So, dann öffne ich mal die Büchse der Pandora. Ich arbeite in der Forschung, wo ich den einen oder anderen Laser selbst baue. Durch meine Frau bin ich auf einen Bereich aufmerksam geworden, in dem sehr ähnliche Laser für ca. 10 k€ verkauft werden. Die Materialkosten liegen jedoch nur bei ca. 300 Euro. Ich könnte also so ein Produkt für ca. 5 k€ vertreiben, und noch genauer an die Bedürfnisse anpassen, als das was es auf dem Markt gibt. Die Größe des Marktes ist ca. 1000 Stück pro Jahr in Deutschland, weltweit mehrere 10.000. Selbst die Chinesen bieten diese Laser kaum unter 6 k€ an, wenn man selbst importieren möchte. (Es gibt einige Billiganbieter die bei ca. 2000 liegen, die werden aber hierzulande von keinem geführt und sind auch von der Haptik zu schrottig). Es würde sich um einen Klasse 4 Laser handeln, mit dem man ordentlich Schaden anrichten kann. Stromversorgung über Netzteil, d.h. von meiner Seite keine Arbeiten mit Netzspannung. Ich selber habe die Ausbildung zum Laserschutzbeauftragten und Fachkundigen. Wenn ich jetzt eine Firma aufmachen würde um im Nebengewerbe diese Dinger zu produzieren, was kommt neben den üblichen Gewerbesachen auf mich zu? Gibt es mittlerweile eine günstige Lösung für die EAR-Probleme, i.e. Treuhandfirma? Ich kann sicherlich nicht selbst Container entsorgen lassen. Wäre aber ohnehin B2B, würde es jedoch trotzdem gern nicht auf den Kunden abwälzen. Dann bräuchte ich natürlich CE, EMV-Compliance wäre vermutlich aufgrund der Bauart kein großes Ding. Brauche ich zum Vertrieb von Lasern noch eine spezielle Genehmigung, die über die "sachkundige Person" hinausgeht? Gibt's noch andere Fallstricke? Ich würde mich sehr über konstruktive Antworten freuen, die üblichen "wenn Du das nicht selbst weist, ist es eh hoffnungslos" helfen mir nicht weiter. Ich exploriere ja momentan die Möglichkeit von verschiedenen Aspekten und bin mir sehr wohl bewusst, dass das hier kein Selbstläufer ist.
wenn Du das nicht selbst weist, ist es eh hoffnungslos
Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) https://en.wikipedia.org/wiki/Dodd%E2%80%93Frank_Wall_Street_Reform_and_Consumer_Protection_Act https://www.baua.de/DE/Themen/Anwendungssichere-Chemikalien-und-Produkte/Produktsicherheit/Laserprodukte/pdf/Laserprodukte.pdf?__blob=publicationFile https://www.drmlegal.de/ce-certifizierung-und-kosmetik/
Das EAR-Thema ist doch hier schon tausende Mal bis zum Erbrechen durchgekaut worden. Auf den Seiten der Stiftung EAR steht alles, was du tun musst. Um Überraschungen aus dem Wege zu gehen, musst du die dortigen Ausführungen schon selbst durchlesen.
Danke. Ich würde da also über einen der WEEE Full Service Anbieter gehen. Das ist ja alles bezahlbar.
Hannes schrieb: > Selbst die Chinesen bieten diese Laser kaum unter 6 k€ an Dann wird das gute Gründe haben. Hast du schon ein Patent darauf? Wenn nicht, was macht dich sicher, das deine tolle Idee nicht von den Chinesen mittelfristig kopiert wird, und zwar billiger?
Warum willst du ein Produkt um 10 000 € um 5 000 € verkaufen? walta
Hmm, um einen Teil vom Kuchen abzubekommen? Weil das Ding für 5000
nochmal erheblich besser verkäuflich sein wird?
>Wenn nicht, was macht dich sicher, das deine tolle Idee
Gar nichts. Aber es gibt jetzt schon locker 5 Firmen auf dem Markt die
seit mehreren Jahren mit ihren 10000er Preisen gut leben können (ist
nicht deren einziges Produkt!). Wenn es sich nicht mehr lohnt, mache ich
den Laden halt wieder zu. Ist wenn dann eher Nebenerwerb. Mit den
Verbindungen meiner Frau könnte sie zudem den Verkauf fördern und mich
beraten, was genau an den aktuellen Produkten alles noch nicht optimal
ist. Das Wissen fehlt den meisten Firmen, da die nur von der technischen
Seite kommen.
Ich würde mir eher denken: Die guten Firmen verlangen 10 000 €. Der macht es für 5 000 € - wo hat er gespart? Wo ist der Haken? Ist das Gerät auch sicher? walta
> Danke. Ich würde da also über einen der WEEE Full Service Anbieter > gehen. Das ist ja alles bezahlbar. Sorry, du hast da etwas von b2b erzählt. Da brauchst du keinen Fullservice-Anbieter. Nur die Registrierung (ja die kostet irgendwas und sollte für Hersteller von 5-k-Teilen erschwinglich sein), die jährlichen Clubbeiträge (Appel und 'n Ei) und die jährliche Mengenmeldung. Jetzt käue ich den Mist wider, weil du zu faul zum Lesen bist.
