Guten Tag! Gelegentlich kommt es vor, dass ich bearbeitete Blechteile gegen Rost Befall schützen muss bzw als Nebeneffekt eine schöne Oberfläche haben will. Leider haben bis jetzt trotz vollmundiger Werbeversprechen einige Lacke total versagt. Vorweg ,ich weiß, dass man mit 2k Lacken besser dran wäre ,aber ist der Härter erstmal drinne, hat man nicht viel Zeit die Dose leer zu machen. Was ,wenn man nur Kleinteile zu lackieren hat? Ergo habe ich mir von einigen Firmen 1k Lacke gekauft und getestet. Der Eisenglimmer-Lack von Belton schaut super aus, haftet auch ohne Grundierung bombig , wird aber leider nicht kratzfest. Eisenglimmer-Lack von Militärlacke .de schaut auch nicht schlecht aus, wird obwohl als robust beschrieben auch nicht hart. Auch jetzt nach vier Wochen kann mein ultimativer Fingernagel tiefe Kratzer erzeugen. Von Belton habe ich jetzt noch einen Lack gekauft , der schimpft sich "robust" und besonders kratzfest. Selbiger ist auf Kunstharzbasis aber der kann nach drei Wochen auch nichts mit meinem Fingernagel anfangen. Weich wie eine DC-Fix Folie. Nächster Versuch mit einem Edelstahl Spray von Weicon...der bis 300 grad hitzefest sein soll. Ich habe den auf ein abgeschmirgeltes entfettetes Stahlblech Probe lackiert.Schaut auch schön aus. Der sollte weil ein Acrylatlack nach 6 Stunden endfest ausgehärtet sein. Beim Kratztest mit meinem Fingernagel ging der lack komplett vom Untergrund ab. Jetzt habe ich mit einem universal Haftgrund vor lackiert ,aber in dieser Kombination kann man die Temperaturfestigkeit des Decklackes vergessen. Fazit, alle Lacke sind Vitrinenlacke aber keine Gebrauchslacke. Durch Zufall bin ich in einem Waffenforum auf "Ofenlack "gekommen welcher bei denen hoch im Kurs steht und bei 250 Grad eingebrannt wird. Das wird mein letzter Versuch sein mit 1k Lacken. Danach gehe ich wohl zum Pulverbeschichter....oder habt ihr eine andere Idee welche ohne die Limitierung eines 2k Lackes auskommt und trotzdem Oberflächenhärte hat und somit kratzfest ist? Danke schon mal!
Das Problem kenne ich von selbstlackierten Fahrradrahmen ;( Autolacke sollen da angeblich was kratz- und stoßfestigkeit angeht gut abschneiden. (AutoK wurde mir irgendwo empfohlen, die haben mehrere Segmente von preiswert bis teuer) Muß ich allerdings selber auch erst noch testen, die letzte Lackierung mit "normalem" Spraydosenlack zeitigte dasselbe +/- frustrierende Ergebnis wie bei Dir.
Dir ist schon klar, dass du einen 2K-Lack nicht komplett mit dem Härter vermischen musst? Ich nehme halt z. B. 50 ml aus der Dose in einen anderen Behälter, gebe die erforderliche Menge Härter und fertig.
Pulverbeschichtungen sind meist weich. Nimm PU (vergütete) oder Epoxy (nicht unbedingt 2K, auch UV-härtend). Oder einfach mal beim Kunstharzlack länger warten, so 1 Jahr, dann wird er auch hart. Im Backofen bei 80 Grad auch in 1 Tag.
