Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Powerbank-Wecker für neue ANKER Powerbank


von Bernd E. (niro)


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Hallo Leute,

habe gerade eine neue Powerbank von ANKER bekommen, Typ PowerCore 
20100mAh.
https://www.amazon.de/gp/product/B00VJT3IUA/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1

Wie bei allen anderen auch, ist das Teil zur Stromversorgung einer 
selbstgebauten Steuer-Elektronik mit uC gedacht.
Nach Aktivierung läuft das Teil 2 Minuten und schaltet sich dann wie 
erwartet ab.
Der Powerbank-Wecker 
(Beitrag "Powerbank-Wecker") funktionert hier 
leider nicht mehr.
Ich habe bereits Pulsströme bis 400mA versucht, aber auch dann schaltet 
sich das Teil nach 2min aus.

...was aber wirklich sonderbar ist, wenn ich bei ausgeschalteter 
Powerbank am offnen Stecker vom USB-Kabel mit dem Multimeter die 
Spannung messe, schaltet sich das Teil an!!  Und da fließt ja nun sogut 
wie gar kein Strom.
Nachdem sich die Powerbank dann wieder abschaltet, liegen am offenen 
Stecker -2,5V an.
Wenn ich jetzt das Multimeter für 5s abziehen und dann wieder messe, ist 
die Powerbank wieder für 2min aktiv.

Hat jemand eine Idee was hier passiert, bzw. wie oder womit ich dieses 
Teil am laufen halten kann?

Danke!!

: Verschoben durch Moderator
von m.n. (Gast)


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Die neueren Anker PBs sind echt ein Desaster!
Zum Wachhalten braucht man Impulse >= 2,6 s. Testweise habe ich meine 
Schaltung mit ATtiny25 auf 3 s Impulse alle 90 s bei 220 mA Laststrom 
geändert. Das Tastverhältnis ist dann 1/30.
So bleibt die PB zwar wach, ist aber nicht mehr so sparsam, wie die 
älteren Ausführungen, die mit einem Tastverhältnis von 1/150 auskamen.
Meine Alternative zu Anker wäre eine ISY IAP-8000, die sich mit 0,1 s 
Impulsen alle 5 s wachhalten läßt: Tastverhältnis 1/50.

Viel Erfolg ;-)

von Bernd E. (niro)


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Vielen Dank für die schnelle Info!
Habe die Hardware für den Strom angepasst und werde morgen mal alles 
ausprobieren.
Wenn ich um die Uhrzeit noch richtig gerechnet habe, liegt der 
zusätzliche Stromverbrauch bei Deinem Timing bei 7,3mAh im Gegensatz zu 
4,4mAh bei der anderen Variante.
Wenn das so klappt, wäre es ja noch zu verschmerzen.... ;-)

von m.n. (Gast)


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Bernd E. schrieb:
> Wenn ich um die Uhrzeit noch richtig gerechnet habe, liegt der
> zusätzliche Stromverbrauch bei Deinem Timing bei 7,3mAh im Gegensatz zu
> 4,4mAh bei der anderen Variante.

Schon, aber das rechtfertig den höheren Preis der Anker nicht mehr. 
Zudem ist die Ruhespannung von -2,5 V sehr störend, da jede 
angeschlossene Elektronik einen Neustart aus dem Schlafmodus verhindert. 
Durch parasitäre Dioden wird immer eine Last vorgegaukelt.
Die IAP dagegen liefert ca. 3 V bei einigen µA, wodurch ein schlafender 
µC + watchdog versorgt werden kann. Eine ext. Batterie/SuperCap ist 
nicht erforderlich.

Mit den älteren Anker waren es übrigens nur 1,5 mA (220mA / 150).

von Bernd E. (niro)


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...wird immer mysteriöser.

Das mit den Strompulsen hat gar nicht geklappt. Nicht mal alle 30s für 
3s 250mA.

...aber mit diesem billigen USB-Gadget zur Leistungsmessung von Pearl 
läuft das Ding jetzt seit über 10 Miuten ganz OHNE Strompulse..??!!

Irgend eine Idee??

von nur so ne Idee (Gast)


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Kann das was mit den Datenleitungen auf dem USB-Stecker zu tun haben? 
Mein USB-Power-Monitor hat am Eingang und am Ausgang D+ und D- 
miteinander verbunden.

von Bernd E. (niro)


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...irgend etwas hat es garantiert damit zu tun.

