Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bachelorarbeit im Unternehmen oder in der Uni?


von Jens (Gast)


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Hallo zusammen,

ich studiere im 6.Semester Elektrotechnik und stehe nun kurz vor meiner 
Bachelorarbeit.
Die Frage die sich da stellt ist, ob man diese im Unternehmen schreibt 
oder lieber in der Uni/FH.

Der große Vorteil im Unternehmen ist ja die mögliche Übernahme und die 
Bezahlung während der Praxisphase.

Bei dem Thema Bezahlung bin ich mir allerding unsicher.
Auf wie viel Geld kommt man da ungefähr?
Ich hab da nicht viel eindeutiges im Internet gefunden.

Was habt ihr für Erfahrungen mit Abschlussarbeiten im Unternehmen?

: Verschoben durch Moderator
von Arne B. (mikroarne)


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Jens schrieb:
> Die Frage die sich da stellt ist, ob man diese im Unternehmen schreibt
> oder lieber in der Uni/FH.

Was dir lieber ist, musst du schon selbst wissen.

> Der große Vorteil im Unternehmen ist ja die mögliche Übernahme und die
> Bezahlung während der Praxisphase.

Aber auch nur, wenn man sehr kurzsichtig ist. Abschlussarbeit im 
Unternehmen heißt du arbeitest dort 90% für einen Hungerlohn und hast 
10% für deine Bachelorarbeit. Bezahlt wirst du Teilzeit 10% mit 
Mindestlohn, weil du 90% an deiner Abschlussarbeit schreibst.

Besser an der Uni schreiben, auch ohne Lohn. Nimm deine Projektarbeiten, 
pack noch ein i-Tüpfelchen drauf und reiche das als Bachelorarbeit ein. 
Nach 8 Wochen hast du den Titel und kannst richtig Geld verdienen.

> Bei dem Thema Bezahlung bin ich mir allerding unsicher.
> Auf wie viel Geld kommt man da ungefähr?

zu wenig. lass es.

> Ich hab da nicht viel eindeutiges im Internet gefunden.
>
> Was habt ihr für Erfahrungen mit Abschlussarbeiten im Unternehmen?

Selbst zum Glück keine. Aber ich kenne einige, für die war es die 
schlimmste Zeit ihres Lebens.

von M. K. (sylaina)


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Ich hab die Bachelor- und Master-Arbeit im Unternehmen geschrieben (>10 
Jahre her). Positiv daran war für mich, dass ich schon mal erste 
Betriebsluft schnuppern konnte. Nachteil war, dass Literatur usw. nicht 
zwingend vor Ort war.
Von der Bezahlung allerdings hab ich die Arbeiten nie abhängig gemacht. 
Mir gings dabei ums Thema und nicht darum, möglichst viel Geld raus zu 
holen.
Und das ist auch mein Rat für dich: Schau nicht auf den Verdienst 
sondern schaue, dass das Thema für dich interessant ist. Wenn du schon 
kein Interesse am Thema hast wirds nicht leicht auch noch erfolgreich zu 
sein.

Beitrag #6003105 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6003120 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6003142 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Reinhard S. (rezz)


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Arne B. schrieb:
> Besser an der Uni schreiben, auch ohne Lohn. Nimm deine Projektarbeiten,
> pack noch ein i-Tüpfelchen drauf und reiche das als Bachelorarbeit ein.
> Nach 8 Wochen hast du den Titel und kannst richtig Geld verdienen.

Als zertifizierter Studienabbrecher kann man richtig Geld verdienen?

von Alex G. (dragongamer)


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Also ich kann als Softwareentwickler berichten der beides gemacht hat: 
Bachelor an der HS und Master in einem Unternehmen.
Hat beides seine Vor und Nachteile.
Bei Uni/HS Projekt hat man eher die Chance eine persönliche Idee zu 
verwirklichen (sofern man einen Professor dafür begeistern kann).
Im Unternehmen macht es sich auf jeden Fall gut im Lebenslauf, 
Berufserfahrung zu haben.
Dafür ist das Projekt vorgeschrieben und in der Tat musst du halt auch 
arbeiten.
90% ist aber unrealistisch. Ich hatte ausdrücklich gesagt bekommen dass 
ich an der Arbeit während der Arbeitszeit schreiben soll. Denke es lief 
auf 60 zu 40% hinaus und ich konnte zudem einiges aus meiner 
Dokumentation des Projektes, in die Thesis "verwursten". Womöglich hatte 
ich da mit der Hochschule Glück da wir praxisorientierter sind als 
manche Unis.

