Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 3D-Höhenprofil direkt in 3D-Druckprogramme einspeisen


von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Eine Frage zu den Möglichkeiten von 3D-Druck-Programmen:

Wäre es direkt möglich, aus einem Bild - z.B. der gelinkten Bitmap - 
mehr oder weniger einfach das Höhenprofil extrahieren zu lassen und in 
ein 3D-Profil als Druckanweisung umzusetzen?

http://engineer.bplaced.net/gal_1_bw_a/gal1_artpage3.htm

Oder müsste ich das selbst machen und z.B. als DXF o.ä. anliefern?

Ich bräuchte so etwas Ähnliches als Kunststoff-Form, um Abdrücke aus 
Gips daraus machen zu können. Das Ziel sind Akustik-Diffusoren.

Abmessungen idealerweise 60cm x 60cm, mit "Schmerzen" auch kleiner, aber 
mindestens 30cm x 30cm, um aus 4 davon eine 60er-Form zusammenbauen zu 
können. Die Tiefe wäre zu skalieren, z.b: 25cm aber auch 40cm.

: Bearbeitet durch User
von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

http://3dp.rocks/lithophane/
aber die meisten Slicer können das inzwischen auch mehr oder weniger 
gut.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Aha. Gleich ausprobiert:

Und das ist dann auch skalierbar?

von Christian M. (Gast)


Lesenswert?

OpenSCAD kann das auch.

Gruss Chregu

von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Und das ist dann auch skalierbar?
Kannst du skalieren wie du lustig bist. Macht natürlich am meisten Sinn 
sich im Lithophane Generator bereits die richtigen Maße einzutragen.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Jedes Programm zum Umsetzen von Graustufenbildern in Reliefs tut das.
Gibt es häufig für die Fräserei.
z.B. https://robocnc.nl/?p=2121
https://www.instructables.com/id/3D-CNC-Relief-Sculpture-Fusion-360/

von Sandro (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Jedes Programm zum Umsetzen von Graustufenbildern in Reliefs tut das.

Zweifellos, aber:

1) Nicht jedes 3D-Grafikprogramm gibt direkt Anweisungen für 3D-Drucker 
aus. Viele können nicht einmal einen vollständig kompatiblen Support für 
die einschlägigen Formate

2) nicht jeder 3D-Daten-Export, den ein Programm erzeugt, ist 
automatisch für den 3D-Druck geeignet. Der Druck fährt ganz bestimmte 
Höhenstufen ab, die er zunächst aus den Eingangsdaten interpolieren 
muss. Wenn die schon interpoliert und gestuft sind, kann das ziemlich 
(dr)eckig werden.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Otto Normal kann aber Deine gewünschten Teile nicht drucken!

Viele Drucker haben ein Druckbett von 200++ X 200++ mm,
schon 300 X 300 mm ist für die Meisten ein Problem. Auch wenn auf der 
Packung 300X300 mm steht.

Hinzu kommt noch eine völlig indiskutable Druckzeit pro Dingsbums;-)

D.H. Je nach Höhe jede Menge Stunden pro Stück, bei so großen Teilen.

Die Größenproblematik mal außen vor gelassen geht es. Die meisten 
Drucker/Slicer fressen das STL-Format.

: Bearbeitet durch User
von NichtWichtig (Gast)


Lesenswert?

STL nach g-code ist aber Kindergeburtstag, Slicer gibt es doch.

Und der Slicer kann dann beliebig skalieren, was der Drucker her gibt 
oder was man will.

Druckzeit für Formen wäre an sich ja egal, aber ob man die Formen dann 
vom Formteil trennen kann, doch auch das läßt sich vermutlich lösen.

Ich hab den anderen Weg gewählt und aus diesem Link ein Druckmodell 
erzeugt: https://de.wikipedia.org/wiki/Diffusor_(Akustik)#QRD_/_CRD
Das Ding wiederholt sich in jedem Quadrant und somit reicht 1/4.
Mein Drucker kann nur 20x20cm und damit wäre das komplette Ding 40x40cm.
Mit 10% Infill geht fast ne Rolle pro Viertel drauf, ich habe mal ein 
paar Tests versucht und dabei die Skalierung verwendet, einen 5*5*5cm 
kleiner Mini-Diffusor probiert.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian S. schrieb:
> Je nach Höhe jede Menge Stunden pro Stück, bei so großen Teilen.

