Hi, hab da ein Motor einer Kleinmaschine zerlegt, am Rotor sind zwei geschlossene NSK Kugellager, eins bewegt sich schwer, das andere ruckelt = beide defekt. Für Backenabzieher ist kein Platz ~2mm und auch der Wicklungsträger aus Kunststoff daneben auf der Achse duldet keine Hitze. Die Lager sind geschlossen. Meine erste Idee war, die Seitenwände zu entfernen um die Abstandshalter der Kugeln zu zerstören, dann den Aussenring abzustreifen um an den Innenring heranzukommen und diesen anzuflexen. Alternativ könnte ich den Aussenring mit dem Hammer direkt aufsprengen - leidet die Achse bzw. verteilen die Kugeln den Hammerschlag gleichmäßig?
Abklopfer schrieb: > leidet die Achse bzw. verteilen die Kugeln den Hammerschlag > gleichmäßig? Nein, aber wenn Du das Lager eh zerstøren willst, kannst Du den Abzieher auch am Außenring ansetzen.
Hi, hast du ein Foto? Wenn heizen des Lagers nicht geht, dann kannst du das dennoch erwärmen und die Welle mit Eisspray frosten. Das zusammen mit einem abgeschliffenen Backenabzieher sollte klappen. So konnte ich schon einige Lager runter bekommen. Ansonsten gibt es noch Innenabzieher, die zwischen die Kugeln greifen. Hat aber nicht jeder. Oder die Lager-in-Schraubstock-und-klop-auf-die-Welle-Methode (mit Messinghammer; Schonhülse o.ä.)...
Abklopfer schrieb: > Backenabzieher ist kein Platz ~2mm Foto? Abzieher abschleifen bis er passt? Lager anflexen wäre ich vorsichtiger wegen des Metallstaubs.
Lager einflexen und aufmachen. Wenn es auf der Welle sitzt. Wenn die noch im Lagersitz sind und nicht raus gehen. Fette Schweißraupe rein legen. Die zieht das Lager zusammen dass die rausfallen. Neue Abzieherklauen machen die kurze angepasste Backen haben. Mache ich gelegentlich wenn man mit ansonst nicht hinkommt.
Lager einspannen und mit einem Hartholz als Schlagstück vorsichtig versuchen die Welle auszutreiben. Du brauchst evt. nur einige mm, damit du dann mit einem Abzieher drankommst. Ggf. erst Kugelkäfig zerstören und Kugeln und Aussenring entfernen und dann den Innenring einspannen In den Innenring kann man dann auch eine Nut bzw. 2 oder drei Einschnitte dremeln, damit da ein Abzieher angesetzt werden kann.
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Menschen, die Abzieher an den Schleifstein halten, sollte man den Hintern so versohlen, dass er glüht. Über diese Mentalität könnte ich mich echt aufregen. Am besten wird so heiß geschliffen, dass der Stahl gleich weichgeglüht wird um die dünne verbleibende Nase bei der ersten Benutzung wegbricht. Selbstverständlich wird dann der 300 Euro teure und nutzlose Kukko-Abzieher wieder pfeifend zurück in die Schublade gelegt. Echt jetzt mal, einfach am Außenring abziehen und gut. Schutzbrille aufziehen, falls die Kugeln fliegen gehen.
Also wenn man mit dem Abzieher nicht in die 2 mm reinkommt, dann ist es halt ein ungeeigneter Abzieher. Anderen kaufen (-> Kukka). Käfig der Kugeln mit roher Gewalt (der beliebte vernuddelte Schlitzschraubenzieher) zerstören -> Aussenring fällt ab, Kugeln sind weg. Dann mit der Flex den Innenring abschleifen. Sobald der Innenring an der Schleifstelle blau wird, ist man fast durch (und hat noch nicht in die Welle geschliffen). Das Lager geht dann ganz leicht runter.
Naja, die am Besten geeignete Vorgehensweise ist auch von der Größe des Lagers abhängig. Was bei einer 5mm Welle gut funktioniert kann bei 50mm Welle evtl. gar nicht anwendbar sein und natürlich auch umgekehrt.
Dieter W. schrieb: > Was bei einer 5mm Welle gut funktioniert kann bei 50mm Welle evtl. gar > nicht anwendbar sein und natürlich auch umgekehrt. Braucht man bei "Kleinmaschine" und "nur 2mm Platz" wirklich soooo unheimlich viel Phantasie um sich nicht einen Fahrmotor eines Braunkohlebaggers vorzustellen?
Nick M. schrieb: > Braucht man bei "Kleinmaschine" und "nur 2mm Platz" wirklich soooo > unheimlich viel Phantasie Gut, daß es nur EIN Kugellager gibt. https://www.skf.com/de/products/product-tables/index.html
oszi40 schrieb: > Gut, daß es nur EIN Kugellager gibt. Dein Beitrag strotzt so RICHTIG von Intelligenz. Kennst du auch noch verschiedene Hersteller von Wälzlagern?
Falls einer dasselbe Problem hat, brauchts nur Arbeitshandschuhe, eine Zange, die das Lager fassen kann, etwas Kleinwerkzeug und fünf Minuten Zeit: Zange in Mittelstellung an den Aussenring ansetzen, zum Oval verpressen bis es klickt und der Seitenschutz aufpringt. Der Rest ist easy. Mit Kleinwerkzeug den Seitenschutz und Abstandshalter heraushebeln, alle Kugeln nebeneinander legen, der Aussenring fällt samt Kugeln ab. Nochmal die Zange gefühlvoll an den verbliebenen Innenring ansetzen und mit der anderen Hand den Rotor unter Drehzug abziehen - fertig. Ich hatte Glück, daß der Abstandshalter oben war, wäre er unten gewesen, häts fünf Minuten länger gedauert.
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