Was Gehalt angeht, kommt darauf an wie du dich finanzierst. Wenn du wie 
ich damals nur von Studienkredit o.ä. lebst, dann ist schließlich jeder 
Cent einer mehr in der Tasche.
Wenn du deswegen einen Nebenjob/Studentenjob einstellen musst, wird es 
sich finanziell höchstwahrscheinlich nicht lohnen.

Laut Kolegen gibt es je nach Unternehmen zwischen 400 und 1000€. Die 
Großunternehmen zahlen in der Regel besser. Bei mir waren es 550€ da es 
ein Startup war.

Btw. wenn du Unternehmen anstrebst, fang schnell an dich zu bewerben. 
Sowas braucht leider oft lange Vorlaufzeit. Insbesondere bei den 
größeren Unternehmen.

: Bearbeitet durch User
von Halbleider (Gast)


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Jens schrieb:
> Der große Vorteil im Unternehmen ist ja die mögliche Übernahme und die
> Bezahlung während der Praxisphase.
Ja und Ja.
> Bei dem Thema Bezahlung bin ich mir allerding unsicher.
> Auf wie viel Geld kommt man da ungefähr?
700-1000 (netto!)
> Was habt ihr für Erfahrungen mit Abschlussarbeiten im Unternehmen?
Viel Arbeit&Stress, ne Menge gelernt, nicht übernommen worden, würds 
trotzdem wieder tun.

von Sebastian (Gast)


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Ich hab meine Abschlussarbeit vor 10 Jahren im Unternehmen gemacht. 
Hatte drei Unternehmen zur Auswahl, die mir jeweils auch mehrere 
verschiedene Abschlussarbeiten angeboten hatten. Gehalt bei allen 
identisch mit 600 Euro und es gab noch ne Abschlussprämie von 1000 Euro, 
für "nutzbare Ergebnisse". Positiv: Auch der schriftliche Teil wurde in 
der Firma geschrieben. Ich hab mich nur um mein Thema gekümmert und 
musste nichts für Kollegen machen. Etwas negativ: Fest vorgeschriebene 
Arbeitszeiten, Aussicht auf Übernahme war von Anfang an nicht gegeben.

von A. S. (Gast)


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Wenn Du schon gearbeitet hast im ähnlichen Industrieumfeld, dann ist 
diese Erfahrung nicht so wichtig. Wenn Du direkt von der Schule kommst, 
nur Pflichtpraktikum, dann lieber Mal in einen echten Betrieb.

von ths (Gast)


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Ich habe vor >30 Jahren meine Diplomarbeit in einem sehr großen 
Unternehmen angefertigt, das ging planmässig über zwei Semester. Das war 
eine gute Zeit, in der HS hätte das so nicht geklappt.

Vorteile:

Budget war kein Thema! Fast alles da, alles beschaffbar.

Gute Betreuung durch einen erfahrenen Ingenieur.

Bisschen Kohle auf die Hand, Ferienjob etc. war nicht notwendig

Genügend Freiraum für Vorlesungen, Aktionen ausser Haus.

Kantine deutlich besser als Mensa



Nachteile gab es auch:

Feste Arbeitszeiten 7:30 bis 16:30

30 Tage Urlaub: In den Semesterferien ging es weiter, ist aber eher 
sowieso notwendig bei einer Diplomarbeit.

Permanenter Stress mit der EDV (Textverarbeitung, Drucker), geschrieben 
wurde Zuhause mit der Schreibmaschine.


Also insgesamt überwiegend positiv. Und heute mache ich die Entwicklung 
für eine Firma, über deren Produkte ich mich damals geärgert habe. :-)

von Qwertz (Gast)


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ths schrieb:
> geschrieben wurde Zuhause mit der Schreibmaschine.

Sag mal, wie alt bist du denn? Über 60 Jahre dürften es schon sein, 
oder? Schreibmaschine, ts.

von user23113 (Gast)


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Ich habe sowohl meine BA als auch meine MA in einem Betrieb geschrieben. 
Auch fast alle meine Kommilitonen haben ihre Arbeiten in Betrieben 
verfasst (bei den meisten war es tatsächlich, um etwas Geld zu 
verdienen). Auch kam hinzu, das den meisten die angeboteten Themen an 
der FH nicht zusagten.

Nach meiner BA konnte ich als Werkstudent neben dem Master Studium im 
Betrieb bleiben. Hab dann auch meine MA in der selben Firma geschrieben 
und wurde dann übernommen. Die MA ist jetzt ca. ein halbes Jahr her.

