Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ansteuerung BLDC


von Peter (Gast)


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Hallo,
ich wollte einen Regler für einen BLDS selber bauen, einfach weil es 
spaß macht. Das habe ich um den TI BLDC-Treiber DRV8350 getan und der 
Motor läuft soweit auch. Nur bei höheren Lasten klingt es etwas schwach. 
Also habe ich mal mit einem Oszi eines Freundes die Spulenspannungen 
angesehen. Zunächst sieht beides, Original und Nachbau gleich aus, 
Trapezansteuerung, Frequent beim Nachbau ist 20 kHz, denke das Original 
ist gleich. Aber bei Last ist klar zu sehen, dass beim Nachbau die 
Spannungskurve stark abfällt, beim Original bei weitem nicht.

Ist es dann doch eine viel höhere Frequenz als 20 kHz? (Ic habe auch 
bereits mit 40 kHz probiert, das Verhalten ist jedoch gleich).
Könnte es an den MOSFEt liegen, dass diese nicht schnell genug sperren?
Wäre schön Hinweise zu bekommen um es einfach weiter zu verbessern.

Danke bereits im Vorfeld.

: Verschoben durch Moderator
von Peter (Gast)


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Wenn ich mir selbst die Oszi-Bilder so ansehe, scheint es als würden die 
MOSFET nicht mehr richtig durchschalten? Diese sind vom Typen 
CSD18511KTT und werden bis 160 Ampere Spitzenstrom belastet. Das 
Verhalten zeigt sich mit zunehmendem Strom mehr. Geschalten werden die 
MOSFET mit 50mA vom DRV8350.

von John P. (brushlesspower)


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Peter schrieb:
> Geschalten werden die
> MOSFET mit 50mA vom DRV8350.

Warum nur 50mA?
Der DRV sollte 2A können.

von Peter (Gast)


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Ist richtig, wird der Strom zu hoch gewählt tötet es den DRV. Man soll 
sich in Grenzen von Anstiegseiten zwischen 150 - 300 ns bewegen. Bei dem 
Eingesetzten MOSFET entspricht es 50mA oder 100mA.

Wenn ich mir die Spannungsverläufe weiter ansehe, dann sieht es ja so 
aus als würde die Spannung welche aus dem Akku kommt eher richtung 12V 
einbrechen, zumindest werden die nur noch geschalten? Beim original wird 
aber der gleiche Akku zum Test verwendet.
Warum dann der schlagartige Anstieg wieder auf die ca. 18V bzw. die 
schalgartgie erholung? Kann das mit Temperaturproblemen oder zu viel 
Strom zusammen hängen?

von Nurso (Gast)


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Kann es sein das die Boostkapazität nicht mehr schnell genug nachgeladen 
wird und die Hi-Fets nicht mehr richtig durchsteuern?

von Matthias L. (Gast)


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Evtl. ist auch die Zwischenkreiskapazität zu klein oder ungünstig (also 
zu induktiv) angeschlossen...?

von Peter (Gast)


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Wie könnte ich beides nachprüfen?

von Peter (Gast)


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Habe das Datenblatt noch einmal geprüft. der Bootstrap Kondensator wird 
mit 47nF direkt vorgeben. Sollte also stimmen. Ich könnte nun den 
Schaltstrom für die MOSFET erhöhen (bei zu hohem Wert tötet man jedoch 
den DRV) oder die Schaltfrequenz verringern, derzeit bin ich bei 20kHz.

von Matthias L. (Gast)


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Peter schrieb:
> Wie könnte ich beides nachprüfen?

Wenn DU mein Einwand meinst, Miss doch mal die Versorungsspannung direkt 
über den FETs.

Also das Oszi-GND direkt am Source des/eines unteren Transistors und das 
Oszi-Signal direkt am Drain des/eines oberen Transistors.

Das sollte ja eine stabile Gleichspannung sein.

von Peter (Gast)


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Die Spannungsversorgung bricht mit zunehmender Last am Motor von 18 Volt 
auf ca. 13 Volt ein. Die Spannung kommt dabei aus einem Akku.

von Peter (Gast)


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Anbei der Schaltplan vom Leistungsteil. Der Anschluss des Akkus zu den 
Mosfets is so kurz wie möglich und direkt. Die Motorkabel von er Platine 
zum Motor sind ca. 10 cm.

von Matthias L. (Gast)


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Aus meiner SIcht geht es um C14,17,18.
Diese sollten so nahe wie möglich sein.

