Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Holzgehäuse außen


von plopp (Gast)


Lesenswert?

Wer kennt sich mit Holz aus?

Ich habe eine "HolzKiste" als Gehäuse gebaut für außen 
(Fichten-Rauspund, Feder/Nut). Oben auf dem Deckel ist Blech drauf, es 
geht nur um die Seiten:

Womit soll ich die streichen, damit die Holzfarbe ungefähr so bleibt und 
nicht grau wird? Etwas Nachdunkeln wäre ok.

von Bimbo. (Gast)


Lesenswert?

Ölen oder Lasur.

von Marty (Gast)


Lesenswert?

Wenn's nicht mechanisch belastet wird (z.B. durch "drauf rumlaufen"), 
dann am besten mehrfach mit Lasur drüber. Optimalerweise, bevor Du Nut 
und Feder zusammensteckst.

von plopp (Gast)


Lesenswert?

ok, aber was für Lasur? Ich möchte gerne nur 1 oder 2x streichen und 
dann ein paar Jahre Ruhe haben..

von Walta S. (walta)


Lesenswert?

Leinölfirnis. Richtig gemacht hält das Jahrelang.

walta

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Walta S. schrieb:
> Leinölfirnis. Richtig gemacht hält das Jahrelang

Natürlich, Jahrzehnte, aber

plopp schrieb:
> Ich möchte gerne nur 1 oder 2x streichen und dann ein paar Jahre Ruhe
> haben..

Er will halt schon falsch anfangen.

Leinölfirnis ist nix für hush husch Faulpelze, die will für aussen 5 bis 
7 mal aufgebracht werden und jedesmal voll durchtrocknen 
(durchpolymerisieren), was schon im Sommer bei knalliger Sonne jeweils 2 
Tage dauert, jetzt wohl mehr als 1 Woche.

Selbst Farben wie Xyladecor reden von 3 Farbaufträgen.

Das alles ist plopp zu mühsam.

Er hätte die ganze Kiste aus Blech machen sollen.

Denn Consolan, die Gummihaut für Holz, fördert natürlich das 
schnellstmögliche Vergammeln der Fichtenbretter (auch mal wieder das 
billigste und für aussen untauglichste was er finden konnte, er ging 
sicher nur nach dem Preis und kaufte den billigsten Ramsch den ihm ein 
Baumarkt unterjubeln wollte) unter der luftdichten Farbschicht.

Nur Holzwürmer finden solches Weichholz gut.

von Walta S. (walta)


Lesenswert?

Das 1-2x hab ich übersehen. 3-4x sollte es schon sein.

walta

von Hauke Haien (Gast)


Lesenswert?

plopp schrieb:
> damit die Holzfarbe ungefähr so bleibt und nicht grau wird? Etwas
> Nachdunkeln wäre ok.

Mein Oppa hat sowas immer über Nacht in nen Eimer Altöl gestellt und gut 
durchziehen lassen. Dürfte deine Anforderungen ca. erfüllen.
Könnte auch mit Olivenöl oder ähnlichem gelingen.

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

Such dir was bei osmo aus.
Sind sehr witterungsbeständig, decken gut und damit eigentlich 
preiswert.
Auch wenn die einzelne Dose teurer ist als die meisten Mitbewerber.

von hylotox (Gast)


Lesenswert?

Hauke Haien schrieb:

> Mein Oppa hat sowas immer über Nacht in nen Eimer Altöl gestellt und gut
> durchziehen lassen. Dürfte deine Anforderungen ca. erfüllen.
> Könnte auch mit Olivenöl oder ähnlichem gelingen.

Olivenöl nicht.
Altöl ist schon deshalb besser, weil relativ unbekömmlich für tierische 
Holzschädlinge.

Leinölfirnis ist nach meiner Erfahrung zu dickflüssig um in Spalten und 
Ritzen einzudringen. Daß das Jahrzehnte lang hält, unter Bewitterung, 
kann ich auch nicht bestätigen. Eher ist schon nach dem ersten 
Winter/Frühling Wechsel eine Nachbehandlung fällig. Pilze gedeihen 
trotzdem super...

Ich nutze im Freien dieses: 
https://toom.de/p/holzschutzgrundierung-farblos-25-l/8250449
oder jenes:
https://www.hornbach.de/shop/Remmers-Holzschutzgrund-farblos-2-5-l/8842277/artikel.html
Unbedingt darauf achten, daß es die lösungsmittelhaltige Variante ist.

