Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motorwicklungen defekt?


von Mark K. (mamikoe)


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Hallole,
ich habe eine gebrauchte Roco-Lok gekauft, bei der der Motor nicht 
läuft. Motor und Rotor/Anker sehen so aus:
https://www.holmotec.de/-Ersatzteil-Roco-Motor-mit-einer-Schwungmasse-und-Kardanschalen/a137653766_u14388_zd73ed765-248d-4d58-9e76-5b433f98c120/
http://atw.huebsch.at/Bilderrahmen.htm#images/Tipps/Motor_Anker.jpg
Aufgeschraubt, reingeschaut, durchgemessen - Kohlen o.k., zwei Drähte zu 
den Kollektorlötanschlüssen abgerissen, Spulenkörper anscheinend etwas 
(zu weit) verdreht. Anhand eines identischen, funktionierenden Modells 
gerichtet und die Drähte wieder angelötet. Dann vorsorglich noch mal 
durchgemessen - aber nirgends Durchgang. "Normal" sollten von 
Lötanschluß zu Lötanschluß ca. 10 Ohm und zum übernächsten ca. 14 Ohm zu 
messen sein. Hier aber nicht - bei keinem Lötanschluß zu keinem anderen. 
Wie kann das sein? Bei dem funktionierenden Motor sehe ich, daß nur 
jeweils ein Draht zu einem Lötanschluß führt, und genauso ist es jetzt 
auch. Daß bei einer oder zwei Keulen etwas nicht stimmt - schön. Aber 
bei allen?

von Dieter (Gast)


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Riecht nach Schaeden durch mehrfaches Tiefkuehlen (***++).

von oszi40 (Gast)


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Mark K. schrieb:
> Daß bei einer oder zwei Keulen etwas nicht stimmt - schön. Aber
> bei allen?

Drähte vertauscht oder irgendwo noch abgerissen? Besorge Dir lieber 
gleich einen neuen Motor bevor es eine "Neuentwicklung" gibt.

von Roland E. (roland0815)


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Isolack wirklich weggelötet?

So wie die Motoren aussehen ist komplett tauschen besser. Auch mal bei 
Bühler schauen..

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark K. schrieb:
> "Normal" sollten von
> Lötanschluß zu Lötanschluß ca. 10 Ohm und zum übernächsten ca. 14 Ohm zu
> messen sein. Hier aber nicht - bei keinem Lötanschluß zu keinem anderen.

Das klingt recht hochohmig und deutet auf viele Windungen mit dünnem 
Draht hin. Kann schon sein, das da der Vorbesitzer alle Wicklungen 
durchgebrannt oder abgerissen hat - vor allem, wenn er auch am Kollektor 
rumgedreht hat.

von MaWin (Gast)


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Mark K. schrieb:
> zwei Drähte zu den Kollektorlötanschlüssen abgerissen

Damit meinst du die Anschlussdrähte der Spulen auf dem Rotor, die 
normalerweise mit ihren Kupferflächen auf dem Kollektor verschweisst 
sind.

> die Drähte wieder angelötet

Ich wusste nicht, dass man sie anlöten kann. So ein Kollektor, mit den 
in Pertinax Hartpapier eingelassenen Kupferflächen, dürfte die Hitze 
nicht überleben die man zum Löten braucht, und wenn doch, dürfte der 
Lötanschluss die Hitze nicht durchhalten, die der Kollektor beim 
Blockieren erreicht.

Die Drähte werden nicht ohne Grund geschweisst sein.

Ich würde jedenfalls den Kollektor bestens putzen, die Zwischenräume 
sauber machen.

von Mark K. (mamikoe)


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Bei diesen Modellbahnmotoren sind die Anschlüsse an den Kollektoren nur 
gelötet. Siehe das Bild des zweiten links - im Prinzip sehen so die 
Anschlüsse aus (die sind nicht von mir, ich habe nur im Netz Bilder 
gesucht, die das gleiche Motorenmodell zeigen). Leider habe ich mich das 
verguckt, das zeigt ein anderes Motorenmodell.
Ich habe in der Vergangenheit schon mehrfach abgerissene Drähte bei 
Märklin-Motor-Rotoren (die sehen zwar anders aus, aber auch alles 
gelötet) zusammen- bzw. angelötet - da ist eigentlich nichts dabei, 
solange die Enden der Drähte noch zugänglich sind. Einmal habe ich auch 
eine Keule abgewickelt, um an das abgerissene Ende heranzukommen, dann 
neu aufgewickelt und der Motor/Rotor lief auch wieder,aber das werde ich 
mir nicht noch einmal antun.

Ich habe mir das ganze noch mal mit einer Uhrmacherlupe angeschaut. Und 
dann habe ich endlich die verdrillten Drähte bei dem funktionierenden 
Motor gesehen - mit der "normalen" Kopfbandlupe sah es aus wie ein 
Draht. Der Draht ist aber ungleich dünner, als ich es von 
Märklin-Motoren her gewohnt bin, und so habe ich ihn zunächst als einen 
Draht "gesehen" und mich gewundert, warum zum Kollektor nur ein Draht 
führt. Bei dem defekten Motor ist es aber durchweg nur ein Draht, die 
jeweils zweiten sind irgendwo abgerissen und nicht mehr zu sehen. Naja, 
das war´ dann ... jedenfalls ist damit der Fred erledigt. Danke an alle.