Gib mir mal eine Idee, was Preise angeht. 20cm würde auch gehen, müssten 
dann eben 9 Formen sein.

NichtWichtig schrieb:
> Ich hab den anderen Weg gewählt und aus diesem Link ein Druckmodell
> erzeugt:

Das hast du ja den richtigen link erwischt :-)

Du weißt schon, dass konkret die CRD auf meinem Mist gewachsen sind?
http://www.96khz.org/oldpages/cubicresiduediffusers.htm

Das Original zu dem DIF in der WIKIPEDIA ist übrigens der hier:
http://www.96khz.org/oldpages/diffusersmosaics.htm

> Das Ding wiederholt sich in jedem Quadrant und somit reicht 1/4.
Ja das tun einige.
http://www.96khz.org/oldpages/diffusers2dsymmetric.htm

Die sind aus Holzelementen gebaut und in der Wirkung begrenzt. Ich 
möchte da aber einen Schritt weiter gehen.


NichtWichtig schrieb:
> einen 5*5*5cm kleiner Mini-Diffusor probiert.
Das taugt höchstens für Ultraschall.
Eine Wirkung ist überhaupt nur für Töne zu erwarten, deren Wellenlänge 
im Bereich der Ausdehnung des Diffusors liegt. Die Tiefe muss auch 
passen.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Ich habe es nicht ausprobiert, eine Idee wäre:
Eine "Spielzeugfräse" wie sie bei Makern oft angesprochen wird, aber 
groß. Bei Deinem Wunsch ist wohl höchste Genauigkeit nicht primär 
angesagt.

Einen möglichst neuen (scharf) Fräser und dann Styropor einlegen. Nicht 
zu schnell (Wärme) einstellen und einen ordentlichen Staubsauger (wegen 
Verstopfung) bereithalten.
Sollte Styropor nicht das richtige sein, so kann man es eventuell 
"negativ" fräsen und dann als Gussform verwenden.

Eventuell ist sowieso das nächste FabLab eine sinnvolle Anlaufadresse.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Eine Fräse wäre in der Tat eine gute Idee. Ich habe sogar mal im 
Formenbau entwickelt und kann diese Fräser (Deckel / MAHO) 
programmieren.

Mir wäre aber nicht bekannt, was es da an Spielzeugversionen gibt. In 
der "Nicht-Spielzeugversion" sind die recht teuer. Die Maschinenstunde 
lag damals schon bei DM 180,-. 3D-Drucker sind sicher billiger. (?)

von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Maschinenstunde lag damals schon bei DM 180,-. 3D-Drucker sind sicher
> billiger. (?)
Naja günstiger als 180 D-Mark (=~90€) nicht, eher so ab 150€ brauchbar, 
CNC Fräse für die Holz auch so um den Dreh.

von NichtWichtig (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
...
> NichtWichtig schrieb:
>> Ich hab den anderen Weg gewählt und aus diesem Link ein Druckmodell
>> erzeugt:
>
> Das hast du ja den richtigen link erwischt :-)

Naja, Wiki ist ne gute Anlaufstelle und das Teil dort irgendwie logisch 
:)
>
> Du weißt schon, dass konkret die CRD auf meinem Mist gewachsen sind?
> http://www.96khz.org/oldpages/cubicresiduediffusers.htm

Nein, aber Respekt dafür!!

> NichtWichtig schrieb:
>> einen 5*5*5cm kleiner Mini-Diffusor probiert.
> Das taugt höchstens für Ultraschall.
> Eine Wirkung ist überhaupt nur für Töne zu erwarten, deren Wellenlänge
> im Bereich der Ausdehnung des Diffusors liegt. Die Tiefe muss auch
> passen.

Der 3D Drucker war flammneu und würde größer können doch beim ersten 
slicen schreckte mich Gewicht/Preis ab und ich wählte als Test die 
Mach-mal-kleiner-Variante aus.
Da der Drucker undicht war und alle zich Minuten tropfte und dann X oder 
Y Achse blockierte kam jede Menge Schrott-Diffusoren dabei raus, einer 
skuriler als der andere, bis ich die Ursache fand und beheben konnte.
Der letzte war dann ok aber nicht ernsthaft als brauchbar gedacht und 
liegt seit Monaten auf dem WoZiTisch und macht nen coolen Eindruck :-)
Schon klar das für wirksame Teile die Maße ganz anders sein müssen, als 
20x20x20cm, wäre das zwar denkbar aber da müßte ich erstmal in FreeCAD 
eine Materialsparende Zeichnung erstellen.
Macht keinen Sinn das Ding mit InFill von Z=0 nach oben zu drucken nur 
weil auf 10cm Höhe dann eine Fläche schweben muß.

