Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BLDC Zwischenkreis Kondensator-Auswahl


von Peter (Gast)


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Hallo,
für einen BLDC Controller möchte ich den Kondensator für den 
Zwischenkreis bestimmen. Ohne Kondensator gibt es eine Rippel? Spannung 
von ca. 5 Volt bei einem Maximalstrom von 160 Ampere. Angesteuert wird 
der BLDC mit 20 kHz PWM.

Nach welchen Kriterien muss ich jetzt den Kondensator auswählen? Worauf 
muss ich im Datenblatt achten? Kann mir jemand hier auf die Sprünge 
helfen und eventuell ein Beispiel zeigen?

Danke!

: Verschoben durch Moderator
von Peter (Gast)


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Kann mir keiner einen Rat geben?

von Dieter (Gast)


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Aus den Angaben bisher keiner.

Eingangsspannung?
Vermutlich Netzspannung, wenn nicht anders angegeben.
Welche Frequenz hat der Sinusinverter?

Welche Spannung hat der Zwischenkreis?
48V, 400V, 600V

Welche Drosseln und Kondensatoren sind im im und um den Zwischenkreis?

Die PWM von Zwischenkreis ist ja gegeben.
Welches Taktverhältnis oder Nennspannung des BLDC-Motors?

Schaltplan von dem vorhandenen Zwischenkreis?

von Peter (Gast)


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Sorry. Es geht um 18 Volt aus einem Akku.

von hinz (Gast)


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Peter schrieb:
> Spannung
> von ca. 5 Volt bei einem Maximalstrom von 160 Ampere.

Peter schrieb:
> Sorry. Es geht um 18 Volt aus einem Akku.

Hmmm, und hat sich der Strom auch in den paar Minuten geändert?

von Peter (Gast)


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Der Strom steigt von 10 Ampere in Ruhe bis 160 Ampere bei maximal Last. 
Das im schnellsten Fall in 20 Sekunden, kann aber auch mal 60 Sekunden 
sein.

von Peter (Gast)


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Die 5 Volt beziehen sich auf die Schwankung wie im ersten Bild der Oszi 
zu sehen.

von hinz (Gast)


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Wie groß ist denn der Innenwiderstand des Akkus?

von Peter (Gast)


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Habe ich keine Daten dazu. Ist ein Akku aus von einem Akku-Schrauber aus 
dem Baumarkt.

von Dieter (Gast)


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Ein Zwischenkreis wie bei Umrichtern für Motore ist das aber nicht. Du 
scheinst den BLDC-Treiber direkt an einen 18V Akku anzuschliessen. 
Ripple machen dem nicht viel aus, es sei denn ein Überstromschutz oder 
Unterspannungsschutz schlägt dadurch zu früh zu.

a) Du brauchst Low-ESR Elkos.

b) C proportional zu Imax mal t durch U_Ripple. Da wirst Du ettliche µF 
insgesamt brauchen.

c) Gesamteingangsfilter würde ich aus C-L-C aufbauen.

von Peter (Gast)


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Der Ripple wirkt sich auf das Drehmoment aus welches durch den Rippel 
stark schwankt. Deshalb wollte ich es stabilisieren. Beim öffnen eines 
Akku-Schrauber fand ich 820uF am Eingang der Steuerung und auf dem Oszi 
findet mein kein Rippel. Wenn ich es mit 1000 uF Elko versuche bewirkt 
es aber nichts.

von Peter (Gast)


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von Dieter (Gast)


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Das sieht schon besser aus. Low ESR steht im Datenblatt.

von Peter (Gast)


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Dann wird der bestellt :)

von Dieter (Gast)


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Wenn allerdings der Versuch mit den 1000µF unbekannten ESR auf dem Oszi 
im AC-Modus, so dass die Schwingungen deutlich größer dargestellt 
werden, nicht wenigstens eine kleine erkennbare Änderung ergab, dann 
hast Du noch ein Layout-Problem.
Ein glättender C muss nahe bei den Treiberstufen mit den Mosfets sein.

von Peter (Gast)


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Der Elko wurde auf die vierlagige Platine nur über zwei MOSFET 
angelötet. Werde evtl die Laugen aufbohren und den ELKO durchstecken

von Peter (Gast)


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Der Versuch brachte keine Veränderung oder Verbesserung. Es ändert sich 
nichts!

von Tobias M. (Gast)


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Kleiner Hinweis am Rande. Ich glaube nicht, dass man einen normalen 
Schrauber Akku mit 160 Ampere belasten sollte.

von Peter (Gast)


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Sollte dahin gestellt sein, da das orignal Gerät und mein Nachbau die 
gleiche Achse drehen. Aber nur beim Nachbau bricht die Spannung so ein!

von K. S. (the_yrr)


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Peter schrieb:
> Aber nur beim Nachbau bricht die Spannung so ein!

