Kurze Frage: Angenommen ich möchte nur 20 Bytes (Inhalt ist erstmal egal) per Funk (RFM69HW) an eine Gegenstelle senden und das Ganze soll von Batterie(n) versorgt werden. Bisher habe ich das mit einem ATMega328P (3,3V, 8MHz) bewerkstelligt und das klappt ja auch ganz gut. 1. Boot 2. 20 Bytes zusammenstellen (später richtige Sensordaten) 3. 20 Bytes senden per RFM69HW 4. Deep Sleep für 15 min --> danach wieder 1. Jetzt sind mir die TI MSP430 Mikrocontroller ins Auge gefallen. Die scheinen auf dem ersten Blick noch stromsparender zu sein. Hätte ein Umstieg z.B. auf den MSP430G2553 Vorteile in Hinblick auf die Batterielebensdauer? Ich finde oft Angaben im Netz, wo der MSP430 mit nur 1MHz bei 2,2V betrieben wird. Das Teil zieht dann natürlich unglaublich wenig Strom, ist aber auch vermutlich nicht so rechenstark wie der ATMega328P mit 8MHz). (Später hätte ich natürlich Probleme mit den 2,2V da damit viele Sensoren nicht betrieben werden können.) Funktioniert die SPI-Übertragung zum RFM69HW bei 1MHz überhaupt dann noch? Wie alt sind die MSP430G2553 eigentlich? Oder gibt es mittlerweile eine neuere Generation, die Vorteile bzgl. Stromeinsparungen bieten würde. Voraussetzung: Ich muss den MCU selbst noch löten können. :-) Danke und viele Grüße!
Wenn ich mich recht erinnere, so liegt der ATmega328P unter 1.5 uA im Power-save-Modus - bislang hielt ich das für einen recht guten Wert. Welcher Strom wird denn angestrebt, und wie groß ist die Kapazität der Batterie?
> MSP430 ... nicht so rechenstark wie der ATMega328P
Dank doppelter Verarbeitungsbreite und mit kurzem Gasgeben,
also mal zum Rechnen auf 16 MHz Takt schalten, sieht so
ein alter Schnarpel-AVR eher ziemlich alt aus.
Sven Scholz schrieb: > Hätte ein Umstieg z.B. auf den MSP430G2553 Vorteile in Hinblick auf die > Batterielebensdauer? Das kann man ausrechnen. Was liefert der Akku, wie groß ist dessen Selbstenladung, welche Betriebszeit soll erreicht werden, wieviel zieht der Funkmodul, wieviel % der Zeit ist er an. In der Regel wird der Eigenverbrauch des MC da keine Rolle mehr spielen. Von Vorteil ist aber, daß der AVR (1,8..5,5V) keinen Spannungsregler braucht. Ein Spannungsregler zieht ja auch Strom.
:
Bearbeitet durch User
S. Landolt schrieb: > Wenn ich mich recht erinnere, so liegt der ATmega328P unter 1.5 uA im > Power-save-Modus - bislang hielt ich das für einen recht guten Wert. Im Power Down gehts auch runter bis 0.15 uA. Der MSP430 ist natürlich noch ne Ecke besser.
> Im Power Down gehts auch runter bis 0.15 uA.
Schon klar, aber ich dachte, er benötigt eine RTC für die 15 Minuten.
Peter D. schrieb: > In der Regel wird der Eigenverbrauch des MC da keine Rolle mehr spielen. Genau. > Von Vorteil ist aber, daß der AVR (1,8..5,5V) keinen Spannungsregler > braucht. Ein Spannungsregler zieht ja auch Strom. Jepp. Dazu kommt, dass sich der AVR natürlich auch auf 1MHz oder gar sehr viel weniger heruntertakten läßt. Wenn man sich auf interne Taktquellen beschränkt, könnte z.B. konkret der M328P mit minimal 128kHz/256=500Hz betrieben werden. Einen Sinn ergibt sowas natürlich allenfalls, wenn er lange Idle sein muss, statt in den PowerOff gehen zu können. Das zeugt dann aber mit einiger Wahrscheinlichkeit (wenn auch nicht sicher) von einem grundsätzlich schlechten Konzept der Gesamtlösung... MSP430 als Stromsparwunder? Das ist seeehr lange her. Hält sich aber hartnäckig. Vor allem in den Köpfen von Leuten, die nicht selber rechnen und vergleichen können...
