Forum: Haus & Smart Home Im Gewächshaus kälter als draußen. WTF?


von Marek N. (Gast)


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Irgendwie zweifle ich gerade an meinem Verständnis von Thermodynamik...

Folgendes Szenario:
Wir haben uns ein kleines Gewächshaus aus Folie [1] geholt, um die 
Kübelflanzen (Feige, Olive) zu überwintern und im Frühjahr neue 
Pflänzchen aufzuziehen.
Aus Neugier habe ich einige Temperatursensoren (Funkthermometer) innen 
und außen unter ähnlichen Bedingungen platziert:
* innen 2x Funkthermometer auf ca. 50 cm Höhe auf einem der "Regalböden"
* außen 1x Funkthermometer auf ca. 60 cm Höhe auf Gartentisch unter 
freiem Himmel etw. 50 cm vom Gewächshaus entfernt.
* Entfernung zum Haus ca. 2 m
* Sonne kommt ab Nachmittag ran

Alle Thermometer zeigen bei Raumtemperatur in einem Intervall von 0,3 K 
identische Werte an.

Gestern Nachmittag wars ja schön sonnig, da stieg die Temperatur im 
Gewächshaus rasch auf über 13°C an bei ca. 8°C Außentemperatur, also 
+5K.

Nach Sonnenuntergang sank die Temperatur im Gewächshaus jedoch wieder 
genau so schnell und Abends gegen 22h hatten wir bei einer 
Außentemperatur von 2,5°C bereits die 0°-Marke im Gewächshaus erreicht!

Tiefsttemperatur war dann irgendwann nachts -0,9°C innen und -0,8°C 
außen, also identisch.

Im Gewächshaus waren dann sogar die Thermometer vereist!

Draußen war aber aber praktisch kein Frost/Eis vorhanden, außer an den 
Autoscheiben.

Welchen physikalischen Effekt habe ich hier nicht verstanden?

Ich hätte eigentlich gedacht, dass die Folie einen Transmissionsgrad <1 
hat und somit weniger IR in den Weltraum abgestrahlt wird als unter 
freiem Himmel (wie beim Carport).

On-Topic: Ich plane, die Funksensoren mittels DVB-T-Stick und rtl_433 
aufm Raspberry auszulesen ;-)

Beste Grüße, Marek

[1] 
https://www.amazon.de/Laneetal-Gew%C3%A4chshaus-Folien-Gew%C3%A4chshaus-Tomatenhaus-143x73x195cm/dp/B07QFQXG9F

von Sebastian S. (amateur)


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In dem Moment, in dem Du einen geschlossenen Raum schaffst, hast Du auch 
"andere" Verhältnisse.
Insbesondere durch völlig unterschiedliche Luftfeuchten und durch 
Verdunstung bewirkte Temperaturen, kann vieles anders sein.
Bei z. B. sehr geringer Feuchte, kann es keinen Eisbeschlag geben. Durch 
Verdunstung können sehr große Differenzen bei der Temperatur entstehen.

von Roland E. (roland0815)


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Warum musst du am Auto bei 3℃ wohl früh schon Scheiben kratzen?

Kühleffekt durch Wind/Luftströmung.
Ein Grablicht (natürlich kein LED) pro qm schafft Abhilfe.

von Ich (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Ein Grablicht (natürlich kein LED) pro qm schafft Abhilfe.

Und auch gleich eine ganz andere Atmosphäre :)

von Nase (Gast)


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Wie ein Vorposter schon schrieb, die stattfindende Verdunstung ist deine 
Ursache!

Am Tage ist deine Luft warm und trägt relativ viel Feuchtigkeit.
Wird es nun draußen kälter, kondensiert in deinem Häuschen das Wasser 
(kalte Luft kann weniger Wasser tragen) und legt sich ab. Die dabei 
freiwerdende Wärme (Aggregatszustandsänderung - Dampf in flüssig - )wird 
abgegeben und durchdringt letztlich deine Folie, verschwindet qusai für 
dich nach draußen.

Zu einem Zeitpunkt X ist auch das Geschichte, die Temperaturen innen und 
außen sind ausgeglichen. Dann  wird es draußen wieder etwas wärmer, 
damit die Luft in deinem Gewächshaus auch. Nun nimmt sie einen Teil der 
abgelegten Feuchtigkeit wieder auf und die Aggregatszustandsänderung 
(flüssig in Dampf) braucht eine Menge Energie, und die kommt dann von 
allen beteiligten "Dingen".
(Auch Eis kann verdampfen... (Kaltverdampfung).

Alles klar?

Viele Grüße
Uwe

von Marek N. (Gast)


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Nase schrieb:
> Alles klar?

So halb...

