Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik kapazitivee Füllstandsensor über Kabel


von steve (Gast)


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Hallo,
ich suche ein Kabel, der in den Wassertank getaucht wird und dort über 
die Kapazität zwischen der Leitung und dem Tank, den Füllstand bestimmt. 
Dazu benötige ich ein Kabel aus dem Material welches dauerhaft im Wasser 
seine Kapazitiven Eigenschaften nicht ändert. Kennt jemand solche Kabel?

Gruß
Steve

: Verschoben durch Moderator
von GEKU (Gast)


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Damit die Kapazität möglichst groß ist sollte die Isolation möglichst 
dünn sein.

Vielleicht ist Kupferlackdraht geeignet. Die Wasserfestigkeit des Lackes 
wäre zu überprüfen.

Loses Ende gut isolieren oder eine Schleife bilden in dem beide Enden 
miteinander verbunden sind.

von my2ct (Gast)


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steve schrieb:
> Dazu benötige ich ein Kabel aus dem Material welches dauerhaft im Wasser
> seine Kapazitiven Eigenschaften nicht ändert.

Das wirst du nicht finden. Irgendwelche Änderungen gibt es immer.

Du solltest eine sinnvolle Grenze festlegen.

von Jakob (Gast)


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Kupferlackdraht ist zwar wahrscheinlich ausreichend Wasserbeständig 
(wenn es keine Fehlstellen/Kratzer im Lack gibt) aber der hat nur eine 
Ader. Für die Messung braucht man zwei Adern und wenn die keinen exakt 
definierten Abstand haben, dann gibt es allein dadurch Variationen der 
Kapazität. Einfach nur Verdrillen wird wohl nicht reichen.


Mechanisch wäre so etwas wie eine Stegleitung besser geeignet, weil da 
der Abstand zwischen den Adern recht starr ist  und ein signifikanter 
Teil des elektrischen Feldes (und damit der Kapazität) durch die 
Umgebung (und nicht nur durch die Isolierung) geht. Allerdings sind 
Stegleitungen nur für Verwendung in trockenen Räumen zugelassen (ok die 
Zulassung bezieht sich auf Verwendung für 230V, bei einem kapazitiven 
Sensor mit Kleinspannung kann man es auch einfach versuchen) und es 
besteht zumindest ein gewisses Risiko, dass langfristig Wasser in die 
Isolierung eindringt und eventuell geringfügig die Kapazität ändert.


Noch eine Idee wären zwei Koaxialkabel (oder irgendwelche anderen 
geschirmten Netzwerkkabel/Steuerleitungen/...) nebeneinander, wobei nur 
der Außenleiter wirklich verwendet wird (der Innenleiter kann einfach 
mit dem Außenleiter verbunden werden). Mechanisch müsste man die Kabel 
gut verbinden (z.B. Kabelbinder alle paar cm), so dass sich nicht viel 
am Abstand ändern kann. Das Kabel sollte natürlich eine dauerhaft 
wasserdichte Isolierung haben, also wenn möglich Polyethylen und nicht 
PVC.

von Nop (Gast)


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Jakob schrieb:

> Mechanisch wäre so etwas wie eine Stegleitung besser geeignet, weil da
> der Abstand zwischen den Adern recht starr ist

Oder man nimmt einfach Lautsprecherkabel mit etwas Abstand zwischen den 
Adern und läßt es dann nicht unten im Faß enden, sondern fixiert es mit 
Kabelbindern in einer U-Schleife an einem starren Stab aus Kunststoff, 
so daß es oben wieder rauskommt.

von Mani W. (e-doc)


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steve schrieb:
> ich suche ein Kabel, der in den Wassertank getaucht wird und dort über
> die Kapazität zwischen der Leitung und dem Tank, den Füllstand bestimmt.
> Dazu benötige ich ein Kabel aus dem Material welches dauerhaft im Wasser
> seine Kapazitiven Eigenschaften nicht ändert.

Mit Kapazität irgend etwas zu bestimmen ist immer ein weites
Feld, abhängig von äußeren Einflüssen...

und dort über
> die Kapazität zwischen der Leitung und dem Tank, den Füllstand bestimmt.

Du wirst nicht glücklich werden damit, und wenn Du es wirklich testen
willst, dann schließe Dein Kabel mit Harz oder sonst irgend etwas
unten ab und bau das mal in ein Rohr, dann schaust Du wie die Kapazität
sich ändert usw...

Froh wirst Du damit sicher nicht!

von Henrik V. (henrik_v)


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Erinnere mich an einen Fachartikel, in dem Alu-Kunststoff Wasserrohre 
verwendet wurden um größere Wasserspeicher zu überwachen. Die 
Beschichtungen sind für Wasserdauerfestigkeit entwickelt. Zwei Rohre 
ineinander mit Abstandshaltern, zb. durch einen Kunstoffschlauch der um 
das Innenrohr gewickelt ist, wie bei einigen Air-Dielectric RF Kabeln.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Die Kabel muessen mit einem Kunststoff ummantelt sein, wie dies fuer 
Erdkabel in nassen Boeden ueblich ist. Das haelt relativ lange.
In der Mitte der Messdraht. Aussen herum mindestens vier Draehte als 
gegenpolige Masse.
Der Aufbau wird so 100pF/m erreichen. Auch wenn Wasser ein epsilon_r von 
rund 80 hat, duerfte eine verzehnfachung der Kapazitaet gut erreichbar 
sein zum Messen. Fuer die Isolation muss man einiges an Empfindlichkeit 
verschenken.

von Heizfühler (Gast)


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Dein Rad ist schon erfunden: Keyword: Füllstandsensor -

von K. Florentin (Gast)


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Was für Materialien verwenden eigentlich die professionellen 
Füllstandsensoren? Viele Modelle verwenden relative starkgehaltene, 
einzelne durch Entfernung getrennte Meßstäbe. Aber es ist schwer von den 
Bildern die aktuellen Materialien des Schutzes zu erkennen.

Die konstruktiven Schwierigkeiten hinsichtlich Stabilität des 
Meßkopfaufbaus, die Wahl der Isolationsmaterialien nebst 
Temperaturempfindlichkeit, scheinen große Herausforderungen zu stellen. 
Ob so ein Projekt mit amateurmäßigen Mitteln ohne langfristige Versuche 
anzustellen, durchführbar ist, ist etwas ungewiß.

Für den Selbstbau kämen möglicherweise zwei relativ dicke (6mm) PTFE 
schlauchisolierte Edelstahlstäbe (zwecks mechanischer Stabilität) in 
Frage. Um Abdichtung zu vermeiden könnte man den PTFE Schlauch am 
unteren Ende der Stäbe als Schleife ausführen und mit Mineralfett 
luftdicht ausfüllen. PTFE soll angeblich ein extrem geringes 
Wasserabsorptionsverhalten haben und man hat möglicherweise Aussicht 
amateurmäßig einen Sensor mit ausreichender Lebensdauer erfolgreich 
konstruieren zu können.

Für die Temperaturkompensation könnte man einen stabilen X0G 
Kondensator, elektronisch umschaltbar, vorsehen mit dem die Meßschaltung 
ratiometrisch die Meßstäbe vergleicht.

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