Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Umschulung oder lieber eine neue Ausbildung anfangen?


von sebastian02 (Gast)


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Hallo,
ich habe in ungefähr einem Jahr meine Ausbildung zum Elektroniker für 
Energie und Gebäudetechnik abgeschlossen und würde doch lieber gerne in 
den Informatikbereich (Fachinformatiker für Systemintegration) gehen. 
Jedoch habe ich nur die mittlere Reife (Schnitt 1,7). Denkt Ihr ich 
hätte Chancen auf eine Umschulung zum Fachinformatiker oder sollte ich 
lieber doch mein Abi nacholen und danach ggf. eine neue Ausbildung 
anfangen? Bin zurzeit echt unschlüssig. Vielleicht hat ja jemand 
ähnliche Erfahrungen gesammelt und kann mir weiterhelfen. Liebe Grüße, 
Sebastian. :)

von René F. (Gast)


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Abitur machen und ne weitere Ausbildung machen ergibt keinen Sinn, ich 
würde nach dem Abitur eher studieren. Ein mittlerer Bildungsabschluss 
mit 1,7 sollte für eine Ausbildung zum Fachinformatiker für 
Systemintegration locker ausreichen, dieser Beruf ist meines Erachtens 
nicht unbedingt der schwierigste, falls du diesen Weg gehen möchtest, 
bewerbe dich bei verschiedenen Firmen.

Aufgrund der Vorausbildung kannst du meines Wissens auch die Ausbildung 
um 1 Jahr verkürzen.

Ich bin zwar selber nur Facharbeiter, hatte aber in meiner bisherigen 
beruflichen Laufbahn sehr viel Glück und Erfolg, dies ist aber nicht die 
Regel und wer weiß wie es in ein paar Jahren aussieht... Ich würde dir 
raten zu studieren, in einigen Bundesländern ist dazu nicht mal zwingend 
das Abitur notwendig.

von Berufsberatung am Wochenende (Gast)


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sebastian02 schrieb:

Ich weiss nicht was du unter Umschulung verstehst aber das ist eine 
Massnahme die über AA läuft und gibts nur bei Krankheit, Alter, 
verschwundene Jobs, ... nicht einfach so weil ich nen anderen Job nach 
der ersten Ausbildung machen will.

Such dir einfach einen entspr. Ausbildungsplatz, fertig.

von Jens (Gast)


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sebastian02 schrieb:
> ich habe in ungefähr einem Jahr meine Ausbildung zum Elektroniker für
> Energie und Gebäudetechnik abgeschlossen und würde doch lieber gerne in
> den Informatikbereich (Fachinformatiker für Systemintegration) gehen.

Du solltest dir überlegen, was dich im Leben weiter bringt. Dein Hobby 
ist die Computertechnik und du willst deshalb in die Informatik? Schön, 
aber wo wirst du danach arbeiten? Vielleicht hast du Glück und kannst in 
einer größeren Firma oder Behörde als IT-Admin anfangen wenn die keinen 
Studierten finden. Die Regel ist das aber nicht. Deine Zukunft als 
Fachinformatiker dürfte der 2-Mann PC-Service um die Ecke zum 
Mindestlohn sein, der nach einem Jahr pleite ist.

Mache deine Ausbildung fertig. Wen du nicht ganz doof bist, stehen dir 
als EEG alle Türen offen. Da kannst du genau so beim Elektriker um die 
Ecke arbeiten wie beim Maschinenbauer oder auch als Betriebselektriker 
in der Produktion. Wenn du dich weiterbilden willst, mache deinen 
Meister oder Techniker.

Ich habe viele Jahre als IT-Techniker gearbeitet und bin froh, dass die 
Firma (großer Fachhändler) vor 15 Jahren zugemacht hatte. So war ich 
gezwungen, mir etwas neues zu suchen und bin als Schichtmeister in der 
Produktion (EMS) gelandet. Zurück möchte ich auf keinen Fall...