Bei meinem Power-Mointor ist D+ und D- nicht verbunden.
Das scheint irgend etwas anderes zu sein...

von Bernd E. (niro)


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...wenn ich den Power-Monitor mit USB-Zwischenkabel (ca. 30cm) 
anschließe, um an den abisolierten Drähten die Pegel auf D+ und D- zu 
messen, geht es nicht mehr.
Nur mit Power-Monitor direkt an der Powerbank!!

von m.n. (Gast)


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Bernd E. schrieb:
> Das mit den Strompulsen hat gar nicht geklappt. Nicht mal alle 30s für
> 3s 250mA.

Kontrollier bitte noch einmal Deinen Aufbau! Ich hatte mal einen 
defekten Lastwiderstand, wo dann auch nichts mehr funktioniert hat.

Wie Du schon sagtest, läuft die PB etwa zwei Minuten ohne Last weiter. 
Wenn in dieser Zeit wieder eine Last angelegt wird, dann gehen auch die 
LEDs wieder an. Passiert das bei Dir auch?
Mein Test lief mit 3/90 über zwei Stunden, bevor ich ihn (zufrieden) 
beendet hatte.

Da ich einen PB-Wecker mit ATtiny verwendet habe, lagen an den 
D-Leitungen noch etwa 5 V von den Pullup-Widerständen des Tinies. 
Vielleicht ist das der entscheidene Grund.

von Gnorz (Gast)


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Zum Glück gibt es Powerbänke, die immer Saft an ihren USB-Buchsen 
abgeben und diesen nicht eigenmächtig abschalten. Ansonsten könnte man 
nämlich nie kleine mp3-Player voll aufladen, die mit Ladeströmen unter 
20mA in der Endphase daherkommen. Die PB von RealPower machen das zum 
Beispiel so. Sie sind auch geeignet, kleine Controllerschaltungen ohne 
Hockstrecksprünge am Leben zu erhalten.

von m.n. (Gast)


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Gnorz schrieb:
> Zum Glück gibt es Powerbänke, die immer Saft an ihren USB-Buchsen
> abgeben und diesen nicht eigenmächtig abschalten.

Dann zeige mal eine nicht abschaltende PB mit 20 Ah.

von Harald W. (wilhelms)


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Gnorz schrieb:

> Zum Glück gibt es Powerbänke, die immer Saft an ihren USB-Buchsen
> abgeben und diesen nicht eigenmächtig abschalten.

Gibt es eigentlich inzwischen irgendwelche Standard-Schaltungen und
-ICs, die in den meisten Powerbänken verwendet werden? Dann sollte
es nicht allzu schwierig sein, diese Abschalteinrichtungen zu über-
brücken.

von m.n. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Gibt es eigentlich inzwischen irgendwelche Standard-Schaltungen und
> -ICs, die in den meisten Powerbänken verwendet werden?

Ja. Insgesamt sind es 193 ;-)

von oi (Gast)


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Bernd E. schrieb:
> ...wenn ich den Power-Monitor mit USB-Zwischenkabel (ca. 30cm)
> anschließe, um an den abisolierten Drähten die Pegel auf D+ und D- zu
> messen, geht es nicht mehr.
> Nur mit Power-Monitor direkt an der Powerbank!!

Das klingt ganz genau danach, daß eben doch + und - im Pearldingsi
verbunden sind/werden --- und zwar mittels Widerstand, wodurch eben
die PB gerade so wach bleibt.

Durch das zusatz-Kabel ist der effektive Wert dieses R - wenig, aber
ausreichend - höher, so daß nicht mehr genug Strom fließt... OFF.


Leicht zu testen, indem Du Deine Messung zw. + und - (mit Kabel und
Pearlchen) an einem "richtigen" USB Ausgang (PC, Lappi) durchführst.

von m.n. (Gast)


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oi schrieb:
> Das klingt ganz genau danach,

Was Du schreibst klingt genau danach, daß Du garnicht weißt, wovon Du 
redest :-(
Wo soll denn konkret welcher Widerstand eingefügt werden? Sag es, denn 
damit könntest Du vieler Leute Probleme lösen.