nRF52811: 1.5µA Power Down mit RTC Wake, mit eingebautem Bluetooth. Typisch 15mA im Betrieb (Wenn der Bluetooth sendet). 64 Mhz Cortex-M4 Edit: Zu blöd zum Datenblatt lesen...
:
Bearbeitet durch User
Sven Scholz schrieb: > Voraussetzung: Ich muss den MCU selbst noch löten können. :-) Aber doch nicht etwa mit einem Lötkolben?
Sven Scholz schrieb: > Voraussetzung: Ich muss den MCU selbst noch löten können. :-) Mit den NRF52x gäbe es fertige Module z.B. von SparkFun. Ich hätte hier ein fertiges Beispiel mit <100µA Verbrauch über 10s gemittelt bei 1 Hz Temperaturmessung (2xNTC) und Datenübertragung via Bluetooth Low Energy. Das ist noch mit dem älteren NRF51422. Dabei braucht die Analogtechnik (externer ADC) den größeren Anteil. Moderne µC haben übrigens mittlererweile DC/DC Wandler eingebaut. Korrekt beschaltet ziehen die bei höhrer Betriebsspannung weniger Strom... c-hater schrieb: > Wenn man sich auf interne > Taktquellen beschränkt, könnte z.B. konkret der M328P mit minimal > 128kHz/256=500Hz betrieben werden. Heutzutage ist "Race to idle" oft besser, denn dann kann man die Taktquelle längere Zeit ganz abschalten. Ein 32kHz Uhrenquarz zieht nur rund 1µA bis zum aufwecken.
Jim M. schrieb: > Heutzutage ist "Race to idle" oft besser, denn dann kann man die > Taktquelle längere Zeit ganz abschalten. Ein 32kHz Uhrenquarz zieht nur > rund 1µA bis zum aufwecken. Das kann ein Mega328P (und auch viele andere AVR8, inbesondere praktisch alle ATmega) außerdem auch noch. *Zusätzlich' zu den ganzen möglichen Quellen für den Systemtakt und deren vielfältige Manipulationsmöglichkeiten...
Sven Scholz schrieb: > Jetzt sind mir die TI MSP430 Mikrocontroller ins Auge gefallen. Veraltet. Es gibt viele uC heute die weniger Strom brauchen, auch aktiv. Da du aber offenbar keine Aktivität und besondere Zeitgenauigkeit brauchst im sleep, so daß dir der watchdog reicht, ist der ATmega schon ok. Wenn du ein LCD Display multiplexen müsstest oder so sähe das anders aus. Wenn du zeitgenauer warten musst und einen Quarz laufen lässt gibt es heute uC die dabei weniger Strom als der ATmega brauchen. PicoPower um bei AVR zu bleiben.
c-hater schrieb: > MSP430 als Stromsparwunder? Das ist seeehr lange her. Hält sich aber > hartnäckig. Sieht halt erstmal so aus wenn man einen ersten Blick ins DaBla wirft und sieht, dass das Teil nur 75nA im Sleep braucht bei 3V Vcc. Da kommt ein Atmega nicht hin ;)
M. K. schrieb: > c-hater schrieb: >> MSP430 als Stromsparwunder? Das ist seeehr lange her. Hält sich aber >> hartnäckig. > > Sieht halt erstmal so aus wenn man einen ersten Blick ins DaBla wirft > und sieht, dass das Teil nur 75nA im Sleep braucht bei 3V Vcc. Da kommt > ein Atmega nicht hin ;) Tatsächlich? Also ich sehe da ca. 100nA. Das ist zumindest sehr nahe dran...
c-hater schrieb: > Tatsächlich? Also ich sehe da ca. 100nA. Das ist zumindest sehr nahe > dran... Es kommt auf den genauen MSP430 an, schau mal der MSP430FR2000 geht sogar auf 34 nA runter im Shutdown, vgl Anhang ;) Da kommt ein Atmega nicht hin. Bei weitem nicht.