Also die Fläche, die durch folgenden Stromkreis gebildet wird, sollte 
möglichst klein sein
T1:2 nach C14:+ nach C14:- nach T2:3
(für die anderen zwei Brückenteile identisch).


Weiterhin finde ich die 3x1µ zu klein.
>160 Ampere Spitzenstrom belastet


Hm. Eine Batterie ist sehr träge, besonders wenn sie noch hinter langen 
Kabeln hängt.
nach i/c = du/dt ergibt sich mit i=160A, C=3µ ein Spannungsfall von 
53V/µs, bis der träge Akku das nachliefert. 20kHz sind 50µs 
Periodendauer. Es ist also davon auszugehen, das die Versorgungsspannung 
der Brücke (direkt über den FETs) beim Einschalten zusammenbricht.

Ich würde zusätzlich parallel zu diesen Kondensatoren noch paar grosse 
parallel anschliessen.

von Peter (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Ich würde zusätzlich parallel zu diesen Kondensatoren noch paar grosse
> parallel anschliessen.

Du meinst parallel zu C14, C17 und C18? Was wäre da für eine Größe als 
erstes zu Empfehlen?

Die Kondensatoren befindet sich direkt an den oberen MOSFET und gehen 
mit VIAS an GND, nicht an Source der unteren MOSFET.

von Peter (Gast)


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Direkt auf der Platinen am Akku „Eingang“ befinden sich zwei 330uF 
Elkos.

von Matthias L. (Gast)


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>Du meinst parallel zu C14, C17 und C18?
Ja. Zeig mal besagtes Oszibild und vergleiche das doch mal mit zb 3x100µ 
parallel. Damit würden aus den 53V/µs ja schonmal nur 0,5V/µs


>MOSFET und gehen mit VIAS an GND,
Ok. Gibt es einen Masselayer?

>nicht an Source der unteren MOSFET.
Und wie sind die Sources an GND angeschlossen?

Mach doch mal ein Foto vom Aufbau.

von Matthias L. (Gast)


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Peter schrieb:
> Direkt auf der Platinen am Akku „Eingang“ befinden sich zwei 330uF
> Elkos.

Diese gehören aber direkt über die Brücke.

von Peter (Gast)


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Werde das morgen mal probieren. Also 330 uF direkt über jede Brücke oder 
nur einmal?

Es gibt ein GND Layer, an diesem hängen die Kondensatoren C14, C17 und 
C18.

von Matthias L. (Gast)


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Peter schrieb:
> Also 330 uF direkt über jede Brücke oder
> nur einmal?

Am besten über jeden Brückenteil einen. Direkt an die + und -Verbindung 
der FETs löten.

von Peter (Gast)


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Wird gemacht. Also an Drain der oberen und Source der unteren. Richtig? 
Können Elkos sein?

von Matthias L. (Gast)


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Sieh Dir mal Figure 4.x an:
http://ww1.microchip.com/downloads/en/appnotes/atmel-1619-emc-design-considerations_applicationnote_avr040.pdf

Der µC im Bild ist ein Zweig Deiner Brücke, schnellschaltend.


>Es gibt ein GND Layer, an diesem hängen die Kondensatoren C14, C17 und
>C18.
Besser wäre es, wenn die Leiterbahnen diesen Weg gehen würden:
UB_via  -> Pin_Kondensator -> Drain_UpperFET
GND_via -> Pin_Kondensator -> Source_LowerFET

Somit muss der Versorgungsstrom (vom AKku) quasi am Kondensator 
"vorber".
Und die 160A Impulse können zwischen der Brücke und den Kondensatoren 
"kreisen".

von Matthias L. (Gast)


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Sieh Dir mal noch diese Bilder (falsch/falscher/am falschesten) an:
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung

Das IC ist wieder Dein Brückenteil.

von Peter (Gast)


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Sollte es Erfolg bringen würde ich bedrahtete vielschicht kondensatoren 
nehmen und direkt an drain und source Routen

von Matthias L. (Gast)


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Mach doch mal ein Foto von dem Aufbau

von Peter (Gast)


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Anbei ein Bild vom Aufbau. Ich hab mal versucht die Lagen + und - zu 
skizzieren. So haben die Kondensatoren sicherlich wenig Wirkung?
Werde nun jeweils über jede Halbbrücke einen Löten.

von Peter (Gast)


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Habe nun über den ersten High und Low MOSFET 1000uF gelötet, also nur 
einen nicht über alle drei.
Das Ergebnis bleibt exakt gleich, nicht mal minimal besser.

von Peter (Gast)