Daß die paar Milliohm eines kurzen Kabels eine PB daran hindern 
wachzubleiben? Für mich ist das Spinnerei, die durch nichts zu belegen 
ist.

Diese Pseudolösungen produzieren nur Gerüchte, die auch durch ständige 
Wiederholung nicht wahr werden.

Ich warte auch noch auf die 20 Ah PB von Gnorz, die ohne ext. Last aktiv 
bleibt. Aber da wird auch nichts Brauchbares kommen.

von oi (Gast)


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m.n. schrieb:
> Wo soll denn konkret welcher Widerstand eingefügt werden?

Wo steht denn eine Empfehlung dieser Art meinerseits?

Bei genauerem Lesen enthält der Vorschlag weder das Einfügen
eines Widerstandes noch iwelche anderen Eingriffe/Umbauten.


Der einzige Unterschied von "mit" auf "ohne" Kabel ist halt
der geringe erhöhte Widerstand. Daß es sich nur um geringste
Unterschiede handelt, habe ich schon zu vermitteln versucht.


Beide Leitungen (hin und zurück) zusammen wohl <= 0,5 Ohm;
normalerweise werden die Datenleitungen eher mit 100-250Ohm
gebrückt, iirc... weiß nicht genau, bin kein USB-Spezi. :)

Nichtsdestotrotz:

Für sehr wahrscheinlich halte ich diese Ursache auch nicht
- nur klang es eben danach, und der Versuch kostet nichts.
Dabei würde zufällig auch gleich mal das Kabel mitgeprüft...


Ich habe nicht in Anspruch genommen, "die gesicherte Lösung
darzubieten" - "vermutlich bringt es nichts" dazuzuschreiben
hätte aber dazu geführt, daß es wohl gar nicht probiert wird.


Bist Du jetzt glücklich(er)?


m.n. schrieb:
> Ich warte auch noch auf die 20 Ah PB von Gnorz,
> die ohne ext. Last aktiv bleibt.
> Aber da wird auch nichts Brauchbares kommen.

Warum sollte es auch? Die hast Du_Dir nach seinem Beitrag
versprochen, nicht er selbst. Wahrscheinlich hätte er D. M. na.
ebenfalls noch zwingend den Satz hinzufügen müssen: "Leider
zwar nicht für 20Ah, aber..." ...um Spitzfindigkeiten dieser
Deiner Art aus dem Weg zu gehen.


LG, oi-oi-oioioioioi

von Jack V. (jackv)


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oi schrieb:
> Der einzige Unterschied von "mit" auf "ohne" Kabel ist halt
> der geringe erhöhte Widerstand.

Weißt du nicht. Der Unterschied kann auch sein, dass es eines dieser 
neumodischen Ladekabel ist, und die Datenleitungen damit eben nicht 
verbunden sind, während das beim direkten Anschluss des Gerätes der Fall 
ist.

von oi (Gast)


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Jack V. schrieb:
> oi schrieb:
>> Der einzige Unterschied von "mit" auf "ohne" Kabel ist halt
>> der geringe erhöhte Widerstand.
>
> Weißt du nicht. Der Unterschied kann auch sein, dass es eines dieser
> neumodischen Ladekabel ist, und die Datenleitungen damit eben nicht
> verbunden sind, während das beim direkten Anschluss des Gerätes der Fall
> ist.

Ok, das kannte ich noch nicht. Gut, ich halte dazu jetzt
meine (scheinbar wirklich zu unqualifizierte) Klappe.

von Alopecosa (Gast)


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Schon mit einführung der USB BC Spec war es nicht mehr so übersichtlich 
hinsichtlich der Kriterien wann welches Gerät (Samsung, Apple, alle 
anderen, usw,) Strom (oder mehr Strom) bekommen hat.

Mittlerweile sind wir bei USB PD (Power Delivery) angekommen und es 
würde mich nicht wundern wenn die Anker "PowerIQ" Geschichte hier mit 
rein spielt und erstmal guckt was da am Ausgang hängt.

Also warum gauckelt ihr der PowerBank nicht einfach vor das ein Gerät 
dran hängt das einen DCP (Dedicated Charging Port) haben möchte.