Dann mach mal Bilder von beidem und/oder such nach Unterschieden. 
Probleme könnten z.b. zu dünne/zu lange Kabel, schlechte 
Verbindungen/Stecker, schlechtes Layout usw. sein.
An welcher Stelle hast du den GND Anschluss vom Oszi? Wie hoch ist der 
Spannungsabfall über den Zuleitungen? Bricht die Spannung direkt an den 
Akku Anschlüssen auch zusammen/ hat Ripple?

von Peter (Gast)


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Unterschiede finden ist schwer, da die gekaufte natürlich komplett 
eingegossen ist.

Den Oszi habe ich an + sowie GND an - des Akkuanschlusses angesteckt, 
also ja die Akku-Spannung bekommt bereits diesen Rippel. Beim gekauften 
habe ich an der gleichen Stelle gemessen, da sah es perfekt aus. 
Ansonsten sind alle Kabel auch gelötet, keine Stecker. Kürzere 
Akku-Zuleitung habe ich auch probiert, ohne Erfolg.

von Armin X. (werweiswas)


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Du hast bei Werkzeugakkus einen Innenwiderstand von 10 - 20mOhm zu 
erwarten.
Dazu kommen nochmal, je nach Qualität der Verdrahtung und der 
Zellenverbinder, einige Milliohm.

Ja, 820µF habe ich im Akkumaschinen auch schon gesehen.
Ich denke um den Rippel wirklich zu senken wirst Du Kondensatoren wie 
Oscon o.ä. einsetzen müssen.
140- 160A verspricht derzeit nur Milwaukee mit seinen dreilagigen Akkus. 
Und gerade die haben neben einem Strommesswiderstand von einem Milliohm 
und einem Mosfet zum Abschalten nicht gerade überragende 
Zellenverbinderwelche bei über 100A deutlich warm werden.
Metabo und Bosch sind an dieser STelle wesentlich besser aufgestellt.

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Es ist tatsächlich ein METABO Akku. Trotzdem sehe ich egal was für ein 
Kondensator keine Änderung. Ich verwende den DRV 8350 zum ansteuern im 
Synchron Betrieb. Bedeutet, wenn der obere MOSFET schließt öffnet in der 
Zeit der untere der gleichen Phase um die Freilaufströme abzubauen.

von Peter (Gast)


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Wie würde sich eine knapp zu kurze Totzeit auswirken? Ist es evtl. ein 
wirklich kurzer Kurzschluss?

von K. S. (the_yrr)


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Peter schrieb:
> Wie würde sich eine knapp zu kurze Totzeit auswirken? Ist es evtl. ein
> wirklich kurzer Kurzschluss?
kann man so sehen, ist halt ein Kurzschluss über beide Mosfets, also 
hast du noch deren paar mOhm Widerstand zusätzlich. Dann sollte aber der 
Stromverbrauch sehr hoch sein (auch im Leerlauf) und die Mosfets 
eventuell warm werden.

von Dieter (Gast)


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Mache eine richtige Meßtabelle auf.
Strom   Riple
160A     5V
100A    ....
50 A    ....

Dann folgender Aufbau:

Akku----*-----ZuLeitung----*-------Motortreiber
            C1                    C2

Und dann messe über C1 und dann auch über C2 mit dem Oszi auf Ripple.
Und Foto vom gesamte Meßaufbau.

von Peter (Gast)


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Der Leerlauf ist eigentlich gut. Bei 2 kHz ist ein „Rumpeln“ zu hören.
Heiß wird das ganze System jedoch schon. Gerade im hohen Strombereich.
Habe auch größere MOSFETs probiert, da löst bei wenig Strom die 
Stromabschaltung aus.
Verwendet werden von TI https://www.ti.com/product/CSD18511KTT oder 
CSD18536KTT. Bei letzterem kommt der Überstromschutz.

von Peter (Gast)


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Wie soll ich C1 und C2 Dimensionierend? Das ganze ist auf einer Platine 
bestückt aber ich probiere es aufzunehmen.

von Puck (Gast)


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Peter schrieb:
> Habe auch größere MOSFETs probiert, da löst bei
> wenig Strom die Stromabschaltung aus.

