Hallo an das Forum. Ich möchte einen Themperierofen bauen, da ich Kohlefaserteile produziere und diese dann nach genauen Vorgaben der Harzhersteller sowohl zeitlich als auch themperaturseitig getempert werden müssen. Der Temperaturbereich liegt zwischen 20 und 100 Grad und die Zeitspannen von 1 bis 24 h. Beispiel: Innerhalb 1 Std aufheizen auf 40Grad, 2Std halten, dann innerhalb von 4Std aufheizen auf 80Grad, 2Std halten. Bei welcher Firma könnte ich so ein Steuergerät erwerben, am besten noch mit Protokollfunktion? Schon mal danke für die Hilfe.
Das Profil kann eine große Anzahl von Klimaschränken und Klimakammern fahren. Welche Geräte gut sind, kann ich Dir nicht sagen, aber die Suchmaschine spukt da schon was aus wie zum Beispiel: https://www.cik-solutions.com/pruefkammern-zur-umweltsimulation/klimakammern/ und gebrauchte: https://www.rosenkranz-temperatur-klimatechnik.com/ Es ist ein Unterschied ob für Versuchszwecke oder für die Prodkuktion getempert wird, siehe auch ISO 9000 usw.
Zum Beispiel Jumo baut Programmregler die sowas können. Definier vorab protokollieren. Du möchtest den Temperatur Verlauf anschauen. Oder der Kunde sagt Produkt x aus Charge y hat nicht gehalten wie sah die Kurve aus vom 20.10 letzten Jahres
Dieter schrieb: > aber die Suchmaschine spukt Ich ahnte schon länger, dass da Geister im Spiel sind :-)
Christian Z. schrieb: > Bei welcher Firma könnte ich so ein Steuergerät erwerben Kiln Ramp Controller. https://www.ebay.de/itm/PID-Temperature-Controller-Ramp-Soak-Kiln-50-Setpoints-Paragon-Pottery-Ceramic-/111049577805 > am besten noch mit Protokollfunktion? Uff, eher nicht.
npn schrieb: > Dieter schrieb: >> aber die Suchmaschine spukt > Ich ahnte schon länger, dass da Geister im Spiel sind :-) Wenn die Suchmaschine spuckte aus..., dann hätte diese ja das Kotzen gekriegt. ;-) Eine kleine SPS (SpeicherProgrammierte Steuerung) könnte so etwas auch bewerkstelligen.
Ich würde ebenfalls eine einfache SPS empfehlen. Der Messbereich ist nicht besonders exotisch. Die zeitlichen Anforderungen ebenfalls. Jede SPS kann alle möglichen Zeiten abarbeiten. Und ein Schütz ansteuern, kann auch die dümmste SPS.
Hallo "Innerhalb 1 Std aufheizen auf 40Grad, 2Std halten, dann innerhalb von 4Std aufheizen auf 80Grad, 2Std halten." Genau das empfinde ich aber als den anspruchsvollen Teil an der Sache. Wie teile ich den der Steuerung (SPS, "intelligentes" Themostat...), welche Heizleistung zugeschaltet werden muss um die gewollte Kurve zu erreichen? Oder bedeutet innerhalb einer Stunde das es egal ist ob die 40°C nach 2 Minuten erreicht werden und es dann dabei bleibt oder auch auch z.B. 50 Minuten nicht passiert und in den letzten 10 Minuten hoch geheizt wird.? Das ist ja schon ein gewisser Unterschied. Wenn das nicht egal ist, wie ich stark vermute, dann wird das doch ein heftiger Ausflug in die Regeltechnik werden. Dabei dann Überschwinger, zu schnellen oder zu langsamen Hochlauf zu vermeiden stelle ich mir sehr schwer vor der SPS, den "intelligenten" Thermostaten oder der "nackten" Steuerung (also ohne fest zugehörigen Klimaschrank) zu vermitteln. Bei einen Klimaschrank sind dessen Parameter den Hersteller wohl bekannt und es wird der Steuerung durch den Anwender tatsächlich einfach gesagt werden können "Heize innerhalb x Minuten gleichmäßig um y Grad auf... Nur habe ich rein vom Gefühl her die Befürchtung das so ein Klimaschrank schon bei kleinen Größen sehr teuer werden wird (Kohlefaserteile sind ja meist irgendwelche Karosserieteile, Innenhausbauten von Fahrzeugen, Pulte etc. und die sind nun mal recht Voluminös...)und auch die Anschlussleistung nicht unbedingt vernachlässigbar ist (...) Die Anfrage klingt sowieso irgendwie Privat, Hobby mässig oder maximal Kleingewerbe wo die Kohlefaserteile nur einen kleinen Anteil ausmachen... und nicht zehntausende Euro nur für ein Werkzeug ausgegeben werden können. Zuzel
Sebastian S. schrieb: > Ich würde ebenfalls eine einfache SPS empfehlen. Ich kenne mich mit SPS nicht besonders gut aus, aber sind die wirklich intelligent genug, um damit eine Temperaturregelung zu bauen?