Eigentlich sollte darauf eine Deckschicht aus Lasur oder Klarlack 
aufgetragen werden. Normalerweise genügt aber eine zweimalige Behandlung 
des trockenen Holzes mit den genannten Grundierungen um etwa 5 Jahre 
Ruhe zu haben.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Hauke Haien schrieb:

> Mein Oppa hat sowas immer über Nacht in nen Eimer Altöl gestellt und gut
> durchziehen lassen.
Das erklärt vieles.

Mein Oppa hat seinen Jägerzaun auch immer Altöl gepinselt. Da wächst 
nach 70 Jahren noch kein Unkraut in der alten Zaunlinie.
Immerhin war es so nett zu sagen: nur angucken, nicht angrabbeln.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

hylotox schrieb:
> Leinölfirnis ist nach meiner Erfahrung zu dickflüssig um in Spalten und
> Ritzen einzudringen

Walta S. schrieb ja nicht ohne Grund:

> Richtig gemacht hält das Jahrelang.

Man verdünnt Leinöl bei ersten (und ggf. zweiten) Anstrich mit 
Terpentin.
Und zwar möglichst echtem Terpentinöl, nicht dem Ersatz.

hylotox schrieb:
> Pilze gedeihen trotzdem super...

Natürlich, auch der Mensch kann Leinöl essen, ein Schädlingsschutz ist 
es also nicht.

Man kann es aber auch fungizid vergiften (nur für Aussenanwendungen), so 
wie man es pigmentieren konnte als Lasur oder Ölfarbe. Muss man 
natürlich wissen und können, daher war Maler ein Lehrberuf. Heute meint 
jeder dumme Heimwerker, mit den Produkten aus dem Baumarkt was 
anstreichen zu können.

Das freut den Baumarkt, denn dessen Farben sind so schlecht, die braucht 
der Kunde schon im nächsten Jahr wieder.

hylotox schrieb:
> Ich nutze im Freien dieses:

Farbloser Holzschutzgrund ist blöd, wenn man es z.B. braun lasieren 
will. Man sollte gleich mit braun anfangen, denn die erste Schicht 
dringt ins Holz ein und blättert nicht ab, die zweite darüber ist aber 
nur noch oberflächlich und blättert ggf. ab.
Hat man dunkel auf hell, gibt das also schnell unansehnliche 
Abblätterflecken und man muss neu streichen, und Bläueschutz ist bei 
dunkler Lasur eh überflüssig.

Aber plopp wollte es hell haben.

von hylotox (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:

> Farbloser Holzschutzgrund ist blöd,

Ganz klar -dunkle Lasur ist besser, im Freien auch des UV-Schutzes 
wegen.

Die genannten Produkte hatte ich empfohlen weil:

plopp schrieb:
> Womit soll ich die streichen, damit die Holzfarbe ungefähr so bleibt und
> nicht grau wird? Etwas Nachdunkeln wäre ok.

von A. F. (artur-f) Benutzerseite


Lesenswert?

Wie wäre es mit Bootslack?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

A. F. schrieb:
> Wie wäre es mit Bootslack?

Wie oft dieser dumme Vorschlag kommt, wenn Blinde von Farbe reden.

Bootslack ist alles mögliche, so wie es Boote aus Holz, Glasfaser, 
Aluminium oder Stahl gibt, so gibt es Bootslacke in jeder Form.

Traditionell ist Bootslack Leinölfirnis (Standöl), 7 mal aufgetragen. 
Danach kam Kunstharzt und Epoxy, heute oft 'PU veredelt'. Für Meerwasser 
gegen Muscheln gibt es richtig giftigen (Antifouling) und ein Stahlrumpf 
will Zinkstaub gegen Rost.

Die meisten Bootslacke sind falsch auf deinem Tisch.
Deine Antwort damit auch.

von A. F. (artur-f) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wie oft dieser dumme Vorschlag kommt, wenn Blinde von Farbe reden.
>
> Bootslack ist alles mögliche, so wie es Boote aus Holz, Glasfaser,
> Aluminium oder Stahl gibt, so gibt es Bootslacke in jeder Form.

Was has du denn für ein Problem?
Der TO hat folgendes geschrieben:
>Womit soll ich die streichen, damit die Holzfarbe ungefähr so bleibt und
>nicht grau wird? Etwas Nachdunkeln wäre ok.

Bootslack ist meist ein Lack (Kunstharzbasis) für Boote meist mit UV 
Schutz, schützt das Holz vom Verfärben, vor Näße etc.

Was an diesem Vorschlag dumm ist, ist mir nicht klar.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

A. F. schrieb:

> Was an diesem Vorschlag dumm ist, ist mir nicht klar.