In der Tat war die Luftfeuchtigkei hoch, > 85%RF in dem Gewächshaus.
Aber so ganz verstehen kann ich das nicht. Andere bauen ja auch auch 
Gewächshäuser in ihre Gärten und das schon seit Jahrzehnten und haben 
wohl nicht mit so einer starken Auskühlung zu kämpfen.
Wenn das Gewächshaus nichts taugt, kann ich die Planzen wieder nach 
draußen stellen oder muss sie wieder reinnehmen :-(

Also müsste man mit einer Wärmepumpe innen eine Stelle schaffen, die 
kälter ist, als die Oberfläche der Folie, so dass sich dort die 
Luftfeuchtigkeit niederschlägt und die Wärme über einen Radiator 
abstrahlen.
Eine zusätzliche Energieversorgung wollte ich nicht extra installieren.

Irgendwo ist da der Haken dran.

von mh (Gast)


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Sollte Kondensation nicht der Abkühlung entgegenwirken?

von A. S. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Kühleffekt durch Wind/Luftströmung.

nein. Es ist die Abstrahlung gegen den (wolkenfreien) Himmel, also 3K 
Hintergrundstrahlung. Deshalb vereisst die (relativ) flache 
Windschutzscheibe, aber nicht die Seitenscheibe, die gegen Hauswand oder 
Bäume strahlt.

Das lässt auch vermuten, warum das Außenthermometer wärmer war: gegen 
den Himmel verschattet (oder halt an einer Wärmequelle wie Hauswand 
etc.)

von mh (Gast)


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A. S. schrieb:
> Das lässt auch vermuten, warum das Außenthermometer wärmer war: gegen
> den Himmel verschattet (oder halt an einer Wärmequelle wie Hauswand
> etc.)

Mit der angegebenen Position

Marek N. schrieb:
> * außen 1x Funkthermometer auf ca. 60 cm Höhe auf Gartentisch unter
> freiem Himmel etw. 50 cm vom Gewächshaus entfernt.
> * Entfernung zum Haus ca. 2 m

ist das im Prinzip immer noch möglich, aber deutlich komplizierter es 
als Ursache zu bestätigen. Marekt hat bis jetzt noch nichts zu Wolken 
oder Nebel gesagt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ist der Effekt des "kalten Himmels" und der "Warmen Erde" so gewaltig? 
Im Zusammenhang mit Antennen für Erde-Mond-Erde-Verbindungen liest man 
davon, auch Radioastronomen haben das Problem, aber dass das auch auf 
die Temperatur solche Auswirkungen haben soll scheint mir übertrieben.

von mh (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ist der Effekt des "kalten Himmels" und der "Warmen Erde" so gewaltig?
> Im Zusammenhang mit Antennen für Erde-Mond-Erde-Verbindungen liest man
> davon, auch Radioastronomen haben das Problem, aber dass das auch auf
> die Temperatur solche Auswirkungen haben soll scheint mir übertrieben.

"Jein" oder "kommt drauf an" ;-) kommt drauf an was genau du meinst. Das 
vorhanden sein von Wolken kann riesige Temperaturunterschiede am Boden 
erklären.

von Bernd K. (prof7bit)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ist der Effekt des "kalten Himmels" und der "Warmen Erde" so gewaltig?
> Im Zusammenhang mit Antennen für Erde-Mond-Erde-Verbindungen liest man
> davon, auch Radioastronomen haben das Problem, aber dass das auch auf
> die Temperatur solche Auswirkungen haben soll scheint mir übertrieben.

Du kannst bei klarem Himmel mit nem Parabolspiegel Eiswürfel herstellen. 
Selbst wenn die Luft wärmer ist.

von Martin (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:
>> Ist der Effekt des "kalten Himmels" und der "Warmen Erde" so gewaltig?
>> Im Zusammenhang mit Antennen für Erde-Mond-Erde-Verbindungen liest man
>> davon, auch Radioastronomen haben das Problem, aber dass das auch auf
>> die Temperatur solche Auswirkungen haben soll scheint mir übertrieben.
>
> Du kannst bei klarem Himmel mit nem Parabolspiegel Eiswürfel herstellen.
> Selbst wenn die Luft wärmer ist.

Bernds Märchenstunde oder kannst du ein entsprechendes Experiment 
vorweisen?

Ich habe zwei Parabolspiegel: Satellit & Teleskop. Beide produzieren 
auch bei klarstem Himmel - sei es Sommer, sei es Winter, keine 
Eiswürfel.

von Richard H. (richard_h27)


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Marek N. schrieb:
> Welchen physikalischen Effekt habe ich hier nicht verstanden?

Den "Nachts ist es kälter als draußen"-Effekt.

von Name: (Gast)


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Vermutung:
Für Wärmestrahlung ist deine Plastikfolie dunkler als ein normaler 
Erdboden. Die Folie kühlt sich durch Strahlung daher schneller ab, und 
sorgt so für einen Kühleffekt.

Wie gesagt- eine Vermutung.

von HM! (Gast)


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Tagsüber leuchtet die Sonne in das Gewächshaus. Die erwärmt den Boden. 
Dieser gibt die Wärme an die Umgebungsluft ab. Da das Gewächshaus 
geschlossen ist, kann diese erwärmte Luft nirgends hin und bleibt 
stehen. Es wird nach und nach wärmer im Gewächshaus.

