Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BC547 durch Mosfet ersetzen?


von Nils L. (luene)


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Hallo!

Ich versuche grad mit einem ESP8266 eine kleine 5V Wasserpumpe 
anzusteuern.
Dafür habe ich einen BC547 verwendet (Schaltung im Anhang).

Hat auf dem Steckbrett auch funktioniert -> allerdings gelötet 
funktioniert es sporadisch nicht.

Ich tippe darauf, dass der Anlaufstrom sporadisch zu hoch ist für den 
BC547 (der ja "nur" 100mA schalten kann). Die Pumpe braucht laut 
Datenblatt 170mA, wobei der reale Strom knapp bei 100mA liegt.

Meine Idee ist jetzt den BC547 durch einen Mosfet o.Ä. zu ersetzen.
Der ESP8266 liefert 3,3V und 12mA an einem Ausgang.

Mit Mosfets habe ich allerdings noch keine Erfahrung.
Ich habe jetzt hier den 2N7000 gefunden - so wie ich das Datenblatt 
verstehe, ist der für meinen Fall geeignet - oder habe ich etwas 
wichtiges im Datenblatt übersehen?

Habt ihr sonst Ideen für Alternativen?

Danke! :-)

: Verschoben durch Moderator
von J. S. (pbr85)


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Du brauchst einen Logiklevel-Mosfet, da nur diese bei der geringen 
Spannung von 3-5V schon voll durchschalten.

Die Bezeichnungen fangen meist mit IRL an.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils L. schrieb:

> Ich tippe darauf, dass der Anlaufstrom sporadisch zu hoch ist für den
> BC547 (der ja "nur" 100mA schalten kann). Die Pumpe braucht laut
> Datenblatt 170mA, wobei der reale Strom knapp bei 100mA liegt.

Es gibt auch andere, bipolare Transistoren im gleichgrossen Gehäuse,
die grössere Ströme vertragen.

> Meine Idee ist jetzt den BC547 durch einen Mosfet o.Ä. zu ersetzen.
> Der ESP8266 liefert 3,3V und 12mA an einem Ausgang.

Es gibt nur wenige Mosfets, die mit derart kleinen Ugs-Spannungen
schalten können, Du musst also gezielt nach LowLogicLevel-FETs
suchen. Der 2N7000 ist schon mal nicht geeignet.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Nils L. schrieb:
> Ich tippe darauf, dass der Anlaufstrom sporadisch zu hoch ist für den
> BC547 (der ja "nur" 100mA schalten kann).

Der BC337 kann dauerhaft einen Kollektorstrom von 800mA leiten und 
sollte für deine Schaltanwendung gut funktionieren.

rhf

von doedel (Gast)


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für sowas nehme ich immer einen IRF3708. Der hat ein definiertes Rdson 
schon für 2,8 Volt Ugs. Gibt's in der Bucht im 10er Pack für 68 Cent pro 
Stück.

von Nils L. (luene)


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Danke!

Ich werde es mal mit dem BC337 versuchen

von Andreas B. (bitverdreher)


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IRLM2502.
Die 1N4002 würde ich durch eine 1N4148 ersetzen. Die 1N40xx sind doch 
recht langsam.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Die 1N40xx sind doch recht langsam.

...und wen stört das?

von Mike (Gast)


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Oder ein SuperSOT, zB der FmMT619 für 50V/2A. Die Dinger sind klein und 
robust, quasi unkaputtbar! ;o)

von MaWin (Gast)


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Nils L. schrieb:
> Hat auf dem Steckbrett auch funktioniert

Immerhin, du hast eine Freilaufdiode.

Dein BC547 bekommt 5mA Basisstrom und kann damit 100mA gut schalten.

Aber die 170mA deiner Pumpe bedeuten nicht dass sie 170mA benötigt, 
sondern dass sie (bei Pumpen durch dickflüssiges Fördermittel) so weit 
belastet werden darf bis sie 170mA dauerhaft zieht, bevor sie überhitzt.
Deine wird weniger belastet, das ist gut. Aber auch deine Pumpe zieht im 
Anlaufmoment mehr Strom, so 
Betriebsspannung/Innenwiderstand=Anlaufstrom=Blockierstrom, das liegt 
bei einem 170mA Nennstrom-Motor leicht bei 1.7A, das ist kurzfristig 
auch erlaubt.
Aber dafür reicht die Stromverstärkung deines Transistors nicht, der 
wird nicht ganz durchschalten, zu einem höheren Spannungsverlust führen, 
und damit weniger Spannung an den Pumpenmotor liefern, so dass die 
schlaffer anläuft und weniger Anlaufstrom benötigt.