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > wenn Du das nicht selbst weist, ist es eh hoffnungslos Halt die Schnauze!
Du musst auch noch prüfen, ob die Maschinenrichtlinie Anwendung findet. Um die relevanten Normen und Richtlinien zu erfahren, ist der Einsatzzweck und die Exportländer ausschlaggebend. Dienstleister wie z. B. ProductIP listen alle relevanten Normen und Richtlinien auf und können auch Beratung und Abwicklung übernehmen. Prüfdienstleister (TÜV, Dekra, Qima) stellen fest, ob alles eingehalten wird, inkl. Verpackung und Bedienungsanleitung/Warnhinweisen/Warnschildern. Die Kosten sollten so 10.000 - 20.000 € betragen.
Klingt ja alles ganz gut. Ich würde nicht selbst exportieren. Erstmal hier in Deutschland versuchen. Ein Punkt an den Geräten wäre, dass meiner Meinung nach einige Hersteller (insbesondere die Chinesen) die Sicherheitsrichtlinien nicht einhalten. Bester Fall: Notaus ist ein kleines 10 mm Knöpfchen, versenkt auf der Rückseite des Gerätes. Herrlich! Die Fasern haben trotz vielen Watt Leistung keine ordentlichen Stahl-Tubings sondern nur Plastik und solche Späßchen. Naja.
Oh ja, ein praktisches Problem ergibt sich noch: ich kann die elektronische Ansteuerung und den optischen Aufbau des Lasers bauen. Jetzt habe ich aber kein schönes Gehäuse dafür. Kennt jemand Firmen vertrauenswürdige und nicht völlig überteuerte Firmen, die kundenspezifische Gehäuse fertigen können?
Hannes schrieb: > was genau an den aktuellen Produkten alles noch nicht optimal > ist. Das Wissen muss vom Kunden kommen und nicht vom Kaffeesatz deiner Frau. Hannes schrieb: > Selbst die Chinesen bieten diese Laser kaum unter 6 k€ an, wenn man > selbst importieren möchte. Und welchen Support bieten die? Wohl keinen. Das ist der Trumpf, den du ausspielen könntest. Billig ist also nicht der beste Ratgeber, denn das ruft erst recht die Neider und Gegner auf den Plan. Besser Teuer mit umfangreichen Support (z.B.Ersatzgerät bei Defekten in Stunden oder wenigen Tagen) und Rabatten. Vermieten wäre auch eine Möglichkeit für minderbemittelte Kunden. Das müssen Andere erst mal nachmachen. Die Webseiten der Mitbewerber können da schon Hinweise geben, oder man macht Smalltalk auf Messen bei Mitbewerbern und Kunden. Hannes schrieb: > Gibt's noch andere > Fallstricke? Eine betriebliche Haftpflicht vielleicht? Auf Gefahren mit solchen Geräten muss man wegen der Produkthaftpflicht schon hinweisen und das mehrsprachig.
Hannes schrieb: > Kennt jemand Firmen > vertrauenswürdige und nicht völlig überteuerte Firmen, die > kundenspezifische Gehäuse fertigen können? Aus welchem Material? Wenn Kunststoff reicht, z.B. OKW. Die haben ein riesiges Programm und die sind nicht die einzigen. Google kann helfen.
Hannes schrieb: > Selbst die Chinesen bieten diese Laser kaum unter 6 k€ an, wenn man > selbst importieren möchte. Die haben aber den Vorteil, dass man sie nicht so leicht von hieraus belangen kann. Sobald der lawsuit hier angestossen wird, muss erst einmal ein Anwalt in China gefunden werden, der dort die Sache vertritt. Bis der bei Gericht einen Termin gegen ein dortiges Unternehmen angeleiert hat, hat der Kantonalchef längstens einen Tipp an den Chinesenboss abgesetzt und die Firma schließt. Wenn du dann einen Termin hast, darfst du persönlich erscheinen um die dir sagen zu lassen, dass der Prozess nicht stattfinden kann, da die Firma erloschen ist und die die Prozesskosten zahlen musst, da sie dir sonst leider die Ausreise nicht genehmigen können.
Chinaexperte schrieb: > da sie dir sonst leider die Ausreise > nicht genehmigen können. Ja, das kenne ich aus China :) Wird immer schlimmer in letzter Zeit. Kein guter Ort mehr für Geschäfte. Ja, Support und Austausch könnte man anbieten. Meine Frau wäre selbst Anwenderin, aber sie ist zusätzlich in dem Industriezweig in Deutschland bekannt und kann das pushen. Auf den Messen habe ich mit den Händlern gesprochen, die wissen aber nicht wovon sie reden und was sie da verkaufen. Sehr, sehr enttäuschend und traurig. An die Entwickler kommt man natürlich nicht ran.
Medizinal? Dann wird's noch viel aufwändiger! Gruss Chregu
Ein Wenig an Patienten, resp Kunden rumbrennen ist doch immer cool. Da kommt Spass auf. Ich wuerde mich eher auf Schulungen verlegen.
ich würde auch nicht erwarten, dass man Infos für ein Business zum Nulltarif bekommt. Aber wir können gerne einen Beratervertag machen.
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