Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Vernickelte Abstandsbolzen auf verzinkte Stehbolzen - Korrosionsgefahr?


von Hans W. (Gast)


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Es sollen Briefkästen (Stahl, verzinkt, pulverbeschichtet) (mit 
Elektronik) an Außenwände gedübelt werden. Damit die Briefkästen im 
Reparaturfall leicht abnehmbar sind, soll die Befestigung auf verzinkten 
M4 Stehbolzen erfolgen.

Innen im Briefkasten sind die Stehbolzen nur durch Löcher in einer 
Montageplatte zugänglich, liegen also 15mm tief. Jetzt wollte ich 
Abstandsbolzen M4, innen mit durchgehendem Gewinde, außen mit Sechskant 
als "lange Muttern" verwenden. Leider finde ich diese nur in der 
Ausführung Messing, vernickelt.

Meint ihr, dass bei dieser Materialpaarung Zink/Nickel im Laufe der 
Jahre Korrosion auftreten könnte? Evtll. mit Fett montieren?

Oder doch besser Abstandsröllchen und selbstsichernde verzinkte Muttern 
verwenden? Sind halt nicht so bequem zu montieren.

(Ich darf leider nicht erzählen, was es mit der Elektronik auf sich hat. 
Spielt aber auch keine Rolle.)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Stehen die Kästen im Innenraum, unter Dach oder vordeichs?
bei letzterem ist der ganze Kasten in 0,nix weggerottet und die deine 
nun grünen Abstanzbolzen sind immer noch da.

von Hans W. (Gast)


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Außen an einem Haus, Südwand bzw. Ostwand, also dem Regen ausgesetzt, 
aber kein Salzwasser, kein Streusalz.

von oszi40 (Gast)


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Hans W. schrieb:
> soll die Befestigung auf verzinkten M4 Stehbolzen erfolgen.

Bei M4 hätte ich wenig Vertrauen, wenn sich eine Taube auf den 
Briefkasten setzt oder ein paar Kataloge kommen...

Nimm übliche Stockschrauben M8 und beachte die Wand-Isolationsdicke. Es 
gibt auch bis 30cm lange Stockschrauben. Die rosten nicht in 20 Jahren 
durch. Löcher schön abdichten an der Wand!

von michael_ (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Meint ihr, dass bei dieser Materialpaarung Zink/Nickel im Laufe der
> Jahre Korrosion auftreten könnte? Evtll. mit Fett montieren?

Schraub das zusammen und schau aller zehn Jahre danach.
Es wird dich überleben und die Elektronik sowieso.

Bei falschen Fett hast du mehr Probleme.

mach ein kleines Dach darüber!

von Mani W. (e-doc)


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von Hans W. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemische_Spannungsreihe

Deswegen frage ich ja. Mir ist schon klar, dass das nicht ideal ist. 
Vielleicht hat das schon mal jemand gemacht und kann Erfahrungen 
berichten.

von Hans W. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei M4 hätte ich wenig Vertrauen, wenn sich eine Taube auf den
> Briefkasten setzt oder ein paar Kataloge kommen...

Die Originalbefestigung ist mit Holzschrauben 4 x 45mm und 6er Dübel. 
Meinst Du, eine Taube schert eine 4mm Schraube ab? Da würden die 
Briefkästen ja reihenweise von der Wand purzeln...

Ach ja, und Kataloge kommen da keine rein, der Einwurfschlitz ist 
dauerhaft verschlossen. Der Zweck ist ein anderer.

von Hans W. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Bei falschen Fett hast du mehr Probleme.

Kannst du ein Fett empfehlen? Silikonfett? Hahnfett? 
Motorrad-Kettenfett? MoS2-Fett?

von Mani W. (e-doc)


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Hans W. schrieb:
> Innen im Briefkasten sind die Stehbolzen nur durch Löcher in einer
> Montageplatte zugänglich, liegen also 15mm tief. Jetzt wollte ich
> Abstandsbolzen M4, innen mit durchgehendem Gewinde, außen mit Sechskant
> als "lange Muttern" verwenden.