Der 1K-Scheiß taugt prinzipbedingt nichts, was mechanische Festigkeit angeht, aber auch den effektiven Schutz des Substrats vor Feuchtigkeit. Das liegt an dem Prinzip der "Härtung" durch Wegtrocknen des Lösemittels. 2K-Polyurethan/Acryl-Lacke wird die Fingernagelprobe auch erstmal nicht überstehen. Der braucht auch bei forcierter Härtung bei 85°C noch mehrere Wochen, bis er die endgültige Festigkeit erreicht hat. Deshalb sagen dir die Autolackierer auch immer, dass du erst nach drei Wochen in die Waschanlage darfst. Was auf dem Auto ab Werk drauf ist, sind Einbrennlacke. Die sind mechanisch deutlich stablier, als was du als "2K-Autolack" für Lackierwerkstätten im Handel bekommst. Trotzdem ist das 2K-System haushoch überlegen. Ich empfehle dir daher, Lack und Härter getrennt in der Dose zu kaufen und dich nach preiswerten Sprühpistolen, notfalls mit Druckluft aus der Dose, umzuschauen. So brauchst du nicht für eine Kleinmenge die komplette Dose wegschmeißen. Pulverbeschichten ist - was mechanische Widerstandsfähigkeit angeht - natürlich das beste, aber auch nicht der Weisheit letzte Schluß für Korrosionsbeständigkeit.
Atos schrieb: > Dir ist schon klar, dass du einen 2K-Lack nicht komplett mit dem Härter > vermischen musst? Ich nehme halt z. B. 50 ml aus der Dose in einen > anderen Behälter, gebe die erforderliche Menge Härter und fertig. Beim 2k Sprühdosenlack hat man diese option nicht. Solche Mengen lackiere ich nicht, dass sich eine Sprühpistole und Kompressor lohnen täte. Klar ,damit kann man auch kleine Portionen zum lackieren anmischen. MaWin schrieb: > Pulverbeschichtungen sind meist weich. > Nimm PU (vergütete) oder Epoxy (nicht unbedingt 2K, auch UV-härtend). Kann ich so nicht bestätigen. Mein MTB-Rahmen vom Rahmenbauer "NÖLL" ist gepulvert. Jetzt nach zehn harten Einsatzjahren schaut der noch ziemlich neu aus. Gerhard schrieb: > Der 1K-Scheiß taugt prinzipbedingt nichts, was mechanische Festigkeit > angeht, Da lesen sich die Prospektseiten der jeweiligen Hersteller aber anders... Gerhard schrieb: > 2K-Polyurethan/Acryl-Lacke wird die Fingernagelprobe auch erstmal nicht > überstehen. -Basis und muß 30 Minuten bei 250 Grad gebacken werden um hart zu werden. Gerhard schrieb: > Pulverbeschichten ist - was mechanische Widerstandsfähigkeit angeht - > natürlich das beste, aber auch nicht der Weisheit letzte Schluß für > Korrosionsbeständigkeit. Das meiste von mir ist keiner Bewitterung ausgestzt ,insofern unproblematisch.
herbert schrieb: >> 2K-Polyurethan/Acryl-Lacke wird die Fingernagelprobe auch erstmal nicht >> überstehen. > -Basis und muß 30 Minuten bei 250 Grad gebacken werden um hart zu > werden. Ist was verschütt gegangen: Letzter Versuch mit einem "Ofenlack " auf Silikonölbasis. Der Muss 30 Minuten bei 250 Grad eingebrannt werden um hart zu werden. Die Waffenliebhaber in einem Forum schwören darauf ,soll sehr robust dein...
Erbedol (Lackwerke Albrecht, sind Alkydlacke). Erbedol Hammerschlag, wenn du auf den Effekt stehst. Zweimal auftragen. Der Lack lässt sich extrem gut pinseln und rollen und wird schlagfest, wenngleich er mal gut einen Monat braucht, um auszuhärten.
Mipa Lacke sind ganz gut. 3 in 1 Korrosionsschutzlack - nach Anleitung verarbeiten und 3-4 Wochen Zeit zum trocknen geben. Aber die 2k Lacke von denen sind natürlich besser was Trocknungszeit und Lösemittelbeständigkeit angeht.
Warum exotische Lösungen? Wieviel hundert Jahre soll es halten? Ich habe ganz einfach Blumenkästen Halterungen mit Grundfarbe und dann mit Lack gestrichen. Achso, Alkyd Lack. Hält seit 8 Jahren. Und falls par Roststellen, mit etwas Penetriermittel behandeln.