Übrigens ist das mit dem Ersatzmotor eher unschön, denn das muß 
natürlich ein auch mechanisch exakt passender Motor sein, also faktisch 
also ein Ersatzteil von Roco, und die sind teuer, weit über 20 Euro, 
selbst gebraucht.

von oszi40 (Gast)


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> Ersatzmotor eher unschön teuer

Das Problem kenne ich. Freu Dich, WENN es noch Ersatz mit passenden 
Daten gibt.

von Roland E. (roland0815)


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oszi40 schrieb:
>> Ersatzmotor eher unschön teuer
>
> Das Problem kenne ich. Freu Dich, WENN es noch Ersatz mit passenden
> Daten gibt.

Das ist das Geringste Problem. Fast alle Motorenhersteller haben für 
Modellbahnfahrzeuge passende Motoren im Lieferprogramm. Notfalls muss 
man den Motorschild anpassen und selber ein Ritzel aufpressen.

Die Hersteller der Spielzeugmodelle kaufen die Motoren auch nur zu, und 
Standardware ist billiger als was eigenes.

von oszi40 (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Standardware ist billiger als was eigenes.

Dann immer her mit den Quellen! Ich suche für TT 1. Genration Motore mit 
Ritzel (Zeuke/Gützold). Märklin 1930 wäre auch interessant.

von Mark K. (mamikoe)


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Roland E. schrieb:
> Das ist das Geringste Problem. Fast alle Motorenhersteller haben für
> Modellbahnfahrzeuge passende Motoren im Lieferprogramm. Notfalls muss
> man den Motorschild anpassen und selber ein Ritzel aufpressen.

Naja. Wenn der Motor ganz exakt in den Rahmen eingepaßt ist muß es schon 
ein insgesamt passender Motor sein. Allenfalls zu lange Wellen könnte 
man kürzen.
Aus Neugierde habe ich mal bei Alixepress die billigen Motörchen 
durchgesehen und habe zu meiner großen Überraschung eines zwar nicht 
identisch aussehenden aber mechanisch fast 100% passenden Motor 
gefunden, bei dem lediglich die Welle beidseits ein paar mm zu lang 
sind, was ja kein Problem darstellt. Da mit/trotz Versand nur sehr 
wenige Euro teuer/billig habe ich ihn mal bestellt und lasse mich 
überraschen.
>
> Die Hersteller der Spielzeugmodelle kaufen die Motoren auch nur zu, und
> Standardware ist billiger als was eigenes.

Wenn Du mit "Spielzeugmodelle" Modellbahn meinst: Ich bezweifele, ob man 
dies so pauschal sagen kann. Von Märklin wird behaupte, daß sie 
jedenfalls die alten Motoren (also die bekannten Trommel- und 
Scheibenkollektor-Motoren für die typischen Stirnradgetriebe) wie auch 
fast alles andere an solcher Mechnanik selbst hergestellt hätten. Das 
gleich wird auch jedenfalls auf die Vergangenheit bezogen auch u.a. von 
Roco behauptet.

von Harald W. (wilhelms)


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Mark K. schrieb:

> Von Märklin wird behaupte, daß sie
> jedenfalls die alten Motoren (also die bekannten Trommel- und
> Scheibenkollektor-Motoren für die typischen Stirnradgetriebe) wie auch
> fast alles andere an solcher Mechnanik selbst hergestellt hätten.

Deswegen sind sie jetzt wohl auch pleite.

von flip (Gast)


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es passt häufig ein kleinerer dc-motor statt des alten rotors rein. Ich 
habe meine Märklin-loks mit Mabuchi RF-356 und RF-400Ca umgerüstet, 
diese laufen ruhiger und mit viel mehr drehmoment.

von Mark K. (mamikoe)


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flip schrieb:
> es passt häufig ein kleinerer dc-motor statt des alten rotors rein. Ich
> habe meine Märklin-loks mit Mabuchi RF-356 und RF-400Ca umgerüstet,
> diese laufen ruhiger und mit viel mehr drehmoment.

Ich habe mich mit dem Ersetzen von Motoren noch nie befaßt/befassen 
müssen - aber die klassischen ("alten") Märklin-Motoren, für die der 
RF-400Ca einen Ersatz darstellen könnte, haben doch eine wesentlich 
geringere Drehzahl. Da steht etwas von 11500 rpm bei 6V - da heben die 
Loks doch ab ;-).
Davon abgesehen - aber das ist Geschmackssache - mag ich die alten 
Märklin-Motoren. sie verbreiten den an meine Kindheit erinnernden 
"Geruch der Eisenbahn". Außerdem haben diese alten RSM den Vorteil, daß 
sie bei Kontaktproblemen nicht abrupt stehenbleiben sondern noch etwas 
weiter drehen.

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