Sobald die Sonne weg ist wird keine Wärme mehr produziert im 
Gewächshaus. Außerhalb vom Gewächshaus wehen weiterhin Lüftchen. Diese 
tragen die Wärme langsam weg, bis das Gewächshaus wieder komplett 
abgekühlt ist. So wie tagsüber innen die Wärme steht, steht Nachts die 
Kälte. Durch die Luftzirkulation wird die Temperatur auch bis zu einem 
gewissen grad gemittelt, wäre das Gewächshaus offen. Daher kannst du 
drinnen auch mal niedrigere Temperaturen messen.

*) Dass es jetzt im Gewächshaus auch niedriger sein kann als aussen mag 
ein Messfehler sein. Draußen wird auch mal tatsächlich ein weniger warme 
Luft transportiert. Es kommt auch drauf an, wo deine Fühler stehen.

von HM! (Gast)


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PS: Nennt man auch "Glashauseffekt". Der "Treibhauseffekt" hat quasi 
keinen Effekt in einem Treibhaus. Tolles Wortspiel!

von Marten Morten (Gast)


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Marek N. schrieb:
> In der Tat war die Luftfeuchtigkei hoch, > 85%RF in dem Gewächshaus.
> Aber so ganz verstehen kann ich das nicht. Andere bauen ja auch auch
> Gewächshäuser in ihre Gärten und das schon seit Jahrzehnten und haben
> wohl nicht mit so einer starken Auskühlung zu kämpfen.

Wahrscheinlich lüften die anders oder haben besseres Material. 85% ist 
schon ziemlich hoch.

von HM! (Gast)


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Marten Morten schrieb:
> Wahrscheinlich lüften die anders oder haben besseres Material. 85% ist
> schon ziemlich hoch.

Die werden vermutlich mehrere Millimeter starks Glas oder Acryl haben, 
als so eine dünne Folie. Die überträgt nachts die Wärme natürlich viel 
viel schneller, als 5mm starkes Plexiglas.

von mh (Gast)


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Marten Morten schrieb:
> 85% ist schon ziemlich hoch.

In einem Gewächshaus sind 85% nicht hoch.

HM! schrieb:
> Die werden vermutlich mehrere Millimeter starks Glas oder Acryl haben,
> als so eine dünne Folie. Die überträgt nachts die Wärme natürlich viel
> viel schneller, als 5mm starkes Plexiglas.

Und das sorgt auf magische Art und Weise dafür, dass es im Gewächshaus 
kälter ist als draußen?

Name: schrieb:
> Vermutung:
> Für Wärmestrahlung ist deine Plastikfolie dunkler als ein normaler
> Erdboden. Die Folie kühlt sich durch Strahlung daher schneller ab, und
> sorgt so für einen Kühleffekt.
>
> Wie gesagt- eine Vermutung.

Dagegen spricht, dass die Außenseite der Folie mit der Außenluft in 
Kontakt ist, aber durch die Folie von der Innenluft isoliert wird.

von Roland E. (roland0815)


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A. S. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Kühleffekt durch Wind/Luftströmung.
>
> nein. Es ist die Abstrahlung gegen den (wolkenfreien) Himmel, also 3K
> Hintergrundstrahlung. Deshalb vereisst die (relativ) flache
> Windschutzscheibe, aber nicht die Seitenscheibe, die gegen Hauswand oder
> Bäume strahlt.
>
> Das lässt auch vermuten, warum das Außenthermometer wärmer war: gegen
> den Himmel verschattet (oder halt an einer Wärmequelle wie Hauswand
> etc.)

Nein. Wolken haben keinen Einfluss auf den Effekt. Die Windrichtung ist 
entscheidend. Da Autos meist längs zwischen den Häusern stehen, werden 
natürlich die Front oder Heckscheibe (in Windrichtung zuerst) zueisen. 
Auf einem größerem Platz Eisen die Autos rundum gleichmäßig zu. Dicht an 
Bebauung geparkt hält die Wärmestrahlung der Bebauung die zugewandte 
Seite uU frei.

Folie ist nicht dampfdicht. Daher kann da tatsächlich die Verdunstung 
den Kühleffekt verstärken.

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Folie ist nicht dampfdicht. Daher kann da tatsächlich die Verdunstung
> den Kühleffekt verstärken.

Wie genau soll das funktionieren?

von HM! (Gast)


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mh schrieb:
> Und das sorgt auf magische Art und Weise dafür, dass es im Gewächshaus
> kälter ist als draußen?

Ja, denn wenn die Wärme erstmal abtransportiert wurde, dann wird die 
Luft ausserhalb des Gewächshauses in der Umgebung gemittelt. Das 
Gewächshaus ist (aus messtechnischer Sicht) viel träger, so dass dort 
weniger gemittelt wird. Dort weht halt nicht ab und zu ein Lüftchen 
vorbei, was wärmer als der Innenraum ist. Der Sensor draußen hingegen 
schon.