Das spricht wirklich für Überlappung der Leitzeiten.
Einfach zu prüfen - oder was meintest Du mit "Oszi"?

K. S. schrieb:
> Bilder von beidem und/oder such nach Unterschieden

Das ging mir auch durch den Kopf.


Zuerst dachte ich, der Elko sei zu weit weg vom Akku,
+ gleichzeitig eine Überstromfehlfunktion am laufen,
und der Ripple einzig das Resultat dessen (fallende
Klemmenspannung bei steigenden Stromwert (Spannungs-
abfall am R_i), dann erreichen der Abschaltschwelle,
und alles von vorn...)

Aber angeblich sollen die Leitungen ultrakurz sein?


Die letzten zwei Antworten bitte befolgen, und...

Peter schrieb:
> Wie soll ich C1 und C2 Dimensionieren?

Können ca. gleich sein (aber bei bis zu 160A würde
ich jeweils bis 4700µF oder gar höher gehen, nicht
unbedingt als letzter Schluß (auch wenn "fertig"),
aber zum Test jedenfalls).

von Puck (Gast)


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Puck schrieb:
> aber zum Test jedenfalls

Muß nicht gleich zu Beginn so viel sein, aber ich
rechne damit, daß es doch nötig werden könnte.

von Puck (Gast)


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Tobias M. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass man einen normalen
> Schrauber Akku mit 160 Ampere belasten sollte.

Ich auch nicht - würde mehrere parallel schalten.

von Peter (Gast)


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Ich versuche mal mit dem Oszi die Schaltzeiten zu prüfen von zwei 
MOSFET.

Habe die Akkuleitung mit 5cm angelötet aber ohne Änderung. ELKO über 
Akkuanschluss an der Platine und vor dem Motortreiber, auch hier keine 
Änderung.

von Puck (Gast)


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Aber es ist sicher nicht schlicht der Lastverlauf:

Puck meint(e):
> und der "Ripple"(#) einzig das Resultat fallender
> Klemmenspannung bei steigenden Stromwert wegen des
> Spannungsabfalls am R_i?

(#) also das Oszibild nicht Ripple (= der Spannung
und dem Lastverlauf höherfrequent_überlagert also),
sondern... ebendieser Lastverlauf, ob beabsichtigt
oder durch Überstrom wie zuerst oben beschrieben?

von Puck (Gast)


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Puck schrieb:
> Aber es ist sicher nicht schlicht der Lastverlauf?

Denn bei so starker Überlastung (hoher R_i relativ zum
ziemlich hohen Strom) könnte es durchaus zusammenpassen.

von Dieter (Gast)


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Mache ein Bild von dem Aufbau und stelle das hier rein. Wenn Du Deine 
Platine nicht zeigen willst, dann lege es so aus (oder schneide es ab), 
dass man noch sieht, wie die Plus- und Minus-Leitungen zu den Geräten 
verlaufen.

Akku----*-----ZuLeitung----*-------Motortreiber
            C1                    C2
             |                        |
            ---                      ---

Bei dem Aufbau darf die Leitung schon etwas Widerstand haben. Wenn dann 
nicht der Ripple wenigsten schwächer über C1 ist, dann ist noch etwas 
ganz faul, oder ich denke da an einen Fehler ;) ;o) ;) (da lache ich 
mich heute noch kaputt, wie man auf solche Idee kommt).

von Peter (Gast)


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Wie gesagt, habe ich mit diversen Kondensatoren probiert ohne jeglichen 
Erfolg. Daher jetzt der Verdacht der Totzeit? Ist auf 100ns eingestellt. 
Wie verhält sich die Gate Ladung von MOSFETs bei höheren Strömen?

von Dieter (Gast)


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Wenn bei dem Aufbau, siehe 25.11.2019 21:14, nicht wenigstens der Ripple 
an C1 kleiner als an C2 ist, stimmt der Aufbau nicht. Also mache ein 
Bild vom Messaufbau oder Du bist als Troll entlarvt.

von Peter (Gast)


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Dieter schrieb:
> Troll entlarvt.