Für die BA habe ich insgesamt 3000 € bekommen (aufgeteilt auf 6 Monate), 
für die MA waren es dann 5000 € (auch auf 6 Monate verteilt). Ich konnte 
bei beiden in der Firma die eigentliche Arbeit schreiben, zählte als 
Arbeitszeit. Das würde ich auch nicht anders machen wollen (und finde 
das gehört sich auch so).

Kenne jetzt auch keinen Kommilitonen, der negative Erfahrungen mit dem 
Schreiben in einem Betrieb gemacht hat. Ich würde es auf jeden Fall 
genau so wieder machen.

von GeilerEntwickler (Gast)


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Was wird den unter "an der Uni/FH" verstanden.

Ich hab mir für die BA einfach einen Prof als Betreuer besorgt.
Die Arbeit aber komplett zuhause erledigt.

Es war super entspannt, man muss nicht irgendwelche scheisse nebenbei 
machen nur 2 mit dem Prof getroffen für jeweils ne Stunde.


Kann ich nur jedem empfehlen. Man muss sich halt zusammenreißen auch was 
zu tun. Aber das sollte man nach 7 Semestern ja gelernt haben.

von Arne B. (mikroarne)


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user23113 schrieb:
> Für die BA habe ich insgesamt 3000 € bekommen (aufgeteilt auf 6 Monate),
> für die MA waren es dann 5000 € (auch auf 6 Monate verteilt). Ich konnte
> bei beiden in der Firma die eigentliche Arbeit schreiben, zählte als
> Arbeitszeit.

Dieses Gehalt bekommst du nach Abschluss in einem Monat. Warum also 6 
Monate im Betrieb abhängen, wenn man es durch kreative Anmeldefristen an 
der HS in 8 Wochen abhaken kann?

Das war noch vor Einführung des Mindestlohns, ja? Die genannten Gehälter 
laufen nämlich auf einen Stundenlohn von 3,10€ hinaus. Oder hast du nur 
10 Wochenstunden an deiner BA gearbeitet?

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arne B. schrieb:
> Die genannten Gehälter laufen nämlich auf einen Stundenlohn von 3,10€
> hinaus
Richtig. Denn das, was der angehende Bachelorand das bekommt, ist gar 
kein Gehalt. Denn das müsste nach dem Mindestlohngesetz nämlich deutlich 
höher sein. Er bekommt also lediglich eine Aufwandsentschädigung.


BTW:
Bei einer Bachlorarbeit an der Uni/HS bekommst du sogar nur 0,00€ 
"Stundenlohn". Böseweltaberauch!

von user23113 (Gast)


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Arne B. schrieb:
> Dieses Gehalt bekommst du nach Abschluss in einem Monat. Warum also 6
> Monate im Betrieb abhängen, wenn man es durch kreative Anmeldefristen an
> der HS in 8 Wochen abhaken kann?

Also die Projekte, welche an der FH für Abschlussarbeiten angeboten 
wurden, wären niemals in 8 Wochen realisierbar. Im Gegenteil. Hier ist 
es sogar so, dass die Arbeiten direkt bei den Profs oft deutlich länger 
dauern, wie in der Industrie. In der Industrie hat man einen fixen 
Vertrag, d.h. festen zeitlichen Rahmen. An der FH aber nicht. Ein 
Kommilitone von mir hat deshalb fast 1 Jahr für seine BA benötigt, da 
dem Prof immer wieder neue Dinge eingefallen sind, die man anders machen 
könnte.

Lothar M. schrieb:
> Richtig. Denn das, was der angehende Bachelorand das bekommt, ist gar
> kein Gehalt. Denn das müsste nach dem Mindestlohngesetz nämlich deutlich
> höher sein. Er bekommt also lediglich eine Aufwandsentschädigung.

Korrekt. Deshalb fallen auch keine Beiträge zur Rentenversicherung, 
Krankenverischerung (außer der Pauschale wenn man über 25 ist) und 
Arbeitslosenversicherung an. Höchstens Steuern werden fällig, wenn man 
bspw. durch zusätzliche Werkstudententätigkeit in dem Kalenderjahr mehr 
als den Freibetrag verdient.

von Arne B. (mikroarne)


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Lothar M. schrieb:
> Arne B. schrieb:
>> Die genannten Gehälter laufen nämlich auf einen Stundenlohn von 3,10€
>> hinaus
> Richtig. Denn das, was der angehende Bachelorand das bekommt, ist gar
> kein Gehalt. Denn das müsste nach dem Mindestlohngesetz nämlich deutlich
> höher sein. Er bekommt also lediglich eine Aufwandsentschädigung.