Bzw. vielleicht ist Mittel die falsche Wortwahl. Der warme Lüftchen 
draußen erreicht direkt den Sensor (draußen). Beim Gewächshaus hingegen 
verteilt sich dieses warme Lüftchen auf die gesamte Aussenhaut und kaum 
hat es etwas Wärme abgegen ist es auch schon wieder weg und die Wärme 
wird wieder an die Umgebung abgegeben. Sie kommt gar nicht erst nach 
innen.

von HM! (Gast)


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PS: Auch im Sommer ist es idR in einem Haus ohne Sonneneinstrahlung 
kühler als draußen. Weil dort eben ein großer Raum ist in dem keine 
Konvektion (Luftaustausch stattfindet). Die Kälte "steht" (bzw. im 
Sommer die "weniger" warme Luft).

von mh (Gast)


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HM! schrieb:
> Sie kommt gar nicht erst nach
> innen.

Du gehst davon aus, dass Marek nur einmal kurz auf seine Thermometer 
geguckt hat und dann sofort diesen Thread gestartet hat.

von HM! (Gast)


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mh schrieb:
> u gehst davon aus, dass Marek nur einmal kurz auf seine Thermometer
> geguckt hat und dann sofort diesen Thread gestartet hat.

Er kann auch länger drauf starren. Nachts muss die Umgebungsluft die 
stehende Luft im Treibhaus erwärmen. Da dies langsamer als in der 
Umgebung mit Kovektionen geschieht gibt es eben an anderer Stelle auch 
wieder Wärme ab bzw. nimmt erst gar nicht so viel Wärme auf. Denn:

Draußen: Temperatur ist der Mittelwert der Umgebungsluft. Es weht mal 
ein warmes Lüftchen, mal ein kaltes etc.

Drinnen: Die warmen Lüftchen kommen innen erst gar nicht an, da diese 
"Wärme" im Gewächshaus sofort wieder abgegeben wird und die kalten 
Lüftchen bestimmen die Innentemperatur viel mehr. Daher ist es ohne 
Sonne (welche tagsüber INNEN Wärme quasi induziert) drinnen kälter.

von Marek N. (Gast)


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Moin,

ich habe das mehrere Nächte verfolgt und diese Nacht war es halt mit dem 
Vereisen von innen besonders ausgeprägt.

Die Thermometer haben Min/Max-Funktion aber keinen Zeitstempel.
Ich kann die Sensoren natürlich tauschen, um einen Messfehler 
auszuschließen, bin mir aber sicher, dass die Thermometer funktionieren.

Oma hat schon vor 25 Jahren ihre alten Fenster (keine Doppelverglasung) 
aufs Beet gelegt als Wintergarten und schon um Februar Pflänzchen 
herangezogen.

Wir wollen einfach nur nich, dass die Kübelpflanzen erfrieren.

Beste Grüße, Marek

von HM! (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Wir wollen einfach nur nich, dass die Kübelpflanzen erfrieren.

Wenn du mal googelst wirst du sehen, dass ihr nicht die einzigen mit 
diesem Problem seid.

von Tom (Gast)


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Das tät mich jetzt auch interessieren, das physikalische Prinzip 
dahinter.

Bis jetzt hat noch keiner eine Erklärung gebracht, die wesentlich 
griffiger ist als "nachts ist es kälter als draußen" (der war übrigens 
gut plaziert...)

Ein Aufzeichnen und Plotten der Messwerte würde vielleicht die eine oder 
andere Vermutung untermauern.. vielleicht noch ohne Raspi und Wlan 
einfach hinsetzen und aufschreiben? Familie dafür einspannen?

Das mit den Eiswürfeln klingt nach Märchenstunde, kann ich mir aber 
direkt vorstellen. Man nehme einen optischen Parabolspiegel, der sehr 
tief ist. Durch die Spiegelflächen "sieht" das Ding im Brennpunkt nur 
den Himmel mit seinen 3K Hntergrundstrahlung.

von HM! (Gast)


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Tom schrieb:
> Bis jetzt hat noch keiner eine Erklärung gebracht, die wesentlich
> griffiger ist als "nachts ist es kälter als draußen" (der war übrigens
> gut plaziert...)

Was gefällt dir an meiner Erklärung nicht?

von mh (Gast)


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HM! schrieb:
> Nachts muss die Umgebungsluft die
> stehende Luft im Treibhaus erwärmen. Da dies langsamer als in der
> Umgebung mit Kovektionen geschieht gibt es eben an anderer Stelle auch
> wieder Wärme ab bzw. nimmt erst gar nicht so viel Wärme auf.

HM! schrieb:
> Die werden vermutlich mehrere Millimeter starks Glas oder Acryl haben,
> als so eine dünne Folie. Die überträgt nachts die Wärme natürlich viel
> viel schneller, als 5mm starkes Plexiglas.