Warum nicht aus Delrin oder ähnlichen Kunststoffen?

Bei solchen Längen ergibt das eine große Zug- und Druckkraft...

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Warum nicht aus Delrin oder ähnlichen Kunststoffen?

Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Wird so gemacht. Danke!

von Walter T. (nicolas)


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Die Gewindehülsen gibt es übrigens auch in verzinkt. Heißen dann nur 
"Langmutter".

von Udo S. (urschmitt)


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Problem dürften die 4mm Stockschrauben sein, falls da zwischen Wand und 
Briefkasten Regenwasser rein kann.
Die Feuchtigkeit hält sich in dem Zwischenraum, die Stockschrauben haben 
meist eine zu dünne Zinkschicht und fangen nach einiger Zeit zu rosten 
an.
In ein paar Jahren ist M4 dann durchgerostet.

von Hans (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Der Zweck ist ein anderer.

Jetzt kann man sich denken worum es geht. :)

von Einkäufer (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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Edelstahl Stockschrauben
https://www.edelstahl-niro.de/schraube-mutter-stockschraube-c-161_365.html?gclid=EAIaIQobChMIhtrJxrSg5QIVmuJ3Ch31GAydEAAYAiAAEgJU-_D_BwE

und Edelstahl Langmutter ist keine Option?
https://www.hoerr-edelstahl.de/Befestigungsmaterial/Muttern-und-Nieten/Gewindemuffen-Langmuttern/Gewinde-Muffe-M6-x-20-V2A-Edelstahl-Langmutter-Verbinder-M6-1-Stueck.html

Udo S. schrieb:
> In ein paar Jahren ist M4 dann durchgerostet.

M4 wäre mir auch zu dünne

Abdichten der Stockschraube ist auch ein Muss, vorher ins Dübelloch also 
Silikon oder Acryl einbringen vor dem Dübel, noch besser ist aber

Edelstahl Stockschraube und Maueranker in Siebhülse einkleben

Siebhülse
https://www.elektro-material.ch/de/shop/siebhuelse-sh16-tilca-15x85mm/p/va-181183

Ankerstange statt Stockschraube, Edelstahlgewindestange geht auch
https://www.elektro-material.ch/de/shop/ankerstange-m8-l100mm-verz-mit-u-scheibe-und-mutter/p/va-181177

https://www.elektro-material.ch/de/shop/ankerstange-m8-l100mm-verz-mit-u-scheibe-und-mutter/p/va-181177

https://www.hornbach.de/shop/Verbundmoertel-Tox-Liquix-Plus-7-300-ml/8229410/artikel.html
Den Mörtel mit Kartusche und Mischspitze gibts auch einzeln, Siebhülse 
nach Bedarf Dicke und Länge, Edelstahl Gewindestange nach Bedarf 
Durchmesser und Länge.

Der Vorteil, durch den gemischten Mörtel im Mauerloch denke ich spart 
man das Abdichten im Loch, aussen kann man ja noch nachdichten, meine 
normalen verschmierten Dübellöcher mit Acryl haben auch über Jahre keine 
Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingelassen, sah ich als bei der 
Fassadenüberarbeitung alle Wandhalter für Leuchten und Blumen entfernt 
werden mussten.

von Hans W. (Gast)


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Einkäufer schrieb:
> https://www.ettinger.de/de/product/search#37/ART_GR

Danke, aber leider zu große Mindestmenge.

von Hans W. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Edelstahl Stockschraube

Edelstahl will ich nicht nehmen, da der Briefkasten verzinkt ist. Da 
reicht eine kleine Beschädigung der Pulverbeschichtung und schon gehts 
los mit dem Rost.

von Joachim B. (jar)


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Hans W. schrieb:
> Edelstahl will ich nicht nehmen, da der Briefkasten verzinkt ist. Da
> reicht eine kleine Beschädigung der Pulverbeschichtung und schon gehts
> los mit dem Rost.

dafür gibt es Kunstoffscheiben die Briefkastenloch und Schraube trennen.

Aber Gott erhalte mir die Ausreden!

von Hans W. (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Die Gewindehülsen gibt es übrigens auch in verzinkt. Heißen dann nur
> "Langmutter".