Komischerweise hat er aber auch als fertiger Bachelor nur einen 
Stundenlohn von 5,20€ bekommen, wenn er für 5000€ 6 Monate lang Vollzeit 
im Unternehmen gebuckelt hat.
Fakt ist, Unternehmen lassen einen fast 100% fürs Unternehmen arbeiten 
und lassen einen die Abschlussarbeit zuhause schreiben. Sie bezahlen 
aber nur ein paar mickrige Wochenstunden, weil der Kandidat angeblich 
die meiste Zeit mit seiner Abschlussarbeit beschäftigt ist. user23113 
hat es dir bestätigt.

> BTW:
> Bei einer Bachlorarbeit an der Uni/HS bekommst du sogar nur 0,00€
> "Stundenlohn". Böseweltaberauch!

Ja, böse. Da kann ich aber auf dem aufbauen, was ich vorher an 
Projektarbeiten fertiggestellt habe und konstruiere mir dann mein 
eigenes Thema, wo ich vielleicht noch 1-2 Wochen Fleißarbeit 
hineinstecken muss. Im Unternehmen müsste ich dagegen bei 0 anfangen und 
verschenke viel Zeit. Die vorgeschriebenen 8 Wochen Wartezeit bis zur 
Abgabe kann ich dann auf dem Ballermann verbringen und anschließend 
volles Gehalt verdienen, während user23113 noch weitere 4 Monate um 
Unternehmen buckelt. Wenn er dann seinen Abschluss hat, habe ich bereits 
20000€ verdient, er gerade mal 5000€. Und ich habe mir ein Thema 
konstruiert, das mich interessiert, während er geschluckt hat, was das 
Unternehmen von ihm will.

Warum bist du so darauf aus, angehende Studenten falsch zu informieren?

von user23113 (Gast)


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Arne B. schrieb:
> Und ich habe mir ein Thema
> konstruiert, das mich interessiert, während er geschluckt hat, was das
> Unternehmen von ihm will.

Stimmt so nicht, ich konnte mir das Thema aussuchen in Absprache mit der 
Firma.

von user23113 (Gast)


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Arne B. schrieb:
> und lassen einen die Abschlussarbeit zuhause schreiben.

Stimmt auch nicht. Wie ich schon geschrieben habe. Ich habe sowohl die 
BA als auch die MA in der Firma geschrieben. Daheim habe ich kein 
einziges mal daran getippt.

von Jens (Gast)


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Danke für die vielen Antworten,

ich entnehme mal, dass es mehr Vorteile hat einer BA im Unternehmen zu 
schreiben.
Allerdings scheint die Bezahlung doch etwas auseinander zu gehen je nach 
Unternehmen.
Danke für die Erfahrungsberichte!


Reinhard S. schrieb:
> Als zertifizierter Studienabbrecher kann man richtig Geld verdienen?

Da wäre ja das nächste interessante Thema..
Den Master noch machen oder nur der Bachelor.
Ich hab von vielen gehört, dass es geldtechnisch wenig Sinn macht den 
Master zu machen.
Auch in einem technischen Bereich wie Elektrotechnik oder Informatik.
2 Jahre länger studieren und danach nicht sehr viel mehr verdienen als 
ein Bachelor.
Aber Geld ist ja nicht alles...

Was sagt ihr dazu?

von user23113 (Gast)


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Jens schrieb:
> Was sagt ihr dazu?

Wenn der Master dich anspricht und du Bock drauf hast, dann mach ihn. 
Bei vielen Firmen wird er dir finanziell wenig bix nix bringen.
Du kannst dich ja einschreiben, aber dennoch nach einem Job umsehen. 
Wenn kein passender Job dabei ist, dann machst den Master. Aber wenn du 
jetzt deinen Traumberuf findest, dann mach ihn nicht.
So war es eben auch bei mir. Allerdings wars bei mir an der FH, d.h. 3 
Semester Master. Und des ging so schnell um.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arne B. schrieb:
> Fakt ist, Unternehmen lassen einen fast 100% fürs Unternehmen arbeiten
Natürlich arbeiten die Bacheloranden/Masteranden 100% fürs Unternehmen. 
Oder besser: für das Gelingen ihrer Arbeit, deren Ergebnis im sinne des 
Unternehmens ist.

> und lassen einen die Abschlussarbeit zuhause schreiben.
Ja, kein Problem. Dann tauchst du halt nach Absprache 4 Wochen lang 
nicht im Geschäft auf. Weil du sowieso kein Gehalt, sondern nur eine 
"Prämie" bekommst, macht das eh' nichts aus.