Das ist durchaus gut und erwünscht, denn ich befürchte du hast ein 
anderes Problem, dein Transistor ist ja auch nicht kaputt: ich 
befürchte, deine Spannungsvesorgung bricht im Moment des Anlaufens auf 
Grund des hohen Anlaufstroms zusammen, weil sie eben keine 1.7A liefern 
kann und 47uF dagegen nicht ausreichen und der ESP kommt wegen der 
einbrechenden Betriebsspannung durcheinander.

Denn wahrscheinlich nutzt du die 5V zur Versorgung des 3.3V Reglers des 
ESP.

Also: kräftigere Stromversorgung (2A), zumindest kurzfristig 
(klassisches Trafonetzteil) oder absichtliche Beschränkung des 
Anlaufstroms.

Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: 18 Ohm Widerstand zwischen Pumpe 
und Transistor,  Basiswiderstand auf 1k erhöhen,  statt Einschalten die 
Pumpe per PWM mit steigendem Tastverhältnis langsam bestromen. Such dir 
eine aus, bzw. probiere sie der Reihe nach durch.

Ein MOSFET (der bei 2.5-2.8V voll durchschalten sollte und zumindest 
1.7A aushält wie IRL6244) macht die Sache also wohl nur komplizierter, 
denn er wird durch knappen Basisstrom den Anlaufstrom nicht begrenzen.

Beitrag #6002883 wurde vom Autor gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nils L. schrieb:
> Ich werde es mal mit dem BC337 versuchen
Miss mal den Strom, der fließt, wenn die Pumpe blockiert ist. Und lege 
den Transistor danach aus.

> Die Pumpe braucht laut Datenblatt 170mA
Mal angenommen, die zieht auch blockiert nicht mehr als die 800mA, dann 
könnte es noch knapp werden mit dem Stromverstärkungsfaktor und dem 
gewählten Vorwiderstand. Denn der BC337-16 hat eine Stromverstärkung von 
100 min. Für  Schalterbetrieb bei 5facher Übersteuerung und 170mA müssen 
also mindestens 1,7mA*5 = 9mA in die Basis fließen (falls der 
Blockierstrom deutlich höher ist, dann entsprechend mehr).
Der 470 Ohm Vorwiderstand bringt bei 2,5V Spannungabfall gerade mal 
knapp 5mA zustande. Der muss also auch angepasst werden.

Der BC337-25 mit seiner höheren Stromverstärkung entspannt die Sache ein 
wenig...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>
>> Die 1N40xx sind doch recht langsam.
>
> ...und wen stört das?

Dem MosFet der schneller kaputtgeht als die Diode leitet z.B?

von MaWin (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Dem MosFet der schneller kaputtgeht als die Diode leitet z.B?

Dazu müsste die Diode aber in dem Moment Strom leiten, in dem der 
Transistor einschaltet.

Das tut sie aber nicht, daher ist dein Beitrag FuD.

Nur bei PWM ist der Strom eventuell noch nicht abgeklungen. Dazu müsste 
es aber eine schnelle PWM sein. Die ist bei einem mechanisch trägen 
Bauteil wie dem Pumpenmotor aber völlig fehl am Platze. Da reichen 50Hz. 
Und dafür reicht also auch eine Netzgleichrichterdiode wie die 1N4001. 
Gerade wenn man PWM zur Anlaufstrombegrenzung nutzt, will man ja 
nichtkontinuierlichen Stromfluss.

Spar dir also deine die Anfänger nur weiter verwirrenden Beiträge.

von Wolfgang (Gast)


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MaWin schrieb:
> Anlaufmoment mehr Strom, so
> Betriebsspannung/Innenwiderstand=Anlaufstrom=Blockierstrom, das liegt
> bei einem 170mA Nennstrom-Motor leicht bei 1.7A, das ist kurzfristig
> auch erlaubt.
> Aber dafür reicht die Stromverstärkung deines Transistors nicht, ...

Gutes Stichwort. Was sagen wohl die 5V USB zu solch einer Belastung?
Nicht jede USB-Schnittstelle wird das mit sich machen lassen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang schrieb:
> Was sagen wohl die 5V USB zu solch einer Belastung?
> Nicht jede USB-Schnittstelle wird das mit sich machen lassen.