:
Bearbeitet durch User
M. K. schrieb: > Es kommt auf den genauen MSP430 an, schau mal der MSP430FR2000 geht > sogar auf 34 nA runter im Shutdown, vgl Anhang ;) > Da kommt ein Atmega nicht hin. Bei weitem nicht. In der Praxis macht das keinen Unterschied, ob der MC nun 34nA oder 1µA verbraucht.
Peter D. schrieb: > In der Praxis macht das keinen Unterschied, ob der MC nun 34nA oder 1µA > verbraucht. Ich denke, das kommt auf die Anwendung an aber ja, ich denke auch, dass die Zahl der Anwendungen, wo man diesen Unterschied merkt, sehr überschaubar ist ;)
Es war von "Batterie(n)" die Rede: wenn wir mal eine Knopfzelle mit vielleicht 150 mAh zugrundelegen, so kommen wir bei einem Strom von 1.5 uA, nur den uC gerechnet, auf eine Betriebsdauer von rund elfeinhalb Jahren. Vor einer weiteren Diskussion um Nanoampere würde ich die näheren Voraussetzungen dieses Vorhabens abwarten.
S. Landolt schrieb: > Vor einer weiteren Diskussion um Nanoampere würde ich die näheren > Voraussetzungen dieses Vorhabens abwarten. Das sehe ich genauso. Im Moment ist das alles mehr Stochern im Nebel. Mir gings in erster Linie auch nur um c-hater schrieb: > MSP430 als Stromsparwunder? Das ist seeehr lange her. Hält sich aber > hartnäckig. Vor allem in den Köpfen von Leuten, die nicht selber rechnen > und vergleichen können. und wenn man halt mal das Datenblatt erstmal nur überfliegt sieht es halt schon so aus als sei ein MSP430 schon stromsparender als ein Atmega, daher wundert mich das nicht. ;)
läuft bei den 34 nA denn auch ein Self wake up timer? Ich habe für Sensoren mit dem RFM einen LPC812 benutzt, der braucht im deep power down auch nur 170 nA, aber mit dem Timer kommt dann noch 1 µA dazu. Mit dem Timer sind sehr lange Intervalle möglich, aber der langsame RC Oszi ist natürlich nicht besonders genau und stark temperaturabhängig. Der µC startet mit 12 MHz und 1,4 mA, kann aber auch im Betrieb runtergetaktet werden und geht dann auf ca. 0,5 mA runter. Beim Senden kann man auch einiges sparen wenn die Telegramme so kurz wie möglich gehalten werden, da gibt es ja einen 45 mA Peek beim RFM69 ohne H, mit H bis 130 mA, aber die ist in D ja nicht zulässig im ISM Band. An einem Problem hatte ich länger gesucht: wenn der LPC im deep power down ist, dann schaltet er auch die Ausgänge komplett ab. Das führte zu floatenden Signalen am RFM und das hat der mit hohem Stromverbrauch bestraft. Lösung waren feste PullUp R an den RFM Eingängen.
> LowPower MCU Renesas R7F0E (ARM Cortex): 20µA/MHz https://www.renesas.com/eu/en/solutions/key-technology/sotb/products.html
Georg M. schrieb: >> LowPower MCU > > Renesas R7F0E (ARM Cortex): 20µA/MHz > > https://www.renesas.com/eu/en/solutions/key-technology/sotb/products.html Deep Standby: 150 nA with real-time clock source and reset manager
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.