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Hier mal das Oszibild vom Vgs der MOSFET. Blau ist der obere, gelb der 
untere. Freerun ist ohne Last, Torque mit ca. 70 % Last.

von Matthias L. (Gast)


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ALso wenn ich Deine Bilder von eben mit dem Nachbau.jgp des 
Ausgangsaposts vergleiche, bin ich der Meinung, sehen die Gatesignale 
schonmal drastisch besser aus.

von Peter (Gast)


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Nachbau.jpg ist die Spannung direkt am Motor, die letzen sind die VGS 
Signale. Beides wieder ohne Kondensator über den MOSFET Drain - Source, 
da es keine Änderung brachte!

von Matthias L. (Gast)


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Argh. Kannst Du nicht mal direkt sagen, was wo zur Messung angeschlossen 
ist?

Um die Gatesignale zu beurteilen muss auch immer gegen S gemessen 
werden. Bei den HiFets muss dann entweder das Oszi an deren Source, was 
wegen dem Float eher schwer ist. Oder man Misst HiFet_S gegen GND und 
HiFet_G gegen GND und lässt das Oszi die Differenz rechnen.

von Peter (Gast)


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Gemessen wurde Highside Gate gegen GND and Lowside Gate gegen GND. Werde 
es mit Messung gegen Source wiederholen.

von Peter (Gast)


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Anbei die Osibilder... Gemessen wurde jeweils von Gate zu Source

von Peter (Gast)


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Anbei auch noch mal ein Bild des Eingangs des Akkus. Hier is wohl das 
Problem zu suchen?

von Peter (Gast)


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Habe nun am Eingang der Spannungsversorgung, also da wo der Akku 
Angeschlossen wird, 1000 uF angeschlossen. Das verändert das ganze aber 
nur sehr minimal. Ein vergleichbares GErät mit gleichem Motor hat das 
nicht!

Die Akkukabel sind von den Motorkabeln getrennt verlegt.

von Matthias L. (Gast)


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Wenn ich mir Highside_1ms und Lowside_1ms ansehe und vergleich, sieht 
das Lowside gut aus. Das Highside gefällt mir nicht richtig. WIeso sind 
da so viele Nadeln drin?

>DRV8350
Kannst Du mal zweikanalig folgendes aufnehmen:

Wenn beide Kanäle voll galvanisch getrennt sind dann:
CH1: HI_Fet_Gate nach HI_Fet_Source
CH2: VCP(Pin7) nach VM.  Hier erwarte ich eine stabile Gleichspannung 
von ca. 10V

von Peter (Gast)


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Die Highside wird ja mit PWM geschalten, daher die Nadelb, Low-Side wird 
nur durchgeschalten ohne PWM. Lowside sehe ich auf den Bildern auch mehr 
Nadeln als Highside, könnte aber ein einfache Störung durch den Motor 
sein?

von Peter (Gast)


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Sind vielleicht 1000 uF viel zu groß um etwas zu puffern? Immerhin läuft 
das ganze mit 20kHz.

von Matthias L. (Gast)


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> vielleicht 1000 uF viel zu groß um etwas zu puffern
Die Frage immer eher, wie sind sie angeschlossen, also geroutet. SInd 
sie HF-wirksam? Siehe meine Links weiter oben. So gesehen sind mehrere 
kleinere Cs immer besser.

> Die Highside wird ja mit PWM geschalten, daher die Nadelb,
Naja, die PWM müsste dann aber wie eine schmalere Version der LOWside 
Ansteuerung aussehen. Also sauberes Rechteck bin auf 
FET_Source-Potential.

< Low-Side wird
> nur durchgeschalten ohne PWM. Lowside sehe ich auf den Bildern auch mehr
> Nadeln als Highside, könnte aber ein einfache Störung durch den Motor
> sein?
Ja. Die Nadeln auf Lowside_1ms sind erstmal vertretbar.

von Peter (Gast)


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Habe den Kondensator nur angelötete aber die Lagen gegen durch alle vier 
Lagen. Somit kann es schon sein dass es ungünstig ist. Löte ihn mal 
zwischen Akku und Platine, dann muss die Spannung da durch.

Hätte ich die Zeit verkleinert würde man die PWM am Highside MOSFET 
sehen.

Was wäre ein geeignet Kondensator? Habe einen aus der Ramschkiste 
genommen. Am gekauften Controller mit sauberer Spannung sind 820 und 
verbaut.

von Peter (Gast)


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Nach welchen Kriterien soll ich im Datenblatt den richtigen Kondensator 
auswählen?

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