Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik STM32F767ZI schließt sich von alleine kurz


von Max M. (mex5800)


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Hallo liebe Community,

wie man aus der Überschrift entnehmen kann habe ich Probleme mit einem 
STM32F767ZI - dieser schließt sich von alleine kurz. Ich habe eine 
kleine 4-Layer-Platine mit dem STM32F767ZI als MCU erstellt und auch 
schon bestückt.


Fehlerbeschreibung:

Um die grundlegende Funktionsweise meiner Platine zu testen habe ich nur 
den STM32F767ZI und die Kondensatoren für die Spannungsversorgung des 
Chips bestückt. Im nächsten Schritt habe ich mich über den ST-Link mit 
der MCU verbunden und einen Erase durchgeführt und danach KEIN Programm 
geflasht. Am Anfang und circa 10 min nach dem Erase war die 
Stromaufnahme zwischen 30-90mA. Nach circa 10 min steigt die 
Stromaufnahme kontinuierlich bis zur eingestellten Strombegrenzung 
(400mA !) von meinen Netzteil. Misst man den Widerstand zwischen der 
3,3V-Versorgung und GND, dann stellt man einen Kurzschluss fest. Vor dem 
ersten Betrieb war der Widerstand bei ca. 300 Ohm. Dieser Fehler ist mir 
jetzt zwei mal passiert. Für mich deutet alles auf einen 
Hardware-/Layout-Fehler hin. Habt ihr vielleicht einige Tipps oder Ideen 
wie ich dem Fehler auf die Spur kommen kann ?

von Guest (Gast)


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Wenn der Controller komplett gelöscht war läuft auf ihm auch nichts dann 
kommen mit 30 bis 90mA ziemlich viel vor.

Gibt es einen bestimmten Grund für den fused ground? In der Regel möchte 
man das das GND potential nicht getrennt wird das kann unschön werden. 
Was hast du denn während der 10 Minuten mit oder an dem Controller 
gemacht? Die STMs sind recht empfindlich gegen ESD. Hast du vielleicht 
beim messen Pins kurzgeschlossen? Wenn du die 3,3V direkt aus dem 
Netzteil versorgst und es vielleicht etwas unsauber eingesteckt hast 
kann es sein das sich eine Überspannung gebildet hat und was geschossen 
hat (passiert gern mal beim Einstecken von Laborkabeln).

Was das Layout angeht kann man recht wenig sagen ohne das Layout zu 
sehen.

von Felix (Gast)


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Für mich klingt das mehr nach einem Kondensatordefekt oder einer 
angelegten Spannung die zu groß für einen Pin gewesen ist.

Sind alle Vdd auch innerhalb der vom Datenblatt gegebenen Grenzen? 
Einige Controller haben manchmal einen Pin, der nur bspw. Max. 1,8 V 
bekommen darf.

Da eh defekt, wird der Controller heiß oder beginnt zu qualmen, wenn du 
die 400 mA fließen lässt?

von pegel (Gast)


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Wird bei gedrücktem Reset auch so viel Strom gezogen?
So könnte man vielleicht Output Pin Probleme oder wilde Schwingungen 
erkennen.

von g457 (Gast)


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..Tantals rückwärts bestückt? Zeigt doch mal den ganzen Plan und 
ordentliche Fotos.

von Mitlesa (Gast)


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Max M. schrieb:
> Nach circa 10 min steigt die
> Stromaufnahme kontinuierlich bis zur eingestellten Strombegrenzung
> (400mA !) von meinen Netzteil.

Ist eigentlich ein charakteristisches Phänomen für einen
falsch gepolten Elko oder Tantal-Elko der das Leiten beginnt.

Läss sich leicht herausbekommen ob die Verlustwärme vom
Prozessor oder von einem anderen Bauteil kommt.

Wenn es ein Elko ist dann kracht es halt irgendwann ...

von Max M. (mex5800)


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Erstmal möchte ich bei allen für die ganzen Kommentare bedanken.


Guest schrieb:
> Gibt es einen bestimmten Grund für den fused ground? In der Regel möchte
> man das das GND potential nicht getrennt wird das kann unschön werden.
> Was hast du denn während der 10 Minuten mit oder an dem Controller
> gemacht? Die STMs sind recht empfindlich gegen ESD. Hast du vielleicht
> beim messen Pins kurzgeschlossen? Wenn du die 3,3V direkt aus dem
> Netzteil versorgst und es vielleicht etwas unsauber eingesteckt hast
> kann es sein das sich eine Überspannung gebildet hat und was geschossen
> hat (passiert gern mal beim Einstecken von Laborkabeln).