Wenn man ein Gewächshaus mit besserer Isolation hat, ist der beobachtete 
Effekt also noch stärker, da die Außenluft schlechter die Innenluft 
erwärmen kann?

Ich habe da so meine Zweifel ;-)

Marek N. schrieb:
> Wir wollen einfach nur nich, dass die Kübelpflanzen erfrieren.
Ich kann dir leider nicht erklären, was genau bei dir passiert. Ich kann 
dir allerdings berichten, dass bei meinen Eltern ein Teil der 
Kübelpflanzen im frei stehenden Gewächshaus überwintern. Dazu wird 
allerdings eine kleine Heizung benötigt. Bei uns ist das ein sehr 
kleiner Heizlüfter, es funktioniert aber auch mit den schon erwähnten 
"Grabkerzen". Ob das bei einem Foliengewächshaus reicht weiß ich nicht.

Eine guten Tipp kann ich dir aber geben. Die meisten Erklärungsversuche 
in diesem Thread kannst du ignorieren.

Tom schrieb:
> Das tät mich jetzt auch interessieren, das physikalische Prinzip
> dahinter.
>
> Bis jetzt hat noch keiner eine Erklärung gebracht, die wesentlich
> griffiger ist als "nachts ist es kälter als draußen" (der war übrigens
> gut plaziert...)

Dafür brächte man vermutlich viele Messwerte (Temperaturen, 
Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeiten, Wolkenbedeckung und Wolkenhöhe, 
...), Kennzahlen (Wärmeleitung der Folie und des Bodens, spektrale 
Transmission und Absorption der Folie, ...) und mindesten eine grobe 
Karte der Umgebung.

> Ein Aufzeichnen und Plotten der Messwerte würde vielleicht die eine oder
> andere Vermutung untermauern.. vielleicht noch ohne Raspi und Wlan
> einfach hinsetzen und aufschreiben? Familie dafür einspannen?

Messwerte können helfen, aber wenn man dafür regelmäßig die Tür öffnen 
muss  vermutlich nicht.

> Das mit den Eiswürfeln klingt nach Märchenstunde, kann ich mir aber
> direkt vorstellen. Man nehme einen optischen Parabolspiegel, der sehr
> tief ist. Durch die Spiegelflächen "sieht" das Ding im Brennpunkt nur
> den Himmel mit seinen 3K Hntergrundstrahlung.
Wenn der Spiegel ein Infrarotspiegel ist und selbst auf 3K herunter 
gekühlt wird ...

von Martin (Gast)


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Tom schrieb:

> Man nehme einen optischen Parabolspiegel, der sehr tief ist. Durch die
> Spiegelflächen "sieht" das Ding im Brennpunkt nur den Himmel mit seinen
> 3K Hntergrundstrahlung.

Kann ich nicht glauben.

https://www.wetterwarte-sued.com/v_1_0/aktuelles/himmelstemperatur.php

von Bernd K. (prof7bit)


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Martin schrieb:
> Bernds Märchenstunde oder kannst du ein entsprechendes Experiment
> vorweisen?

Schon vor vielen hundert Jahren hat man in Indien und im Iran Eiswürfel 
zubereitet mit Hilfe von Strahlungskühlung.

Man erreicht typischerweise nachts mit herkömmlichen Schwarzkörpern 
Werte von 10-15°C unter Umgebungstemperatur, je trockener die Luft desto 
besser (hat was mit der Transmissionskurve der Atmosphäre zu tun).

Mit speziellen Materialien die man mit heutigen Mitteln anfertigen kann, 
zum Beispiel solche die nur zwischen 8 und 13µm emittieren (weiße 
Schwarzkörper, durchsichtige Schwarzkörper), ein Bereich bei dem die 
Atmosphäre vollkommen transparent ist, erreicht man heute tagsüber 13°C 
unter Umgebungstemperatur und nachts bis weit über 30°C, da kannst Du 
also selbst im Sommer in jeder wolkenlosen Nacht Eiswürfel machen.

Es gibt auch schon Überlegungen wie man aus dieser Temperaturdifferenz 
Energie gewinnen kann, sozusagen das Nacht-Äquivalent zur Solarenergie, 
auch hat man es schon geschafft Solarzellen (Photovoltaik) mit 
speziellen Beschichtungen (transparent im sichtbaren, schwarz zwischen 8 
und 13µm) tagsüber passiv um mehr als 10°C runterzukühlen. Man denkt 
auch über Klimaanlagen mit Strahlungskühlung nach und es gibt auch schon 
spezielle weiße Farbe die im interessanten Infrarotbereich schwarz ist 
mit der man Sachen anstreichen kann die kühl bleiben sollen, zum 
Beispiel Bierflaschen fallen mir da spontan ein.

https://www.youtube.com/watch?v=xRUyFLnAdqM

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> [...]
Ja Strahlungskühlung ist nichts neues. Ich hab mir das Video nicht 
komplett angeguckt, kommt da der Parabolspiegel vor?

