Forum: Fahrzeugelektronik Ist mein Dynamo wirklich kaputt und wenn ja kann ich ihn reparieren?


von Greg J. (gregoryj)


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An meinem Fahrrad mit selbst eingebautem Nabendynamo funktioniert das 
Licht nicht. Durch einige Tests und neu gekaufte Teile konnte ich nun 
Folgendes feststellen:

 - Im Leerlauf liefert der Dynamo (per Hand gedreht) ca. 10V
 - Sind vorder- und Rücklicht angeschlossen, so fällt die Spannung auf 
ca. 0,5V
 - Ist nur das Rücklicht angeschlossen, fällt die Spannung auf ca. 1V
 - Bei den obigen Spannungen leuchten die Lichter natürlich nicht, es 
ist aber eine Verzögerung beim frei drehenden Rad feststellbar, wenn 
eine Last angeschlossen ist.
 - Beide Lichter funktionieren mit externer (Gleichstrom-)Quelle, wenn 
ich diese am Anschluss des Dynamos anschließe (die Leitungen scheinen 
also zu funktionieren)
 - Als ich den Dynamo testen wollte habe ich eine einzelne rote Led mit 
690Ohm Vorwiderstand angeschlossen, diese leuchtete ordnungsgemäß

Für mich sieht das also momentan so aus, als ob der Dynamo die 
entsprechende Leistung nicht mehr bringen kann. Allerdings fällt mir 
kein Bauteil im Aufbau des Dynamos ein, was zur obigen Symptomatik, also 
einer verringerten Maximalleistung, führen könnte.

Weiß jemand, was da kaputt sein könnte bzw. wie ich weiter testen kann 
und ob ich den Dynamo reparieren kann oder ob tatsächlich ein neuer her 
muss?

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,
Greg

von Marc E. (mahwe)


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zerleg mal ganz vorsichtig den Nabendyynamo gibt da Anleitungen im Netz 
und schau dir die Wicklung an glaube es waren Aluwicklungen verbaut 
nicht Kupfer die sind halt empfindlich. Wahrscheinlich einfach nen Bruch 
in der Leitung und an einer stelle ist das Kabel hochohmig geworden.

von Marc E. (mahwe)


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mach mal Widerstandsmessungen reiner Anschluss zuleitung und so weiter.
Kleiner Tipp installiere noch eine doppelte zuleitung und führe den 
zweiten Pol nicht über den Fahrradrahmen.

von Akkulampe (Gast)


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Was für ein Dynamo (Leistung)?
Was für Lampen (Leistung)?
Was passiert, wenn nur das Frontlicht dran ist?
Weiviel Strom ziehen die Lampen an externer Quelle?

Du kannst den Kurzschlußstrom des Dynamos beim drehen messen. Sollte 
min. 500mA betragen.

von Michael B. (laberkopp)


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Greg J. schrieb:
> - Im Leerlauf liefert der Dynamo (per Hand gedreht) ca. 10V

Per Hand gedreht liefert natürlich jeder Dynamo sehr wenig, aber gehen 
wird mal davon aus, dass es auch bei anständiger Fahrt so ist.

Greg J. schrieb:
> - Beide Lichter funktionieren mit externer (Gleichstrom-)Quelle, wenn
> ich diese am Anschluss des Dynamos anschließe

Klingt als ob der Gleichstrom in den Dynamo zurückfloss, das beschädigt 
ihn.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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wie umd wo misst du?
Und welcher strom fliesßt da?

Ist die Masse des Dynamos und der Lampen ordentlich verbunden? Eventuell 
extra Massedraht ziehen.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Klingt als ob der Gleichstrom in den Dynamo zurückfloss, das beschädigt
> ihn

echt jetzt?

namaste

von Marc E. (mahwe)


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ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen also Licht einfach 
anlassen sonst kann je nach Modell durchaus die Spannung am Dynamo so 
groß werden , dass die Wicklung durch schlägt.

: Bearbeitet durch User
von Greg J. (gregoryj)


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Hallo erstmal und vielen Dank für die Beiträge, ich antworte mal 
gesammelt auf alles:

Marc E. schrieb:
> installiere noch eine doppelte zuleitung und führe den
> zweiten Pol nicht über den Fahrradrahmen.