Du benötigst eine Klimakammer, die zum Beispiel durch so eine einfache Folge programmieren läßt: t, C 0, 20 60, 40 180, 40 420, 80 540, 80 600, 20 D.h. fährt ein Programm duch nach den Vorgaben einer cvs-Datei, wenn es vernetzt wäre. Solche Daten würde über ein Display eingegeben beim Klimaschrank im letzten Jahrtausend. Markenname und Typen der Geräte kann ich nicht angeben. Hatte mir das damals auch nicht gemerkt und dort kann ich nicht mehr nachfragen. Wie groß sind denn die Teile maximal, dh. benötigte Größe der Klimakammer?
Hallo Malefiz, im Grunde nach hätte ich die Protokollfunktion nur dazu gebraucht um mich selbst davon zu überzeugen, wie der Themperiervorgang verlaufen ist. Sollte ich tatsächlich mal eine gewerbliche Produktion anstreben, wäre die Protokollfuntion Bedingung für Bauteile z.B. im KFZ-Bereich.
Dieter schrieb: > Wie groß sind denn die Teile maximal, dh. benötigte Größe der > Klimakammer? Erst mal sehr klein, um in meine Garage zu passen. Ca. L2xB1xH1, später dann mal ca. so groß wie eine Einzelgarage.
Hallo Zuzel, die Aufheizzeiten müssen tatsächlich linear verlaufen, da diese durch den Harzhersteller vorgegeben sind. Die Produktion wird erst mal im Hobbybereich stattfinden. Christian
Bei dieser Größe die notwendige Temperaturhomogenität zu erreichen, erfordert bereits schon etwas mehr Aufwand auch schon bei der Steuerung der Heizstäbe. Es muss die Termperaturverteilung gemessen werden. Die Kamer muss gut isoliert werden. Das Harz dampft dabei auch etwas aus und es muss aufgepaßt werden, dass sich keine entzündlichen Dämpfe in der Kammer bilden. Gut isolierte Kammer mit wärmerückgewinnender Belüftung wird das werden. Die Idee einfach eine Kammer zu bauen, einen Heizstab, einen Temperatursensor einzubauen und damit die das Ganze zu steuern, ist hier sicherlich zu einfach gedacht. Bei der Größe eines normalen Küchenbackofens mag das noch reichen, aber hier ist schon mehr Aufwand zu treiben. Ein paar Messsensoren sind zu plazieren, ausreichend verteilte Heizstäbe und Luftzirkulation mit aktiven Lüftungskomponenten (Prinzip wie beim Heißluftofen).
Dieter schrieb: > Die Idee einfach eine Kammer zu bauen, einen Heizstab, einen > Temperatursensor einzubauen und damit die das Ganze zu steuern, ist hier > sicherlich zu einfach gedacht. Genau so hätte ich mir das als „Hobbyproduzent“ vorgestellt. Anfangs hatte ich gedacht das folgende Geräte (Inkbird ITC-308 Digitaler Temperaturregler mit fühler, Heizen Kühlen Temperaturschalter, 230V Thermostate ) zu verwenden und die Kammer von außen durch eine Öffnung in der Wand mit einem Heizgerät zu beheizen. Aber dann kam mir die Idee mit der zeitgesteuerten Themperaturregelung. So wie ich es in meinem Lehrbetrieb 1993 erlebt hatte. Das Thema mit Dämpfen stellt sich so nicht. Im Härtungsprozess wird bei Raumtemperatur vorgehärtet, so dass es im Ofen zu keiner explosionsgefährdeten Ausdünstung von Styrol- bzw. Epoxyddämpfen kommen kann. Es ist ja nicht so wie beim kochen in der Küche, wo Wasserdampf und Fett nach Monaten von den Schränken geputzt werden muss.