Der nächste verwirrende Beitrag. Wo steht da bitte irgendwas von USB 
Speisung? Die hast du dir gerade ausgedacht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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MaWin schrieb:
> Dazu müsste die Diode aber in dem Moment Strom leiten, in dem der
> Transistor einschaltet.

Es geht bei einer Freilaufdiode nicht um das Ein- sondern um das 
Ausschalten.

von M.A. S. (mse2)


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Matthias S. schrieb:
> Der nächste verwirrende Beitrag. Wo steht da bitte irgendwas von USB
> Speisung? Die hast du dir gerade ausgedacht.

Im Schaltplan des Eröffnungsposts, ganz links oben.

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias S. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Was sagen wohl die 5V USB zu solch einer Belastung?
>> Nicht jede USB-Schnittstelle wird das mit sich machen lassen.
>
> Der nächste verwirrende Beitrag. Wo steht da bitte irgendwas von USB
> Speisung? Die hast du dir gerade ausgedacht.

Im Schaltplan im 1. Beitrag steht "5V-USB" bei dem 5V 
Versorgungsanschluss oben links.

von M.A. S. (mse2)


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Andreas B. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Dazu müsste die Diode aber in dem Moment Strom leiten, in dem der
>> Transistor einschaltet.
>
> Es geht bei einer Freilaufdiode nicht um das Ein- sondern um das
> Ausschalten.

Ja, eben, das versucht MaWin Dir klarzumachen:

Um das Ausschalten des Transistors und das Einschalten/leitend werden 
der Diode geht es hier. Dafür ist die 'langsame' Diode schnell genug.
Sie ist lediglich langsam darin, wieder nichtleitend zu werden, was aber 
bei dieser Anwendung egal ist (solange keine PWM gemacht wird, aber auch 
das wurde schon geschrieben).

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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M.A. S. schrieb:
> Ja, eben, das versucht MaWin Dir klarzumachen:
Dann hat er sich aber sehr merkwürdig ausgedrückt.

> Dafür ist die 'langsame' Diode schnell genug.
Kommt drauf an wie schnell ausgeschaltet wird. L und R der Spule sind 
unbekannt. Genauso wie die Eingangsbeschaltung des Fets. Da gehe ich 
halt lieber auf die sichere Seite.

> Sie ist lediglich langsam darin, wieder nichtleitend zu werden, was aber
> bei dieser Anwendung egal ist
Das ist korrekt.
Über das Einschaltverhalten der Dioden habe ich nichts gefunden, gehe 
aber davon aus daß die 1N40xx auch beim Einschalten langsamer sind.

von Wolfgang (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Über das Einschaltverhalten der Dioden habe ich nichts gefunden, gehe
> aber davon aus daß die 1N40xx auch beim Einschalten langsamer sind.

Spätestens die parasitäre Kapazität der Diode wird die ersten Elektronen 
begierig ausnehmen, so dass sie keinen Unfug mehr anstellen können. ;-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolfgang schrieb:
> Spätestens die parasitäre Kapazität der Diode wird die ersten Elektronen
> begierig ausnehmen, so dass sie keinen Unfug mehr anstellen können. ;-)

Das ist natürlich ein Argument.
Eine konkrete Rechnung mit realistischen Daten würde mich aber trotzdem 
mal interessieren.

von M.A. S. (mse2)


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Andreas B. schrieb:
> Das ist natürlich ein Argument.
> Eine konkrete Rechnung mit realistischen Daten würde mich aber trotzdem
> mal interessieren.

Eine LT-Spice Simulation sollte hier hinreichend realistische Daten 
liefern können.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Da gehe ich halt lieber auf die sichere Seite.

Dann verbaust Du sicerlich auch die Angstdiode
vom Ausgang zum Eingang eines 7805-Reglers. :-)

von MaWin (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Dazu müsste die Diode aber in dem Moment Strom leiten, in dem der
>> Transistor einschaltet.
>
> Es geht bei einer Freilaufdiode nicht um das Ein- sondern um das
> Ausschalten

Damit die Diode ausschalten kann, muss aktuell Strom durch die Diode 
fliessen, nur dann kommt die trr Verzögerungszeit zum tragen. Die Diode 
soll ausschalten (sperren) wenn der Transistor einschaltet.