Einfach deinen Erguss selber mal lesen:

A. F. schrieb:
> Bootslack ist meist ein Lack

Was steht da nun ?

Immerhin steht dort:

"Bootslack ist nicht immer ein Lack."

Warum soll also 'Bootslack' eine Antwort sein ?

Du hättest auch sagen können. "Streich es an."

Bootslack ist Alles und Nichts, keine Definition des
Produktes, sondern eine Definition der Anwendung.

u.A. könnte Bootslack bestes Tungöl/Standöl sein.
Oder auch der übelste Ramsch vom Baumarkt.

Die andere beliebte Antwort ist 'Bremsenreiniger'.
Da geht von Aceton bis Seifenwasser alles.
Nur die Dümmsten merken nicht, daß so eine Empfehlung
also völlig für die Füsse ist.

von A. F. (artur-f) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> u.A. könnte Bootslack bestes Tungöl/Standöl sein.
> Oder auch der übelste Ramsch vom Baumarkt.
>
> Die andere beliebte Antwort ist 'Bremsenreiniger'.
> Da geht von Aceton bis Seifenwasser alles.
> Nur die Dümmsten merken nicht, daß so eine Empfehlung
> also völlig für die Füsse ist.

Na dann tut mir leid, dass meine Antwort deinem Korinthenkacker-Niveau 
nicht entsprach. Dachte, dass hier eher Entwickler sind und nicht solche 
Bürokraten wie du, die sich daran aufgeilen jedes Wort auf die goldene 
Wage...


An den TO:
Bootslack auf Kunstharzbasis! So ;)

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Bootslack ist Alles und Nichts, keine Definition des
> Produktes, sondern eine Definition der Anwendung.

Reg dich nicht auf.
Unter Bootslack verstehen hier die meisten das Zeug, was es vor 50 
Jahren war.
Da gab es keine Auswahl.
Speckig glänzend, teuer, schwer zu bekommen.

Wir haben damals auch ein Garagentor damit gestrichen, damit es Natur 
aussehen sollte.
Es wurde trotzdem schwarz.
Danach wurde es rehbraun, auch schön.

von Ro n. (rwth2212)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Die andere beliebte Antwort ist 'Bremsenreiniger'.
> Da geht von Aceton bis Seifenwasser alles.
> Nur die Dümmsten merken nicht, daß so eine Empfehlung
> also völlig für die Füsse ist.

Dieser Begriff hat sich soweit etabliert das sogar riesige Konzerne 
Produkte anbieten die so heissen.

Jeder weiss was er von einem Produkt, was als "Bremsenreiniger" verkauft 
wird, erwarten kann.


Michael B. schrieb:
> u.A. könnte Bootslack bestes Tungöl/Standöl sein.
> Oder auch der übelste Ramsch vom Baumarkt.

So ein Schwachsinn. Lack ist kein Öl.
Du setzt hier die Worte Lack und Anstrich gleich.

P.S.
Seifenwasser ist ja wohl die bekloppteste Idee um Teile einer Bremse zu 
reinigen. Gleich kommt noch der Tip von dir Bremsscheiben zu ölen damit 
sie nicht rosten...

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo A. F.

A. F. schrieb:

> Na dann tut mir leid, dass meine Antwort deinem Korinthenkacker-Niveau
> nicht entsprach. Dachte, dass hier eher Entwickler sind und nicht solche
> Bürokraten wie du, die sich daran aufgeilen jedes Wort auf die goldene
> Wage...

Als Entwickler bekommst Du ein dickes Packet mit Anforderungen auf den 
Tisch. Daneben hast Du noch unaufgefordert gesetzliche Bestimmungen 
einzuhalten und die Bestimmungen von Versicherungen, die teilweise noch 
enger sind als die gesetzlichen.

Wenn man ehrlich wäre, müste man den Job meistens ablehnen mit der 
Begründung, dass es wegen der Widersprüchlichen Anforderungen nicht 
sinnvoll möglich ist. Aber dann ist man den Job los.

Also spielt man den Korinthenkacker Job so gut als möglich mit, versucht 
sich aber praktisch irgendwie daran vorbeizumogeln, und hofft, dass es 
keiner merkt, weil nur wenige Leute Ahnung von der Materie in der Tiefe 
haben, und einige auch froh sind, dass Du für sie die Kohlen aus dem 
Fruer geholt hast, und wollen näher dazu nichts wissen.