Der Name Fused_GND hat jetzt keine Bedeutung mehr. (Beim erstellen des 
PCBs war früher noch ein Fuse zur Versorgung vorgesehen).
In den 10 min habe ich gar nichts mit dem Controller gemacht. Der 
vorherige Versuch hatte das gleiche Verhalten gezeigt, aber da waren 
schon mehr Bauteile dran. Um die MCU als Fehlerquelle auszuschließen 
habe ich bei der zweiten Platine die minimale Beschaltung vorgenommen 
und dann 10 min laufen lassen - mit dem selben Ergebnis.

von Max M. (mex5800)



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Hier das Layout - mit dem Fokus auf die MCU.

von Max M. (mex5800)


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Felix schrieb:
> Für mich klingt das mehr nach einem Kondensatordefekt oder einer
> angelegten Spannung die zu groß für einen Pin gewesen ist.
>
> Sind alle Vdd auch innerhalb der vom Datenblatt gegebenen Grenzen?
> Einige Controller haben manchmal einen Pin, der nur bspw. Max. 1,8 V
> bekommen darf.
>
> Da eh defekt, wird der Controller heiß oder beginnt zu qualmen, wenn du
> die 400 mA fließen lässt?


Alle VDD-Pins sind für bis zu 4,0V ausgelegt (siehe Bild).
Bei 400 mA fängt noch nichts an zu qualmen. Eine wirkliche Erwärmung hab 
ich nicht wahrgenommen (lauwarm).

von pegel (Gast)


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Pin 15-16 ok?

von Max M. (mex5800)


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pegel schrieb:
> Wird bei gedrücktem Reset auch so viel Strom gezogen?
> So könnte man vielleicht Output Pin Probleme oder wilde Schwingungen
> erkennen.

Wegen dem vorhanden Kurzschluss kann ich es nicht test bzw. man erkennt 
keine Veränderung .

von Johannes S. (Gast)


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Hier hatte schonmal jemand so ein Problem, da war dann fälschlicherweise 
die 3V3 an VCore angeschlossen. WIMRE war das an einem F4, der F7 hat 
sowas nicht? Wollte jetzt nicht das Datenblatt runterladen.

von Max M. (mex5800)


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g457 schrieb:
> ..Tantals rückwärts bestückt? Zeigt doch mal den ganzen Plan und
> ordentliche Fotos.

Ich habe nur die folgenden Keramikkondensatoren verbaut.

100 nF : CC0805JPX7R9BB104 (50V X7R 5%)
1 µF   : CC0805KKX7R9BB105 (50V X7R 10%)
2,2 µF : UMK212BB7225MG-T (50V 2.2uF 20% X7R)
4,7 µF : GRT21BR61H475KE13L (50Vdc 4.7uF X5R 10%)

von Andi (Gast)


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Max M. schrieb:
> Hier das Layout - mit dem Fokus auf die MCU.

STM32F429 =! STM32F767 mit gleicher Pinbelegungung im 100Pin 
Flatschen...

von Max M. (mex5800)


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pegel schrieb:
> Pin 15-16 ok?

von pegel (Gast)


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Sieht oben wie eine Perle aus.
Hier wie ein ??

Leitet das?
Dann ist es zumindest ein sehr kleiner Abstand.

von Max M. (mex5800)


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Johannes S. schrieb:
> Hier hatte schonmal jemand so ein Problem, da war dann fälschlicherweise
> die 3V3 an VCore angeschlossen. WIMRE war das an einem F4, der F7 hat
> sowas nicht? Wollte jetzt nicht das Datenblatt runterladen.

Nach dem Datenblatt bzw. dem angefügt Bild hat der F7 kein VCore.

von Max M. (mex5800)


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Andi schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Hier das Layout - mit dem Fokus auf die MCU.
>
> STM32F429 =! STM32F767 mit gleicher Pinbelegungung im 100Pin
> Flatschen...