Fliesst kein Strom durch die Diode, weil die Gegen-EMK der 
Motorinduktivität längst abgebaut ist, die Spannung an Motor und Diode 0 
ist, dann gibt es auch keine Verzögerung vom Leiten zum Sperren der 
Diode.

Andreas B. schrieb:
> Über das Einschaltverhalten der Dioden habe ich nichts gefunden, gehe
> aber davon aus daß die 1N40xx auch beim Einschalten langsamer sind.

Es gibt keine relevante Einschaltverzögerungszeit bei einer Diode, weder 
Schottky noch golddotierte 1N4148 noch Netzgleichrichterdiode 1N4001. 
Daher steht dazu auch kein Wert im Datenblatt. Ebenso wie trr bei einer 
Schottkydiode kaum mal erwähnt wird, sie ist vernachlässigbar kurz.

Dir mangelt es noch massiv an Gtundlagenverständnis in der Elektronik.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Dann verbaust Du sicerlich auch die Angstdiode
> vom Ausgang zum Eingang eines 7805-Reglers. :-)

Nö, da muß ich Dich entäuschen. Noch nie gemacht. (obwohl mal das bei 
78ern mit >6V und großen Eingangskapazitäten tun sollte)

MaWin schrieb:
> Es gibt keine relevante Einschaltverzögerungszeit bei einer Diode, weder
> Schottky noch golddotierte 1N4148 noch Netzgleichrichterdiode 1N4001.

Ok, wieder mal was dazu gelernt.

> Dir mangelt es noch massiv an Gtundlagenverständnis in der Elektronik.

So würde ich da jetzt nicht formulieren, aber das ist man von Dir ja so 
gewohnt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Dann verbaust Du sicerlich auch die Angstdiode
>> vom Ausgang zum Eingang eines 7805-Reglers. :-)
> Nö, da muß ich Dich entäuschen. Noch nie gemacht. (obwohl mal das bei
> 78ern mit >6V und großen Eingangskapazitäten tun sollte)
Auf welchem technischen Hintergrund basiert diese Einschränkung wegen 
den Kondensatoren am Eingang?

Denn tatsächlich hat die Notwendigkeit dieser "Rückstromdiode" mit den 
Eingangskapazitäten primär nichts zu tun, sondern mit irgendwelchen 
großen Ausgangskapazitäten und deren Vermögen, eine nennenswerte (sprich 
schädliche) Energiemenge rückwärts durch den Regler zum Eingang zu 
schicken, weil dort die Spannung wegen einer zusätzlichen Last (und zu 
kleiner Eingangkapazität) schneller abfällt als am Ausgang.

In sicher 99,9% aller Schaltungen ist das nicht der Fall, sondern dort 
wird von der Last aus dem Eingangskondensator über den Spannungregler 
solange Strom entnommen, bis der Kondensator leer ist.

Wenn also z.B. vor dem 7812 nur ein Trafo samt üblicher Gleichrichtung 
und Glättungskondensator sitzt und diese geglättete Spannung nur 
geradeaus in den 7812 geht, dann kann die Eingangsspannung gar nicht 
schneller absinken als die Ausgangsspannung und die Diode ist unnötig, 
weil für den Regler keine "Rückstrom-Gefahr" droht...

Wenn die geglättete Spannung z.B. noch für eine Lampe verwendet wird, 
die dafür sorgt, dass diese Spannung schneller abfällt als die Spannung 
am Ausgang des 7812, an dessen Ausgang aber lediglich noch 10µF 
Kapazität angebracht sind, dann ist der Kondensator unnötig, weil die 
Energie im 10µF-Kondensator den Regler thermisch nicht umbringen kann...

Und so gibt es noch zig Anwendungsfälle, wo diese Diode völlig unnötig 
ist. Dann noch ein paar, wo es sein könnte, dass sie sinnvoll ist. Und 
nur ein paar seltene, wo man sie tatsächlich braucht...

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar M. schrieb:
> Denn tatsächlich hat die Notwendigkeit dieser "Rückstromdiode" mit den
> Eingangskapazitäten primär nichts zu tun, sondern mit irgendwelchen
> großen Ausgangskapazitäten und deren Vermögen,

Jetzt seid ihr aber ziemlich weit weg vom Thema des Threads.
Dabei ist noch längst nicht alles geklärt.
Denn ob die USB Versorgung für eine Pumpe mit unbekanntem 
Blockier/Anlaufstrom so ohne weiteres funktioniert ist noch nicht klar.