Guter Tipp! Danke!

Schon irre, welche Vielfalt an Bezeichnungen da benutzt wird:
Distanzmuffen Gewindemuffen Verbindungsmuttern Gewindehülsen Langmuttern 
Verlängerungsmuttern Abstandsbolzen Distanzbolzen Verbindungsmuffen

von Muffelmutter (Gast)


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Hans W. schrieb:

> Schon irre, welche Vielfalt an Bezeichnungen da benutzt wird:
> Distanzmuffen Gewindemuffen Verbindungsmuttern Gewindehülsen Langmuttern
> Verlängerungsmuttern Abstandsbolzen Distanzbolzen Verbindungsmuffen

Da kann man schon mal Muffensausen kriegen...
;)

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian L. schrieb:

> Stehen die Kästen vordeichs?

Du meinst, jedesmal wenn die Flut kommt, werden sie überflutet?

von L. H. (holzkopf)


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Hans W. schrieb:
> Es sollen Briefkästen (Stahl, verzinkt, pulverbeschichtet) (mit
> Elektronik) an Außenwände gedübelt werden.

Wie groß ist denn der D der Löcher?

Hans W. schrieb:
> Edelstahl will ich nicht nehmen, da der Briefkasten verzinkt ist. Da
> reicht eine kleine Beschädigung der Pulverbeschichtung und schon gehts
> los mit dem Rost.

Glaube nicht, daß dies ein stichhaltiges Gegenargument ist.
Besorg Dir notfalls im Baumarkt VA-Spax-Schrauben, welche von ihrem 
Schraubgewinde her problemlos, also ohne "Ankratzen", durch den D der 
Briefkastenlöcher laufen können.
Bohr dann per Schablone die Dübellöcher.

Danach kannst Du die Spaxschrauben insgesamt mit Teflonband umwickeln. 
Auch an ihrem Gewinde und am (immer) dünneren Schaft etwas dicker 
auftragen.
Wenn Du dann am Schraubenkopf noch eine Kunststoffscheibe zwischenlegst, 
sollte das als "Abschottung" genügen.

Alternativ kannst Du auch mal nachsehen, welcher Schaft-Dübel-D durch 
die Briefkasten-Löcher paßt.
Das wäre eine noch einfachere "Abschottungs"-Lösung. ;)

von Hans W. (Gast)


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Danke für deine Überlegungen. Aber es geht ja gerade darum, die 
Briefkästen NICHT mit Holzschrauben zu befestigen. Die Kombination 
Holzschraube / Kunststoffdübel sehe ich als eine Einmalbefestigung. Man 
sollte die Schraube nicht mehrfach herausdrehen und wieder eindrehen, 
das hält bei jedem Mal schlechter. Die Briefkästen sollen deshalb von 
Metallgewinden gehalten werden, die Holzschrauben bleiben in den Dübeln. 
Deshalb die Stockschrauben.

Die Löcher in der Briefkasten-Rückwand haben einen Durchmesser von 
4,8mm. Eine Metallgewindeschraube M5 passt so gerade eben durch, mit 
sehr wenig Spiel. Also M5 ginge zur Not auch, aber dann muss man in die 
Wand verdammt genau bohren.

Edelstahlschrauben sind ja im Prinzip das Haltbarste. Aber sie dürfen 
nicht in Kontakt kommen mit verzinkten Oberflächen, sonst ist bei 
Feuchtigkeit das Zink bald aufgebraucht. Ich würde gerne bei einem 
Material bleiben - alles verzinkt, dann kann nichts passieren. Zink 
reicht auch locker aus für diese Anwendung.

Also ich nehme die M4 Stockschrauben verzinkt, 50mm lang, und als 
Muttern Sechskant-Abstandsbolzen. Entweder aus Kunststoff, wie Mani W. 
vorgeschlagen hat oder auch verzinkt (dann heißen sie Langmuttern), wie 
von Walter T. (nicolas) empfohlen.

Also Problem gelöst, danke nochmal an alle.

Gruß Hans

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