Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kleber um Stecker gegen herausrutschen zu sichern


von Markus M. (adrock)


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Hi,

ich habe hier ein Gerät, welches intern die üblichen Flachbandkabel mit 
Pfostenbuchsen und auf den Leiterplatten die Stiftwannen benutzt - also 
wie üblich.

Die Stecker waren gegen herausfallen/rutschen mit einem Kleber fixiert, 
den ich im Rahmen einer Reparatur aber entfernen musste. Beim 
Zusammenbau ist mir aufgefallen, das einige Stecker auch relativ leicht 
zu stecken sind. Zu allem übel sind sie auch noch über Kopf in dem Gerät 
montiert, ich denke also die Sicherung ist tatsächlich notwendig um 
Problemen vorzubeugen.

Mit welchem Kleber kann man die Stecker wieder sichern?

- Heisskleber mag ich nicht nehmen (und war es vorher auch nicht)
- Silicon soll angeblich beim Aushärten Niederschlag bilden können, 
welcher isolierend wirkt und schwer zu entfernen ist (woanders gelesen)
- Möglichst schnell trocknend
- Darf weder Plastik noch Kontakte angreifen
- Sollte möglchst etwas flexibel sein
- Würde den Kleber auch in anderen Bereichen (z.B. Modellbau) zum 
sichern von Steckern in vibrationsreichen Umgebungen nutzen wollen

Was nimmt man da?

Danke & Gruß
Markus

von Dunno.. (Gast)


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Markus M. schrieb:
> Was nimmt man da?

Professionell : Stecker mit Rastnasen.

Hobby: Nehm ich tatsächlich gerne Heißkleber. Das Zeug von steinel ist 
restelastisch und geht eigentlich spurlos ab.

von Noe (Gast)


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Das ist zu teuer.

Wir hier im Konzern nehmen Klebefolie die haelt.

von René F. (Gast)


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Naja die klassischen Mittel hast du ja schon ausgeschlossen. In meinem 
damaligen Ausbildungsbetrieb gab es ein Gerät bei dem ein Stecker sich 
gerne löste, wurde dann bei allen Geräten bei der nächsten Kalibrierung 
mit einem Kabelbinder fixiert und in Heisskleber eingegossen, ich weiß 
allerdings nicht was das für ein Kleber war, er hatte einen leichten 
Gelbstich und wurde richtig flüssig in der Heissklebepistole.

Von Silikon kenne ich nur die Problematik mit Essigsäurevernetzenden 
Produkten welche Korrosion begünstigen sollen, bei gleicher Firma wurden 
trotzdem manche Platinenunterseiten mit Elastosil E43 vergossen. Eine 
sichtbare Korrosion gab es allerdings nie selbst bei 10 Jahre alten 
Geräten konnte man bei Neujustierungen nach Entfernen des Zeugs nichts 
sehen Stückzahlen waren so um die 10 000 Stück die es gab welche auch 
jährlich zur Kalibrierung kamen. Eine andere Platine in dem Gerät wurde 
mit Plastik 70 lackiert und bei dieser gab es regelmäßig korrodierte 
Stellen.


Auch professionelle Hersteller kochen nur mit Wasser, der Hersteller 
deines Gerätes könnte auch irgendwas verwendet haben was nicht speziell 
für Elektronik gedacht war. Am besten schickst du mal ein Bild von 
deiner Platine.

von Joachim B. (jar)


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Markus M. schrieb:
> Heisskleber mag ich nicht nehmen

dein Problem, ich nehme auch gerne Schmelzkleber, schnell praktisch und 
leicht zu entfernen bei Bedarf.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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einen kleinen Tups Pattex

von Dirk W. (Gast)


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Ich kann Montagekleber sehr empfehlen, hält selbst schwere Bauteile auf 
Platinen.

von Noe (Gast)


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Ihr habt ja tolle Ideen die Unsummen in der Fertigung kosten.

Wir, ein Konzern, wollen Geld verdienen und haben nichts zu verschenken!