Winfried J. schrieb:
> Ist die Masse des Dynamos und der Lampen ordentlich verbunden? Eventuell
> extra Massedraht ziehen.

Ich habe von vornherein einen zweiadrigen Draht verwendet und die Masse 
im Draht am Rahmen entlanggeführt.



Michael B. schrieb:
> Klingt als ob der Gleichstrom in den Dynamo zurückfloss, das beschädigt
> ihn.

Als ich mit externer Stromquelle gemessen habe, habe ich den Dynamo 
natürlich vorher abgesteckt.



Winfried J. schrieb:
> wie umd wo misst du?
> Und welcher strom fliesßt da?

Akkulampe schrieb:
> Was für ein Dynamo (Leistung)?
> Was für Lampen (Leistung)?
> Was passiert, wenn nur das Frontlicht dran ist?
> Weiviel Strom ziehen die Lampen an externer Quelle?

Strom habe ich gar nicht gemessen. Ich messe mit einem Multimeter nur 
die Wechselspannung. Ich messe entweder direkt am Dynamo, wenn ein Licht 
nicht angeschlossen ist messe ich da es bequemer ist dann an den 
Steckern der Lampe, eine Messung mit beiden angeschlossenen Lichtern 
habe ich aber auch an den Kontakten am Rücklicht gemacht.
Der Dynamo ist ein Shimano Nexus DH-C30000-3N-QR.
Bei der externen Messung wollte ich eigentlich nur die 
Funktionsfähigkeit der Lampen testen, habe aber bei beiden ab 3-4V bei 
0,3-0,5A, also ca. 1-2W pro Lampe ein Leuchten gesehen.
Falls nur das Frontlicht angeschlossen ist passiert auch nichts, die 
Messergebnisse habe ich jetzt nicht mehr im Kopf, leuchten tut es aber 
definitiv nicht.

Vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen und einen schönen Sonntag,
Greg

von Greg J. (gregoryj)


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Marc E. schrieb:
> ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen also Licht einfach
> anlassen sonst kann je nach Modell durchaus die Spannung am Dynamo so
> groß werden , dass die Wicklung durch schlägt.

Vielen Dank, das wusste ich nicht. Da ich aber beim Einbau keinen 
Schalter zur Hand hatte und am Ende zu faul war einen anzulöten war das 
Licht letztendlich trotzdem immer eingeschaltet.

von MeierMüllerSchulz (Gast)


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Marc E. schrieb:
> ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen also Licht einfach
> anlassen sonst kann je nach Modell durchaus die Spannung am Dynamo so
> groß werden , dass die Wicklung durch schlägt.

echt jetzt?

von Nop (Gast)


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Marc E. schrieb:
> ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen

Die allermeisten haben Z-Dioden zur Spannungsbegrenzung drin, und 
außerdem ist Leerlauf eine durchaus übliche Betriebsart.

von Harald W. (wilhelms)


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Akkulampe schrieb:

> Du kannst den Kurzschlußstrom des Dynamos beim drehen messen. Sollte
> min. 500mA betragen.

Das macht natürlich nur Sinn, wenn der Dynamo mit einer Geschwindigkeit
gedreht wird, die mindestens 10km/h beträgt. Das gleiche gilt für die
Messung der Leerlaufspannung.  Also lässt man für dieseMessungen am
besten das Rad in der Gabel. Das einzige, was man im ausgebautem Zu-
stand messen kann, ist der Innenwiderstand. Der sollte im einstelligem
Ohmbereich liegen.

von Newbie (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> wie umd wo misst du? Und welcher strom fliesßt da?
> Ist die Masse des Dynamos und der Lampen ordentlich verbunden? Eventuell
> extra Massedraht ziehen.
>
> Namaste

Winfried J. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Klingt als ob der Gleichstrom in den Dynamo zurückfloss, das beschädigt
>> ihn
>
> echt jetzt?
>
> namaste

...bin ich eigentlich der Einzige den dieses ewige „Namaste“ von Mr. 
Nisch beim lesen nervt?

Nop schrieb:
> Die allermeisten haben Z-Dioden zur Spannungsbegrenzung drin, und
> außerdem ist Leerlauf eine durchaus übliche Betriebsart

So sieht es aus. Und die Z-Dioden sind primär für den Schutz des 
angeschlossenen geraffels.