Der angezeigt STM32F429 ist das 3D-Modell (gab leider kein F7). Der 
STM32F767ZI besitzt den LQFP144 Footprint.

von Johannes S. (Gast)


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ja, ich war doch neugierig und habe das DB runtergeladen. Das sind jetzt 
wohl VCap1/2 und da sind ja nur C dran, sieht also auch ok aus.
Eine Wärmebildkamera könnte helfen, die 400 mA sollten schon eine 
sichtbare Erwärmung produzieren.

von Max M. (mex5800)


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pegel schrieb:
> Sieht oben wie eine Perle aus.
> Hier wie ein ??
>
> Leitet das?
> Dann ist es zumindest ein sehr kleiner Abstand.



Werde ich sofort überprüfen.

von Max M. (mex5800)


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Johannes S. schrieb:
> ja, ich war doch neugierig und habe das DB runtergeladen. Das sind jetzt
> wohl VCap1/2 und da sind ja nur C dran, sieht also auch ok aus.
> Eine Wärmebildkamera könnte helfen, die 400 mA sollten schon eine
> sichtbare Erwärmung produzieren.

Cool zu wissen :)
Jetzt ist nur noch die Frage woher ich eine Wärmebildkamera auftreibe :D

von Karl (Gast)


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Poor man's flir: Alkohol, Reiniger oder sonst was mit geringem 
Siedepunkt. Dann die Platine fluten und schauen wo es zuerst trocknet 
oder warm wird. Louis rossman hat da ein gutes Video auf YT dazu

von Viktor B. (coldlogic)


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Als Alternative, wenn man einen MC in Reserve hat, könnte man die 
Strombegrenzung etwas höher stellen und dann schauen, was den Rauch 
entweichen lässt. Wenn nicht, dann würde ich die Lötstellen gut putzen, 
damit da kein Flussmittel mehr ist. Wenn's auch nichts bringt, dann ist 
der Controller wohl Opfer der ESD geworden

von Thomas W. (ratos)


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Oder einfach mit einem Multimeter messen, wo die meiste Spannung 
abfällt? Die Leiterbahnen sind dank der 4 Lagen zwar recht kurz, aber 
vielleicht sieht man doch das ein oder andere Millivolt?

von Max M. (mex5800)


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Komisches Update.


Bin gerade Alkohol kaufen gegangen, um den Vorschlag von @Karl 
auszuprobieren. Wollte bevor ich die Anmerkung von @Pegel umsetze 
schauen, ob bei Pin 15 oder 16 der Alkohol verdampft. Hab vorab den 
Widerstand zwischen 3,3V und Fused_GND gemessen der war bei 13 Ohm. 
Gestern Abend war er noch bei 2 Ohm (Habe seit gestern auch nichts mehr 
an dem PCB gemacht - war zu deprimiert).
Habe dann über die gesamte MCU Alkohol aufgetragen und mein Netzteil 
angeschlossen. Ich war verwundert, dass die MCU nur 110 mA statt den 400 
mA von gestern "verbraucht" hat, weil sich ja seit gestern nichts 
geändert hat.  Die Pins 16-17, 30-32, 38-39 und 94-95  haben 
nacheinander kurz gequalmt (insgesamt zusammen circa 2 sek). Habe das 
Netzteil sofort ausgeschaltet. Seitdem hat sich der Verbrauch auf 50-80 
mA eingependelt (20 min laufen lassen). Widerstand zwischen 3,3V und 
Fused_GND beträgt jetzt 250 Ohm.  Habe vorhin auch den Code von CubeMX, 
nur Initialisierung der Peripherie (ohne externe CLK) die in einer 
Endlosschleife endet aufgespielt. Verbrauch ist jetzt bei circa 60 mA.


Also ich kann mir das Verhalten nicht erklären, oder ist der Chip tot ?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Max M. schrieb:
> abe vorhin auch den Code von CubeMX,
> nur Initialisierung der Peripherie (ohne externe CLK) die in einer
> Endlosschleife endet aufgespielt.

Max M. schrieb:
> Also ich kann mir das Verhalten nicht erklären, oder ist der Chip tot ?

Na wenn du ihn flashen kannst, dann ist er auch nicht defekt.

Hast du wirklich keine Zinnperle irgend wo zwischen den Versorgungspins?
Es ist komisch dass alle Versorgungspins gleichzeitig gequalmt haben. 
Ist die Platine vielleicht nicht gut geätzt, so dass es an irgend einer 
Stelle noch eine Kupferschicht gibt?