Also z.B. dem Datenblatt vom TI TPS2511 folgend:

* Supports a USB DCP Shorting D+ Line to D– Line
* Supports a USB DCP Applying 2 V on D+ Line and 2.7 V on D– Line (or a 
USB DCP Applying 2.7 V on D+ Line and 2 V on D– Line)
* Supports a USB DCP Applying 1.2 V on D+ and D– Lines


Ist doch einen Versuch wert...

von Bernd E. (niro)


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OK, mache morgen nochmal eine Test.

Habe an dem Zwischenkabel an D+ und D- je 2,7V gemessen, allerdings ging 
es wie gesagt mit diesem Zwischenkabel dann nicht mehr.

D+ und D- mit 10k auf VDD legen und ein Strompuls alle 90s hilft auch 
nichts, d.h. iQ funktioniert jetzt wieder anders....

von m.n. (Gast)


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m.n. schrieb:
> Wie Du schon sagtest, läuft die PB etwa zwei Minuten ohne Last weiter.
> Wenn in dieser Zeit wieder eine Last angelegt wird, dann gehen auch die
> LEDs wieder an. Passiert das bei Dir auch?

Gibt es dazu noch eine Antwort?

von Bernd E. (niro)


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...ja!

Habe es mit 2,7V probiert, leider auch kein Glück.
Keine Chance das Ding von ANKER irgendwie am Laufen zu halten... :-(
...wird zurückgeschickt!!

Hab mir jetzt das Teil von ISY besorgt.
Läuft absolut super!! :-)
...mit 60ms alle 15s !!!
Wie bist Du denn auf Deine Intervall-Werte gekommen??

von MaWin (Gast)


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Bernd E. schrieb:
> Keine Chance das Ding von ANKER irgendwie am Laufen zu halten... :-(
> ...wird zurückgeschickt!!

Du schickst also ein Gerät zurück, das vollkommen in Ordnung ist und 
alle zugesicherten Eigenschaften erfüllt.
Damit machst du andere Leute für deinen Fehlkauf verantwortlich.

von Bernd E. (niro)


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...das ist ja mal ein zielführender Beitrag!!

von MaWin (Gast)


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Es nennt sich Kritik an deinem egoistischen Handeln.
Schließlich muss auch ich die Folgen bezahlen.

von Michael B. (mb_)


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Ich grabe diesen älteren Thread noch einmal aus, weil ich etwas mit 
meiner Anker PowerCore 20100 model A1271 experimentiert habe.
Ich bin mir nicht sicher, ob das schon eine "neue" Powerbank im Sinne 
des Threaderöffners ist.

Meine Powerbank scheint im niedrigen Lastbereich (Milliampere) vor allem 
auf Änderungen der Last und eventuell auch Änderungen der Lastmuster zu 
reagieren. Weniger auf die absolute Höhe der Last.

Ich habe mit einer sehr einfachen Schaltung experimentiert, die im 
Grunde nur aus einem 100 Ohm Lastwiderstand, einem ATTiny und 
entsprechender Software besteht.

https://bues.ch/cgit/pbwake.git/about/
https://bues.ch/releases/pbwake/

Mit folgenden Eckdaten bleibt meine Anker PowerCore dauerhaft wach:
50 mA Puls mit 4 ms bis 6 ms Länge.
Dann etwa 40 s bis 55 s Pause.

Mit dem Lastwiderstand habe ich wenig experimentiert. Der könnte 
vermutlich auch noch etwas größer sein. Wichtig war mir bei der Auswahl 
des Lastwiderstandes erst nur, dass eine potentielle Daueransteuerung 
keine Brandgefahr darstellt.

Die minimale Pulslänge von 4 ms ist das Minimum, was meine Powerbank 
akzeptiert. Bei kleineren Pulsen bleibt sie nicht dauerhaft aktiv.
Die Pausendauer von 40-55 s ist grob ermittelt. Eventuell könnte man da 
auch noch etwas längere Zeiten fahren.

In die Puls- und Pausendauer habe ich noch einen Pseudozufall mit 
eingebracht. Die Idee (Hoffnung) dahinter ist, dass damit eventuelle 
Lernalgorithmen in der Powerbanksteuerung das Muster schwerer oder gar 
nicht erlernen können. Ob das unbedingt notwendig ist, weiß ich aber 
noch nicht genau. Die Testzyklen dauern einfach sehr lange, nachdem man 
einen Parameter verändert hat.

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