Der Wickeldraht im Dynamo schafft locker 100v bei direkter 
Drahtberührung.

Die Shimanos geben nicht mehr als 15-20v (zumindest meiner) ohne Last 
ab.

von Matthias L. (limbachnet)


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Viele Nabendynamos haben KEINE Z-Diode eingebaut, die sitzt bei 
Kompletträdern gerne in Scheinwerfer oder Rücklicht versteckt. Bei 
selbst angebauter Lichtanlage ist daher oft keine Z-Diode vorhanden.

Bei ausgeschaltetem Licht kommt der SON Nabendynamo IIRC bei sportlicher 
Bergabfahrt auf max. 80V Leerlaufspannung; das dürfte aber nicht 
ausreichen, um eine Wicklung durch Überschläge zu zerstören.

Newbie schrieb:
> Die Shimanos geben nicht mehr als 15-20v (zumindest meiner) ohne Last
> ab.

Kann ich bestätigen.

Greg J. schrieb:
> wie ich weiter testen kann

Die Standard-Last für Fahrraddynamos hat IIRC 12 Ohm. Du könntest also 
einen 12 Ohm-Leistungswiderstand direkt am Dynamo anschließen und Strom 
und Spannung an diesem messen; wenn dort deutlich weniger als 6W 
Leistung herauszukitzeln sind, dann ist wirklich der Dynamo beschädigt.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias L. schrieb:

> wenn dort deutlich weniger als 6W Leistung herauszukitzeln sind,
> dann ist wirklich der Dynamo beschädigt.

Weniger als 6W wirst Du fast immer haben, da die typische Leistung
eines Fahrraddynamos 3W beträgt.

von Matthias L. (limbachnet)


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Autsch.
Stimmt, das war ein freudscher Verschreiber, weil ich aus meinem Shimano 
mit den Anpass-Kondensatoren eines "Forumslader reloaded" tatsächlich 6W 
(12V, 500mA) herausbekomme. Richtig sind in der Tat 3W!

von picfan (Gast)


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noch ein letzter Tipp:
probier mal nur den Scheinwerfer an die Nabenlichtmaschine 
anzuschliessen und zwar ohne den Scheinwerfer an den Fahrradrahmen 
anzuschrauben oder zu berühren.
Hatte ein ähnliches Problem, da war ein Draht des Rücklichts mit dem 
Fahrradrahmen fest verbunden, was einen Kurzschluss verursachte.
Die Nabenlichtmaschine ist  mit einem Spulen-Draht auch über die Achse 
mit dem Rahmen verbunden, so kann es eben einen Kurzschluss geben...

von asfndf,.asuavfvnrui3 (Gast)


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Sind die Leuchten wirklich in Ordnung?

Ich habe jetzt mehrere repariert, da war die Zenerdiode kaputtgekocht. 
Die Leuchte hat viel zu viel Strom aufgenommen, die Spannung am 
Nabendynamo ist daraufhin massiv eingebrochen.
Also: Stromstärke in Abhängigkeit der Spannung bei den Leuchten messen. 
(mit externer Spannungsquelle)

Erst nach diesen Messungen kannst du dich an das Zerlegen und evtl. 
nötige Instandsetzen deines Nabendynamos machen.

von Thomas W. (goaty)


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Hab das selbe Fehlerbild schon zwei Mal bei Shimano Nabendynamos gehabt. 
Nd30 oder so ähnlich. Plötzlich kein Strom mehr. Drehen frei und geben 
noch etwas Spannung ab, aber keine Leistung.
Hab versucht den aufzumachen, keine Chance, da ist ein Pol in einer Nut 
der Achse rausgeführt, den hab ich gleich abgerissen.
Leider nie rausbekommen warum die Dinger sterben. Vielleicht 
eindringendes Wasser?

von Mani W. (e-doc)


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Marc E. schrieb:
> zerleg mal ganz vorsichtig den Nabendyynamo gibt da Anleitungen im Netz
> und schau dir die Wicklung an glaube es waren Aluwicklungen verbaut
> nicht Kupfer die sind halt empfindlich. Wahrscheinlich einfach nen Bruch
> in der Leitung und an einer stelle ist das Kabel hochohmig geworden.