Ich würde den Chip mit Heißluft wieder runter nehmen und erst mal die 
Platine durchmessen. Dann den Chip. Wenn alles okay ist die Pads frisch 
mit Flussmittel und Zinn säubern, danach den Chip wieder hoch legen und 
mit Heißluft auflöten. Jetzt jeden einzelnen Pin fest löten, aber nicht 
den Lötkolben über alle Pins mit einer Zinnwalze rüber ziehen, sondern 
jeden Pin einzeln noch mal anlöten.

Vielleicht hast die die Platine nicht auf einer Vorheizung zu stehen und 
in dem kleinen Bereich zwischen Pins und Gehäuse bildet sich eine dünne 
Zinn-Brücke, weil du zu kalt lötest oder eben die Wärme von dem Rest der 
Platine weg gezogen wird.

von adib (Gast)


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Und du bist dir auch sicher, dass er richtigrum eingebaut ist.??

von Marco H. (damarco)


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Der Lötversuch sieht nicht sehr gelungen aus ;).. Wie schon 
angesprochen, wieder herunter holen und versuchen besser wieder auf 
zulöten. Wenn man nicht zu lange dran herum fummelt und eine 
Vorheizplatte benutzt besteht die Chance das der µP das sogar überlebt.

Wenn es zwischen den Pins Puff macht :(...

von Felix (Gast)


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Es könnte auch sein, dass die Flussmittelpaste leitfähig ist. Der 
Controller scheint darin zu stehen. Der Alkohol hat hier die Paste wohl 
etwas angelöst oder entfernt, wodurch jetzt keine so niederohmige 
Verbindung mehr vorhanden ist.

Mal richtig reinigen und den Controller nochmals ausprobieren.

von A. G. (grtu)


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Ich würde versuchen nochmal die Pins mit dem Lötkolben zu erwärmen. 
Falls Du gutes Flussmittel hast, sollen Lötbrücken dadurch ganz gut 
verschwinden. Aus Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass die 
STM32F767 relativ viel wegstecken können ;-)

Möglicherweise trifft das ja auf Dich zu: Ich kann aus Erfahrung dazu 
raten einigermaßen hochwertige Flussmittel, Entlötlitze und Lötzinn 
(bzw. Paste) zu kaufen. Ich komme super mit Bismut-haltiger Paste (Chip 
Quik TS391LT), Flussmittel (Chip Quik CQ4LF-0.5) und Entlötlitze (MG 
Chemicals 424-NS) zurecht, das waren die besten Anschaffungen (für 25€ 
bei Mouser), die ich für meine SMD-Löterei gemacht habe. Seit dem ich 
den billigen China-Kram weggeschmissen habe, habe ich überhaupt keine 
Probleme mehr 0.5mm-Pins zu löten. Die Sachen halten ewig, und wenn man 
zwei Bauteile nicht versaut hat, hat man das Geld schon wieder raus. 
Ganz zu schweigen von dem Frust! Vor allem mit diesem Geleeartigen 
Flussmittel aus China habe ich extrem schlechte Erfahrung gemacht.

von Max M. (mex5800)


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> Na wenn du ihn flashen kannst, dann ist er auch nicht defekt.
>
> Hast du wirklich keine Zinnperle irgend wo zwischen den Versorgungspins?
> Es ist komisch dass alle Versorgungspins gleichzeitig gequalmt haben.
> Ist die Platine vielleicht nicht gut geätzt, so dass es an irgend einer
> Stelle noch eine Kupferschicht gibt?
>
> Ich würde den Chip mit Heißluft wieder runter nehmen und erst mal die
> Platine durchmessen. Dann den Chip. Wenn alles okay ist die Pads frisch
> mit Flussmittel und Zinn säubern, danach den Chip wieder hoch legen und
> mit Heißluft auflöten. Jetzt jeden einzelnen Pin fest löten, aber nicht
> den Lötkolben über alle Pins mit einer Zinnwalze rüber ziehen, sondern
> jeden Pin einzeln noch mal anlöten.
>
> Vielleicht hast die die Platine nicht auf einer Vorheizung zu stehen und
> in dem kleinen Bereich zwischen Pins und Gehäuse bildet sich eine dünne
> Zinn-Brücke, weil du zu kalt lötest oder eben die Wärme von dem Rest der
> Platine weg gezogen wird.

Ich war mir nicht sicher, da ein IC ja in mehrere Sektionen aufgeteilt 
ist und man ja das Glück haben könnte, dass genau der benötige Teil zum 
programmieren funktioniert.

Platine ist bei Multi-CB hergestellt worden und sah auch okay aus.