Was ist eigentlich dein Problem? Wenn du es nicht glaubst was ich 
versuche, dann lass es einfach sein. Ich bin dankbar für jeden Tipp und 
Rat, da ich mich einfach auch weiter entwicklent will und dazu gehört es 
auch schwierige Aufgaben zu lösen aber das generve mit Troll usw. ist da 
wenig hilfreich.
Diverse Test mit Kondensatoren direkt am Akku-Anschluss an der Platine 
sowie direkt vor den MOSFET oder "über" High und Low Side bringen 
keinerlei Veränderung.

Das Bild im Anhang zeigt die aktuelle Platine. Blau und Rot sind die 
Lagen für + und -, schwarz eingezeichnet die Postionen der Kondensatoren 
wo ich es probiert habe, jedoch keine Änderung bemerke.

Da ich bei den stärken MOSFET mit höher Gateladung öfter Probleme mit 
dem Überstromschutz habe und bei den kleineren dieser auch unregelmäßig 
(ich dachte erst es wäre ein Problem wenn die MOSFET zu heißt werden), 
vermute ich stark ein Problem mit einer zu kurzen Totzeit. Aktuell 100 
ns. Würde das zum einbrechen der Spannung passen?

von Walter L. (charly2)


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>Würde das zum einbrechen der Spannung passen?
Weiß nicht,
aber laut Datenblatt kann die DEAD_TIME bis auf 400ns eingestellt 
werden.
Versuchen und schauen, welche Auswirkung.....

VG Walter

von Peter (Gast)


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Leider nur bei der SPI Variante, ich habe die ohne SPI, da ist es auf 
100 ns fest eingestellt.

von Walter L. (charly2)


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Vorschlag: In die Zuleitung zu einer Halbrücke (low-side) Widerstand von 
1 mOhm löten. Bei zu kleiner DEAD_TIME müsse hier die "Kurzschlüsse" zu 
sehen sein, auch bei z. B. 5 A Motorstrom....
VG Walter

von Walter L. (charly2)


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Bei 160 A reicht ein Widerstand von 31,25 mOhm, um den Spg.-Abfall von 5 
Volt zu erzeugen. Wie groß ist der Widerstand (ESR) der Kondensatoren, 
die du benutzt hast.
Weiterhin: Auf dem PCB ist off. eine Strommessung vorhanden, im 
Schaltplan finde ich diese nicht.
Welchen Strom misst dieses Teil?

VG Walter

von Peter (Gast)


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Es ist ein ACS758E verbaut welcher Low-Side verbaut ist und den Strom 
aller Drei Low-Side Treiber zu GND misst. Habe diesen Sensor aber auch 
mal gebrückt um den auszuschließen, ohne Änderung.

Ich kann an den Sensor auch ein Oszi anschließen und den Tiefpass 
entfernen und mir in Echtzeit (begrenzt durch die Sensor bandbreite von 
120kHz) den Strom anzeigen lassen. Sollte ich da etwas sehen?

von Walter L. (charly2)


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>Sollte ich da etwas sehen?
Glaube nicht. Wenn die 100 nSek Totzeit zu kurz sind, dann kann der 
Kurzschluss 10 nSek dauern, da siehst du bei einer Bandbreite von
120kHz nichts.
Was seltsam in deinem gezeigten Osz. ist:
Es erfolgt eine schlagartige Entlastung, die Spg. springt von ca. 13 auf 
ca. 18 Volt. Dies kann nur durch Abschalten einer großen Induktivität 
passieren.

VG Walter

von Walter L. (charly2)


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Oder läuft dein OSZ. von rechts nach links?

von Peter (Gast)


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Nein Oszi läuft von links nach rechts. Ich habe nocheinmal alle Daten 
der EVM-Kits zum DRV8350 geprüft und zu meinem Design. Unterschiet ist 
das VGS der MOSFET. Im EVM Kit von TI werden MOSFET mit 2,6V VGS 
eingesetzt, meine haben 1,8V VGS. Der DRV8350 erkennt automatisch ob VGS 
weit genug abgesungen ist, starten dann die Sicerheit der eignestellen 
Totzeit und zündet. Leider findet man nichts im Datenblatt zum 
Schwellwert der VGS.

von Walter L. (charly2)