Mann, wenn wir lauter solche Tippgeber hätten in diesem Forum,
dann gute Nacht, Technik!

Michael B. schrieb:
> Klingt als ob der Gleichstrom in den Dynamo zurückfloss, das beschädigt
> ihn.

Jaja!

Newbie schrieb:
> ...bin ich eigentlich der Einzige den dieses ewige „Namaste“ von Mr.
> Nisch beim lesen nervt?

Nein! Du bist Einer, der den Ausdruck nicht versteht!

Namaste!

Mani

von Mani W. (e-doc)


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Greg J. schrieb:
> An meinem Fahrrad mit selbst eingebautem Nabendynamo

Wie wäre es mit einem Bild?

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> Nein! Du bist Einer, der den Ausdruck nicht versteht!

https://www.guerra-creativa.com/img/uploads/designs/850x850/kmfl1qu0.gif

von Mani W. (e-doc)


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von Mani W. (e-doc)


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Das zu verstehen, bedeutet auch etwas, alles, die Dinge und die Menschen
zu verstehen, etwas, was nicht leicht erscheint...

Mit etwas Übung geht das allerdings...

Namaste

von Franz Janssen (Gast)


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genau so geht es meinem Nabendynamo, Spannung von 4-5 Volt am Ausgang 
bei Drehbewegung, aber es kommt zu keiner Leistung am Scheinwerfer, der 
komplett überprüft wurde und an 4 Volt Gleichspannung tadellos 
funktioniert. Also muss doch ein elektronisches Bauteil im inneren des 
Nabendynamos defekt sein, denn ein Drahtdefekt im Wicklungsbereich würde 
doch keine Spannung mehr an die äusseren Klemmen weiterleiten, es sei 
denn, dass sich Kapazitäten zwischen den elektrisch getrennten, aber 
benachbarten Drahtwicklungen mit einer geringen Spannung aufladen, die 
aussen messbar wird. Scheint meiner Meinung nach, da das Problem ja 
häufiger vorzukommen scheint, eine Sollbruchstelle eingebaut worden zu 
sein, damit das Geschäft besser floriert. Hab ich auch schon bei Kfz 
Lichtmaschinen erlebt, die nicht ewig leben dürfen. Dort bedient man 
sich einfach schlechter chinesischer Kupferdraht Qualitäten und die 
Dinger gehen reihenweise nach Jahren kaputt, der Umsatz läuft. Werde 
gleich mal die Wicklung durchmessen. Das Fahrrad wurde übrigens kaum 
gebraucht.

von Franz Janssen (Gast)


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...und dann reiss ich dem Shimano den Arsch auf, natürlich nach 
Anleitung. Das Ergebnis werde ich euch berichten

von klammern (Gast)


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Franz Janssen schrieb:
> Also muss doch ein elektronisches Bauteil im inneren des
> Nabendynamos defekt sein

Viel Spass beim Suchen! ;-)

von Ralf X. (ralf0815)


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Franz Janssen schrieb:
> Scheint meiner Meinung nach, da das Problem ja
> häufiger vorzukommen scheint, eine Sollbruchstelle eingebaut worden zu
> sein, damit das Geschäft besser floriert. Hab ich auch schon bei Kfz
> Lichtmaschinen erlebt, die nicht ewig leben dürfen. Dort bedient man
> sich einfach schlechter chinesischer Kupferdraht Qualitäten und die
> Dinger gehen reihenweise nach Jahren kaputt, der Umsatz läuft.

Klar, der Strom löst die schlechten Atome aus dem Chinesen-Kupfer, die 
dann an den Engstellen der Anschlüsse den Durchfluss verstopfen.
Ggf. mal bei k2r nach einer Lösung schauen.

> Werde gleich mal die Wicklung durchmessen.

Am besten innen vor den Engstellen!

> Das Fahrrad wurde übrigens kaum gebraucht.

War es ggf. liegend gelagert, wodurch sich die schlechten Atome irgendwo 
absetzen und verkleben konnten?

von aaron (Gast)


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Marc E. schrieb:
> ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen also Licht einfach
> anlassen sonst kann je nach Modell durchaus die Spannung am Dynamo so
> groß werden , dass die Wicklung durch schlägt.