Arne B. schrieb:
> Da kann ich aber auf dem aufbauen, was ich vorher an Projektarbeiten
> fertiggestellt habe und konstruiere mir dann mein eigenes Thema, wo ich
> vielleicht noch 1-2 Wochen Fleißarbeit hineinstecken muss.
Und das Leben hinterher läuft dann auch so. Viel Glück.

> Im Unternehmen müsste ich dagegen bei 0 anfangen
Wenn ein Unternehmen solche Kandidaten nimmt, dann ist es selber 
schuld. Genauso wie der Bachelorand, der sich da so hoffnungslos 
überschätzt.

> und verschenke viel Zeit.
Und hast dafür was gemacht, das gerade in der Industrie gefragt ist. 
Denn von dort kam ja die Aufgabe.

von Arne B. (mikroarne)


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Jens schrieb:
> Aber Geld ist ja nicht alles...
>
> Was sagt ihr dazu?

Falsch. So wie du dich hier aufführst, ist Geld alles. Finanziell ist 
es das beste, mit Bachelor den Berufsstart hinzulegen und dann 
berufsbegleitend in der Freizeit den Master anzuhängen. Feiern kannst du 
auch noch mit 40.

von Arne B. (mikroarne)


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Lothar M. schrieb:
>> und verschenke viel Zeit.
> Und hast dafür was gemacht, das gerade in der Industrie gefragt ist.
> Denn von dort kam ja die Aufgabe.

Jetzt ist es einfach nur noch lächerlich. Welcher Bachelorkandidat wird 
auf Aufgaben angesetzt, die gefragt sind?
Bachelorarbeiten in Unternehmen sind entweder reine Fleißarbeiten, für 
die sich selbst die Techniker zu schade sind. Oder es sind riskant 
eingestufte Projekte (wir könnten noch das probieren... und das ... und 
das ... und das ..., gibt ja genug Kandidaten, keine Ahnung ob was 
brauchbares herauskommt.)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens schrieb:
> Was sagt ihr dazu?
Der Master "lohnt" sich nur, wenn das Ergebnis in der selben Liga wie 
oder besser als das vorige Bachelorergebnis ist.
Denn wenn du den Bachelor mit 1,5 gemacht hast und den Master nur mit 
2,5 und dich dann bewirbst, dann entsteht schnell der Eindruck, dass du 
da an deine Grenzen gestoßen bist.

Von einem Bachelor, der sich mit 1,5 bewirbt, kann man dagegen noch 
einiges erwarten...

Arne B. schrieb:
> Jetzt ist es einfach nur noch lächerlich. Welcher Bachelorkandidat wird
> auf Aufgaben angesetzt, die gefragt sind?
Die bei mir.

> Oder es sind riskant eingestufte Projekte
Oder es sind Projekte, die man zwar gerne hätte, aber nicht unbedingt 
braucht. Dann tut es nicht weh, wenn sich herausstellt, dass das Ziel 
nicht erreicht wird oder werden kann.

: Bearbeitet durch Moderator
von user23113 (Gast)


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Arne B. schrieb:
> Welcher Bachelorkandidat wird
> auf Aufgaben angesetzt, die gefragt sind?

Wird bei den meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen so sein, 
da sie nicht einfach jedes Semester bzw Jahr einfach mal so Geld aus dem 
Fenster werfen können. So wie sich dein Text liest, kennst du wohl nur 
BMW und vergleichbare Firmen...

von Arne B. (mikroarne)


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Lothar M. schrieb:
> Arne B. schrieb:
>> Jetzt ist es einfach nur noch lächerlich. Welcher Bachelorkandidat wird
>> auf Aufgaben angesetzt, die gefragt sind?
> Die bei mir.
>
>> Oder es sind riskant eingestufte Projekte
> Oder es sind Projekte, die man zwar gerne hätte, aber nicht unbedingt
> braucht. Dann tut es nicht weh, wenn sich herausstellt, dass das Ziel
> nicht erreicht wird oder werden kann.

Und du bist auch noch stolz darauf???

von Der C. (derchris)


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Könnt ihr bitte mal aufhören dauernd den Arne Troll zu füttern.

von AVR (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Denn wenn du den Bachelor mit 1,5 gemacht hast und den Master nur mit
> 2,5 und dich dann bewirbst, dann entsteht schnell der Eindruck, dass du
> da an deine Grenzen gestoßen bist.

