Hallo, ich habe hier ein Hameg HM 512-4, bei dem sofort nach dem Einschalten die 400mA Sicherung hinten am Gerät durchbrennt. Laut Vorbesitzer gab es bei der letzten Verwendung wohl etwas "Magic Smoke" und seither kein Lebenszeichen mehr. Habe das Gerät jetzt einmal geöffnet und tatsächlich eine Stelle gefunden, die wohl etwas "heißer" wurde, als gewünscht (siehe angehängtes Foto). Soweit ich das lt. Schaltplan zuordnen konnte, handelt es sich um einen 12k Widerstand (siehe Markierung im Anhang). Da sich meine Elektronik-Kenntnisse stark in Grenzen halten und ich mich "neudeutsch" eher in die Gattung der "Maker" einstufen würde, kann ich zwar mit dem Lötkolben ganz gut umgehen, aber verstehe sicherlich nicht den internen Aufbau des Geräts. Ich hätte geschätzt, dass es evtl. ein Problem mit der danebenliegenden 100V Zener-Diode gibt und dadurch zu viel Strom geflossen ist/fließt. Könnt ihr bitte mal einen Blick auf den Plan werfen, ob das in die richtige Richtung geht, oder was eurer Meinung nach die Ursache für den Defekt sein könnte. Danke und Grüße
Tobi X. schrieb: > Ich hätte geschätzt, dass es evtl. ein Problem mit der danebenliegenden > 100V Zener-Diode gibt und dadurch zu viel Strom geflossen ist/fließt. Das könnte man mit einer simplen Durchgansprüfung evtl. schon erkennen. Der verkohlte Widerstand ist nur eine Folge.
Tobi X. schrieb: > Ich hätte geschätzt, dass es evtl. ein Problem mit der danebenliegenden > 100V Zener-Diode gibt und dadurch zu viel Strom geflossen ist/fließt. Möglich, dann sollte die ZD in beiden Richtungen leiten. Ich ahne aber, dass der Vorbesitzer an der HV-Versorgung herumgebastelt hat, und dabei einen Kurzschluss (nach Masse?) gemacht hat. Dann dürfte auch der BF257 und/oder der 47nF das Zeitliche gesegnet haben. Was ist mit dem gelben Kondensator, hat da jemand versucht eine Z-Modulation hinzuzubasteln? P.S.: Tobi X. schrieb: > HM 512-4, bei dem sofort nach dem Einschalten > die 400mA Sicherung hinten am Gerät durchbrennt. Ein ernstes Problem. Evtl. hat es dann auch eine oder mehrere der BY159/400 Dioden des Brückengleichrichters gekillt. Dann könnte auch der 50µ Elko hi sein. Betreibe während der Fehlersuche das Gerät mal mit einer 60W Glühlampe als Vorwiderstand, damit du nicht dauernd Sicherungen verbrennst. Wenn du die 1150V Anzapfung am Trafo ablötest, wird keine Hochspannung mehr erzeugt und dann halten sich die übrigen Betriebsspannungen in Grenzen und es lässt sich ohne Angst um Mensch und Material viel angenehmer arbeiten. Bis du der Ansicht bist, dass das Gerät wieder tun sollte, am besten auch vorsichtig(!) die Fassung der CRT abziehen, damit die nicht aus Versehen elektrisch beschädigt wird. Wenn du solche zeitweiligen Änderungen vornimmst, notiere sie dir auf einem Zettel, damit du nicht vergisst sie später rückgängig zu machen. Mach auch viele Fotos der Verdrahtung aus allen möglichen Richtungen, damit du später Unklarheiten rekonstruieren kannst. Ich sehe da z.B. Ungereimtheiten bei der Einspeisung des Brückengleichrichters für die 105V~.
Hallo zusammen, vielen Dank für die konstruktiven Beiträge! Die 100V Zener Diode scheint in Ordnung zu sein, kann nur in einer Richtung ca. 0.65V messen. Wollte jetzt als nächstes die 1150V Verbindung vom Transformator ablöten und dabei ist mir eine dunkle Verfärbung am Trafo aufgefallen (siehe Bilder) Das sieht mir nach starker Überhitzung aus, sodass sich sogar das Metall darunter verfärbt hat. Ich denke, ich sollte den Trafo so nicht mehr nutzen oder? Da es hierfür wohl keinen Ersatz mehr gibt, bin ich mit meiner Reparatur vermutlich am Ende des Möglichen... Danke und Grüße
Auch Trafos kann man messen und auf Windungsschluss prüfen. Wahrscheinlich hat eine Last den Kurzschluss verursacht und der Trafo hat dann geschwitzt. Schau Dir mal die Gleichrichter dahinter usw. genauer an.