Blödsinn. Die meisten Fahrräder mit Nabendynamo haben einen Schalter um 
das Licht an und aus zuschalten

von A-Freak (Gast)


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> Blödsinn. Die meisten Fahrräder mit Nabendynamo haben einen Schalter um
das Licht an und aus zuschalten

Kein Blödsinn.

Der Schalter ist paralell zu den Lampen und schliest die Kurz wenn man 
das Licht abschaltet. 0V * 500mA = 0W

Der Generator (es ist KEIN Dynamo) ist in sehr guter annäherung eine 
Konstantstromquelle, paralell zu einer verlustreichen Induktivität.

von Hans (Gast)


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Franz Janssen schrieb:
> ...und dann reiss ich dem Shimano den Arsch auf, natürlich nach
> Anleitung. Das Ergebnis werde ich euch berichten
Aber bitte mit Video...

von Axel R. (axlr)


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Den falschen Draht als Masseleitung genommen. Den anderen nehmen?

von albi (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Den falschen Draht als Masseleitung genommen. Den anderen nehmen?

Vielleicht?

Ich habe mich gefragt, wie sich mein Rücklicht (Kaufland, 5 Euro, 
überaus helle LED) wohl verhalten wird, falls mal der Hauptscheinwerfer 
ausfallen sollte. Ich vermute sehr stark, das sich im Rücklicht eine 
Z-Diode befindet. Da sitzt eine winzige Platine drin. Von außen habe ich 
aber nur einen kleinen Kondensator erkannt.

Den Hauptscheinwerfer (2 x 200mA/2W LED) habe ich selber gebaut. Da ist 
keine Z-Diode mit drin. (... bei dem hohen Laststrom entbehrlich)

Ich habe allerdings keinen Nabendynamo sondern einen Nordlicht 
Randläufer zum Anklipsen. Die Leistung scheint im Vergleich mit einem 
Nabendynamo jedoch in etwa gleich zu sein. Ebenso die Eigenschaft: 
Stromquelle.

Dem TO würde ich raten, mal eine 2,5 W Glühfadenlampe anzuschließen,
und dann am Rad zu drehen. Ohne sonstige Verbraucher weiß er dann 
sofort, ob sein Dynamo OK ist.

von albi (Gast)


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albi schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Den falschen Draht als Masseleitung genommen. Den anderen nehmen?
>
> Vielleicht?
>
> Ich habe mich gefragt, wie sich mein Rücklicht (Kaufland, 5 Euro,
> überaus helle LED) wohl verhalten wird, falls mal der Hauptscheinwerfer
> ausfallen sollte. Ich vermute sehr stark, das sich im Rücklicht eine
> Z-Diode befindet. Da sitzt eine winzige Platine drin. Von außen habe ich
> aber nur einen kleinen Kondensator erkannt.

Ich habe auch keinen Brückengleichrichter erkannt.
Habe ich den übersehen?
Der wäre doch zwingend erforderlich zusammen mit ein Z-Diode als 
Schutz??
Da Rücklicht zieht 50mA.

von Hamster (Gast)


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A-Freak schrieb:
>> Blödsinn. Die meisten Fahrräder mit Nabendynamo haben einen Schalter um
> das Licht an und aus zuschalten
>
> Kein Blödsinn.
>
> Der Schalter ist paralell zu den Lampen und schliest die Kurz wenn man
> das Licht abschaltet. 0V * 500mA = 0W

Hast du das messtechnisch ermittelt, oder dir aus den Fingern gesaugt?

Wenn man den Nabendynamo kurz schließt, geht er schwer. Die Kunden 
suchen sicher optimierte, teure und leichte Bikes, bei denen das 
Vorderrad völlig unnötig schwer geht.

von Elektrofan (Gast)


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> Der Generator (es ist KEIN Dynamo) ist in sehr guter annäherung
> eine Konstantstromquelle, paralell zu einer verlustreichen
> Induktivität.