Harald W. schrieb: > Ich kenne mich mit SPS nicht besonders gut aus, aber sind die > wirklich intelligent genug, um damit eine Temperaturregelung > zu bauen? Ja, leicht. Die Frage ist eher: bist du erfahren genug, auf einer SPS mit seiner unmöglichen Programmiersprache 'AWL' einen selbsttunenden PID Algorithmus zu programmieren. Daher ist so ein Satz Schwachsinn: Sebastian S. schrieb: > Ich würde ebenfalls eine einfache SPS empfehlen. Kann Rater Sebastian nämlich sicherlich auch nicht.
https://www.jumo.de/web/products/apps/productdetailpage?pdpId=703571 Mit sowas kannst du dort was Steuern aber der Regler wird so um 1000€ liegen
Für die Protokoll-funktion könnte man einen separaten Temperatur logger nutzen. Übergetrennte Sensoren kriegt man auch ein Gefühl dafür wie homogen die Temperatur ist.
Also erst einmal vielen Dank an alle diejenigen, welche innerhalb kürzester Zeit mit so viel Information beigetragen haben. Ich muss gestehen, dass die Umsetzung meines Problems mit einer einfachen und kostengünstigen Lösung nicht zu realisieren ist. Da ich selbst in der Regelungstechnik keine Ahnung habe und auch kein SPS programmieren kann, werde ich auf handelsübliche Produkte auf Amazon wie z.B. Inkbird ITC-308 Digitaler Temperaturregler mit fühler, Heizen Kühlen Temperaturschalter, 230V Thermostate zurückgreifen müssen. Ich dachte, es würde auf dem freien Markt ein Modul geben, welches ich im ganzen kaufen könnte. Dafür extra eine Fachfirma zu beauftragen ist für mich zu kostspielig. Also Danke nochmals an alle Beitragsschreiber. Grüße, Christian
Für deine Zwecke wäre der Inkbird ITC-310T-B besser geeignet. Selbiger kann 12 Temperaturstufen programmiert abfahren. https://www.amazon.de/Inkbird-Programmierbare-Temperaturregler-Schaltsteckdose-Temperaturkontrolle/dp/B072BXC76Z Bierbrauer benutzen den häufig um damit ihre Rasten (verschiedene Temperaturstufen) zu fahren.
Hallo an das Forum, ein kleines Update für diejenigen, die es interessiert. Ich habe die Fa. Hesch angeschrieben und folgende Antwort erhalten. „Vielen Dank für Ihre Anfrage. Diese Temperaturregelung ist mit unserem MFC realisierbar. Der MFC hat eine Datenlogger-Funktion, somit können Sie sich die Daten per USB-Stick abholen und entsprechend drucken.„ Durch die Fa. Hesch würde ein „kleines“ Programm geschrieben, welches dann zum Lieferumfang gehören würde. Problem an der ganzen Sache ist nur, dass allein die Lizenzgebühr für die Software bereits bei über 500€ liegt. Das angebotene Starterset käme dann auf ca. 1.500€. Für eine erstmals „hobbymäßige“ Verwendung ist mir das allerdings erst einmal zu teuer. Kann mir aus dem Forum vielleicht jemand eine günstigere Alternative nennen oder ist mein Problem nur in dieser Preisklasse zu beheben?
Christian Z. schrieb: > Ich habe die Fa. Hesch angeschrieben Habe mir deren Produkte jetzt nicht angesehen, aber ein "Starterkit" für 1500€ scheint mir doch angemessen...zumal du ja erst mal mit deinen Teilen die Größe einer Garage nicht überschreiten willst! Hobby- oder Bastelmäßig muß ja nicht zwingend 1€ bedeuten und da du mindestens für die nötige Elektronik keine Ahnung mitbringst, wird das nichts mit deinem Projekt-Selbstbau. Wenn du unbedingt mit dem Verfahren herumspielen willst, dann nimm doch erst mal den heimischen Backofen. Danach kannst du sicher entscheiden, ob du "mehr" machen willst... Viel Spass trotzdem und Gruß, Rainer
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