Das führt dann zu Sachen wie dem Abgasskandal : 
https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasskandal

Dieses Tanzen auf der Grenze ist für viele der Hauptgrund für einen 
Burnout, und die, die das problemlos Überstehen, haben ein anderes 
Wertesystem als von der bürgerlichen Moral offiziell vorgegeben 
(immerhin haben sie Moral, wenn auch eine "seltsame") oder sind, ganz 
schlimm, einfach Psychopathen.


> An den TO:
> Bootslack auf Kunstharzbasis! So ;)

Wegen der Bootslack Diskussion: Bootslack ist nach meinem Verständnis 
ein Anstrich, der auch unter Wasser aushärtet bzw. dauernd Wasser 
ausgesetzt sein kann.
Der Rest, die Zusammensetzung und Antifouling/Korrosionsschutz sind von 
dem Begriff nicht gedeckt, weil sie auch Variieren können.

Leinöl ist für Unterwasser aber eher schlecht geeignet, weil auch 
ausgehärtet Leinöl Wasser aufnimmt und weich wird. Du kannst den 
Anstrich dann in Fetzten abziehen. Ok, das hängt auch ein wenig von den 
Pigmenten ab (Schwermetallverbindungen, die katalytische Eirkung haben) 
und früher hatte man nichts anderes als Leinölanstrich oder Teeren. Und 
für Holzboote noch mit Kupferblechen beschlagen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Nachtrag:

Bernd W. schrieb:

> Wegen der Bootslack Diskussion: Bootslack ist nach meinem Verständnis
> ein Anstrich, der auch unter Wasser aushärtet bzw. dauernd Wasser
> ausgesetzt sein kann.
> Der Rest, die Zusammensetzung und Antifouling/Korrosionsschutz sind von
> dem Begriff nicht gedeckt, weil sie auch Variieren können.

Ich habe mal in meiner Erinnerung gekramt. In meiner Kindkeit in den 
60er, 70er Jahren hat mein Vater (selbstständiger Schlossermeister) viel 
in Kläranlagen gearbeitet, und ich habe ihn begleitet.
Anwendungsfall also kein Boot, aber auch unter Wasser.

Damals wurden die Unterwasser befindlichen Stahlteile entweder mit einem 
Bitumenanstrich, oder bei höherer mechanicher Belastung (Rührwerk im 
Schlamm) mit einem "Chlorkautschuk" Anstrich versehen.
Chlorkautschuk: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorkautschuk.
Das mit den Tetrachlorverbindungen hat man damals noch nicht so eng 
gesehen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ro n. schrieb:
> So ein Schwachsinn. Lack ist kein Öl

https://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU

http://www.apatina-restaurierungsbedarf-chemikalien-online-kaufen.at/Lein-Tungoel-Klarlack

Aber klar, alle doof ausser dir.


Ro n. schrieb:
> Seifenwasser ist ja wohl die bekloppteste Idee um Teile einer Bremse zu
> reinigen.

Tja, dir fehlt offensichtlich die Lebenserfahrung, ich hatte so ein 
Produkt aber schon mal in der Hand. Hersteller und Händler werden halt 
immer frecher.


Bernd W. schrieb:
> Bootslack ist nach meinem Verständnis
> ein Anstrich, der auch unter Wasser aushärtet

Na ja, dem stimme ich nicht zu. Nicht ohne Grund werden Boote ins 
Trockendock geholt zum Anstreichen (bzw. einfach an den Strand gezogen).

> bzw. dauernd Wasser ausgesetzt sein kann.

Dem würde ich zustimmen. Leinöl kann. Und es bleibt elastisch, geht also 
mit dem Holz mit ohne zu reissen.

Daher ist Leinöl als Parketlack ungeeignet, es bleibt zu weich, der Sand 
unter den Schuhen würde sich reintreten und wäre nicht mjehr wegputzbar, 
daher hat man früher Fussbodendielen gewachst (wöchentlich neu) und 
nicht geölt. Das ist heute aber in Vergessenheit geraten.

von Ro n. (rwth2212)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Ro n. schrieb:
>> So ein Schwachsinn. Lack ist kein Öl
>
> Youtube-Video "Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Fresse halten"
>
> 
http://www.apatina-restaurierungsbedarf-chemikalien-online-kaufen.at/Lein-Tungoel-Klarlack
>
> Aber klar, alle doof ausser dir.


Hättest du mir jetzt erklärt das Lack lediglich einen Stoff beschreibt 
der durch chemische oder physikalische Vorgänge einen durchgehenden 
festen Film hinterlässt, dann hätte ich von dir wirklich etwas 
sinnvolles gelernt.