MaWin hat vorgerechnet, daß wahrscheinlich nur der knappe Basisstrom und 
die geringe Belastung der Pumpe verhindert, daß der arme BC547 nicht 
schon beim Einschalten elendiglich verendet.

von Karl B. (gustav)


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Lothar M. schrieb:
> Und
> nur ein paar seltene, wo man sie tatsächlich braucht...

Hi,
zum Beispiel, wenn ein Netzausfallstützakku am Ausgang angeschlossen 
ist.
Dann wird bei wegfallender Netzspeisung regelmäßig die Spannung am 
Ausgang des Spannungsregler-ICs höher als am Eingang. Und das 
wahrscheinlich über eine gewisse längere Zeit.

ciao
gustav

von Andreas B. (bitverdreher)


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Lothar M. schrieb:
> Denn tatsächlich hat die Notwendigkeit dieser "Rückstromdiode" mit den
> Eingangskapazitäten primär nichts zu tun, sondern mit irgendwelchen
> großen Ausgangskapazitäten und deren Vermögen, eine nennenswerte (sprich
> schädliche) Energiemenge rückwärts durch den Regler zum Eingang zu
> schicken, weil dort die Spannung wegen einer zusätzlichen Last (und zu
> kleiner Eingangkapazität) schneller abfällt als am Ausgang.

Sorry, da hatte ich mich verschrieben. Natürlich geht es um die 
Rückspeisung auf den Eingang und die Kapazität nach dem Regler. 
Prinzipiell ist die Diode immer dann notwendig, wenn die 
Ausgangsspannung 5-6V höher als die Eingangsspannung sein kann. 
Hauptsächlich wird das wohl der Fall sein, wenn man die Last abschaltbar 
macht und die Eingangskapazität größer als die Ausgangskapazität ist. 
Wie gesagt den Fall, wo man diese Diode braucht, hatte ich bei mir nie.

von Karl B. (gustav)


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Andreas B. schrieb:
> und die Eingangskapazität größer als die Ausgangskapazität ist.

Andersherum.
C am Eingang kleiner als am Ausgang.
Oder eben eher entladen.

Beitrag "Re: BC547 durch Mosfet ersetzen?"

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Karl B. schrieb:
> Andersherum.

Scheisse, schon wieder. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Denn tatsächlich hat die Notwendigkeit dieser "Rückstromdiode" mit den
> Eingangskapazitäten primär nichts zu tun,

...sondern eher damit, das eine interne Basisemitterdiode mit mehr
als ca. 6V Sperrspannung belaster wird und dann "durchbricht".
Das kann bei 5V-Reglern nicht passieren, weswegen ich auch von
einem 7805 geprochen habe.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Karl B. schrieb:
> ...zum Beispiel, wenn ein Netzausfallstützakku am Ausgang angeschlossen
> ist.
> Dann wird bei wegfallender Netzspeisung regelmäßig die Spannung am
> Ausgang des Spannungsregler-ICs höher als am Eingang. Und das
> wahrscheinlich über eine gewisse längere Zeit.

Eine Schaltung, bei der der "Netzausfallstützakku" auf die 
Stromversorgung (hier der Ausgang des Spannungsreglers) rückwirkt, halte 
ich für eine gravierende Fehlkonstruktion.

rhf

von Nils L. (luene)


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Roland F. schrieb:
> Der BC337 kann dauerhaft einen Kollektorstrom von 800mA leiten und
> sollte für deine Schaltanwendung gut funktionieren.
>
> rhf

Danke Roland! Mit dem BC337 funktioniert die Pumpe jetzt.

MaWin schrieb:
> ich befürchte du hast ein
> anderes Problem, dein Transistor ist ja auch nicht kaputt: ich
> befürchte, deine Spannungsvesorgung bricht im Moment des Anlaufens auf
> Grund des hohen Anlaufstroms zusammen, weil sie eben keine 1.7A liefern
> kann und 47uF dagegen nicht ausreichen und der ESP kommt wegen der
> einbrechenden Betriebsspannung durcheinander.
>
> Denn wahrscheinlich nutzt du die 5V zur Versorgung des 3.3V Reglers des
> ESP.
>
> Also: kräftigere Stromversorgung (2A), zumindest kurzfristig
> (klassisches Trafonetzteil) oder absichtliche Beschränkung des
> Anlaufstroms.

