Klientel, die den Sachverstand und die Messtechnik hat, kann 
sich der Schweinerei entziehen. Die Masse der Ahnungslosen hilft 
weiterhin fleißig mit, die Welt zu vermüllen. Die Kosten für einen neuen 
Akku (meist 800 Euro) wird für die meisten Pedelec-Fahrer kein Problem 
darstellen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Pechvogel schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> ich will, solange solche Gebahren erlaubt sind,
>> seitens der Politik nix mehr von Klima Umwelt etcpp hören.
>
> Also dann weiter so: Kaufen, kaputtladen, wegschmeißen, neukaufen...

tcha...
wenn Du DAS da heraus lesen willst...?

Für mich sieht das alles momentan nur nach Geldschneiderei aus.
Schnelles Geld vom Privatmann ins Staatssäckel ,
während Globalunternehmen IMMER NOCH keine Steuern zahlen.

: Bearbeitet durch User
von Hugo H. (hugohurtig1)


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Mike J. schrieb:
> Die Kinder und Jugendlichen sind erst mal dort weil sie jeden Freitag
> Schulfrei hatten und sich dann in einer großen Gruppe treffen konnten,
> das war für das Kennenlernen eine tolle Sache.
>
> Das ist ein bisschen so als ob man jede Woche Klassenfahrt machen würde,
> nur dass es viel ungezwungener ist.
>
> Das ganze Zeug drumherum haben sich Erwachsene ausgedacht.

Das wird wohl für die Mehrheit zutreffen. Der kleine Rest sind "wirklich 
Besorgte" (hierbei schließe ich Greta ausdrücklich aus) und 
"Vorteilsnehmer" a' la "Influencer" und Möchtegerne etc.

Wie hat ein (an den Namen erinnere ich mich nicht mehr) Komi-/Satiriker 
einem erklärten "Klimagegner" entgegnet: "Du bist also auch gegen den 
Wind, gegen Regen ... etc" :-) )

Greta ist eine Galionsfigur, mit welcher (öffentlich zugegeben) Geld 
verdient wird. Glücklicherweise hat das Nobelpreiskomitee das wohl auch 
berücksichtigt ...

: Bearbeitet durch User
von X2 (Gast)


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Hugo H. schrieb:
> Greta ist eine Galionsfigur, mit welcher (öffentlich zugegeben) Geld
> verdient wird. Glücklicherweise hat das Nobelpreiskomitee das wohl auch
> berücksichtigt ...

Quelle?

von Mike J. (linuxmint_user)


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X2 schrieb:
> Quelle?

Also wenn du wirklich ein Interesse hättest, dann würdest du das im Netz 
leicht finden. Es ist kein Geheimnis dass Gretas Familie dadurch Profit 
macht.

Es geht eigentlich immer ums Geld.


Ich habe schon in China-MP3-Playern eine LiIon-Ladelelektronik gesehen 
die nur aus einer Diode und einem Widerstand an einer "5V-Quelle" 
bestand.

Bei einer größeren Firma haben sie ihre Bleigel-Akku-Ladeschaltung genau 
durch so einem Konstrukt ersetzt. Widerstand an einem Schaltnetzteil.

... nur dass nach einfacher Rechnung die Ladeendspannung der 4,2V Zellen 
dann bei 4,4V liegen würde. XD
Ich weiß nicht ob die Designer inkompetent waren oder absichtlich ein 
Überladen und einen vorzeitigen Akkudefekt angestrebt haben.

Diese Akkus hatten recht schnell ihre Kapazität verloren und waren dann 
für die Arbeiter nicht mehr richtig nutzbar.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> Es ist kein Geheimnis dass Gretas Familie dadurch Profit
> macht.

der Profit besteht ja schon darin,
wenn man kostenlos mit dem Segelboot nach Amiland mitgenommen wird.

Jeder "Nicht-Promi" müsste bezahlen.

von MeierMüllerSchulz (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> der Profit besteht ja schon darin,
> wenn man kostenlos mit dem Segelboot nach Amiland mitgenommen wird.

So viel Geld gibt es auf der ganzem Welt nicht, dass ich mir 2 Wochen 
auf so einem Kotzkübel geben würde. Ob die Fahrt für Greta wirklich ein 
Zuckerschlecken war?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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angeblich kam sie wohl ganz gut damit klar

von (prx) A. K. (prx)


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● J-A V. schrieb:
> wenn man kostenlos mit dem Segelboot nach Amiland mitgenommen wird.

Es gibt luxuriösere Reisemöglichkeiten: "Bis auf zwei schmale Rohrkojen, 
einen Arbeitsbereich für die Navigation und eine Kochnische, die aus 
einem kardanisch aufgehängten einflammigen Gaskocher besteht, ist das 
Schiff von innen leer – sieht man von den großen Segelsäcken ab, die 
hier lagern. Auch eine Toilette sucht man vergeblich, im Cockpit steht 
ein Eimer bereit."
https://www.welt.de/icon/unterwegs/article197985755/Mit-welchem-Segelboot-reist-Greta-Thunberg-in-die-USA-Es-ist-ein-Hightech-Geschoss.html

Also ungefähr sowas wie ein Stehplatz im Transatlantikflieger bei 
heftigen Turbubolenzen und defekten Klos.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mag sein, dass es luxuriöser geht. Meine Reiseform wäre das auch nicht.
Umsonst würde man normalerweise trotzdem nicht mitkommen.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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● J-A V. schrieb:
> Umsonst würde man normalerweise trotzdem nicht mitkommen.

Ich achte immer sehr darauf wann ich die Worte "umsonst" und "kostenlos" 
verwende.

In dem Fall wäre so eine Fahrt für dich vielleicht auch mal kostenlos, 
aber eben mit hoher Gewissheit auch umsonst.
Ich könnte mit meiner Zeit echt etwas besseres anfangen als in so einer 
Nussschale Ewigkeiten auf der See rumzutingeln.

Ob Greta wirklich drauf war konnte man ja auch nicht bestätigen, jedes 
mal wenn man eine Satelliten-Video-Telefonie zum Segelboot aufgebaut 
hatte war sie gerade nicht da. Angeblich hat sie unter Deck geschlafen 
... also wirklich jedes mal, als irgend welche Schulklassen sie mal per 
Video-Telefonie an Bord sehen wollten.

: Bearbeitet durch User
von MeierMüllerSchulz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Auch eine Toilette sucht man vergeblich, im Cockpit steht
> ein Eimer bereit.

Das ist ja noch krasser, als in meinen allerübelsten Alpträumen.
Mein größter Respekt gehört der jungen kleinen Greta !

> Ob Greta wirklich drauf war...

Das kann man als gesichert ansehen. Zu viele Augen (auch aus dem 
Weltraum) haben das Spektakel argwöhnisch beobachtet. Hätte sie hier 
getürkt, hätte man sie längst in der Luft zerrissen. Sie wäre für alle 
Zeiten erledigt, samt ihrer Bewegung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Offenbar sind wir jetzt mit dem eigentlichen Sachthema durch und kommen 
zu Reisegepflogenheiten von Einzelpersonen. Falls noch wer was 
Technisches zum Thema zu sagen hat: bitte PN mit gutem Grund an mich 
oder einen anderen Moderator.

Siehe dazu auch die Nutzungsbedingungen:
Dies ist kein Forum für allgemeine gesellschaftliche und politische 
Diskussionen.

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