> ein Bereich bei dem die
> Atmosphäre vollkommen transparent ist

wie genau definierst du "vollkommen transparent"?

von HM! (Gast)


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mh schrieb:
> Wenn man ein Gewächshaus mit besserer Isolation hat, ist der beobachtete
> Effekt also noch stärker, da die Außenluft schlechter die Innenluft
> erwärmen kann?
>
> Ich habe da so meine Zweifel ;-)

Wenn die Isolation so stark ist, dass kaum Wärme abgegeben wurde bis die 
Sonne wieder scheint, ist der Effekt natürlich geringer.

Wenn die Isolation gerade soviel besser ist, dass es lediglich zu einem 
etwas späteren Zeitpunkt abgekühlt ist, dann dürfte der Effekt etwas 
größer sein.

Aber die Temperatur sinkt (abgesehen durch Verlust von Wärmestrahlung) 
nie unter dem statistischen Minium der Außenlufttemperatur.

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> wie genau definierst du "vollkommen transparent"?

1

von mh (Gast)


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HM! schrieb:
> Aber die Temperatur sinkt (abgesehen durch Verlust von Wärmestrahlung)
> nie unter dem statistischen Minium der Außenlufttemperatur.

Bist du dir sicher, dass du Strahlungskühlung verstanden hast? Welcher 
Teil des Gewächshauses "strahlt Wärme" ab?

von A. S. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Nein. Wolken haben keinen Einfluss auf den Effekt. Die Windrichtung ist
> entscheidend. Da Autos meist längs zwischen den Häusern stehen, werden
> natürlich die Front oder Heckscheibe (in Windrichtung zuerst) zueisen.
> Auf einem größerem Platz Eisen die Autos rundum gleichmäßig zu. Dicht an
> Bebauung geparkt hält die Wärmestrahlung der Bebauung die zugewandte
> Seite uU frei.

Das ist (und bleibt) falsch.

Glas ist ein sehr sehr schwarzer Strahler für Wärmestrahlung, daher ist 
der Effekt bei Autoscheiben so eindeutig. Natürlich kann Wind einen 
Einfluss haben, der Effekt stellt sich jedoch ohne Wind genauso ein.

Der größte Einfluss sind daher die Wolken, die bei gleicher 
Umgebungstemperatur (z.b. +1°) über zufrieren und nicht zufrieren 
entscheiden.

Das abdecken der Windschutzscheibe (gegen zufrieren) hat dabei noch 
einen weiteren Effekt: Falls alle Scheiben zufrieren (weil es <<0 Grad 
ist), schlägt sich von innen keine Feuchtigkeit ab, da andere (und mehr) 
Flächen vorher kühl werden.


Und zu den Sensoren: es reicht, wenn der eigentliche Sensor abgedeckt 
ist. Das kann auch innerhalb des Gehäuses sein. Natürlich muss dabei die 
Folie ähnliche Eigenschaften haben wie Glas, also emissionsgrad nahe 1.

von A. S. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Man denkt
> auch über Klimaanlagen mit Strahlungskühlung nach und es gibt auch schon
> spezielle weiße Farbe die im interessanten Infrarotbereich schwarz ist

Prinzipiell sollte das auch Heizkörper-Farbe sein. Die sind ja nur "für 
uns" weiss.

von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> mh schrieb:
>> wie genau definierst du "vollkommen transparent"?
>
> 1

Dann guck mal in deinem verlinkten Video bei 3:25 genau hin. Gibt es 
echt Leute, die von weißen oder durchsichtigen Schwarzkörpern reden?

von Bernd K. (prof7bit)


Angehängte Dateien:

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A. S. schrieb:
> Prinzipiell sollte das auch Heizkörper-Farbe sein. Die sind ja nur "für
> uns" weiss.

Fast. Es sollte halt idealerweise nur im gelb markierten Bereich (siehe 
Bild) emittieren weil dort die Atmosphäre durchsichtig ist, in allen 
anderen soll es reflektieren.

(Bildquelle: Wikipedia, gemeinfrei)

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> Gibt es
> echt Leute, die von weißen oder durchsichtigen Schwarzkörpern reden?

Ja, reite doch ein bisschen auf den Formalitäten herum. Du weißt genau 
was ich meinte, es war eine anschauliche Formulierung. Genauso 
anschaulich wie die "schwarze" Heizungsfarbe die nur im sichtbaren 
Bereich "weiß" ist.

von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ja, reite doch ein bisschen auf den Formalitäten herum. Du weißt genau
> was ich meinte, es war eine anschauliche Formulierung.

Nein, es ist ein Widerspruch.

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> Gibt es
> echt Leute, die von weißen oder durchsichtigen Schwarzkörpern reden?

15:07: "And so what we have constructed here with the photonic crystal 
actually is a visually transparent blackbody" - Prof. Shanhui Fan, 
Electrical Engineering, Stanford University.