Das Ersatzschaltbild mit idealer Spannung (drehzahl-proportional)
in Reihe mit verlustbehafteter Induktivität geht auch.

von albi (Gast)


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Hamster schrieb:
> A-Freak schrieb:
>>> Blödsinn. Die meisten Fahrräder mit Nabendynamo haben einen Schalter um
>> das Licht an und aus zuschalten
>>
>> Kein Blödsinn.
>>
>> Der Schalter ist paralell zu den Lampen und schliest die Kurz wenn man
>> das Licht abschaltet. 0V * 500mA = 0W
>
> Hast du das messtechnisch ermittelt, oder dir aus den Fingern gesaugt?
>
> Wenn man den Nabendynamo kurz schließt, geht er schwer.

Sicher??

Rein theoretisch ist es eine Stromquelle, ähnlich dem 
Schwunglicht-Generator
eines Mopeds oder einiger Motorroller.

Ein Permanentmagnet rotiert und induziert Strom in den Spulen.
Diese Kleinstgeneratoren sollten auf keinen Fall leer laufen.
Das Eisenpaket erwärmt sich dann wegen hoher Ummagnetisierungsverluste 
im Eisen, die Spannung steigt stark an usw., es können in der Wicklung 
Spannungsüberschläge  entstehen. Der Regler dieser Mopeds legt den 
Generatorausgang auf Masse, wenn keine Belastung vohanden ist, also das 
Licht nicht eingeschaltet ist.

Ich sehe da durchaus Parallelen zum Fahrraddynamo.

von Harald W. (wilhelms)


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albi schrieb:

> Diese Kleinstgeneratoren sollten auf keinen Fall leer laufen.

Normalerweise steigt die Spannung aber nicht so stark an, das deshalb
die Wicklungen durchschlagen. Trotzdem haben wohl manche Dynamos ein-
gebaute Z-Dioden, um die Spannung zu begrenzen. Eingebaute Brücken-
gleichrichter gibt es da m.W. aber nicht.

von albi (Gast)


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> Ein Permanentmagnet rotiert und induziert Strom in den Spulen.
> Diese Kleinstgeneratoren sollten auf keinen Fall leer laufen.
> Das Eisenpaket erwärmt sich dann wegen hoher Ummagnetisierungsverluste
> im Eisen,...

Soll heißen Eisenpaket.

Vielleicht macht sich mal jemand die Mühe, um das endlich zu klären,
und treibt so einen Dynamo über eine Bohrmaschine oder einen anderen 
Elektromotor an und und mißt dann die Stromaufnahme des Motors bei 
verschiedenen Belastungszuständen. Dann wäre die Frage ein für alle mal 
geklärt.

von albi (Gast)


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Harald W. schrieb:
> albi schrieb:
>
>> Diese Kleinstgeneratoren sollten auf keinen Fall leer laufen.
>
> Normalerweise steigt die Spannung aber nicht so stark an, das deshalb
> die Wicklungen durchschlagen. Trotzdem haben wohl manche Dynamos ein-
> gebaute Z-Dioden, um die Spannung zu begrenzen. Eingebaute Brücken-
> gleichrichter gibt es da m.W. aber nicht.

Mit Kleinstgeneratoren meinte ich z. B. die von kleinen Motorrollern.
Die dürfen auf keinen Fall leer laufen. Fahrraddynamos sind bei der 
Betriebsart aber nicht gefährdet.

von Harald W. (wilhelms)


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albi schrieb:

> Vielleicht macht sich mal jemand die Mühe, um das endlich zu klären,
> und treibt so einen Dynamo über eine Bohrmaschine oder einen anderen
> Elektromotor an und und mißt dann die Stromaufnahme des Motors bei
> verschiedenen Belastungszuständen. Dann wäre die Frage ein für alle mal
> geklärt.

Diese Frage ist schon vor Jahrzehnten geklärt worden, z.B. in der
"Fahrradbeleuchtungsbibel".

von albi (Gast)


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Harald W. schrieb:

> Normalerweise steigt die Spannung aber nicht so stark an, das deshalb
> die Wicklungen durchschlagen. Trotzdem haben wohl manche Dynamos ein-
> gebaute Z-Dioden, um die Spannung zu begrenzen. Eingebaute Brücken-
> gleichrichter gibt es da m.W. aber nicht.