> Jedoch habe ich nur die mittlere Reife (Schnitt 1,7). Denkt Ihr ich
> hätte Chancen auf eine Umschulung zum Fachinformatiker oder sollte ich
> lieber doch mein Abi nacholen und danach ggf. eine neue Ausbildung
> anfangen?

Eine Umschulung vom Arbeitsamt zu bekommen dürfte fast aussichtslos 
sein. Gesundheitliche Gründe oder sehr lange Arbeitslosigkeit wären 
Gründe, damit das Arbeitsamt dir eine Umschulung bewilligt.
Du kannst natürlich dein Abi nachholen und Informatik auf Diplom oder 
Bachelor studieren. Für eine neue Ausbildung bringt dir das Abi nichts.

von OMG (Gast)


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> ich habe in ungefähr einem Jahr meine Ausbildung zum Elektroniker für
> Energie und Gebäudetechnik abgeschlossen und würde doch lieber gerne
versuche es einfach mal mit Arbeit ):

von Andy (Gast)


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Ohne es schlecht zu reden: "IT-Fuzzis" wachsen heutzutage sozusagen auf 
Bäumen, sind beliebig austauschbar und bei den Firmen entsprechend 
preiswert im Unterhalt.
Da eine Stelle zu bekommen, welche einen langjährig ernährt und wirklich 
gute Erfolgschancen bietet sind eher rar gesäht, es sei denn, man sticht 
deutlich aus der Menge heraus. In der Realität ist man aber nur eher ein 
"Tastendrücker" unter vielen.

Es gibt definitiv einen Handwerkermangel und Berufserfahrene bzw. 
Menschen mit ein paar Jahren Tätigkeit in Deiner Ausbildung werden auch 
später noch kaum unter Arbeitslosigkeit leiden.

Auch ich habe einen IT-Hintergrund, mich aber dazu entschlossen eine 
Ausbildung in einem ähnlichen Zweig wie Du zu machen.
Ich habe vor meiner Ausbildung als "technischer Hilfsarbeiter" in vielen 
Firmen gearbeitet und gemerkt, das gerade hier händeringend Arbeiter mit 
entsprechender Ausbildung gesucht werden. IdR und wenn man sich gut 
einführt hat man in der Wartung, Inbetriebnahme sowie dem Service 
eigentlich eine sehr sichere Position.

Aber es obliegt halt Deiner Entscheidung, wo Du Dich wohler fühlst.
Eine Umschulung wirst Du mangels Berufserfahrung und/oder 
Arbeitslosigkeit eher nicht bekommen.
Du kannst es ja möglicherweise auch mit einem Fachabitur versuchen und 
dann direkt in das Studium einsteigen.

Beitrag #6016440 wurde von einem Moderator gelöscht.
von sebastian02 (Gast)


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Okay was Umschulung angeht, habe ich dann eben kein Glück. Eine neue 
Ausbildung wäre kein Problem, aber Abitur + Studium wären denke ich mal 
auch nicht allzu verkehrt. Wohl fühle ich mich im Handwerk einfach 
nicht, ich bin einfach nicht dafür gemacht auch wenn mich die Theorie 
interessiert. Ich werde versuchen mich bei ausschließlich bei großen 
Firmen als Fachinformatiker für eine Ausbildung zu bewerben. Sollte ich 
da nichts finden, werde ich einfach während ich weiter im alten Beruf 
arbeite zeitgleich an einer Abendschule mein Abitur nachholen und danach 
ggf. ein duales Studium in Angriff nehmen. Ich bin der Meinung, dass ich 
damit gut fahre. Danke für eure Antworten. Liebe Grüße

von Thomas (Gast)


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sebastian02 schrieb:
> aber Abitur + Studium wären denke ich mal
> auch nicht allzu verkehrt.

Erst Abi, dann 4-6 Jahre Studium, dann noch 3-4 Jahre Doktorarbeit, dann 
2-3 Jahre Arschkriecher für die Habi und dann ab in eine 
C2,C3-Professur.