Tobi X. schrieb: > wohl keinen Ersatz mehr gibt, bin ich mit meiner Reparatur vermutlich am > Ende des Möglichen... 1.Typgleicher Organspender mit anderem Leiden könnte evtl. die Lösung sein? 2.Sonst Trafowickelei suchen. ABER vorher URSACHE beseitigen!
Tobi X. schrieb: > Da es hierfür > wohl keinen Ersatz mehr gibt, bin ich mit meiner Reparatur vermutlich am > Ende des Möglichen... Nicht unbedingt, denn man kann sich auch Trafos wickeln lassen. So gigantisch sind die Preise nicht. Aber das hängt natürlich davon ab, wieviel du investieren willst. Allerdings kann es sein, dass der Trafo noch funktioniert und "nur" durch den eigentlichen Fehler überlastet wurde. Dass der Trafo selber die Ursache für die anderen Schäden ist halte ich für unwahrscheinlich. Also ist die Investition in einen neuer Trafo erst dann sinnvoll, wenn man die wirkliche Ursache gefunden hat.
Tobi X. schrieb: > > Ich denke, ich sollte den Trafo so nicht mehr nutzen oder? Da es hierfür > wohl keinen Ersatz mehr gibt, bin ich mit meiner Reparatur vermutlich am > Ende des Möglichen... > > Danke und Grüße Korrekt. Die Sekundärwickelung aus dünnen Draht ist unrettbar defekt. Ersatztrafo kostet mehr als 50 €. Somit: wirtschaftlicher Totalschaden. Ist der vierte hameg, der mir mit diesem Schaden unterkommt.
Andrew T. schrieb: > Ist der vierte hameg, der mir mit diesem Schaden unterkommt. Hallo zusammen :-)) Ich vermute das die (uralt)Hameg´s mit der 230V Netzspannung überfordert sind da die Scobs für 220V gebaut worden sind ... Zur Abhilfe hatte ich einen Regel Trenntrafo vorgesehenen und seitdem war Ruhe :-) mfg und schönes Wochenende ... -.-
Tobi X. schrieb: > dabei ist mir eine dunkle Verfärbung am Trafo aufgefallen (siehe > Bilder) > > Das sieht mir nach starker Überhitzung aus, sodass sich sogar das Metall > darunter verfärbt hat. Ja, das war's dann wohl. Weitere Reparaturbemühungen erscheinen bei einem alten 20MHz Scope nicht mehr sinnvoll. Durch die Hitze verbrennt der Isolierlack auf dem Wicklungsdraht und im Ergebnis existiert dann nur noch eine einzige grosse Kurzschlusswindung. Die netzseitige Schmelzsicherung merkt von der Überlastung einer schwächeren Sekundärwicklung oft nichts, bis es zu spät ist. Aus diesem Grund verwenden bessere Fabrikate auch an jeder einzelnen Sekundärwicklung eine dazu passende Sicherung. oszi40 schrieb: > Auch Trafos kann man messen und auf Windungsschluss prüfen. Bei diesem ist das schon überflüssig. Kannst ruhig alle Sekundärwicklungen ablöten, und wenn du dann 230V anschliesst, wird die 400mA Sicherung durchbrennen, oder bei einer stärkeren Sicherung wird der Trafo qualmen. Vielleicht findest du jemanden, der dir für die CRT und/oder ihren Mumetallzylinder und die Spannzangenknöpfe noch ein paar Euro gibt.
> Typgleicher Organspender mit anderem Leiden > könnte evtl. die Lösung sein? Tobi X. schrieb: > ich habe hier ein Hameg HM 512-4, bei dem sofort nach dem Einschalten > die 400mA Sicherung hinten am Gerät durchbrennt. Hier steht ein 512-4 von 1974, den ich seit Jahren nicht mehr benutzt habe. Ich weiß, dass die X-Ablenkung lausig ungenau ist und in ein paar Einstellungen garnicht läuft. Gerade mal kurz eingeschaltet, ein Bild macht er. Wenn Du eine Abholung im PLZ-Bereich 38 organisieren kannst, ist er für 20 Euro Deiner. Auf Versand habe ich keinen Bock. Sollte jemand anderes Interesse haben, gibt es den nicht für den Preis!
SchredderElch schrieb: > Andrew T. schrieb: >> Ist der vierte hameg, der mir mit diesem Schaden unterkommt. > > Hallo zusammen :-)) > > Ich vermute das die (uralt)Hameg´s mit der 230V Netzspannung überfordert > sind da die Scobs für 220V gebaut worden sind ... > Die haben einen Wahlschalter 110/220/240 Volt. Wenn man den nicht umstellt auf 240, dann kann das eine Möglichkeit sein. Wahrscheinlicher ist aber eine Ursache in der Elektronik die an der HV Wicklung angeschlossen ist.
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