Bei den Überlegungen zum Brückengleichrichter denke ich eher an eine 
Schutzschaltung exra für das Rücklicht. Aber auch, weil ich etwas 
pingelig bin um die Milliampere und deshalb eine symmetrische Belastung 
des Dynamos besser fände.

von albi (Gast)


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Ich habe den Test gemacht und den Dynamo einmal bei Leerlauf und einmal 
bei Kurzschluß über die Tischplatte gezogen.
Entgegen meiner vorherigen Auffassung reagiert der Dynamo bei Kurzschluß
schwergängig und nicht leichtgängig.

von Dieter (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Normalerweise steigt die Spannung aber nicht so stark an, das deshalb
> die Wicklungen durchschlagen. Trotzdem haben wohl manche Dynamos ein-
> gebaute Z-Dioden, um die Spannung zu begrenzen.

Es gibt Länder, da sind über 30V AC böse und deren Standard verlangt 
dann eine höhere Schutzisolationsklasse bei der Beleuchtungsverkabelung.

von Elektrofan (Gast)


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> Es gibt Länder, da sind über 30V AC böse ...

Tatsächlich?
Gibt es ausserhalb Deutschlands noch Leute/iNNen/iXXe etc.,
die wirklich NOCH MEHR Ahnung haben, als unsere?          SCNR

von Mara (Gast)


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Das Bild anbei stammt aus der Montageanleitung eines SON 28 
Nabendynamos. Da ist eindeutig von hohen Spannungen die Aussage, also 
nichts mit Kurzschluss beim Ausschalten des Lichtes.

von albi (Gast)


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Das würde mich nun wirklich interessieren.

Wenn ich den Nordlicht-Dynamo über die Tischplatte ziehe, entsteht eine 
Spannung  bei offenen Klemmen wie im Diagramm gezeigt.

Das wären ca. 6V effektiv, also etwa in der Höhe, was TO für sein 
Nabendynamo angegeben hat. Die Verwirrung meinerseits ist nun groß. Ich 
habe mit einer viel höheren Spannung gerechnet. Dem Diagramm ist ja auch 
zu entnehmen, daß keine Z-Diode im Spiel ist. Für eine Stromquelle 
scheint mir diese geringe Leerlaufspannung untypisch. Wer kann da mal 
was zu sagen?

von albi (Gast)


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Bei 5ms/div sieht das Diagramm dann so aus wie abgebildet.
Vielleicht ist doch eine Z-Diode verbaut?
Das Thema ist für mich insofern interessant, weil ich gerade dabei bin, 
meine Fahrradbeleuchtung zu optimieren.

von albi (Gast)


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...hier das Diagramm.

von albi (Gast)


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Folgende Überlegung habe ich angestellt:

Ich war letzte Woche bei Kaufland und habe an einem 
Billigst-Fahrraddynamo für
9 Euro am Laufrädchen gedreht. Das ging extrem schwergängig (Leerlauf).
Möglicherweise läuft das Rädchen leichter bei Belastung oder Kurzschluß? 
Ich kann dazu nichts weiter sagen, da ich zum Testen nur diesen einen
Nordlicht-Dynamo zu Hause habe. Vielleicht ist gibt es einen erheblichen 
Unterschied in der Ausführung dieser beiden Dynamos?

von Christian M. (likeme)


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Marc E. schrieb:
> ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen also Licht einfach
> anlassen sonst kann je nach Modell durchaus die Spannung am Dynamo so
> groß werden , dass die Wicklung durch schlägt.

oder einfach nicht 300 km/h mit dem Rad fahren ;-)

von albi (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Marc E. schrieb:
>> ach ja Nabendynamo darf nicht ohne Last laufen also Licht einfach
>> anlassen sonst kann je nach Modell durchaus die Spannung am Dynamo so
>> groß werden , dass die Wicklung durch schlägt.
>
> oder einfach nicht 300 km/h mit dem Rad fahren ;-)

Ich habe auch schon davon gehört, daß für die jeweiligen 
Betriebszustände herstellerseitig ein Schalter vorgesehen ist. Es ist 
also nicht unbedingt Quatsch, was Marc E. geschrieben hat.

von Ein T. (ein_typ)


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Christian M. schrieb:
> oder einfach nicht 300 km/h mit dem Rad fahren ;-)

Womit denn sonst? Wenn man auch nur 200 km/h mit dem Auto fährt und das 
hier erwähnt, dann fällt doch sofort die Forenmeute über einen her. ;-)

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