Oder so:

Mit dem Master fängt das richtige Studium an. Bei mir war das so. Meine 
Masternote war leicht schlechter als die vom Bachelor. Gejuckt hat es 
niemanden.

von Dirk K. (knobikocher)


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Arne B. schrieb:
> Fakt ist, Unternehmen lassen einen fast 100% fürs Unternehmen arbeiten
> und lassen einen die Abschlussarbeit zuhause schreiben.

Deine Erfahrung vielleicht, aber darum nicht unbedingt Fakt. Bei mir war 
es anders herum. 100% an der BA gearbeitet. Viel Unterstützung und viel 
Handlungsfreiheit.

Jens schrieb:
> Allerdings scheint die Bezahlung doch etwas auseinander zu gehen je nach
> Unternehmen.

In der Tat. Ich habe eine einmalige Aufwandsentschädigung bekommen 
<1500€.
Das war ziemlich erbärmlich. Dennoch rückblickend i.O. in Anbetracht der 
geleisteten Unterstützung. Die Abschlussarbeit an der FH (Hannover) zu 
schreiben ist auch eher die Ausnahme gewesen. Mehr für Leute, die keine 
BA in der Industrie gefunden haben.

In der TU Braunschweig hingegen sind Abschlussarbeiten an (eher für) die 
Uni die Regel. Man muss schon ein gutes externes Projekt haben, um einen 
Prof dafür zu begeistern. Dort wurde wohl eher darauf geachtet, die 
Früchte der Lehre in Form von kostenlos arbeitenden Studenten zu nutzen. 
Bringt halt die Forschung kostenlos voran :)

Meine Empfehlung: willst du später in der Industrie arbeiten -> 
Abschlussarbeit dort. Willst du in die Forschung -> am Institut. Die 
Vergütung in dieser Zeit ist sekundär, solange du über die Runden 
kommst. Das Ziel ist es doch, hinterer eine Anstellung zu bekommen im 
gewünschten Umfeld.

Jens schrieb:
> Den Master noch machen oder nur der Bachelor.
> Ich hab von vielen gehört, dass es geldtechnisch wenig Sinn macht den
> Master zu machen.
> Auch in einem technischen Bereich wie Elektrotechnik oder Informatik.
> 2 Jahre länger studieren und danach nicht sehr viel mehr verdienen als
> ein Bachelor.
> Aber Geld ist ja nicht alles...

Wenn du als B.Eng. / B.Sc bereits eine gute Anstellung bekommst, warum 
nicht? Ich bereue es nicht. Als B.Eng. von der FH direkt eingestiegen 
und heute interessiert es niemanden mehr. Manchmal hatte ich etwas 
bammel, wenn mir als Kunden mehrere Dr. gegenüber sitzen. Hat sich aber 
als unberechtigt herausgestellt. Diskutiert wird fachlich und ich soll 
die doch bitte dutzen :)

Vom Gehalt her kann es Unterschiede geben. Weiß ich nicht. Bin 
zufrieden. Selbst als zertifizierter Studienabbrecher von einer 
FastHochschule bin ich von einem entsprechendem IGM Gehalt nicht so weit 
weg.

Letztendlich: guter Troll!
Erster Post: Autor: Jens (Gast) Datum: 14.10.2019 16:13

Und zufällig:
Benutzername mikroarne
Vorname Arne
Nachname B.
Firma

Angemeldet seit 14.10.2019 13:54
Beiträge
17

Gerade kurz vorher angemeldet und in diesem Thread außerordentlich 
fleißig! Zufälle gibt es! @Mod: kann geschlossen werden :)

von Achim B. (bobdylan)


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Dirk K. schrieb:
> FastHochschule

Ist das eine Hochschule, an der man besonders schnell lernt, oder ist 
das nur fast eine Hochschule? Ich frag ja man bloß. Bei dem vielen 
Denglisch heutzutage...

von Dirk K. (knobikocher)


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Das ist ein abwertender Begriff für eine Fachhochschule hier aus diesem 
Forum.

Reinhard S. schrieb:
> Als zertifizierter Studienabbrecher kann man richtig Geld verdienen?

Dies wollte ich noch etwas steigern :)

von Alter Hase (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Von einem Bachelor, der sich mit 1,5 bewirbt, kann man dagegen noch
> einiges erwarten...

Ja genau - und zwar ein Masterabschluss der im ungünstigen Fall nur 
wenig schlechter ist. Die Ausrede wenn ich mehr wollte könnte ich ja - 
zählen nicht.

Rausholen was drin ist. Wenn nicht Vollgas mit Anfang zwanzig, wann denn 
dann? Es wird nicht leichter.