Ziel abgesteckt und die Sache angehen! Wie alt wärst Du dann ganz am 
Ende?

von Einfach unverbesserlich (Gast)


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sebastian02 schrieb:
> Sollte ich
> da nichts finden, werde ich einfach während ich weiter im alten Beruf
> arbeite zeitgleich an einer Abendschule mein Abitur nachholen und danach
> ggf. ein duales Studium in Angriff nehmen. Ich bin der Meinung, dass ich
> damit gut fahre. Danke für eure Antworten. Liebe Grüße

Als Dual-Student bist du so wertvoll wie Sand in der Wüste

von sebastian02 (Gast)


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Oje, wenn ich den Weg gehe bin ich am Ende ungefähr mitte 30. :D

von sebastian02 (Gast)


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Ja, das mag sein. Aber wenn ich eine gute Stelle bekomme, wieso nicht.

von Einfach unverbesserlich (Gast)


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sebastian02 schrieb:
> Oje, wenn ich den Weg gehe bin ich am Ende ungefähr mitte 30. :D

Zu alt für dem Arbeitsmarkt

von svensson (Gast)


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Thomas schrieb:
> Erst Abi, dann 4-6 Jahre Studium, dann noch 3-4 Jahre Doktorarbeit, dann
> 2-3 Jahre Arschkriecher für die Habi und dann ab in eine
> C2,C3-Professur.

Das ist aber von vorgestern. Heute folgt auf die Doktorarbeit die 
Juniorprofessur (C1).

Wenn C2 oder C3 erreicht wird, dann ist es auch egal wie alt man am Ende 
ist.

von Udo S. (urschmitt)


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Hier sind echt nur Trolle unterwegs und Dummschwätzer!

Du brauchst kein Abi nachmachen, wenn du schon eine abgeschlossene 
Berufsausbildung hast:
https://www.hochschulkompass.de/studium/voraussetzungen-fuer-studium/hochschulzugangsberechtigung/studieren-ohne-abitur.html

Wenn du also nur noch 1 Jahr hast reiss dich zusammen und mach die 
Ausbildung fertig.

: Bearbeitet durch User
von asd (Gast)


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Wenn du doch bei Elektriker bleiben solltest, mache auf jeden Fall die 
Art Ausbildung die es braucht "was anschließen zu dürfen" (früher war 
das Meister, jetzt ist das anders), also eingetragener Elektriker bei 
den Stadtwerken zu sein. Es gibt überraschend viele Jobs für solche 
Leute. Egal ob eine Baufirma jeden Baustromverteiler 2x im Jahr von so 
jemanden überprüfen&abnehmen lassen muss, oder ob man im Freundes- und 
Bekanntenkreis Elektroinstallationen machen (und dann auch abnehmen!) 
darf (nie war der deutsch Handwerker beschäftigter als am Wochenende). 
Es zahlt sich immer aus einer von denen zu sein die den Papierkram 
erledigen dürfen.

von Ralf (Gast)


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Einfach unverbesserlich schrieb:
> Als Dual-Student bist du so wertvoll wie Sand in der Wüste

Ja, mittlerweile haben auch Dualstudenten immer weniger Chancen.

von Thomas (Gast)


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svensson schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Erst Abi, dann 4-6 Jahre Studium, dann noch 3-4 Jahre Doktorarbeit, dann
>> 2-3 Jahre Arschkriecher für die Habi und dann ab in eine
>> C2,C3-Professur.
>
> Das ist aber von vorgestern. Heute folgt auf die Doktorarbeit die
> Juniorprofessur (C1).
>
> Wenn C2 oder C3 erreicht wird, dann ist es auch egal wie alt man am Ende
> ist.

Eine C1 ist soetwas von hinderlich für den weiteren Aufstieg! Da kannst 
Du auch gleich zum Entleiher gehen!

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