Tester schrieb: > Mipa Lacke sind ganz gut. > 3 in 1 Korrosionsschutzlack - nach Anleitung verarbeiten und 3-4 Wochen > Zeit zum trocknen geben. > Aber die 2k Lacke von denen sind natürlich besser was Trocknungszeit und > Lösemittelbeständigkeit angeht. Die Lacke von Mipa sind gut. Ich habe einen Schrank und eine Drehbank damit lackiert. Verarbeitung und Qualität find eich gut. Vorher natürlich entsprechende Vorbereitungsmaßnahmen und ein guter Lackschichtaufbau mit Grundierung / Füller etc vorausgesetzt. Gute Erfahrungen habe ich auch mit Brantho Korrux 3in1 oder Brillux 2K Pur gemacht.
Probier doch mal aus dem KFZ Bereich den Bremssattellack. Bei meinen Bremssätteln hält der Lack jetzt schon Jahre. Mit dem Fingernagel kann ich den nicht abkratzen. Allerdings kann es sein das der erhitzt werden muss, was beim Auto ja automatisch passiert.
Meinen Rollerauspuff habe ich damals bei Berolina sandstrahlen und Alu-flammspritzen lassen. Sehr gute Arbeit, guter Rostschutz und eine herrlich rauhe Fläche zum Lackieren.
Ich kaufe prinzipiell nur noch Lacke von Mipa. Egal ob Spray (1 K) oder in der Dose + Härter (2 K PU). Wenn du den 2 K Lack zum streichen/rollern kaufst, dann kannst du echt kleine Mengen anmischen. Brauchst halt eine Waage. Auch nur 50 ml gehen. Wenn der Härter bissl daneben ist, dauert es halt länger. Aber 2 Stunden Topfzeit hast du immer locker. Tja, und Vorbereitung. Anschleifen, entfetten, sollte ja klar sein. Ich hab mit den Mipa 2 K Lacken Werkzeugmaschinen lackiert. Da steht z.B. das Öl wochenlang drauf, kein Problem. Bei einer Rundschleifmaschine hab ich das Sammelbecken für den Kühlschmierstoff lackiert, allerdings mit Epoxy-Lack. Lack ist immer noch drauf, nach nunmehr 10 Jahren! Also ich hatte einfach den Ärger mit den ganzen tollen Herstellern satt, hab mich umgehört und bin seitdem mit Mipa happy. Kostet halt etwas mehr. Oder deutlich mehr als der Baumarkt-Dreck. Oh ... da ist kürzlich eine Dose mit Mipa Rahmenlack (1 K, KH) aufgetaucht. Die ist wohl schon älter als 20 Jahre ("Mein Vater hatte die damals ... LKW-Fertigung ... "). Geht einwandfrei!
Das Problem kenn ich, ne Loesung leider nicht. Die Kunstharzlacke sind gut zu streichen, durch die umweltfreundlicheren Loesemittel werden die aber nicht mehr gescheit hart. Das war frueher mal anders. Taet mich echt interessieren, mit was ein Handwerker einen Tuerrahmen streicht (im eingebauten Zustand).
Aufwendig aber schöne Oberflächen kann man mit Tonkinlack Le Tonkinaise. Alkylfernis mit dearomatisierten Lösungsmitteln. Kann man matten und pigmentieren. nach 4-5 Lagen, (zwischendurch nass angeschliffen) wird das richtig gut. Dauert halt nur 2-3 Wochen. - Wer schön sein will muss leiden.
Maxe schrieb: > Taet mich echt interessieren, mit was ein Handwerker einen Tuerrahmen > streicht (im eingebauten Zustand). Du wirst weinen wenn du das siehst. Entweder wird gar nicht gemalt. (Fabrikslackiert eingebaut - Knäste kommen nach 2-4 Jahren durch) oder Akryl - Der Maler will ja nochmal wiederkommen. Gute Malerarbeit von Profilpanelen in Gebäuden kostet Stunden und Kalenderzeit. billige 08-15 Türen tauscht der Bautischler. Die teuren baut er aus und spritzt sie in der Werkstatt 2k, am 3. Tag ist die Tür fertig und eingebaut.
Maxe schrieb: > Taet mich echt interessieren, mit was ein Handwerker einen Tuerrahmen > streicht (im eingebauten Zustand). Alkydharz-Lack, hier von Caparol.
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