Das billigste was hält ist gut genug!

von Markus M. (adrock)


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Der vorherige Kleber war klar, hart und mit leichtem Gelbstich. Wurde 
aber wohl so um 1995 aufgebracht (Baujahr des Geräts, ein Audio 
Mischpult).

Was ist denn diese weiße milchige Masse, die man ab und zu bei 
kommerziellen Geräten sieht? (Z.B. Netzteile o.ä.)? Ist das Heißkleber?

Silikonzeugs habe ich ja nicht von vorneherein ausgeschlossen, nur 
geschrieben was ich woanders las bzgl. Verträglichkeit.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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René F. schrieb:
> ich weiß
> allerdings nicht was das für ein Kleber war, er hatte einen leichten
> Gelbstich und wurde richtig flüssig in der Heissklebepistole.

Markus M. schrieb:
> Der vorherige Kleber war klar, hart und mit leichtem Gelbstich.

Prüf bitte mal ob er sich schmelzen lässt, die Beschreibung passt sehr 
gut.

von MannVonBosch (Gast)


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Hört sich nach 2k Kleber an.

von Oioioi (Gast)


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Wenn ich so in den Fußgängerzonen unterwegs bin fallen mir immer diese
Kaugummireste auf dem Boden auf. Das Zeugs geht wohl nie wieder ab, 
außer man mach das mit einem riesengroßen Aufwand und Maschinenpark 
wieder ab.


Also, mein Tip: Mimik Kaugummi

von oszi40 (Gast)


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Mischpult in der Sonne und Schmelzkleber gibt Ärger. Für nur kurze 
Befestigung evtl. Panzerband oder für längerfristig kleiner Tropfen Uhu. 
Über LOCTITE® Schraubensicherungen könnte man diskutieren.

von Oioioi (Gast)


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Was auch hält ist Kontrastmittel

von Thorsten S. (thosch)


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Seit über 10 Jahren benutze ich dafür Elektronik-Silikon aus der Tube.
Hält problemlos mit zwei kleinen Aufträgen an den Enden einen 
Pfostenverbinder auch bei Erschütterungen im gesteckten Zustand fest.

Ist im Vergleich zu Heißkleber temperaturstabil und auch nach vielen 
Jahren kann man im Wartungsfall den Stecker einfach durch kräftiges 
Herausziehen wieder lösen.
Die Silikoneste bekommt man mit einer kleinen Klinge gut ab, 
vollständiges Entfernen ist unnötig, man kann auf den Restfilm mit 
demselben Silikon wieder neu sichern.

von Markus M. (adrock)


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Oki, danke für den Input. Also gibt es "DIE" Lösung dafür nicht, ich 
denke der normale UHU-Heisskleber aus der Bastelpistole ist nicht so 
toll.

Habe noch Weicon Silikon A im Kühlschrank gefunden oder ich mache eine 
Klebstoffperle an die beiden Seiten drauf, Pattex allerdings eher nicht, 
da hätte ich Bedenken dass das Material angelöst wird.

von genervt (Gast)


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Ich schlage mal noch meinen Lieblingskleber vor: Soudal Fix-All als 
High-Tack-Variante in klar. Gibt's kartuschenweise, Preis pro Kartusche 
sind imo vertretbare 12 Euro.
Elektrisch ziemlich neutral, hab's auch schon zum Vergießen benutzt. 
Klebt wie Sau auf allem, was auch nur ein bisschen rauh ist.
- wasserbeständig, kann auch abdichten
- flexibel
- transparent
- ungiftig, keine oder zumindest sehr wenig Emissionen (härtet mit 
Luftfeuchtigkeit)
Gibt's auch von anderen Herstellern (Chemie dahinter ist MS-Polymer), 
zum Beispiel von Weicon.
Ansonsten ist mir auch PU-Leim mit sehr starker Klebkraft und gutem 
Spaltfüllungsvermögen in Erinnerung geblieben. Optisch ist das 
allerdings eher zweitklassig, und flexibel ist das nach Aushärtung auch 
nicht mehr.
Ich möchte nicht das arme Schwein sein, dass das Zeug abmachen muss.

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