Wenn ich den Chip runter nehme, habe ich doch die Gefahr, dass möglich 
Lötbrücken auch verschwinden und ich an der Platine auch nichts finden 
kann, oder ?
Am momentanen Stromverbrauch würde ich Lötbrücken an den 
Versorgungs-Pins zumindest ausschließen. Werde am Montag bei einem 
Freund auf der Arbeit mit einem professionellen Mikroskop bessere 
Aufnahmen machen und die hier hochladen.

von Max M. (mex5800)


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adib schrieb:
> Und du bist dir auch sicher, dass er richtigrum eingebaut ist.??

Oben links sollte Pin 1 sein nach dem Datenblatt.

von Max M. (mex5800)


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Marco H. schrieb:
> Der Lötversuch sieht nicht sehr gelungen aus ;).. Wie schon
> angesprochen, wieder herunter holen und versuchen besser wieder auf
> zulöten. Wenn man nicht zu lange dran herum fummelt und eine
> Vorheizplatte benutzt besteht die Chance das der µP das sogar überlebt.
>
> Wenn es zwischen den Pins Puff macht :(...

Ich habe noch eine Ersatzplatine und zusätzliche MCU. Spiele mit dem 
Gedanken dieser per Reflow im laufe der nächsten Woche aufzulöten. Was 
haltet ihr von der Idee?

von Max M. (mex5800)


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Felix schrieb:
> Es könnte auch sein, dass die Flussmittelpaste leitfähig ist. Der
> Controller scheint darin zu stehen. Der Alkohol hat hier die Paste wohl
> etwas angelöst oder entfernt, wodurch jetzt keine so niederohmige
> Verbindung mehr vorhanden ist.
>
> Mal richtig reinigen und den Controller nochmals ausprobieren.

Ich habe folgendes Flussmittel von Mouser (artikel-Nr: 590-8342-50G) 
verwendet. Wenn das Flussmittel leitfähig wäre, dann hätte ich doch von 
Anfang den Kurzschluss gehabt, oder ? Dieser ist ja erst nach etwa 10 
min entstanden.

von Max M. (mex5800)


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A. G. schrieb:
> Ich würde versuchen nochmal die Pins mit dem Lötkolben zu erwärmen.
> Falls Du gutes Flussmittel hast, sollen Lötbrücken dadurch ganz gut
> verschwinden. Aus Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass die
> STM32F767 relativ viel wegstecken können ;-)

Wenn du schon Erfahrung mit dem STM32F767 hast, kannst du meine minimal 
Verschaltung der MCU mit deiner mal abgleich ? Ich bin mir relativ 
sicher, dass das alles stimmt, aber eine zweite Meinung ist nie 
verkehrt, um eine Fehlerquelle auszuschließen :D

von Mike J. (linuxmint_user)


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Max M. schrieb:
> Oben links sollte Pin 1 sein nach dem Datenblatt.

Kommt drauf an wie du den Chip vor dir zu liegen hast.
Ich meine, es geht ja, du kannst darauf zugreifen, hast also alles 
soweit richtig gemacht.
Auf dem Bild hast du die Schrift lesbar vor dir und unten links ist 
Pin1.

Ich weiß, links oben ist normaler Weise Pin1 und dann zählt man entgegen 
dem Uhrzeigersinn.

Max M. schrieb:
> per Reflow im laufe der nächsten Woche aufzulöten.
> Was haltet ihr von der Idee?

Hast du einen Stencil und Rakel um die Paste an die richtige Stelle zu 
bekommen?

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Max M. schrieb:
> Ich habe folgendes Flussmittel von Mouser (artikel-Nr: 590-8342-50G)
> verwendet.

Das sieht eher aus wie Lötfett, aber ohne Zinkchlorid, sondern mit einer 
organischen Säure.
Jdenfalls ist das auch kein noclean, das muss also runter von der 
Platine nach dem Löten.

Ich empfehle dir dieses Flussmittel nicht mehr zu verwenden.
Bei mir nutze ich "JBC Ref. FL-15", das hat mir der Bestücker auf Arbeit 
empfohlen.