Bachelorkandidaten wird es zukünftig immer mehr geben - die Politik 
möchte das so. Ich frage mich aber auch wann wir den ersten Professor 
zum Kisten nageln bekommen...

von Alex G. (dragongamer)


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user23113 schrieb:
> An der FH aber nicht. Ein
> Kommilitone von mir hat deshalb fast 1 Jahr für seine BA benötigt, da
> dem Prof immer wieder neue Dinge eingefallen sind, die man anders machen
> könnte.
Das ist jetzt aber ungewöhnlich... In der SPO bei mir stand klar drin 
dass nur 3 Monate (bzw.6 Monate beim Master) vorgesehen sind und nur in 
"nicht selbstverschudleten Fällen" wie Krankheit oder Härtefällen 
verlängert werden kann. Einem Professor wird da keine Möglichkeit der 
verlängerung angeboten...

von Qwertz (Gast)


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Jens schrieb:
> 2 Jahre länger studieren und danach nicht sehr viel mehr verdienen als
> ein Bachelor.
> Aber Geld ist ja nicht alles...
>
> Was sagt ihr dazu?

Genauso ist es: Geld ist nicht alles, das kommt später von fast ganz 
alleine in hohen Summen auf dein Konto. Mach lieber noch den Master, 
dann hast du einen soliden Abschluss, der dir viele Türen öffnen kann.

von user23113 (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Das ist jetzt aber ungewöhnlich... In der SPO bei mir stand klar drin
> dass nur 3 Monate (bzw.6 Monate beim Master) vorgesehen sind und nur in
> "nicht selbstverschudleten Fällen" wie Krankheit oder Härtefällen
> verlängert werden kann. Einem Professor wird da keine Möglichkeit der
> verlängerung angeboten...

Ja stimmt, ist bei uns eigentlich auch so geschrieben. Jedoch war es da 
halt dann so, dass der Prof nicht wollte, das der Student die BA sofort 
anmeldet. Sondern sich erst mal bisschen reinarbeitet und dann anmeldet 
(was bei manchen Profs durchaus hier üblich ist). Nur ist aus dem 
"bisschen reinarbeiten" dann über ein halbes Jahr geworden...

von BobStong (Gast)


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Hier wird von einigen wieder nur schwarz und weiß gedacht. Ich selbst 
habe BA und MA in verschiedenen Betrieben geschrieben. Grundsätzlich 
gilt, dass neben der Abschlussarbeit keine fachfremden Tätigkeiten im 
selben Betrieb durchgeführt werden dürfen! Damit sollte eigentlich die 
Arbeit an anderen Themen wegfallen, in der Realität tut es das aber 
häufig nicht und sollte daher vom Studenten zumindest angesprochen 
werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Jeder hat einen Vertrag unterschrieben an 
den er/sie sich zu halten hat. Deshalb sollte man vor der 
Vertragsunterzeichnung auch klären, wie die Arbeitszeiten aussehen. Bei 
mir war es beispielsweise so, dass zwar Vollzeit gearbeitet werden 
sollte, ich aber mit meinem Betreuer in der Firma ausgemacht habe, dass 
ich von zuhause arbeiten kann (hatte eine recht theoretische Thema) und 
mir so die Zeiten einteilen konnte. Natürlich habe ich da keine 40h die 
Woche für ca 1k € im Monat gebuckelt ;-) Was ich damit sagen will...es 
ist individuelle Verhandlungssache im Betrieb und kann durchaus lukrativ 
sein.
Das schreiben der Arbeit an der Hochschule hat natürlich den Vorteil, 
dass du die Strukturen und Personen schon kennst und dich nicht 
umstellen musst, das kann aber auch von Nachteil sein, wenn der 
Berufseinstieg bevorsteht und du noch "grün hinter den Ohren" bist. 
Sofern du nicht aufs Geld angewiesen bist und du nicht von erfahrenen 
Kollegen in Betrieben profitieren möchtest kannst du gerne an deiner 
Hochschule ein Thema bearbeiten.

von NichtGut (Gast)


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Abschlussarbeit im Unternehmen würde ich mir gut überlegen. Oft kriegt 
man da nur irgendwelche stumpfen Tasks ab, die sonst keiner in der Firma 
machen wollte. Man darf nicht vergessen, dass eine BA/MA auch einen 
wissenschaftlichen Mehrwert bringen sollte, ansonsten wird es schwierig 
da einen Betreuer an der Uni zu finden, der sich für das Thema 
begeistern lässt und auch bereit ist, eine gute Note zu vergeben. Zudem 
musst du auch regelmäßig zwischen dem Betreuer im Unternehmen und dem 
Betreuer an der Uni vermitteln, und wenn es da Interessenskonflikte 
gibt, ist das in der Regel dein Problem. Oder du findest einen Betreuer, 
dem das alles egal ist und immer 1,0 vergibt. Dann gehts auch.