Nämlich das mein bisheriges Verständnis bzgl. des Begriffes Lack etwas 
unvollständig war.

Da das von dir nicht zu erwarten war, hab ich es mir nun selber 
recherschiert.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ro n. schrieb:
> Hättest du mir jetzt erklärt

Warum sollte ich das bei jemanden tun, der seine Beiträge mit

Ro n. schrieb:
> So ein Schwachsinn

beginnt ?

Wie es tönt, tönt es zurück.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Michael.

Michael B. schrieb:


>> Bootslack ist nach meinem Verständnis
>> ein Anstrich, der auch unter Wasser aushärtet
> Na ja, dem stimme ich nicht zu. Nicht ohne Grund werden Boote ins
> Trockendock geholt zum Anstreichen (bzw. einfach an den Strand gezogen).

Und anschliessend willst Du sie so schnell als möglich wieder im Wasser 
haben. Weil Zeit im Dock Geld kostet oder das Boot Geld bringen soll.



>
>> bzw. dauernd Wasser ausgesetzt sein kann.
>
> Dem würde ich zustimmen. Leinöl kann. Und es bleibt elastisch, geht also
> mit dem Holz mit ohne zu reissen.

Nein, es wird so weich, dass die Strömung zum abschälen langt. 
Zähflüssiges Bitumen ist dagegen noch fest. Es wird aber besser, wenn 
man die passenden Pigmente hinzufügt. Gerade bei Leinöl hängt viel auch 
an den Pigmenten. ;O)

Hinzu kommt: Das was im Leinöl "aushärtet" (polymerisiert) ist ein 
Eiweiss.
Dieses ist, wenn Du es nicht mit etwas giftigem verrührst, wie z.B. dem 
Bleioxid in Bleimenninge, sehr anfällig gegen verrotten.
Darum sehe ich einen Leinölanstrich auch nur als bedingt Wetterfest 
an.....solange es um die rein mechanichen Eigenschaften des Wetters 
geht.
Ähnlich wie bei Leder oder Wolle. Kein Problem damit im Regen, aber es 
muss wieder getrocknet werden, sonst fängt es an zu "verwesen".


> Daher ist Leinöl als Parketlack ungeeignet, es bleibt zu weich, der Sand
> unter den Schuhen würde sich reintreten und wäre nicht mjehr wegputzbar,
> daher hat man früher Fussbodendielen gewachst (wöchentlich neu) und
> nicht geölt.

Trozdem hat man das neue Parket vor dem Wachsen einmal mit Leinöl 
grundiert, damit das teure Wachs nicht so tief eindringt.
Unsere Altforderen waren verdammt sparsam.

Rauspund wurde mit "Ochsenblut" gestrichen. Das ist Leinöl mit rotem 
Eisenoxid (Rost) als Pigment vermengt. Hier bildete dann das Pigment 
eine harte Schicht. Gewachst (gebohnert) wurde trozdem regelmäßig.

Linoleum als Fussboden- Tisch- oder Stuhlbelag ist übrigens eine Paste 
aus gemahlenem Kork plus Pigment plus Leinöl als Bindemittel auf Jute 
als Trägermaterial. Das wurde auch regelmäßig gebohnert.

Ich persönlich habe in der Verwandschaft noch Stampflehmfussböden 
kennengelernt. Das was man heutzutage nur dem hintersten Anatolien und 
dem tiefsten Afrika zuschreibt, war also im Deutschland der 60er 70er 
Jahre auch noch anzutreffen.

> Das ist heute aber in Vergessenheit geraten.

Nicht wirklich. Wen es interessierte, der hat Literatur dazu gefunden. 
Oder noch Leute befragen können, die persönliche Erfahrung hatten. Ich 
selber habe bei meinen Eigenbaumöbeln viel mit Leinöl experimentiert, 
und bin heftig auf die Nase gefallen, weil Leinöl sehr empfindlich auf 
Kontamination mit nicht aushärtbaren Ölen reagiert. Es härtet dann nur 
noch teilweise aus, und überstreichen ändert daran nichts, weil Du 
kontaminierst die neue Schicht durch den alten Anstrich. Auch 
kontaminierte Pinsel, wie z.B. mit Maschinenöl sind Problematisch. 
Auswaschen langt nicht.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Ro n. (rwth2212)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Ro n. schrieb:
>> Hättest du mir jetzt erklärt
>
> Warum sollte ich das bei jemanden tun, der seine Beiträge mit
>
> Ro n. schrieb:
>> So ein Schwachsinn
>
> beginnt ?
>
> Wie es tönt, tönt es zurück.

Dito

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.