Der kann Dir aber sicher nicht das Wasser reichen so widersprüchlich wie 
der sich ausdrückt.

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Der kann Dir aber sicher nicht das Wasser reichen so widersprüchlich wie
> der sich ausdrückt.

Er hat sich nicht widersprüchlich ausgedrückt. Er hat ziemlich klar 
beschrieben was er meint und hat das ziemlich wichtige "visibly" nicht 
vergessen. Benutzt er auch irgendwo den weißen Schwarzkörper?

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> "visibly" nicht vergessen.

Hab ich auch nicht, wenn Du nach oben scrollen magst und nochmal 
nachlesen: ich schrieb "durchSICHTig"! Ich schrieb nicht transparent 
sondern ich wählte das Wort durchsichtig um der englischen Formulierung 
bei der deutschen Übersetzung sprachlich besser Rechnung zu tragen und 
fand ein deutsches Wort dafür mit 100% Entsprechung: "durchsichtig" und 
das tat ich mit voller Absicht!

Jeder der mich kennt weiß daß ich meine Worte stets aufs Sorgfältigste 
prüfe und wähle!

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> mh schrieb:
>> "visibly" nicht vergessen.
>
> Hab ich auch nicht, wenn Du nach oben scrollen magst und nochmal
> nachlesen: ich schrieb "durchSICHTig"! Ich schrieb nicht transparent und
> das mit voller Absicht!

Nachdem du mit voller Absicht

Bernd K. schrieb:
> zum Beispiel solche die nur zwischen 8 und 13µm emittieren

geschrieben hast, was nicht das gleiche ist wie visibly transparent 
blackbody.

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> geschrieben hast, was nicht das gleiche ist wie visibly transparent
> blackbody.

Es ist exakt genau das was der Professor gemeint und gesagt hat und es 
ist das was es ist.

Und können wir jetzt mal bitte aufhören auf dieser kleinkarierten 
Wortklauberei herumzureiten? das Thema wird durch diese Querelen 
sicherlich nicht spannender oder interessanter.

von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Jeder der mich kennt weiß daß ich meine Worte stets aufs Sorgfältigste
> prüfe und wähle!

Deswegen hast du den ganzen Beitrag auch nochmal bearbeitet, nachdem du 
ihn veröffentlicht hast ;-)

Bernd K. schrieb:
> deutschen Übersetzung sprachlich besser Rechnung zu tragen und
> fand ein deutsches Wort dafür mit 100% Entsprechung

visually oder visibly?

von Bernd K. (prof7bit)


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mh schrieb:
> visually oder visibly?

Himmelherrgottnochmal, ist jetzt langsam wieder gut? Visually! Ruhe 
jetzt!

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ruhe jetzt!
Bernd K. schrieb:
> Und können wir jetzt mal bitte aufhören auf dieser kleinkarierten
> Wortklauberei herumzureiten?

Ich habe lange überlegt, kann aber

Bernd K. schrieb:
> Es ist exakt genau das was der Professor gemeint und gesagt hat und es
> ist das was es ist.

nicht unkommentiert stehen lassen. "nur zwischen 8 und 13µm emittieren" 
ist nicht das gleiche wie "im sichtbaren transparent"

Und wenn ich eh antworte ...

Bernd K. schrieb:
> mh schrieb:
>> visually oder visibly?
>Visually!

Der Prof aus deinem Link war eher für visibly ;-)

von Marek N. (Gast)


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Wow! So vele Antworten, danke.

So eben beim Heimkommen noch mal geschaut:
Außen: 3,5°C 90% RF
Innen 3,7°C 96% RF

Also faktisch Gleichgewicht. Aber es stimmt: An der Innenseite der Folie 
waren viele dicke Wassertropfen kondensiert. Die Pflanzen "schwitzen".

von Hugo H. (hugohurtig1)


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In der Beschreibung steht:

Schützt die Pflanzen vor Regen, Wind und UV-Strahlung

Da steht nichts von Kälte - wie auch, die dünne Folie isoliert so gut 
wie nicht und das bisschen Boden (im Vergleich zum "umbauten Raum") kann 
nicht viel Nachmittags-Sonnenwärme aufnehmen und speichern.

von Gerald O. (garry)


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Roland E. schrieb:
> A. S. schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> Kühleffekt durch Wind/Luftströmung.
>>
>> nein. Es ist die Abstrahlung gegen den (wolkenfreien) Himmel, also 3K
>> Hintergrundstrahlung. Deshalb vereisst die (relativ) flache
>> Windschutzscheibe, aber nicht die Seitenscheibe, die gegen Hauswand oder
>> Bäume strahlt.
>>
>> Das lässt auch vermuten, warum das Außenthermometer wärmer war: gegen
>> den Himmel verschattet (oder halt an einer Wärmequelle wie Hauswand
>> etc.)
>
> Nein. Wolken haben keinen Einfluss auf den Effekt. Die Windrichtung ist
> entscheidend. Da Autos meist längs zwischen den Häusern stehen, werden
> natürlich die Front oder Heckscheibe (in Windrichtung zuerst) zueisen.
> Auf einem größerem Platz Eisen die Autos rundum gleichmäßig zu. Dicht an
> Bebauung geparkt hält die Wärmestrahlung der Bebauung die zugewandte
> Seite uU frei.