Da warte ich doch lieber ab ob Du das nicht schlauer lösen kannst und 
biete mich als Tester an :-)
So langsam habe ich schon das Gefühl das Raumakustik ne Rolle spielt und 
es nicht nur reicht die Wiedergabekette auf Vordermann zu bringen.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Gib mir mal eine Idee, was Preise angeht. 20cm würde auch gehen, müssten
> dann eben 9 Formen sein.

Was stellts du dir eigentlich unter einem 3D-Höhenprofil vor?

Gewöhnlich versteht man unter einem Höhenprofil einen linienförmigen, 
senkrechten Schnitt durch das Gelände. So ein Profil stellt die Höhe 
entlang der Profillinie als Diagramm dar.

Als Basis für ein 3D-Höhenprofil bräuchtest du also entsprechen 4D 
Grunddaten. Das kann ich mir im Moment nicht wirklich vorstellen.

von Timmo H. (masterfx)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
> Ich bräuchte so etwas Ähnliches als Kunststoff-Form, um Abdrücke aus
> Gips daraus machen zu können. Das Ziel sind Akustik-Diffusoren.
Also willst du quasi das Negativ von dem generiertem Modell drucken?
Wie viel cm soll den das Delta zwischen Max (Weiß) und Min (Schwarz) 
sein und.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

NichtWichtig schrieb:
> Nein, aber Respekt dafür!!
Tatsächlich habe ich mit den Kubischen Formeln eine Lösung, die stärker 
streut, als der klassische Schröder-Diffusor. Dieser streut ja 
fächerförmig z.B. mit steigender Frequenz von links nach rechts, um dann 
bei der doppelten Frequenz wieder links anzufangen. Der CRD macht das 
etwas mehr "wirr".

Diese sind aber allesamt aus Holz gebaut.

Wolfgang schrieb:
> Als Basis für ein 3D-Höhenprofil bräuchtest du also entsprechen 4D
> Grunddaten. Das kann ich mir im Moment nicht wirklich vorstellen.
Ok, richtig dargestellt brauche ich ein 2D-Höhenprofil für einen 
3D-Körper.


NichtWichtig schrieb:
> er letzte war dann ok aber nicht ernsthaft als brauchbar gedacht und
> liegt seit Monaten auf dem WoZiTisch und macht nen coolen Eindruck :-)
Kannst mal ein Foto machen(?)

> Da warte ich doch lieber ab ob Du das nicht schlauer lösen kannst und
> biete mich als Tester an :-)
Naja, die Formen lassen sich ja entsprechend kopieren. Gips gießen kann 
praktisch jeder.

> So langsam habe ich schon das Gefühl das Raumakustik ne Rolle
> spielt und es nicht nur reicht die Wiedergabekette auf Vordermann
> zu bringen.
In der Tat. Die Reflektionen formen den Klang massivst. Die Diffusion 
sorgt dafür, dass die Wände nicht mehr so deutlich lokalisierbar sind. 
Das Prinzip basiert darauf, die Wellen nicht zu absorbieren sondern 
unterschiedliche Frequenzen in unterschiedliche Richtungen abzulenken.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Timmo H. schrieb:
> Also willst du quasi das Negativ von dem generiertem Modell drucken?
So ist es. Drauf gekommen bin ich wegen der Formen in der 
Elbphilharmonie. Die arbeiten auch mit solch kleinen Strukturen. Diese 
wirken die in einem Gesamtkonzept und jede ist einzeln optimiert.

Allerdings denke ich, dass es mit einem entsprechenden Konzept auch 
möglich ist, eine Kachel zu definieren, die unterschiedlich angeordnet, 
Makrostrukturen bilden kann und so einen uneinheitlichen Diffusor bilden 
kann.

> Wie viel cm soll den das Delta zwischen Max (Weiß) und Min (Schwarz)
> sein und.

Je nach Anwendung bis zur viertel Wellenlänge. Typisch für Diffusoren 
sind Frequenzen oberhalb 500Hz.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.