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>Nein Oszi läuft von links nach rechts.
OK.
Was ist mit der Dynamik der "Freilaufdioden" in deinen FETs.
Ist die Dynamik diese spezifiziert?
Wie sieht dies im Vergleich zu den von TI eingesetzten FETs aus?
Zu langsame Freilaufdioden würden dein Osz.-Bild erklären.
VG Walter

von Peter (Gast)


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Die MOSFET im EVM-KIT sind durch die Reihe "langsamer". Nur VGS ist 
höher als bei meinen. Zum Beispiel setzt TI den CSD19535KTTT ein, ich 
den CSD18511KTTT.

von Walter L. (charly2)


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Sorry, dann weiß ich auch nicht weiter.
Viel Erfolg noch.
VG Walter

von Peter (Gast)


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Habe jetzt die aus dem TI EVM Kit bestellt zum testen und die Frage nach 
der VGS Schwelle auch mal an TI weitergegeben. Ich Berichte sobald ich 
es probiert habe.

von Peter (Gast)


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Habe jetzt mal IRF540 MOSFET probiert rein zum Test. Auch da ist das 
Ergebnis nicht wirklich anders.

Walter L. schrieb:
> Es erfolgt eine schlagartige Entlastung, die Spg. springt von ca. 13 auf
> ca. 18 Volt. Dies kann nur durch Abschalten einer großen Induktivität
> passieren.

Was meinst du, könnte sie große Induktivität sein?

von Walter L. (charly2)


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Der Motor ist die Induk.
Off. fließt ein erheblicher Strom aus dem PCB in deinen AKKU bzw. 
Kondensator.
Oder?

von Peter (Gast)


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Was mich wunder, dass die Spannung so langsam fällt und sich sprungartig 
erholt, auch wenn scheinbar nicht weiter kommutiert wird. Ein Problem 
mit der Totzeit kann das ja auch fast nicht sein, oder?

Wirklich komplett zu ist die Halbbrücke nie, wenn der obere MOSFET 
schließt, öffnet der dazugehörige untere, es sind also dann kurzzeitg 
zwei untere MOSFET geöffnet. Ein unterer MOSFET bleibt aber immer 
komplett offen.

von Dieter (Gast)


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Peter schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Troll entlarvt
Naja da war ich etwas zu schnell mit der Vermutung.

Aber wenn eine Zuleitung mit zwei Kondensatoren nicht wenigstens 
akkuseitig eine Abschwaechung der Rippel ergibt, sind entweder die Elkos 
nicht so gut, oder ein Messfehler, zB ueber die kapazitive Schleife der 
Erde.
Zehn 100er statt einem 1000er uF Elko haetten einen besseren ESR.

von Peter (Gast)


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Einen Messfehler würde ich bald auschließen da ich ja am original 
Controller auch einfach an Akku + und Akku - Messe. Zumindest ist also 
die Messemthode die gleiche. Werde nur mehrere kleine Kondensatoren in 
die Zuleitung bringen.

von Dieter (Gast)


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An Skin Effekte schon gedacht, da die Eindringtiefe bei 20kHz nur 0,5mm 
betraegt.

von Peter (Gast)


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Nö, noch nie gehört. was bedeutet das? Wie kann ich das Ändern? Was 
bewirkt es?

von Peter (Gast)


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Leider kann ich den Effekt der längeren Totzeit nicht testen. Das 
scheint mir aktuell das größte Problem. Mit den "kleineren" MOSFET läuft 
der Motor bis zur maximal Last, mit hohen Rippel aber es schafft es, 
auch wenn er dabei fast abstirbt. Ab und an springt der Überstromschutz 
an oder im Abschaltmoment schalten die MOSFET unkontrolliert (der Motor 
Springt).
Mit "größeren" MOSFET erreicht der Motor bei weitem nicht mehr die 
maximal Kraft. Bei ca. 30 % ist Schluss da der Überstromschutz anspricht 
und die MSOFET unkontrolliert schalten (Motor springt). ICh kann dann 
den Abschaltstrom erhöhen wie ich möchte, der Motor erreicht nicht mehr 
Kraft.

Aber wie würde dass zu der schalgartigen erholung der Spannung passen 
aus dem Oszi-Bild?

von Peter (Gast)


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Könnte man die Lowside als Test mit einem Kondensator oder Widerstand 
„bremsen“ oder „verzögern“?

von Udo S. (urschmitt)


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Peter schrieb:
> Sollte dahin gestellt sein, da das orignal Gerät und mein Nachbau die
> gleiche Achse drehen.

