Forum: Fahrzeugelektronik Was ist der genaue Grund dass Bleiakkus mit der Zeit schlechter werden?


von Nano (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bestehen Bleiakkus wie man 
sie in PKWs findet aus Platten aus Blei, einem Separator aus Kunststoff 
und einem Elektylyten aus verdünnter Schwefelsäure.
Sowie natürlich noch einem Gehäuse und Pole um mehrere Zellen in Reihe 
zu einer Batterie zusammenzufassen.

Bei Blei-Gel Batterien kann der Aufbau anders sein.

Nun meine Frage, wenn so eine Blei Autobatterie seine Zyklen hinter sich 
hat, sie Tiefentladen wurde oder aus irgendeinem anderen Grund nicht 
mehr so funktioniert, wie ganz am Anfang.

Was genau ist dann der Grund dafür?

Ich nehme mal an, dass sich ein Teil des Blei mit der Zeit in der 
Schwefelsäure löst und durch das Aufladen nach und nach nicht mehr zu 
100 % wieder an die Bleiplatten anfügt.
Wenn dem so sein sollte, dann steigt die Konzentration an Blei in der 
Schwefelsäure und da Blei Strom leiten kann, könnte das auch ein Grund 
sein, warum man die Batterie nicht mehr richtig aufladen kann.
Ist das so richtig?

Falls ja, kann man dann nicht einfach die bleihaltige Schwefelsäure 
durch saubere neue Schwefelsäure austauschen um wieder eine relativ gute 
funktionstüchtige Batterie zu erhalten?
Die Bleiplatten werden dann natürlich etwas dünner sein und die 
Kapazität nicht mehr die selbe sein, aber ansonsten sollte das doch 
besser sein, als wenn man die alte Bleibatterie so belässt, wie sie ist.

Ist das so richtig?
Falls ja, wie trennt man dann am besten das Blei aus der Schwefelsäure, 
so dass man die Schwefelsäure wiederverwenden kann?
Sollte man die Schwefelsäure stärker verdünnen und dann per Galvanik das 
Blei aus dieser entfernen?

von Achim H. (pluto25)


Lesenswert?

Oftmals ist es so das sich die Platten zerlegen. Das Gebrösel liegt dann 
unten in der Batterie und sorgt für erhohte Selbstendladung bis hin zum 
Exitus. Wenn sie Schäche zeigt könnte es helfen sie mal auf 14,6V zu 
laden.
Damit habe ich eine Banner über zwei Winter gebracht. Ein früherer 
Vesuch eine auzuschüttten brachte ein Teil des Gebrösels raus der Rest 
hat sich vermutlich so in den Platten verkeilt das sie von schwach zu 
unbrauchbar mutierte. Ein Säuretausch an einer weiteren brachte keinen 
spürbaren Unterschied.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?


von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Früher, als die Platten wirklich noch massiv waren, hat das mit spülen 
und neu befüllen wirklich geklappt.
Heutzutage besteht die Elektrode lediglich noch aus einem zaunartigen 
Bleigitter. Dazwischen ist Bleipulver zu einer Art "Keks" gepresst und 
mit Glasvlies abgeschlossen. Damit ist die Oberfläche und die Kapazität 
viel größer, aber wenn dich diese lockere Struktur 1x in Wohlgefallen 
auflöst, dann war's das.
Ich hätte da mal einen recht guten Einblick, weil ich das alte VARTA 
Batteriewerk in Berlin mit rückgebaut habe und da die verschiedensten 
Zwischenprofukte rumlagen.

von Nano (Gast)


Lesenswert?


von Nano (Gast)


Lesenswert?

Gemäß dem verlinkten Artikel kann man da wohl nichts mehr machen, außer 
halt den Akku auszutauschen.

Interessant finde ich übrigens auch, dass für die Energiespeicherung 
nicht das eigentliche reine Blei an den Platten verwendet wird, wie ich 
ursprünglich annahm, sondern das Bleioxid.
Das dürfte dann auch die oben erwähnte pulverförmige Bleipaste sein.

So gesehen müsste man, um aus einer alten Bleibatterie eine neue zu 
machen zuerst einmal dünne Bleiplatten herstellen, die als 
Bleigitterträgerschicht dienen.
Solange man reines Blei und kein Bleioxid hat, sollte das einschmelzen 
und gießen dieser Recht einfach sein.
Beim einschmelzen muss man aufpassen, denn Bleixoxid ist sehr toxisch.

Das Bleioxid muss man aus der alten Batterie entfernen und damit dann 
die neuen Bleiplatten, sobald man diese hergestellt hat, einstreichen.

Die Separatoren aus Kunststoff kann man wiederverwenden, das Gehäuse 
natürlich auch.

Die neuen Bleiplatten mitsamt bestrichener Bleioxidschicht kommen dann 
wieder in das alte und vorher gereinigte Batteriegehäuse.
Anschließend muss wieder reine verdünnte Schwefelsäure rein.

Wenn das so alles stimmt, dann hat man damit praktisch wieder eine neue 
Batterie.

Das übrig bleibende Bleisulfat (PbSO4), sofern die Bleiplatten aus neuem 
reinen Blei hergestellt wurden, muss man dann wohl entsorgen, wenn man 
es nicht selbst zu reinem Blei wieder machen kann.

von batman (Gast)


Lesenswert?

Nur die positive Platte besteht aus Bleidioxid, die negative aus Blei, 
wobei die letztere wesentlich weniger korrodiert.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.