Hallo, ich frage mich gerade wie man in phasensensitiven Messungen wie beispielsweise in einem Lock-In-Verstärker die AC-Kopplung bei sehr niedrigen Frequenzen hinbekommt. Um da ausreichende Kapazität mit wenig Temperatureinfluss hinzubekommen braucht man ja schon eine relativ große Platinenfläche. Ist es möglich, einen Kapazitätsmultiplizierer dafür herzunehmen? Da hätte man ja das Problem, dass man die Temperaturschwankung der Kapazität auch mit dem Multiplikationsfaktor erhoht.
Hab noch einmal etwas drüber nachgedacht. Wäre es möglich, mit gleichartigen Kondensatoren den temperaturbeeinflussten Phasengang eines Hochpasses mit einem Allpass zu kompensieren?
Was bedeutet sehr niedrige Frequenzen ? Und wo soll der Cap hinkommen ? Es fehlt sehr viel an Information. Ich habe auch schon mal einen lock-in aufgebaut. Der lief allerdings bei 100kHz.
Tom schrieb: > ich frage mich gerade wie man in phasensensitiven Messungen wie > beispielsweise in einem Lock-In-Verstärker die AC-Kopplung bei sehr > niedrigen Frequenzen hinbekommt. Was sind "sehr niedrigen Frequenzen" bei Dir? Lock-Ins werden doch häufig im Kilohertz-Bereich betrieben, da sind die nötigen Kapazitäten nicht soo riesig. Schau Dir die Audio-Highend-Freaks an, die bis 20 Hz oder noch weiter runter AC koppeln wollen. Die sind dann eher die, die dann Probleme mit der Kondensatorgröße etc. bekommen.
Gerd E. schrieb: > Lock-Ins werden doch häufig im Kilohertz-Bereich betrieben, da sind die > nötigen Kapazitäten nicht soo riesig. Dennoch gibt es in der Forschung Applikationen, in denen man bei sehr niedrigen Frequenzen (1-20 Hz) die Phaseninformation eines Systems ermittelt. Das macht auch ein Stanford Research SR830. Joggel E. schrieb: > Was bedeutet sehr niedrige Frequenzen ? > Und wo soll der Cap hinkommen ? > Es fehlt sehr viel an Information. Das ist richtig, da hab ich etwas wenig Info bereitgestellt, sorry noch mal. Ich hatte mich noch ein wenig weiter beschäftigt und bin zu einer - so glaube ich - befriedigenden Ergebnis gekommen. Mit dem Analog Filter Wizard von analog devices lassen sich Filterschaltungen berechnen, deren Parameter man beeinflussen kann. So lässt sich die Filterart auswählen, im weiteren Verlauf der Menüpunkte auch das Verhältnis von R und C. Da es C0G-Typen relativ erschwinglich und mit vernünftiger Baugröße noch bis 220 nF gibt, kann man die Kapazität darauf einstellen und bekommt einen Kompromiss für Filterwirkung, Kondensatorgröße und Rauschen. Mit den erwarteten Toleranzen lässt sich dann eine Simulation anstellen, welche mir für die erwarteten Temperaturschwankungen der Bauteile eine maximale Phasenveränderung von 0,2° im Temperaturbereich von 10-85°C liefert. So müsste das wohl beherrschbar sein.
Warum überhaupt AC-Kopplung? Es gibt auch Chopper-OPVs bzw. Zero Drift OPVs, die haben extrem niedrige Offsetspannungen, da kann man auch mit DC-Kopplung messen. Intern machen die sowas wie "aktive AC-Kopplung".
Falk B. schrieb: > Warum überhaupt AC-Kopplung? Es gibt auch Chopper-OPVs bzw. Zero Drift > OPVs, die haben extrem niedrige Offsetspannungen, Für die Offsetspannungen des Eingangsverstärkers mag AC-Kopplung tatsächlich unnötig sein. Aber das AC-Nutzsignal kann ja schon von der Signalquelle her einen großen DC-Offset haben, den muss man an irgendeiner Stelle loswerden, bevor die eigentliche Verstärkerkette kommt. Tom schrieb: > ich frage mich gerade wie man in phasensensitiven Messungen wie > beispielsweise in einem Lock-In-Verstärker die AC-Kopplung bei sehr > niedrigen Frequenzen hinbekommt. Was ich dafür jeweils zu tun pflegte: weit vorne in der Verstärkerkette kommt ein Instrumentenverstärker. Dessen Ausgangsspannung wird mit einem Integrator aufintegriert und auf den Ref-Eingang des Instrumentenverstärkers zurückgespeist. Damit wird der Mittelswert des Ausgangs des Instrumentenverstärkers auf 0 geregelt. Die RC-Zeitkonstante des Integrators lässt sich ohne größere Probleme über einen großen Bereich variieren, der Eingang des Inst.Verstärkers bleibt dabei trotzdem schön hochohmig. Man muss nur aufpassen, dass man nicht versehentlich aus dem Gleichtaktbereich des Verstärkers rausläuft (also Diamond Plot beachten).
Achim S. schrieb: > Was ich dafür jeweils zu tun pflegte: weit vorne in der Verstärkerkette > kommt ein Instrumentenverstärker. Dessen Ausgangsspannung wird mit einem > Integrator aufintegriert und auf den Ref-Eingang des > Instrumentenverstärkers zurückgespeist. Damit wird der Mittelswert des > Ausgangs des Instrumentenverstärkers auf 0 geregelt. Oh, das ist auch eine schöne Lösung.
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