War auch mein erster Verdacht - hab die Spannung gemessen, ist aber 
nicht nennenswert eingebrochen (wobei ich es auch nur mit einem 
Multimeter und nicht mit einem Oszi. gemessen habe) und ein 470µF Elko 
(also 10mal größer) konnte das Problem auch nicht beheben - mit dem 
BC337 funktioniert es nun auch mit einem 1A-USB-Netzteil (und ich denke 
das geht auch mit weniger Leistung.

Ich denke auch wenn die Spannung soweit einbricht, bekomme ich vorher 
andere Probleme mit meinem Controller - aber trotzdem Danke!

von Udo S. (urschmitt)


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Nils L. schrieb:
> Ich denke auch wenn die Spannung soweit einbricht, bekomme ich vorher
> andere Probleme mit meinem Controller

Das größere Problem könnte sein, daß du mit einer Überlastung oder 
induktiven Störimpulsen einen USB Port in deinem Notebook oder sonstigem 
Rechner schrottest. Je nach Rechner könnte das sehr unangenehm sein.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Nils L. schrieb:
> War auch mein erster Verdacht - hab die Spannung gemessen, ist aber
> nicht nennenswert eingebrochen (wobei ich es auch nur mit einem
> Multimeter und nicht mit einem Oszi. gemessen habe) und ein 470µF Elko
> (also 10mal größer) konnte das Problem auch nicht beheben - mit dem
> BC337 funktioniert es nun auch mit einem 1A-USB-Netzteil (und ich denke
> das geht auch mit weniger Leistung.

Du solltest aber den Hinweis von MaWin ernst nehmen. Man kann sich ganz 
fiese Probleme einhandeln, wenn die Stromversorgung auf "Kante genäht" 
ist. Das kann lange gut gehen aber dann irgend wann zu merkwürdigen 
Effekten führen. Nach einschlägigen Erfahrungen trenne ich bei meinen 
Basteleien grundsätzlich die Spannungsversorgung von "Logik" und 
"Leistung".

rhf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> zum Beispiel, wenn ein Netzausfallstützakku am Ausgang angeschlossen ist.
Du hast genau das 0,1% gefunden, das ich erwähnt habe.
Wobei ich ein Design, bei dem ein Akku direkt hinder dem Spannungsregler 
sitzt und beim Powerfail über die Rückstromdiode Bauteile vor dem 
Spannungsregler versorgt, für grundlegend fehlerhaft halte.
Und wenn da nichts versorgt wird, sondern einfach nur ein Elko davor 
sitzt, dann fließt kein nennenswerter Strom rückwärts durch den Regler 
und es geht auch nichts kaputt.

Harald W. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Denn tatsächlich hat die Notwendigkeit dieser "Rückstromdiode" mit den
>> Eingangskapazitäten primär nichts zu tun,
> ...sondern eher damit, das eine interne Basisemitterdiode mit mehr
> als ca. 6V Sperrspannung belaster wird und dann "durchbricht".
Und selbst dann geht der Regler wie gesagt nicht kaputt, denn dieses 
"Durchbrechen" ist in der Realität der normale Betriebszustand einer 
Z-Diode und erstmal in keinster Weise schädigend. Und wenn diese 
BE-Diode thermisch nicht überlastet wird, dann funktioniert der 
Spannungsregler nach dem nächsten Powerup wie gewohnt.

Andreas B. schrieb:
> Diode immer dann notwendig, wenn die Ausgangsspannung 5-6V höher als die
> Eingangsspannung sein kann.
... und zudem die im Ausgangskondesnator gespeicherte Energie ausreicht, 
die BE-Diode thermisch zu zerstören. Die hält aber einiges aus.

Nils L. schrieb:
> mit dem BC337 funktioniert es nun
Miss zur Sicherheit mal die Uce im durchgeschalteten Zustand. Wie hoch 
ist die?

: Bearbeitet durch Moderator
von Karl B. (gustav)


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Lothar M. schrieb:
> Du hast genau das 0,1% gefunden, das ich erwähnt habe.

Ja,
die Herren Ingenieure wollten es so.;-)
Der LM317 sollte lieber eine Diode an 1 und 2 spendiert bekommen.
Und mit 301 Ohm? Normalerweise ist da immer ein 240 Ohmer.
Ziemlich grenzwertig auch von der Spannung her, meine ich.
in einer anderen Serie ist ein 7820-er drin.
Und...man höre und staune, da fehlt die Diode.;-)


ciao
gustav

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