Villeicht war die Pampe bisher leitfähig und durch den ALkoholtest wars 
weggewischt? Seitdem gehts ja sagste.

von A. G. (grtu)


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Max M. schrieb:
> A. G. schrieb:
>> Ich würde versuchen nochmal die Pins mit dem Lötkolben zu erwärmen.
>> Falls Du gutes Flussmittel hast, sollen Lötbrücken dadurch ganz gut
>> verschwinden. Aus Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass die
>> STM32F767 relativ viel wegstecken können ;-)
>
> Wenn du schon Erfahrung mit dem STM32F767 hast, kannst du meine minimal
> Verschaltung der MCU mit deiner mal abgleich ? Ich bin mir relativ
> sicher, dass das alles stimmt, aber eine zweite Meinung ist nie
> verkehrt, um eine Fehlerquelle auszuschließen :D

Mir ist nur eine kleinigkeit aufgefallen, die aber wahrscheinlich nicht 
das Problem ist: Bei VDDA sollte eine Ferritperle zur Filterung dran.

von Felix (Gast)


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Wenn deine Paste Säure beinhaltet, könnte dadurch das Metall von Pads 
und Beinchen gelöst werden.

Durch Anlegen einer Spannung wandern dann Ionen zwischen den VDD- und 
GND-Pins zueinander und es bilden sich dadurch leitfähige Kanäle. Daher 
der Stromanstieg nach einiger Zeit. Durch den Alkohol hast du die Paste 
von den Pins abgelöst und so die niederohmige Verbindung entfernt.

Wasche die Platine und probiere den Controller aus.

Läuft dieser problemlos?

von Max M. (mex5800)


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> Hast du einen Stencil und Rakel um die Paste an die richtige Stelle zu
> bekommen?

Das Stencil hatte ich mitbestellt.

von Max M. (mex5800)


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Mw E. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Ich habe folgendes Flussmittel von Mouser (artikel-Nr: 590-8342-50G)
>> verwendet.
>
> Das sieht eher aus wie Lötfett, aber ohne Zinkchlorid, sondern mit einer
> organischen Säure.
> Jdenfalls ist das auch kein noclean, das muss also runter von der
> Platine nach dem Löten.
>
> Ich empfehle dir dieses Flussmittel nicht mehr zu verwenden.
> Bei mir nutze ich "JBC Ref. FL-15", das hat mir der Bestücker auf Arbeit
> empfohlen.
>
> Villeicht war die Pampe bisher leitfähig und durch den ALkoholtest wars
> weggewischt? Seitdem gehts ja sagste.

Ich werde zusehen, dass ich ein anderes Flussmittel für die Zukunft 
habe.

von Max M. (mex5800)


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> Mir ist nur eine kleinigkeit aufgefallen, die aber wahrscheinlich nicht
> das Problem ist: Bei VDDA sollte eine Ferritperle zur Filterung dran.

Danke dass du nochmal nachgeschaut hast. Im Datenblatt hatte ich jetzt 
auf die schnelle nichts von der Ferritperle gesehen, aber im 
Nucleo-F767ZI hat ST auch die Ferritperle verbaut.

von Max M. (mex5800)


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Felix schrieb:
> Wenn deine Paste Säure beinhaltet, könnte dadurch das Metall von Pads
> und Beinchen gelöst werden.
>
> Durch Anlegen einer Spannung wandern dann Ionen zwischen den VDD- und
> GND-Pins zueinander und es bilden sich dadurch leitfähige Kanäle. Daher
> der Stromanstieg nach einiger Zeit. Durch den Alkohol hast du die Paste
> von den Pins abgelöst und so die niederohmige Verbindung entfernt.
>
> Wasche die Platine und probiere den Controller aus.
>
> Läuft dieser problemlos?

Klingt auf jeden Fall interessant deine Vermutung und würde einiges 
erklären :)

Ich habe auf dem PCB LEDs verbaut die ich ansteuern wollte. Habe zum 
testen alle fünf LEDs auf "HIGH" gesetzt, aber nur LED "D4" leuchtet 
manchmal auf manchmal gar nicht (Programm: LEDs werden gesetzt und ist 
dann in einer While-Schleife gefangen, sollte daher den Zustand gar 
nicht ändern). Bei den LEDs D5-8 messe ich auch nur 800 mV. Die 
Funktionsfähigkeit der LEDs habe ich mit dem Multimeter getestet.

von Max M. (mex5800)


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Update/Lösung:

Ein Freund von mir hat einen neuen STM32F767ZI aufgelötet. Seitdem 
funktioniert alles.

Ich wollte mich nochmal bei allen die mir Tipps gegeben haben bedanken 
:)

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