Braucht der Controller keine Treiberstufen für die Mosfets? Wenn die 
Mosfets zu langsam geschaltet werden hast du quasi Kurzschlüsse bei so 
kurzer Totzeit.
Das müsste man aber an einem erhöhten Strom gegenüber der 
Originalsteuerung sehen.

von Peter (Gast)


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Die Treiberstufe ist im DRV mit drin.

von Dieter (Gast)


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Ja, zeigt das Bild auch.

Bei 100A spielt das Layout wieder eine groessere Rolle. Normalerweise 
gibt es mit langer Zuleitung und ordentlichen vielen uF sm Akku dort 
wenig zu sehen.

von Peter (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ja, zeigt das Bild auch

Was zeigt das Bild?

von Dieter (Gast)


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Peter schrieb:
> Die Treiberstufe ist im DRV mit drin.

Peter schrieb:
> Dieter schrieb:
> Ja, zeigt das Bild auch
>
> Was zeigt das Bild?

von Peter (Gast)


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Habe mir jetzt nocheinmal das Schaltverhalten Highside und Lowside 
angesehen von Drain zur Source. Dabei fällt auf, dass die MOSFET 
definitiv nicht mit 100 ns oder wie sogar im Datenblatt erwähnt mit 3 - 
6 ns schalten. Teilweise sehe ich Flanken von bis zu 10 us. kann ich das 
irgendwie beeinflussen?

von Peter (Gast)


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Hier noch das Oszibild dazu. Gemessen wurde von Highside Gate gegen GND 
(Oszi ist nicht galvanisch getrennt am GND Anschluss) und Lowside Gate 
gegen GND.

von Anselm (Gast)


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Wie ist denn die GateCharge (nC im Datenblatt)
Vielleicht reicht der Gatetreiberstrom nicht aus?

Gruß
Anselm

von Peter (Gast)


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Qgd ist 9,7 nC, Gate CHarge Total 63,9 nC. Geschaltet wird mit 50 mA. 
Sollte eine Steigzeit von 194 ns zur Folge haben.

von Walter L. (charly2)


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Weiterer seltsamer Punkt, laut Datenblatt:

The high-side gate drive supply voltage is
generated using a doubler charge-pump architecture that regulates the 
VCP output to VVDRAIN + 10.5-V.

IMG-4715.jpg und supply.jpg-1230x0.jpg müsste in IMG-4715.jpg gelb bei 
25Volt liegen. Bei dir fehlen 5 Volt.

VG Walter

von Achim S. (Gast)


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Peter schrieb:
> Dabei fällt auf, dass die MOSFET
> definitiv nicht mit 100 ns oder wie sogar im Datenblatt erwähnt mit 3 -
> 6 ns schalten.

3 oder 6 ns könntest du mit einem 25MHz-Oszi auch gar nicht nachweisen. 
Die Eigenanstiegszeit deines Oszis ist schon langsamer.

die 1µs kann dein Oszi aber ohne weiteres - wenn es korrekt verwendet 
wird.

Ich finde seltsam finde, dass die steigende Flanke der gelben Kurve 
grade mal aus vier Messpunkten zu bestehen scheint, die durch lineare 
Interpolation miteinander verbunden sind. Kann es sein, dass du die 
Messung erst mit einer "groben" Zeiteinstellung aufgenommen hast und 
dann nachträglich hineingezoomt hast? Das würde erklären, wieso du nur 
eine geschätzte Abtastrate von 2MS/s hast, und damit lassen sich 
natürlich auch keine Flanken von <100ns bewerten. Wenn die Messung so 
stattfand wie von mir vermutet, dann führe sie nochmal durch aber 
diesmal gleich mit einer hohen Zeitauflösung.

Achte dabei auch darauf, dass du einen Tastteiler 1:10 verwendetst und 
dass der GND-clip des Tastteilers mit einer kurzen Leitung dort 
angeschlossen ist, wo das Referenzpotential zu deinen Messspannungen 
anliegt (also z.B. direkt an der Source des Lowside-FET).

von Peter (Gast)


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Nach genauerem Anssehen der Kommutierung, fällt auf, dass beim 
Ausschalten vom Low und Anschalten von High das Problem auftrifft. Laut 
Kommutierungstabelle gibt es aber so einenw echsel nicht.

von Dieter (Gast)


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Im Datenblatt des Mosfeet Ugs max 20V.