Das ist quatsch.
Ob Wind kühlt oder nicht hängt zum einen davon ab ob er kälter oder 
Wärmer ist als das angeblasene Objekt und ob es einen 
Verdunstungseinfluß gibt. Trockenes Glas oder Kunststoff gibt erst mal 
nichts ab was verdunstet, strahlt aber Wärme Richtung Weltall ab und 
kann dadurch kälter werden als die Umgebung wenn mehr Wärme abgegeben 
als aufgenommen wird.

von michael_ (Gast)


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Was für eine sinnlose Diskussion.

Natürlich schütz eine Folie.
Wenn ich bei meinen Dahlien eine Folie bei Frost von -2° drüberlege, 
überstehen die das.

von Karl K. (karl2go)


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Marek N. schrieb:
> An der Innenseite der Folie
> waren viele dicke Wassertropfen kondensiert. Die Pflanzen "schwitzen".

Verabschiede Dich aber mal von dem Gedanken, dass Du damit Oliven oder 
Feigen über den Winter bringst.

1. Schützt das "Gewächshaus" nicht wirklich vor Kälte. Wie Du schon 
gemerkt hast, ist es über Nacht drinnen genauso kalt wie draußen.
2. Wird es bei Sonneneinstrahlung schön warm drin. Jetzt wollen Deine 
Pflanzen photosynthieren, aber der Boden ist gefroren und sie können 
kein Wasser ziehen. => Sie vertrocknen schlichtweg.

Such Dir einen Raum der knapp frostfrei bleibt, ein Treppenhaus, 
Vorraum, und der einigermaßen Licht abbekommt. Oder wenn die Oliven und 
Feigen die Blätter abwerfen geht auch ein ungeheizter Keller. Aufpassen 
dass sie nicht austrocken.

Um ein Gewächshaus mit besserer Verglasung als Dein Folienzelt über den 
Winter frostfrei zu halten, musst Du einiges an Energie aufwenden.

von Erklärbär (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Im Gewächshaus waren dann sogar die Thermometer vereist!

Weil innen sehr viel Feuchtigkeit war, die verhindert, dass das Eis 
sublimiert, was es draussen tut.

Andererseits wird sicj draussen mehr Feuchtigkeit niederschlagen und die 
zuvor trockene Luft anfeuchten. Dabei wird Wärme frei ohne dass die 
Feuchtigkeit im Haus erreicht wird.

Du musst also dafür sorgen, dass das Gewächshaus davon profitieren kann, 
allerdings verlierst du umgekehrt morgens Temperaturvorteil und 
insgesamt Feuchtigkeit.

von Erklärbär (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ist der Effekt des "kalten Himmels" und der "Warmen Erde" so gewaltig?

Jaha! In der Wüste, wo wenig Wasserdampf ist, führt das Ausbleiben der 
Sonne in der Nacht zu arktischen Temperaturen, weil der Boden die Wärme 
erstens gut durch die trockene Luft abstahlen kann und zweitens die Luft 
wenig Wärmekapazität hat und warm zu bleiben.

Das haben wir hier ja auch, wenn es eine sternenklare Nacht gibt: Die 
Wolken reflektieren die Bodenwärme und sind ausserdem ein Indiz für 
feuchte Luft. Selbst wenn die Luft unten trockener wird, weil sie 
weggeblasen wird, liefern die Wolken sofort Feuchtigkeit.

Das Wasser in der Luft ist der Riesenspeicher!

Das ist ja auch die Triebfeder für die Hurrycanes.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Der Weltraum strahlt nicht mit 4K, sondern, dank der Atmosphaere mit -80 
Grad Celsius.

von Bernd K. (prof7bit)


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Joggel E. schrieb:
> -80 Grad Celsius.

Mit nem Peltier-Element müsste man Energie gewinnen können, der Boden 
wird ne Weile lang Wärme nachliefern.

von Karl K. (karl2go)


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Bernd K. schrieb:
> Mit nem Peltier-Element müsste man Energie gewinnen können, der Boden
> wird ne Weile lang Wärme nachliefern.

Nach Stefan-Boltzmann strahlt 1m² Peltier-Kühler bei 0°C mit 310W nach 
oben, wenn Deine Kühlerfläche ein Schwarzer Strahler ist. Die Atmosphäre 
bei -80°C strahlt mit 80W zurück auf 1m².

Bei einem TEG-Wirkungsgrad von 5% wären das 10W pro m² Erdoberfläche.

Ich würd mir ein Solarmodul kaufen, ist billiger als der TEG und liefert 
mehr, auch bei bewölktem Himmel.

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