Fazit: Wenn Unternehmen, dann einige Monate vorher mit der Planung 
anfangen und unbedingt ein Treffen mit dem Uni-Betreuer und dem Betreuer 
aus dem Unternehmen organisieren, und abklären ob die Vorstellungen sich 
decken.

von Marx W. (Gast)


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Jens schrieb:
> Der große Vorteil im Unternehmen ist ja die mögliche Übernahme
u.U. wenn der Betreuer in der Firma ein "Arsch" ist, kannste auch was 
anderes "erleben"!
> und die
> Bezahlung während der Praxisphase.
Kann sein, muss aber nicht sein!
>
> Bei dem Thema Bezahlung bin ich mir allerding unsicher.
> Auf wie viel Geld kommt man da ungefähr?
Normal sollte schon der Stundenlohn für qualifizierte Fachkräfte sein.

> Ich hab da nicht viel eindeutiges im Internet gefunden.
Weil es eben nix "eindeutigeseindeutiges" gibt. Am besten wäre wenn man 
voll soz. vers. pflichtig tätig ist. Also die Beiträge für Al/GKK/Rente 
leistet.

> Was habt ihr für Erfahrungen mit Abschlussarbeiten im Unternehmen?

Ist ewig her, also hat für den aktuellen stannd keine Relevanz!

von Marx W. (Gast)


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NichtGut schrieb:
> Abschlussarbeit im Unternehmen würde ich mir gut überlegen.
Ja, aber es kommt auch drauf an wie die Rahmenbed. sind.
FH oder UNI, Konzern oder Dienstleister, Betreuer den man kennt?
> Oft kriegt
> man da nur irgendwelche stumpfen Tasks ab, die sonst keiner in der Firma
> machen wollte.
Naja, ist halt oft so das das "Budget" für manches Projekt kaum noch was 
hergibt-
> Man darf nicht vergessen, dass eine BA/MA auch einen
> wissenschaftlichen Mehrwert bringen sollte,
Mit der Ansicht solltest du aber die ganze "Stake-Holder-Liste" gleich 
mit auflisten.
> ansonsten wird es schwierig
> da einen Betreuer an der Uni zu finden, der sich für das Thema
> begeistern lässt und auch bereit ist, eine gute Note zu vergeben.
Der Betreuer an der UNI will halt auch seine "Arbeit" erledigt sehen.

von Alex G. (dragongamer)


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NichtGut schrieb:
> Abschlussarbeit im Unternehmen würde ich mir gut überlegen. Oft kriegt
> man da nur irgendwelche stumpfen Tasks ab, die sonst keiner in der Firma
> machen wollte. Man darf nicht vergessen, dass eine BA/MA auch einen
> wissenschaftlichen Mehrwert bringen sollte, ansonsten wird es schwierig
> da einen Betreuer an der Uni zu finden, der sich für das Thema
> begeistern lässt und auch bereit ist, eine gute Note zu vergeben. Zudem
> musst du auch regelmäßig zwischen dem Betreuer im Unternehmen und dem
> Betreuer an der Uni vermitteln, und wenn es da Interessenskonflikte
> gibt, ist das in der Regel dein Problem. Oder du findest einen Betreuer,
> dem das alles egal ist und immer 1,0 vergibt. Dann gehts auch.

Also ich kenne das so dass bereits in der Stellenbeschreibung recht gut 
steht was getan werden soll. Gelegentlich muss man vieleicht im 
Unternehmen auch was anderes machen, aber das Thema steht zum 
Größtenteils vorher fest.
Wenn das Angebot sich sehr unklar oder breit gefasst ausdrückt, dann 
einfach nicht dort bewerben.
Mit dem Wissen sollte man ganz gut abschätzen können ob die Arbeit einen 
wissenschaftlichen Wert hat, oder nicht.


Marx W. schrieb:
> NichtGut schrieb:
>> Abschlussarbeit im Unternehmen würde ich mir gut überlegen.
> Ja, aber es kommt auch drauf an wie die Rahmenbed. sind.
> FH oder UNI, Konzern oder Dienstleister
Startups und vordergrundig wissenschaftliche Einrichtungen (DLR, 
Fraunhofer Institut) bieten auch viele Arbeiten an. Das ist jedenfalls 
interessant und stellt die UNI/HS zufrieden. Nur Übernahme gibt es da 
eher selten.

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