Wenn Cgs 7nF habe, dann erreiche dieser bei 1A die 1V in 7ns. Dann 
waeren es 20V in 140ns, mit 50mA dann in 2.8μs. Nur mal so grob 
geschaetzt waere das.

von Dieter (Gast)


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Zu meines Onkels Zeiten gab es noch fuer das Oszi 
Spannungsteilertastkoepfe, bei denen war dann auch die Erdung ueber 
mindestens 1MOhm getrennt. Luxusversion war mit Polaritaetstauscher.

von Peter (Gast)


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Ich habe nochmal das Oszi angeschlossen da mich das mit der Kommutierung 
sehr verwirrt. Bild IMG_4717 (Tastkopf an Gate Highside MOSFET, GND 
Anschluss an Source). Man sieht sehr sauber die Ansteuerung des MOSFET. 
Bild IMG_4716 (Tastkopf an Gate des gleichen MOSFET, GND an GND). Hier 
sieht es so aus als würde der MOSFET irgendein Fehlsignal erhalten?

von Dieter (Gast)


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Das Bild waere ein Indiz fuer Layout-Probleme, also 
EigenEMV-Unvertraeglichkeit. Langes Suchen und auf den grossen 
Glueckstreffer hoffen, oder alles nochmal neu von Anfang an.

von Peter (Gast)


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Wenn ich am Original die Motorwicklung gegen GND messe (an die MOSFET 
komm ich nicht ran), zeigt sich jedoch das gleiche Bild wie mein 
vermeintlicher Fehler. Scheinbar nur mit dem Unterschied, dass dort die 
LOW-Side bereits aus ist und bei mir nocht nicht und somit ein 
kurzchluss entsteht.

von Achim S. (Gast)


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Peter schrieb:
> Hier
> sieht es so aus als würde der MOSFET irgendein Fehlsignal erhalten?

Nein: du siehts hier Artefakte, weil du dein Oszi falsch bedienst.

In der Messung von 8:34 Uhr glaubst du langsame Flanken zu sehen weil 
die Abtastrate deines Oszis viel zu niedrig war.

Und in der Messung von 11:29 Uhr betrachtest du Artefakte, weil dein 
Oszi auf Equivalent Time Sampling eingestellt war und du zwei Messkurven 
"zusammenmischst", die nicht zueinander gehören. Diese Sprünge sind 
nicht real auf dem Signal vorhanden, du erzeugst sie durch die Nutzung 
von Equivalent Time Sampling bei der Messung von nicht wiederholenden 
Signalformen.

Zu deiner letzten Messung: drücke am Oszi auf Acquire, und stelle im 
Sampling-Menue auf Real Time um. Dann wirst du diese Sprünge bei 
weiteren Messungen nicht mehr sehen.

Zur Messung von 8:34 Uhr: miss nochmal mit einer vernünftigen 
Zeiteinstellung (also nicht erst mit 100µs/Div messen und danach auf 
500ns/Div reinzoomen). Dann wird deine Flanke wahrscheinlich anders 
aussehen (das hatte ich dir oben schon empfohlen.)

von Peter (Gast)


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Artefakte sind es keine, egal was ich einstelle, es sieht immer wieder 
so aus. Muss vom SChalten der anderen MOSFET kommen, wie gegsat auch am 
original Controller sieht das am Motor so aus. Die Flanken passen auch 
so, wenn ich den Strom erhöhe erreiche ich 100 ns, egal ob ich direkt 
mit 100 ns Messe oder mit 1 ms und dann rein zoome.

Das Problem ist jedoch nach wie vor, dass es da einen Kurzschluss gibt.

von Peter (Gast)


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Ich vermute eher, dass es sich um das Umschalten der Spulen handelt. 
Warum ich es zwischen Gate und GND sehe kann ich mit jedoch unklar. 
Zwischen Source der Highside und GND ist es auch zu sehen.

von Peter (Gast)


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Ich muss mich korrieren, hab nochmal bei 200 ns Interval gemessen, jetzt 
sind keine Kurzschlüsse mehr zu erkennen. Nur noch beim umschalten? der 
Spule wo das eine Peak kommt. Das scheint sich bis zum Gate 
durchzumogeln.

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